Beiträge von Marcus Iulius Dives

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    Der hochgewachsene Nubier runzelte die Stirn, als man ihm das Schriftstück zeigte. Dann las er kurz, bevor er schließlich den Kopf schüttelte.
    "Falsch dein Herr ist.", erklärte Wonga anschließend. "Aedilis Iulius in Exedra Aedilium antreffen er kann. Hier niemand ist.", gab er anschließend an, obgleich sein letzter Satz durchaus nicht ganz richtig war. Die Domus Iulia war schließlich nicht komplett menschenleer. Viele Sklaven arbeiteten hier und kümmerten sich um Ordnung und Sauberkeit im Haus oder - in Wongas Fall - um die Porta. Einzig einen iulischen Aedil suchte man hier aktuell vergeblich, da er außer Haus unterwegs und zur Zeit wohl an seinem Amtssitz anzutreffen war...




    IANITOR - DOMUS IULIA

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    Der hochgewachsene Nubier kämpfte gerade mit einem unangenehm hartnäckigen Schluckauf, als es an der Porta klopfte. Geschwind leerte er einen halben Becher Wasser, bevor er sich von seinem kleinen Schemel erhob, um die Pforte des Hauses zu öffnen.


    "Salve.", grüßte er anschließend den erblickten Mann. "Vor Domus Iulia hier du stehst. Wer du bist und was du willst, ich wissen muss.", leierte er sodann ohne ein Hicksen sein kleines Sprüchlein runter, während er seinen Gegenüber mit unterkühltem Blick aufmerksam von Kopf bis Fuß musterte. Erst als er auf die Antwort des ihm unbekannten Fremden zu warten begann, meldete sich auch der Schluckauf zurück und rief sich mit einem leisen Hicks neuerlich in Erinnerung.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Scipio
    Wäre es möglich eine automatische Produktion einzuschalten, so dass man nicht von Hand die Waren freigeben muss?


    Für einen Betrieb, der keine Rohstoffe benötigt, mag das funktionieren. Bei anderen Betrieben - so zum Beispiel meinem Honig benötigenden Obstbauern - käme es da hingegen zu Problemen, sobald der Rohstoffvorrat aufgebraucht ist. Deshalb, und auch da ich ganz gerne selbst darüber entscheide, zu welchem Zeitpunkt ich produziere, wäre ein automatisches Produzieren für mich persönlich kein passendes Modell...


    Zitat

    Wäre praktisch wenn man in den Urlaub geht und die Unternehmen weiterhin laufen sollen, bzw man kann es auch schlicht nicht vergessen :D


    Du kannst auch einfach einer anderen ID temporär oder dauerhaft - das lässt sich jederzeit an- und abstellen - einen Zugriff auf dein WiSim-Konto geben. Dann kann zum Beispiel während eines Urlaubs eine andere Person dafür sorgen, dass bei dir immer produziert wird. Einzige technische Voraussetzung dafür ist die, dass die andere ID auch selbst ein WiSim-Konto besitzt. Vielleicht hilft dir ja auch das schon ein bisschen weiter. ;)

    Am Tag der Ernennung der neuen Magistrate musste selbstredend auch der divitische Iulier als designierter Aedilis Plebis seinen Eid für die kommende Amtszeit leisten - eine Pflicht, welche der Senator selbstredend gewissenhaft erfüllte:


    "Ego, Marcus.. Iulius.. Caii filius.. Fabia tribu.. Dives, hac re ipsa decus Imperii Romani me defensurum, et semper pro Populo.. Senatuque.. Imperatoreque Imperii Romani acturum esse.. sollemniter iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, officio.. Aedilis Plebis Imperii Romani.. accepto, Deos.. Deasque.. Imperatoreque Romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et Virtutes Romanas publica.. privataque vita me persecuturum esse.. iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, Religioni Romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat.. iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, officiis muneris.. Aedilis Plebis me quam optime functurum esse.. praeterea iuro."


    "Meo Civis Imperii Romani Honore, coram Deis.. Deasque Populi Romani, et voluntate.. favoreque eorum, ego munus.. Aedilis Plebis una cum Iuribus, Privilegiis, Muneribus et Officiis comitantibus.. accipio."

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    Der hochgewachsene Nubier schatue für einen kurzen Augenblick leicht irritiert drein, als er ungewohnterweise mit seinem ihm eigenen Namen angesprochen wurde. Während er sodann überlegte, ob er seinen Gegenüber nun ebenfalls hätte (er)kennen müssen, wischte er sich mit der flachen rechten Hand einmal über seinen kahlen Kopf.


    "Ähm... Glück du hast.", verkündete er, nachdem das kurze Nachdenken bei ihm zu keinerlei Ergebnis geführt hatte. "In Hortus Senator Iulius antreffen du kannst." Wonga öffnete die Porta noch ein Stück weiter und trat einen Schritt zur Seite, um den Sergier mit einer Geste einzuladen, einzutreten und sich hernach in besagten Garten des Hauses führen zu lassen, wo sich der divitische Senator gerade im schattigen Sacellum Apollinis eine kleine Pause gönnte und ein wenig in Gedanken schwelgte...




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Ein inzwischen designierter Aedil hatte bereits vor seinem Amtsantritt noch etliche Termine, die er wahrnehmen musste, sodass manche Briefe ein wenig länger brauchten, ehedem sie ihren Empfänger erreichten.


    Roma, KAL SEP DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Marcus Decimus Scipio
    Casa Decima Mercator
    Urbs Aeterna



    Iulius Senator Decimo s.d.


    Da mir durch meinen Klienten Petilius Rufinus zu Ohren kam, dass dir an einem Gespräch mit mir gelegen wäre, möchte ich dich einladen, mich an den NON SEP DCCCLXVI A.U.C. (5.9.2016/113 n.Chr.), dem Tag nach meinem geplanten Amtsantritt, in der Exedra Aedilium zu treffen, wo ich mit Vergnügen deinem Anliegen Gehör schenken will.


    Möge Mercurius deine Geschäfte segnen, Apollo stets deinen Weg erhellen und Iuppiter immer seine schützende Hand über dich und die Deinen halten. Vale!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR ET AEDILIS DESIGNATUS

    | Quintus Petilius Rufinus


    Es mochte wohl in der Tat - und gerade aus Sicht eines Mitgliedes der höchsten Familia des Imperiums - die Regel sein, dass eine Ritterlaufbahn als ähnlich erstrebenswert galt wie ein Beschreiten des senatorischen Cursus Honorum. Doch wie so viele Regeln kannte auch diese zweifelsohne eine kleine Ausnahme, die Mitglieder des Ordo Senatorius. Auch Quintus gehörte von Geburt an zu dieser hohen Kaste und wusste daher aus eigener Erfahrung, wie stark der senatorische Standesethos aus der Republik auch in der heutigen Zeit noch weiter gepflegt wurde. Als Sohn und Enkel eines Senators war für ihn eine Ritterlaufbahn nie eine Option gewesen. Im Gegenteil erwartete und verlangte sein Vater stets mit aller Konsequenz, dass sein Sohn einst ebenfalls als Senator einen Platz im stadtrömischen Ältestenrat fand. Alles andere käme einem Versagen des jüngeren Petiliers gleich...


    "Selbstredend.", hielt Quintus den vorherigen Gedanken jedoch bewusst zurück, um stattdessen den an ihn gerichteten Worten des Caesaren mit einem die Mimik desselben spiegelnden Grinsen zuzustimmen. "Zum Wohle Romas und des Imperiums allerdings hoffe ich, dass ohnehin nur solche Equites in die höheren Ränge aufsteigen, welche sich neben ihrer Leistung auch durch ihre Loyalität auszuzeichnen wissen.", fügte er anschließend noch hinzu. Dass er hierbei jedoch nicht nur die Loyalität gegenüber dem Augustus im Sinn hatte, sondern auch die Loyalität gegenüber den eigenen Ahnen und der eigenen Familia sowie die Loyalität gegenüber einem Patron und selbige eines Patrons gegenüber seinen Klienten für ihn zählten, führte er indes nicht weiter aus. Darüber hinaus ließen sich gewiss auch die Loyalität gegenüber den römischen Sitten und Traditionen oder jene gegenüber den Göttern anführen...



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    Der hochgewachsene Nubier, der sich nach vielen Jahren als Ianitor der iulischen Domus bereits sehr an das stadtrömische Klima gewöhnt hatte, schwitzte bei dieser andauernden Hitze. Er wischte sich mit einem feuchten Tuch ein wenig den Schweiß von der Stirn und stöhnte, als er sich von seinem Schemel erhob, um nach einem Klopfen an der Porta selbige zu öffnen.


    "Salve.", grüßte er anschließend den erblickten Mann. "Vor Domus Iulia hier du stehst. Wer du bist und was du willst, ich wissen muss.", leierte er sodann sein kleines Sprüchlein runter, während er seinen Gegenüber mit unterkühltem Blick aufmerksam von Kopf bis Fuß musterte.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Da die Zeit bis zur Vereidigung der Magistrate im Zweifel schneller verging, als man dies womöglich dachte, ergriff nach kurzer Wartezeit der Iulier das Wort.


    "So ich mich recht erinnere, erklärte Flavius im Rahmen seiner Kandidaturrede, dass er im Falle seiner Wahl eine Tätigkeit als Triumvir im Collegium der Tresviri auro argento aere flando feriundo präferiert.", gab Dives wieder, was er sich aus der Rede des flavischen Senatorensohnes unter anderem behalten hatte. "Da ich an dieser Stelle nun keinen Grund sehe, der geäußerten Präferenz des designierten Vigintivirn Flavius nicht zu entsprechen, möchte ich dafür plädieren, seinem Wunsch zu entsprechen und ihn am Tag seines Amtsantritts auf dem Forum Romanum als Triumvir auro argento aere flando feriundo zu vereidigen."

    Dives: Und wieder ist ein Jahr vergangen...


    [doctor's diary on]

      Gretchen: Ein Jahr?
      Marc Olivier: Ein Jahr.
      Gretchen: Ein Jahr??
      Marc Olivier: Ein Jahr!
      - Falls du dich jetzt fragst wie lange das ist... 12 Monate!

    [doctor's diary off]


    Dives: Happy birthday, Curio! ^^

    Der Iulier versuchte über die Worte des Praetoniers nachzudenken, während sodann die Plinierin eigene Argumente gegen die epikureische Lehre anbrachte und sich damit inhaltlich zu Dives gesellte, der wohl ebenfalls deutlich gemacht hatte, dass aus ihm in nächster Zukunft gewiss kein Epikuraeer erwachsen würde. Als im Anschluss daran der Praetonius neuerlich das Wort an den Senator richtete, glaubte letzterer, sich wohl verhören zu müssen.
    "Wahrlich, mir wurde bereits viel unterstellt im Verlaufe meines politischen Lebens. Eine solche Ungeheuerlichkeit - dass mir das tragische Ableben einer Verwandten, die dazu gar meine Tochter und eine vestalische Jungfrau war, Lust bereitet hätte -, etwas Derartiges hört selbst ein iulischer Senator nicht alle Tage.", zeigte sich Dives alles andere als erfreut über den zwischen den Zeilen an ihn gerichteten Vorwurf. "Denn mit nicht einem einzigen Wort, mit keiner Silbe und nicht einmal einem Gedanken habe ich mich JE in einer derartig abscheulichen Weise über meine Tochter geäußert!", trat er dem Vorwurf mit aller Entschiedenheit entgegen.


    "Was ich indes sagte, war nicht mehr, als dass uns wohl selbst der größte Schmerz ob des Verlustes einer geliebten Person, am Ende des Tages dahin führt, unsere eigene Lebensweise zu hinterfragen. Wir fragen uns, was der Sinn des Lebens meiner Tochter war. Wir fragen uns, was der Sinn unseres eigenen Lebens ist. Und wir beginnen zu begreifen.", kehrte Dives anschließend zum Inhaltlichen zurück. "Wir beginnen zu begreifen, dass ein jedes Licht auch Schatten wirft. Wir beginnen zu begreifen, dass wir für jeden Gewinn auch irgendwann mit einem Verlust bezahlen müssen. Wir beginnen zu begreifen, dass Lust und Unlust nicht unabhängig von einander existieren, sondern im Gegenteil gar stets Hand in Hand uns begegnen und einander bedingen.", erklärte der Iulier seine Sicht auf die Dinge, die zwar gewiss von jener des Epikur stark abwich, die allerdings dennoch - auf die eine oder andere Weise - auch ein Produkt der Teilnahme an diesem Philosophenzirkel war.


    "So wird es wohl keinem Arzt und keiner Ärztin je gelingen, ALLE eigenen Patienten zu heilen. Stattdessen wird die Lust ob der erfolgreichen Behandlungen stets auch von dem Schmerz der erfolglosen begleitet werden. Und auch in der Politik wird gewiss nicht jedes eigene Vorhaben eine Mehrheit finden. Stattdessen wird auch hier die Lust ob der Erfolge für die Allgemeinheit stets auch von der Unlust ob der eigenen Misserfolge oder halbherzigen Kompromisse begleitet werden.", führte Dives exemplarisch an. "Ja, selbst als derjenige, der zu einem Philosophenzirkel einlädt, wird man wohl nicht immer die reine Lust empfinden ob der durch die teilnehmenden Gäste geteilen Ansichten. Stattdessen wird es wohl auch immer wieder solche Gäste geben, die zu einer latenten Unlust führen, da entweder sie nicht deine oder du nicht ihre Sichtweisen und Perspektiven anzunehmen gewillt bist.", stellte der Senator möglichst wertneutral dar.


    "Aus genau diesem Grunde nun, da uns die Lust bei allem, was wir tun, nie ohne ihren unlustvollen Zwilling begegnet, ziehe ich den 14. Lehrsatz des Epikur zwar rein inhaltlich nicht in Zweifel. Ich zweifle jedoch daran, dass er uns dabei hilft, unsere - mit deinen Worten - beschränkte Lebenszeit möglichst angenehm zu gestalten.", strich er durch eine kleine Zäsur heraus. "Denn ein Rückzug vor den Leuten mag unsere Sicherheit erhöhen, wie eine erhöhte Sicherheit die Wahrscheinlichkeit von Unlust reduziert." Dies war die Hälfte, die in der Form den 14. Lehrsatz darstellte. "Wo jedoch kein Schatten ist, gibt es auch kein Licht, sodass ein Rückzug vor den Leuten also nicht nur zu weniger Unlust führt, sondern zugleich auch eine verminderte Chance auf Lust zu Folge hat.", folgerte Dives anschließend auch die in seinen Augen zweite Hälfte, die nicht im Lehrsatz enthalten war.

    Nachdem sich im Anschluss an den flavischen Consular keine weiteren Stimmen zu Worte meldeten, war die divitische Kandidaturrede samt anschließender Gelegenheit für Kommentare, Nachfragen und ähnliches wohl bereits wieder vorbei und ließ den iulischen Quaestorier, der sich nun also wieder auf seinen senatorischen Platz begab, um von dort aus die nächsten Kandidaten sich anzuhören und selbige sodann selbst mit Kommentaren und Nachfragen zu prüfen, in einer unangenehmen Ungewissheit zurück.


    Denn Dives vermochte kaum abschätzen zu können, inwieweit seine Kandidatur 'nur' für die plebeische Aedilität die durch die neuerliche Öffnung der curulischen Aedilität auch für Plebeier gewiss gegen sich aufgebrachten patrizischen Senatoren sich durch diese Geste wieder soweit beruhigen ließen, zumindest nicht gegen den Iulier zu stimmen, wie er andererseits allerdings auch nicht vorherzusagen vermochte, inwiefern exakt diese Geste von den plebeischen Senatoren der Curia nicht als Inkonsequenz betrachtet und in der Folge mit negativen Stimmen bestraft wurde.


    So letztlich blieb Dives bis zum Augenbilck der Wahrheit, da die Wahlstimmen ausgezählt und das Ergebnis bekanntgemacht werden würde, zwar durchaus zuversichtlich, am Ende dieses Prozesses zum Aedil designiert zu werden. Wie knapp oder klar seine Wahl schlussendlich wäre, ahnte er jedoch mitnichten - sodass seine spätere Dankbarkeit und Freude umso größer war, als er erfuhr, dass er zum zweiten Mal über vier Fünftel aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen konnte und damit gar das persönlich beste Resultat bei einer Wahl des stadtrömischen Senats eingefahren hatte.

    Der iulische Quaestorier beobachtete genau, wie der Flavier auf die vorgebrachten Argumente reagierte, während er sich von dessen etwaig unterkühlten Blicken jedoch mitnichten einschüchtern ließ.
    "So lässt sich folglich zusammenfassen, dass du bisher keine Fortschritte machen konntest, einen eigenen Patron zu finden.", stellte Dives nüchtern fest. "Auch eine Frau hast du bisher also noch nicht geehelicht, obgleich die Lex Iulia et Papia dies wohl seit mindestens zwei Jahren von dir verlangt.", bezog er den Aspekt auf das Mindestalter für die Aedilität. "Und auch den Amtseid als Senator bist du dem hohen Senat also bisher schuldig geblieben.", führte er noch einmal Fakt für Fakt aus.


    "Du sagst, dass du aufgrund einer erst kurzfristig erfolgten Berufung in den Senat noch nicht die Gelegenheit hattest, deinen Amtseid zu leisten. Wie kommt es, dass du im Gegensatz dazu jedoch offenkundig die Gelegenheit hattest, dich für die Aedilität zu bewerben, eine Kandidaturrede vorzubereiten und selbige hier nun zu halten?", machte Dives auf einen Widerspruch hinsichtlich der Prioritäten des Kandidaten aufmerksam. "Auch für das Finden eines Patrons und das erfolgreiche Schließen einer Ehe hattest du bisher offenbar nicht genug Zeit. Wie kommt es, dass dir im Gegensatz dazu diese Zeit nicht fehlte, dich um die Aedilität zu bewerben, eine Kandidaturrede vorzubereiten und selbige hier nun zu halten?", setzte er anschließend nach. "Oder fehlte dir am Ende vielleicht doch eher der nötige Elan bei der Verfolgung all dieser Vorhaben?", äußerte der Iulier die Vermutung.


    "Ich frage mich, weshalb denkst du, dass du trotz dieser Vielzahl vorhandener Versäumnisse dennoch ein geeigneter Candidatus für die Aedilität wärst?", erkundigte er sich. "Oder bist du, der du dich zwar als ein 'Mann mit Prinzipien' beschreibst, der du unser römisches Recht aber deinen Worten nach offenbar für etwas zu starr hälst, der Meinung, dass es für einen Senator und Bewerber um ein Amt des Cursus Honorum nicht so wichtig ist, urrömische Werte nach außen zu tragen und einen Patron zu haben, familiäre Werte vorzuleben und eine Ehefrau zu haben, Recht und Gesetz auch am eigenen Beispiel hochzuhalten und einen Amtseid zu leisten?" Dives zuckte nun seinerseits unbeeindruckt kühl mit seinen Schultern, bevor er bereits vor einer etwaigen Reaktion des Patriziers seine finale Entscheidung getroffen hatte.


    "Ich muss sagen, dass ich deine Kandidatur sehr gerne unterstützen würde. Jedoch scheint mir deine Bewerbung zu unvorbereitet, zu überstürzt, zu früh.", fasste Dives seinen heutigen Eindruck zusammen. "Daher kann ich dich hier und heute leider nicht unterstützen und rate indes dazu, dass du zunächst einige Zeit als Senator dieses Senates deine Erfahrungen sammelst, bevor du auf Grundlage dieser Voraussetzung sowie mit einem Patron, einer Ehefrau und einem geleisteten Amtseid in einem Amtsjahr noch einmal gestärkt auf diese Rednerstelle trittst, uns deine Wahl zum curulischen Aedil zu empfehlen.", schloss der divitische Quaestorier seine Wortmeldungen zu dieser Bewerbung erst einmal ab.

    Der iulische Quaestorier, der sich selbst gewiss nicht in der Position eines Gegenspielers sah, dem es indes einzig ein Anliegen war, jeden Candidatus tatsächlich auch ein wenig genauer zu begutachten - nicht zuletzt exakt zu diesem Zwecke sprachen die Bewerber schließlich vor dem Senat -, blickte kurzzeitig leicht irritiert, als der Flavier erklärte, Klient einer ganzen Familie zu sein. Denn in der Tat wollte Dives schienen, dass doch jeder Mensch stets nur höchstens einen Patron und niemals zeitgleich mehr als nur diesen haben konnte. So sah er sich in der Folge einmal mehr dazu gedrängt, die Worte des Patriziers in der einen oder anderen Weise zu interpretieren, um sie seinem Weltbild anzugleichen. Allfällig, ging es ihm durch den Kopf, dachte und sprach ein derart Hochwohlgeborener stets etwas größer und nannte folglich seine Familie an einer Stelle, an welcher er lediglich deren Oberhaupt - und hier demnach seinen Vater - zu meinen beabsichtigte.


    Es wäre eine grobe Lüge, würde der Iulier behaupten, er verstünde, weshalb man sich den eigenen Vater zum Patron erwählte, war man mit diesem doch bereits über andere, sehr viel stärkere Bande verbunden. Andererseits jedoch verstand Dives auch nicht, weshalb sich mancher Patrizier einen verwandtschaftlich nahestehenden Onkel oder Cousin des eigenen Geschlechts zum Patron erkor. Denn auch hier schließlich hatte man bereits ein Verhältnis und eine belastbare Verbindung, sodass eine andere Wahl womöglich vorteilhafter sein konnte. Letztlich, so konstatierte der Quaestorier, mochte er wohl schlicht zu sehr ein Plebeier sein, um den tieferen Sinn darin zu erkennen, wiewohl rein formal wohl nichts dagegen einzuwenden war, ein Mitglied des eigenen Geschlechts und in diesem Extremfall gar den eigenen Vater zum Patron sich zu erwählen.


    "Nun", warf Dives einen kurzen Blick zum Consular Flavius Gracchus, bevor er zu dessen Sohn und scheinbarem Klienten zurück sah, "dann möchte ich dir noch einmal danken auch für deine weiterführenden Erklärungen." Denn zwar hatte sich der Iulier einen Teil derselben erst selbst zusammeninterpretieren müssen, doch bewarb sich der Flavier hier auch zunächst nur um das Vigintivirat und nicht bereits um Quaestur oder Aedilität. "Ich werde mich freuen, zu beobachten, wie du das heuer in dich gesetzte Vertrauen gewiss nicht enttäuschen wirst.", erklärte er abschließend wohlwollend und beendete damit seine Fragen an den Candidatus. Dabei verzichtete er bewusst darauf, seine aus den letzten Ausführungen des Flaviers gezogenen Schlüsse noch einmal nachfragend zu überprüfen, nachdem der decimische Consular bereits zuvor deutlich gemacht hatte, dass in diesem Fall doch besser jeder Senator seine eigenen Schlüsse ziehe.

    Weshalb der Iulier gerade auf Mindestalter und Ehe als formale Voraussetzungen einging, mochten wohl seine vorherigen Fragen an den Candidatus Flavius Scato erklären - Fragen, welche Dives selbstredend im Vorfeld bereits präpariert hatte, und damit Fragen, deren zugehörige Antworten er in Abgrenzung zum Flavier auch überaus bewusst in seine eigene Rede eingeflochten hatte. Im Gegensatz dazu nicht in seine Kandidaturrede integriert hatte der iulische Senator einen expliziten Grund für die Präferenz der plebeischen Aedilität, da er letztlich davon ausging, dass sich die meisten Patrizier wohl ohnehin nur dafür interessieren würden, dass er nicht 'ihre' curulische Aedilität anstrebte, ihnen die Gründe dafür jedoch gleich wären.
    Doch auch seitens der Plebeier, so war ihm durch seinen petilischen Klienten berichtet worden, wurden wohl bereits erste Vorbereitungen für die Ludi Romani getroffen, sodass es dem Iulier nur politisch klug und sinnvoll erschien, im Interesse eines seit langem erstmals wieder plebeischen Aedilis Curulis als geeinte Plebeierschaft aufzutreten. So verzichtete er folglich selbst auf eine Kandidatur zur curulischen Aedilität, um damit die Erfolgsaussichten eines vom Consular Purgitius und seinem Trio Decimus unterstützten mutmaßlich anderen Plebeiers zu erhöhen. Gewiss nicht nur, aber auch aus diesem Grund kämpfte er durchaus entschieden gegen die in seinen Augen schlicht vollkommen verfrühte Bewerbung des Flavius Scato.


    "Ich danke dir für diese Frage, Consular Flavius.", begann der divitische Candidatus zunächst lächelnd, da die Erkundigung doch bedeutete, dass der flavische Consular Gracchus eben nicht zu jenen Patriziern gehörte, die sich nur für ein angenehmes Ergebnis, nicht jedoch auch für die Gründe desselben interessierten. Dennoch konnte der Iulier selbstredend nicht all seine Motive völlig offenlegen. "In der Tat ist es so, dass ich zum Zeitpunkt meiner Initiative zur neuerlichen Öffnung der curulischen Aedilität auch für plebeische Senatoren der Meinung war, dass Plebeier von keinen Ämtern des Cursus Honorum ausgeschlossen und exkludiert gehören. Daran hat sich seither nicht das Geringste geändert.", unterstrich er. "Darüber hinaus versichere ich dir, dass ich mich durchaus auch als einen für die curulische Aedilität formal geeigneten Bewerber betrachte.", hob er ebenfalls hervor. "Jedoch war ich es, der die Ehre hatte, besagte Initiative in den Senat einzubringen, sodass der Anstand gebietet, dass ich nicht dazu auch der erste bin, die Ehre zu haben, von dieser neuerlichen Änderung zu profitieren.", legte er dar und ließ eine größere Pause.


    "Darüber hinaus verwies ich in der Vergangenheit doch nicht selten auf die Tradition und auf traditionelle Werte - zum Beispiel auch im Rahmen meiner Initiative zur neuerlichen Öffnung der curulischen Aedilität auch für plebeische Senatoren.", leitete er anschließend zu einem zweiten Argument über. "In diesem Sinne bin ich bestrebt, auch in meinen persönlichen Entscheidungen die familiäre Tradition stets mit zu berücksichtigen." Dass es nicht immer und ausnahmslos möglich war, jede einzelne Tradition ständig zu wahren, mochte dabei gewiss eine andere Sache sein. "In diesem Fall nun zeigt sich in meinem väterlichen wie mütterlichen Stammbaum, dass die curulische Aedilität noch nie von einem meiner Verwandten bekleidet wurde, während jedoch einige - darunter mein Großvater Octavius Anton - das Volkstribunat bekleideten, andere die plebeische Aedilität ausfüllten.", erklärte der Candidatus und ahnte, dass er damit wohl gleich die nächste Frage aufwarf, sodass er selbige bereits an dieser Stelle schon ebenfalls mit zu beantworten versuchte.
    "Es ist gewiss kein Zufall, dass hierbei alle ehemaligen Volkstribune meiner Verwandtschaft bereits verstorben, mein geschätzter Onkel Octavius Victor und mein lieber Cousin Iulius Centho indes überaus lebendig sind.", kam er der Frage nach einem divitischen Volkstribunat zuvor. "Es ist damit offenkundig, dass es diesbezüglich einen gewissen Umbruch der Tradition in meiner Verwandtschaft gegeben hat - einen Umbruch, dem ich hier und heute offensichtlich treu und loyal zu folgen intendiere, wie ich jedoch auch darüber hinaus meine erwähnten Stärken wohl weit besser in einer Aedilität für Roma einzusetzen vermag, als mir dies im Rahmen eines Volkstribunats möglich wäre."