Beiträge von Marcus Iulius Dives

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    Original von Aulus Furius Saturninus
    Frage: Was ist mit den Liberti/ Freigelassenen? Sie haben auch eine spezielle Namensgebung, die hier im IR aber auch ganz unterschiedlich gehandhabt wird.


    Im bisherigen Namensgenerator - ich musste selbst gerade nochmal nachschauen - kommt diese Option tatsächlich gar nicht vor. ^^


    Ich kann über die Gründe nur spekulieren. Vielleicht wurde es vergessen? Vielleicht war es aber auch schlicht ein bisschen zu komplex. Denn letztlich gibt es, wie du selbst augenscheinlich bereits festgestellt hast, unterschiedliche Möglichkeiten...


    Zitat

    Original von Theoria Romana:
    Bei der Freilassung eines Sklaven erhielt der ehemalige Sklave automatisch den Namen seines ehemaligen Herrn mit in seinen neuen Namen, das nomen gentile jedoch lediglich in der veränderten Form, da ein Herr seinen Sklaven oft nicht als Vollmitglied in seine Gens und Familia aufnahm (obwohl dies ebenfalls häufig vorkam)!


    Bereits an der Stelle hängt es also vom ehemaligen Herrn ab, was der bestimmt. Und so wird eben manche Freigelassene eine Iunia Sibel, während eine andere Freigelassene "nur" zu einer Flaviana Brigantica wird. Und zudem soll es ja zum Beispiel auch peregrine Sklavenhalter geben - die besitzen selbst gar kein Gentilnomen, das sie bei einer Freilassung (verändert oder unverändert) weitergeben könnten...


    (Ich müsste nochmal genau nachlesen, aber ich bezweifle auch stark, dass ein Freigelassener eines Peregrinus tatsächlich zum Libertus - also zu jemandem mit Bürgerrecht und damit einem höheren Status als dem seines ehemaligen Herrn - wurde. Die entsprechende Lex hier im IR ist in dem Punkt leider nicht besonders gut und verursacht sogar in bestimmten anderen Fällen einen Widerspruch zu im IR als gültig erklärten historischen Leges. - Aber kurz gesagt: Es ist halt kompliziert. ^^)


    Check. :dafuer:


    Zitat

    Bürger Mann mit kurzem Adoptionsnamen:


    Praenomen + Nomen Gentile + Nomen Gentile (Verändert (-ius +ianus))


    Achtung: Wir haben in der Namensliste einige Gentilnomen, die nicht auf -ius enden (Annaeus, Avienus, Salienus, Verulanus, Vipstanus etc.), weshalb du mit dieser Formel auf Probleme stoßen wirst. Ich empfehle daher, einfach auf das "i" in der Formel zu verzichten.
    Also lediglich: -us +anus (Höhöhö, er hat Anus gesagt. ^^)


    Zitat

    Bürger Mann mit langem Adoptionsnamen:


    Praenomen + Nomen Gentile + Nomen Gentile (Verändert (-ius +ianus)) + Cognomen Mann


    Dasselbe wie zuvor. Ansonsten okay. ;)


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    Bürger Frau:


    Nomen Gentile (Verändert (-ius +ia)) + Cognomen Frau


    Äquivalent zum vorherigen Problem: -us +a



    Und auch hier: -us +a // -us + ana


    Zitat

    Stimmt das jetzt so?


    Ansonsten sollte das aber alles vom Prinzip her so passen, denke ich. :dafuer:

    Er hatte es dem Augustus versprochen. Und Dives war ein Mann des Wortes - oftmals ein Mann der Rede gar -, in jedem Falle aber jemand, der nichts leichtfertig versprach, das er nicht auch zu halten intendierte. So also war er heute - die offizielle Zeit der Trauer (für Iulius Caesoninus und Iulia Phoebe, ebenso wie für Iulius Labeo) beschloss er als beendet anzusehen - in einer neuen, königsblauen Tunika gekleidet, deren Stoff seidig glänzte. Dazu hatte er sich in eine Toga Praetexta hüllen lassen, die ihn mit ihrem breiten Streifen aus Purpur für jedermann deutlich als Senator erkennbar machte. An seinen Füßen trug er die typischen roten Senatorenschuhe, während seine rechte Hand sowohl von seinem Senatorenring als auch dem Siegelring der Iulier geschmückt wurde. (Der Senatorenring saß am Zeige-, der Siegelring an seinem Ringfinger.) Extra für den heutigen Tag hatte er sich zudem eine feine Silberkette anfertigen lassen mit einem silbernen Medaillon zum Aufklappen. Äußerlich war dieser Anhänger mit kleinen Smaragden in Form eines Lorbeerkranzes - eines Symbols natürlich des Gottes Apollo - besetzt, während auf die beiden Innenseiten links ein stilvolles L (für Labeo) und rechts ein kleines P, kunstvoll umhüllt und eingefangen von einem C (für Caesoninus und Phoebe) eingraviert waren. Einen Anhänger aus Bernstein hatte er leider noch nicht auftreiben können, wenngleich sein Untergebener Antinoos noch immer damit betraut war, einen solchen Anhänger ihm zu beschaffen.


    Das frisch frisierte kurze Haar des Iuliers bewegte sich leicht im Wind, während er sich von Antinoos und Saras - nach den vermehrten iulischen Todesfällen der letzten Zeit wollte er doch lieber auf Nummer sicher gehen - den Weg in den Circus Maximus und dort auf einen möglichst guten Platz, der ihm als Senator zweifelsohne zustand, geleiten ließ. Es war der erste öffentliche Auftritt seit seinem Rückzug nach Bovillae, der erste öffentliche Auftritt eines iulischen Senators seit dem Mord am Vigintiviralis Iulius Caesoninus, die Einlösung eines Versprechens gegenüber dem Augustus. Dives spürte den mit all diesen Dingen verbundenen Druck durchaus. Und so war er letztlich doch froh, dass er seine "Rückkehr in die Öffentlichkeit" nicht gänzlich allein absolvieren musste: Labeo, Caesoninus und Iulia Phoebe, sie alle waren gewissermaßen ebenfalls hier und begleiteten den Senator auf seinem heutigen Weg. Mit der Hand am Medaillon, während er sich durch die Reihen drängte, hoffte Dives dennoch, dass dieser Tag nur bald wieder vorbei wäre. Nach so viel Tod und Veränderung in den vergangenen Wochen sehnte er sich doch beinahe wieder nach irgendeiner Form von Alltag und Normalität. (Doch er ahnte bereits, dass es bis dahin wohl noch ein etwas längerer Weg werden würde...)

    Danke für den Lorbeer... Da habe ich mich jetzt glatt genötigt gefühlt, nochmal auf Fehler zu lesen und entsprechend zwei grammatikalische Lapsus zu korrigieren. (Und ich könnte wetten, wer gut genug sucht, der findet noch weitere... ^^)

    Zitat

    Original von Publius Furius Ahala
    Ich habe jetzt ziemlich viel gelesen und dabai die Ämterlaufbahn zumindest ansatzweise verstanden. Die Frage wie man in den Senat kommt blieb aber unbeantwortet. Das kann irgendwie nach der Quästur passieren. Aber wie? Wer initiert es in der Simulation?


    Scato hat bereits einen sehr großen Teil aufgezählt. Ich gehe die Liste einfach mal durch:
    - deine ID ist männlich und besitzt den Status Bürger (zu sehen auch an der Signatur Civis)
    - deiner ID fehlt indes jedoch bisher der Ordo Senatorius
    (A: diesen kann man entweder nach gewissen Regen erben - was in deinem Fall allerdings nur bedingt möglich ist, da die Furier bisher keinen Senator in ihren Reihen haben; du könntest maximal versuchen, dich von einem Senator oder dem Sohn eines Senators adoptieren zu lassen)
    (B: alternativ dazu besitzt der Augustus als Censor das Recht, Leute in den Ordo Senatorius zu erheben - so hat zB auch meine ID ihren Ordo Senatorius einst erhalten) *
    - es ist ferner der SimOff-Kurs Politik zu absolvieren, bevor man das erste Mal für ein Amt des Cursus Honorum kandidieren kann


    Wird eine Wahl - in aller Regel hier - angekündigt, dann kannst du beim Consul oder beim Augustus deine Kandidatur erklären. In der Regel ist es üblich, dass man den Augustus bei den unteren Stufen des Cursus Honorum nicht unbedingt damit belästigt und sich stattdessen direkt - via Brief oder persönlichen Besuch - beim Consul meldet. Ist gerade keine Spieler-ID in diesem Amt, so sucht man das Haus des Consuls zu diesem Zwecke auf.
    Von einem Bewerber um das höchste Amt des Cursus Honorum wird umgekehrt jedoch erwartet, dass er seine Kandidatur zum Consulat vorab mit dem Augustus bespricht und sich erst dann bewirbt, wenn der Augustus dafür grünes Licht gibt (was der aber in der Regel auch macht, also keine Sorge ^^).


    Nachdem der Consul die formellen Voraussetzungen für die Kandidatur nochmal geprüft hat, wird dann ein Thread im Senat eröffnet, wo deine ID ihre Rede vor den Senatoren halten muss. (Diese ist zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Wahl!) Ferner muss man aber auch außerhalb des Senats einen guten Wahlkampf gemäß RPG-Wahlsystem leisten, um gewählt zu werden. (Welche der dort aufgeführten Punkte man macht und welche nicht, das ist jedoch egal, solange man insgesamt auf über 50% kommt. Wichtig ist nur, dass man neben dem Wahlkampf die Rede im Senat nicht vergisst, da man auch mit 100% im Wahlkampf und vergessener Senatsrede nicht gewählt ist!)


    Auf diese Weise wird man also erstmal Vigintivir. Danach füllt man dieses Amt eine Amtsperiode (derzeitig 4 Monate) lang aus: Das bedeutet, man spielt SimOn. Aber das bedeutet stets auch, man tut etwas SimOff. Als Vigintivir - egal welchen Collegiums - ist man zum Beispiel immer für die Bearbeitung der anfallenden Erbschaften zuständig. (Keine Sorge, da gibt es einen Leitfaden zu, den jeder Vigintivir dann erhält. ^^) Oder als Quaestor - egal welcher - kümmert man sich zum Beispiel um die Einhaltung der Reiseregeln. Als Aedil muss man sich um die WiSim kümmern (Freischaltung von Betrieben, Umbenennung von Betrieben, Löschen von Betrieben, Einhaltung der Lex Mercatus in der WiSim, etc. pp). Dessen sollte man sich vor einer Kandidatur stets bewusst sein.
    Im Anschluss an das Vigintivirat ist als Plebejer zudem verpflichtend ein Tribunat zu absolvieren. Dies ist derzeitig einzig als Tribunus Laticlavius der Legio Secunda in Mogontiacum möglich. Dieser Posten wird vom Augustus vergeben. *


    Danach folgt dann nach demselben Muster wie beim Vigintivirat die Kandidatur zur Quaestur. Hat man auch diese erfolgreich hinter sich gebracht, folgt die Berufung in den Senat. Diese geschieht durch den Augustus, der als Censor alleinig das Recht dazu hat. * Wie Scato bereits anführt, wird die Administratio Imperatoris in diesem Zusammenhang stets prüfen, ob eine ID auch den nötigen Grundbesitz für eine Berufung in den Senat im Eigentum hält. (Senatoren brauchen 2 Grundstücke, wenn sie ein WiSim-Konto haben. Und, der Vollständigkeit halber: Ritter brauchen 1 Grundstück, wenn sie ein WiSim-Konto haben.)


    Und dann ist man Senator. ^^
    Wie du siehst, habe ich einige Sternchen gemacht, immer wenn es um den Augustus ging. Denn an all diesen Stellen muss man sagen: Der Cursus Honorum ist in der Regel kein Weg, den man alleine geht. Stattdessen sucht man sich Unterstützung: Dazu sucht man sich einen Patron, der wohl der wichtigste Unterstützer ist. Man versucht, Kontakte zu knüpfen in (Kult-)Vereinen oder indem man Mitglied in einer der Factiones wird. Und gerade für den Start ist es auch immer sinnvoll, ein Tirocinium Fori zu absolvieren. Damit kann man 1. die Zeit überbrücken bis man den Ordo Senatorius hat, 2. einen weiteren Fürsprecher gewinnen, und 3. hier auch SimOn all seine Fragen zum Cursus Honorum und dem Weg zum Senator stellen und loswerden. (Denn natürlich ist auch im antiken Roma niemand als allwissender Meister auf die Welt gekommen, sondern musste erst lernen, wie dieses oder jenes abläuft und funktioniert. ^^)
    Letztlich gilt an all diesen mit Sternchen markierten Punkten: Je mehr einflussreiche Fürsprecher (Patron, Familienmitglieder, Freunde, etc. pp.) man SimOn vorbringen kann, die das eigene Vorhaben unterstützen, umso höher die Erfolgschance! Im Übrigen empfiehlt sich, den Paton oder andere bei solchen Angelegenheiten immer vorzuschicken. Denn es ist eben doch nochmal etwas anderes, ob zB ein Senator um einen Gefallen für einen seiner Klienten bittet oder ob jemand, den der Augustus bisher nicht groß kennt, etwas von ihm will. Zudem gibt es auch Patrone, die vielleicht noch weitere Kontakte auf den Palatin haben. (Der Procurator a memoria ist für Standeserhebungen zuständig und der Procurator ab epistulis für militärische Posten. Wer da gute Kontakte hat, geht als Patron daher womöglich auch mal diesen Weg...)


    In diesem Sinne: Viel Erfolg! ;)



    Edit: TippEx und noch ein Link hinzugefügt

    Der wortkarge Gruß des Iuliers wurde ihm mit einer in ihrer Förmlichkeit ebenso distanzierten Begrüßung durch den Gardetribun vergolten. Einzig der Händedruck, der diese Distanz scheinbar zu überwinden suchte, passt nicht ganz in dieses Bild. Dives ließ ihn dennoch mit wortlos ernstem Blick über sich ergehen ließ. (Die decimische Hand fühlte sich dabei angenehm warm an - was im Umkehrschluss wohl nur heißen konnte, dass jene des iulischen Gastes in dieser ihm unangenehmen Umgebung ganz kalt und jedweder Wärme verlustig gegangen war.) Dives nickte und setzte sich auf den angebotenen Besucherplatz, während er hoffte, dass niemand von ihnen die offensichtliche Mauer aus Förmlichkeit und emotionalem Abstand derart zum Einsturz brachte, dass eine Reise durch emotionale Verletzungen genauso unumgänglich wäre wie ein Aussprechen des bisher lediglich unausgesprochenen Misstrauens, welches sich mindestens ein- wenn nicht gar beidseitig über die vergangenen Jahre entwickelt hatte.
    Unter anderem deshalb hatte Dives auch seinen neuen Privatsekretär mit dabei, der sich in diesem Augenblick ebenfalls auf den ihm gewiesenen Platz setzte. Der Iulier hoffte, dass bereits der Fakt nie ganz allein zu sein unterstützte dabei, die Mauer zu halten - selbst in dieser unangenehm konfrontativen Situation.


    "Gerne, danke.", nahm er anschließend aus Höflichkeit das Angebot einen Schluck zu trinken an, während er den innerlichen Entschluss fasste, auch nur höchstens genau dies zu tun: Maximal genau einen Schluck zu trinken. (Ob er diesen Vorsatz auch würde in die Tat umsetzen können, das selbstredend stand auf einem anderen Pergament. Doch er war nicht hier, um gemeinsam guten Wein zu trinken. Und er intendierte, einen solchen Eindruck entsprechend auch gar nicht erst aufkommen zu lassen.) Mit ernstem und konzentriertem Blick - obgleich im Zweifel auch Saras die eine oder andere Information als spätere Gedankenstütze festhielt - folgte der Senator anschließend weitestgehend reglos den Ausführungen des Gardetribuns.
    "Ich verstehe.", kommentierte Dives lediglich die Schlussfolgerung des Decimers, dass nichts auf eine Fremdeinwirkung hindeutete. Den Gedanken, dass andererseits selbstredend gerade die Soldaten der Cohortes Praetoriae als Elite des Imperiums und persönliche Schutztruppe des Imperators wissen mussten, wie man Spuren legte oder umgekehrt beseitigte, ließ er bewusst unausgesprochen. Letztlich nämlich hätte er hier ohnehin keinerlei sonstige Möglichkeiten. Er könnte die Informationen, die man ihm anbot, entweder so hinnehmen oder er könnte sie offen in Zweifel ziehen und sich selbst damit von weiteren Informationen abschneiden. Eine andere Einheit würde in keinem der beiden Fälle irgendwelche unabhängigen Ermittlungen starten. - Kurzum: Etwaig kritische Gedanken waren in diesem Gespräch zweifellos fehl am Platz.


    Soweit, so gewissermaßen fast schon erwartbar. Was nun jedoch folgte, war weit weniger zu erwarten gewesen... Dives beugte sich dem vormals zerknüllten Papyrus entgegen und strich es - ohne erkennbares Ergebnis - noch einmal etwas glatt, während er zu verstehen versuchte. Es sah aus wie ein Testament, wenngleich der Hinweis des Decimers, sein Onkel Labeo hätte erst vorgestern mutmaßlich den Vestatempel aufgesucht, selbstredend nahelegte, dass dieses Schriftstück hier lediglich ein Entwurf und keineswegs das hinterlegte Testament selbst wäre.
    "Ich bitte dich, Feinde...", war der Senator in diesem Moment noch derart im Verarbeiten dieser letzten, gänzlich unerwarteten Information begriffen, dass er darüber seine eigene Wortkargheit, die ihn ganz gerne in besonders unangenehmen Situationen überfiel, vergaß. "Mein Onkel ist praktisch gerade erst quer durch das halbe Imperium gereist, nachdem er zuvor über Jahre in der Classis Britannica gedient hat. Was sollte er da nun binnen so kurzer Zeit für Feinde in der Urbs gefunden haben, die ihm nach dem Leben trachteten?!", sprach Dives also etwas offener. "Weder wäre mir also bekannt, dass er bedroht worden wäre, noch dass er einen Todeswunsch verspürte. Im Gegenteil saßen wir noch neulich zu zweit im Sacellum bei uns im Garten und er erzählte ganz frei und unbeschwert von piktischen Piraten, kalten Wintern und goldenem Bernstein. Er sprach von dem unbefriedigenden Gefühl, den Bürgerkrieg gewissermaßen 'tatenlos' nur hinter einem Schreibtisch erlebt zu haben. Und er erwähnte sogar, dass du - DU selbst - ihm die zuvor in Britannia verlorene Ambitio zurückgegeben hättest. Die Ambitio, nach all den Jahren ohne Beförderung wieder nach Höherem zu streben.", erzählte der Neffe vom Gespräch mit seinem Onkel. "Dabei erinnere ich mich noch an seine Worte, es gewiss ruhiger und gelassener angehen zu lassen als zu Beginn seiner Laufbahn. Aber sollte sich ihm die Möglichkeit bieten aufgrund seiner Leistungen seinem Vater gleich den Ritterring zu erhalten, so wollte er diesen ohne Zweifel erstreben.", fügte er zudem hinzu. "Klingt das für dich nach jemandem, der einen Todeswunsch verspürt? - Für mich tut es das nicht. Für mich klingt dies nach einem Mann mit Träumen und Zielen, mit jeder Menge Lebensmut!", fühlte er sich in diesem Moment beinahe, als würde und müsste er seinen Onkel verteidigen... verteidigen vor dem Vorwurf, sich möglicherweise mit irgendeinem Gift oder einer sonstigen Substanz selbst aus dem Leben befördert zu haben statt sich - wenn er seinem Leben denn wirklich ein Ende bereiten wollte - ehrenhaft in das eigene Schwert zu werfen. Doch nachdem sie an besagtem Abend im Hortus der Domus Iulia gar angestoßen hatten 'auf die Zeiten, die kommen' - auf die Zukunft also -, glaubte Dives im Traume nicht daran, dass sich sein Onkel hier selbst das Leben genommen hatte.


    Die Frage nach einer Krankheit indes konnte der Iulier weit weniger entschieden bestreiten. Denn zwar war ihm selbst nichts über irgendwelche Krankheiten seines Onkels bekannt, doch kannte er diesen andererseits auch mitnichten gut genug, um deshalb mit letzter Sicherheit ausschließen zu können, dass er nicht dennoch irgendwie krank gewesen war. Das Papyrus auf dem Tisch - ein Testamentsentwurf, der erst vorgestern den Weg ins Atrium Vestae gefunden zu haben schien und damit wahrscheinlich keine 48 Stunden vor seinem Tod entstanden war - machte aus Sicht des Iuliers jedenfalls klar, dass sein Onkel keineswegs unerwartet aus dem Leben getreten war, sondern sich zumindest der akuten Möglichkeit seines Ablebens irgendwie bewusst gewesen zu sein schien. Sei es durch eine (für Dives noch immer unwahrscheinlich anmutende) Bedrohung durch irgendeinen Feind, der plötzlich einen frisch zur militärischen Elite versetzten Praetorianer ermordete. Sei es durch einen aus seiner Sicht gar noch viel unwahrscheinlicheren Todeswunsch, den sein Onkel womöglich verheimlicht hätte. Oder sei es durch das plötzliche Wissen um irgendeine akute Erkrankung, von der jedoch allem Anschein nach niemand etwas bemerkt hätte.
    "Von irgendwelchen Krankheiten oder Gebrechen ist mir nichts bekannt.", beantwortete der Senator schlussendlich also auch die letzte Frage. "Wurde er denn vor seiner Versetzung nicht auf Herz und Nieren untersucht?", spielte er exakt diesen Ball dafür allerdings direkt zum Gardetribun zurück. Denn auch wenn er selbst kein Praetorianer war und daher nicht wusste, wie genau derartige Vorgänge im Innern der Einheit abliefen, ging er dennoch davon aus, das selbstredend nur die besten, verdientesten und fittesten Soldaten zu den Praetorianern versetzt wurden. Und in puncto Fitness hätten derart gravierende Mängel, so wollte Dives scheinen, ja eigentlich im Vorfeld der Versetzung auffallen müssen...

    Sim-Off:

    Tut mir Leid. So viele Threads - so wenig Zeit. Jetzt bin ich da.


    Es war ein doppelter Schock gewesen - erst eine "dringende" und "persönliche" Nachricht von einem Praetorianer zu erhalten; und dann zu erfahren, dass statt des befürchteten Schattens des Trecenarius Tiberius, der gewiss noch in irgendwelchen Untiefen der praetorianischen Archive schlummerte und nur darauf wartete, den Iulier heimzusuchen, es sich stattdessen um die Nachricht vom Tod seines erst kürzlich nach Roma zu den Cohortes Praetoriae versetzten Onkels Labeo handelte. Noch immer war Dives tief erschüttert und fassungslos über das, was er hatte lesen müssen. Und er hatte Fragen. Viele Fragen. Begonnen damit, was mit seinem Onkel passiert war! Denn wo für gewöhnlich wenigstens eine einfache Floskel zumindest einen kleinen Anhaltspunkt lieferte ("im Einsatz verstorben", "im Kampf gefallen", "tödlich verunglückt" oder "von einer Mission nicht zurückgekehrt"), da fand sich im Schreiben des Gardetribuns Decimus nur gähnende Leere.


    Es war ein Jammer, dass ausgerechnet jetzt der divitische Großonkel Licinus nicht in Roma war, sondern mutmaßlich noch immer auf irgendeiner Inspektionsreise. Denn nur allzu gerne hätte Dives es seinem Verwandten überlassen, sich zu besagtem Gardetribun geleiten zu lassen und mit ihm all das zu besprechen, was es zu besprechen gab. Es hätte ihm selbst die erneute Begegnung mit Decimus Serapio erspart. Es würde ihre erste Begegnung sein seit... ja, seit wann eigentlich? Zuletzt (aus der Ferne) gesehen hatte Dives den Decimer beim Wettstreit der Oratoren im Jahr des Consuln Flavius Gracchus und seines Collega. Zuletzt (selbstredend ebenso nur aus der Ferne) geschrieben hatte Dives dem Decimer in Absage einer Saturnalien-Einladung in die Casa Decima. Es waren dereinst die ersten Saturnalien nach dem frühen Tod Torquatas gewesen - der divitischen Adoptivtochter, der jungfräulichen Vestalin, Torquatula. Und es war zu ebendiesem höchst traurigen Anlass gewesen, da sich Dives und der Decimer zuletzt aus der Nähe gesehen hatten und aus der Nähe ein paar wenige Worte miteinander gewechselt hatten. Damals. Vor einer gefühlt halben Ewigkeit.


    Und nun? Nun war es wieder ein Tod, der ihre Wege derart kreuzte, dass es für Dives kein Entrinnen gab. Und wieder war es ein Angehöriger der iulischen Gens, der sein Leben gelassen hatte. Und ja, man könnte unter Umständen sogar sagen: Wieder war es ein Decimer gewesen, unter dessen Augen es passiert war. Könnte. Denn so sehr wie die Vestalin Decima Messalina sich für die divitische Tochter eingesetzt und stark gemacht hatte, konnte und wollte der Iulier selbstredend keinen Augenblick auch nur ihr irgendeinen Vorwurf den plötzlichen Tod Torquatas betreffend machen. Inwieweit dies auch auf den Gardetribun Decimus zutraf, würde sich im Folgenden erst noch zeigen müssen. (Womöglich war er ja wieder auf einer Spezialmission unterwegs gewesen und trug daher keinerlei Verantwortung dafür, was die ihm Untergebenen in der Zwischenzeit trieben..? - Womöglich musste Dives gar noch froh sein, dass der Trecenarius Tiberius niemanden aus seiner Familie das Leben gekostet hatte.)


    "Salve.", grüßte der - noch immer oder schon wieder? - in Trauer gehüllte Senator, als er den Raum betrat, in welchen er sich vom Haupttor der Castra Praetoria aus - in Begleitung seines neuen iberischen Privatsekretärs Saras - hatte führen.

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg| Phocylides


    Der Maiordomus hatte beinahe damit gerechnet und befürchtet, dass er nun auch über jeden einzelnen anderen Namen befragt werden würde. Denn schlussendlich wollte gewiss jeder erfahren, wie es für ihn demnächst weitergehen würde. Wäre der Grieche selbst in dieser Position und Lage, ihm würde es gewiss nicht anders ergehen und auch er würde versuchen, so früh wie möglich bereits einen kleinen Blick werfen zu können dorthin, wohin seine Reise als nächstes ginge. - Zu seinem Glück allerdings war es nicht Iulius Centho, der ermordet worden war, sodass seine eigene Zukunft hier nicht in der Schwebe hing. Die einiger anderer Sklaven dafür umso mehr...


    "Clarissa... hm.", musste Phocylides erst einmal überlegen: Eine kleine schüchterne Germanin, die der rüstigen Locusta in der Küche zur Hand ging. "Der Dominus meinte, dass nach Arbeitskraft zu bestimmen ist, wer gehen muss und wer bleiben darf.", erklärte er dann und ließ dabei wohlweislich unter den Tisch fallen, dass er selbst für die Anfertigung einer entsprechenden Aufstellung verantwortlich war. Letztlich oblag es damit also im Grunde ihm selbst, wer gehen musste und wer blieb. (Doch sobald das bekannt wurde, würde er wohl endgültig keine Ruhe mehr bekommen!) "Da mir bisher nichts Gegenteiliges von Locusta berichtet wurde, gehe ich davon aus, dass sie ihr eine recht tüchtige Hilfe ist.", sagte er dann ohne dabei irgendwie konkret zu werden. "Andererseits wäre es aber sicherlich auch keine schlechte Idee, dem Dominus zu unterbreiten, dass sie die Domina Iulia Stella ebenfalls nach der Hochzeit in den neuen Haushalt begleitet * und die dortige Küche dabei unterstützt, dass die Domina auch weiterhin in gewohnter Güte speisen kann.", dachte der Maiordomus anschließend laut nach. Denn der Annaeer kam, wie man hörte, gerade vom Militärdienst bei einer Legion an der germanischen Grenze. Nicht dass die arme Iulia zunächst mit einer militärischen Provinzialküche Vorlieb nehmen müsste..!


    Sim-Off:

    * Selbstredend gilt: Deine beiden NSCs werden Maahes genauso begleiten, wie auch Idunas NSC Aislin mit an Graecina übergegeben wurde. ;)



    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Dives, der einst sowohl durch einen Brief ihres Cousins Iulius Caesoninus über die Heiratsabsichten des Annaeers in Kenntnis gesetzt worden war, als auch über den Brief des Maiordomus vom Wunsch Iulia Stellas nach seiner Rückkehr aus Germania Superior erfuhr, ging selbstredend und ohne sich Weiteres dabei zu denken davon aus, dass diese neuerliche annaeisch-iulische Eheschließung zustande kommen würde. Und er hegte natürlich auch keinerlei Zweifel daran, dass der Vormund seiner Cousinen (zweiten Grades) - wer auch immer dies war - alle nötigen Vorbereitungen bereits getroffen hatte - inklusive der offiziellen Bekanntmachung der Verlobung, die wohl zumindest einen entsprechenden Eintrag im Eheregister umfassen sollte. Kurzum: Der Iulier hatte keine Veranlassung etwas anderes anzunehmen als dass in diesem Punkt alles in bester Ordnung war. Bei beiden seinen Cousinen.


    Es dauerte nicht lange, dann standen die gerufenen Unfreien auch schon im Raum. Die Mutter des Kindes kam dem Iulier vage bekannt vor: War sie nicht eine der Sklavinnen gewesen, die beim Besuch des Centurio Octavius mit im Raum gewesen war? Er konnte sich allerdings auch irren, da er in diesem Augenblick selbstredend andere, wichtigere Dinge im Kopf gehabt hatte und auf die anwesenden Bediensteten daher nur hintergründig geachtet hatte. - Der Kelte auf der anderen Seite wirkte von seiner Größe und Statur her stark und kräftig. Er mochte womöglich einen passablen Custos Corporis abgeben... sobald man die nötige Arbeit in ihn investiert hätte, ihn zu Loyalität und Anstand zu erziehen. Denn einem "Unruhestifter", wie Phocylides sagte, der von seinem Cousin Iulius Caesoninus gewiss nicht grundlos zum sehr viel niederen Dienst an den Öfen des Hypocaustums verpflichtet worden war, konnte man zuvor gewiss noch nicht die volle Verantwortung für ein römisches Leben anvertrauen...


    "Nun denn.", durchbrach der Senator die Stille, nachdem seine Cousine offenbar nicht die erste sein wollte, die das Wort ergriff. "Ich bin Iulius Dives, Senator von Roma, Cousin des Hausherrn Iulius Centho und der Erbe eures vormaligen Dominus Iulius Caesoninus.", stellte er sich zunächst vor, um sicherzugehen, dass auch jeder wusste, wer er war. "Da ich selbst bereits über einen recht großen Hausstand verfüge, habe ich beschlossen, mich von einem Teil des Hausstands meines Cousins zu trennen.", erklärte er dann, was die Anwesenden durch den Maiordomus mittlerweile wohl eh bereits wussten. "Nach dem Gespräch mit meinen Cousinen", deutete er mit einer Geste zu den beiden, "und mit dem Maiordomus", deutete er hernach zur Zimmertür, durch welche der Grieche in die Skavenunterkünfte verschwunden war, "bin ich zu dem Entschluss gelangt, mich unter anderem von euch zu trennen. Für dich, Iduna, und für deine Tochter habe ich bereits eine geeignete Domina gefunden: Meine Cousine Iulia Graecina hat sich gewünscht, dass ihr künftig als Teil _ihres_ Hausstands zunächst hier in der Domus Iulia verbleibt." Da der Iulier davon ausging, dass auch Iulia Graecina bald in den Hafen der Ehe einfahren würden, machte er mit dem Wörtchen 'zunächst' klar, dass jedoch früher oder später mit einem Umzug zu rechnen sein würde. Doch Genaueres, davon ging Dives aus, besprach seine Cousine gewiss lieber persönlich mit ihren Sklavinnen. "Und für dich Angus, dessen bin ich mir sicher, wird sich ebenfalls bald ein geeigneter Interessent finden. Du bist groß und wirkst stark und mit deinem goldenen Haar wirst du gewiss auch nicht auf dem Feld oder in irgendeiner Mine enden, dessen sei dir versichert.", eröffnete der Iulier dem Kelten. Denn realistisch betrachtet waren starke, kräftige Sklaven zwar genau die, welche für die Feldarbeit und in den Steinbrüchen und Minen benötigt wurden. Doch niemand zahlte für einen einfachen Feldarbeiter ein halbes Vermögen. Eine betuchte Patrizierin mit Interesse an einem Leibwächter, der auch optisch zu ihrem Stand passte, wäre daher für einen Sklaven wie Angus, dessen war sich Dives sicher, die weitaus wahrscheinlichere Zukunftsperspektive.

    "Ich verstehe.", erklärte der divitische Senator - und fürchtete, dass er es nicht tat. Erst die Praetur, zu welcher man den Iulier augenscheinlich hatte bewegen wollen. Dann die Rede von der Überarbeitung der Gesetze und der Inspektion moesischer Straßen, wo sich Dives nun hatte zu einer Zusage bewegen lassen... nur damit der Augustus im Anschluss nun doch beide Vorschläge gleichermaßen zurückzog. Welches Ziel verfolgte der Aquilier damit? Seine folgenden Worte, so hatte er den Eindruck, machten seine Absichten ein wenig klarer:
    Allem Anschein nach war der Princeps mitnichten daran interessiert, dem Iulier hier irgendeine Aufgabe oder irgendeinen Posten überzustülpen. Stattdessen, so wollte Dives mehr und mehr scheinen, versuchte man ihn lediglich anzufüttern, um nach Roma zurückzukehren. So hatte man ihm die Praetur als ersten Brotkrumen ausgeworfen. Und als der Senator diesen nicht gefressen hatte, waren die Überarbeitung der Gesetze und die Inspektion moesischer Straßen als Alternativen ins Spiel gekommen. - Das war wohl die logischste Erklärung für alle den Aufwand, die sich der Iulier an dieser Stelle vorzustellen vermochte. Nur eine einzige Frage bliebe damit schlussendlich noch unbeantwortet: Warum? Warum veranstaltete der Princeps all diesen Aufwand, wenn er den Senator auch schlicht und direkt hätte um seine Rückkehr ins die Urbs bitten können? Doch diese Frage würde an dieser Stelle wohl ungeklärt bleiben. Denn selbstredend intendierte Dives nicht, sein Gegenüber über dessen Motive eingehender zu befragen.


    "Ich danke dir für deine freundlichen Worte, Augustus. Und ich danke dir für deine Großzügigkeit, mir keine Aufgabe zuzuteilen, welcher ich womöglich von Beginn an nie gänzlich gerecht werden könnte, da ich aufgrund der falschen Basis nicht ganz hinter ihr stünde.", erklärte der Senator stattdessen seine Dankbarkeit. "Im Gegenzug will ich dir zweierlei gern versprechen.", kündigte er im Anschluss daran an. "Ich möchte dir versprechen, dass ich ins öffentliche Leben zurückkehren werde.", lautete sein erstes Versprechen. Er nannte dabei bewusst keinen Zeitpunkt, da doch nie ganz vorherzusehen war, wann genau sich die nächste passende Möglichkeit ergäbe, sich wieder aktiv in der Öffentlichkeit sehen zu lassen: Möglicherweise beim Equus October. Möglicherweise aufgrund gewisser Umstände auch erst später. Möglichkeiten gäbe es gewiss genug.


    "Und ich möchte dir ebenfalls versprechen, dass ich mir Gedanken machen werde, inwiefern ich Roma dienen kann. Eventuell werde ich nach meinem ersten Versuch kurz vor meiner Wahl zum Decemvir stlitibus iudicandis und meinem damals vom Praetorius Annaeus Modestus unterstützten zweiten Versuch kurz nach dem Ende meiner Quaestur nun - und gewissermaßen gegen jede Vernunft - als mittlerweile Senator noch einen dritten Anlauf unternehmen, mich dem Collegium Septemvirorum anzuschließen.", zeigte er eine mögliche Option auf. Damals war er überzeugt gewesen, dass man sich irgendwo in den Quattuor Amplissima Collegia gegen ihn verschworen hatte, um zu verhindern, dass zeitgleich zum Auguren Iulius Centho noch ein weiterer Iulier einen Sitz in einem dieser Collegia erhielt. Dann jedoch hatte sein Cousin Iulius Caesoninus - wenn auch lediglich als Aedituus - Fuß fassen können im Cultus Deorum - obwohl Centho noch immer als Augur diente. (Oder war sein Tod letztlich in diesem, einem Lichte zu sehen, das man sich besser gar nicht erst vorstellte? Dives hoffte darauf, dass die Cohortes Urbanae den Fall möglichst bald aufklären und ihm damit ein paar Antworten womöglich auch auf diese Frage liefern würden!) "Und zweifellos werde ich auch über die Option der Kandidatur zur Praetur zumindest in aller Ruhe einmal nachdenken. Nicht zuletzt möchte gerade die Kandidatur für ein Amt des Cursus Honorum - sollte es denn dazu kommen - natürlich stets gründlich vorbereitet werden.", zeigte er auf und begründete damit auch noch einmal indirekt, weshalb es ihm absolut ausgeschlossen erschien, hier und heute eine solche Bewerbung überhaupt nur näher in Betracht zu ziehen.

    Dives hing gebannt an den Lippen des Centurios, als dieser seine Ausführungen begann. Und er fing bereits mit einem Paukenschlag an: Die verantwortlichen Täter waren tot! Der Iulier nahm dies mit gemischten Gefühlen auf. Denn einerseits hatte diese Bande ehrloser Mörder gewiss nichts anderes als den Tod verdient. Auf der anderen Seite jedoch wäre ein Prozess mit späterer Hinrichtung im Rahmen einer "unterhaltsamen" Tierhetze oder einer Kreuzigung vor der Porta Esquilina, dem nächstgelegenen Stadttor zur Domus Iulia, zweifellos geeigneter gewesen, diese barbarischen Verbrecher für ihre Taten büßen zu lassen. Ein kurzer, qualfreier Tod durch die Klinge eines Soldaten der Cohortes Urbanae - und von diesem Szenario ging Dives bis hierher noch aus -, das wurde der Schwere des Verbrechens seiner Ansicht nach nur in Teilen gerecht.


    Der Octavier setzte seine Ausführungen fort mit der Nennung des Namens dieser mörderischen Bande: "Die Krähe". Der Senator wusste, dass die Krähe der Göttin Iuno heilig war als Symbol der Gattentreue. Und er wusste auch, dass es von allen Göttern "sein" Gott Apollo war, welcher sie nach mythologischer Erzählung ihr schwarzes Gefieder zu verdanken hatte. Noch nie jedoch hatte der Iulier den Namen "die Krähe" in Verbindung mit einer kriminellen Untergrundbande vernommen. Welchen Sinn hatte dieser Name? Weshalb nannte man sich so? Diese Mörder waren wohl kaum die Rächer der Iuno, die gegen untreue Ehegatten vorgingen...


    Noch bevor er weiter über diese seltsame Namensgebung nachdenken konnte, offenbarte der Centurio eine weitere überaus unerwartete Wendung: Die Krähen waren nicht durch die Cohortes Urbanae gerichtet, sondern bereits ausgeschaltet aufgefunden worden! Äußerst kurios. Und zugleich auch noch einmal etwas ärgerlicher. Denn dies bedeutete, dass die Mörder nicht nur ihrer gerechten Strafe durch die römische Iustiz entkommen waren, sondern es bedeutete überdies auch, dass sie nicht einmal für ihren Doppelmord an den beiden Iuliern gestorben waren, sondern am Ende womöglich nur für einen Kleinkrieg mit einer anderen Bande. - Man konnte ihm ansehen, dass Dives nicht besonders glücklich über diese Entwicklungen war. Dennoch wusste der Senator, dass es wohl kaum den Soldaten der Cohortes Urbanae anzulasten war, dass sich diese ehrlosen Gestalten scheinbar auch gegenseitig den Garaus machten.


    ...oder war es am Ende vielleicht doch mehr göttliche Rache denn reiner Bandenkrieg? Dieser vom verwundeten Hauptaufklärer ausgerichtete Gedanke war nämlich in der Tat auch aus divitischer Sicht interessant: Als Aedituus im Tempel der Venus Genetrix hatte Iulius Caesoninus ihm einst geschrieben von der tödlichen Rache, welche Venus einst an einem gewissen Tiberier genommen hätte. Ein kurzes Schmunzeln eilte über seine Lippen, während Dives seinen Cousin fast schon aus dem Grab rufen hören konnte, dass es gewiss auch hier einmal mehr Venus war, die ihren ergebenen, früheren Aedituus gerächt hätte. Der Senator seinerseits hingegen hätte - wenn, dann - indes eher Apollo in seiner alten Bedeutung als Todesgott in Verdacht. Und der Soldat der Cohortes Urbanae sah hier selbstredend den kriegerischen Mars am Werk.
    "Wer ist dieser Soldat, der für das Aufdecken all dessen den Hauptverdienst trägt, Centurio? Ich hoffe, es war nicht dieser Einsatz, bei welchem er sich derartig verletzt hat?", ergriff Dives letztlich als erster das Wort nach den Ausführungen des Octaviers.

    Der iulische Vicarius Domini Factionis der Factio Veneta brauchte ein wenig länger für die Beantwortung des jüngsten furischen Schreibens, da in der Zwischenzeit eine andere Nachricht das Leben des divitischen Senators abermals erheblich erschütterte.

    Roma, ID OCT DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Sodalis Factionis Venetae
    Aulus Furius Saturninus
    Casa Furia
    Urbs Aeterna



    Iulius Vicarius Domini Factionis Venetae Furio Saturnino s.d.


    Leider werde ich aller Voraussicht nach aufgrund diverser familiärer Verpflichtungen * keine Zeit haben, die Feierlichkeiten zum Equus October persönlich zu besuchen. Dennoch wünsche ich dir natürlich einen guten und erfolgreichen Tag und würde mich selbstredend freuen, wenn durch dich auch die Farbe der Factio Veneta beim diesjährigen Equus October mit um den Sieg streitet.


    Sim-Off:

    * beziehungsweise zu vieler anderer offener Threads


    Mögen die Götter stets wachen über dich und die Deinen.
    Vale bene und Veneta Victrix!


    /images/signet/Siegel_IuliaTabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS VENETAE

    Zitat

    Original von SPIELLEITUNG
    Die neue Domain wurde registriert.


    Das alte Forum ist ab dem 02.11.2020 [strike]absofort[/strike] unter der folgenden Domain erreichbar:


    roma-invicta.de


    Eine andere Frage: Gibt es eigentlich irgendeinen Plan für alle "in Exilium" befindlichen Spieler?
    Genauer: Wer jetzt - exemplarisch angenommen - von Juni bis Dezember keine Zeit fürs IR hat und alle seine IDs ins Exil geschickt hat, an dem geht der Foren-Umzug ja mutmaßlich erstmal komplett vorbei. Wenn er sich dann im Januar wieder zurück ins IR begeben wollte, würde er dann nur den Hinweis finden, dass es die Seite nicht länger gibt? Oder würde er irgendwie auf die neue Domain weitergeleitet werden? Oder würde er an die Mailadresse, mit der er seine IDs hier im IR registriert hat, eine Hinweis-Mail über den Umzug und die neue Domain irgendwann bekommen? Gibt es dafür schon irgendwelche Pläne?


    Denn für die Iulier gesprochen gibt es zB Centho, der - beruflich bedingt - immer mal wieder aktivere und dann auch wieder (wie aktuell) komplett inaktive Phasen hat. Der kam aber bisher immer früher oder später auch wieder. Und auch die übrigen im Exil befindlichen IDs - und das sind ja durchaus einige - stammen gewiss auch hier und da von Spielern, die vielleicht noch in diesem Jahr, vielleicht auch erst im nächsten Jahr, vielleicht auch erst in 2022 gern wieder zurückkommen würden. Aber dafür müssten die dann natürlich irgendwie wissen, dass das IR auch noch - unter dann anderer Domain - existiert... ;)

    Sim-Off:

    Und ich habe den Besitzerwechsel gestern Abend sogleich bestätigt. ;)


    "Sehr schön.", nickte Dives und war glücklich darüber, seiner Cousine damit offensichtlich eine Freude bereitet zu haben. "Dann hoffe ich, dass dir Iduna ebenso gute Dienste leisten wird, wie sie es - nach allem, was ich eben gehört habe - auch Iulius Caesoninus gut gedient hat.", schloss der Iulier das Thema ab und wurde sodann - wohl wenig verwunderlich - von Iulia Stella mit einer ganz ähnlichen Bitte konfrontiert. Es war wohl klar, dass er an dieser Stelle seine Cousinen nicht völlig unterschiedlich würde behandeln können. Und das wollte er auch gar nicht. Dennoch gab es hier noch eine - mehr oder weniger große - "Kleinigkeit" mehr zu bedenken als im Falle der Iduna und ihrer Tochter...


    "...auf? Deine Hochzeit vielleicht?", riet der Iulier und lächelte. "Der Augustus hat mir in meinem Gespräch mit ihm übrigens zugesagt, dass Annaeus Florus nach Roma zurückbeordert wird.", ließ er am Rande fallen. "Da scheint es mir eine überaus gute Idee zu sein, euch beide mit ein paar zusätzlichen Helfern auszustatten für einen guten Übergang in ein noch besseres Eheleben.", stimmte Dives seiner Cousine dann zunächst zu, während sich jedoch ein kleines Aber bereits ankündigte. "Allerdings würde ich - auch in deinem ganz eigenen Interesse - vorschlagen, warten wir damit doch noch ein bisschen ab... wenigstens bis dein Verlobter wieder zurück in Roma ist und sich ebenfalls damit einverstanden erklärt. Denn... nunja...", druckste der ansonsten nicht unbedingt dafür bekannte Senator an dieser Stelle ein wenig herum, "...ich nehme nicht an, dass dieser Maahes ein Eunuch ist, oder?", deutete Dives an, was hier sein Problem war. Denn zweifellos hatte er durchaus ein gewisses Grundvertrauen in seine Verwandten - und damit natürlich auch in Iulia Stella. Dennoch hielt er es für keine besonders gute Idee, einem gerade von seinem langen Dienst an der germanischen Grenze zurückkehrenden Mann zu präsentieren, dass seine Verlobte in der Zwischenzeit einen weiteren Mann - und sei er auch nur ein Sklave - in ihr Leben gelassen hatte. Dies sollte der Verlobte doch wenigstens mitentscheiden dürfen, befand Dives.


    "Phocylides, bevor du gehst.", stoppte der Senator anschließend den von Iulia Graecina beauftragten Maiordomus. "Lass doch bitte auch diesen Angus gleich ebenfalls noch mit herbringen." So könnte man ihn bereits an diesem Punkt darauf vorbereiten, was alsbald auf ihn zu käme. "Ferner möchte ich danach gerne eine Aufstellung über die vorzunehmenden Freilassungen sowie weitere Verkäufe, wo eine Freilassung nicht in Frage kommt.", fügte er hinzu und sah noch einmal kurz zu Iulia Stella. "Und sorge dafür, dass dieser Maahes nicht mit auf dieser Liste steht.", wies er an und machte damit deutlich, dass er trotz seines geäußerten Einwands ganz generell durchaus dazu bereit war, auch seiner Cousine Iulia Stella ihren Wunsch zu erfüllen. "Das ist dann alles. Danke, Phocylides.", nickte er schlussendlich und sah zu, wie sich der griechische Maiordomus auf den Weg zu den Sklavenunterkünften machte...

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg| Phocylides


    Der Maiordomus kam von der Besprechung in seinem Officium hinüber in die Sklavenunterkünfte geeilt. Nach dem Tod des Dominus Iulius Caesoninus hatten sich nicht wenige - darunter bekanntlich auch Iduna - gefragt, wie es mit ihnen in Zukunft weitergehen würde. Und nun schien es, als wäre die Entscheidung darüber gefallen:


    "Iduna?", rief er in den Trakt. "Die Herrschaften erwarten dich und deine Tochter Aislin in meinem Officium zu sehen. Und keine Sorge, es gibt gute Neuigkeiten.", kündigte er ihr an, sobald er sie gefunden hatte. Welche Neuigkeiten genau dies waren, diese Überraschung wollte er der Domina Iulia Graecina jedoch nicht vorwegnehmen. Sie sollte die gewiss zu erwartende Freude Idunas schließlich mit eigenen Augen sehen können. "Aber beeil dich.", gab er ihr dennoch mit auf den Weg.


    "Angus?!", machte sich Phocylides anschließend auf den Weg zum nächsten auf seiner gedanklichen Liste. "Angus, dein neuer Dominus wünscht dich in meinem Officium zu sehen. Jetzt.", erklärte der Grieche dem Kelten gegenüber mit deutlich weniger Mitgefühl als er dies zuvor noch bei Iduna gezeigt hatte. Dabei verzichtete er darauf, irgendwelche Andeutungen über die Zukunft des Mannes zu machen. Das überließ er lieber den Herrschaften.


    "Maahes?", suchte er stattdessen die Nummer drei seiner gedanklichen Liste auf. "Ich kann dir sagen, dass du nach dem Tod des Dominus Iulius Caesoninus nicht verkauft wirst, sondern vorerst hier bleiben kannst. Die Herrschaften haben allerdings darüber beraten, ob du nach ihrer Hochzeit vielleicht die Domina Iulia Stella in ihr neues Heim begleiten wirst.", zeigte er dem Aegypter auf, was möglicherweise bald auf ihn zu käme. Dass er eventuell auch früher bereits an Iulia Stella übertragen werden würde, so deren Verlobter dies befürwortete, behielt der Maiordomus indes für sich. Er wollte nicht unnötig viel spekulieren.


    "An alle anderen Servi des Dominus Iulius Caesoninus: Es wird ungefähr die Hälfte von euch hier im Haus verbleiben können. Die andere Hälfte erlangt ab einer gewissen Dienstzeit entweder die Freiheit... oder es wird auf dem Markt nach einem neuen Zuhause für euch gesucht.", kündigte er schlussendlich, noch immer neben Maahes stehend, an. Dann atmete er erst einmal ruhig und tief durch. Die Position des Maiordomus war manchmal ein wahrer Knochenjob!




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    Aber was wäre die Lösung, eine Doppelnutzung verbieten? Irgendwie auch nicht so das Wahre ...


    Ich will damit keine Verbote von irgendwas ins Spiel bringen. Keineswegs. ;)
    Stattdessen wollte ich damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich es durchaus nicht schlecht finde, dass ein Bild - zumindest bisher - nie nur für sich allein steht, sondern man stets - im Tabularium, neben den Forenbeiträgen, im Forenprofil, in der Spielersuche, etc. - auch mit dem Namen der IDs konfrontiert wird. Das hilft zumindest mir doch manchmal enorm.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor


    Mir geht es da wie dir. Ich funktioniere mit Namen.


    Natürlich, einige schon ewig bekannte Avas kenne ich, aber die werden sich ja vielleicht mit dem Umzug ändern müssen. Der Name aber bleibt gleich.


    Deshalb hatte ich zuvor auch die Mehrfachnutzung desselben Avatars angesprochen. Betrifft ja nicht nur Annaea Iuliana und Iulia Stella, sondern zB auch Aemilius Classicus (den ich noch gut als Centhos Klienten kenne) und Octavius Maro (mit dem ich aktuell in der Domus Iulia zu tun habe). Das habe ich anfangs jetzt auch immer dreimal schauen müssen... (zumal Classicus ebenfalls bei den Cohortes Urbanae dient - da ist die Verwirrung nahezu perfekt ^^).

    Dives war in der Sache in der Tat relativ emotionslos. Er kannte die Sklaven seines Cousins im Prinzip kaum bis gar nicht, während er bei seinen eigenen unfreien Bediensteten doch sehr genau wusste, was er an ihnen hatte. Daher machte es ihm auch nicht allzu viel aus, an dieser Stelle nun den einen oder anderen der caesoninischen Sklaven zu verkaufen. Selbst wenn nun die Tüchtigkeit des einen oder anderen Sklaven besonders gelobt wurde, so war der Iulier schlussendlich doch überzeugt, dass sein Cousin gewiss keine Nichtsnutze sich zugelegt hatte, am Ende damit also sämtliche seiner Sklaven über eine gewisse Tüchtigkeit verfügten. - Kurzum: Gänzlich überzeugt hatte ihn die Fürsprache des Maiordomus nicht.


    Doch seine Cousine Iulia Graecina schien nachdrücklich ein Interesse an der Sklavin und ihrer Sklaventochter zu haben. Und so fasste der Iulier, dem es bei den Verkäufen erwähntermaßen nicht ums Geld ging, kurzerhand einen Entschluss:
    "Nun, wenn du dir vorstellen kannst, sie und ihre Tochter zu übernehmen" - bis sie verheiratet sein würde, würden die zwei Sklavinnen ohnehin hier im Haus leben, was ihren Unterhalt zu keinem großen Problem machen sollte - "dann will ich dir die beiden, Iduna und ihre Tochter, gerne schenken!", verkündete Dives mit einem Lächeln. Nicht zuletzt wäre es wohl ohnehin keine schlechte Idee, sich etwas um die Gunst seiner Cousinen zu bemühen, wenn sie hier künftig - zumindest bis zur jeweiligen Eheschließung der beiden - gemeinsam wohnen würden. Da konnte so ein kleines Geschenk gewiss nicht schaden.


    Sim-Off:

    Bitte einmal dem folgenden Pfad folgen und dann hier posten, damit ich weiß, dass ich den Besitzerwechsel im Control Panel bestätigen kann. ;)
    Suum cuique => Control Panel => Untergebene => Neuer Untergebener / Neue Aufgabe => Iduna => Sklave mit folgender Aufgabe übernehmen...


    "Einverstanden?", fragte der Iulier mehr rhetorisch als alles andere. - Für Angus auf der anderen Seite wären damit allerdings ebenfalls die sprichwörtlichen Würfel gefallen.