Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei. ^^


    | Potitus Asinius Celer


    Er war schon länger bereits kein einfacher Scriba mehr, obgleich man Celer weder von seiner äußeren Erscheinung her noch an seiner Sprache oder ähnlichem unbedingt sofort als Decurio der Stadt ausmachen konnte. Stattdessen war er für gewöhnlich freundlich und hilfsbereit, nur wenig arrogant und wusste stets, wo er herkam - nämlich von unten.
    "Salve erstmal.", meinte er dennoch leicht tadelnd, was allerdings mehr auf das wenig erbauliche Gespräch mit dem Duumvir soeben zurückzuführen war, denn auf den fehlenden Gruß des fragenden Mannes. (Der Duumvir hatte den Asinius jetzt auch ganz offiziell von der Aufsicht über die Tempelbauruine des Iuppiter Serapis abgezogen.) "Und zu welchem Aedil wollt ihr denn? Für gewöhnlich müsste nämlich der Pilius * gerade seine Runde über die Märkte begonnen haben...", wusste Celer aus seinen persönlichen Erfahrungswerten zu berichten. Der Procilius * indes sollte wohl zum Ausgleich gerade entsprechend in dem gemeinsamen Officium sitzen. Wahrscheinlich. Vermutlich.
    "Mein Name ist übrigens Asinius Celer und ich bin Decurio dieser Stadt.", stellte er sich letztlich noch vor in der Hoffnung, dass man sich auch ihm wiederum vorstellte. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, dass er am Ende doch nicht ganz so frustriert das Kuriengebäude wieder verließ..?


    Sim-Off:

    Ich in einfach mal so frei, diese Aedil-Namen weiter zu verwenden, damit man sich weniger neue Namen aus den Fingern saugen muss. ;)



    DECURIO - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Zitat

    Original von Dracon
    „Ich bin Geschäftspartner, sorge hier für Ruhe und Ordnung und beschütze die Damen des Hauses.“
    Ein Stapel Papyri und Tabulae wechselte den Besitzer. Ein Wink von Morrigan, Dracon setze sich zu ihr in Bewegung.


    Er gab an, gar ein Geschäftspartner zu sein, was in den Ohren des Iuliers in der Tat eine interessante Selbstbezeichnung für jemanden war, der offenbar erst die Erlaubnis respektive den Befehl der Verwalterin Morry-Gänn benötigte, um der tribunischen Bitte des Abstand Wahrens nachzukommen. Ja, damit wirkte er doch vielmehr wie ein Angestellter und Untergebener dieser Frau, was im Umkehrschluss vermutlich auch erklärte, weshalb er sich selbst als geschäftlicher Partner sah. Wer wollte im Normalfall schon der offen Untergebene einer Frau sein?


    Zitat

    Original von Morrigan
    Ungeachtete der Worte des Tribun wurden Wein, Wasser und ein paar Kleinigkeiten gebracht und leise auf dem Tisch abgestellt.


    Die kleine Sklavin brachte nun auch die gewünschten Unterlagen. Morrigan überreichte sie dem Iulier.
    „Hier die Unterlagen. Bedien dich oder auch nicht. Wir werden uns zurückziehen um dich deine Arbeit machen zu lassen. Sollte es Fragen geben, so stehe ich gern zur Verfügung um eben jene zu beantworten. Wenn du also sons nichts weiter möchtest...“ sagte Morrigan immer noch freundlich.
    Sie hatte nichts zu verbergen, nichts was man in den Unterlagen oder hier im Lupanar finden konnte. Deswegen sah sie dieser Überprüfung auch gelassen entgegen. Sie gab Dracon einen Wink, und falls dieser ihn verstehen würde, würden beide nun in den vorderen teil des Atriums gehen, wenn der Tribun nichts mehr von ihnen wollte.


    Kurz darauf dann erreichte Dives ein kulinarischer Gruß, den der Tribun nach wie vor links liegen ließ. Das mochten die Mitarbeiter dieses Etablissements genauso wie die anwesenden Urbaniciani verstehen oder auch nicht verstehen. Dem Iulier war das egal. Er würde seine Position hier sicherlich nicht ausnutzen, war ihm das verwandschaftliche Band zwischen dem hiesigen Eigentümer und seiner Frau doch durchaus bekannt, wie er auch ganz allgemein wenig davon hielt, sich so stumpf und offenkundig für jedermann irgendwelche kurzfristigen Vorteile zu verschaffen, die ihm zu einem späteren Zeitpunkt durchaus noch zu erheblichem Nachteil gereichen könnten. Stattdessen vergrub er sich kurz darauf sodann in die dargereichten Akten und Unterlagen, die er mit einem dankbaren Nicken entgegennahm.
    Den ersten Kontrollpunkt bildeten die Ein- und Ausgaben des Lupuanars. Letztere schienen mit rund 191 Sesterzen durchaus im Bereich des Normalen zu liegen. Nichts deutete auf die Organisation von Glücksspiel oder den hauptbetrieblichen Verkauf von Speis und Trank hin, was beides schließlich gewisse zusätzliche Aufwendungen bedeutet hätte. Die Einnahmen auf der anderen Seite jedoch hätten bei einem Bordell dieser Größenordnung im Schnitt bei etwa 250 Sesterzen liegen sollen. Tatsächlich lagen sie allerdings bei knapp drei Aurei. Dives wurde ein wenig misstrauisch und warf einen genaueren Blick in die Unterlagen. Jedoch stellte sich heraus, dass lediglich höhere Dienstleistungspreise in diesem durchaus erkenntlich auch gehobenen Bordell für die höheren Einnahmen und den entsprechend auch höheren Gewinn verantwortlich waren. Es ließen sich keine Zusatzeinnahmen durch Waffen- oder Menschenhandel nachweisen.


    So kam der Tribun folglich zu den Unterlagen der Mitarbeiter und Angestellten dieses Etablissements. Er las, dass eine Morrigan diesen Laden hier verwaltete - und keine Morry-Gänn. Ferner stolperte er über Apolonia, Borkan, Dedina, Greta und Ines. Es ließ sich selbstredend nicht sofort zuordnen, wer hier eventuell wer war. Stand dort Greta in der Tür oder Ines? Welche der Damen war Apolonia? War dieser selbsternannte 'Geschäftspartner' Borkan? - Doch letztlich wen interessierte das auch? Viel wichtiger war sowieso die Frage: Woher kamen all diese Personen? Beim ersten Durchblick durch die Akten waren dem Iulier keinerlei Sklavenkäufe in dieser Größenordnung aufgefallen. Stattdessen schien es Löhne zu geben, was zusammen mit diesen Namen eindeutig auf Freigelassene oder Peregrini schließen ließ. Doch wie und womit hatte der Besitzer all diese Leute anwerben und für sich verpflichten können bei seinem Lupuaner dieser Größe? Konnte es sich folglich eventuell auch um entwendete Sklaven handeln, denen die Freiheit und ein gewisser Lohn gegeben wurde dafür, dass sie hier arbeiteten? Vielleicht sollte man in den Unterlagen der Stadtkohorten mal nach Anzeigen gegen Unbekannt wegen Sklavenraubs suchen...


    Zitat

    Original von Titus Germanicus Antias
    Erleichtert darüber, die Öffentlichkeitsarbeit vom Hals zu haben, schob Antias Hispo mit dem Scutum vor sich her zum Schreibtisch hinüber. Wie seine Kameraden vor ihm trat er schließlich stramm vor den Tribun und machte Meldung.
    „Tribun. Alle rückwärtigen Gemächer kontrolliert. Nichts verdächtiges. Keine Waffen, kein Geld, keine Dokumente, keine Kunden.“
    Dann trat er neben Hispo zurück ins Glied, das sich zum etwaigen Empfang neuer Befehle oder zum Abmarsch an der Wand formiert hatte.


    Der Tribun sah auf, als einer seiner Soldaten ihm Meldung machte. Es war wohl auch anhand der Unterlagen zu erwarten gewesen, dass man auf den ersten und zweiten Blick nichts Verdächtiges hier würde finden können. Doch was war mit dem dritten Blick? Könnte ein solcher hinter eine eventuelle Fassade sehen?
    "Sehr schön... ähm?!?", ließ der Angesprochene seinen Untergebenen wissen und drehte seine rechte Hand so, dass die Handfläche nach oben zeigte. Dabei wollte er selbstredend nur im übertragenen Sinne etwas in die Hände gelegt bekommen - nämlich den Rang und Namen des Meldung machenden Urbaners, bei dem es sich wohl folglich sehr wahrscheinlich noch um einen der Tirones handelte.


    Zitat

    Original von Morrigan
    Nun fiel Ihr Blick auf den Tribun, der hier scheinbar Wurzeln schlagen wollte. Sie hatte ja wirklich viel Verständnis, aber so langsam wurde es ihr zu bunt. Denn so langsam wurde dieser Belagerungszustand hier geschäftsschädigend und wenn es ums Geschäft ging, ja da kannte sie weder Freund noch Feind.
    So ging sie also in den hinteren teil des Atriums und baute sich vor dem Tribun auf.
    „Tribun Iulius Dives ist irgendetwas nicht in Ordnung? Fehlen Unterlagen? Kann ich dir irgendwelche Fragen beantworten? Ich würde nämlich so ganz gern wieder zum Tagesgeschäft übergehen:“ Sagte sie zuckersüß, doch wer sie kannte wusste, dass das nur aufgesetzt und Fassade war.


    "Natürlich würdest du das. Wer würde das nicht?", antwortete der Iulier der Dame kryptisch und lächelte schmal. Er konnte der Frau selbstredend kein Wort erzählen von seinen vorherigen Gedanken - nicht bevor er entsprechende Nachforschungen außerhalb dieses Bordells angestellt hätte. Entweder schließlich würde er diese Morrigan nur unnötig warnen, wo man sie besser in Sicherheit wiegte, oder aber er würde sich mit seiner Vermutung selbst zur Lachnummer machen, sollte sich herausstellen, dass er hier nur unbegründet übermäßig misstrauisch war. Beides stünde ihm kaum gut zu Gesicht, sodass er sich letztlich von seinem Platz erhob.
    "Scheint so, als wäre hier alles in Ordnung.", erklärte er und ließ seinen Blick noch ein letztes Mal kurz von ilnks nach rechts und von rechts nach links schweifen. Dann fokussierte er erneut diese Morrigan. "Haltet euch weiterhin stets an Recht und Gesetz und auch der nächste Kontrollbesuch wird niemandem irgendwelche Probleme bereiten.", gab er ihr noch mit auf den Weg, bevor er das Contubernium Soldaten im Innern antreten und gefolgt von ihm selbst wieder nach draußen abmarschieren ließ...

    Nun, das hört sich doch nach einem Plan an. Dann würde ich sagen, haben wir ab heute ein iulisches Gensmitglied mehr!
    Für den dunkelroten Magnus sowie alle anderen Freunde des entscheidenden Daumens: Aufgenommen. :dafuer:


    Verwandtschaftsverhältnisse und Co. regeln wir dann via PN, sobald du freigeschaltet wurdest. Bis dahin!

    Das hat durchaus seine SimOn-Berechtigung. ^^ Denn Dives ist in dem Sinne kein ordentlicher sondern ein außerordentlicher Magister, weil er von Centho dereinst ernannt wurde statt von allen Sodales gemäß Satzung gewählt zu werden. Und da es seither auch keine Mitgliederversammlung gab, die Dives auf dem Posten hätte bestätigen können (obwohl dergleichen ja durchaus mal angedacht war), wird unter anderem dieser Punkt ein zu klärender sein, sobald sich Centho und Dives SimOn das nächste Mal über den Weg laufen... was demnächst sicher der Fall sein dürfte.


    Bis dahin würde ich eigentlich eher ungern schon irgendwelche korrigierenden Veränderungen im Tabularium vornehmen wollen. ;)

    Salve Pacuvius und erst einmal herzlich willkommen im IR!


    Es freut mich natürlich sehr, dass du dich für die Iulier interessierst. Prinzipiell steht die Gens Iulia Neuaufnahmen nämlich sehr offen gegenüber. Jedoch komme ich um ein paar kleine Fragen natürlich nicht herum:
    - Hast du bereits Erfahrung mit speziell dem IR oder allgemein mit textbasierten Rollenspielen und bist dir folglich darüber im Klaren, dass hier nach der Anmeldung keinerlei großartige 3D-Grafiken auftauchen, sondern getreu dem Motto "what you see is what you get" du bereits den Kern des Spiels hier vor dir siehst?


    Und speziell zu deinem Charakter Pacuvius:
    - Hast du dir bereits ein paar Gedanken darüber gemacht, in welche Richtung du mit deiner ID gehen willst, sowohl was eine mögliche Laufbahn als auch das Wesen des Pacuvius angeht?
    - Gibt es einen Grund, aus dem du Pacuvius als einen Iulier siehst beziehungsweise weshalb du dich für die Gens Iulia entschieden hast?


    Vale bene,
    MID

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…Kaysepunkt/david_2.jpg%20] | Evax


    Der Gallier freute sich sichtlich über die Entscheidung der Nysa. Endlich wieder jemand, mit dem er sich unterhalten und dem er im übertragenen Sinne ein Ohr abkauen konnte! Er strahlte glücklich übers ganze Gesicht.
    "Dann komm herein. Ich werde sehr gerne mit dir warten und dafür sorgen, dass du gar nicht merkst, wie schnell die Zeit vergeht.", versprach Evax und führte die Sklavin der Decima hernach also ins Atrium des Hauses...




    IANITOR - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…Kaysepunkt/david_2.jpg%20] | Evax
    IANITOR - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA


    Von der Porta kommend wurde die vestalische Sklavin Nysa also ins Atrium der Domus geführt, wo der Gallier Evax mehr als froh war eine Gesprächspartnerin in ihr gefunden zu haben. Er füllte ihre Wartezeit, wie sie es wünschte, folglich mit einer ausschweifenden Erzählung über die Geschichte der Societas Claudiana et Iuliana:
    Dabei begann er seine Ausführungen beim vergöttlichten Augustus und der Arvalbruderschaft, die sich zunächst um die Festtage der iulisch-claudischen Kaiser und insbesondere natürlich der divinisierten Mitglieder der iulisch-claudischen Herrscherfamilie kümmerte. Er berichtete von der damit verbundenen großen Verantwortung und hohen Ehre und erklärte, dass es unter den flavischen Kaisern geschah, dass die Arvalbrüder von ihren Pflichten die Festtage der iulisch-claudischen Kaiserdynastie betreffend befreit wurden. Dann erst kam er überhaupt auf den Kultverein als solchen zu sprechen, der von einem Claudier gegründet wurde, welcher allerdings schon sehr bald danach verstarb. Jener Claudius, ließ er Nysa bei der Gelegenheit ebenfalls wissen, blieb letztlich auch einer der wenigen Patrizier im Allgemeinen und Claudier im Speziellen, die sich jemals großartig für und in diesem Verein engagiert hätten - ganz anders als die Iulier, die mit Iulius Dives mittlerweile gar den dritten Magister von insgesamt vier Magistern stellen würden. In diesem Zusammenhang wurde der Sklavin für ihre Herrin auch einfach mal eine Kopie - die hatte man hier auf Lager - der neuen Vereinssatzung in die Hände gegeben. Und just in diesem Augenblick betrat Iulius Dives wie angekündigt die Domus Societatis...


    "Salvete.", grüßte der Iulier seinerseits nur beiläufig die beiden Wartenden, bevor Evax ihn über das Anliegen der Nysa in Kenntnis setzte. "Du bist also hier, um zu erfahren, wie es um ihre Aufnahme in diesen Kultverein bestellt ist?", fasste Dives in einer rhetorischen Frage zusammen. "Nun, abgesehen davon, dass mir bisher in der Tat nicht bekannt war, inwiefern eine Mitgliedschaft ihrem Wunsch entspricht, sehe ich so spontan keinerlei Gründe, die gegen eine Aufnahme deiner Herrin sprächen.", erklärte der Magister der Sklavin frei heraus und zuckte kurz mit den Schultern.
    "Wenn du mir also sagst, dass deine Herrin, die Vestalin Decima, an einer Aufnahme in die Societas Claudiana et Iuliana interessiert ist, dann kann ich eine entsprechende Urkunde im Prinzip gleich aufsetzen und dir für sie mitgeben." Hätte man den Iulier bereits zu einem früheren Zeitpunkt explizit über den Wunsch der Aufnahme - im Gegensatz dazu konnte eine Unterstützung ja auch nur rein finanzieller Natur inform zum Beispiel einer Spende sein - informiert, so hätte er dergleichen vermutlich bereits auch schon zu einem früheren Zeitpunkt angeboten. Ob wohl jenes Missverständnis - neben dem der Hochzeitseinladung - der Grund für den zuletzt eher weniger harmonischen Briefwechsel mit der Vestalin darstellte? Dives konnte nur mutmaßen.

    Salve!


    Was den Namen betrifft, so würde ich persönlich "Caius Iulianus Selenus" doch in der Tat bevorzugen - nicht zuletzt, weil der bisher ja auch stets in jener Weise Erwähnung im Spiel gefunden hat, soweit ich das verfolgt habe. Andererseits hindert das natürlich SimOn später niemanden daran, deine ID auch einfach nur bei deren Cognomen "Selenus" zu nennen, wie ich ja auch SimOn von einigen nur "Dives" genannt werden. ^^
    Kurz gesagt würde ich daher die längere Variante als "Caius Iulianus Selenus" präfereieren.


    Ansonsten geht das von meiner Seite aus soweit in Ordnung, neues Magnus-Alter Ego. ;)

    Da saß sie nun und weinte hinter vorgehaltenen Händen. Die Frau, die ihn kaltherzig in diese Ehe erpresst und damit, obgleich dies damals noch nicht ganz abzusehen war, das doch auch partiell romantische Verhältnis zu Faustus auf dem Gewissen hatte, schien ehrlich erschüttert von der Aussicht auf das Ende ihrer gemeinsamen Ehe. Dives war verunsichert. War all dies für Fausta am Ende also doch mehr als nur kühle Berechnung und Taktik, Karriere- und Aufstiegsdenken? Sollte sich seine eigene Frau schlussendlich etwa tatsächlich verliebt haben in ihn? In jenem Fall verspürte er beinahe schon etwas Mitleid mit ihr.
    Denn auf der anderen Seite konnte er sich kaum vorstellen, dass jemand derartig in Tränen aufging, nur weil der eigene emotionslos entworfene Plan nicht ganz aufging. Besonders Fausta - so wie er sie kennengelernt hatte - würde ganz bestimmt kaum so intensiv erschüttert reagieren, bevor sie nicht wenigstens auch gekämpft und argumentiert, diskutiert und wild gedroht hatte. Stattdessen allerdings war sie zusammengebrochen neben ihrem gemeinsamen Bett, hatte sich in ihre Hände vergraben und weinte. Oder war das etwa nur ihre Taktik 2.0?


    "Fausta.", sprach der Iulier seiner Gattin besorgt an und hockte sich vor sie. Er legte seine rechte Hand gefühlvoll auf ihre Schulter. "Fausta, es tut mir Leid. Ich wollte dir mit meinen Worten nicht wehtun. Und ich wollte dich bestimmt nicht verletzen." Es fühlte sich seltsam an diese Frau, gegen die Dives ja keineswegs grundlos so viele negative Emotionen angestaut hatte, nun auf einmal sogar ehrlich besorgt zu trösten. Unerwiderte Liebe, das wusste er selbst schließlich nur zu gut, war grauenhaft. Allerdings konnte und würde er nur aufgrund von ein paar Tränen - zu deren Echtheit Dives zudem bisher noch nichts zu sagen wusste - seine Forderung sicherlich nicht einfach wieder zurücknehmen!
    "Aber du wirst verstehen - nach allem, was ich dir eben erzählt habe -, dass ich es trotzdem nicht zulassen kann, dass du meinen Freund Sedulus vor irgendein Gericht bringst wegen eines kleinen Gesetzesverstoßes, der niemandem groß geschadet hat. Ich meine, es ist ja nicht so, dass in seinem Auftrag irgendwer verletzt oder umgebracht wurde.", versuchte er behutsam herunterzuspielen und lächelte aufmunternd. "Warum wolltest du ihn überhaupt so öffentlich anklagen?", erkundigte sich der Iulier letztlich und sprach dabei bewusst bereits in der Vergangenheitsform. Denn die Reaktion seiner Frau zeigte ihm doch recht eindrucksvoll, dass sie eher die Klage zurückziehen würde, als eine Scheidung zu riskieren. Dass dies im Endeffekt auch bedeutete, dass die Erpressung Faustas doch irgendwo an Effektivität und Stärke eingebüßt hatte, weil Dives nun stets eine Gegendrohnung zur Hand hätte, drang indes nur langsam bis zum Iulier vor. Er schien damit nun endlich in einer Situation angekommen zu sein, in der er doch durchaus behaupten konnte, dass er in dieser noch jungen Familia die Toga (andere würden sagen: die Hosen) anhatte...

    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg| Locusta


    Auch alte, graue Sklavinnen hatten manchmal gewisse Bedürfnisse, mussten auf die Latrine und waren dann eine gewisse Zeit lang eben nicht an ihrem gewohnten Arbeitsplatz. So war das nun einmal. Und dass gerade die mittlerweile bereits über sieben Jahrzehnte alte Locusta auch nicht mehr ganz so schnell dabei war, ihren Alltag zu bewältigen, verwunderte sicherlich auch niemanden. Es dauerte folglich durchaus so seine liebe Zeit, bis sich die betagte Ibererin zusammen mit einer Schale kühler Äpfel aus der Vorratskammer die Dienstbotentreppe hinauf zurück in die Küche hievte. Dort stellte sie die Schale zunächst einfach nur ab, um sich selbst eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. Sie war eben auch nicht mehr die jüngste - einer der Gründe dafür, dass sie im Normalfall auch eher andere Sklaven wie beispielsweise Tsuniro in die Vorratskammer schickte und herumlaufen ließ.


    "Na, mein Kind. Was kann ich für dich tun?", erkundigte sich die Coqua in ihrer liebevoll großmütterlichen Art bei der Iulierin. Da die Alte ihre Augen und Ohren trotz allem praktisch überall hatte, wusste sie selbstredend sehr wohl, mit wem sie es hier zu tun hatte - mit der jüngst adoptierten Tochter des jungen Dives. "Bist du auf der Suche nach ein paar süßen Keksen und Gebäck? Da müsste ich hier oben in diesem Fach eigentlich noch etwas haben...", begab sich Locusta zu einem nicht grundlos verschlossenen Regal, in welchem sie derlei Leckereien aufbewahrte. "Aber dass du mir ja auch immer schön meine Teller wieder zurück bringst." Irgendjemand hatte ihr mittlerweile nämlich doch schon auffällig viele Teller stibitzt. Und das hatte nicht lange nach dem Einzug dieser Iulia begonnen, sodass die Ibererin natürlich eins und eins zusammenzählen konnte...




    COQUA - CASA IULIA

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Bei Isis, die als unter anderem aegyptische Venus von Tsuniro stets besonders verehrt wurde, hatten diese beiden Iulierinnen kein Leben, dass sie sich hier über irgendwelche Literaten und deren Werke unterhalten mussten, statt sich wie alle anderen auch über Männer, Beziehungen, Hochzeiten und Co. zu unterhalten?! Die aegyptische Schönheit erinnerte sich noch allzu genau, wie sie mit der Aemilia immer viel und lange über solche Themen sprechen konnte, nachdem sie sich von Beginn an gut mit ihr verstanden hatte. Diese Szenerie allerdings - vor allem weil sie hier kaum würde mitreden können - ließ die beiden Mädchen wenigstens auf den ersten Blick jetzt nicht sonderlich sympathisch wirken. Die waren viel zu intelligentuell... oder wie das hieß.
    Dementsprechend nun hatte Tsuniro auch gleich noch viel weniger Lust hier irgendein Geschirr mitzunehmen, ganz abgesehen von der Frage, was vor allem so viele Teller überhaupt hier oben im Zimmer der Iulia zu suchen hatten. "Tut mir Leid, aber ich habe auch noch eine wichtige Nachricht, die ich der Hausherrin dringlich weitergeben muss; und dann soll ich auch noch dem Herrn Proximus etwas ausrichten; und DANN muss ich auch noch dafür sorgen, dass die Zimmer für..." Durfte sie das einfach so ausplaudern? "Und dann habe ich auch noch andere Aufgaben, die ich dringend erledigen muss.", gab die Schönheit an und übertrieb hier natürlich auch ein bisschen. Für das Vorbereiten der Zimmer würde sie einfach wieder mit irgendwem flirten, der dann die Arbeit für sie übernahm, während sie die anderen mündlichen Botschaften schlichtweg kurzerhand erfunden hatte, um hier nicht als Tellerträgerin missbraucht zu werden.


    "Der Hausherr erwartet dich unten in seinem Officium.", erklärte die Aegypterin hernach der einen Iulia auf die Frage der anderen Iulia hin. Ob diese neue Iulia vielleicht ein Problem damit hatte, selber für sich zu sprechen? Ein bisschen komisch kam Tsuniro die Situation jedenfalls durchaus vor. Obwohl natürlich, wenn man den Bruder Macro der einen dieser Frauen bedachte, einen sicherlich auch nichts mehr wundern musste, hatte dieser Macro doch genau dann damals seine Intimmassage abgebrochen, als die Schönheit ihn gerade soweit hatte, dass er ihrem Plan gegen diesen blöden Crassus - der war in Tsuniros Augen Schuld daran, dass ihre Freundin Aemilia nicht länger hier wohnte! - folgte.
    "Wenn du sie dorthin bringst, dann mach ich mich gleich auf den Weg weiter zur Hausherrin.", war die Aegypterin dann ganz froh, dass ihr diese Aufgabe nun so mehr oder minder völlig freiwillig abgenommen wurde. Dass die Zimmerbewohnerin, nachdem alle anderen bereits auf dem Flur standen, noch irgendetwas an ihrer Zimmertür herumspielte, entging der Schöheit - ohne irgendwelche ablenkenden Teller in den Händen - natürlich nicht. Allerdings war es ihr relativ egal, was sie da sah, sodass sie auch nicht weiter nachfragte, sondern lieber einfach ging. Am Ende kam die Iulia ja noch auf die Idee, dass Tsuniro für die Reparatur der offenbar etwas kaputten, klemmenden oder wie auch immer defekten Tür sorgen sollte. Nein danke!




    SKLAVE - CASA IULIA

    "Das freut mich!", fiel dem Iulier in der Tat erleichtert ein kleiner Stein vom Herzen, dass seine Tochter ihm das Leben nicht unnötig durch Widersprüche schwer machte, sondern seine Regeln frei heraus annahm. "Dann werde ich veranlassen, dass dir ab sofort - das heißt, sobald wir wieder zu Hause sind - Pollex * für deine persönliche Sicherheit und deinen Schutz zur Seite steht. Behandle ihn gut und du wirst in ihm einen loyalen und treuen Gefährten finden, der dich stets mit Leib und Leben verteidigen wird.", beschloss Dives und gab Torquata im selben Atemzug auch gleich noch einen Tipp im Umgang mit dem Sklaven. Dann ließ er seiner Tochter den Vortritt und stieg nach ihr in die noch immer wartende Sänfte.


    Sim-Off:

    * Ich hoffe, Bild, Name und Beschreibung des NSCs sind dir soweit genehm. Viel Spaß mit deinem neuen Leibwächter!


    "Und wenn dir Pollex gute Dienste leistet und du der Meinung bist, dass er die Freiheit verdient hat, dann können wir im Anschluss an deine Captio", zu der es hoffentlich kommen würde, "gerne auch darüber sprechen, ob wir ihm die Freiheit schenken." Selbstredend würde die Entscheidung über die Freiheit jenes Sklaven nach der Captio eh nicht länger beim Familienvater Dives sondern der dann entrissenen Vestalin Torquata liegen, doch hoffte und ging der Iulier einfach mal davon aus, dass er dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden würde aus dem Leben seiner gerade neu gewonnenen Tochter.
    "Zurück in die Casa Iulia!", gab er hernach den Befehl an die Lecticarii und ihre Sänfte setzte sich entsprechend in Bewegung.


    ~ finis ~

    "Für mich ebenfalls einen großen Becher Wein.", zog Dives mit der Bestellung nach, sodass nachfolgend Sedulus und sein prudentischer Begleiter an der Reihe waren, bevor die Bedienung den Tisch wieder verlassen würde, um entsprechend der Wünsche der Tavernengäste das Gewünschte zu servieren. Unterdessen wandte sich Dives wieder dem Musonier zu:
    "Zuerst gesehen haben wir ihn kürzlich im Circus Maximus, nicht wahr Sedulus? Aber ich kann dir sagen, dass wir natürlich auch schon zuvor auf seinen Namen gestoßen sind und von ihm gehört haben, als wir uns über mögliche Neuverpflichtungen unterhalten und über entsprechende Aurigae informiert haben.", gab der Iulier an. "Besonders bei diesem einen Rennen... in... tut mir Leid, mir liegt es auf der Zunge, doch ich komme gerade nicht drauf. Jedenfalls dort soll er sich ja verhältnismäßig passabel geschlagen haben, nicht wahr?", wollte der Vicarius hier durchaus gerne noch ein paar mehr Details hören, weswegen er absichtlich und bewusst eine untertreibende Wortwahl wählte. Dann gab er dem Musonius ein wenig Zeit für eine Erwiderung.


    "Sag, wo genau kommt Oxtaius eigentlich her?" Der Name hörte sich eher gallo-römisch an, fand der Iulier. "Hier in Roma tritt er ja sicherlich zum ersten Mal an... bei den anstehenden Spielen zu Ehren des verstorbenen Consulars Tiberius, nicht wahr?" Das war auch einer der Gründe, aus denen Dives eine Verpflichtung des jungen Oxtaius durchaus auch von dessen Ergebnis bei jenem Rennen abhängig zu machen gedachte - so sich der Musonier denn darauf einlassen würde.


    Sim-Off:

    Zur Info: Damit versuche ich diesen Zeitebenenkonflikt zu überwinden, der zwischen dem uralt-Thema am Circus Maximus, dem bereits lange gelaufenen Rennen und diesem Gespräch hier, das bekanntlich nur einen Tag nach dem Circus-Thema stattfinden soll, herrscht.

    Eher zufällig war der iulische Tribun heute an der Basilica Ulpia vorbeigekommen und hatte auch nur eher zufällig dabei davon erfahren, was seine Frau hier hinter seinem Rücken für eine Nummer abzog, indem sie Sedulus, einen gestandenen Senator verklagte! Diese Sergierin musste doch spinnen, ausgerechnet Sedulus vor Gericht zu zerren, war es doch jener, der den Iulier dereinst in die Veneta aufgenommen hatte, den Iulier dereinst mit dem nötigen Kapital für den ostiensischen Ordo Decurionum bedacht hatte, den Iulier maßgeblich zum Vicarius Principis Venetae gemacht hatte und den Iulier jüngst vor allem bei seiner Kandidatur zum Vigintivir im Senat mit seiner Stimme offen unterstützt hatte! Ausgerechnet mit diesem Sedulus also brach Fausta einen Streit vom Zaun... wegen... ja, bestimmt nicht nur einem läppischen Verstoß gegen die Lex Mercatus, wie dem Iulier scheinen wollte. Und so begab sich Dives sogleich nach seinem Eintreffen in der Casa Iulia in das gemeinsame Gemach, behielt seine Tribunenuniform noch an und ließ nach seiner werten Gattin schicken, um der Sache auf den Grund zu gehen und ihr etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Denn ihre Erpressung hin oder her; wenn sie jeden seiner Förderer und Unterstützer so verärgerte und brüskierte, dann könnte sie auch gleich das iulische Geheimnis ausplaudern - die weitere Karriere des Tribuns wäre so oder so am Ende!


    "Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen, oder was?!", polterte der Hausherr los, kaum dass seine Frau die Tür hinter sich geschlossen hatte. "Du zeigst Germanicus Sedulus an?! Wegen eines Verstoßes gegen die Lex Mercatus?!" Unglaublich! "Du musst wohl verrückt geworden sein, wenn du glaubst, dass diese Aktion mir ODER dir in irgendeiner Weise dabei helfen wird, dass ich einmal Senator und du die Frau eines solchen werden wirst! Denn weißt du, was ich Sedulus alles verdanke? Ich verdanke ihm meine Stellung in der Factio Veneta! Ich verdanke ihm mein gutes Wahlergebnis bei den Wahlen zum Vigintivirat! Ich verdanke ihm, nachdem die Schola Atheniensis nicht länger existiert, praktisch fast ALLES, das ich bin! Ja, sogar meine Mitgliedschaft in den Ordo Decurionum Ostiensis verdanke ich zu Teilen ihm. Und da kommst nun du wie ein aegyptischer Elefant in den Keramikladen, MEINEN Laden, und haust alles kurz und klein, was ich mir in jahrelanger Arbeit mühsam erschaffen habe - was soll das, verdammt?!" Wie gut es doch tat, sich einmal gegenüber dieser Furie abzureagieren! Dives atmete kurz durch.
    "Ich meine, das kann doch wohl nicht dein Ernst sein, oder?! ...dass du hier einen meiner getreusten Freunde so vor den Kopf stößt, dass er vermutlich NIE WIEDER auch nur in Erwägung ziehen wird, mich zu unterstützen! Wenn du das mit jedem meiner Freunde und Verbündeten machen willst und vor hast, dann KANN ich dir aber sagen, dass diese Ehe schneller zu Ende ist, als du glaubst! Denn der einzige Unterschied zwischen dir, wie du mich politisch isolierst, und dir, wie du mein kleines Geheimnis verbreitest, ist doch der, dass ich ohne das Geheimnis endlich wieder ein freier Mann wäre, der tun und lassen kann, was er will!" Der Mut packte Dives. "Und ich sage dir ganz ernst: Wenn du diese Nummer hier mit... beziehungsweise gegen Sedulus durchziehst, dann sind wir geschiedene Leute." Stille kehrte ein, nachdem er diese Worte gesprochen hatte. Der ganze Frust und Ärger, die ganze Wut und überhaupt all das, was der Iulier nicht erst seit ihrer gemeinsamen Eheschließung stets an- und aufgestaut hatte, statt es sich von der Seele zu reden, all (?) das hatte er jetzt einmal frei heraus gelassen. Und wenigstens für diesen einen kleinen Augenblick fühlte er sich in der Tat bereit von all dem Ballast und von all diesen erdrückenden Gefühlen, gegen die er insbesondere seit der Hochzeitsnacht ankämpfen musste und gegen die er noch nie wirklich auch nur einen Stich gesehen hatte - bis jetzt. Ja, er würde diese Frau eiskalt und ohne Rücksicht auf Verluste verlassen, zog sie ihr Ding gegen Sedulus durch...

    Dives erhob sich von seiner Kline, als die eintreffenden Gäste den Hortus betraten, und ging, wie man es als guter Gastgeber tat, den Helvetiern zumindest einige Schritte entgegen. Doch selbstredend zog die kurz hinter ihren Verwandten kommende Fausta zunächst alle Aufmerksamkeit auf sich, sodass der Iulier für den Moment einfach warten musste - es war ja nicht das erste Mal, dass ihm seine liebste Gattin die Show stahl.
    "Salvete!", begrüßte Dives letztlich die Gäste nur kurz, nachdem der Helvetius seiner Schwester den Iulier und seine Frau vorgestellt hatte. Da er sodann auch gleich weiter vorwiegend mit Fausta sprach, blieb dem Tribun ja auch keine große Zeit noch selbst irgendetwas zu sagen, wollte er das Gespräch nicht einfach unterbrechen. Obgleich natürlich...


    "In der Tat, eine wahre Perle!", wandte er sich an die Helvetia und lobte sanft lächelnd ihre Erscheinung. "Ich kann eindeutig sehen, wie Venus den weiblichen Nachkommen eurer", bezog er ihren Bruder - ob der nun darauf eingehen würde oder nicht - erst einmal wieder mit ein, "Gens die Schönheit aus vollen Krügen geschenkt hat!" Zur Hälfte bezog sich letzteres Kompliment natürlich auch auf Fausta - der Schein sollte schließlich gewahrt bleiben -, die ja ebenfalls helvetische Wurzeln besaß. Dann wurde die Aufmerksamkeit des Iuliers jedoch auf die Amazone gelenkt. Er besah sich diese Frau in dieser... überaus knappen Bekleidung. Auf einem Sklavenmarkt wäre er schnurstracks an ihr vorbeigelaufen. Hier nun gab er erst einmal vor, in der Tat beeindruckt zu sein von ihr.
    "Tatsächlich ist sie eine Augenweide, Helvetius. Nicht ganz so sehr wie meine Frau oder auch deine Schwester natürlich, aber eine Augenweide, ja.", bestätigte er zunächst. "Allerdings unter uns gesagt - und ohne den beiden Damen in unserer Runde hier zu nahe treten zu wollen - präferiere ich doch in der Regel eher männliche Custodes." Er lächelte. "Und das liegt nicht daran, dass ich deine Amazone für schwach hielte oder für zu schön für eine Leibwächterin. Nein, es liegt einzig daran, dass ich gerade bei jenen Sklaven, denen ich mein Leib und Leben anvertraue, doch ganz gerne auch weiß, was in ihren Köpfen so vor sich geht.", was nett ausgedrückt dafür war, dass er einer weiblichen Leibwache schlicht nicht trauen könnte - ob er wollte oder nicht. Denn auch als Mann, der Männer liebte, wusste sich Dives zwar - unter Umständen - über das normale Maß hinaus in Frauen hineinzudenken. Wie eine Frau zu denken, das konnte jedoch auch er nicht.


    "Aber genau", stimmte er nach dem Kuss seiner sich anschließend bereits setzenden Frau zu, "nehmen wir doch erstmal gemeinsam Platz." Hoffentlich vermied das zur Genüge die Peinlichkeit dieser Aktion Faustas - sich ohne Einladung an die Gäste einfach selbst bereits zu setzen. "Was wollt ihr trinken, Helvetius?", erkundigte er sich hernach und runzelnte dann kurz die Stirn. "Das heißt natürlich: Wenn ihr wollt, dann bin ich auch gerne Dives für euch.", streckte er erst dem Helvetier und anschließend gegebenenfalls auch dessen Schwester freundschaftlich die freie Hand - in der anderen hielt er noch immer seinen Becher verdünnten Wein - entgegen.
    "Verratet mir", wandte er sich kurz darauf an die Runde, nachdem jeder die Zeit sich setzen zu können gehabt hatte - und der Iulier für seinen Teil sich auch wieder gesetzt hatte -, "was führt euch in die Casa Iulia?" Er blickte noch einmal auf die Amazone. "Außer dem Bedürfnis selbstredend uns eure neuste Errungenschaft - und so eine Amazone hat in der Tat nicht jeder -", merkte er anerkennend an, "vorzuführen?" Dives wandte seinen fragenden Blick zurück zum Cousin seiner Frau. Für ihn selbst lag die Vermutung am nächsten, dass Cousin und Cousine als mit engste lebende Verwandte Faustas, von denen der Iulier wusste, sich gemeinsam eines guten Starts dieser iulisch-sergischen Ehe versichern wollten. Hoffentlich also hielt die Maskerade diesen Helvetiern gegenüber stand - trotz dieser jüngsten Befindlichkeiten und Stimmungsschwankungen Faustas, die vermutlich 'ihre Tage' hatte, wenn er sich da richtig informiert hatte - was auch immer diese 'ihren Tage' nun genau waren...

    "Selbstredend", betonte der Iulier, "wird es keine Probleme geben!" Was sollte es auch für Probleme geben? Dives hatte das Haus gut im Griff, wie er fand. Und für den Rest sorgte notfalls schon sein werter Hausdrachen. "Es wäre eben nur schön gewesen zu wissen, ob Lucius in fünf Tagen dann gleich wieder zurück nach Ostia zu seinen anderen Kindern will - zum Beispiel - oder ob er plant, länger in Roma zu bleiben." Nicht wenig hing schließlich davon ab. Doch wenn der Sklave dergleichen nicht wusste, dann blieb dem Interrimshausherren eben schlicht und einfach nichts anderes übrig, als den Besuch des Cousins letztlich stupide abzuwarten.
    "So du weiter keine Nachrichten zu übrigen hast, kannst du dich dann nun wieder zurückziehen. Richte Lucius und seinen Kindern herzliche Grüße aus. Ich freue mich auf ihr Kommen." Mehr fiel ihm im Augenblick nicht ein. "Vale.", wünschte er schlussendlich noch und richtete seine Aufmerksamenkeit hernach erneut auf die leere Tabula vor seiner Nase. Er sollte Caldus vermutlich eher absagen... oder..?

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Die Porta öffnete sich und ein doch etwas verstimmt dreinblickender hochgewachsener Nubier schaute heraus.
    "Helvetische Gäste in Casa Iulia Caepionis Wonga begrüßt. In Hortus mit Freude bereits Herrschaften euch erwarten.", klang er dann auch nicht mehr ganz so euphorisch, wie er eigentlich zunächst hatte klingen wollen. Doch wer so sehr hämmerte und klopfte, dass beinahe die eiserne Taube, Wongas eiserne Türklopfer-Taube von der Porta fiel und darüber hinaus noch so herumbrüllte, als würde der Kahlkopf die Gäste bereits seit Stunden vor verschlossener Türe warten lassen, für den konnte der Nubier eben einfach nicht mehr Enthusiasmus aufbringen.
    "Führen euch er wird.", wies er abschließend noch auf einen kleinen Sklavenjungen, der die Besucher sogleich über Atrium, Tablinum und Exedra bis hinaus in den Hortus führen würde...




    IANITOR - CASA IULIA


    ortus

    >


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/formalgarden.png]

    Hier befinden sich "Iulier mit Helvetiern im Grünen".




    Es war nun bereits so einige Zeit verstrichen, seit sich Roma im Würgegriff der Gewalt befand. Bekanntermaßen war auch die Casa Iulia dereinst alles andere als verschont worden von den marodierenden, plündernden Horden. Im Gegenteil sogar hatten jene Aufrührer und Randalierer in Teilen nicht viel mehr als eine ausgebeutete, ausgehöhlte Ruine hinterlassen, die einer überaus langen Zeit der Renovierung bedurfte, um nicht nur äußerlich sondern auch innerlich wieder in gewohntem Glanze zu erstrahlen. In einer kleinen Cena mit seinem Cousin Crassus hatte Dives dereinst nicht lange nach den Übergriffen - jedoch zu einer Zeit, in der die Casa immerhin bereits wieder bewohnbar war - nicht nur die temporäre Hausherrschaft übernommen, sondern darüber hinaus auch gleich einen Plan besprochen, welche Renovierungs- und Neubauarbeiten demnächst noch auf dem Programm stehen würden, bevor er sich mit der Casa und ihrem Glanz zufriedengeben würde. Sein Hauptaugenmerk legte der Iulier dabei auf die Neugestaltung des Hortus... der mittlerweile nun selbstredend schon einige Zeit lang in jenem neuen Glanze erstrahlte:
    Das Zentrum war und blieb der sogenannte Venusbrunnen, der hier selbstverständlich weniger mit der Venus Genetrix als vielmehr mit Venus in ihrer Funktion als altitalische Göttin der Gärten zu tun hatte. Er wurde tangiert von zwei mitten durchs teils aus Blumenbeeten, teils aus Büschen und teils auch einfach nur aus flach gehaltenem Rasen bestehenden Grün verlaufenden feinen Kieswegen, die in der Tat eine Abwechslung zu den floral gemusterten Mosaikböden des mit weißen Säulen vom Grün getrennten Peristylium darstellten. Und ebenfalls nicht sonderlich neu 'schützte' noch immer an der dem Haus abgewandten Seite des Gartens eine mannshohe Statue des ehemaligen Hausbesitzers Iulius Agricola das Eisentor zum Hortus der benachbarten Casa Petilia. Das neue Prunkstück des iulischen Gartens jedoch bildete der kleine, runde Schrein zu Ehren des Apoll, der direkt neben den beiden hier komfortabel ruhig gelegenen Gästezimmern im Andenken an die eigene Familiengeschichte neu erbaut worden war. Im Prinzip bestand er zwar aus nicht viel mehr als einer zwei Stufen hohen kleinen Plattform mit einer kreisförmig von Säulen umgebenen, überdachten Marmorstatue, doch im Zusammenspiel mit den beinahe unbändig wild hinter und neben dem Schrein wachsenden und wuchernden Rosenbüschen ergab sich hier ein überaus stilvolles Bild - wie zumindest Dives selbst überzeugt war.

    Auf halber Strecke zwischen dem beruhigend plätschernden Brunnen und dem neuen Apollo-Schrein, nur zwei kleine Schritte vom Kiesweg entfernt auf einem grünen Flecken erst kürzlich geschnittenen Rasens stand eine hölzerne Sitzgruppe - natürlich entsprechend ausgestattet mit Polstern und Kissen - aufgebaut. Es waren Plätze vorhanden für - planmäßig - Helvetius Commodus und Helvetius Varus, die auf der Hochzeit anwesenden Helvetier eben, sowie selbstredend für den Hausherrn und seine Frau. Und während man einen Tisch in diesem Rahmen lange suchen könnte, waren schon eine Hand voll Sklaven mit in der Sonne glänzenden silbernen Tabletten ausgestattet worden, auf denen etwas Obst, etwas Wein und sogar ein paar herzhafte Snacks gereicht wurden. Dives selbst wartete bereits mit einem Becher für ihn persönlich üblich stark verdünnten Weins in den Händen in schlicht weißer Tunika und einem dunkelroten Überwurf auf einer Kline liegend auf seine Frau und die angekündigten Gäste... Welch Glück, dass er heute doch einen frühen Dienstschluss genießen durfte!

    Sim-Off:

    Man möge es dem Bild bitte nachsehen, dass es im Prinzip nur recht wenig mit meiner Beschreibung und dem frisch fertiggestellten Grundriss der Casa gemein hat...

    Nur ungünstig? Damit, fand der Umbonius, konnte er doch gerade noch so leben!
    "Tja, mein Freund, immer wieder gerne.", gab er nun also wieder deutlich selbstsicherer auf den Dank für die Hilfsbereitschaft hin von sich. "Schade natürlich, dass das Ergebnis deiner Suche jetzt nicht ganz das erhoffte sein wird. Aber du kennst ja das Sprichwort: Wo gehobelt wird, da fallen Späne, nicht wahr? Das ist bei uns Urbanern nicht anders als bei euch.", erklärte er locker mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Denn einen Vergleich zu den Praetorianern, war seine Meinung, brauchten die Urbaniciani durchaus nicht zu scheuen!
    "Soll ich dich noch zurück nach draußen bringen oder findest du alleine raus?", erkundigte er sich schlussendlich noch freundlich und hatte diese kleine Christianer-Nutten-Maus dabei schon fast wieder vergessen. Und mal ehrlich, sie war ja auch nur eine von vielen, nicht wahr..?



    OH! Das war jetzt aber eine Überraschung, dass der Iunius ausgerechnet auf der Suche nach der Lupa gewesen war! Mit leicht geöffnetem Mund starrte der Umbonier seinen Mitsoldaten an und überlegte: Er stand hier zwischen der Wahl, ob er dem Miles jetzt die Wahrheit erzählte und damit, dass diese Beroe doch noch verhört werden konnte, irgendeinen Fall rettete. Alternativ könnte er aber auch die Lüge aufrecht erhalten und damit nicht nur versuchen bei diesem Praetorianer ein bisschen Eindruck zu schinden - die Schwarzröcke kamen sich sonst ja immer ganz besonders cool vor; und waren es vielleicht sogar auch -, sondern darüber hinaus auch noch seinem Tribun den Hintern retten, falls diese vom Iulius freigelassene Nutte für die Praetorianer noch irgendwie wichtig gewesen war.
    "Du, das tut mir Leid.", bekundete er also erstmal. Denn dem Blick des Iuniers zufolge kam es dem nicht gerade gelegen, dass sie jetzt weg war. "Ich hoffe, das zerschießt dir oder deinem Vorgesetzten jetzt nicht irgendeinen Fall oder so.", blieb er unbestimmt. "Tut es das?", musste er schlussendlich einfach wissen, bevor er hoffentlich gleich wieder unbeschwert schwärmen könnte von der Stärke und dem harten Durchgreifen der Urbaniciani...