Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Da hatte er nun sein Zeichen bekommen! Und es war eindeutiger, als er erwartet hatte und auch deutlich unübersehbarer: Mit einer an Respektlosigkeit grenzenden Art machte sich Helvetia lustig. Und das nicht nur über Dives, was für ihn weniger ein Problem darstellte, da er durchaus Spaß verstand und auch durchaus bereit war, sich eben hin und wieder mit seiner Art auch einigen Belächelungen einzufangen, sondern sie spottete auch über die Götter! Deutlicher hätte Iuno ihm wohl nicht zeigen können, dass sie nicht in die Villa Rustica eines Augurs gehörte!


    Mit ernster, versteinerter Miene blickte Dives Helvetia an. Dabei nickte er leicht und hatte einen Gesichtsausdruck, der sagen wollte, dass er das Zeichen verstand. Dennoch bereute Dives nicht, ihr zur Hilfe geeilt zu sein - ob sie diese nun gebraucht hatte oder dies abstritt war dabei unerheblich. Sie tat ihm einfach nur Leid. 'Wer meint, dass man aus einem Blick in den Himmel nicht klüger wird, muss wirklich ein armer Mensch sein! Sie scheint dann noch nie wirklich den Himmel betrachtet zu haben...', dachte Dives. Und es hatte auch nicht mit fehlender Männlichkeit zu tun, wenn er sich an die Götter wandte. Genau dafür waren sie doch schließlich da: Dass man Fragen und Wünsche an sie richtete. Gerade er, als 18-jähriger Spund und gerade auch bei einer Frage, die das Anwesen eines Auguren betraf...
    Und dass Götter einem Entscheidungen nicht abnahmen, sondern lediglich Zeichen gaben, welche die Mensch deuten mussten und an welche sie sich folgend halten konnten oder sie eben ignorieren konnten, war Dives vollkommen klar, Helvetia aber scheinbar nicht. Sie schien sich im Verlauf des Aufeinandertreffens immer mehr von Dives zu entfernen, was vor allem geistig zu verstehen war.
    Sie schien nicht zu verstehen, dass man nicht viel Hilfe von dden Göttern erwarten konnte, wenn man nur auf Pump mit ihnen kommunizierte. Ständig waren Opfer an die Götter nötig: Allein schon bei jeder Mahlzeit. Und selbstredend dann noch größere und bedeutendere Opfer, wenn man einen speziellen Wunsch hatte. 'Die Götter sind keine Wunderlampen, an denen man bei Gelegenheit dreimal reibt und dann erfüllt sich ein Wunsch.', erinnerte sich Dives an einen Leitspruch seiner Mutter. Oft hatte er diesen gehört und dementsprechend tief hatte er sich bei ihm eingebrannt.


    Dann gab Helvetia erste Zeichen zum Aufbruch und sprach Antinoos leise etwas zu. Dieser hatte seinen Blick bereits zu dem Zeitpunkt zu seinem Herrn gewandt, als dieser seinen Kopf gesenkt hatte, um Helvetia anzuschauen. Antinoos blickte in die Augen Dives' und wusste den Blick dank jahrelanger Erfahrung sofort einzuordnen. Sein Herr war enttäuscht und niedergeschlagen. Auch waren Anzeichen des Bedauerns ablesbar. Kurzum: Sie tat ihm Leid. In diese Stimmungslage Dives' versetzt war Antinoos dann auch kaum noch nach Lachen und er hörte die Worte Helvetias nur noch gedämpft. Es war so, als wenn er kurz unter der Wasseroberfläche tauchte und jemand sprach mit ihm, der aus dem Wasser ragte.


    Dives hatte einen Kloß im Hals. Er konnte jetzt nicht sprechen. Und auch sonst blieb er verwurzelt am Platz stehen, seine Augen auf Helvetia gerichtet. Stumm und regungslos blieben Herr und Sklave, bis der Tross Helvetias sich in Bewegung setzte. Erst dann konnte Dives sich wieder fassen und sprach für Helvetia und ihre Begleiter nunmehr unhörbar: "Ich wünsche dir eine gute Reise, Helvetia Phoebe! Mögen die Götter dir deine Worte nachsehen und dich schützend begleiten..."
    Da funkelte es kurz in Dives Auge, bevor er sich eine Träne aus eben jenem Auge strich...

    Etwas überrascht, aber dennoch erfreut, gab Dives zurück: "Selbstredend wäre es mir eine Ehre weiterhin als Scriba der Factio tätig zu sein! Nur ist eben die Zeit hierfür deutlich weniger in Zukunft. Daher dachte ich, bei einem zweiten ehrenamtlichen Sekretär würde das Officium vielleicht von diesem benötigt...", stockte er, als Sedulus die Stirn runzelte. Vielleicht sollte er manchmal auch einfach nicht ganz so viel denken, sondern einfach machen - oder in diesem Fall eben nicht machen...


    Ein schwieriges Thema im Gespräch zweier so ungleicher Männer: Sedulus als reicher, einflussreicher Senator, selbst Patron zahlreicher Klienten im Gegensatz zu Dives als junger, unbekannter Römer. Es galt also nun ersteinmal diplomatisch zu bleiben:
    "Nein, ich habe keinen Patron.", wiederholte Dives. In Gedanken fügte er an: '... und genieße meine Freiheit in vollen Zügen!' Das konnte er schließlich nicht einfach so laut äußern, würde er dem Senator doch damit gegen den Kop stoßen. Und in gewisser Weise hatte dieser schließlich auch Recht, doch: "Nunja, zumindest für den Aufstieg in Ostia wird die Hilfe eines Patrons wohl nicht von Nöten sein. Von je her haben die Iulier im Umland Roms eigentlich einen ganz guten Einfluss: in Bovillae, ..., aber eben auch in Ostia, wo bereits meine leibliche Tante, Iulia Helena, lange Zeit als Duumvir tätig war und mein Cousin, Senator Iulius Centho, in Grund und Boden investiert hat." Diese Argumente reichten hoffentlich aus, um mit Fug und Recht behaupten zu können, dass die Suche nach einem Patron noch nicht allzu weit gediegen sein musste.
    "Doch natürlich ist mir bewusst, dass man hier - in Roma - ohne einen möglichst senatorischen Patron nicht weit kommt. Umso mehr sehe ich es als Chance, dass ich mich in Ostia beweisen kann. Ein Patron nimmt schließlich auch nicht jeden...", endete Dives. Zwar hatte er dieses Thema noch nie direkt mit einem Senator besprochen - außer eventuell mit seinem Cousin, das war ihm nicht mehr so ganz erinnerlich - jedoch war hinlänglich bekannt, dass die einflussreichsten Patron doch auch sehr wählerisch sein konnten. Und Dives wollte ja nicht nur einer unter vielen Klienten sein, sondern wollte zum engeren Kreis des Patrons gehören, den jener auch persönlich kannte und unterstützte.
    Es würde wohl wahrlich ein Balancheakt werden, einen möglichst einflussreichen Patron zu finden, von dem Dives dennoch eine solche Unterstützung erfahren konnte. Dafür brauchte er jedoch unbedingt Vorleistungen...


    Dann opferte auch Dives einige Tropfen für die Götter und sprach den Tost: "Auf Fortuna! - Möge sie uns sowohl in der Politik, als auch im Privaten hold sein! ... und natürlich bei den Wagenrennen!", setzte er in Factio-Manier nach. "Veneta victrix!"

    'Vielleicht keine Christin,', dachte Dives, 'aber dennoch wandelt sie neben und nicht auf dem Pfad der Götter...' Er würde sich nun besser zurückhalten, was die Götter betraf. Er, als einfacher römischer Bürger ohne besondere religiöse Ämter würde ihr den rechten Weg wohl auch nicht mehr zeigen können. Da würde schon ein Pontifex oder so ranmüssen...


    Und dann sprach sie das aus, was Dives gerade befürchtet hatte - und schlimmer noch! Sie meinte ja sogar das schwarze Schaf der Familie zu sein! Dives musste kräftig schlucken. Wäre es wohl im Interesse der Götter, wenn er sie versuchen würde in der Villa Rustica seines Cousins Iulius Centho einzuquartieren? Centho selbst würde dies jetzt sicherlich wissen - nicht umsonst war er ja schließlich Augur. 'Augur müsste man jetzt sein!', blitze es durch Dives Kopf. Fragend blickte er gen Himmel. Ob Iuno, als Göttin der Familie, ihm vielleicht ein Zeichen senden würde? - Wohl bemerkt ein Zeichen, welches Dives auch verstand? In Gedanken bat er immer wieder um Rat: 'Bitte, Iuno, gib mir ein Zeichen! Bitte, Iuno, gib mir ein Zeichen! Bitte...'


    Während er also seinen Blick in den Himmel gerichtet hatte und abwechselnd überlegte, ob er irgendwo ein Zeichen Iunos sah und was er Helvetia auf ihre offenen Worte antworten sollte, schaute auch Antinoos noch nicht glücklicher aus. Als er jedoch seinen Herrn in Gegendwart Helvetias so gleichzeitig suchend und überlegend sah, fühlte er sich dazu berufen, Helvetia den vielleicht ungewohnten Anblick zu erklären und sprach in gedämpfter Stimme zu ihr: "Mar... mein Herr.", begann er, "Das ist ganz normal bei ihm. Er sucht gerade ein ZEICHEN..." Letzteres sagte Antinoos mit einem Augenrollen und einem sich lustig machenden Lächeln. Gut, dass Dives ihn derzeit nicht im Blick hatte...

    Er nickte. Natürlich verstand Dives, dass es nicht in den Bereich von Sedulus fiel, eine solche Entscheidung zu fällen. Er hatte sich eben einfach eine andere Reaktion vorgestellt, aufgrund des sonst aus Dives' Sicht doch äußerst guten Verhältnisses zwischen dem Senator und ihm. Denn bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen hatte er sich nicht mit Komplimenten zurückgehalten. Oder wollte er Dives damals einfach nur für die Arbeit für die Factio gewinnen? Oder aber hatte er bereits geahnt, dass Dives ihm heute eröffnen würde, dass er seinen Plan Roma vorerst den Rücken zu kehren, jetzt umsetzen wollen würde und war daher etwas distanzierter als sonst? - 'Wer weis, wer weis...', dachte Dives, der darauf keine Antwort kannte.


    Und jetzt sprach er Dives' Patron an, den Dives gar nicht hatte. Nach kurzem Überlegen antwortete er: "Habt vielen Dank, Sedulus! Ich werde auch bemüht sein, dass ich der Factio auch von Ostia aus weiterhin eine gute Hilfe sein kann! Das Officium im Domus Factionis werde ich natürlich räumen lassen, da ich persönlich wohl in dieser Zeit deutlich seltener zugegen sein werde. Aber ich habe einen verlässlichen Cursor...", versicherte Dives. "Und nein, von einem Patron werde ich nicht unterstützt. Aber mein Cousin Iulius Centho stellt mir beispielsweise seine Villa Rustica als Bleibe zur Verfügung, wo ich dann auch hauptsächlich erreichbar sein werde... sofern ich nicht in der Curia Ostiensis bin."


    So würde Sedulus auch gleich wissen, wohin er sich wenden müsste, wenn er... falls er Dives brauchte. Und natürlich zeigte dies auch den familiären Rückhalt, den er bei seiner Entscheidung hatte. Da ging die Andeutung, dass er völlig frei war, fast schon etwas unter...

    Aus irgendeinem Grund schien Helvetia ihm nicht so recht über den Weg zu trauen. Sie war sehr zurückhaltend, fand Dives. 'Ob dies in ihrer Natur liegt, wenn sie einem fremden Menschen begegnet? Vor allem nach bestimmt einigen Tagen mit diesen Halunken auf See.... Oder hat sie vielleicht irgendetwas zu verbergen?' Diese und ähnliche Fragen schwirrten durch Dives Kopf.
    "Aber ist es nicht die Gewalt der Götter, welche die größte und stärkste ist?", sinnierte Dives gerne mit. "Und ich denke, wer ein tugendhaftes Leben führt, der erfährt auch einen gewissen Schutz durch die Götter. Darauf zumindest vertraue ich.", erklärte er. 'Oder ist sie etwa eine Christin, dass sie nicht an die Macht der Götter glaubte?!', schoss es Dives entsetzt durch den Kopf.


    Noch ehe Dives etwas auf den Transport der Truhen antworten konnte, tauchte ein weiterer Sklave Helvetias auf. 'Eine Taverne?!?', schloss Dives aus dessen Worten und überlegte, ob er sie nicht in die Villa Rustica einladen könnte, welche zwar eigentlich seinem Cousin gehörte, aber naja... Dann jedoch unterbrach Antinoos, der zu seinem Herrn getreten war, seine Gedanken und flüsterte ihm zu: "Entschuldige Herr, aber wenn ich mich recht erinner, dann gibt es hier in Ostia auch eine Casa Helvetia." Damit war Dives Problem aus der Welt geschafft. Mit einem zufriedenen Nicken zu Antinoos bedankte er sich kurz, bevor er die Information weitergab: "Verzeiht diese Frage, aber nennt die Gens Helvetia hier in Ostia nicht auch eine Casa ihr Eigen?" Die Truhen wurden dennoch auf den Wagen geladen. Vielleicht waren es ja auch nur äußerst entfernte Verwandte. Oder hatte sie sich mit ihrer Familie verkracht? Bei Iuno, hoffentlich nicht!
    Antinoos indes konnte sich über das Lob seines Herrn kaum freuen. Die Sklavin der Helvetia hatte ihm nicht geantwortet, ja nichteinmal hatte er einen Blick von ihr bemerkt. Sie sprach jedoch auch sonst nicht viel. 'Ob ihre Herrin sehr streng ist? Oder ist sie vielleicht bereits in anderen Händen? Vielleicht dieser Cursor der Helvetia?' Antinoos wusste keine Antwort. Oder war er ihr einfach zu dumm? 'Das hatte auch schonmal eine Sklavin zu mir gesagt...', erinnerte er sich.


    'Okay. Eine Kurzform für Persephone.', war Dives nun zumindest bezüglich seiner Zeifel, ob sie eine Christin ist, beruhigt. Als Christin hätte sie sicherlich nicht diesen Namen. Das war gut. Das war sehr gut. "Aber sicher kenne ich die Geschichte vom Raub der Proserpina. Dann will ich aber mal hoffen, dass durch den Namen nicht auch das Schicksal der Proserpina teilt." Letzteres lag dann schließlich zumeist nicht sehr weit fern ab der Realität. 'Nomen est Omen.', ging es Dives durch den Kopf.

    Auf Anweisung des Vicarius Principis Factionis, Senator Sedulus, sorgte Dives für die ordnungsgemäße Archivierung seiner Ausarbeitung. Die Erklärungen und Hinweise fügte er dieser Schrift noch in ausformulierter Form bei.


    Änderungsvorschläge


    I. Nennungsreihenfolge der Aurigae


    vetus: Mehaf - Tolimedes - Casetorix
    novus: Tolimedes - Mehaf - Casetorix - Hamiris (nach Punkten)


    II. Aurigabeschreibungen


    Casetorix
    vetus: Der Gallier Casetorix gehört zu den jungen Fahrern der Rennszene. Aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition stammend hat er großen Ehrgeiz entwickelt, besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die factio Aurata fährt, auf der Bahn mehr Glück als er hat.
    novus: Der Gallier Casetorix stammt aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition. Er fährt als ehrgeiziger Auriga stets mit vollem Einsatz; besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die Factio Aurata startet, auf der Bahn mehr Glück als er hat.


    Hamiris
    vetus: (ohne)
    novus: Der vom Lande stammende Hamiris war bereits als junger Bursche in jeder Ecke seiner Heimat Dalmatia bekannt und als bester Auriga seiner Provinz ein wahrer Star. Wenig verwunderlich also, dass er früh nach Roma kam und nun nationale Siege ansteuert.


    (ehemalige)


    vetus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und zwei sechste begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.
    Diokles' gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und zweimal Vierter: ein wahrer Champion.
    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte einmal Platz Vier.
    Hätte Hermes im schon recht fortgeschritten Alter nicht wenigstens einmal ein Juniorenrennen gewonnen, wäre er wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Geschichte der Factio Veneta eingegangen. Denn darüber hinaus steht bei ihm nur ein vierter Platz zu Buche. So fällt das Urteil aber etwas milder aus. Dennoch musste er bereits mit 33 Jahren seine Karriere beenden um dem hoffnungsvolleren Nachwuchs Platz zu machen.

    novus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und ein dritter begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.


    Diokles gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und dreimal Vierter: ein wahrer Champion! Da verwundert es kaum, dass er dem Rennsport auch heute noch treu ergeben ist - als Co-Trainer der Factio.


    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte je einmal Platz drei und vier. Heute kümmert er sich um die Nachwuchs-Aurigae.


    Hermes wäre wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Factio-Geschichte eingegangen, hätte er nicht wenigstens einmal im schon recht fortgeschrittenen Alter ein Juniorenrennen gewonnen. Daneben erreichte er lediglich einen vierten Rang, was auch der Grund dafür sein mag, dass er sich aktuell nur um die Gespanne der Factio kümmert.


    Weiterhin wurde eine tabula auf dem Schreibtisch des Princeps Factionis platziert, welche auf das archivierte Schriftstück hinwies und dank genauer Angabe des Ortes auch schnell für jeden auffindbar sein sollte:


    ~~ Notatio ~~


    AD PRINCEPEM FACTIONIS VENETAE
    LVCIVS AELIVS QVARTO



    Im Tabularium Factionis wurde ein Schriftstück über allgemeine "Änderungsvorschlage" der zur Factio Veneta jedermann zugänglichen Informationen hinterlegt, welches eurer Zustimmung oder Ablehnung bedarf.


    Verfasser: Marcus Iulius Dives, Scriba Factionis


    Ort: Regal I - Letter A - Fach IV
    _________________________________________________________

    Gespannt wartete Dives, bis der Senator das Schreiben überflogen hatte. "Ja, gern.", antwortete er auch mehr beiläufig und ohne groß zu überlegen. Dann kam die Antwort seines Gegenüber. Enthusiasmus klang anders. 'Verdammt!', dachte Dives. Das sollte eigentlich sein Ticket sein, um folgend um ein möglichst gutes Arbeitszeugnis zu bitten.
    "Gut, das werde ich machen.", meinte Dives, während er innerlich überlegte, ob ihm noch etwas einfallen würde, wie er... Nein, es wollte ihm einfach keine passende Idee kommen. Und so langsam musste er auch mal wieder etwas sagen:


    "Ich habe dann allerdings auch gleich noch ein zweites Anliegen.", begann Dives mit Zurückhaltung. "Wie ich euch ja bereits am ersten Tag bei der Factio wissen lies, hatte ich schon damals vor, auf kurz oder lang in eine andere Stadt zu ziehen, um dort einen politischen Einstieg zu versuchen. Dieser neue Abschnitt kommt mit immer größer werdenden Schritten auf mich zu.", blickte Dives Sedulus erwartungsvoll an. Wie würde er wohl reagieren, jetzt, wo es langsam so weit war, dass er Roma verlies?
    "Ziel meines Weges wird jedoch nur Ostia sein, sodass ich, wenn es euch beliebt, auch weiterhin zumindest helfend zur Seite stehen kann. Ostia ist ja nicht Germania.", versuchte Dives das Gespräch etwas aufzulockern, indem er sein Reiseziel mit dem Aculeos verglich.
    "Aber, wie dem auch sei. Ich würde euch gern um ein Arbeitszeugnis bitten, welches mir meine Tätigkeit hier als Scriba bestätigt. So würde es mir eventuell ermöglicht, gleich als Magistratus Arbeit in Ostia aufzunehmen..." Dives atmete tief durch. Er hatte seine Bitte vorgebracht.


    Jetzt blieb nur auf eine positive Reaktion zu hoffen. Weiterhin zählte Dives auf das Prinzip der Selbsterkenntnis: Da Sedulus mit fast absoluter Sicherheit auch ohne sein Beitun darauf kommen würde, dass eine Auslassung der Scriba-Tätigkeit in Ostia eine frühere Rückkehr Dives' nach Roma nach sich zog, sodass er dann also auch früher wieder voll in die Dienste der Factio eintreten könnte, sparte sich Dves diesen Hinweis. Denn wer konnte jemanden besser überzeugen, als man selbst..?

    Gern nahm Dives dieses Angebot war und setzte sich, bevor er sein erstes Anliegen hervorbrachte: "Nun, ich habe mir in meiner Funktion als Sekretär der Factio erlaubt, unsere allgemeinen Informationen, welche für jedermann zugänglich ausliegen, etwas zu überarbeiten und zu aktualisieren. Und das ist dabei herausgekommen..."
    Dives zog eine Schriftrolle aus seinem Ärmel:


    Änderungsvorschläge


    I. Nennungsreihenfolge der Aurigae


    vetus: Mehaf - Tolimedes - Casetorix
    novus: Tolimedes - Mehaf - Casetorix - Hamiris (nach Punkten)


    II. Aurigabeschreibungen


    Casetorix
    vetus: Der Gallier Casetorix gehört zu den jungen Fahrern der Rennszene. Aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition stammend hat er großen Ehrgeiz entwickelt, besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die factio Aurata fährt, auf der Bahn mehr Glück als er hat.
    novus: Der Gallier Casetorix stammt aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition. Er fährt als ehrgeiziger Auriga stets mit vollem Einsatz; besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die Factio Aurata startet, auf der Bahn mehr Glück als er hat.


    Hamiris
    vetus: (ohne)
    novus: Der vom Lande stammende Hamiris war bereits als junger Bursche in jeder Ecke seiner Heimat Dalmatia bekannt und als bester Auriga seiner Provinz ein wahrer Star. Wenig verwunderlich also, dass er früh nach Roma kam und nun nationale Siege ansteuert.


    (ehemalige)


    vetus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und zwei sechste begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.
    Diokles' gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und zweimal Vierter: ein wahrer Champion.
    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte einmal Platz Vier.
    Hätte Hermes im schon recht fortgeschritten Alter nicht wenigstens einmal ein Juniorenrennen gewonnen, wäre er wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Geschichte der Factio Veneta eingegangen. Denn darüber hinaus steht bei ihm nur ein vierter Platz zu Buche. So fällt das Urteil aber etwas milder aus. Dennoch musste er bereits mit 33 Jahren seine Karriere beenden um dem hoffnungsvolleren Nachwuchs Platz zu machen.

    novus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und ein dritter begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.


    Diokles gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und dreimal Vierter: ein wahrer Champion! Da verwundert es kaum, dass er dem Rennsport auch heute noch treu ergeben ist - als Co-Trainer der Factio.


    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte je einmal Platz drei und vier. Heute kümmert er sich um die Nachwuchs-Aurigae.


    Hermes wäre wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Factio-Geschichte eingegangen, hätte er nicht wenigstens einmal im schon recht fortgeschrittenen Alter ein Juniorenrennen gewonnen. Daneben erreichte er lediglich einen vierten Rang, was auch der Grund dafür sein mag, dass er sich aktuell nur um die Gespanne der Factio kümmert.


    "Lasst mich vielleicht noch dazu sagen, dass die Texte im Punkt zwei nun derartig gestaltet sind, dass nach Tolimedes und Mehaf nun auch die anderen beiden aktiven Aurigae einen dreizeiligen Text haben dürften. Das ist optisch ja auch für den Leser schöner.", erklärte Dives den ersten Teil kurz. Und dass Casetorix bei seinem Alter und dem derzeitigen Altersdurchschnitt der übrigen Aurigae nicht mehr zu den jüngsten zählte, war ja auch klar.
    "So habe ich denn auch das Ungleichgewicht der Zeilenverteilung bei den Übrigen von 4 - 2 - 2 - 6 auf 4 - 3 - 3 - 4 verändert." Von den teilweise falschen Anzahlen der Platzbelegungen wollte Dives gar nicht erst anfangen. Da hatten vorherige Sekrätare oder deren Schreiber wohl mal etwas Mist gebaut.


    "Ich hoffe, dass euch zumindest einige dieser Vorschläge zusagen.", meinte Dives und lies den Senator auch wissen, dass das Exemplar, welcher er vor sich hatte, bereits eine Abschrift für ihn war. "Falls dem so ist", zog Dives eine weitere Kopie aus seiner Kleidung, "hätte ich hier auch noch eine weitere Abschrift für den Princeps Factionis." Gespannt hielt Dives nun inne, denn weder kanne er den Princeps Factionis persönlich, noch wusste er, inwieweit dieser sich mit solchen Angelegenheiten herumschlug. Dives persönlich würde dies schließlich eher als niederere Tätigkeit ansetzen, für die der Bruder des Augustus wohl... Aber man wusste ja nie...


    Sim-Off:

    Die Zeilenangaben stimmen nicht mit den tatsächlichen Zeilen auf dem Brief überein. Dies bitte ich zu ignorieren, da es im Tabularium aber stimmen müsste.

    Sim-Off:

    Ich hoffe einfach mal, dass ich jetzt hier angekommen bin. :)


    Als Acuelo mit Dives im Schlepptau im Officium des Sedulus angekommen war, bedankte sich Dives zunächst für die Mühe, die sich Aculeo gemacht hatte. Gewöhnlich lud man diese "Arbeit" ja eher ab. Dass sich Aculeo nun aber selbst und höchst persönlich kümmerte, das würde Dives wohl nicht so schnell vergessen, das war sicher!


    "Salve, Senator Sedulus!", begrüßte Dives beim Eintreten seinen Gesprächspartner.

    'Eine Helvetia!', dachte Dives freudig. Nicht, dass er bisher schon groß Erfahrungen mit Mitgliedern dieser Gens gesammelt hätte, aber in einem der übleren Fälle hätte er sich ja auch gerade für eine Peregrina eingesetzt haben können. Dann hätte er sich wahrlich blamiert, da er bei einer Fremden wohl nur schwerlich überzeugend mit römischen Tugenden hätte argumentieren können!
    "Du glaubst doch nicht, dass mir das peinlich ist, oder?", erkundigte sich Dives mit einem Lächeln auf den Lippen, das sagte, dass er auch über sich selber lachen konnte. Peinlich berührt war Dives nun wirklich nicht. "Schau,", meinte er und blickte zu den zum Teil noch gaffenden Matrosen und Kapitänen, "wer mich hier belächelt, der kann mir doch egal sein, solange ich mit mir selbst und mit den Göttern im Reinen bin." Und wenn auch Helvetia dieser kleine Tumult um ihre Person nicht peinlich war, dann war es Dives auch egal, dass er nun vor allem von den vielen Seeleuten im Hafen größtenteils belächelt werden würde!


    "Kann ich dir helfen?", erkundigte sich Antinoos etwas schüchtern bei der augenscheinlichen Sklavin Helvetias. Dabei suchten seine Augen immer wieder den Kontakt zu den ihrigen. Und noch bevor die Sklavin selbst antworten konnte oder auch ihre Herrin, griff Dives diese Idee auf: "Ein guter Vorschlag! Ihr habt doch nicht etwa vor, das alles hier allein zu tragen?!" Auf diese Weise würden alle drei Truhen transportiert werden können, ohne dass sie einen Finger krümmen musste! "Wohin müsst ihr denn, wenn ich das so fragen darf?" Das sollte er für dieses Angebot schließlich schon irgendwie wissen und so fügte er mit einem kecken Grinsen hinzu: "Alles innerhalb Ostias sollte machbar sein! - Oder Cucuco?!", rief er zu seinem Begleiter rüber. "Ja, Herr.", antwortete dieser nur schlicht und blickte dann wieder verstohlen zu Helvetias Begleiterin.


    "Phoebe ist übrigens ein schöner Name. Sagt, was bedeutet er?", versuchte sich Dives im Smalltalk, während die Truhen kontrolliert wurden.

    ANTE DIEM III ID IUL DCCCLXI A.U.C. (13.07.2011/108 n.Chr.). Bald standen sein Umzug nach Ostia und der Wahlkampf dort an und auch mit den Aufgaben der Schola Atheniensis war Dives erst einmal gut beschäftigt. Kurzum: Dives hatte eigentlich nicht viel Zeit, doch als guter Römer und noch besserer Iulier und Sodalis Societatis Claudianae et Iulianae war es ihm natürlich eine absolute Pflicht, dem 207. Geburtstag des vergöttlichten Begründers der iulisch-claudischen Dynastie zu gedenken. Anlässlich der Tatsache, dass dieser Geburtstag in keinster Weise ein besonderes Jubiläum darstellte, würde der Divus Iulius es Dives wohl sicherlich auch vergeben, dass er angesichts seiner leicht gestressten Lage ein kleines Opfer am häuslichen Lararium einem Gang zum Templum Divi Iulii vorzog.


    Mit nackten Füßen trat Dives an den mit kleinen bronzenen und marmornen Caesar-Figuren geschmückten Altar heran. Es war eine schöne Zusammenstellung, die er jedoch nicht selbst, sondern aus Zeitdruck von einigen Sklaven hatte aufstellen lassen. Er hatte sich derweil in Schale werfen lassen, wie es anlässlich des göttlichen Ehrentages wohl auch nur mehr als angebracht war. Dives bedeckte sein Haupt mit einem Teil seiner Toga, erhob dann seine Hände mit nach oben zeigenden Handflächen und sprach:


    "Ihr iulischen Ahnen, die ihr sowohl groß in eurer Anzahl, als auch groß in euren Taten seid! Ich, Marcus aus dem Geschlecht der Iulier, genannt Dives, rufe euch anlässlich des 207. Jahrestages der Geburt des vergöttlichten Imperator Gaius Iulius Caesar Divus, dem Begründer der iulisch-claudischen Herrscherdynastie und Vater vor dem Gesetze des gottgleichen Divus Augustus Divi Filius, an!
    Ich möchte meine tiefste Dankbarkeit ausdrücken, die ich darüber empfinde, Mitglied dieser Gens sein zu dürfen, was als vor allem als Plebeier gewiss keine Selbstverständlichkeit ist! Doch waren schließlich gerade Divus Iulius sein Adoptivsohn selbst, die auch als Patrizier stets dem Volke nahe waren beim gleichzeitigen Streben nach dem Besten für den römischen Staat!
    Und so möchte auch ich in dieser Tradition, mit der ich mich so verbunden fühle, was nicht zuletzt meine Mitgliedschaft als Sodalis in der Societas Claudiana et Iuliana zeigt, während ich nach einem Weiterkommen in meiner Karriere strebe, geloben, meiner plebeischen Abstammung entsprechend stets ein volksnaher Mensch zu bleiben, der die Ängste, die Sorgen und Nöte der anderen wahrnimmt und zu lindern versucht. So dies auch euren Wünschen für mich entspricht, bitte ich euch ehrwürdigst um eure Unterstützung für dieses Unterfangen!
    Außerdem möchte ich versichern, dass ich auch weiterhin ein religöser Mensch sein will!
    Als Zeichen dafür bitte ich euch, meine Gaben anzunehmen, welche ich euch voller Ehrfurcht darbiete."


    Nach diesen Worten an die iulischen Ahnen streute Dives den Weihrauch in die dafür vorgesehenen Behältnisse und schnell war der Raum, bald schon das ganze Haus erfüllt von einem himmlischen Wohlgeruch. Dann opferte Dives einen großen Becher voll Wein und einiges Obst. Letzteres war natürlich importiert aus der Region um die ehemalige troianische Heimat des Aeneas, des Sohnes der Venus und Vaters des Namensgebers der Gens Iulia, Iullus. Zum Abschluss dieses Voropfers an die Ahnen drehte sich Dives nach rechts und lies sich dann das Bild eines strahlend weißen, afrikanischen Elefanten reichen.
    Während seiner Ansprache war er nämlich derart emotional geworden, dass er innerlich beschloss, nun doch noch den Tempel des Divus Iulius in Stadtzentrum aufzusuchen - koste es, was es wolle. Er lies weiteres Obst und Wein packen und machte sich mit einigen Sklaven auf den Weg. Das Bild nahm er persönlich und würde es den ganzen Weg bis zum Tempel betrachteten. "Für den Caesar...", sagte er, als er das Haus verließ...


    Sim-Off:

    Wird nicht weiter ausgesimmt.

    Dives hatte sich in den grünen Augen verloren, die so glasklar waren, dass man meinen könnte, dass sich das Wasser in ihnen spiegelte. Es war einfach faszinierend! Darüber war es auch ein gar leichtes, die beleidigenden Worte des Herrn hinzunehmen. Doch bei dem Wort "Weib", welches Dives für eine solch elegante Frau höchst unangebracht empfand, verfinsterte sich Dives Miene zwangläufig und er schaute auf. Aufmerksam hört er nun jedes Wort, drehte sich nach der klaren Aufforderung zum Kampfe schlagartig um und stellte sich vollkommen aufrecht hin - eine große Statur zeigt im Regelfall immer Wirkung und zeigte zumindest, dass auch ein junger Mann wie Dives alles andere als völlig wehlos war. So rief er in einem verärgert energischen Tonfall:


    "Nun hör mal gut zu!", begann er er, während sich das umliegende Gelächter von einem Augenblick zum nächsten in gespannte Stille verwandelte und Antinoos seuftzte und dabei dachte: 'Nein, bitte nicht...'.
    "Ich bin Marcus Iulius Dives!" Nicht, dass dies auch nur irgendeinem der Anwesenden - Antinoos ausgenommen - etwas gesagt hätte, doch WENN er sich in den Kopf gesetzt hatte, dass er jemanden verteidigte, DANN konnte das auch jeder wissen! "Ich bin ein ehrbarer römischer Bürger und als solcher besitze ich auch etwas Anstand und Bildung!", untertrieb er klar hörbar. "Wenn du dich mit mir hier duellieren willst, dann gerne, aber nach meinen Regeln; nämlich geistig, wenn du dazu überhaupt in der Lage sein solltest! Offen gesagt, hege ich da nämlich doch EINIGE Zweifel, da du scheinbar weder weist, wie man sich in Gegenwart von Frauen verhält, noch zu realisieren scheinst, dass wir uns hier in Ostia befinden! Folglich gilt hier römisches Recht nach römischen Gesetzen!" Dives hatte sich etwas in Fahrt geredet und man sah nun auch von weiterer Entfernung Leute schauen. Das war vor allem für Antinoos ein beruhigendes Zeichen, da dies die Wahrscheinlichkeit drastisch erhöhte, dass patroullierende Truppen aufmerksam wurden - besonders, falls es zu Ausschreitungen kommen sollte. Dives indes war immernoch in seiner Ansprache: "Und römische Gesetze, das heißt eben genau, dass du auch für Beleidigungen oder Drohungen mal schnell in einem Carcer einsitzen kannst!" Das dies erst Recht für Körperverletzung galt, war damit nicht mehr erwähnenswert, weil zwingend logisch!


    Dann wandte sich Dives ohne Atempause an die gaffenden Zuschauer: "Bürger Ostias, freie Römer, Peregrini! Was ist aus den alten Tugenden geworden, die uns einst so groß machten?! Viele von euch haben doch Familie: Frau und Kinder! Die würdet ihr im Zweifelsfall mit eurem Leben zu schützen versuchen, wenn sie angegriffen werden!" Dives setzte eine kurze Zäsur und blickte sich mit bedrohlich funkelnden Augen um. Tatsächlich senkten sich nun einige Blicke. "Und jede eurer Töchter könnte sich eines Tages in genau dieser Situation befinden, wie sie!", deutete Dives auf Helvetia. "Wo also bleibt euer Kampf für die Tugenden, die Ideale Roms?! Ich, Marcus Iulius Dives, habe den Kampf für diese Ideale noch nicht aufgegeben! Und das habe ich auch in Zukunft nicht vor! Das sollte sich hier jeder überlegen..." Leicht irritiert blickte Dives nun zu Helvetia, die seine sonst wohl nie endende Tirade unterbrach.


    Mit dem vorläufigen Verschwinden des beleidigenden Typens hatte Dives sich dann aber wieder völlig gefangen und war auch wieder runter gekommen. Antinoos atmete tief durch.
    "Nun, ich hoffe, mein Auftritt war nicht allzu peinlich für euch! Und verzeiht, wenn ich dies so sage, aber wie darf ich dieses schöne Gesicht nennen, dass hier vor mir steht?" - '...und von weitem doch noch etwas jünger aussah...', dachte er sich gedanklich dazu, was aber zumindest eine beginnende Freundschaft nicht ausschloss.
    Antinoos stand derweil mit verschränkten Armen und dem Blick in Richtung des eben Verschwundenen da. Damit versuchte er seine Oberarme noch ein wenig muskulöser wirken zu lassen, als sie eh schon waren. Verstolen blickte er kurz in Richtung der Begleiterin Helvetias, erkannte aber nicht viel, weil er sich sofort wieder auf das Schiff konzentrierte, als sie sich bewegte. Hatte sie es bemerkt?

    Dives konnte Ostia natürlich noch nicht wieder gen Roma verlassen, bevor er nicht noch einmal einen Blick aufs Meer geworfen hatte! So machte er am Morgen zusammen mit seinem Sklaven Antinoos auf zum Hafen. Eigentlich hätte er auch den alten Aglaopes gern mitgenommen, doch nach den jüngsten Geschehnissen, wusste er nicht mehr so recht, wie sehr er ihm noch trauen konnte... Dies war auch eine gute Gelegenheit, ihm das gleich einmal vor Augen zu führen! Auch er war schließlich nur ein Sklave - was bildete er sich eigentlich ein?!
    Als die beiden Männer den Hafen endlich erreicht hatten, versicherte Antinoos zum gefühlt einhundertsten Mal - auch wenn er soweit zu zählen wohl nur mit etwas Glück schaffen mochte - und hörbar genervt:


    | Antinoos
    CURSOR ET CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES


    "... Marcus, ich habe wirklich keine Ahnung, was der Alte da gemacht hat!" Jetzt wo dieser nicht anwesend war und auch sein Herr sauer auf ihn zu sein schien, konnte man ruhig in dieser Wortwahl über Aglaopes reden, befand Antinoos. "Gut, dann will ich dir da mal glauben... Cucuco!", klopfte Dives seinem Sklaven auf die Schulter und dieser machte innerlich Luftsprünge, dass sein Herr ihn wieder beim gewohnten Namen nannte! Zumindest ihm schien er also verziehen zu haben!
    "Schau dir das Meer an...", meinte Dives mit einem leichten Seuftzen und über den Hafen direkt auf die offene See blickend. "Wie gern würde ich auch mal wieder..." Dives stockte, als sein nun über den Hafen schweifender Blick auf ein gerade angelegtes Schiff fiel. Das heißt, natürlich achtete Dives weniger auf das schwimmende Ungetüm, als viel mehr auf die Schönheit, die er in dessen Nähe ausmachte! "Ja, Herr! Mit einem Schiff zu ..." - "Pssst!", zischte Dives und wies seinen Begleiter mit seinen Augen unauffällig auf die Dame am Schiff hin. So schritten die beiden langsam und auffällig unauffällig weiter in ihre Richtung.


    Zitat

    [...] „Wo bleibt mein Gepäck?“ fragte ich gereizt. Als Antwort erhielt ich ein schmieriges Grinsen. „Wenn Du nett zu mir wärst, würde es schneller gehen, Herzchen!“ „Für Dich bin ich immer noch Helvetia Phoebe“, fuhr ich ihn an und funkelte wütend. „Ich hab Dir schon genug Geld in den Rachen gesteckt! Dafür kann ich erwarten, dass Du deine Männer antreibst!“ „Geld ist nicht alles, Helvetia. Ich schlug ihm auf die Hände, als er diese nach meinem Hintern ausstreckte. „Nein, bedeutet nein! Ich will mein Gepäck!“ „Dann wirst Du dich noch gedulden müssen!“ grinste er mich frech an und wandte sich zu seinen Männern um. Er ließ mich einfach stehen. Ich kochte vor Wut. Für wen hielt er sich? Nur was konnte ich schon machen? Im Augenblick fehlten mir die Druckmittel um diesen Kerl in die Schranken zu weisen und dafür zu sorgen, dass er mich mit dem nötigen Respekt behandelte. Seit dem Tod von Decimus war das Leben komplizierter und schwieriger geworden.


    Damit hatte Dives ersteinmal genug: "He! He, du! Ja, genau du!", begann Dives mit einem Macho-Ton, der ihm eigentlich so gar nicht stand. "Es gibt hier 'nen paar Regeln, klar?! Regel Nummer 1: So sprichst du gefälligst nicht" Dives wandte sich zur Seite, da er mittlerweile bis zu der Unbekannten vorgelaufen war. Seine Mimik wandelte sich: Er lächelte und senkte seinen Kopf leicht zur Begrüßung: "zu einer so bezaubernden jungen Dame."
    'Musste das den jetzt sein?! Kaum sieht er eine Frau in vermeintlicher Not, muss er den Helden spielen! Der ändert sich nie... Und wer darf dann den Prügelknaben spielen, wenn sich die Seeleute entschlossen, dass sie diese Provokation nicht einfach hinnehmen wollten?! - Immerhin gibt es hier überall Vigiles...', beruhigte Antinoos sich in Gedanken, der auch schon ungesichertere Orte erlebt hatte, bei denenn sich Dives dennoch zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte... Als Leibwächter war er aber dennoch in Windeseile an der Seite seines Herrn, stellte sich aber natürlich auf die gefährdetere Flanke und nicht zwischen ihn und Helvetia.
    "Wie heißt ihr, wenn ich mich dazu erdreisten darf, euch das zu fragen?", sprach Dives sie nun direkt an. Zwar fiel ihr Name schon in seiner Gegenwart, doch sicher, war sicher - man konnte sich an so einem Ort schließlich auch schnell mal verhören... Den dreisten Typ würde Antinoos ihm schon irgendwie vom Leib halten. Das war schließlich seine Aufgabe!

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Aculeo musste schmunzeln.


    Ist es wirklich so ungewöhnlich ein Mitglied einer Gens in dessen Casa anzutreffen? meinte er fröhlich und deutete Dives weiter ins Atrium


    Dives' breiter werdendes Grinsen verriet, dass dem natürlich nicht so war - es war ganz und gar nicht ungewöhnlich.


    * Nachdem die beiden eingetreten waren, kam Dives auf die Frage Aculeos zurück: "In der Tat kannst du mir vielleicht helfen. Du weist nicht zufällig, ob ich den Senator Sedulus heuer hier antreffen kann? Ich müsste nämlich ein paar Dinge mit ihm besprechen...", deutete Dives vorsichtig an, dass wohl wirklich nur der Senator persönlich ihm hier weiterhelfen kann. Dives wollte schließlich niemanden vor den Kopf stoßen.



    "Ich danke dir.", konnte Dives gerade noch loswerden, bevor Aculeo auch schon verschwunden war, nach Sedulus zu sehen. Geduldig wartete Dives und beschäftigte sich mit der Einrichtung des Atriums...
    Und sie erfüllte ihren Zweck, denn sie war - und das durchaus auch noch beim zweiten Besuch hier - wahrlich beeindruckend...


    Sim-Off:

    * Den Teil hab ich sinniger Weise mal von der Porta hier her editiert. ;)

    So standen die fünf Herren nun also versammelt im Atrium der Villa Rustica und ein jeder von ihnen, einzig mit Ausnahme von Aglaopes, war gespannt, was eben jener nun erklären würde. Selbst Antinoos, der ja nun eigentlich den Inhalt dessen, was nun kommen würde, bereits kannte, war neugierig. Es ging hier schließlich darum, dass man sich vor seinem Herrn gut in Szene setzte und diesem Möchtegern-Besten Freund von Marcus zeigte, WER hier die Nummer eins an dessen Seite war! So schnell würde man sich nicht geschlagen geben; das war früher so und ist heute erst recht so! 'Und Schlacht, die zweite: Leg dich niemals mit einem echten Bithynier an!', dachte Antinoos in gewohnt plakativer Form, wenngleich etwas ungewöhnlich, dass er es diesmal nicht allen kundtat. Doch mochte das wahrscheinlich auch einfach nur daran liegen, dass er seit einiger Zeit heute nun das erste Mal wieder richtig etwas tun hatte müssen.
    "Gut, ich möchte euch zunächst ersteinmal vorstellen.", begann Aglaopes. "Ihr kennt euch ja noch...", richtete er seine Worte an Antinoos und die beiden Neuankömmlinge, "... und dies ist Faustus Mindius Serapio, der Administrator dieser Villa." Nickend nahmen Dives und Celer dies zur Kenntnis und nach kurzem Seitenblick zu jenen stimmte auch Antinoos mit ein. Dann wandte sich Aglaopes zu Serapio: "Das hier ist Marcus Iulius Dives, der junge Mann, von dem ich dir berichtet habe.", verkündete er voller Stolz. "Er ist der Cousin von Iulius Centho und Sohn von Caius Iulius Constantius, Centhos Onkel.", rief er auch die verwandschaftlichen Beziehungen in Erinnerung, über die er als Nomenclator Dives' natürlich stets gut informiert war. "Neben ihm steht sein alter Freund Potitus Asinius Celer." 'Ich weis auch nicht genau, was er hier macht.', dachte er sich noch seinen Teil und das war ihm auch anzusehen. 'Wer hier von uns beiden der Alte ist...', setzte Celer bei gezwungen freundlichem Lächeln einen Gedanken an. Er durfte sich jetzt nichts erlauben, schließlich wollte er hier eine vorübergehende Bleibe finden...


    "Also Iulius, was führt euch heuer zu mir?", übernahm Serapio darauffolgend das Wort. "Nun, mittlerweile gleich mehrere Dinge, werter Serpio.", antwortete Dives ruhig und beherrscht, jedoch mit immernoch leicht säuerlichem Unterton und dem dezenten Hinweis, dass er nicht gerne Iulius genannt wurde. Er bevorzugte Dives oder für enge Freunde und Verwandte auch Marcus. Dass er es Aglaopes nie hatte abgewöhnen können, ihn bei diesem Namen zu rufen, war schon mehr als genug für ihn. Daran lag es sicherlich auch, dass Serapio diesen kleinen Fauxpas beging. Bei seinem nächsten Versuch würde Serapio dann aber sicherlich richtig entscheiden... "Zunächst würde ich zum Beispiel gern erfahren, was meine beiden Leibsklaven hier zu suchen haben und weshalb sie nicht in Roma an der Casa Iulia eingetroffen sind, wo ich sie erwartet habe?!?" Dabei schaute er anfangs noch in die gesamte Runde, gegen Ende fixierte er Antinoos. Auf diesen konnte er aus der Runde der Anwesenden derzeit am einfachsten sauer sein und somit seinem Ärger zumindest geringfügig abladen. "Aber wir können doch nichts dafür! Aglaopes...!?!", verteidigte sich jener auch stante pede mit Hilfe suchendem Blick zu Aglaopes, während Celer in vollster Genugtuung sein Standbein, fragte sich dann, wieso sie überhaupt alle noch standen und lies sich einfach auf einer der umstehenden Klinen nieder. Es sah so aus, als würde das hier noch interessant werden...


    Um die Gemüter ersteinmal etwas abzukühlen nahm Serapio diese Geste Celers zum Anlass, um das Wort wieder zu gewinnen. "Aber, aber, meine Freunde! Tun wir es doch Celer gleich und setzten uns erstmal!" Eigentlich hatte Serapio nicht mit einem so langen Gespräch in dieser großen Runde gerechnet, weshalb er den Gästen nicht bereits früher schon eine Sitzmöglichkeit angeboten hatte. Doch um des Friedens willen in dieser Villa war er auch bereit einer Gesprächsrunde mit zwei Sklaven beizuwohnen...
    "Iulius, mein Junge, ich fürchte, hier ist ein etwas falscher Eindruck von der Situation auf dich entstanden.", begann Aglaopes nun mit Bedacht, bevor Antinoos ihm mit einem Blick zu Celer beisteuerte: "Genau!" Nach einem tadelnden Blick zur Seite und einer stummen Entschuldigung Antinoos', setzte Aglaopes fort, während sich auf Celers Gesicht wieder ein fieses Grinsen ob der Verfehlung Antinoos' ausbreitete. "Antinoos und ich waren auf dem Weg zu dir, doch hoffe ich sehr, dass es uns nicht zu verübeln ist, wenn wir nach einer kräftezehrenden Reise über See, und zudem beladen mit einer Menge Hab und Gut, zunächst eine nächtliche Unterkunft hier in Ostia gesucht haben!", flossen die Worte theatralisch aus Aglaopes Mund. "Mir war schließlich bekannt, dass dein Cousin Centho diese Villa in der Nähe besitzt und es wäre wohl auch mehr als unvernünftig gewesen zu derart abendlicher Stunde die Reise nach Roma fortzusetzen! Allein zum Schutze deiner Besitzungen entschieden wir, die Nacht hier zu rasten..." Seit Gnaeus Pompeius Magnus war man zwar auf dem Meer einigermaßen sicher geworden vor räuberischen Piraten, doch zu Lande und insbesondere des Nachts, war man vor solchen Attacken nie gefeit.
    "Soweit so gut, doch seid ihr ja sicherlich nicht erst gestern in Ostia gelandet. Was also ist passiert?", bemerkte Dives etwas kritisch. Und auch andernfalls hätten die beiden schließlich bereits längst auf der Via Ostiensis unterwegs nach Roma sein müssen! "So trafen wir des Abends also bei Serapio ein, welcher uns freundlicher Weise Unterschlupf gewährte.", erklärte Aglaopes weiter und wartete zu Serapio blickend auf eine Bestätigung dieser Angabe. "Ähm... das ist richtig, ja. Und... dann..." - "Und dann, am nächsten Morgen, als Antinoos und ich gerade wieder aufbrechen wollten, erzählte mir Serapio, dass er erkrank sei!" - "Ganz genau!", pflichtete Serapio ihm bei. 'Was ist denn hier los?! Das ist ja wohl mehr als unglaubwürdig!', protestierte Celer innerlich, während Antinoos überlegte 'Wir wollten aufbrechen?' - "Da blieb mir der Gastfreundlichkeit des Serapio gedenkend natürlich keine andere Wahl, als ihn vermittels meiner medizinischen Kenntnisse zu untersuchen und nachfolgend zu behandeln! Und ich glaube... Nein, ich bin sogar fest davon überzeugt, dass du, Iulius, als ehrenhafter Mann, diese Entscheidung zugunsten des Schützers deiner kostbaren Erbstücke unterstützen wirst!" Doch auch Dives schien nicht so recht überzeugt, von den Worten seines sonst so treuen Gefährten. Irgendetwas versuchte er zu verheimlichen, da war auch er sich sicher! "Was fehlte dir denn, Serapio? Du machst doch eigentlich einen ganz gesunden Eindruck...", erkundigte sich Dives also einfach mal mit gespielter Betroffenheit.


    "Ich..." - "Er hatte sich eine Vergiftung zugezogen!", fuhr Aglaopes wieder dazwischen. Er hatte Serapio schließlich um diesen Gefallen gebeten, sodass er nun auch bereitwillig eine kleine Geschichte herbeizauberte, die er sich natürlich schon zuvor grob zurechtgelegt hatte, wie sich verstand. "Die Behandlung zog sich etwas hin, aufgrund von einigen Komplikationen. Du weist ja, wie das ist: Es geschieht stets das Unvorhergesehene... Jetzt ist er, wie du gut feststelltest, wieder auf dem Damm und ich kann die Behandlung hiermit für abgeschlossen erklären." Aglaopes wusste natürlich, dass Dives medizinisch ein absoluter Laie war und er ihm das blaue vom Himmel erzählen konnte. Naja, zumindest beinahe... "Und beim nächsten Mal nicht wieder einfach leichtfertig zu solchen exotischen Meerestieren greifen!", belehrte er Serapio noch symbolisch. Dieser nickte nur kurz und die Anspannung stieg bei den Anwesenden. Würde sich Dives mit dieser Geschichte zufrieden geben? Selbst wenn er Lunte roch, so hätte er aber dennoch keinen Ansatzpunkt. Er würde nicht wissen, wo er hier einhaken müsste, um Licht ins Dunkel zu bringen! Das erkannte er schließlich auch selbst und sagte den Kopf leicht zur Seite geneigt und nickend: "Nun gut, Aglaopes. Du, wie auch Antinoos, ihr wart mir stets treu und habt mich unterstützt, wo ich es euch auftrug. Ich sehe also keinen Grund, weshalb ich euch nicht sollte vertrauen können."


    Eine gut überlegte Wortwahl! Dives beendete dieses Thema für den Moment, und für unqualifizierte Zuhörer schien er die Story geschluckt zu haben! So atmete Antinoos erleichtert auf, während Agaopes und Serapio wussten, dass es noch nicht völlig überstanden war! "Aber was ist...", begann Celer nun jedoch zu protestieren.

    'Schade.', dachte sich Dives, aber wäre es sicherlich auch ein schier etwas ZU großer Zufall gewesen, wenn Aculeo in der Stadtverwaltung den einen oder anderen einflussreicheren Menschen gekannt hätte, der sich zudem auch noch in Ostia - zumindest aber in dessen Nähe - aufhielt. 'Da werde ich wohl bald mal wieder zum Tempel der Fortuna gehen müssen...', beschloss Dives innerlich, bevor er aufhorchte:
    "Oh... Ich danke dir für dein Vertrauen, Germanicus!", reagierte Dives überrascht auf die Ankündigung Aculeos ihn bei seiner Wahl zu unterstützen. Zwar wäre dies auch ein Punkt gewesen, dessen er sich im weiteren Gesprächsverlauf durchaus noch zu versichern versucht hätte, doch zu diesem Zeitpunkt hatte er eben einfach noch nicht mit einem solchen Bekenntnis gerechnet.
    "Ich will die Civitas auch nicht enttäuschen! Und ganz offen gesprochen, scheinen mir die Menschen hier nicht mehr so recht zufrieden zu sein.", begann Dives seine bisherigen Erfahrungen zu schildern. "Man vergleicht sich mit anderen Städten Italias und stellt einfach nichts fest, was einen in dieser schönen Stadt hält... Viele erzählen beispielsweise von Mantua und der ersten Legion, die dort stationiert ist. Da zieht es selbstverständlich IMMER Menschen hin: junge Männer, alte Militärs und natürlich auch viele Frauen, die hoffen, dort einen guten Fang zu machen!", schmunzelte Dives. "Oder wird auch oft von Misenum, der Classis und dem ganz in der Nähe liegenden Oraculum Cumae gesprochen. Auch dorthin verschlägt es folglich nicht wenige Menschen! - Doch was ist mit Ostia, dem Hafen Roms, dem Tor Roms zu vielen fernen Provinzen? Hier scheint man nur auf der Durchreise zu sein, von Roma oder nach Roma!", brachte er das Problem in einem Satz auf den Punkt. "In dieser Sache scheint sich zumindest die Bevölkerung einig: Wer es sich leisten kann, der zieht direkt nach Roma. Und selbst bei den Superreichen, die es ja eher ins Umland Romas zieht, steht Ostia seit längerem nicht mehr auf Platz eins, was die Beliebtheit angeht. Der viele Lärm durch das rege wirtschaftliche Treiben und alles, was sonst noch dazu gehört... das macht Ostia nicht gerade zu einem Magnet für die Oberschicht!" und das war noch gelinde gesprochen. "Und da kann ich den Vermieter deiner Unterkunft dann auch völlig verstehen: Man muss hier mittlerweile sehen, wo man bleibt, wenn man denn bleibt!", sprach Dives mit ernster, sorgenvoller Stimme. "Weist du, Germanicus, es ist ja die eine Sache, wenn sich bestimmte Umstände ändern und man das nicht aufhalten kann, doch braucht es dann neue Ideen, neue Konzepte, eben einen alternativen Plan, sonst sieht es schlecht bestellt aus um die Zukunft dieser alten, ehrwürdigen Stadt! Und daran möchte ich, als junger Kopf einfach mitwirken, wie es auch schon meine Tante, Iulia Helena, tat und mein Cousin, Iulius Centho, tut!", denn allein die Tatsache, dass Centho als Senator sich hier doch ab und zu blicken lies, verlieh der Stadt doch zumindest wieder etwas alten Glanz.
    Diese so gesprochenen Worte musste sich Dives unbedingt merken! Sie waren schon ein passabler Ausgangspunkt für eine Wahlkampfrede...


    Dann musste Dives aber doch nochmal auf die Frauen-Geschichte eingehen! Er hatte also wieder ins schwarze getroffen mit seiner Hochzeitsvermutung?! Einerseits war er über seine "Treffsicherheit" natürlich ganz froh, auf der anderen Seite machte es ihm aber irgendwie auch etwas Angst. "Du wirst doch wohl nicht aus Roma fliehen, um eine Hochzeit in Germania zu feiern...", meinte er dann halb im Spaß. Auch hatte er keinen Schimmer, ob es in Germania überhaupt eine günstigere Hochzeitsgrundlage gab, als hier in Roma. Dabei würde Dives es dann aber auch für heute mit diesem Thema belassen, beschloss er; wollte er doch den bisher einzigen ostiensichen Unterstützer seiner Wahl nicht gleich wieder verlieren, wenngleich wohl nur die Götter wissen mochten, ob er zum Zeitpunkt der Wahl überhaupt noch hier sein würde! Des Weiteren respektierte Dives damit auch noch die Privatsphäre seines neuen Freundes, und das war er, ja....

    Zwar verderben viele Köche oft den Brei, aber ich geb halt auch einfach mal meinen Senf dazu... ^^


    Wo fange ich an? - Am besten bei den Kursen:
    Es gibt bei den religiösen Dingen hier nur zwei Kurse und diese kann man auch dann ablegen, wenn man den für die meisten (alle?) anderen Kurse nötigen Cursus Res Vulgaribus (CRV) (noch) nicht haben sollte!
    Diese beiden Kurse sind nämlich Sim-Off-Kurse, die folglich nicht simuliert werden. Aber lies dir ab besten einfach die Beschreibungen zu Sim-Off-Kurs Religion I und Sim-Off-Kurs Religion II durch. Da steht alles Wichtige drin.


    Dann zu den diversen Möglichkeiten der römischen Priestertätigkeit:
    Das Collegium Pontificum ist wohl das höchste Priesterkollegium im römischen Reich! Folglich ist es recht schwer hier Mitglied zu werden und mit einem langen Weg verbunden.


    Weitere hohe Priesterkollegien mit jeweils besonderen Aufgaben und Tätigkeiten sind das Collegium Augurum, die Quindecimviri Sacris Faciundis, das Collegium Septemvirorum, der Ordo Haruspicum LX und die Virgines Vestales. Genaueres ist jeweils nachlesbar in der IR-Wiki (Links befinden sich auf den Tabulariumsseiten der Kollegien).


    Aber auch außerhalb Roms gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich als Priester zu betätigen: So hat jede Provinz (außer Aegyptus) einen eigenen Flamen Divi Augusti. Dieser wird aus den besonders verdienten städtischen Pontifices bestimmt. Jede römische Stadt hat nämlich ihre eigenen Pontifices.
    Um wiederum Pontifex zu werden, sollte man ein guter Aedituus gewesen sein, der zuvor sicherlich als Discipulus angefangen haben wird...


    So, das sollten aus meiner Sicht alle staatlichen Priesterämter gewesen sein. Dazu kommen dann noch diverse Kultvereine, die bestimmte Götter/Personen/etc verehren, was auch interessant sein kann, oft aber auch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.
    Nur die obigen Kurse braucht man weder für die (Kult-)Vereine, noch für die untersten Priesterämter (Discipulus & Discipula Vestalis).


    KEINE GARANTIE AUF VOLLSTÄNDIGKEIT ;)

    Aculeo schien gut aufgelegt zu sein, was auch bei Dives die Stimmung hob. Zwar war er im ersten Punkt zu Ostia noch etwas zurückhaltend, was das Lachen anbelangte, da er durchaus der Meinung war, dass Ostia eine bedeutende Stadt war - zwar wahrlich nicht der Nabel der Welt, doch immerhin das wahrscheinlich größte Tor zu eben jenem!


    Doch als Aculeo über Dives' Frauen-Kommentar zu lachen begann, da war auch er selbst herzlich dabei... und war dann doch etwas überrascht, dass Aculeo diesbezüglich schon weiter war, als er gedacht hatte! "Höre ich da etwa schon etwas von einer anstehenden Hochzeit?", bohrte Dives mit einem freundlichen bis zu beiden Ohren reichenden Grinsen nach. Warum hatte er selbst nur nicht so viel Glück...


    "Ah, also wirklich nur ein Urlaub.", stellte Dives beruhigt fest, als er erfuhr, dass Aculeo den aktuellen Posten beim CP behielt. "Dann sehen wir uns also auch in Zukunft des Öfteren... Das heißt, enn du dann wieder da bist..."


    Mit einem Lächeln antwortete Dives: "Also mir gefallen beide Varianten! Und lernen wir nicht jeden Tag die Welt neu kennen?" Bei den Göttern, hatte er gerade eine philosophisch angehauchte Frage in eine Tavernen-Unterhaltung eingebracht?! Schnell überging er diese... "Nun, aber du hast recht: Es gibt auch einen aktuellen Anlass, aus welchem ich heute hier bin... und wahrscheinlich auch noch ungeplanterweise bis morgen früh bleiben werde." Bei letzterem dachte er unweigerlich an Celer, der derzeit seine Sieben Sachen packte...
    "Ich komme direkt aus der Curia, wo ich mit einem Beamten über die kommenden Wahlen hier in Ostia sprach. Meiner Tante Helena nacheifernd möchte auch ich hier Magistratus und später hoffentlich auch einmal Duumvir werden." Dass er dafür zunächst in den städtischen Ordo der Decurionen aufgenommen werden musste, was sicherlich noch einmal eine ordentlich Herausforderung darstellen würde, war dabei klar, sodass er hierüber keine weiteren Worte verlor.
    "Es gibt sogar schon einige Dinge, die ich vorhin in den Straßen und eben an Nachbartischen aufgeschnappt habe...", deutete Dives an ohne konkret zu werden. Das würde er dann erst in einer hübschen Rede an die Bürger Ostias kundtun, sofern er es schaffen würde, seine Kandidatur bei den entsprechenden Beamten durchzuboxen. So wie das Gespräch heute verlaufen war, würde das nämlich wahrscheinlich schonmal gar nicht so leicht werden. Und auch die Rede muss erst noch geschrieben werden...


    Nicht wissend, ob Aculeo hier ebenfalls einmal in der Verwaltung gearbeitet hatte, fragte Dives einfach mal auf gut Glück nach: "Du hast doch sicherlich auch mal hier in der Verwaltung etwas gemacht, oder? Ich meine, wenn du schon eine Unterkunft hier hast, dann bietet sich soetwas ja förmlich an! Vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Tipps geben?" Wenn er hier gearbeitet haben sollte, dann würde er ja zumindest ein paar Leute hier kennen, denn sooo lange könnte dies schließlich noch nicht her sein, wenngleich Dives Aculeos Alter natürlich nur schätzen konnte.
    Vielleicht kannte er auch den ein oder anderen Decurio der Stadt. Und vom Vitamin B, Beziehungen, konnte man schließlich nie genug haben...

    "Und dies hier müsste es sein!", sprach Dives zu seinem alten Freund Celer, den er zufällig in einer kleinen Taverne Ostias angetroffen hatte und ihm nun ein Dach über dem Kopf beschaffen wollte.


    | Potitus Asinius Celer


    "Wow! Dein Cousin muss aber ein reicher Mann sein!", rutschte es Celer beim Anblick des Anwesens raus. "Er ist Senator.", bemerkte Dives eher beiläufig. "Marcus, wie konntest du mir nur verschweigen...?!"


    | Antinoos
    CURSOR ET CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES


    "... verschweigen, dass er sein Cousin Senator ist?!", sprach plötzlich jemand die beiden vorlaut von der Seite an. Diese Stimme kannte Dives doch irgendwo her! Und erst recht diesen vorlauten Ton! Sich umblickend konnte er es nicht fassen und war außer sich vor Freude! "Cucuco! Alter Junge! Und ich dachte schon, dass sonst was mit dir und Aglaopes passiert ist!", fiel Dives seinem Sklaven um den Hals. An sich sicherlich eine etwas seltsame Situation, wenn sich die beiden nicht schon von klein auf gekannt hätten: Antinoos war bereits drei Jahre alt und der Sohn der Ornatrix von Dives Mutter, als Dives das Licht der Welt erblickte. Er wurde Dives Cursor und Custos Corporis, weshalb dieser ihn auch freundschaftlich "Cucuco" nannte. Ausgehend vom kindlichen Spieltrieb und aus kindlicher Naivität kam es, dass beide ein nahezu unzertrennliches Duo wurden, wenngleich Antinoos Dives nicht nur standestechnisch, sondern auch was seine Intelligenz und Bildung anging nicht das Wasser reichen konnte. "Aglaopes ist drinnen bei ..." - "Drinnen??? Was macht er da drinnen?!? Und wo wart ihr überhaupt so lange?!!", fuhr Dives Antinoos an, nachdem er sich abrupt von ihm gelöst hatte.
    Eigentlich hatte Dives die beiden schließlich damit beauftragt, dass sie den aufgelösten Hausstand von der kleinen Villa Suburbana auf Lesbus nach Roma in die Casa Iulia bringen sollten. Er selbst war bereits einige Tage früher aus Lesbus abgereist, um in Roma bereits alles soweit zu organisieren und vorzubereiten, wartete mittlerweile jedoch gefühlte Jahrzehnte auf den kleinen Umzugstross! Umso weniger konnte er nachvollziehen, dass die beiden hier gelandet waren - also nicht einmal bis nach Roma gekommen waren... "...", fehlten Antinoos wieder einmal die Worte. Es hatte sich folglich nicht viel getan seit sich die beiden das letzte Mal gesehen hatten. Rhetorik hatte er zumindest nicht mal eben in der Zwischenzeit studiert, '...obwohl er die Zeit dazu ja schon fast gehabt hätte!', dachte Dives verärgert.
    "Komm Marcus, sei nicht so hart mit ihm. Es gibt sicherlich ein Erklärung für all das hier.", versuchte Celer Dives zu beruhigen, wenngleich er selbst äußerst gespannt auf diese Erklärung sein würde. "Gehen wir doch erstmal rein...", stellte er sich zwischen Dives und Antinoos, legte seine Arme auf deren Schultern und ging einen Schritt. Dann nahm er den rechten Arm wieder von der Schulter Antinoos' und sagte etwas von oben herab: "Achso... Die Sachen dort drüben müssten noch mit..." Dabei deutete er auf eine größere Truhe, die Dives und er zuvor allein bis hierher geschleppt hatten. Und da er bereits in Kindertagen mit Antinoos um Dives' Aufmerksamkeit gewetteifert hatte, genoss er diesen Kommentar.
    "Jetzt warst du aber ein wenig streng.", meinte Dives zu Celer, während beide in Richtung der Porta schritten und die Truhe Antinoos überließen...


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS, NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    "Iulius!", öffnete Aglaopes freudig die Porta, bevor einer der beiden jungen Männer hätte klopfen können. "Aglaopes!", umarmte Dives den mit ausgebreiteten Armen in der Porta stehenden alten Griechen und hatte für einen Moment Tränen in den Augen. Es war, als wäre ein kleines Stück Familie wieder da! Und auch der eben noch vorhandene Ärger war wie weggeblasen. Dives hätte sich auch nie getraut den weisen Mann derartig anzufahren. Das war so, als er ihn zum Lehrer und Leibarzt bekam, setzte sich fort, als Aglaopes vom Paedagogus zum Privatsekretär und Nomenclator wurde, und würde wahrscheinlich auch immer so bleiben... "Lass dich ansehen, Iulius!", legte Aglaopes seine Hände auf Dives Schultern, nachdem sie die Umarmung gelöst hatten. "Du wirst langsam erwachsen, mein Junge.", stellte Aglaopes in einem lieben großväterlichen Ton fest. Und das war es wohl auch, was die Beziehung der beiden am besten beschrieb! Aglaopes hatte keine eigenen Kinder, ob wohl er sich stets Nachkommen gewünscht hatte.
    In seiner persischen Familientradition - Aglaopes hatte unübersehbar auch persische Wurzeln - gab es eine Schriftensammlung, die alles über die Generationen angesammelte Familienwissen umfasste und dem ältesten Sohn vermacht wurde. Über die Jahrhunderte kam so ein beträchtlicher Wissensschatz zusammen, der seit Aglaopes' Urgroßvater sogar eine eigene kleine Bibliothek in Alexandria füllte. Nur mit viel Mühe und durch zahlreiche Kontakte und gute Freunde konnte diese Bibliothek im Familienbesitz gehalten werden, nachdem die Römer Aegyptus zur römischen Provinz machten. Selbstredend lief das inoffiziell über gut gesonnene aegyptische Mittelsmänner, da Aglaopes' Familie seit dieser Zeit dem Sklavenstand angehörte. So war Aglaopes froh, als er die Aufgabe bekam, sich um den kleinen Iulius Dives zu kümmern. Mit der Zeit erfüllte dieser immer mehr Voraussetzungen und würde vielleicht eines Tages diesen Familienschatz erben können...
    "Aglaopes, wo wart ihr? Ich habe mich gesorgt.", unterbrach Dives die Gedanken des alten Mannes, bevor ein lauter Ruf alle Anwesenden aufhorchen lies:


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/httpi662photobucketcomalbumsuu347Ka.jpg] | Faustus Mindius Serapio
    ADMINISTRATOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS


    "Aglaooopes! Wo ist mein...?!?", stockte Serapio schlagartig, als er die kleine Menschenmenge an der Porta erblickte. Dives blickte verwirrt drein und brachte kein weiteres Wort hervor. Was war hier los? Was wurde hier gespielt? Celer schaute neugierig durch die Porta ins Innere der Villa. Einerseits war er neugierig auf die Villa selbst, in der er hoffte, für einige Zeit unterzukommen, andererseits war er gespannt zu erfahren, wer diese unbekannte Person war, die so laut gerufen hatte. Alle anderen Anwesenden waren ihm schließlich mehr oder weniger gut vertraut. Zumindest hatte er sie bereits früher einmal gesehen... Antinoos zog die schwere Truhe hinter sich her und war in Gedanken gerade damit beschäftigt Celer zu Pluto zu wünschen! 'Schon allein diese olle Kiste! Und dann noch seine Anwesenheit!', dachte er. Bei dem Geschrei Serapios hielt er inne und schloss seine Augen. 'Jetzt flippt Marcus gleich aus!' Er machte sich auf etwas gefasst...
    Nur Aglaopes stand weiterhin mit einem freundlichen Lächeln in der Porta: "Kommt doch am besten ersteinmal herein, Iulius!", sprach er zu jenem, woraufhin Serapio nun den gleichen irritierten Gesichtsausdruck zeigte, wie auch Dives. "Salve, Celer! Wie ich sehe, immernoch ein guter Freund von Iulius?! Das freut mich.", begrüßte Aglaopes auch Celer, nachdem Dives bereits an ihm vorbei ins Atrium geschritten war, in dem Serapio ebenfalls wartete. Dabei klang Aglaopes etwas argwöhnisch, da er nie sonderlich viel für diese Freundschaft übrig gehabt hatte. Weder war Celer ein einflussreicher Mann, noch hatte er irgendwelche nennenswerten Kontakte! Darüber hinaus lag ihm Antinoos stets jammernd in den Ohren, wenn Celer sich über längere Zeit blicken lies. "Salve, Aglaopes, alter Mann! Ich danke dir.", antwortete Celer ihm im Vorübergehen und rollte dann mit den Augen, als Aglaopes sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Mit einem frustrierten Gesichtsausdruck schlug Aglaopes die Porta direkt vor Antinoos' Nase zu und dachte 'Alter Mann?! Ich geb dir gleich Alter Mann!' - "Ehm, Aglaopes?", drang es von draußen durch die Porta. Mit einem "Entschuldige bitte..." öffnete Aglaopes wieder und auch Antinoos ging an ihm vorbei in das Atrium und rollte dabei die Augen. Nachdem die Porta wieder geschlossen war, bekam er dafür auch gleich eine Schelle auf den Hinterkopf von Aglaopes, der DIESES Augenrollen gesehen hatte und ohne schwere Truhe natürlich schneller im Atrium war, als Antinoos...