Beiträge von Marcus Iulius Dives

    [Blockierte Grafik: http://thm-a02.yimg.com/nimage/f4f393feded6492a| Harpalus - Murmillo


    Treffer! Harpalus hatte den Hoplomachus in der Bauchregion voll erwischt! Die Bewegungen seines Gegenübers zeigten deutlich, dass an einen langen Zweikampf nicht mehr zu denken sein würde. Wahrscheinich hätte man es sogar in den Augen lesen können, wenn sie denn nicht durch den Helm verborgen worden wären. Der Murmillo meinte sogar ein Stöhnen wahrzunehmen, als Alcetas wieder auf der Suche nach Abstand war. Er schien es unterdrücken zu wollen, doch gelang ihm dies scheinbar nicht - oder aber hatte Harpalus sich selbst gehört?


    Denn um dem fliehenden Gegner nachzukommen, war sein scuntum für die verletzte Arm-Schulter-Partie einfach zu schwer. Er warf es also weg und bewegte sich mit erneutem Kampfgeschrei auf seinen Kontrahenten zu. Die Aussicht auf das bevorstehende Ende dieses Kampfes trieb ihn weiter und weiter und ließ ihn den immer stärker werdenden Schmerz in seinem Schildarm - zumindest für den Moment - nahezu ausblenden. Dabei muss er einen furchtbaren Eindruck gemacht haben, da Alcetas seine Waffen auf den Arenaboden warf und damit aufgab. - Harpalus hatte gesiegt!


    Bis er diesen Sieg völlig registriert hatte und in den Bremsvorgang eingeleitet hatte, verging beinahe eine kleine Ewigkeit. Viel fehlte nicht mehr, dann hätte er den Unbewaffneten nochmals erwischt. Doch eine Schrittlänge vor jenem kam er zum stehen. Für die Zuschauer würde es hoffentlich so wirken, als wenn er seinen Sieg auskostete, indem er dem Hoplomachus einen letzten Schreck einjagte. Dass seine eigenen schwindenden Kräfte jedoch ebenfalls einen nicht kleinen Anteil daran hatten, würde seinen Triumph in seinen Augen nämlich schmälern.


    Dann stand er also dort, löste seinen Blick vom Besiegten und schaute stattdessen auf die Ränge. Der Jubel der Massen war unglaublich und ER war der Grund dafür! ER hatte gesiegt! Diese Menge war SEINE Menge, diese Arena für diesen Moment vollkommen SEIN! Während er sich so langsam nach rechts drehte und den Zuschauerapplaus genoss, riss er sein gladius noch einmal mit voller Energie in die Luft, um den Beifall nochmals anzukurbeln. Das Gefühl war überwältigend und ließ das Adrenalin nur so in seine Adern schießen.


    Beim Anblick der Kaiserloge dann, senkte er sein Schwert und wartete gespannt auf das Urteil des Praefectus Urbi, der als Vertreter des Kaisers über das Schicksal des Besiegten richten konnte - wobei er sich wohl aber durchaus vom Volk beeinflussen lassen würde. Zumindest ging Harpalus davon aus. Denn wer veranstaltete schon große Spiele und machte sich dann beim Volk unbeliebt, indem er sich gegen dessen Meinung stellte?


    Während der Murmillo auf die Entscheidung wartete, ob er seinem Kontrahenten den Todesstoß geben sollte, schwiffen seine Gedanken für einen Moment ab. Es saßen schöne Männer und Frauen hier im Publikum. Bei seinem letzten Kampf hatte er nachher nur eine Bauernschönheit abbekommen. Gut, er hatte den Kampf damals auch verloren... Hoffentlich gab es heute nicht wieder so einen Reinfall! Ein Schweißtropfen bahnte sich seinen Weg vom Haaransatz am rechten Ohr, am Hals entlang, zwischen den Schlüsselbeinen hindurch, links am Sola Plexus vorbei, an der trainierten linken Brust entlang und dann über die einzelnen Muskeln im unteren linken Bauchraum, von wo er den Absprung schaffte, direkt in den heißen Arenaboden. Der Würfel war gefallen. Die Entscheidung stand unmittelbar bevor.

    Angemeldet kam der Senator ja nicht gerade, doch bei so viel Aufregung auf der Villa Rustica war sehr schnell klar, dass es sich nur um den Eigner dieses Anwesens, Senator Iulius Centho und seine Familie, handeln konnte. Aber die "fehlende" Anmeldung war ja genau genommen auch gar keine, da er seine Villa natürlich immer besuchen konnte, wann ihm die Lust danach stand. So machte sich Serapio folglich flinken Schrittes auf, die senatorische Familie in Empfang zu nehmen. Auf dem Weg zur Porta wies er gleich mehrere Sklaven an, die entsprechenden Cubicula herzurichten, eine kleine Erfrischung für alle vorzubereiten und Dives, der noch in der Curia arbeitete, zu informieren...


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/httpi662photobucketcomalbumsuu347Ka.jpg] | Faustus Mindius Serapio
    ADMINISTRATOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS


    "Lucius!", rief er voller Freude aus, dass es seinem Arbeitgeber scheinbar wieder deutlich besser ging. Andernfalls hätte er diese Reise sicherlich nicht auf sich genommen. Oder aber er war hier, um etwas mehr Entspannung zu suchen und den Heilungsprozess noch etwas zu beschleunigen, wer weis...


    "Wie geht es dir? Du siehst ein bisschen mitgenommen aus.", musterte Serapio den fast-Genesenen. Nun, vielleicht war es aber auch die Fahrt hierher, die sicherlich nicht einfach war, so wie das bein ausschaute.


    "Wie ich sehe, hast du deine Familie gleich mitgebracht...", begann Serapio mit Blick auf die Kinder, eh sein Blick auf den Wagen fiel, mit dem sie gekommen waren:
    "Wo hast du deine Frau gelassen? Oder traut sie sich nicht recht hinaus in diese ländliche Gegend?", feixte Serapio. Natürlich war Ostia alles andere als eine ländliche Gegend, doch verglichen mit Roma konnte man diesen Vergleich schon einmal machen...


    "Komm am besten ersteinmal herein. Ich habe ein paar Sklaven angewiesen uns eine kleine Erfrischung zu bereiten. Die Fahrt war bestimmt anstrengend und wir wollen dein Bein ja nicht zu sehr belasten." Serapio wies mit einer Hand auf die offene Porta, blieb jedoch zunächst stehen, um dem Senator unter den Arm greifen zu können, wenn sie hinein gehen würden. Die Kinder könnten ja auch noch ein wenig herumtoben, sofern Centho nichts dagegen haben würde. Dann wären die Erwachsenen zumindest für eine Weile einmal unter sich...

    Ja, Dives denkt für Gewöhnlich sehr viel, wenn der dies sehr lang ist - und mitunter denkt er dabei auch etwas schräg... kursiv, unterstrichen oder links... verlinkt. Nichtsdestotrotz und gerade aufgrund der Eingingkeit der beiden Duumviri, die auf der falschen Seite standen, würde er sich nun bemühen, seinen Gedanken mehr Raum in Worten, Mimik und Gestik zu verleihen - und nicht zuletzt auch in Taten.


    "Du missverstehst mich...", wandte sich Dives leicht kopfschüttelnd zunächst dem ersten Duumvir zu. Mit einer beruhigenden Handbewegung setzte er dann fort:
    "In keinster Weise bin ich der Auffassung, dass die städtischen Magistrate hier weniger edelmütig sind, als jene in Roma. Natürlich steht das Amt und die damit verbundenen Tätigkeiten und Pflichten klar im Vordergrund. Dennoch ist die stadtrömische Magistratur ein unbezahltes Ehrenamt und beispielsweise in Ostia ein... Ehrenamt mit einem kleinen finanziellen Obolus.", führte Dives vorsichtig aus.


    "Und der Unterschied zu einem einfachen Soldaten ist doch der, dass dem städtischen Magistrat mit dem Gehalt ein gewisser gehobener Lebensstandard zugesichert werden soll, um beispielsweise vor Bestechung gefeit zu sein. Senatoren benötigen solche Zuschüsse nicht, da ihre Betriebe und Geschäfte laufen - ob sie nun Magistrat sind oder nicht. In der Regel verdienen sie doch ihr Geld, so sie kein öffentliches Amt bekleiden, ..." - und mitnichten bekleiden rund 600 Senatoren alle gleichzeitg öffentliche Ämter - "... ohne, dass dafür ihr persönliche Anwesenheit von Nöten ist." Man könnte auch sagen, dass sie ihr Geld verdienen lassen, aber das wäre wohl kaum angebracht und führte nur unnötig vom Thema ab.


    "Bei den meisten Decuriones hingegen ist das Zustandekommen von Geschäften großteilig schon auch abhängig davon, ob sie persönlich Nötiges in die Wege leiten können ...", unterstrich Dives seine Worte gestisch, indem er zunächst mit der linken Hand eine halbkreisförmige Bewegung aus dem Handgelenk machte und dabei in die Hndfläche blickte, "... oder nicht.", vollführte er die gleiche Handbewegung auch mit der Rechten. Über die Aussage des zweiten Duumvirs kam er dann wieder zurück zum Thema:


    "Und genau dieses von dir genannte Nullsummenspiel ist es eben schon allein deshalb nicht, weil der Cursus Publicus selbst auch einen Teil der Kosten über Rabatte trägt. Ein Kontoguthaben von 500 Sesterzen entspräche einer Einzahlung von nur 450 Sesterzen - eine Ersparnis von 10%.", erklärte Dives, was ihm zuvor beiläufig mal durch einen guten Freund erklärt wurde, als jener über dessen Tätigkeit im Cursus Publicus sprach.


    "Letztlich besitzt, so glaube ich, sogar der Senat in Roma ein eigenes Konto beim Cursus Publicus. Und sollte nicht genau jener Senat uns sogar gesetzlich als Vorbild dienen?" Dives hoffte, dass dies als eine Art Totschlagargument durchgehen würde. Denn er hatte noch im Kopf, dass es in der Lex Municipalis Ostiensis so einen Paragraph gab, der etwas in dieser Richtung formulierte ...


    Zitat

    Original aus Lex Municialis Ostiensis:


    §3 - Administration
    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Municipalis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.


    Sicherlich musste man etwas zwischen den Zeilen lesen und interpretieren, um die gewünschte Meinung zu erhalten, aber einen Versuch war es wert. Notfalls müsste er dieses Vorhaben eben auf seine Zeit als Duumvir hier verschieben, wenngleich er dafür natürlich erstmal die kommende Wahl bestehen müsste...

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    ... du brauchst unbedingt einen Postfach-Sklaven, so du noch keinen hast.
    Und falls du einen hast, dann solltest du ihm mal eine Tracht Prügel verpassen, denn...



    @ Publius Iulius Saturninus:


    Schonwieder oder immernoch?
    Das ist hier die Frage.
    Ich versuchs wieder, keine Angst
    Und sage: "Bis die Tage!"

    Sim-Off:

    In Absprache mit L.I.Centho, der damit natürlich weiterhin Magister der SCI bleibt.


    So zog sich der Abend hin und es wurde hin und her diskutiert. Bereits an diesem ersten großen Punkt auf der Tagesordnung schienen die Meinung der Conventus-Teilnehmer so weit zu divergieren, dass die Unterschiede die Gemeinsamkeiten bei Weitem übertrafen. So würde sich hier und heute keine Einigung und kein Kompromiss mehr finden lassen.


    Bereits anhand der Wortmeldungen wurde immer klarer, dass es drei Lager gab: Die Befürworter und Unterstützer für Iulius Dives, jene für Iulius Lucanus und letztlich jene, die ob der vielen langen Diskussionen kein Interesse mehr hatten an der Klärung dieser Frage. Und auch die Größe der jeweiligen Lager nahm sich nicht viel, sodass es im Endeffekt auf ein Patt hinauslief. Drum beschloss man kurzerhand - auch angesichts der bereits späten hora, dass dieser Conventus an dieser Stelle ein Ende finden sollte und man in einiger Zeit einfach zu einem neuen Conventus laden würde. Vielleicht hatten sich die Gemüter bis dato ja wieder beruhigt oder die Götter den senatorischen Cousin von Dives wieder so weit auf die Beine gestellt, dass er wieder in der Lage sein würde, das Magisterium auszufüllen, womit sich diese Frage ebenfalls geklärt haben würde.


    So leerte sich mit wortkargen und wortreichen Verabschiedungen nach und nach das Atrium wieder, wie es sich zuvor langsam und mit ebenso unterschiedlichen Begrüßungen gefüllt hatte und der Letzte (als Veranstalter war das natürlich Dives) machte das Licht aus...




    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Der frechen Antwort, dass doch Vergil und Homer geschrieben hätten, dass die Römer vom Troianer Aeneas abstammten, setzte Rufus nicht minder keck Herodot entgegen. Keine Frage, hatten beide von den dreien bereits mehr als einmal gehört - wahrscheinlich war Antinoos der Einzige in der Runde, der mit diesen Namen nicht ganz so viel anfangen konnte.


    "Aber verzeih, ist nicht Herdot, der pater historiae, ebenso ein Grieche gewesen, wie auch Homer einer war? - Und... ganz im Gegenteil zu Vergil, der doch eindeutig Römer war?", stichelte Dives mit einem Grinsen weiter. Er selbst hielt die Griechen für durchaus gebildete Leute - und er hatte in seiner Jugend ja mit nicht wenigen Griech zu tun gehabt. Dennoch war er natürlich stolz darauf, selbst ein Römer zu sein.


    "Natürlich waren die Iulier seit jeher ein altes Adelsgeschlecht - sogar eines der ältesten! Doch starb die Hauptlinie mit den iulischen Kaisern Augustus, Tiberius und dessen Nachfolger aus. Die direkte Blutlinie reicht sogar nur bis zum Divus Iulius - jenem Iulier, der meinem Stammahn das Bürgerrecht gab." Dives überlegte einen Moment, wie er es nun erklären sollte. Dann hoffte er, eine verständliche Variante gefunden zu haben:


    "Mein Stammahn, der meine Gens begründete, gehörte nicht zu dem iulischen Zweig, dem die Augusti entstammten. Vorher gehörte er... ähm... zumindest nicht zu den Iuliern. Belesen, wie du scheinst, wirst du sicherlich wissen, dass der große Divus Iulius damals sehr vielen Menschen Bürgerrechte verliehen hat. Damit sind auch viele neue iulische Zweige entstanden, da es natürlich eine Ehrbezeugung war, wenn man sich nach dem Verleiher der Bürgerrechte 'Iulius' nannte. Einige dieser Gentes sind mit der Zeit wieder verschwunden, andere - wie meine Gens - leben heute verstreut im ganzen Imperium. Wir befinden uns hauptsächlich in Roma... wobei ich auch Verwandte in Misenum, Mantua und seit noch gar nicht so langer Zeit auch in Aegyptus habe."


    Dives blickte fragend zu Rufus, ob jener nun klarer sah. Unterdessen verpasste der alte Aglaopes dem drei Jahre älter als Dives seienden Antinoos einen Klapps auf den Hinterkopf. Jener hatte bereits bei den Worten 'Stammahn' und 'Bürgerrecht' abgeschaltet und sein Kopf nährte sich bereits langsam aber stetig der Tischplatte. Nach der Schelle jedoch war er ruckzuck wieder hellwach, warf Aglaopes einen teils bösen - teils schuldbewussten Blick zu und widmete sich dann wieder dem Wachen über seinen Herrn.


    "Beispielsweise leben auch in Germania Superior Iulier, mit denen ich jedoch nicht verwandt bin. Der dortige Flamen Divi Augusti der Provincia soll sogar aus diesem Zweig stammen...", ergänzte Dives. An den Namen konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern und auch wusste er nicht, ob jener ebenfalls aus einem iulischen Zweig stammte, der von Caesar das Bürgerrecht erhalten hatte. Doch es zeigte eben, dass es verschiedene Iulier gab und dass sie über das gesamte Imperium Romanum verteilt lebten!




    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Sim-Off:

    Ashes on my head! 8o
    Rückdatiert auf: ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXI A.U.C. (23.9.2011/108 n.Chr.)


    Noch pünktlich, doch mehr schlecht als recht, kam Dives am Abend von der Curia Ostiensis wieder in der Villa Rustica seines Cousins an. Dabei führte ihn einer seiner ersten Wege ans Lararium des Hauses - natürlich jedoch erst, nachdem er besonders festlich umgezogen worden war. Morgens hatte er es verpasst, da er einen dringenden Termin in der Curia hatte, doch wenigstens jetzt musste er - als Iulier und Mitglied der Societas Claudiana et Iuliana - dem Mann gedenken, der heute 170 Jahre alt geworden wäre, dem Mann, der als Haupterbe des Divus Iulius testamentarisch adoptiert worden war, dem Mann, der schließlich als erster Imperator Caesar Augustus in die Geschichte eingegangen war, dem Divus Augustus Divi filius!


    Barfuß trat Dives an den - wieder einmal auf seinen Wunsch hin von den Sklaven des Hauses festlich dekorierten - Hausaltar heran. Nicht wenige kleine Statuetten aus Bronze und Marmor und einige Münzen lagen da und eine jede von ihnen zeigte das Antlitz dieses edlen Mannes, der vom Divus Iulius in dessen Weitsicht als Sohn angenommen worden war. In ebenso weiser Voraussicht hatte der Divus Iulius zuvor bereits den Stammahn von Dives nicht adoptiert, aber ihm zumindest das Bürgerrecht verliehen. Folglich war Dives nicht mit dem heutigen Jubilar verwandt, aber dennoch teilten sie eine gemeinsame Person in ihrer jeweiligen Geschichte.
    Mit einem Teil der Toga, die er nun trug, bedeckte Dives anschließend seinen Kopf, bevor er die Hände mit nach oben zeigenden Handflächen erhob und sprach:


    "Ihr iulischen Ahnen, die ihr sowohl groß in eurer Anzahl, als auch groß in euren Taten seid! Ich, Marcus aus dem Geschlecht der Iulier, genannt Dives, rufe euch anlässlich des 170. Jahrestages der Geburt des gottgleichen Divus Augustus Divi Filius, dem Haupterben und Sohn vor dem Gesetze des vergöttlichten Imperator Gaius Iulius Caesar Divus, der die iulisch-claudische Herrscherdynastie begründete und unserer Gens das Bürgerrecht gab, an!
    Ich werde nicht müde, euch dafür zu danken, dass ihr mir die Möglichkeit gebt, mich als Teil dieser Gens zu profilieren. So gabt ihr mir Kraft bei meiner Kandidatur zum Quaestor Ostiensis, die folglich von Erfolg gekrönt wurde, sodass ich heute als städtischer Magistrat vor euch stehe.
    Nun hoffe ich, dass ich euren Anforderungen gerecht werde und ihr meinen politischen Weg auch weiterhin unterstützen werdet, wenn ich in einigen Monaten zum Duumvir der Civitas kandidiere. Auf dass er ähnlich geradlinig, wenngleich vielleicht nicht derart steil, verläuft, wie der des heutigen göttlichen Jubilars.
    Dann will ich auch weiterhin als Iulier, als Sodalis der Societas Claudiana et Iuliana, als religiöser Mensch auf dieser Erde wandeln, um Ruhm und Ehre unserer Gens zu mehren.
    Als Zeichen dafür bitte ich euch, meine Gaben anzunehmen, die ich euch ehrfürchtig darbiete."


    Jetzt streute Dives den Weihrauch in die dafür vorgesehenen Behältnisse und bald umgab ein angenehmer Durft den Altar, den Raum und schließlich beinahe das ganze Haus. Es folgte die Opferung von Obst, Wein, Gebäck und schließlich einem großen Kuchen. Mit einer Rechtsdrehung beendete Dives das Gebet und machte sich auf ins Triclinium, wo sich die übrigen Bewohner der Villa Rustica bereits zu Feier des Tages versammelt hatten. In einem kleinen Fest ließ man den Tag gemütlich ausklingen...

    Mittlerweile war doch schon eine geraume Zeit vergangen und Asinius Celer fragte sich, ob man ihn vielleicht vergessen hatte. Ein städtischer Beamter wollte sich zum Duumvir Iulius Proximus schicken, kam jedoch nicht wieder. Ob Celer vielleicht selbst einmal... Nein, das wäre unhöflich, wenn er sich jetzt einfach auf die Suche nach dem Schreiberling machen würde. Nicht, dass sie sich am Ende noch verpassten und die Reise hierher wohlmöglich noch völlig umsonst wäre.


    Aber vielleicht hätte Celer ja auch das Glück, dass sich eventuell noch andere Beamte hier blicken ließen. Die Civitas hatte schließlich - wie die meisten anderen Civitates auch - zwei Duumviri... und natürlich auch Magistrate und noch mehr städtische Schreiber. Aber wer hier wohl der zweite Duumvir (oder erste - wie man es sieht) neben Iulius Proximus war?

    Wenn es etwas gab, dass Dives nicht ausstehen konnte, dann waren es Situationen wie diese, in denen er sich in seinem Tatendrang durch andere Leute ausgebremst sah. Und so ging er am nächsten Morgen auch nur geringfügig besser gelaunt zur Curia Ostiensis, wo ihn - nach einer Nachaktion, von der er nichts ahnte - zu seinem Ärger gleich die nächste Unannehmlichkeit erwartete: Weder der sonst so erfahrene und stets pünktliche Ostianus, noch Asinius Celer, der am Vortag aus Misenum zurückgekehrt war, waren an ihren Plätzen, an denen Dives sie eigentlich erwartet hätte. Zumindest Celer hatte er an diesem Morgen nicht in der Villa Rustica seines Cousins angetroffen, sodass er davon ausgegangen war, ihn im Officium Scribarum vorzufinden. Lief denn jetzt gänzlich alles aus dem Ruder?


    Dives wandte sich ab vom Büro der städtischen Schreiber, ging ein paar Schritte und stand auch schon vor seinem eigenen Officium, welches er sodann betrat. Vielleicht erwartete man ihn ja auch hier - und hoffentlich mit den gewünschten Informationen! Aber nein, auch hier eine herbe Enttäuschung: Kein Celer, kein Ostianus, nur das Officium, wie er es gestern verlassen hatte. Erst als er an seinem Schreibtisch angekommen war, fand er die beiden tabulae mit allen Informationen, die die Civitas über sie nur hätte haben können. Dives' Geischt erhellte sich leicht... wenn jetzt nur noch seine Schreiber wieder irgendwo auftauchen würden...


    Doch erst nach einer knappen hora war es dann endlich soweit. Dives hatte indes zu einer anderen Angelegenheit eine Auflistung erstellt, sie in einer Tabelle ausgewertet und die anschließend entstandene Statistik etwas geschönt, wie es sich gehörte. Da stürmte plötzlich Ostianus völlig unangekündigt und ohne jede Vorwarung in den Raum, dass Dives fast das Herz stehen blieb. Er sah völlig verschlafen aus, hatte krauses Haar und seine Wangen leuchteten in einer rote Farbe, die deutlich zeigte, dass er heute noch nicht sehr lange auf den Beinen war. Mit tabula und Griffel kam er vor Dives' Schreibtisch zum Stehen, schaute ihn mit schuldbewusster Miene an und strich sich die Haare ersteinmal wieder etwas glatt. In seinen Augenwinkel bemerkte Dives dann eine weitere Person, die allerdings in der offenen Porta stehen geblieben war. Sein Blick wanderte hinüber und er staunte nicht schlecht: Dort stand doch nun plötzlich auch Celer und er sah ähnlich verschlafen aus, hatte eine vergleichbare Frisur und ebenfalls leuchtende Wangen, wie Ostianus...


    Dives schaute erneut zu Ostianus, dann zu Celer und zurück zu Ostianus. Er brauchte einen Augenblick, um sich darüber klar zu werden, was er glaubte zu sehen. Die offensichtliche Spannung, die sich in jenem Moment auszubreiten begann und sich im ganzen Raum verteilte, wurde auch nicht gelöst, als Dives leicht kopfschüttelnd ein teil amüsiert, teils bedrohlich wirkender Ansatz eines Lachens entwich. Gerade als Ostianus zur Aufklärung über die Harmlosigkeit der Situation seine Stimme erheben wollte, entspannten sich Dives' Gesichtszüge wieder und er kam ihm zuvor: "Raus.", deutete er mit seiner linken Hand und völlig emotionslos auf die Tür. Sogleich entfernt sich dann auch Celer und schloss dabei die Porta von außen. Dives würde sich mit seinem Freund wohl einmal gesondert unterhalten müssen - später natürlich. Jetzt gab es Wichtigeres: Er wandte sich mit leeren Blick zu stianus und kam diesem neuerlich in dessen Absicht, etwas zu sagen, zuvor:


    "Ad Faustus Octavius Macer in der Casa Octavia in Roma, Italia.", begann Dives zu diktieren. Ungewöhnlich blieb er dabei sitzen und starrte beinahe geistesabwesend mal hier hin, mal dort hin. Dieser Tag war jetzt schon ein wenig viel für seinen Geschmack: Erst Frust und Ärger, dann ein Beinahe-Herzinfarkt und nun auch das noch. Das Schlimmste jedoch war, dass sein guter Freund Celer, der Dives in den meisten intellektuellen Fragen klar unterlegen schien, hier offenbar ein Feld gefunden hatte, auf welchem er augenscheinlich mehr Erfahrung vorweisen konnte. Unweigerlich rief dies auch Dives' nahezu vaterlose Kindheit und Jugend in Dives' Gedächtnis, die letztendlich ihren traurigen Höhepunkt hatte in Centhos Mitteilung, dass jener bereits verstorben sei. Was die meisten römischen Adulescentes von ihren Vätern lernten und gelernt hatten, hatte Dives kein griechischer, kein ägyptischer, kein persischer Gelehrter vermittelt...


    "Salve Senatore Octavi. Es ist eine meiner Pflichten als Quaestor Ostiensis, die Aufsicht über die Stadtkasse der Civitas Ostia zu führen und sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Civitas genaustens zu kontrollieren und zu überwachen. Im Rahmen dieser Tätigkeit stieß ich auf eine kleine Unregelmäßigkeit im Jahr deines zweiten Duumvirats. Absatz. Allerdings wird es dich sicherlich freuen zu hören, dass der Differenzbetrag, der durch eine bis heute nicht von dir in Anspruch genommene Gehaltsauszahlung im Zeitraum ANTE DIEM X KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (22.6.2009/106 n.Chr.) bis einschließlich ANTE DIEM IV KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (28.6.2009/106 n.Chr.) entstanden ist, sich in Summe auf 250 Sesterzen zu deinen Gunsten beläuft. Absatz. Aus diesem Anlass bitte ich dich darum, dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen und mir mitzuteilen, ob du gewillt bist, eine entsprechende Nachzahlung des Gehalts für den besagten Zeitraum anzunehmen und mir möglichst bald, spätestens aber bis zu den ID NOV DCCCLXI A.U.C. (13.11.2011/108 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht an die Curia Ostiensis zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis dato keine Mitteilung von dir erhalten haben, muss ich annehmen, dass die nicht beanspruchte Auszahlung des Gehalts beabsichtigt war und schreibe sie den Spenden an die Civitas zu. Absatz. Mögen die Götter dich und die Deinen schützen. Vale bene."


    Dives machte eine kurze Pause.


    "Das Gleiche - natürlich mit veränderter Anschrift, Anrede und dem entsprechend anderen Zeitraum - dann nochmal an den Eques, Quintilius Sermo. Danke.", schob Dives nach und machte wegscheuchende Handbewegungen. Ostianus war froh, endlich wieder aus der Höhle des Löwen entlassen zu sein. Schleunigst verließ er daraufhin das Officium, sodass Dives allein darin zurückblieb. Gedankenversunken stand letzterer erst einige Augenblicke später auf, drehte sich zum Fenster und öffnete es. Die frische Brise tat gut und würde seinen Kopf hoffentlich wieder etwas freier machen...

    So hatten sich also Sedulus, dessen Sklave Teutus, Dives und dessen Sklaven Antinoos und Aglaopes auf den Weg vom Officium des Curator operum publicorum in der Basilica Iulia zur Casa Germanica gemacht. Gesprochen hatten sie kaum. Zum Einen waren Sedulus aber auch Dives erschöpft vom Tag, zum Anderen kam man auf diese Weise natürlich leiser und folglich unauffälliger durch die langsam dunkler werdenden Straßen Roms.


    Vor der Casa Germanica angekommen, bis zu welcher Dives und dessen Begleiter den Senator begleiteten, begann dann die Verabschiedung, die jedoch wohl schon angesichts der aktuellen hora eher kurz ausfallen würde.


    "Da wären wir also... sicher und wohlbehalten.", deutete Dives auf die Casa Germanica, die von ihrer grünen Pracht am Eingangsbereich jedoch nur noch wenig zeigte. Der Himmel war keineswegs klar und so wirkten die teils bunten Farben eher matt und wie mit einem dicken Grauschleier bedeckt.


    Dives würde sich nun wirklich beeilen müssen, dass er noch vor endgültigem Einbruch der Nacht die Casa Iulia wieder erreichte. Dafür müsste er schließlich noch einmal vorbei an der Basilica Iulia, quer über das Forum Romanum, durch das Forum Nervae und dann noch hinauf auf den Mons Equilinus. Im Prinzip konnte er bereits jetzt sicher sein, dass er dieses Vorhaben abhaken könnte...




    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Quintus Germanicus Stilo
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    Im Dienst Ostias seit: städtischer Wahl
    ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLX A.U.C. (8.12.2010/107 n.Chr.)
    Amt: Magistratus

    Aufgaben: Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit öffentlicher Bauwerke, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Einhaltung von Marktordnung und Stadtverordnungen

    Ende der Amtszeit: Amtsniederlegung
    ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (16.1.2011/108 n.Chr.)
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    ~~ Acta Personarum II ~~

    CVRIA OSTIENSIS
    NON-DECVRIONES



    Nomen Gradus Acta instruxi
    Cossus Turpilius Auruncus [THO-NSC] Quaest. Ost. ... ...
    Numerius Pilius Iavolenus [THO-NSC] Aed. merc. ... ...
    Sextus Procilius Metellus [THO-NSC] Aed. op. pub. ... ...
    Appius Hortensius Vaticanus [THO-NSC] gew. Magistratus ... ...
    ... gew. Magistratus ... ...
    Mamercus Rusius Tempsanus [MID-NSC] gew. Magistratus ... 24.08.861
    ... gew. Magistratus ... ...
    Numerius Marcilius Primus [IQS-NSC] gew. Magistratus ... ...
    Cossus Scaptius Mamercinus [IQS-NSC] gew. Magistratus ... 08.12.860
    Quintus Germanicus Stilo gew. Magistratus 08.12.860
    ... ... ... ...
    Aulus Aufidius Augurinus [CD-NSC] Augur ... ...
    Servius Egilius Damio [CD-NSC] Aedituus ... ...
    ... ... ... ...
    Herennianus [THO-NSC] Scriba ... ...
    Ostianus [MID-NSC] Scriba ... ...
    ... ... ... ...
    Gaius Geminius Gallus [MID-NSC] Candidatus ... 04.12.862
    Gnaeus Geminius Gallus [MID-NSC] Candidatus ... 04.12.862
    Tiberius Tadius Tappo [MID-NSC] Candidatus ... 04.12.862
    ... Candidatus ... ...
    Faustus Faucius Caesulenus [IQS-NSC] Candidatus ... 08.12.860


    Sim-Off:

    Die bisherigen NSCs tragen zusätzlich den Hinweis, wer sie erschaffen hat. Bei Fragen zu diesen NSCs oder Bitten um Nutzungserlaubnis wende man sich an angegebene IDs:
    [CD-NSC]: Aedituus
    [IQS-NSC]: Iullus Quintilius Sermo
    [MID-NSC]: Marcus Iulius Dives
    [THO-NSC]: Titus Helvetius Ocella

    Titus Helvetius Ocella
    _________________________________________________________

    Im Dienst Ostias seit: Ernennung
    ANTE DIEM VIII ID OCT DCCCLXII A.U.C. (8.10.2012/109 n.Chr.)
    Amt: Scriba Ostiensis

    Aufgaben: individuelle Schreibertätigkeiten für den Duumvir Marcus Iulius Dives und den Decurio et Proc. Ann. Paullus Germanicus Aculeo

    Ende der Amtszeit: Kandidatur zum Aedilis Ostiensis
    PRIDIE NON DEC DCCCLXII A.U.C. (4.12.2012/109 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    PRIDIE NON DEC DCCCLXII A.U.C. (4.12.2012/109 n.Chr.)
    Amt: Aedilis Mercatuum

    Aufgaben: Aufsicht über städtische Sicherheit, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Getreide- und Ölzufuhr, der Getreideverteilung und der Einhaltung der Marktordnung

    Besondere Leistungen: Marktordnung
    Vorstellung & Abstimmung in der Curia ausstehend

    Ende der Amtszeit: Kandidatur zum Duumvir
    ANTE DIEM X KAL AUG DCCCLXIII A.U.C. (23.7.2013/110 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXIII A.U.C. (30.5.2013/110 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM X KAL AUG DCCCLXIII A.U.C. (23.7.2013/110 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Ende der Amtszeit: In Officio
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    Marcus Iulius Dives
    _________________________________________________________

    Im Dienst Ostias seit: städtischer Wahl
    ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLXI A.U.C. (24.8.2011/108 n.Chr.)
    Amt: Quaestor Ostiensis

    Aufgaben: Aufsicht über die Stadtkasse, Überwachung der Ein- und Ausgaben, Kontrolle der Einnahme sämtlicher Gebühren, die auf die Einfuhr von Waren auf dem Schiffsweg erhoben werden

    Ende der Amtszeit: gesundheitsbedingte Amtsniederlegung kurz vor Wahlen; in der Folge gänzlicher Rückzug aus der Öffentlichkeit
    ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLXI A.U.C. (23.11.2011/108 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLXII A.U.C. (28.5.2012/109 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM XVI KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (16.9.2012/109 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Ende der Amtszeit: II. Kandidatur zum Duumvir
    PRIDIE NON DEC DCCCLXII A.U.C. (4.12.2012/109 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    PRIDIE NON DEC DCCCLXII A.U.C. (4.12.2012/109 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Besondere Leistungen: Führung durch den Bürgerkrieg der Jahre
    DCCCLXII (2012/109 n.Chr.) bis DCCCLXIII A.U.C. (2013/110 n.Chr.)

    Ende der Amtszeit: keine erneute Kandidatur
    ANTE DIEM X KAL AUG DCCCLXIII A.U.C. (23.7.2013/110 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Iullus Quintilius Sermo
    _________________________________________________________

    Im Dienst Ostias seit: städtischer Wahl
    ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (19.4.2010/107 n.Chr.)
    Amt: Magistratus

    Aufgaben: Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit öffentlicher Bauwerke, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Einhaltung von Marktordnung und Stadtverordnungen

    Besondere Leistungen: neue Hafenverordnung
    ANTE DIEM XIV KAL IUL DCCCLX A.U.C. (18.6.2010/107 n.Chr.)

    Ende der Amtszeit: Kandidatur zum Duumvir
    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLX A.U.C. (10.8.2010/107 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLX A.U.C. (10.8.2010/107 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLX A.U.C. (10.8.2010/107 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Besondere Leistungen: Lex Municipalis Ostiensis
    ID SEP DCCCLX A.U.C. (13.9.2010/107 n.Chr.)

    Ende der Amtszeit: keine erneute Kandidatur
    ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLX A.U.C. (8.12.2010/107 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Faustus Octavius Macer
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    Im Dienst Ostias seit: städtischer Wahl
    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (27.10.2008/105 n.Chr.)
    Amt: Magistratus

    Aufgaben: Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit öffentlicher Bauwerke, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Einhaltung von Marktordnung und Stadtverordnungen

    Ende der Amtszeit: I. Kandidatur zum Duumvir
    KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (1.2.2009/106 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (18.1.2009/106 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (1.2.2009/106 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Besondere Leistungen: Antragung des Stadtpatronats an den finanzkräftigen Praefectus Urbi, Potitus Vescularius Salinator
    ANTE DIEM V ID MAR DCCCLIX A.U.C. (11.3.2009/106 n.Chr.)

    Ende der Amtszeit: II. Kandidatur zum Duumvir
    ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLIX A.U.C. (28.4.2009/106 n.Chr.)
    _________________________________________________________

    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLIX A.U.C. (28.4.2009/106 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Besondere Leistungen: Vollendung des Merkurtempels zu Ostia
    ANTE DIEM VI KAL SEP DCCCLIX A.U.C. (27.8.2009/106 n.Chr.)

    Ende der Amtszeit: keine erneute Kandidatur
    KAL OCT DCCCLIX A.U.C. (1.10.2009/106 n.Chr.)

    Praemia: Diploma für hervorragende Dienste als Duumvir von Ostia
    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLIX A.U.C. (6.12.2009/106 n.Chr.)
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    Iulia Helena
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    Im Dienst Ostias seit: Ernennung
    PRIDIE ID MAI DCCCLVI A.U.C. (14.5.2006/103 n.Chr.)
    Amt: Scriba Ostiensis

    Aufgaben: individuelle Schreibertätigkeiten für den Duumvir Quintus Sabbatius Aurelianus

    Ende der Amtszeit: Ernennung zur Magistrata
    ANTE DIEM III NON IUN DCCCLVI A.U.C. (3.6.2006/103 n.Chr.)
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    Promotio: Ernennung
    ANTE DIEM III NON IUN DCCCLVI A.U.C. (3.6.2006/103 n.Chr.)
    Amt: Magistratus

    Aufgaben: Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit öffentlicher Bauwerke, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Einhaltung von Marktordnung und Stadtverordnungen

    Ende der Amtszeit: Kandidatur zum Duumvir
    ANTE DIEM XVI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (17.7.2006/103 n.Chr.)
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    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (22.7.2006/103 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
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    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM XVI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (17.7.2006/103 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Besondere Leistungen: erster weiblicher Duumvir Ostias

    Ende der Amtszeit: keine erneute Kandidatur
    PRIDIE ID DEC DCCCLVI A.U.C. (12.12.2006/103 n.Chr.)
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    Lucius Octavius Detritus
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    Im Dienst Ostias seit: Ernennung
    PRIDIE NON SEP DCCCLV A.U.C. (4.9.2005/102 n.Chr.)
    Amt: Magistratus

    Aufgaben: Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit öffentlicher Bauwerke, Speicher, Magazine und den Verkehr, Kontrolle der Einhaltung von Marktordnung und Stadtverordnungen

    Ende der Amtszeit: Kandidatur zum Duumvir
    ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLV A.U.C. (24.10.2005/102 n.Chr.)
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    Honoratio: Decurio
    ANTE DIEM V ID FEB DCCCLVI A.U.C. (9.2.2006/103 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia
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    Promotio: städtische Wahl
    ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLV A.U.C. (24.10.2005/102 n.Chr.)
    Amt: Duumvir

    Aufgaben: Ausübung des Marktrechts, Vorsitz in der Curia Municipalis, Zuweisung Aufgabenbereiche gewählter Magistrate, Wahlleitung der Wahl städtischer Magistrate zum Ende der Amtszeit

    Ende der Amtszeit: keine erneute Kandidatur
    ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVI A.U.C. (7.2.2006/103 n.Chr.)
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    Paullus Germanicus Aculeo
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    Im Dienst Ostias seit: Ernennung
    ANTE DIEM XV KAL MAR DCCCLX A.U.C. (15.2.2010/107 n.Chr.)
    Amt: Scriba Ostiensis

    Aufgaben: individuelle Schreibertätigkeiten für die Magistratus Quintus Octavius Catulus und Iullus Quintilius Sermo

    Ende der Amtszeit: Amtsniederlegung
    ID MAI DCCCLX A.U.C. (15.5.2010/107 n.Chr.)
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    Honoratio: Decurio
    ID IUL DCCCLXII A.U.C. (15.7.2012/109 n.Chr.)

    Aufgaben: Organisation öffentlicher Spiele, sowie allgemeine Sorge um das Wohl der Civitas Ostia

    Besondere Leistungen: großzügige Spende zur Finanzierung einer Renovierung des städtischen Theaters
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    ~~ Acta Personarum I ~~

    CVRIA OSTIENSIS
    DECVRIONES



    Nomen Gradus Acta instruxi
    Titus Helvetius Ocella Duumvir 08.10.862
    Memmius Aterius Marcellinus [THO-NSC] Duumvir ... ...
    Marcus Iulius Dives gew. Duumvir 24.08.861
    Iullus Cassius Hemina Minor [MID-NSC] gew. Duumvir ... ...
    Lucius Lafrenius Simplex [MID-NSC] gew. Duumvir ... ...
    Titus Equitius Sidicinus [MID-NSC] gew. Duumvir ... ...
    Iullus Cassius Hemina Maior [MID-NSC] gew. Duumvir ... ...
    ... gew. Duumvir ... ...
    Tiberius Cantilius Varenus [IQS-NSC] gew. Duumvir ... ...
    Iullus Quintilius Sermo gew. Duumvir 19.04.860
    Appius Minicius Paetus [IQS-NSC] gew. Duumvir ... ...
    Sextus Camurius Gallio [IQS-NSC] gew. Duumvir ... ...
    ... gew. Duumvir ... ...
    Faustus Octavius Macer gew. Duumvir 27.10.858
    Marcus Vincius Macer [FOM-NSC] gew. Duumvir ... ...
    ... gew. Duumvir ... ...
    Iulia Helena gew. Duumvir 14.05.856
    ... gew. Duumvir ... ...
    Lucius Octavius Detritus gew. Duumvir 04.09.855
    ... ... ... ...
    Potitus Asinius Celer [MID-NSC] gew. Magistratus ... 11.09.861
    Faustus Herennius Camillus [MID-NSC] gew. Magistratus ... ...
    Quintus Titinius Catienus [MID-NSC] gew. Magistratus ... 24.08.861
    ... gew. Magistratus ... ...
    Aulus Avienus Sura [IQS-NSC] gew. Magistratus ... ...
    Cnaeus Tutius Caudinus [IQS-NSC] gew. Magistratus ... ...
    Titus Toranius Auruncus [IQS-NSC] gew. Magistratus ... ...
    ... ... ... ...
    Paullus Germanicus Aculeo Decurio H.C. 15.02.860
    ... Decurio H.C. ... ...


    Sim-Off:

    Die bisherigen NSCs tragen zusätzlich den Hinweis, wer sie erschaffen hat. Bei Fragen zu diesen NSCs oder Bitten um Nutzungserlaubnis wende man sich an angegebene IDs:
    [FOM-NSC]: Faustus Octavius Macer
    [IQS-NSC]: Iullus Quintilius Sermo
    [MID-NSC]: Marcus Iulius Dives
    [THO-NSC]: Titus Helvetius Ocella

    Während sich im vorderen Teil des Tabulariums alle Versionen der wichtigsten Verordnungen der Civitas, sowie der Lex Municipalis Ostiensis befinden, lagern im hinteren Bereich in zwei immens großen Regalen die Akten aller für die Civitas jemals wichtig gewordener Personen - mit Ausnahme derer der Militärs, die natürlich ihre eigenen Akten führen.

    Im ersten Regal finden sich dabei die Akten aller ständigen Mitglieder der Curia Ostiensis, also der Decuriones. Sie sind sortiert nach dem Jahr, in dem der entsprechende Decurio erstmals für die Civitas in Erscheinung getreten ist, wobei ganz oben die Akten des aktuellen Jahres und ganz unten die vergangener Jahre liegen.

    Das zweite Regal ist nach selbem Muster sortiert und aufgebaut, umfasst jedoch nur diejenigen in der Civitas aktiv in Erscheinung getretenen Personen, die eben (noch) nicht in den Ordo Decurionum aufgenommen wurden. Dazu zählen vor allem gewesene Magistrate und Stadtschreiber, denen aufgrund ihres Standes, Vermögens oder ihrer Befähigung bisher ein Aufstieg verwehrt blieb.

    Regelmäßig werden Scribae zur Archivarbeit eingesetzt, um die Akten Verstorbener aus dem Archiv entfernen und die neuer Personen aufnehmen.

    Sim-Off:

    Bei Änderungsbedarf: PN an Forenmoderator oder Marcus Iulius Dives.

    So hatte er diesen Jungspund noch nicht erlebt, dachte Ostianus, als er im Officium der Stadtschreiber ankam. Der Quaestor Ostiensis war ungewohnt energisch aufgetreten, nur weil er, Ostianus, die Anschriften zweier Decuriones nicht aus dem Stehgreif parat hatte. Gut, Dives mochte durchaus damit recht haben, dass er sich hätte informieren können - und wohl besser auch sollen -, als er deren Namen hörte. Aber trotzdem! Ostia hatte schließlich viele Honoratioren und nicht nur sechs, wie manch andere italische Stadt nach einer Seuche...


    Da alles Jammern und Winseln aber in der Regel nichts brachte, sondern die Situation im Gegenteil sogar oftmals nur noch verschlimmerte, machte sich Ostianus nach kurzem Verschnaufen auch gleich auf ins städtische Tabularium, wo er hoffte, auf möglichst schnellem Wege an die gewünschten Daten zu kommen. Was er jedoch vorfand, war ein größtenteils heilloses Durcheinander an beschriebenen und unbeschriebenen, halbwegs sortierten und gänzlich unsortierten tabulae. Einzig die Dekrete der Curia, namentlich die Stadtordnung, die alte und neue Hafenverordnung und eine Abschrift der Lex Municipalis waren ordentlich archiviert worden und standen ganz in der Nähe des Eingangs, sodass sie auch stets gut verfügbar waren.


    Was tun? Der einzelne Scriba sah die auf ihn zukommene Arbeit immer mehr vor seinem inneren Auge in die Höhe wachsen, während er daneben immer kleiner wurde. Er war für einen kurzen Augenblick lang verzweifelt, dann resigniert. Mitnichten würde sich einer der anderen Scribae bereit erklären, ihm bei der Arbeit zu helfen, da jeder vorgab, dass er durch seinen Vorgesetzten bereits genügend ausgelastet sei. Und die städtischen Magistrate selbst interessierte ja zumeist nur, dass die entsprechenden Informationen jederzeit abrufbar waren und nicht, wie das Archiv nun geordnet oder ganz offensichtlich auch nicht war. Die letzten Archivare, die hier vorgegeben hatten zu arbeiten, hattten dies ganz offensichtlich nicht getan. Oder konnte das das Werk eines Einzelnen sein, der etwas gesucht, gefunden und dann alles Andere stehen und liegen gelassen hatte? - Bei der Unordnung: Wohl kaum.


    Betrübt kehrte Ostianus zurück ins Officium der Scribae und überlegte, wie er Dives klar machen sollte, dass es Tage, vielleicht auch Wochen oder Monate dauern würde, bis er das Archiv geordnet haben würde - zumal allein. Dabei frühzeitig auf die passenden Akten zu stoßen wäre pures Glück und wenig wahrscheinlich. Es musste eine Lösung des Problems geben... Nur welche und vor allem würde sie ihm jetzt auf die Schnelle in den Kopf kommen? Der Quaestor wartete schließlich in seinem Officium und wie Ostianus mitbekommen hatte, war in der vergangenen hora auch niemand bei ihm gewesen, sodass sich dessen Ärger wohl nur aufgestaut haben würde...


    Just in diesem Augenblick blieb Ostianus fast das Herz stehen, als grimmigen Schrittes und mit starrem Blick Dives am Officium vorbei in Richtung Ausgang ging. Ein Glück, dass er nicht zur Seite geschielt hatte, sondern stur geradeaus. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er Ostianus hier erwischt hätte, wo er ihn doch eigentlich im Archiv vermuten musste, wo er eigentlich auch mit der verzweifelten Suche nach den Akten beschäftigt sein sollte. Aber stattdessen saß er hier und grübelte und brütete über die Frage, was er dem Quaestor berichten sollte. Ein grauer Tag, ... ein trister Tag, ... bis ein weiterer Scriba das Officium betrat:


    | Potitus Asinius Celer


    "Sagt mal, was ist denn dem Quaestor über die Leber gelaufen?", fragte Celer völlig irritiert über diese Tatsache. Er selbst war erst heute zurückgekehrt von der Reise nach Misenum, als man ihm in der Villa Rustica Iuliana Ostiensis, in der er immernoch zu Gast war, berichtete, dass er von Dives in Abwesenheit zum Scriba Ostiensis gemacht worden war. Folglich war er sogleich aufgebrochen zur Curia, um seinem Freund enthusiastisch von der Reise und deren Ergebnissen zu berichten. Doch jener hatte ihn nichteinmal wahrgenommen, als er an ihm vorüber ging, sondern schien sehr in seine Gedanken versunken zu sein - und die schienen nicht sonderlich erhellend gewesen zu sein...


    Die Frage und die Blicke der anderen ignorierend sprang Ostianus beim Anblick dieses kollegialen Gesichts sofort auf, rannte Celer beinahe um, griff dabei dassen Hand und zog ihn in Richtung Tabularium. Diesen Schock erst überwinden müssend, hielt Celer erst, kurz nachdem er förmlich von seinen Beinen gerissen worden war, gegen und einige Meter später kamen beide zum Stehen. Die bessere Frage wäre wohl gewesen, WER Dives derartig über die Leber gelaufen war, dachte sich Celer und setzte einen dementsprechend kritischen Blick auf, den man sonst so garnicht von ihm kannte. Dives und er kannten sich bereits so lange, waren die besten Freunde - zumindest in der Vergangenheit - und wer ihn so offensichtlich verärgert hatte, der hätte es auch bei Celer schwer. Auffordernd schob er seinen Kopf nach vorn. Er wollte endlich wissen, was los war.


    Drum erzählte ihm Ostianus sein ganzes Dilemma, während sie beide langsam weitergingen. Als er am Ende der Geschichte angekommen war, standen sie dann auch schon vor dem Tabularium und wenig später überzeugte sich Celer selbst vom ihm zuvor beschriebenen Missstand. Dann dachte er nach: Die Arbeit hier musste gemacht werden - ohne jeden Zweifel. Und Dives wäre wohl täglich mies gelaunt, solange er die geforderten Akten nicht hatte. Er hatte schließlich auch noch andere Dinge zu tun, andere Korrespondenzen und Gespräche. Allein dafür würde er Ostianus aufgrund seiner sehr guten Qualifikation wohl genauso brauchen können... Wahrscheinlich sogar noch mehr als Celer, sodass er... NEIN! Er musste Ostianus jetzt helfen, sodass die Arbeit nicht im Endeffekt sogar noch ganz an ihm, Celer, hängen bleiben würde. Jetzt könnte er vielleicht sogar noch eine Gegenleistung herausschlagen und fordern:


    "Okay, ich helfe dir... Aber dafür verlange ich auch, dass du mich bei meiner nächsten Kandidatur unterstützt. Offiziell werde ICH das Archiv wieder auf Vordermann gebracht haben! Einverstanden?", fragte er in einem Tonfall, der zeigte, dass er der Überlegene war. Es war erstaunlich, doch die Reise nach Misenum schien Celer verändert zu haben - er war berechnender geworden, wenngleich ihm die Mathematik selbst noch immer wenig lag. Ostianus seinerseits nickte nur stumm. Hatte er denn eine andere Wahl? Aus seiner Sicht wohl kaum. Und mit Celer als Hilfe würden sie Dives vielleicht nur eine halbe Woche hinhalten müssen. So schlossen sie denn das Tabularium und machten sich in einer gemeinsamen Nachtschicht daran, die entsprechenden Akten wieder ordentlich in die Regale zu legen. Dabei zeigten beide - jeder aus ganz eigenen Motiven heraus - viel Einsatz, sodass am anbrechenden Morgen das Tabularium wieder tiptop war, die gewünschten tabulae auf Dives' Schreibtisch lagen, Celer noch von der Reise und nun völlig ausgelaugt auf dem Boden des Archivs vor einem Regal schlief und Ostianus sich neben ihm kuschelte...

    'Bei den Göttern! Da fehlt ja nur noch, dass der gleich damit anfängt, 'Oh tempora, oh mores!', wie schlimm doch die Jugend von heute sei!', dachte sich Dives seinen Teil, als der scheinbar doch wirklich ziehmlich konservativ eingestellte Duumvir damit begann, gegen das Konto beim Cursus Publicus zu argumentieren. Dass zu den Zahlen selbst kein Wort fiel, verwunderte Dives etwas, doch störte ihn nicht. Zweifelsohne wäre noch darüber zu sprechen, wie es sich eine Civitas einfach so leisten konnte, 8800 Sesterzen festgesetzt zu haben. Wobei... wenn man sich die Rohdaten mal genauer betrachtete, dann wurde ja zeitweise (nämlich vor der großzügigen Stadtfinanzierung von 300 Aurei) bereits aus Spendengeldern die Stadtverwaltung bezahlt...
    Wie dem auch war: Dives hatte bereits eine Idee, wie das Geld verwendet werden konnte und es wäre natürlich noch besser, wenn ER auch den entsprechenden Ruhm ernten würde und nicht irgendein anderer Duumvir.


    "In deinen Ansichten möchte ich dir auch gar nicht widersprechen, Duumvir. Denn in der Tat halte auch ich es für eine große Ehre, dieser Civitas überhaupt in diesem Amt dienlich sein zu dürfen. Dennoch liegt der Hund hier meines Erachtens im System begraben: Die Magistrate in Roma amtieren ganz und gar ohne ein staatliches Gehalt und weil sie so erhaben sind, können sie sich das auch leisten. Hier in Ostia hingegen müsste man wohl eher von einer Mischform sprechen. Ohne Frage sind auch hier die Decuriones ziehmlich erhaben und mancheiner ist auch gut begütert. Doch die Regel ist dies in den Städten eben nicht, weshalb es von der Seite her ja auch die Gehälter für die städtischen Magistrate gibt."


    Bei diesen Worten beließ Dives es ersteinmal. Er hatte dem Duumvir in dessen grundsätzlicher Ansicht zugestimmt. Wer hingegen zwischen den Worten und Zeilen lesen konnte, was den Duumviri sicherlich möglich sein sollte, würde auch die Kritik verstehen. Denn wie konnte man von den Magistraten fordern, dass sie ihr Vermögen für das Gemeinwohl einsetzen sollten, wenn sie genau dieses Vermögen (zumindest zu Teilen) erst von städtischer Seite bekamen?


    Dass Roma nicht mit Ostia vergleichbar, Ostia hingegen vergleichbar mit den anderen italischen Städten war, konnte man auch nicht abstreiten, zumindest, was die Gehälter-Sache anbelangte. Dass eben einige dieser italischen Städte auch bezüglich eines Kontos beim CP umdachten, sollte eigentlich eher bestärkend zeigen, dass man mitziehen sollte, bevor man ins Hintertreffen geriet. Denn wie ausgeführt sparte dies Geld (das der Magistrate)... und der Duumvir hatte eben gerade gesagt, dass das Geld der städtischen Magistrate ja auch gewissermaßen Geld der Civitas war bzw sein sollte...



    Vom Thema 'Honorarium' schien man indes abgekommen zu sein und würde man den Konten-Vorschlag beim CP ablehnen, so würde man wohl auch mitnichten wieder hierauf zurückkommen. Doch wozu war Dives denn Quaestor, wenn er nicht auch eigene Entscheidungen treffen könnte. Dann eben ohne den Segen der Duumviri. Den Antrittsbericht zu den Finanzen hatten sie und erst den Abschlussbericht würden sie wieder haben wollen. Da könnte Dives ganz offiziell das Honorarium entrichten, ohne dass die beiden Vorsitzenden der Curia vor Ablauf der Amtszeit etwas davon erfahren würden. Für die gesamten Ein- und Auszahlungen war Dives schließlich zuständig und da hatte ihm auch kein Duumvir unbegründet reinzureden. Und im Nachhinein würden die Duumviri ihm wohl kaum einen Vorwurf daraus machen können, dass Dives bereits so frühzeitig gezeigt hatte, wie verbunden er der Stadt doch war und dass er der Civitas auch zukünftig als Decurio dienen wollen würde...
    Besser könnte er das Geschenk eines Freundes wohl kaum verwenden.

    Alles nur Mythen und Geschichten?! Da würde der Rufus bestimmt gleich Augen machen, denn mit seinen Argumenten untergrub er das falsche Argumentationsgerüst - nämlich sein eigenes:


    "Beweise? Allerdings gibt es die. Mit Tinte auf Papyrus geschrieben und in vielen Bibliothecae: Vergil und Homer werden dir doch bestimmt nicht ungeläufig sein.", stichelte Dives zurück. Worauf schließlich konnte man sich besser verlassen als die alten Geschichteschreiber? Vergil war schon über 100 Jahre tot, Homer noch wesentlich länger. Die werden wohl bestimmt auch gewusst haben, wovon sie da schreiben. Vor allem aber waren Schriften doch wohl auch etwas glaubwürdiger, als reine mündliche Überlieferungen, die Rufus für seine Seite ins Feld führte.


    "Aber wie sieht es bei den Etruskern aus? Gibt es da irgendwelche schriftlichen Belege, dass die aus dieser Richtung stammen?" Dieser kleine Wettstreit war wirklich sehr interessant und Dives führte in voller Begeisterung. Nicht zuletzt vertraten die beiden ja auch nicht nur irgendeine beliebige Partei, sondern die, der sie selbst mehr oder minder angehörten! Rufus war zumindest zu einem geringen Teil ein echter Etrusker und Dives war ein Iulier. Zwar hatte der Händler schon ganz richtig erkannt, dass Dives nicht mehr dem ursprünglichen patrizischen Zweig (der ja mit der iulisch-claudischen Dynastie eh ausgestorben war) oder einem der patrizischen Nebenzweige, aus welchem die Augusta zweifelsohne stammen musste, entstammte, doch wurde der erste Sohn des Aeneas, Iullus, dennoch hoch gehalten. Iulius Caesar verdankte Dives' Gens das Bürgerrecht und folglich hielt Dives ihn, wie auch seine Ahnen stets hoch!


    "...von mir und meiner Familie... Tja, viel kann ich dazu nicht sagen, da ich noch keine eigene Familie habe.", überspielte Dives mit Witz das sich in ihm langsam ausbreitende bedrückende Gefühl, das immer aufkam, wenn er über sich und seine Vergangenheit sprechen sollte. In jungem Alter beide Elternteile in einem so kurzen Abstand zu verlieren (denn unabhängig vom tatsächlichen Abstand, hatte Dives ja von beiden Schicksalsschlägen fast unmittelbar hintereinander erfahren), das veränderte schon vieles in einem. Drum sparte er auch weiter dieses persönliche Thema aus und ging stattdessen zur Gensgeschichte über:


    "Aber du meinst sicherlich meine Gens. Nun, vor über 150 Jahren erhielt der erste meiner Ahnen das römische Bürgerrecht durch den vergöttlichten Iulius, seinerzeit oftmals nur Caesar genannt. Seitdem war die Gens beinahe durchgehend im Aufstieg begriffen und brachte erst zwei große Ritterbrüder hervor, meine verstorbenen Großonkel, und vor nicht allzu langer Zeit dann sogar einen ersten Senator, meinen Cousin - ersten Grades...", gab Dives die Kurzform dessen wieder, was er in den Archiven der Casa Iulia und in der hauseigenen bibliotheca gelesen hatte. Seine Stimme am Ende ließ den Schluss durchaus zu, dass dies jedoch noch nicht das Ende dessen war, was die Gens in der Zukunft hoffentlich erwarten würde...




    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Zitat

    Original von Appius Quintilius Promotus
    Alcetas - Hoplomachus


    [Blockierte Grafik: http://thm-a02.yimg.com/nimage/f4f393feded6492a| Harpalus - Murmillo


    Harpalus, im Sturm auf seinen Gegner, war nicht unüberrascht, als sein Kontrahent ihm die gerade so mühsam befreite Hasta entgegen schleuderte. Insbesondere kam sie so enorm schnell auf ihn zu, dass es ihn beinahe erwischt hätte! Doch wie sich zuvor seine Reflexe so scheinbar nachteilig für ihn ausgewirkt hatten, so waren sie an dieser Stelle nicht unwichtig und Harpalus war dankbar für jene. Im letzten Augenblick konnte er der direkt auf seinen Hals zurasenden Hasta durch eine sich leicht nach rechts abwendende Kopf- und Körperdrehung ausweichen, was seiner Vorwärtsbewegung jedoch keinerlei Abbruch tat.


    Und wieder ließ ihn sein eigener Adrenalinspiegel zugefügten Schmerz nur sehr verzögert wahrnehmen. So war er wahrscheinlich sogar der Letzten, der bemerkte, dass ihn die Hasta sehr wohl noch gestreift hatte. Denn beim Wegdrehen erhob sich automatisch auch seine linke Schulter ein kleines Stück und stellte sich so in die Flugbahn der Hasta. Die Wunde war klein, doch das austretende Blut vergleichsweise reichlich. Als Harpalus mit voller Wucht mit dem durch das eigene Körpergewicht verstärkten Schild rammend auf seinen Gegner traf, durchzog dann auch ihn der Schmerz in diesem Arm und sehr lange würde er dieses schwere scuntum sicherlich nicht mehr halten können...


    Doch ein Gladiator kennt keinen Schmerz, behauptete man zumindest nicht ungern. Daher, aber vor allem um Alcetas die eigene Schwächung zu verbergen, nahm er sich so gut zusammen, wie er nur konnte und der Rest wurde mit Kampfgebrüll überspielt. Letzteres war immernoch die beste Methode, um Schmerz in Kraft umsetzen zu können.


    Während Harpalus nach einer geeigneten Möglichkeit suchte, dem Hoplomachus mit dem scuntum noch eins auszuwischen, bevor er jenes aufgeben würde, war es sein Schwertarm, der bereits mit dem Aufprall in Aktion trat: Er suchte immer wieder Lücken zum Körper von Alcetas zu finden, was bei dessen Schildgröße auch nicht weiter schwer war. So erschöpft, wie jener nach der Hasta-Aktion war und mit diesem gleich darauf folgenden Angriff, würde der Hoplomachus wahrscheinlich nicht jeden Schwerthieb in sich bietende Lücken parieren können...


    Einmal mehr schien also die Zeit der Schlüssel zum Erfolg zu sein - und ein Sieg dem Murmillo fast schon greifbar.