Beiträge von Marcus Iulius Dives

    "Oh, nein danke! Weist du, ich hab gerad mit einem alten Freund hier gegessen, den ich noch aus Kindertagen kannte. Ein wahrlicher Zufall, dass ich ihn hier antraf, aber okay..." Dann hielt Dives kurz inne und lehnte seinen Oberkörper zurück. Der Wirt brachte die bestellte Käseplatte - und machte wieer einmal viel zu viel tamtam dabei. Dives bedachte ihn daraufhin mit einem leicht genervten Blick, woraufhin es doch wesentlich zügiger zu gehen schien...
    "Du kannst aber auch gerne hier zugreifen! So viel Käseallerlei werde ich nach dem Hauptgang eben eh nicht allein schaffen...", sprach er dann wieder mit Aculeo, bevor er sich einen kleinen Käsewürfel genehmigte.


    Dann kam er auf das eigentliche Thema zurück: "Jaja, sieh an, sieh an; dann bist du ja ein richtiger Mann von Welt - überall zu Hause!", feixte Dives zurück. "Und dann willst du ausgerechnet zu den Germanen...", setzte er mit gedämpfter Stimme kleinlaut nach, sodass Aculeo es nch gerade so hören mochte oder auch nicht...
    "Wie läuft es eigentlich mit deiner Karriere? Wirst du in Germania dann als Praefectus Vehiculorum Germanias einsteigen oder hast du andere Pläne?", interessierte sich Dives. "Oder...", schoss ihm eine andere, bei der modischen Aufmachung und und dem schlanken Körperbau des Germanicers, auch nicht gänzlich unwahrscheinliche Möglichkeit in den Kopf, "... gibt es dort oben etwa ein besonders hübsches Fräulein?"
    Dives konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

    Sim-Off:

    Centho ist zur Zeit eh irgendwie nicht da...


    "Wow!", schreckte Dives erstmal einen Schritt zurück. "Salve, Germanicus Aculeo! Langsam wird das aber echt unheimlich: Erst treffe ich dich zufällig in Ostia, jetzt 'rein zufällig' hier..." Mit einem Ianitor hätte Dives wohl eher gerechnet, was natürlich nicht hieß, dass es ihn nicht freuen würde Aculeo zu sehen!
    Und auch Angst machten Dives diese gehäuften Zufälle selbstverständlich nicht, wie das erwiedernde Lächeln, welches ihm beim Anblick Aculeos Grinsens sofort ins Gesicht schoss, verriet. Einen Germanicer in der Casa Germanica vorzufinden - es gab bei den Göttern Furchteinflößenderes...


    So folgte Dives Aculeo nach Innen...


    // Edit: Teil II verschoben.

    Celer und Dives waren quasi fertig mit dem Essen, da trat ein weiterer Mann in die Taverne. Dives wusste sofort, dass er das Gesicht kannte! Und just in diesem Moment erinnerte er sich, das er diesen Gedanken bei eben diesem Gesicht bereits vor einiger Zeit einmal gehabt hatte! ^^
    Dort musste gerade Germanicus Aculeo gekommen sein. In Anbetracht der Tatsache, dass sein alter Freund gerade in tiefer Trauer war und Dives sich erinnerte, dass er in eben dieser Zeit nicht gerade gerne neue Bekanntschaften machte, entschied er sich dazu, dass es wahrscheinlich besser sein würde, wenn er Celer und Aculeo - zumindest nicht jetzt und nicht direkt miteinander bekannt macht.


    "Wollen wir?", fragte Dives und bekam nur ein Nicken zur Antwort. Celer und er erhoben sich und gingen in Richtung Tresen. Auf halbem Weg begann Dives dann: "Du, schaffst du ds auch allein? Ich meine mit dem Packen. Hier sitzt gerad ein Bekannter von mir... Also du kannst auch gerne..." - "Nein, nein! Ist schon okay..." Mit diesen Worten verschwand Celer in Richtung seines Zimmers.
    Dives seinerseits hatte gesehen, dass Germanicus etwas bestellt hatte und bestellte - wo er gerade am Tresen stand - noch eine Käseplatte zur Nachspeise. Er konnte ja nicht ohne etwas zu essen neben Germanicus Platz nehmen! Das wäre wohl sehr unhöflich...


    Und so schlenderte Dives, seinen Becher verdünnten Wein noch in der Hand, zum Tisch Germanicus': "Salve, Germanicus Aculeo, richtig?! So trifft man sich wieder! Was führt dich hier nach Ostia? Wolltest du nicht Germania unsicher machen..?", setzte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen nach und setzte sich ungefragt mit an den Tisch. Hier war man schließlich in einer Taverne und angesichts der Tatsache, dass sich die beiden zumindest flüchtig kannten, würde Aculeo ihm das bestimmt auch nicht übel nehmen, wenn er sich diese 'Frechheit' erlaubt...


    Doch dann siegte doch sein schlechtes Gewissen, dass er womöglich störte und bereits einen Augenblick sitzend stellte er die Frage: "Ich hoffe doch, ich störe nicht, oder?"
    Als er merkte, wie seltsam es war, die Frage jetzt noch zu stellen, muss er breit grinsen. Und dann fragte er sich innerlich, wieviel er eigentlich schon getrunken hatte... ^^

    Nachdem Dives von seinem Tagesausflug nach Ostia zurückgekehrt war, führte ihn einer seiner ersten Wege zur Casa Germanica, wo er Senator Sedulus anzutreffen hoffte. Vordergründig würde es sicherlich um einen Gefallen gehen, um den er den Senator bitten würde, doch kam er natürlich nicht mit leeren Händen, sondern führte - wie in letzter Zeit fast ständig - einige Manuskripte mit sich...


    So trat er an die porta und klopfte. *Poch Poch*

    Nach diesem schwierigen Gespräch kehrte Dives erstmal in eine kleine Taverne ein. Mittlerweile hatte er schließlich ein gewaltigen Hunger bekommen - war doch seine letzte Mahlzeit das morgentliche Frühstück, welches nun allerdings auch schon etliche Stunden her war!


    Am Tresen angekommen wurde jedoch zunächst ein schöner Wein bestellt und nachfolgend die aushängende tabula mit den verschiedenen Speisen des Hauses studiert. Nach kurzem Überlegen entschied sich Dives für ein saftiges Stück Spanferkel und einigen Beilagen.
    Er nahm seinen Becher Wein, ging zum nächsten Tisch und lies sich mit einem leichten Seuftzer auf einer der Bänke nieder. Jetzt würde er sich erstmal stärken, bevor es auf ging zu neuen Taten...


    Da setzte sich ihm gegenüber ein Schrank von einem Mann mit laut erhobener Stimme nieder:


    | Potitus Asinius Celer


    "Sagt mal, wird das hier heute noch was?! Ich warte schon eine halbe Ewigkeit auf mein Schwein! Und auf dem Trocken sitze ich auch schon wieder!
    Da braucht sich hier doch wirklich niemand zu wundern, wenn es hier ständig leer ist, nicht war?"
    , sprach dieser junge Mann mit immernoch verärgertem Tonfall den mit großen Augen dreinblickenden Dives an. 'Kann das sein?', fragte sich jener. 'Nach all den Jahren...?'
    Dann fiel scheinbar auch bei seinem Gegenüber der Groschen: "Dives...?" - "Potitus Asinius Celer! Ich fass es nicht! Wie lange ist DAS her?" - "Das fragst DU mich! *Haha* Ausgerechnet du, Marcus! Ich hatte dich doch schon als zweiten Pythagoras gehandelt..." - "Bitte was?! *Haha* Jetzt übertreibst du aber! Was führt dich hier nach Ostia?" - "Nunja... Der Grund hierfür ist leider nicht ganz so spaßig...", deutete Celer an und die Stimmung wurde schlagartig ernster. - "Potitus. Was ist passiert? Du weist, du kannst mir alles erzählen. Das war früher so und das ist auch heute noch so. 'Amici in perpetuum!' Das haben wir uns doch geschworen..."
    In diesem Augenblick tauchte der Wirt am Tisch auf und brachte mit aufweniger Geste das Essen und neuen Wein für Celer. Und auch seine Worte hierbei wären wohl ebenso übertrieben pompös gewesen, wenn Celer ihn nicht schon angeblafft hätte, als er seinen Mund nur öffnen wollte: "Dan..ke!" Die in der Luft liegende Spannung war derart groß, dass der Wirt sich schleunigst wieder aus dem Staub machte und die beiden jungen Männer alleine lies.
    "Marcus... Ich weis gar nicht, wie ich anfangen soll... Kennst du noch die alte Villa Rustica nahe Pergamum? Die, in der mein Vater seine Schreiner-Werkstatt hatte und in der wir im Herbst oft gespielt haben, als wir noch kleine Kakse waren?" - "Natürlich! Damals warst du im Sommer ja meist mit deiner Schwester bei uns auf Lesbus und dann sind wir zusammen rübergefahren...", antwortete Dives mit gequältem Lächeln auf sorgenvollem Gesicht. "Nun, die Villa ist nicht mehr. Ein gelegtes Feuer hat alles vernichtet. Meine Schwester besuchte mich gerade bei meinem Studium in Rhodus. Meine Eltern wurden im Schlaf von den Flammen überrascht und Vater schaffte es nur knapp Mutter zu retten. Dafür bezahlte er jedoch zwei Tage später mit seinem Leben." Die Augen Celers, die bereits, während er die Geschichte erzählte, immer glasiger geworden waren, standen nun so stark unter Wasser, dass an beiden Seiten winzige Tränen den Weg über seine Wangen suchten. Dives war auch ob seines eigenen Schicksals stark berührt, konnte das Emporsteigen eigener Tränen in seinen Augen jedoch mühevoll unterdrücken. Dennoch war er für den Augenblick seiner Stimme beraubt und griff nur mit seiner rechten Celers linke Hand.
    "Marcus, du bist meine letzte Hoffnung! Ich muss nun aufkommen für die Familie und du weist, wie ich mich bereits damals nicht gerade gut angestellt habe, wenn es um Geschäfte und ähnliches ging. Zwar bist du zwei Jahre jünger als ich, doch hattest du schon früher ein glücklicheres Händchen, was das betraf..." - "Hey, das tut mir wirklich Leid für dich! Ich kann nur zu gut verstehen, wie man sich fühlt, wenn eine so nahestehende Person auf einmal nicht mehr da ist..." Dives war immernoch etwas überfahren und gedanklich noch nicht völlig zurück im Hier und Jetzt. Was hatte ihm selbst am meisten geholfen, als er vom Tod seiner Mutter und seines Stiefvaters und wenig später dann auch noch vom Tod seines leiblichen Vaters erfuhr? 'Ich glaube, ich war einfach nur froh, dass ich dank Lucius nicht allein war und er immer ein offenes Ohr für mich hatte...', dachte Dives im Stillen. Tatsächlich hatte er Centho stets mit allem belasten können, was mit unter am Tag eine ganze Menge sein konnte! Allein dies half jedoch bereits, seinen Schmerz ein wenig zu lindern.
    "Ha..st du denn jetzt überhaupt ein Dach über dem Kopf? Und wo sind deine Mutter und deine Schwester? Sind sie auch hier oder noch in der Provincia Asia?" - "Den beiden geht es gut. Sie wohnen, zumindest bis auf Weiteres, bei Freunden meines Vaters in Pergamum. Ich habe unser letztes Vermögen mit der Überfahrt hierher aufgebraucht... und wohne jetzt auf Rechnung hier." - "NEIN!", gab Dives nur von sich und seine Augen öffneten sich weit. Mit klarer, sachlicher Stimme - spontane Problembewältigung schien irgendwie sein Ding zu sein - fuhr er fort: "Okay, hör zu. Wir essen jetzt erstmal, eh das alles gänzlich kalt ist. Dann gehen wir auf dein Zimmer und packen dein Zeug. Für die Bezahlung sollte mein Geld noch ausreichen. Danach machen wir uns auf zur nahgelegenen Villa Rustica meines Cousins, wo wir dich schon irgendwie unterkriegen werden. Gleich morgen früh mache ich mich dann wieder auf nach Roma, wo ich noch einige Dinge zu erledigen habe. Du kannst gerne mitkommen oder auch hierbleiben - wie du willst. In wenigen Tagen bis ein-zwei Wochen wird der Termin für die Wahlen hier in Ostia bekannt gegeben. Dann bin ich spätestens wieder hier! Und was hälst du, wo ich gerabeim Thema bin, davon, wenn du dich auch zur Wahl stellst?! So kannst du gutes Geld verdienen, während ich dir ein bisschen unter die Arme greife..." - "Marcus..." - "Ist okay.", sprach Dives mit einem freundschaftlichen Lächeln zum um Worte ringenden Celer, bevor sich beide ihrem Essen widmeten. Irgendwie glich es fast einem Leichenschmaus.

    "Ich danke euch für eure Auskunft!", sprach Dives, während er innerlich aufatmete. Er hatte also keine Bekanntmachung übersehen oder überhört - das war eine gute Nachricht.


    Da er jedoch nicht das Gefühl hatte, dass er hier heute noch weit kommen würde und ein persönliches Gespräch mit einem der Duumviri nicht möglich schien, beschloss Dives die Unterhaltung hier abzubrechen:
    "Und ich hoffe - nicht nur in meinem, sondern im Interesse aller römischen Bürger -, dass ein mit dem kommenden CRV der Schola Atheniensis verträglicher Wahltermin gefunden wird...", fügte er mit einem freundlichen Lächeln hinzu und war sicher, dass der Beamte verstanden hatte. Ob dieser nun die Duumviri nochmals auf diese terminliche Abstimmung aufmerksam machte stand zwar auf einem anderen papyrus, doch darüber wollte Dives sich jetzt nicht auch noch Gedanken machen!
    Mit einem netten "Vale!" verließ er dann den Ort des Geschehens und war zuversichtlich, dass er den kommenden Wahltermin, wenn er auch weiterhin mit offenen Augen und Ohren durch die Welt ging, schon zur Kenntnis nehmen würde.


    Bis dahin würde er zusehen, dass er den CRV der Schola Atheniensis absolvierte, seine Scriba-Qualifikationen schriftlich durch die Factio bestätigen lies, letzte Vorbereitungen für seinen Wohnortwechsel nach Ostia traf, sodass dieser jederzeit vonstatten gehen konnte und nicht zuletzt würde er sich bemühen, dass er in Ostia etwas mehr Bekanntheit erlangte, was wohl das schwierigste Unterfangen war...

    Es war ein spannender Verhandlungstag - und von Minute zu Minute wurde er spannender!


    Ebennoch hatte der Ankläger, Duccius Vala, seinen Standpunkt erklärt und Dives saß leicht nickend im Publikum. Auch wenn er das Gesetz, um welches es ging, nicht im Wortlaut kannte, so klangen doch alle vorgebrachten Argumente logisch und waren einleuchtend! - 'Wie sich wohl Flavius Flaccus dagegen verteidigen würde?', fragte er sich gedanklich...


    ... bis dann die flammende Rede des jungen Flaviers folgte:
    Emotional und mitreißend bei gleichzeitig guter Verständlichkeit er Argumentation - zumindest für Dives, der ja in Asia und Achaia groß geworden war! So konnte wirklich nur ein gewiefter Redner und studierter Jurist sprechen, soviel war klar für Dives.


    Und auch, wenn er nach wie vor nicht genau wusste, was nun Behauptung und was Tatsache war, so schien jedoch auch für Dives klar: 'Sollte die Debatte so hitzig zu Ende geführt werden, wie sie nun begonen hatte, so würde man sich in Roma - und wahrscheinlich sogar auch darüber hinaus - noch einige Zeit an diesen Fall erinnern!'
    Zumal im Publikum auch Leute mit Wachstafeln saßen, die scheinbar Notizen machten, was entweder auf lernende Studenten oder Mitarbeiter der Acta Diurna schließen lies...


    Schließlich ergriff der iudex prior wieder das Wort und schwor beide Parteien wieder auf eine Einigung ohne Hauptverhandlung ein. Inwiefern der von ihm vorgeschlagene Kompromiss nun gut oder schlecht für Ankläger und Verteidiger sein würde, darüber vermochte sich Dives keine Meinung bilden! Das war ihm endgültig eine Nummer zu hoch!
    So hielt er es, wie viele andere Zuschauer und Zuhörer, und verblieb in Spannung ob der kommenden Statements von Duccius Vala und Flavius Flaccus, die sicherlich beide auch weiterhin mit rhetorischem Geschick und Können glänzen würden...

    "Wir brauchen uns ja jetzt nicht streiten. In der Lex Municipalis Ostiensis heißt es ja, dass ..."

    Sim-Off:

    Pars Tertia - Wahlen
    §2 - Durchführung
    (2) Mindestens drei Wochen vor dem Wahltermin muss dieser verkündet werden. Die Kandidaturen müssen bis zum Beginn der zweiten Woche vor der Wahl der Stadtverwaltung bekannt gegeben worden sein. Diese veröffentlicht die Kandidaten.


    "... zwischen Wahlbekanntgabe und Meldung einer Kandidatur eine Woche liegt - mindestens. Und mein Cousin, Senator Iulius Centho, hat mir bereits zugesagt, dass ich seine Villa Rustca nutzen dürfte, wenn ich hier in Ostia verweilen wollte. Da diese Villa Rustica vollkommen eingerichtet ist, wäre ein Umzug also auch innerhalb weniger Tage nicht nur organisiert, sondern auch durchgeführt.", versuchte es Dives in einem ruhigen und sachlichen Ton.


    "In Anbetracht dessen wäre derzeit für mich von Interesse, für wann Wahlen ausgeschrieben wurden, falls sie bereits ausgeschrieben wurden. - Denn allein damit könnte es sich ja auch schon erledigt haben mit einer Kandidatur meinerseits...
    Und auch als noch-nicht-ostiensischer, römischer Bürger hoffe ich, dass ihr oder einer der Duumviri mir weiterhelfen können."
    , sagte Dives weiter um Freundlichkeit bemüht und stieß danach einen leichten Seuftzer aus. Dass er bereits vor dem Officium eines Duumvirs scheitern würde - und danach sah es ja momentan schon irgendwie aus - damit hatte er nicht gerechnet! In seiner Vorstellung wäre er zumindest zu einem Duumvir durchgedrungen und dann erst gegebenenfalls gescheitert...


    Mit zugegebenermaßen angespannter Freundlichkeit blieb er jedoch weiter in der Hoffnung, dass er Antworten auf seine Fragen bekam. Unter der Diviese "Alles ist möglich. - Nichts ist sicher.", wobei er sich natürlich vor alem auf ersteres bezog, sah Dives der weiteren Konversation entgegen...

    "Derzeit wohne ich noch bei meinem Cousin, Senator Iulius Centho, in Roma. Das ist richtig.", bestätigte Dives seinem Gegenüber freundlich.


    "Selbstredend würde ich im Falle, dass meine Kandidatur überhaupt angenommen werden würde, meinen Wohnsitz nach Ostia verlegen und mich auch der Öffentlichkeit vorstellen und mir so versuchen ein Profil zu geben.", versicherte Dives dem Beamten. Seinen Wohnort jedoch bereits vor einer Annahme seiner Kandidatur nach Ostia zu verlegen, hielt er aber weder für sinnvoll, da er so noch länger im Dienste der Factio in Roma unterwegs sein könnte, noch hielt er es für zwingend nötig, da er weder einen diesbezüglichen Passus in der Lex Municipalis Ostiensis, noch in der Lex Octavia et Aelia kannte und dies schließlich auch in der Vergangenheit* nie so eng gesehen wurde...


    Sim-Off:

    * Ich behaupte einfach mal, dass man annhärend davon ausgehen kann, dass in den Städten Italias ähnliche (wennauch nicht völlig gleiche!) Bedingungen gelten. Dass dies damals nicht problematisch war, denke ich, spricht/sprach sich mit der Zeit auch rum. Darauf beruft sich Dives einfach mal... ;)

    Sim-Off:

    Auch wenn ich eigentlich RL gar nicht da bin... ^^


    "Nunja, für's Erste könntet sicherlich auch ihr mir weiterhelfen, da ich bislang in Roma noch keinerlei Wahltermin für eine kommende Wahl der ostiensischen Magistrate aufschnappen konnte..."


    Dass dies jedoch nicht daran lag, dass sich Dives nicht engagiert umhörte und auch umhören lies, erwähnte er nicht weiter. Das würde schließlich aus der Tatsache ersichtlich sein, dass er nun persönlich die Tagesreise nach Ostia angetreten hatte.


    "Denn von diesem Termin hängt dann auch ab, ob ich bereits bei der kommenden Wahl eine Magistratur hier in Ostia anstreben kann! - Dabei wiederum geht es dann um solche Dinge, wie den kommenden CRV der Schola Atheniensis, welchen ich belegen werde, aber eben noch nicht habe, oder auch darum, inwieweit meine Scriba-Fähigkeiten zunächst nocheinmal unter Beweis gestellt werden müssten...
    Da ich derzeit hauptsächlich als Sekretär, also Scriba, der Factio Veneta ehrenamtlich beschäftigt bin, bestünde ja eventuell auch die Möglichkeit, dass ich eine entsprechende Empfehlung einhole...


    Doch diese Punkte hängen eben größtenteils von der Ansetzung des nächsten Wahltermins und dem Einverständnis der Duumviri ab. Und falls noch kein genauer Termin feststehen sollte, dann wäre ich umso mehr an einem persönichen Gespräch mit einem der Duumviri interessiert, da diese schließlich für die Festsetzung der Wahlen verantwortlich sind!"


    Und falls Dives zu früh diesbezüglich dran sein sollte, so wäre dies sicherlich immernoch besser, als wenn er sich erst in letzter Minute kümmern würde und dann alles in Hektik und Stress ausarten würde...

    Sim-Off:

    neue Zeitebene


    Nachdem man ihm nett den Weg gewiesen hatte, war Dives vor einem Officium angelangt, welches als Amtssitz eines der Duumvires ausgewiesen war. Bevor er es jedoch vermochte anzuklopfen, wurde er von der Seite angesprochen.


    Etwas erschrocken hörte Dives dem aller Wahrscheinlichkeit nach für die Durchlassung zum Duumvir zuständigen Beamten zu.
    Anschließend entgegnete er: "Salve und entschuldigt bitte, dass ich euch im Eifer des Gefechts nicht zur Kenntnis nahm! Mein Name ist Marcus Iulius Dives und ich würde gerne mit dem Duumvir sprechen. Es geht um die nächsten Magistratswahlen..."


    Jetzt konnte Dives nur hoffen, dass seine Entschuldigung angenommen wurde, da er sonst wohl völlig umsonst die Reise nach Ostia auf sich genommen hatte...

    Nachdem er durch das Stadttor von Roma kommend nach Ostia eingereist war, begab sich Dives auf direktem Wege zur Curia von Ostia. Und heir stand er nun in einem großen Atrium, in dem er sich ersteinmal umschaute, während es langsam durchschritt.


    Wissend, dass für die Organisation der städtischen Wahlen die Duumvires von Ostia zuständig waren, fragte Dives schließlich einen der vielen geschäftig umherlaufenden niederen Beamten der Stadtverwaltung, wo er einen dieser Vorsitzenden der Curia finden könnte und wurde ebenso freundlich, wie er gefragt hatte, zu einem Officium gewiesen.


    Sich höflich bedankend setzte er seinen Weg nun dorthin fort...

    Extra früh hatte sich Dives heute morgen aus dem Bett gequält, um sich dann auch schleunigst aufzumachen ins relativ nahegelegene Ostia. Und so kam er dann auch etwas früher, als erwartet in der Hafenstadt an.
    Zugegebenermaßen mag dies größtenteils wohl eher seinem Charme und seinem Einfühlungsvermögen zuzuschreiben sein, durch welche er quasi 95% des Weges gemütlich in einer Kutsche trampte - mit zudem lieblicher Begleitung...


    Erst kurz bevor man die Stadtmauern erblicken konnte, trennten sich ihre Wege wieder und Dives machte sich tatenfroh auf, dem Stadttor entgegen. Dort angekommen, schenkte man ihm nur beiläufige Aufmerksamkeit. Dives war schließlich lediglich ein junger plebeischer Bursch auf dem Weg in die Stadt - unbewaffnet, darauf kam es ihnen wohl an. Ansonsten war er wohl auch nur einer von unzähligen, derer sich hier auch niemand weiter erinnern würde und der bereits längst vergessen sein würde, wenn er die Stadt wieder gen Roma verlassen würde...


    Nachdem er abschließend die Curia von Ostia als sein Ziel genannt hatte, lies man Dives schließlich passieren und er betrat die Stadt...

    Es war der ANTE DIEM IX KAL IUL (23.06.) des Jahres, was für einen Iulier - insbesondere wenn er der Societas Claudiana et Iuliana engehörte - nur eins bedeuten konnte: Es war der Geburtstag des Caesarion, des einzigen leiblichen Sohnes des Divus Iulius! Anlass genug also, um am Hausaltar ein kleines Gebet zu sprechen.
    Dass der Junge jedoch unehelich war und mit Cleopatra VII. von Aegyptus nur eine maximal lokal im Osten beliebte Mutter hatte, war hierfür vollkommen unerheblich! Es zählte einzig und allein Caesarions göttliche Abstammung, weshalb er folgerichtig auch nicht mit seinem offiziellen aegyptischen Titel gerufen werden sollte, sondern schlicht als kleiner Caesar, Caesarion.


    Barfuß trat Dives an den Altar heran und blickte ehrfürchtig eine kleine Figur auf diesem an, die den Caesarion darstellte. Er hatte sie extra zuvor dort platzieren lassen. Dann bedeckte er sein Haupt mit einem Teil seiner Toga, bevor er die Hände mit nach oben zeigenden Handflächen erhob und sprach:


    "Ihr iulischen Ahnen, die ihr sowohl groß in eurer Anzahl, als auch groß in euren Taten seid! Ich, Marcus aus dem Geschlecht der Iulier, genannt Dives, rufe euch anlässlich des 154. Ehrentages des Caesarion, Sohn des Imperator Gaius Iulius Caesar Divus, an!
    Habt Dank dafür, dass ich mich aus dem östlichen Teil des Imperiums wieder in die Urbs Aeterna geführt habt und bisher stets gut über mich gewacht habt! Gerade dir, Caesarion, der du in meinem Alter bereits im Elysion warst, gilt mein Dank, da deine Aura mir stets zu gegen scheint!
    Und so hoffe ich und bitte darum, dass ich auch zukünftig nicht sinke in deiner Gunst und du mir und den Meinen beistehst an ruhigen, wie stürmischen; an sonnigen, wie schattigen Tagen!
    Denn ich will dir auch weiterhin Opfer bringen, dich verehren und die Erinnerung an dich wach halten. Dies gelobe ich insbesondere als Sodalis der Societas Claudiana et Iuliana!
    Als Zeichen dafür bitte ich euch, meine Gaben anzunehmen, die ich ehrfürchtig darbiete."


    Nun streute Dives Weihrauch in die dafür vorgesehenen Behältnisse und sogleich verbreitete sich der Wohlgeruch vom Lararium aus in alle Richtungen. Darauf folgte nun ein kleines Trankopfer, bevor Dives schlussendlich auch noch einige, natürlich vorwiegend aus der aegyptischen Heimat des Caesarion stammenden Früchte opfernd darbrachte. Abschließend beendete er das Opfer mit einer Drehung nach rechts und widmete sich dann wieder anderen Aufgaben.

    Etwas verdutzt stand Dives vor der dem Officium Magistris. Was war los? Hatte Centho ihn nicht gehört? - Eigentlich hatte er doch laut genug geklopft und sicherheitshalber auch noch seine Stimme erhoben...


    Um nicht unhöflich drängelnd zu wirken, beschloss Dives einige Augenblicke zu warten, bevor er erneut klopfen würde. Und so wartete er und wartete. Dann hielt er den Atem an und hoffe aus dem Officium etwas zu hören, doch er hörte nichts. Er drehte sein rechtes Ohr unauffällig in Richtung und schloss für einen kurzen Moment die Augen, aber dennoch war nichts zu hören.


    Folglich baute er sich nochmals selbstbewusst und voller Hoffnung jetzt mit dem Magister sprechen zu können vor dem Officium dieses auf, sortierte noch einmal gedanklich, was er zu sagen gedachte und holte ein letztes Mal tief Luft. Danach folgte der zweite Versuch:


    * Poch Poch *


    "Centho? Centho bist du da? - Ich bin es, Dives!"

    Auch Dives hatte es sich nicht entgehen lassen dieser Verhandlung beizuwohnen, hatte er doch gelesen, dass ein Favius Flaccus angeklagt sei - einen Mann dieses Namens hatte er erst vor kurzer Zeit im Auftrage der Factio Veneta gesprochen. Damals wurde er freundlich in der Villa Flavia Felix empfangen und man entsprach sogar seinem Wunsch in Sachen Rennvorbereitung für das Wagenrennen zu Ehren des Festes der Dea Dia auf dem Laufenden gehalten zu werden. Und gerade letzteres war ja wohl nicht selbstverständlich, wenn man bedachte, dass Dives erst seit wenigen Wochen in der Ewigen Stadt lebte. Er war ein unbedeutender wohl niemandem weiter bekannter einfacher Plebeier, während Flaccus ein zwar ebenfalls recht junger Mann, doch bereits mit einigem Gefolge und von deutlich höherem Stande war.


    So war Dives also als einer von vielen Schaulustigen, die der Verhandlung beiwohnten, ohne dass sie direkt oder indirekt, also über Verwandte, Patrone oder Klienten beteiligt waren. In der Mitte der Zuschauerbänke Platz nehmend sah er sich um:
    Vorn konnte er den vorsitzenden Richter ausmachen, der, wie er gehört zu haben meinte, Purgitius Macer hieß und Consular war. Doch das Gesicht schien Dives auch irgendwie bekannt vorzukommen. War er in letzter Zeit einem Consular begegnet, den er nicht als solchen wahrgenommen hatte? - Das war doch wohl ... Doch! Na klar!
    Es war doch gerade dieser Consular, der als Princeps Factionis die Factio Russata führte und in dieser Position natürlich auch ab und an an Orten anzutreffen war, an denen auch Dives als Sekretär der Factio Veneta zu tun hatte! Da wird er ihn sicherlich aus der Ferne bereits das eine oder andere Mal gesehen haben, wo er doch gerade in jüngster Vergangenheit versucht hatte, sich besonders zu engagieren.


    Dann trat ein Mann nach vorn zum Richter und begrüßte diesen. Da es sich hierbei nicht um Flaccus handelte, musste es offensichtlich der Ankläger sein, ein Duccius Vala. Dieser hatte er kürzlich die Wahl zum Quaestor erfolgreich bestanden, so wusste Dives. Die Graffities in der Stadt waren ja auch unmöglich zu übersehen gewesen und aus der Tatsache, dass er öffentlich den Amtseid abgeleistet hatte, konnte man ja wiederum auf einen positiven Wahlausgang schließen. Ansonsten kannte Dives jedoch weder die Gens Duccia noch Vala selbst.


    Und da trat auch schon Flaccus mit imposanter Gesandtschaft ein, was die großen Unterschiede zwischen ihm und Dives, an die Dives noch beim Eintritt in die Basilica gedacht hatte, unterstrich. Des Weiteren bestätigte sein Erscheinen auch das Faktum, dass ER es war, der angeklagt war; der junge Flavier, mit dem Dives vor nicht allzu langer Zeit persönlich gesprochen hatte...


    Von den übrigen Bänken und Sitzplätzen aus konnte man das eflüster und Getuschel hören kurz bevor es losging. Wieder schnappte Dives auf, dass es sich beim vorsitzenden Richter um Consular Purgitius Macer handelte. Da sollte er sich nun also wirklich sicher sein können!
    Außerdem konnte man sehr häufig Leute von Klienten sprechen hören. Dieser sei Klient des X, jener Klient des Y und dieses seien wohl auch wieder in einem solchen Verhältnis stehend, oder so... Dives blickte da nach dieser kurzen Zeit in der pulsierenden Hauptstadt des römischen Imperiums bei weitem noch nicht durch! Einzig schien es ihm, dass es da wohl eventuell um mehr als nur einen Gesetzesübertritt gehen mochte.


    Dann ergriff Consular Purgitius Macer das Wort, es wurde schlagartig ruhiger und die Blicke fielen gespannt auf ihn. Auch Dives merkte, wie sich sein Puls leicht erhöhte, war es doch der erste Prozess, dem er hier in Roma beiwohnte. Er war voller Neugier, was der Ankläger konkret gegen Flaccus vorbringen würde. - Das Gesetz kannte Dives nicht auswendig, sodass ihm die Erwähnung des entsprechenden Artikles wenig sagte. Einzig, dass es um Marktangelegenheiten ging, schien klar...

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Blendende Idee. Ich würde vorschlagen wenn du das nächste mal Centho siehst so würde ich dich auch gleich bitten ihm eine Einladung zukommen zu lassen. Das letzte Gespräch war ja im Endeffekt ohne wirklichen Ende. Es ging auch um nichts bestimmtes somit kann ich damit leben. Wie gesagt...wenn du die Güte hättest und deinen Onkel eine Einladung überbringen würdest die nun natürlich auch dich mit einschliesst würde es mich sehr freuen euch in der Casa Germanica als Gäste begrüssen zu dürfen. Ein ungezwungenes Essen...mehr nicht. Als kleines Dankeschön für die Unterstützung von Seiten Centhos her.


    Und da Sedulus gerade dabei stand blickte er diesen an und lächelte süsslich. Es ist doch in Ordnung Patron wenn ich Iulius Centho und Iulius Dives in die Villa Kunterbunt einlade?


    Als sich Aculeo an seinen Patron wandte, konnte man förmlich sehen, wie Dives im Eiltempo versuchte einen klaren Gedanken zu fassen:


    Einerseits freute er sich ungemein, dass er eingeladen worden war. - Zu einem privaten Essen und nicht nur einem geschäftlichen Gespräch! Seit seiner Ankunft in der Ewigen Stadt die erste Einladung dieser Art, was die Sache nochmals interessanter gestaltete...


    Auf der anderen Seite war es natürlich auch möglich, dass er hier nur formhalber eingeladen wurde. Hatte er es nicht auch nur genz nebenbei erwähnt, dass er Dives ebenfalls einladen wolle? - Zumal es ja insbesondere für Dives schwer sein würde, ein vergangenes Gespräch fortzuführen, bei dem er nicht anwesend war. Hmm...


    'Gut, noch ist er mit Sedulus beschäftigt...', dachte Dives. 'Denk nach, denk nach, denk nach..!'


    Eureka! Und just in diesem Augenblick wandte sich Aculeo wieder zu Dives. Dieser blickte sich erst leicht verunsichert um und hoffte, dass er dies nicht laut ausgerufen hatte. Da ihn jedoch niemand erstaunt oder entsetzt anblickte, war davon auszugehen, dass er wirklich nur in Gedanken geblieben war...


    So antwortete er Aculeo nun wieder sicherer, wobei er im Zuge seiner ganzen Überlegungen natürlich verpasst hatte, inwiefern auch Aculeos Patron diese Einladung guthieß:
    "Ich freue mich natürlich überaus über diese Einladung und denke, dass ich das auch im Namen Centhos so sagen kann, dem ich diese selbstredend überbringen werde!
    Es ist hoffentlich okay, wenn ich mich dabei auch gleich über die vergangenen Gespräche informiere..?"
    , fragte er sicherheitshalber zuvor nach, da er nicht gerne hinter dem Rücken über Freunde - und auch potenzielle Frende - zu Sprechen vermochte. Und bisher konnte Dives doch festhalten, dass er nur ihm sympatische Germanicer kennengelernt hatte!


    "Ach, ich vergas ganz zu fragen: Wann würdet ihr uns denn gern empfangen?"
    Diese Frage drängte sich ja insbesondere auf, da Aculeo von einer anstehenden Reise nach Germania sprach...