Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Der divitische Aedilis Plebis saß gerade vor einer tabula rasa, einer leeren Wachstafel, welche er in der Ruhe und Stille seines Officium mit einer Nachricht an die Gattin seines befreundeten Mitsenators und Dominus Factionis Germanicus Sedulus zu füllen gedachte. Denn das im ersten Augenblick bereits als gelöst erhoffte Dilemma erforderte offenkundig doch weitere Schritte. Leider. Dabei konnte der Iulier nun natürlich einerseits eine Strafe verhängen, die im Zweifelsfall ebenso wenig beglichen wurde, wie die Strafe, die einer seiner Amtsvorgänger gegen die Iunia ausgesprochen hatte. Dies würde das Problem als solches folglich kaum lösen. Oder Dives marschierte zur Durchsetzung von Recht und Ordnung mit einer Delegation der Cohortes Urbanae vor der Casa Germanica auf, was allerdings ebenso wenig eine Lösung darstellen konnte, da auf diesem Weg sowohl die bereits belastete Freundschaft zu Sedulus als auch der eigene Ruf des Iuliers Schaden nehmen würden.


    Womöglich also musste Dives einmal mehr einen neuen, alternativen Weg einschlagen, um diesen Fall von seinem Schreibtisch zu bekommen. Dazu wiederum müsste es ihm gelingen, das vorhandene Problem zu lösen, ohne zeitgleich dafür zu sorgen, dass neue Probleme Möglichkeit bekamen, überhaupt erst zu entstehen. Das bedeutete, dass er den Fernhandel der Iunia im Zweifel beschlagnahmen lassen musste, um den Kern des Problems zu beseitigen, wie er gleichzeitig jedoch keine Strafzahlungen verhängen konnte, um nicht durch die Möglichkeit, dass man dieser Zahlungen säumig blieb, nur den Grundstein für ein weiteres Verschleppen dieses Falls zu legen.
    Die spannende und gewiss nicht ganz leicht zu beantwortende Frage lautete nur, inwiefern sich ein derartiges Vorgehen auch gesetzlich begründen lassen würde. Mitunter konnte Dives die erste Anordnung eines Aedilen gegen die Iunia als ersten, seine eigene Anordnung als zweiten Verstoß zählen, um nun in einer dritten Anordnung - weiterhin ohne Verhängen einer Strafzahlung, da einerseits niemand in dem Betrieb produzierte und sich der Aedil andererseits als Freund betrachtete - die Beschlagnahmung des Fernhandels für einen Tag X anzudrohen. Reagierte sie auch darauf nicht, ließe sich möglicherweise unter Berufung auf den Paragraphen 8 Absatz 2 am Tag X der Lex Mercatus der Fernhandel zwangsweise staatlich einziehen...


    Konnte das funktionieren? Der amtierende Magistrat würde wohl noch einmal eingehend darüber nachdenken müssen - nachdem er den spontanen Besuch empfangen hatte.
    "Salve, Consular Purgitius.", erhob sich der Iulier von seinem Platz, um den Gast angemessen und mit einem erfreuten Lächeln zu begrüßen. "Für dich nehme ich mir gerne die Zeit.", umging er anschließend die indirekte Frage danach, ob der Purgitier ihn hier gerade störte. "Bitte, setz dich.", lud er stattdessen seinen Gegenüber ein. "Kann ich dir eine kleine Erfrischung anbieten?", erkundigte er sich weiter, während er sich auch selbst wieder setzte.
    "Wie geht es deiner kleinen Familia? Du hast eine Tochter, nicht wahr?", begann Dives im Anschluss das eigentliche Gespräch zunächst nur mit etwas Small-Talk. Denn er ging wohl davon aus, dass der Consular auch ohne eine direkte Nachfrage früher oder später darauf zu sprechen kommen würde, welches konkrete Anliegen ihn hierher führte.

    Sim-Off:

    Obgleich dieser Brief nicht direkt an dich adressiert ist, behaupte ich einfach mal, dass du als Vicarius ruhig anstelle deines Dominus Factionis darauf antworten darfst - damit auch die Aurata bei den Ludi letztlich mit dabei ist. ;)


    Dives lächelte.
    "Nun, selbstredend wäre es hilfreich, könnte ich bereits vorab eine grobe Kostenplanung erhalten - insbesondere dahingehend, wie viele Wettbewerbe und entsprechend wie viele Preisgelder es zu verteilen geben soll. Darüber hinaus bin ich auch gerne bereit, deine Vorschläge entgegenzunehmen, was die Höhe der Siegprämien sowie etwaiger Prämien für einen Zweiten und Dritten betrifft.", beantwortete der Iulier sodann die erste Frage. Denn auch wenn er sich für durchaus solvent genug hielt, diese Veranstaltung im Rahmen seiner Aedilität zu finanzieren, musste er natürlich dennoch sicherstellen, dass er letztlich bei der Ehrung der Sieger auch die entsprechenden Beträge parat hatte und keine Kritik dafür erntete, nicht gut genug vorbereitet gewesen zu sein.


    "Auf dem Laufenden halten wir uns gegenseitig am besten durch von Boten überbrachte persönlichen Nachrichten. Das erscheint mir die sinnvollste Lösung.", kam er anschließend auch auf die zweite Frage zu sprechen, bevor er überlegte, ob er noch mehr Wünsche hatte. Doch außer der erwähnten Beteiligung an der Eröffnung und der oder den Siegerehrungen - hier würde er jeweils kurz einige Worte sprechen wollen, wie es sich seiner Ansicht nach für den Aedil gehörte - sowie den sonstigen, ebenfalls bereits erwähnten Punkten fiel dem Iulier nichts Neues ein. "Weiteres gibt es von meiner Seite aus eigentlich nicht, nein.", erklärte er folglich nüchtern.

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    Der hochgewachsene Nubier musste kurz überlegen, wie der Terminplan des divitischen Senators Iulius für den heutigen Tag aussah und ob er entsprechend gerade im Haus und bereit war, einen Gast zu empfangen oder nicht. Schlussendlich nickte er.


    "Anwesend der Senator ist.", gab er anschließend zur Antwort, bevor er neuerlich kurz ins Nachdenken verfiel. Denn er war sich nicht sicher, hatte die Frage nur darauf abgezielt, zu erfahren, ob Iulius Dives anweend war, oder aber wollte der Purgitier im Falle der divitischen Anwesenheit auch mit dem Iulier sprechen? "Äh... gerne eintreten ihr dürft.", versuchte Wonga anschließend seine leichte Unsicherheit zu überspielen, während er einen Schritt zur Seite trat, die Porta ein Stück weiter öffnete und den Senator samt Sklaven mit einer einladenden Geste bedeutete, gerne in die Domus einzutreten. "In Officium von ihm der Senator ist.", fügte er seinen Worten schließend hinzu und würde den purgitischen Consular im Falle des Falles auch dorthin geleiten, anmelden und hernach unverzüglich zum Iulier vorlassen. *


    Sim-Off:

    * Komm ruhig einfach gleich rein, damit Wonga wieder schnell zurück zur Tür kann, um die er sich als Ianitor schließlich hauptsächlich kümmern soll. ;)



    IANITOR - DOMUS IULIA

    Der iulische Senator, nicht ahnend, was die beiden kleinen Jungs in der Nähe gerade bezeugten, war für den Augenblick ganz und gar auf das Gespräch mit seinem Tiro konzentriert.
    "Sehr richtig, sehr richtig.", nickte er dem Sergier entsprechend nach dessen Antwort zu. "Die Preise, die Qualität und die Konzession sollten wir in der Tat stets ein wenig im Auge behalten am heutigen Tag. Darüber hinaus, du hast es bei der Qualität schon leicht angedeutet, müssen wir allerdings auch darauf achten, dass niemand einen unlauteren Wettbewerb betreibt, indem er beispielsweise fremde Betriebe oder Produkte verunglimpft oder aber umgekehrt den eigenen Produkten falsche Eigenschaften zuschreibt.", ergänzte Dives die Liste seines Tiros. "Dabei kann natürlich ein unlauterer Wettbewerb durchaus zeitgleich auch ein Qualitätsmangel sein, wenn ein Händler seine Kirschen als frisch bewirbt, jedoch durchweg faulige und madige damit zu verkaufen versucht. Aber", strich er heraus, "nicht zwangsläufig jeder unlautere Wettbewerb betrifft immer die Qualität eines Produkts." Deshalb auch war der Aedil gewillt, diese beiden Aspekte getrennt zu betrachten.


    "Eines der wohl bekanntesten Beispiele dafür ist sicherlich die Erzählung von Archimedes und der Krone des Königs Hieron II. von Syrakus. Ich bin mir sicher, du kennst die Geschichte, weshalb ich sie hier nicht weiter ausführen muss." Der König bestellte eine Krone und bekam auch eine Krone. Der Hersteller und zugleich Verkäufer dieses Schmucks schrieb selbigem jedoch die Eigenschaft zu, auch aus reinem Gold gefertigt zu sein - ein Versprechen, welches letztlich durch Archimedes widerlegt wurde und somit den Verkäufer des im Sinne der Lex Mercatus unlauteren Wettbewerbs überführte. "Hast du selbst vielleicht ebenfalls noch eine Idee für einen ähnlichen Fall, der möglicherweise neben der Qualität und dem Material noch einmal einen anderen Bereich betrachtet, in dem es ebenfalls von Zeit zu Zeit immer wieder einige Wirtschaftstreibende gibt, die es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nehmen?", erkundigte sich der Iulier - wobei er selbstredend nicht voraussetzte, dass auch der Sergier einen womöglich tatsächlich geschehenen Fall anführte. Im Zweifel konnte man einen Fall schließlich auch genauso gut konstruieren.


    "Der Sicherheitsaspekt und etwaige Marktgebühren sind natürlich ebenso wichtige Punkte, wenngleich ich befürchte, dass wir hier in Roma auf jedem Markt leicht unterschiedliche Vorschriften und keine für die gesamte Urbs einheitliche Regelung haben.", merkte der Senator eher beiläufig noch an, um einerseits diese Äußerung seines Tiros nicht zu übergehen, jedoch andererseits auch aufzuzeigen, weshalb es etwas schwieriger war, darüber nun so ganz allgemein zu sprechen.
    "Jaja, Kinder.", lächelte Dives anschließend in einer weiteren Randbemerkung, welche den Worten des Sergiers folgte. "Hast du eigentlich auch eine Familie?", interessierte er sich in diesem Zusammenhang dann spontan, ob womöglich auch der Sergier bereits auf die eine oder andere Weise ein Pater Familias war.

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Es war wie so oft der hochgewachsene Nubier mit kahlem Schädel - er hörte auf den Namen Wonga -, der sich in Reaktion auf das Klopfen zur Tür begab, selbige öffnete und den Klopfenden sodann einmal von oben nach unten musterte. Es schien sich um eine Person ebenfalls geringeren Standes zu handeln, wie in Anbetracht einer sich im Hintergrund zurückhaltenden Herrschaft jedoch davon auszugehen war, dass hier kein Bettler sondern der Diener einer bedeutenderen Persönlichkeit vor dem Ianitor stand.


    "Salvete.", grüßte Wonga folglich höflich - im Plural, um auch die mutmaßliche Herrschaft nicht zu ignorieren. "Vor Domus Iulia hier ihr steht. Wer ihr seid und was ihr wollt, ich wissen muss.", sagte er anschließend seinen üblichen Spruch auf und warf schielend einen kurzen Blick nach oben. Denn wer im Haus gerade Zeit hatte und wer nicht, hing doch maßgeblich davon ab, wie spät es gerade war - wie der Nubier die Tageszeit wiederum am besten durch einen Blick auf den Sonnenstand abschätzen konnte. Wie spät also mochte es wohl gerade sein?




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Es war bereits einige Zeit vergangen, seit der divitische Senator das letzte Mal in den Castra Praetoria gewesen war, um dort mit dem Tribunus Iunius zu sprechen. Dennoch hatte er auch nach der seither ins Land gegangenen Zeit keineswegs das Versprechen - weniger dem Iunier als vielmehr sich selbst gegenüber - vergessen, in Zukunft deutlich vorsichtiger und weniger vertrauensvoll zu sein. Daher lehnte er sich leicht zurück und betrachtete den vermeintlich verwandten Iulier mit vorsichtig skeptischer Miene, während der ein wenig mehr über sich erzählte.


    Ein Paullus Iulius Triarius wäre sein Vater, wie er zugleich auch ein Onkel von Dives wäre. Dem Senator, der keinen Iulius Triarius kannte - wie sollte er auch jeden einzelnen Spross des äußerst breiten Stammbaums der Iulii Caepiones stets und ständig namentlich parat haben -, schien die ihm berichtete Geschichte in der Folge durchaus verdächtig. Die Verwandtschaft konnte auch konstruiert sein. Der vermeintliche Iulier mochte lediglich ein Dach über dem Kopf und Verpflegung sich wünschen. Denn nach beidem erkundigte er sich sofort. Daher blieb der amtierende Aedil wachsam und vorsichtig.


    "Du wirst meine Zurückhaltung gewiss verstehen", äußerte er sich nach einer kurzen Stille des Nachdenkens, "da wir uns hier in Roma, der schönsten Rose mit den jedoch auch gefährlichsten Stacheln, befinden und ich entsprechend zum Schutz der Familie stets darauf bedacht sein muss, keine schlechten Entscheidungen zu treffen und dem falschen zu vertrauen." Er hatte bereits zweimal diesen fatalen Fehler gemacht, zu vertrauenswürdig zu sein. Mindestens vier Menschen hatten diese nachlässige Sorglosigkeit mit ihrem Leben bezahlt. Es waren ein syrischer Händler, ein wohl in seine Tat erpresster Attentäter, die Vesta dienende Adoptivtochter des Iuliers sowie sein keine zwei Wochen alt gewordener zweiter Sohn. "Du wirst mir daher zweifellos verzeihen, wenn ich dich frage, ob du deine Identität als Sohn aus dem Stamm des Iulius Caepio irgendwie belegen kannst.", sah er seinen Gegenüber auffordernd an. "Wer war zum Beispiel dein Großvater?", gab er dem Mann einen ersten Ansatzpunkt. Ein zweiter Ansatzpunkt wäre darüber hinaus gewiss auch ein iulischer Siegelring, den jeder Iulier doch stets bei sich tragen sollte...

    Den Einwand des Princeps, dass doch auch ein Statthalter Decreta für den Geltungsbereich seiner Provinz erlassen könne, ließ den iulischen Senator für einen kurzen Moment daran denken, noch einmal herauszustreichen und zu betonen, dass es hier nicht allgemein um Decreta sondern ganz explizit um Decreta Imperatoris ging - und dass ebendiese Decreta Imperatoris, wie sie gesetzlich im Codex Universalis definiert waren, nach divitischem Dafürhalten in Tat keine Befugnis für einen Statthalter waren.


    Um den extra hier hinzu gebetenen Procurator, der in der Folge direkt vom Augustus angesprochen und um Meinung gefragt wurde, jedoch nicht zu übergehen - im Zwiegespräch mit Helvetius Severus wirkte er bereits leicht angespannt -, hielt sich Dives allerdings zurück und folgte stattdessen nur stumm dem fragenden Blick des Princeps zum Duilier.




    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    "Formidabel.", kommentierte Dives das gegenseitige Übereinkommen mit einem Lächeln. "Dann schlage ich vor, da ich jetzt im Anschluss noch einen Termin habe,* dass wir uns gleich für morgen verabreden, gemeinsam etwas über die Märkte der Stadt zu gehen, um dort sowohl das künftige Aufgabengebiet der Aedilen etwas näher in Augenschein zu nehmen als auch die Zeit zu nutzen, um womöglich etwas über Wagenrennen oder andere Themen zu sprechen.", schlug der iulische Senator vor. "Ich hoffe, dass diese Kurzfristigkeit kein Problem für dich ist?", erkundigte er sich, ob auch der Sergier mit dem morgigen Tag als Zeitpunkt gut leben konnte.


    Sim-Off:

    Die kleine Pause ist kein Problem. Trotzdem würde ich an der Stelle jetzt gerne in einen anderen Thread wechseln, um mit einem Zeitsprung in die tatsächliche Amtszeit zu hüpfen. ^^
    Und falls ich das vergessen habe: Wo immer Dives als Aedil unterwegs ist, Gespräche führt et cetera bist du herzlich eingeladen, dich bei Lust und Laune einfach dazuzuschreiben. ;)



    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Nachdem er in Sergius Plautus einen eigenen Tiro Fori gefunden und sich mit selbigem an diesem oder jenem Tag zu einem Gang über die Märkte der Urbs verabredet hatte, versuchte Dives zunächst den ihn beschäftigenden inneren Konflikt nicht allzu sehr zu Tage treten zu lassen. Einerseits schließlich fühlte er sich durchaus geehrt, dass es offenkundig Menschen gab, die in ihm einen lohnenswerten Mentor sahen. Auf der anderen Seite jedoch fühlte er sich mitnichten auch nur ansatzweise als einer der betagten und lebensweisen Greise, die zweifellos einen Großteil des Senats ausmachten und als Mentoren für ein Tirocinium Fori wohl von der Mehrheit der aufstrebenden Jungpolitiker präferiert wurden.


    "Wenn wir heute hier über die Märkte gehen und uns an dem einen oder anderen Stand ein wenig umschauen, was denkst du, Sergius, worauf sollten wir dabei unbedingt achten und ein Auge haben?", eröffnete der mittlerweile zum Aedilis Plebeis vereidigte Iulier das Gespräch und setzte sich langsam in Bewegung. "Wie viele - und welche - Sachen kommen dir da alles in den Sinn?", war der Senator gespannt zu hören. Denn nicht zuletzt wollte er heute schließlich nicht allein auf die Einhaltung aller Regeln und Vorschriften achten, sondern auch seinem Tiro die gleiche Chance bieten, möglicherweise zu ahndende Verstöße zu erkennen und ausfindig zu machen.


    "Mami, Mami, Mami! Dürfen wir fangen spielen?", konnte man unterdessen einen kleinen Jungen in der Nähe seine Mutter fragen hören. "Ja, Mami, dürfen wir fangen spielen?", stimmte sein Bruder ihm zu. "Caius, Lucius, wir spielen kein fangen, wenn wir auf dem Markt sind.", antwortete die Mutter mit belehrendem Zeigefinger. "Ohh, warum nicht?", war der eine Junge sichtlich enttäuscht. "Ja, Mami, warum nicht? Die beiden Mädchen da drüben dürfen doch auch fangen spielen!", zeigte der zweite auf die beiden tobenden Frauen. "Mädchen sind voll doof.", befand wiederum der erste ob dieser augenscheinlichen Ungerechtigkeit im Umgang der Geschlechter und verschränkte beleidigt seine kleinen Arme vor dem Körper.

    Wer Briefe lediglich in Auftrag gab und nicht selbst schrieb, der musste unweigerlich damit rechnen, dass mitunter nicht jedes einzelne Schreiben bis zum letzten Ende durchdacht war...

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Venetae
    Quintus Germanicus Sedulus
    Domus Factionis Venetae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Venetae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


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    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Albatae
    Kaeso Annaeus Modestus
    Campus Factionis Albatae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Albatae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


    /images/signet/Siegel_IuliaBrief.png


    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Purpureae
    Publius Matinius Agrippa
    Domus Factionis Purpureae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Purpureae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


    /images/signet/Siegel_IuliaBrief.png


    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Praesinae
    Faustus Ovius Taurea
    Domus Factionis Praesinae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Praesinae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


    /images/signet/Siegel_IuliaBrief.png


    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Auratae
    Marcus Decimus Livianus
    Domus Factionis Auratae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Auratae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


    /images/signet/Siegel_IuliaBrief.png


    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Russatae
    Spurius Purgitius Macer
    Domus Factionis Russatae
    Urbs Aeterna

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    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Russatae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


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    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

    Dives runzelte nachdenklich die Stirn, bevor er sich neuerlich das Wort erteilen ließ.
    "Ich möchte hiermit die Frage in den Raum stellen, inwieweit es dem Senat überhaupt möglich ist, das Urteil eines Imperators", wählte der Iulier hier bewusst nur den militärischen Titel des Vesculariers, "für ungültig zu erklären.", warf er zunächst mit Blick auf den purgitischen Consular auf. "Mir nämlich scheint es, als könne der Pinceps jeden Fall von besonderem öffentlichen Interesse an sich ziehen, der Senat hingegen nicht.", gab er anschließend in etwa den Inhalt des Paragraphen zur sachlichen Zuständigkeit wieder. "Daraus will sich mir die Schlussfolgerung ergeben, dass das Urteil eines Imperators nicht durch den Senat, indes einzig durch das Urteil unseres Princeps rechtskräftig für ungültig erklärt werden kann.", zog er den Schluss und sah mit diesen Worten zum Aquilier.


    "Entsprechend kann ich die Worte des Princeps nur bekräftigen, dass diese von ihm hier aufgeworfene Frage nur einzig und allein eine politische Antwort dieses Senats zur Folge haben kann.", strich er seine Zustimmung zu diesem Satz mit einer Geste seiner rechten Hand deutlich heraus. "Ob der Senat also für oder gegen die beiden verblichenen Consulare Tiberius und Vinicius Lucianus entscheidet, ist nach meinem Dafürhalten iuristisch einerlei. Denn wenn der Senat kein Urteil eines Imperators aufzuheben oder für ungültig zu erklären imstande ist, dann können insbesondere auch andere durch den damaligen Imperator gefällte Urteile keinerlei rechtliche Konsequenzen für sich daraus ableiten.", versuchte der Iulier die Bedenken seines purgitischen Mitsenators zu entkräften, wie er damit zugleich natürlich auch die Idee eines senatlichen Iudicium Extraordinarium - so er den Princeps in dessen Vorschlag richtig verstand - etwas ad absurdum führte. Denn wo ein Gericht im Zweifel kein rechtskräftiges Urteil zur Gültig- oder Ungültigkeit eines anderen Urteils zu fällen imstande war, konnte es schließlich kaum formal zuständig sein - und es wäre dies in der Folge wohl der einzig mögliche Schluss, zu welchem ein derartiges Gericht formal kommen könnte. Aus genau diesem Grunde auch hielt Dives die Auffassung des Falls als eine in gewöhnlicher politischer Diskussion zu klärende politische Frage für weitaus zielführender und praktikabler.


    "Nichtsdestotrotz stimme ich meinem Vorredner selbstredend zu darin, dass unsere Entscheidung von unbezweiflbar bedeutender Tragweite ist und darob nicht leichtfüßig sondern gut durchdacht getroffen werden will.", stimmte er abschließend auch dem Purgitier durchaus neuerlich zu. "Allerdings hoffe ich sehr, dass auch in seinem üblichen Tagesgeschäft mit seinen in der Regel etwas alltäglicheren Fragen kein Senator allzu leichtfüßig für oder gegen ein Gesetz, für oder gegen eine Gesetzesänderung und für oder gegen den Kandidaten auf eine Magistratur stimmt.", schloss der Iulier seinen Wortbeitrag. Schlussendlich, so war er überzeugt, hatte schließlich jede einzelne Entscheidung des Senats eine große Tragweite für das Imperium und wollte darob nicht nur hier und heute sondern stets und ständig und ganz generell nur mit Bedacht und Sorgsamkeit gefällt werden.

    Offenkundig fand sich niemand, der allzu zeitnah auf den flaminischen Gedanken des Iuliers eingehen wollte. Nachdem der Princeps dies in der Folge als eine Zustimmung zur eigenen Ansicht deutete, sah sich Dives indes dazu gezwungen, ein leichtfertiges Übergehen seiner vorsichtigen Bedenken nicht ganz unkommentiert zuzulassen.
    "In der Tat mag ich", meldete er sich also zu Wort, nachdem er sich dasselbe zuvor neuerlich hatte erteilen lassen, "keine Einwände dagegen erheben, das Ulpianum zu einem Tempel der ulpischen Divi weihen zu lassen. Dabei möchte ich mich insbesondere beziehen darauf, dass auch das palatinische Haus des Divus Augustus bekanntlich einst nach seinem Tode partiell in einen ihm geweihten Tempel umgewandelt wurde.", begann er positiv. "Im Hinblick auf exakt das gleiche Beispiel jedoch möchte ich meine Zweifel anmelden daran, ob es so gut wäre, einen geheiligten Ort mit all seiner kultischen Reinheit sogleich der Unreinheit des Todes auszusetzen, indem man die Asche der beiden Ulpier dorthin überführt.", war er in diesem Aspekt bereits etwas kritischer. "Denn auch der Divus Augustus, den ich hier exemplarisch anzuführen gewillt bin, wurde bekanntlich nicht in seinem Haus beigesetzt, sondern räumlich von diesem partiellen Heiligtum getrennt in einem eigens errichteten Mausoleum.", führte er aus. Ob man auch den Ulpiern ein eigenes Mausoleum innerhalb der Stadtmauern errichten musste, ließ der Senator erst einmal offen. Ein Heiligtum aber nicht mit dem Tod zu kontaminieren, das erschien ihm jedoch durchaus angeraten.


    "Ferner bin ich hinsichtlich des Flaminats noch einmal in mich gegangen* und möchte in der Folge meine bereits geäußerten vorsichtigen Bedenken noch einmal durch einige Worte ergänzen.", nutzte Dives die sich ihm bietende Gelegenheit, das einmal erhaltene Wort gleich zu nutzen, um auch auf den zuvor ein wenig übergangenen Punkt noch einmal zurückzukommen. "So nämlich handelt es sich hier meines Erachtens nach - falls sich niemand dazu berufen fühlt, mit einer gewissen Kenntnis und Sicherheit zu sprechen - um eine Frage des Abwägens.", relativierte er seine Worte bereits im Vorfeld, um insbesondere den Mitgliedern der stadtrömischen Kultkollegien stets die Möglichkeit zu geben, berichtigend einzuschreiten. "Fällt eine Entscheidung gegen ein separates Flaminat, besteht mitunter die Möglichkeit, damit sowohl den Geist des Divus Iulianus als auch jenen seines Sohnes gegen uns und gegen Roma aufzubringen, sollte dies als Zeichen der Herabwürdigung gegenüber anderen Divi gedeutet werden können. Fällt andererseits eine Entscheidung zugunsten eines separaten Flaminats, erkenne ich als Nachteile auf den ersten Blick erst einmal nur die finanziellen Kosten, welche dem Staate aus der Schaffung dieses zusätzlichen Amtes entstünden.", stellte der Aedil dar und machte mit seinen Händen eine abwägende Geste. "Im Zweifelsfall - so sich also niemand dazu berufen fühlt, mit einer gewissen Sicherheit und Kenntnis zu diesem Punkt zu sprechen - tendiere ich daher dazu, die negativen Konsequenzen eines irrtümlich neu geschaffenen Flaminats als geringer einzuschätzen als jene eines fälschlich nicht neu geschaffenen Flaminats." Kurz ließ er seine Worte nachwirken, bevor er sich wieder setzte. Im Zweifel für das Flaminat, das war seine Botschaft.


    Sim-Off:

    * Zitat: "Im Laufe der Kaiserzeit bekam jeder vergöttlichte Kaiser bzw. Kaiserin einen eigenen flamen bzw. flaminica zugesprochen. Sie waren nach dem Muster der hohen Priesterschaften gebildet worden und wurden vom Kaiser in seiner Eigenschaft als Pontifex Maximus ausgewählt."

    Die Nacht, in der er die Zwillinge Fausta und Faustus gezeugt hatte, war eine der letzten gewesen, welche der divitische Iulier im gemeinsamen Cubiculum mit seiner sergischen Frau verbracht hatte. Zu unerträglich war ihm der Gedanke, neben einer Auftragsmörderin zu nächtigen. Zu unerträglich war ihm die Angst davor, noch einmal das Bett zu teilen mit der Frau, die ohne Skrupel das Leben der eigenen Kinder bedroht hatte - und die damit zweifelsohne auch mitverantwortlich dafür war, dass ihr zweiter gemeinsamer Sohn keine zwei Wochen alt geworden war. Denn für den Iulier stand es außer Zweifel, dass es eine Strafe der Götter war und sein musste, ihnen erst zwei wunderbare Zwillinge zu schenken, nur um ihnen den männlichen der beiden sogleich wieder zu entreißen. So grausam konnten nur die Götter sein. Und so grausam waren sie nur, wenn sie auch einen Grund für diese Grausamkeit hatten...


    Um seiner eigenen Ehefrau aus dem Weg zu gehen und zugleich möglichst wenig Aufsehen zu erregen, hatte sich Dives in der Folge also in eines der beiden Gästezimmer des Hauses zurückgezogen. Abend für Abend gab er der Familie vor, noch ein wenig durch den dunklen Hortus wandeln zu wollen. Abend für Abend hörte später niemand, wie der Iulier in das Obergeschoss des Hauses aufstieg, um das gemeinsame Ehe-Cubiculum aufzusuchen. Denn Abend für Abend blieb er hier, in dem Gästezimmer, das im Erdgeschoss direkt an den Hortus mit dem Peristylium grenzte. Gewiss mochten die mutigsten Haussklaven längst wild über die Gründe des iulischen Senators spekuliert haben. Abseits dieser Sklaven - und der sergischen Hausherrin natürlich - ahnte jedoch mutmaßlich niemand etwas von dieser auch räumlichen Entzweiung eines Ehepaares, das über gefühlt nie viel mehr als eine Erpressung miteinander verbunden war.


    Und so saß der derzeitig amtierende Aedil also gerade auf dem Bett seines Zufluchtsortes und las in Vorbereitung auf die kommenden Senatssitzungen einige Schriften, als es zunächst an seiner Zimmertür klopfte.
    "Ja?", rechnete Dives lediglich mit einem um das Wohl des Iuliers besorgten Sklaven. Doch der sodann eintretende Sklave brachte noch eine weitere Person mit, die er anschließend als Marcus Iulius Iullus vorstellte. Den Schreck maskieren, ein gewisses Unbehagen allerdings nicht ganz verbergen könnend legte der Senator seine Schriften aus den Händen und erhob sich von seinem Bett. "Salve, Iulius.", grüßte er förmlich und wies anschließend höflich auf zwei einfache Stühle an einem ebenso einfachen Tisch. "Was verschafft mir diese unangekündigte und darob durchaus überraschende Ehre dieses Besuchs zu so fortgeschrittener Stunde?", erkundigte er sich, während er sich auch selbst auf einen der beiden Stühle setzte. Denn er wollte seinem Gegenüber gar nicht erst die Möglichkeit bieten, sich zu erkundigen, was Dives hier machte und aus welchem Grund er hier und nicht bei seiner Gattin war.

    Der iulische Aedilis Plebis zog leicht irritiert die Augenbrauen zusammen, als der Princeps von dem Flamen Divorum sprach, ging er selbst doch schließlich stets von einem Plural mehrerer Flamines Divorum aus. Diese mochten möglicherweise alle gleichsam verantwortlich sein für den Kult der vergöttlichten Principes. Möglicherweise aber auch mochte jeder von ihnen eine spezielle Aufgabe haben - wie auch die übrigen Flamines Minores bekanntlich zum Beispiel als Flamen Cerealis speziell für Ceres oder als Flamen Floralis speziell für Flora zuständig waren.


    "Nun, so dies keiner Herabwürdigung des Divus Iulianus und seines Sohnes gleichkäme, sich ein Flaminat gewissermaßen teilen zu müssen", wandte der divitische Senator seinen Blick in Richtung des einen oder anderen anwesenden Pontifex, der hier mitunter mehr darüber wusste, was angemessen war und was weniger, "wäre von der Einführung eines neuen Flaminats nur zum Zwecke der Schaffung eines weiteren Postens sicherlich abzusehen.", äußerte er sich dann. Denn so auch die Vergöttlichung der Divi Vespasianus und Titus lediglich zur Schaffung eines zusätzlichen Flaminats geführt haben mochten respektive nur ein Flamen Divorum für speziell für die beiden flavischen Divi zuständig war, mussten auch die Ulpier gewiss nicht mit mehr als einen Flamen Divorum wertgeschätzt werden. Waren allerdings auch die Flavier mit mehr als nur einen Flamen Divorum bedacht worden, käme es doch mitunter einer Herabwürdigung gleich, den Ulpiern nicht ebenso viele Flamines Divorum zugestehen zu wollen.