Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Kaum, dass die entsprechende Botschaft vom Palatin in die Casa Iulia geflattert war, hatte der Iulier, der sich damit nun wohl einen Tribun der Cohortes Urbanae nennen durfte, seine selbstredend bereits vorbereitete Ausrüstung holen und sich bringen lassen. Insbesondere der nagelneue Muskelpanzer nach griechischem Vorbild und verziert unter anderem mit einer praktisch unübersehbaren iulischen Taube auf der Front glänzte noch frei von jedem Kratzer silbrig neu (und zeugte damit indirekt natürlich auch von der fehlenden Erfahrung des Iuliers) - und wurde dennoch für den kommenden Tag noch einmal auf Hochglanz poliert, von einem Sklaven selbstredend.
    Ohne jeden Zweifel schließlich wollte, hatte und würde der neue Tribun keineswegs in ziviler Kleidung vor den Castra Praetoria auftauchen. Sein Cousin Lucius Centho hatte ihm da nämlich aus dessen eigener Erfahrung den Ratschlag gegeben in der Zeit des Tribunats nicht mehr Zivilist zu sein, als unbedingt nötig. Solidarität mit den Männern oder so, das hatte sich Dives als kleines Motto für die erste Zeit daraus abgeleitet. Es würde sich zeigen, wie weit er damit käme.


    Doch natürlich hatte auch jede Solidarität ihre Grenzen. Und eine dieser Grenzen bestand in den Augen des Iuliers selbstverständlich in der eigenen Kleidung und Aufmachung: Er war nun Tribun und wollte in der Folge verständlichermaßen auch als selbiger wahrgenommen werden. Eine repräsentative Rüstung, mit der er sich vom einfachen Soldaten abzuheben wünschte, war folglich Pflicht, sodass Dives am Tag nach Erhalt der palatinischen Einberufung in seinem schicken Muskelpanzer und der übrigen Tribunenmontur die Castra Praetoria berittenerweise auf einem seiner eigenen Rösser aus Bovillae erreichte. Es war schließlich üblich, dass ein stadtrömischer Tribun beritten war. Dives stieg mit einem leichten Schwung von seinem hellbraunen Untersatz.
    "Salvete, Milites!", grüßte er die Wachen, während er sich bemühte einen strengen, erfahrenen und vor allem wichtigen Eindruck zu machen. Ein Soldat mit größerer Diensterfahrung würde den Iulier damit vermutlich bereits jetzt als einen neuen Tribun ausmachen können. "Mein Name ist Marcus Iulius Dives, einer der neuen Tribuni der Cohortes Urbanae, und ich wünsche zum Praefectus Urbi Decimus geleitet zu werden." Mit dieser Erklärung zusammen überreichte Dives einem der Wachhabenden das entsprechende Schreiben des iunischen Procurators. Hernach beobachtete er aus seinem vorerst reglosen Gesicht, inwieweit man ihm nun den erhofften Respekt entgegenbringen und ihn als Autorität akzepteren würde...

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    ... und ebendies manifestiert sich einmal mehr:

    Aber auch der Wagenrennsport ist mitunter tödlich:


    Das nur quasi als Erinnerung. ^^ Denn - wo nun auch gerade mal wieder ein Rennen läuft - würde mich viel mehr noch der folgende Teil interessieren:


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Nebenbei gefragt: Seit nunmehr 6 Monaten (gerechnet ab der ersten Lectio nach Servercrash) hat die Fahrer-Lectio bei den Aurigae niemanden mehr in den Ruhestand geschickt. Da die Wahrscheinlichkeit dafür bei exakt 1,5625% liegen SOLLTE, steht die Frage im Raum: Werden die Fahrer-Lectiones derzeit ausgesetzt? Oder wird vielleicht aufgrund der zahlenmäßig weniger Rennen nur noch alle drei Monate eine Fahrer-Lectio gemacht oder so? (Letzteres wäre ja durchaus begrüßungswürdig, finde ich.) Ein bisschen Erleuchtung in dieser Sache wäre nett... zumal es der Winterzeit sei Dank draußen auch schon wieder dunkel wird. :D

    Licinus. Dives blickte auf und schaute sodann leicht ungläubig, als man ihm gleich 5000 Geschenke ankündigte.
    "Du machst mich neugierig.", erklärte er ehrlich, während sein Großonkel sich ohne Aufforderung einfach setzte. Doch daran nahm der Iulier hier natürlich keinen Anstoß, handelte es sich bei seinem Gegenüber doch schließlich um einen wenigstens temporär ebenfalls hier lebenden Agnaten, zu dem er überdies auch ein alles andere als schlechtes Verhältnis zu haben meinte. In andere Worte gefasst, hatte Licinus selbstredend das Recht sich hier zu setzen, wenn er sich setzen wollte, keine Frage.
    "Danke.", nahm der frisch Verheiratete anschließend die ihm gereichte Tabula entgegen und begann zu lesen. Dabei fiel ihm selbstverständlich sofort auf, dass er es hier eigentlich mit zwei Dokumenten zu tun hatte, die sein soldatisch geprägter Großonkel lediglich in eins zu gießen versucht hatte: Denn während der Titel 'Schenkungsurkunde' inhaltlich eine Schenkung überaus nahelegte, klang der abschließende Part doch eher nach einer Art 'Erbvertrag', wenn man diese wohl noch nicht erfundene Begrifflichkeit hierfür verwenden wollte. Dives strich sich mit seiner rechten Hand überlegend über sein Kinn... und unterzeichnete dann trotzdem erstmal kommentarlos.


    SCHENKUNGSURKUNDE


    Hiermit schenke ich,


    eques Marcus Iulius Licinus, zum gegenwärtigen Zeitpunkt praefectus castrorum der legio prima traiana pia fidelis, wohnhaft im Lager derselben in Mantua, Sohn des Gaius Iulius Gracchus aus der tribus Esquilina,


    decurio ostiensis Marcus Iulius Dives, zum gegenwärtigen Zeitpunkt Mitglied im ordo senatorius und praeceptor der schola atheniesis phoebi apollonis divinis, wohnhaft in der casa Iulia in Rom, Sohn des Caius Iulius Constantius aus der tribus Esquilina,


    jenes Grundstück, dass im Kataster der Stadt Bovillae B65 mit der Flurnummer A39 bezeichnet ist.


    Im Fall, dass der Beschenkte Marcus Iulius Dives ohne Nachkommen verstirbt, wird dem Schenker Marcus Iulius Licinus und seinen Nachkommen bis ins zweite Glied ein Rückkaufrecht aus der Erbmasse zum Betrag von 50 Sesterzen zuzüglich dem Wert jeglicher Veränderungen an dem Grundstück seit dem heutigen Zeitpunkt eingeräumt.

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    gezeichnet


    Marcus Iulius Licinus

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    empfangen


    Marcus Iulius Dives


    ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. (25.5.2014/111 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Ich war mal so frei und habe ein paar Klitzekleinigkeiten korrigiert und ein Datum hinzugefügt, damit der letzte Passus überhaupt Sinn ergibt. ^^


    "Erst einmal vielen, vielen, VIELEN Dank für dieses Geschenk, Licinus!" Das wäre dann nun wohl der erste große Schritt in Richtung senatorischer Besitz. "Aber sag, gerade in Anbetracht des angesprochenen letzten Teils kommt mir der Gedanke des Abschlusses eines... sozusagen 'Erbvertrages'. Damit meine ich einen Vertrag, der im Falle fehlender Stammhalter vermögenderer Linien - wie der deinen, Centhos und nach deiner Schenkung nun eben auch meiner - dafür sorgt, dass vertraglich fest geregelt ist, was mit solchen Gütern passiert und wer sie bekommt. Das würde nicht zuletzt unter anderem auch dafür sorgen, dass beim Aussterben einer Linie sich nicht fünf Cousins um ein unteilbares Landgut streiten." Zudem würden wohl die einflussreicheren Linien der breit gefächerten Iulii Caepiones wieder ein Stück mehr zusammenrücken innerhalb dieses komplexen verwandtschaftlichen Verbunds, der so viele Generationen nach Lucius Iulius Caepio mitnichten eine Familie war, sondern im Gegenteil aus schon beinahe unzähligen Familien - auch heute eher unbedeutenden - bestand. Tja, und Verwandtschaft hin oder her: Wer in diesem Konstrukt seinen gewonnenen Einfluss ausbauen oder wenigstens absichern wollte, der musste sich eben seine Mittel und Wege suchen, um andere Familien * auszubooten. "Wenn du willst, dann könnte ich mich mal damit befassen und dir einen etwaigen Entwurf dann nach Mantua senden lassen.", bot er an, da er hier und jetzt aus dem Stehgreif bestimmt keinen derartigen Vertrag aus dem Ärmel seiner Tunika zu schütteln vermochte.


    Sim-Off:

    * Stichwort: IL-Problematik (PN).

    "Ubi tu Gaia, ego ibi Gaius.", erklärte wenig elanvoll in der Tat auch Dives im weiteren Verlauf der Zeremonie, während er gedanklich noch immer der Begegnung mit Faustus nachhing, dessen fortwährendem Unverständnis und fast schon anmaßendem Verlangen, dass Dives die Sergia, die Hochzeitsgesellschaft und damit nicht zuletzt sogar die eigene Familie einfach für die vage Idee eines gemeinsamen WIR stehenlassen sollte. Derartig gefangen in seinen eigenen Gedanken flog die kleine Ansprache seines tiberischen Freundes dann auch nur so am Iulier vorbei, während er doch sichtbar konzentriert und unter Umständen sogar leicht abwesend tapfer lächelte. Und so brach der Augenblick des Verlesens des Ehevertrages und damit nicht zuletzt auch der Moment des anschließenden eigenen Unterzeichnens doch ein wenig überraschend über den Bräutigam herein:

    PACTIO NUPTIALIS
    ____________________________________________________________Marcum Iulium C.f. M.n. M.pron. L.abn. L.atn. Esq. Divitem
    Nepotem ex filia Ciceronis Octavii Antonis Censorii Consularisque
    Decurionem Duumviralemque bis Ostiensem et Decemviralem stl. iud.


    (Ehevertrag zwischen Marcus Iulius, Sohn des Caius usw. aus der Tribus Esquilina, Dives)
    (dem Enkel des Censoriers und Consulars Cicero Octavius Anton)
    (dem Decurio und zweimaligen Duumvirn von Ostia sowie gewesenen Decemvirn)


    interque Sergiam C.f. M.n. A.pron. Sp.abn. Ser. Faustam
    Neptem ex fratre amitino K. Annaei Modesti Praetorii Victorisque
    de Vesculario Usurpatore, Praefectam Vehiculorum Cursus Publici Italiae


    (und Sergia, Tochter des Caius usw. aus der Tribus Sergia, Fausta)
    (der Nichte des Praetoriers und Siegers über den Usurpator Vescularius)
    (Kaeso Annaeus Modestus, der Postpräfektin des Postdienstes von Italia)


    Pars Prima - De matrimonio
    (Erster Teil - Über die Ehe)
    Die beiden Vertragsparteien, namentlich Marcus Dives aus der Gens der Iulii Caepiones, nachfolgend als Maritus bezeichnet, und Fausta aus der Gens der Sergii Furores, im Folgenden Uxor genannt, erklären hiermit bezüglich ihrer am Tag des Vertragsabschlusses beginnenden Lebensgemeinschaft ihren Willen zum gemeinsamen Matrimonium Iustum sine manus.
    Dazu geben beide Vertragsparteien an mündig, gewaltfrei und im Besitz des römischen Bürgerrechts zu sein, sowie auch alle sonstigen Ehevoraussetzungen zu erfüllen. Maritus und Uxor bestätigen, dass keinerlei Ehehindernisse, insbesondere (aber nicht ausschließlich) anderweitige Verlöbnisse oder bereits gültig geschlossene Ehen, vorliegen.
    Ferner kommen beide Vertragsparteien überein, dass ein Übergang der manus-Gewalt über die Uxor auf den Maritus durch usucapio ausgeschlossen ist. Selbst im Falle eines nicht durchgeführten trinoctium sollen daher keinerlei Rechte, weder über die Person noch das Vermögen der Uxor, auf den Maritus übergehen.


    Pars Secunda - De dote
    (Zweiter Teil - Über die Mitgift)
    Die von der Uxor selbst bestellte Dos umfasst ein Bar- und Warenvermögen, letzteres bestehend aus jungen, gesunden und tüchtigen Sklaven, sowie durch die Uxor eigenproduzierten frischen Honig, in Höhe von summa summarum 50 Aurei. Die Sklaven der Dos sind durch mancipatio, die restliche Dos ist durch traditio bis spätestens zwei Monate [SimOff: zwei Wochen] nach Eheschließung und Vertragsabschluss an den Maritus zu übertragen.
    Im Fall, dass die Ehe der beiden Vertragspartner durch den Tod der Uxor beendet wird, soll die Dos gänzlich und endgültig an den Maritus fallen. Beenden eine Scheidung oder der Tod des Maritus die gemeinsame Ehe, soll die Uxor die Dos inform eines vergleichbaren Bar- und Warenvermögens in Höhe von summa summarum 50 Aurei zurückerhalten.
    Für die nacheheliche Versorgung der gemeinsamen Kinder wird festgelegt, dass der Maritus für jedes der Kinder ein Sechstel, maximal jedoch die Hälfte der Dos zurückbehalten darf. So die Ehe durch den Tod des Maritus beendet wird, soll dieses Recht direkt auf seine Kinder, gegebenenfalls vertreten durch deren Vormund, übergehen. Ferner wird dem Maritus eingeräumt darüber hinaus ein weiteres Sechstel der Dos einzubehalten, sollte die gemeinsame Ehe aufgrund von ehewidrigem Verhalten der Uxor geschieden werden.


    Pars Tertia - De filiis
    (Dritter Teil - Über die Kinder)
    Beide Vertragsparteien erklären hiermit ihren Wunsch der Zeugung gemeinsamer ehelicher Kinder. Zu diesem Zweck versichern Maritus und Uxor, dass sie beide fruchtbar sind. Sollte sich jenes durch eine dauerhafte Unfruchtbarkeit eines der beiden Vertragspartner ändern, so steht es dem jeweils anderen für die Dauer von einem Jahr [SimOff: drei Monaten] nach Bekanntwerden dieses Umstandes frei, sich nachteilslos scheiden zu lassen.
    Für diesen wie auch für jeden anderen Fall eines Endes der Ehe der beiden Vertragsparteien wird festgelegt, dass die gemeinsamen Kinder aus dieser Ehe, darunter auch etwaige nachgeborene, bis zu Erreichen ihrer vollen Geschäftsfähigkeit im Wohnsitz des Maritus respektive ihres Vormundes wohnhaft bleiben.
    Der Uxor wird im Gegenzug ein die Patria Potestas nicht be- oder einschränkendes Erziehungsrecht an den gemeinsamen Kindern zugebilligt. Dieses soll auch über das Ende der Ehe hinaus für jedes Kind jedoch maximal bis zu dessen vollendetem sechsten Lebensjahr gelten. Dem Maritus respektive dem Kindesvormund wird dazu ein Vetorecht gegenüber den die gemeinsamen Kinder betreffenden Entscheidungen der Uxor gewährt.
    Ferner soll auf Wunsch der Uxor die erste Tochter aus dieser Ehe den Namen Iulia Fausta tragen, in Erinnerung sowohl an die Uxor selbst, wie auch an die Proavia der Uxor, Cornelia Fausta.


    Pars Quarta - De testatoribus
    (Vierter Teil - Über die Trauzeugen)
    Für Maritus und Uxor treten abseits der übrigen Gäste ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten jeweils drei vertraute Freunde als Zeugen der hiermit geschlossenen ehelichen Verbindung, sowie der einzelnen Punkte dieses Ehevertrages auf. Diese Zeugen sind für die Uxor Paula von den Pontii als Pronuba, sowie Clara von den Duccii und Tusca von den Titii.


    __ ___ Pontia Paula __ _ __ , _ _ _ _ DUCCIA CLARA _ _ _ _ , ____ Titia Tusca __ __
    _____ PONTIA PAULA [NSC] _____________ DUCCIA CLARA ______________ TITIA TUSCA [NSC]


    Für den Maritus erscheinen als Zeugen Lucius Lepidus von den Tiberii Ahalae als Auspex, sowie Marcus Aquila von den Decimi und Caius Caldus von den Caelii.


    - - Lucius Tiberius Lepidus - - , __ [FONT=AquilineTwo,script mt]Marcus Decimus Aquila

    __ , ___ [FONT=cataneo bt,amaze]Caius Caelius Caldus .[/FONT] ___
    ____ LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS _______ MARCUS DECIMUS AQUILA _______ CAIUS CAELIUS CALDUS [NSC]


    Pars Quinta - De clausula salvatoria
    (Fünfter Teil - Über die salvatorische Klausel)
    Sollten einzelne Bestimmungen dieses Ehevertrages unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsabschluss unwirksam oder undurchführbar werden, so bleibt davon die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkungen der Zielsetzung am nächsten kommen, welche die Vertragsparteien mit der unwirksamen und/oder undurchführbaren Bestimmung verfolgt haben. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich der Vertrag als lückenhaft erweist.


    ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.)

    [/FONT]

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    MARCUS IULIUS DIVES
    _DECEMVIRALIS STL. IUD. - CURSUS HONORUM
    ________________DECURIO - OSTIA

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    [FONT=papyrus,arial]Aulus Sergius Faustulus[/FONT] __,__ Sergia Fausta
    Tutor Sergiae Faustae ______________ Praefecta Vehiculorum __



    Damit musste letztlich nurmehr das gemeinsame Opfer der sodann in den Raum geführten Sau durchgeführt werden, bevor zumindest dieser kleine Marathon ein vorläufiges Ende fand. Doch an einen Augenblick der Ruhe war noch immer nicht zu denken: Die ersten Gratulanten ließen nicht lange auf sich warten - allen voran selbstredend die unterzeichnungsbedingt in der nächsten Nähe befindlichen Trauzeugen, darunter auch der etwas angeschlagen wirkende Decimus Aquila*: Mit einem großen Geschenk bekundete er seine Freude und beglückwünschte das Brautpaar. Es war das Bild eines aufgehenden Sterns der Kunstszene. Es zeigte passend zur iulischen Karriere in Ostia, wo Fausta und er sich nicht zuletzt auch kennengelernt hatten, sowie passend auch zur Herkunft Faustas aus Alexandria ein inniges Liebespaar in rauher See. Und wer ein wenig Ahnung hatte, der vermochte sogar den Titel dieses Kunstwerkes zu erraten:



    Sim-Off:

    * Bild & Co. in Absprache mit Decimus Aquila.



    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    "Ja!", drang es von innen aus dem Officium, in welches sich der Iulier dieser ungewohnt verheirateten Tage nur allzu gerne vor seiner Gattin flüchtete. Umgeben von einiger geschäftlicher Korrespondenz aus Bovillae, wo im Stadtrat offenbar über eine Erhöhung der Standgebühren für den hiesigen Marktplatz diskutiert wurde, gemischten Briefen aus Ostia und privater Post eines gewissen nahe der Via Ostiensis gelegenen Landgutes eines Freundes blickte Dives mit einer beschriebenen Tabula in der linken und einem Stilus in der rechten lesend fest auf den Text in seiner Hand. "Was gibsts?", erkundigte er sich weiter ohne sich oder auch nur seinen Blick zu erheben beinahe schon etwas zu legere an den Gast gewandt - wer auch immer, auszugehen war im Zweifelsfall wohl von einem ankündigenden Sklaven, dies sein mochte.

    Sim-Off:

    Ich beende nach Rücksprache mit Fausta mal dieses veraltete Thema.


    Von etwaigen schuldigen oder unschuldigen Scherzen der beiden Frauen bekam der Iulier auch weiterhin nichts mit, obgleich er selbstredend registrierte, dass sich seine Verlobte hier nun zum wiederholten Male, statt damenhaft mit der Naevia zu plaudern, ins Gespräch der Männer einmischte - und dieses sogar ganz eigenmächtig mal eben in eine andere Richtung trieb. Zweifelsohne würden damit sicherlich auch die beiden Gäste noch einmal vor Augen gehalten bekommen, dass hier keineswegs eine traditionelle römische Matrone mit ihnen zu Tisch saß. Nein, die Sergia gehörte wohl eindeutig zur... ungewöhnlichen Gattung der Karrierefrauen.


    Und so schritt der Abend bei Gesprächen über den Senator Annaeus Modestus und dessen einst mit einer Iulia verheirateten Verwandten Annaeus Florus, über die Gemeinsamkeiten der ersten Karriereschritte des Annaeus Modestus in Mantua und jene des Iulius Dives in Ostia und selbstrendend auch über diese oder jene Bürkerkriegsstory - um nur einige Themen zu nennen - allmählich fort. Nachdem schließlich das Essen abgerundet worden war durch eine kleine Kreation à la Ennia Convallaria Maialis, wie sich die Inhaberin einer größeren Bäckereikette in Roma selbst nannte, leitete der iulische Hausherr in einem günstigen Augenblick sanft die Verabschiedung ein:
    "Flaminius... Naevia. Ich möchte noch einmal ausdrücken, dass ich es als große Ehre empfinde euch hier und heute als meine... als unsere Gäste zu haben. Deshalb: Lasst uns noch einmal unsere Gläser erheben und trinken auf die Annaeer und ihre Verwandten, auf euren Besuch und auf den hohen Kommandeur unserer Stadtkohorten!", toastete Dives mit seinem tiefblauen Glas Honigwein in die Runde und leerte es. Mit dieser dezenten Erinnerung an sein Anliegen, sowie einem letzten noch folgenden Kompliment an die Naevierin wurden die beiden hohen Gästen kurz darauf verabschiedet. Eine halbe Hora später und um ein paar Kopfschmerzen reicher wurde der Iulier anschließend auch seine Verlobte los und fiel hernach praktisch direkt in sein ungeteiltes Bett.




    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei, hier vorerst einen Schlussstrich zu ziehen.


    Dives seinerseits war nun kurz selbst etwas verwirrt darüber, dass sein Großonkel leicht verwirrt schien. Hatte ein Verlobter etwa immer und überall und zu jeder Zeit genau zu wissen, wo die eigene Verlobte war, was sie tat und mit wem? Es war ja schließlich nicht so, dass die Sergia unter die iulische Patria Potestas käme. Nein, sie war und bliebe sui iuris. Dazu hatte sie sogar noch eine staatliche Anstellung beim Cursus Publicus, verbunden ganz bestimmt sicherlich auch noch mit dem einen oder anderen Geheimnis, welches nicht an externe Personen weitergegeben werden durfte. Und zuletzt: So wie die Sergia sich an Dives herangemacht und ihn wider besseren Wissens in eine baldige Ehe mit ihr gezwungen hatte, wäre wohl auch kaum davon auszugehen, dass sie sich jetzt schon durch fremde Betten schlief, nicht wahr? Damit letztlich sollte es dem Iulier relativ gleich sein, was seine Verlobte derzeit so trieb, solange sie es ohne seine Beteiligung tat und ihn in Ruhe ließ.
    Der unglücklich Verlobte lächelte leicht fragend auf die Zustimmung Licinus, bevor er in Sachen Grundstücksvertrag dann wieder etwas sicherer dreinschaute und nickte. Direkt im Anschluss an diese Unterhaltung würde er Entsprechendes in die Wege leiten, den Wunsch seines Großonkels zu erfüllen. Zuvor jedoch tischte jener noch ein ganz anderes Thema auf: Faustus!


    "Serapio?", stahl er einen Wimpernschlag Zeit, um seine Gedanken zu sortieren. Denn hatte er etwas von Faustus gehört? JA, jede Menge sogar! Begonnen damit, wo sich der Decimer derzeit - so er nicht erneut 'umgezogen' war - befand und wie er nach seiner langen Gefangenschaft aussah, darüber, dass er sich mit seinem Vater offenbar überworfen hatte, bis hin natürlich zu der eigenen Auseinandersetzung zwischen Dives und Faustus... über... die Sergia... Fausta. Doch gerade über Letzteres wollte der Iulier hier und jetzt eigentlich gar nicht so detailiert nachdenken, überwog trotz allem doch noch immer sein innerer Wunsch danach, dass Faustus nachgeben, zur Hochzeit erscheinen und seinen Segen zu der iulisch-sergischen Verbindung geben würde. Dives schluckte.
    "Er... also... er wurde wohl freigelassen.", begann er mit dem, was Licinus wahrscheinlich ohnehin schon wusste. "Und er hat seinem Vater und damit der Casa Decima wohl den Rücken gekehrt... erzählt man sich.", behauptete Dives, obgleich er wahrscheinlich der einzige war, der derlei erzählen würde. Weitaus wahrscheinlicher war ja schließlich auch, dass Livianus den gefallenen Adoptivsohn einfach verstoßen und rausgeschmissen hatte. Verriet der Iulier hier also indirekt, dass er doch ein wenig mehr wusste, als er zuzugeben bereit war? "Aber keine Ahnung, wo der jetzt ist oder was er jetzt macht.", schloss er letztlich mit einer glatten Lüge und verschwieg für den Augenblick bewusst die an den Decimer ausgesprochene Einladung zur Hochzeit und die eigene Hoffnung auf Faustus Erscheinen. Es war einfach leichter so, befand er.


    In der Folge versuchte sich Dives in erster Linie auf seinen jungen Onkel und dessen Pläne zu konzentrieren und mögliche Themenwechsel in Richtung Faustus frühzeitig höflich abzublocken. Nach einigem Zuspruch für Servianus war es schließlich ein mit einem Brief beladener Sklave, der dem Iulier die Möglichkeit zur Flucht aus seinem eigenen Officium bot.
    "Oh. Das ist wichtig. Auf dieses Schreiben warte ich bereits seit zwei Tagen!", bauschte er den Quartalsbericht seines Betriebsverwalters auf. "Ich sollte diese Nachricht also sehr bald lesen.", erhob er sich von seinem Platz, die eigenen Hände mit beruhigender Gestik an seine beiden Gäste gewandt. "Bleibt ihr aber ruhig noch hier sitzen, genießt es ein wenig in Roma angekommen zu sein und trinkt in Ruhe noch einen Schluck. Ich werde mich mit meiner Korrespondenz in mein Cubiculum zurückziehen.", erklärte er zunächst seinen Verwandten, zuletzt dem Sklaven mit Brief. Mit einem stummen Kopfnicken verließ er sodann gefolgt von dem unfreien Diener das Zimmer.

    Wenn ihr jetzt nicht alle auf einmal jeweils ein Dutzend Nachrichten an mich adressiert - denn das würde wieder zu einem Papierstau in meinem Briefkasten führen -, dann sollte ich jetzt wieder von Fanpost bis Hassmails alles empfangen können. ^^

    ... wird endlich gut? Nun, Dives hoffte es zumindest, nachdem es in jüngster Vergangenheit doch recht ruhig, eigentlich sogar zu ruhig um ihn geworden war: Längst hätte er sich den jüngeren Traditionen des römischen Imperiums gemäß auf das Forum Romanum begeben und eine Rede über seine vergangene Amtszeit als Decemvir stlitibus iudicandis halten; respektive den älteren Sitten folgend vor dem Senat Rechenschaft ablegen müssen. Doch immer wieder hatte er es aufgeschoben. Erst waren es nur ein paar Tage. Dann hatte er seine eigene Hochzeit an der Ba... auf seinem Terminplan. Und schon waren im Handumdrehen mehrere Wochen ohne eigene Rede verstrichen.
    Weshalb hatte er überhaupt gewartet? Diese Frage stellte er sich im Nachhinein durchaus. Hatte er wirklich geglaubt, dass er seinem Cousin Lucius Centho gleich praktisch nahtlos aus der Basilica Ulpia in die Castra Praetoria umziehen konnte? In einer Zeit nach Vescularius Usurpator? Andererseits arbeitete natürlich Crassus als Primicerius in der Administratio auf dem Palatin, hatte dem Iulier seine Unterstützung bei der Erlangung eines Stadtkohortentribunats eigentlich fest zugesagt und bestimmt, ganz bestimmt auch Wort gehalten! Denn auch Crassus war schließlich ein Iulier - und Iulier standen zu dem, was sie sagten und versprachen.


    Wie dem nun aber auch war, stand Dives unwissend, wie es nun um seinen Karrierewunsch bestellt war, ohne öffentliche Rede da. Und jetzt noch eine zu halten - vor Senat und/oder Volk wäre lachhaft -, sodass der Iulier sich gemäß des zu diesem Zeitpunkt noch unveränderten * §47 zur Berichtpflicht der Magistrate des Cursus Honorum 'Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit einen Bericht über sein Wirken einzureichen.' nur ganz schlicht einen schriftlichen Bericht für die Akten an den amtierenden Consul überbringen ließ.
    Angeführt von einer kurzen allgemein gehaltenen Schrift an den Consul, in der sich der gewesene Vigintivir detailarm für seine späte Terminierung entschuldigte und den Anlass seines Schreibens in wenigen Worten kurz darlegte, folgten die iulischen Res Gestae:


    ANTE DIEM IV ID MAI DCCCLXIV A.U.C. (12.5.2014/111 n.Chr.) *
    ____________________________________________________________
    Res Gestae (nach § 47 Cod. Univ.) des Marcus Iulius Dives
    über seine Tätigkeit als Vigintivir (Decemvir Stlitibus Iudicandis)
    im Jahr der Consuln Marcus Decimus Livianus und N. N.


    Patres Conscripti, Consulibus Civibusque Romanis!
    Über ein Jahr ist es heute her, dass der weise Senat zu der Entscheidung gelangte, mich mit großer Mehrheit zum Vigintivir und ins Collegium der Decemviri stlitibus iudicandis zu berufen. Ein Jahr lang füllte ich dieses Amt nach bestem Wissen und Gewissen aus, erfüllte nach Kräften alle mir gestellten Aufgaben, kümmerte mich um meine Amtspflichten und setzte mich zum Wohl des erhabenen Augustus, des römischen Senats sowie des römischen Volkes ein und stehe nun hier, an dieser Stelle, auch meiner letzten Pflicht nachzukommen und Bericht abzulegen über meine Tätigkeit und Taten im Amt des Decemvir stlitibus iudicandis.


    Mein Name ist Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, eingeschrieben in die Tribus Esquilina; und ich bin ein Alltagsgeschäftler mit Nebenverdienst? Die Leser der Acta Diurna werden wissen, dass jenes die Sichtweise der staatlichen Tageszeitung unseres römischen Imperiums ist; eine Sichtweise, die ich genauso wenig teilen kann, wie ich den übrigen Artikel über meine Person gutzuheißen vermag!
    Denn in der Tat hätte man mir vor meiner Amtszeit mehrere meiner zahlreichen verwandtschaftlichen Verflechtungen vorhalten können - namentlich genau jene, die sich durch eine größere Nähe zu Vescularius Usurpator auszeichneten. Doch weder in den heiligen Hallen des Senats noch in der breiten Öffentlichkeit auf dem Forum Romanum oder andernorts wurde dieser Vorwurf seit dem Ende der vescularischen Usurpation an mich herangetragen. Der Grund dafür?! - Der Grund dafür war und ist in dreierlei Fakten zu suchen: In der kaiserlichen Clementia unseres geliebten Cornelius Palma Augustus; in der Verantwortung übernehmenden Zurückhaltung mancher meiner besagten Verwandten; sowie nicht zuletzt auch in meinem persönlichen Widerstand gegen das vescularische Regime. Wohlbemerkt betone ich noch einmal, dass selbst der in jüngster Vergangenheit heftig diskutierende Senat einst einhellig Abstand von derlei Aussagen nahm.


    Wie viel kann man als ehrbarer Bürger Roms folglich also halten von einem Artikel, der meinen Namen auf diese Weise zu verunglimpfen versucht? Wie viel kann man von einem Artikel der staatlichen Acta-Redaktion - denn ein externer Urheber wird schließlich nicht genannt - halten, der entgegen der staatlichen, kaiserlichen Politik der Clementia hier nun erneut Zwietracht zu säen versucht und jene nicht zuletzt auf Behauptungen fußt, die schlicht und einfach aus der Luft gegriffen und unwahr sind?! Denn nie wurde mir öffentlich vorgehalten, meine bisherige Laufbahn würde eher für den ritterlichen Cursus Honorum als den senatorischen qualifizieren. Dafür vermag ich meinen Werdegang auch stets in entsprechender Weise begründen zu können.
    Doch - und damit auch wieder etwas zurück zu meiner Amtzeit als Decemvir stlitibus iudicandis - auch durch offenkundig unzureichende Recherche und in der Folge die in Gänze fehlende Darstellung meiner positiven Leistungen als Decemvir - eine böswillige Absicht möchte ich hier trotz bekanntermaßen größerer Konflikte auch meines Cousins Senator Lucius Iulius Centho mit der Redaktion der Acta Diurna bewusst nicht unterstellen - wird der Artikel meiner Person in keiner Weise gerecht. Der politisch interessierte Leser der Acta Diurna wird sich vielleicht an einen Leserbrief des amtierenden Praetor Urbanus Duccius Vala erinnern, der letzteren Aspekt ebenfalls kritisch anmerkte.


    Dennoch lasse ich ab von dem sich förmlich aufdrängenden Schluss, dass eine lückenhafte Recherche der Acta-Redaktion neuerdings durch die Kreativität der Artikelschreiber auszugleichen versucht wird, und möchte mich stattdessen voll und ganz konzentrieren auf das, was ich tatsächlich während meiner Amtszeit als Decemvir stlitibus iudicandis getan und geleistet habe:
    Ich, Marcus Iulius Dives, habe als Vigintivir meinen Teil dazu beigetragen, den vergangenen verheerenden Bürgerkrieg aufzuarbeiten. ** Denn bekanntlich forderte der infolge der vescularischen Usurpation ausgebrochene Bruderkampf auf beiden Seite viele, zahlreiche, unzählige römische Opfer - vom als Tribun dienenden Senatorenneffen bis hin zur schier endlos erscheinenden Zahl der gefallenen Soldaten unterer Ränge. So galt es folglich etliche Nachlässe den rechtmäßigen Erben zu vermachen, wobei ich stets versucht war durch einen persönlichen Kontakt zu den Hinterbliebenen Anteilnahme und Respekt auszudrücken für jene, die sterben mussten, um uns heute eine friedliche Zukunft unter unserem erhabenen Cornelius Palma Augustus zu bescheren.


    Sim-Off:

    ** Will zwischen den Zeilen auch sagen: Die Erbschaftsfälle durch den Servercrash wurden durch drei geteilt, ja. Die nachfolgenden Fälle wurden komplett von mir abgearbeitet.


    Aber selbstredend hört das Sterben nie auf! Infolgedessen habe ich bis zuletzt, bis zum letzten Tag meiner Amtstätigkeit Fälle bearbeitet und abgeschlossen, diverse Listen und Akten - so jene zur Vormundschaft - aktualisiert und hernach aktuell gehalten, sowie meine übrigen Amtspflichten stets nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle Roms erledigt. Und ohne übertreiben zu wollen darf ich wohl feststellen, dass diese meine Tätigkeit nicht ganz erfolglos war, konnten sogar alte Fälle wieder ausgegraben werden, die etliche Jahre zurück liegen!
    Einer dieser Fälle war jener des römischen Eques Caius Aelius Archias, der sich wohl als eines der ersten prominenten Opfer des damals noch als Stadtpräfekt amtierenden Vescularius Salinator betrachten darf. Sein einstiges Vermögen wurde direkt nach seinem Tod unter fadenscheinigen Behauptungen vom Vescularius konfisziert und eingefroren! Als Iulius Dives - und hier schließt sich der Kreis zum Ausgangspunkt meiner Rede - habe ich gänzlich eigeninitiativ diesen Fall vor den Kaiser getragen, habe mich mit seiner Erlaubnis an den Praetor Urbanus Fundanius Fenestella gewandt und konnte trotz noch ausstehender Absolvierung eines Cursus Iuris eine diesbezügliche Feststellungsklage bei ihm einreichen. Ja, und nicht ohne gewissen Stolz darf ich sagen, dass ich im vor dem Praetor Fundanius selbst verhandelten Fall und unter den wachsamen Augen des Consul Decimus, der hernach nur lobende Worte für meine Klage fand, als Sieger aus diesem Prozess ging und sodann persönlich dafür Sorge trug, dass alles Nötige eingeleitet wird, dass der aelische Nachlass schnellstmöglich an die rechtmäßige Erbin übertragen wurde.


    Damit nun möchte ich meinen Tatenbericht schließen und mich zugleich für eine Tätigkeit als Tribun der stadtrömischen Cohortes Urbanae empfehlen. Ich denke, es sollte nach meinem Bericht ersichtlich geworden sein, dass mir sehr an Recht und Ordnung gelegen ist, wie selbst die Acta Diurna über meine aktive und zielstrebige Umtriebigkeit zu berichten weiß. Gemessen an der Qualität ihrer übrigen Recherchen zu über Person mag das wohl durchaus schon etwas heißen!


    Anlagen:
    Akten abgeschlossener Erbschaftsfälle
    Akten offener Erbschaftsfälle (meinem Amtsnachfolger bereits bekannt)


    Sim-Off:

    * Ich bin einfach mal so frei. ^^


    Weg war er also wieder... verschwunden irgendwo in der Masse der Gäste. Dives wusste sich nicht recht zu bewegen, stand einfach nur da mit leicht gekräuselter Stirn und überlegte, was das nun bedeutete... und ob es bedeutete, was er befürchtete, dass es bedeutete: Hatte Faustus ihm hier gerade den mit dem Bogen gespannten Pfeil auf die Brust gesetzt? Hatte Faustus ihn vor die Wahl gestellt zwischen der vielen anwesenden Verwandtschaft des Iuliers, seinen Freunden und Bekannten - und auf der anderen Seite Faustus selbst? Hatte Faustus nach der Antwort des Bräutigams hier gerade implizit ganz endgültig Schluss gemacht? Eine Mischung aus dezentem Ärger und ebenso leiser Enttäuschung drängte sich in seine ansonsten recht ausdruckslose Mimik.
    'I was thinkin' 'bout him, thinkin' 'bout me / Thinkin' 'bout us, what we gon' be / Opened my eyes: Yeah, it was only just a dream.' - Ein dummer und offensichtlich auch naiver Traum, dieser Gedanke an ein Arrangement, das der Öffentlichkeit, der Familie und den Ahnen gerecht würde, wie andererseits auch den divitischen Gefühlen. Stattdessen servierte Faustus den Iulier nun also endgültig ab... und übernahm damit ein letztes, vorerst allerletztes Mal die alles entscheidende Rolle, die er ja beinahe schon für sich gepachtet zu haben schien - oder es wahrscheinlich vielmehr wollte. Er entschied, wann der letzte Schlussstrich zu ziehen war. Ganz genauso, wie er zu entscheiden versuchte, wen Dives heiraten durfte und wen nicht. Ganz genauso, wie er immer entschieden hatte, wann sie einander wo begegnet waren; wann wieviel lief oder auch nicht lief (wenn er seinen Wein dann doch mal lieber allein trank und einschlief, bevor man auch nur die Chance hatte einzutreffen)! 'Blöder Kontrollfreak!', schoss es dem Heiratenden ärgerlich durch den Kopf. 'Blöder, süßer Kontrollfreak!'


    Es folgte ein entschuldigendes Lächeln in Richtung des guten Lepidus. Wenigstens auf den konnte er sich hier verlassen! Wenigstens einer, der die getroffene Entscheidung des Iuliers respektierte (auch wenn er lange nicht die ganze Geschichte hier kannte), der Dives unterstützte und der wenigstens erstmal damit begann genau das zu tun, worum er gebeten worden war. - Das hieß natürlich, dass auch Lepidus ja offenkundig nicht allein war damit. Schließlich hatten auch Decimus Aquila (auch wenn der ebenfalls sicherlich nicht die ganze Geschichte kannte) und Caelius Caldus (der vermutlich das meiste diesbezügliche Wissen unter den drei männlichen Trauzeugen besaß) ja erstmal den Part mit der Anwesenheit geschafft und zugestimmt die Trauung ganz offiziell zu bezeugen. Und dennoch: Der Tiberier erwies sich hier nur einmal mehr als eine starke Säule für Dives... und bewusst oder unbewusst auch dessen äußere Fassade.
    Aufmerksam verfolgte der Bräutigam schweigend das von Lepidus vollzogene Ritual und versuchte sich damit sicherlich auch ein wenig abzulenken von den Gedanken an Faustus. Nicht ahnend, was jener unterdessen veranstaltete, fand er sodann sein schon zu Beginn dieses Tages nur gut aufgesetztes Lächeln wieder, mit welchem er nun das Urteil des Tiberiers entgegennahm. Ein bisschen unwohl wurde ihm dabei zwar durchaus, als er hören musste, dass ihm die Tiefen mit der Sergia erst noch bevorstünden, doch alles in allem konnte er wohl mehr als zufrieden sein mit diesem Part. Genau genommen musste er wahrscheinlich sogar zufrieden damit sein und vor allem dankbar für dieses überaus positive Omen - egal ob jenes bereits göttergegeben war oder erst durch die wohlwollende Interpretation des patrizischen Auspex so ausgelegt wurde.


    Dives nickte dankbar in Richtung seines tiberischen Verbündeten, bevor nach diesem ersten Auftritt des obersten Trauzeugen des Bräutigams nun auch die höchste Trauzeugin der Braut einen kleinen Sonderauftritt haben würde...




    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Um nur mal ein Lebenszeichen von mir zu geben: Bis Sonntag siehsts noch düster aus. Ab Montag dürft ihr dann aber wieder verstärkt mit mir rechnen! Tut mir Leid für meine Schüler, meine Hochzeitsgäste und alle anderen, die irgendwo auf mich warten... :(


    An und für sich bin ich wieder da und lese von der Uni aus auch schon wieder fleißig mit. In meiner WG gibts jedoch noch ein paar technische Hürden, die ich erst noch überwindern muss, bevor es auch mit dem eigenen Posten wieder bergauf gehen kann. -.^


    [SIZE=7]Nur WLAN in der WG
    ohne WLAN-Karte im PC
    - das tut schon manchmal weh.[/SIZE]

    Nachdem man mich so nett hierher eingeladen hat, ich aber erwähntermaßen gerade eher weniger Zeit habe:


    Ohne groß auf einen meiner Vorredner einzugehen möchte ich festhalten, dass auch ich einen natürlichen Tod Palmas der aktuellen Lage vorziehen würde. Die Argumente dafür spare ich mir an dieser Stelle einmal, da sie schlicht und einfach nicht mehr neu sind.
    _____
    "Wenn man keine Ahnung hat, [was man sonst noch anführen könnte,] einfach mal: Fresse halten."
    In diesem Sinne: M.I.Dives over and out.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Tut mir Leid, dass meine Antworten gerade teils etwas, teils etwas sehr dauern. Das ist jedoch weniger einer bösen Absicht als viel mehr der Tatsache geschuldet, dass ich im RL quasi im Umzug begriffen bin: Von WG-Suche über Möbelsuche bis hin zum tatsächlichen Umziehen und mich gemütlich Einrichten. Sorry an alle auf mich Wartenden - ich bemüh mich.


    Um nur mal ein Lebenszeichen von mir zu geben: Bis Sonntag siehsts noch düster aus. Ab Montag dürft ihr dann aber wieder verstärkt mit mir rechnen! Tut mir Leid für meine Schüler, meine Hochzeitsgäste und alle anderen, die irgendwo auf mich warten... :(

    Gut, wenn wir uns darüber einig sind, dann ist ja auch sicherlich verständlich, dass man für einen Einstieg bei "Null + X" eben auch ein bisschen mehr braucht als für einen Einstieg bei "Null".


    Und dieses bisschen mehr ist hier eben die Zustimmung eines Sim-Off-Verwalters. ;)

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Nur als ganz kurze Anmerkung, ich schrieb ja das eben gerade für diese "Probe" ID´s die eigentlich in die Familie mit den "Großkopferten" wollen eben keine neuen Familien aufgemacht werden. Neue Familien eben nur für diejenigen die gerne Gens Namen XY haben möchten aber eben bei Null, also als Civis mit Bürgerrechten anfangen wollen.


    Das ja unabhängig von den Spielern die als ID ohne Bürgerrechte beginnen wollen und sich dann z.B. durch eine Legionsdienstzeit diese verdienen wollen.


    Versteh mich nicht falsch, aber wer mit Bürgerrecht beginnt, der beginnt wohl nicht bei Null. ;)

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Jaja, schon verstanden. Ich hab ja schon weiter oben geschrieben, dass es das von dir präzisierte System aufgreift. Aber als bekennender 'Ehre wem Ehre gebührt und jedem das seine.'-Junkie muss ich das wohl ebenso expliziter ausstaffieren: Iulius Dives hat das System tragend mitgestaltet.


    Wobei ich mittlerweile glaube, dass Macer Recht hatte, und wir einfach das ausformuliert haben, was die SL sich vorher hinter den Kulissen gedacht hat. :D


    Ähm... Danke, aber so war das wirklich nicht mal gemeint. Ich wollte wirklich einfach nur sagen: Nette Tabelle. Und vor allem, wie viele Namen du dir dafür aus den Fingern gesorgen hast. :D


    Das kann ich einmal komplett so unterschreiben: *subscibed*
    Und btw: Nette Tabelle. ^^


    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Ich fänd es besser wenn es nach der Änderung keine SimOffVerwalter für ganze Gens mehr gibt. Jeder Spieler (ob neu oder Zweit ID) könnte sich dann eine neue Familie innerhalb irgendeiner Gens erschaffen (vielleicht begrenzt man nur durch die SL die Zahl pro Gens um nicht in einigen Monaten 25 Familien bei den Flaviern zu haben). Allerdings sind alle diese neuen Familien in meinen Augen dann "gemeine" Plebs ohne jegliche Benefits die nur mit Bürgerrechten anfangen.
    Möchte man von was profitieren (z.B. der Sohn eines Senators der Aurelier) sein muss man in meiner Vorstellung dann mit dem Vorstand der bespielten Familie sprechen und von diesem die Erlaubnis dazu haben im Stammbaum aufgenommen zu werden.


    Da bin ich ziemlich strikt dagegen! Wie Vala bereits ausführte, hat es (auch aus meiner Sicht) schon seine Gründe, dass man mit einer neuen ID die Zustimmung eines SimOffi benötigt, um in eine Gens aufgenommen zu werden. Den einzigen Punkt, an dem man vielleicht wirklich noch überlegen könnte, wäre aus meiner Sicht: Erlaubt man es einem Peregrinus, der SimOn das Bürgerrecht erlangen konnte, sich frei (heißt: ohne Abhängigkeit von einem SimOffi) für einen Gensnamen zu entscheiden? Da allerdings auch das ein gewisses SimOff-Konfliktpotential birgt, wäre ich letztlich auch da eher dagegen.


    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Vielleicht wäre es zusätzlich möglich, Familienmitglieder die "null" Posting sim-on getätigt haben und gestorben sind, aus dem System rauszunehmen, sodass sie nicht mehr im Stammbaum etc. angezeigt werden. Wird nur schwierig, wenn solch einer ID bereits ID Kinder, die gespielt wurden/werden, angefügt wurden.


    Über Valas Kommentar hinausgehend: Ich finde zudem, dass hier die SimOffis das Sagen haben sollten. Wenn ein SimOffi eine Verwandtschaft aus irgendwelchen Gründen im Tabularium kappen möchte, dann kann er/sie sich damit ja an die SL wenden (auch wenn das wahrscheinlich schon ziemlich gute Gründe sein müssen, damit die dann etwas ändert). Ganz generell soetwas zu veranlassen finde ich - eben weil auch manche dieser IDs schon Kinder angedichtet bekommen haben oder SimOn mal erwähnt wurden (z.B. Stichwort: Erbschaften) oder ähnliches - eher weniger toll.

    Du meinst z.B. die Helvetier, falls ich Varus da richtig verstanden habe? Dem könnte man doch sicherlich Abhilfe schaffen, indem man dann ganz schlicht schreibt:
    "...
    Gens Helvetia: Familie des Helvetius
    ..."


    So, wie die Aurelier einst auf Sonderwunsch (wie ich mal annehme) aus einem drei Stammbäume gemacht bekommen haben, so könnte man eben auf Sonderwunsch auch eine Familie mit eben mehreren (Edit: entfernt) verwandten Stammbäumen zulassen. Da seh ich jetzt eigentlich nicht das große Problem. Der entsprechende SimOffi müsste sich halt einmal drum kümmern, dass statt zweier Familien nun eine mit zwei verwandten Stammbäumen im Tabularium eingetragen wird. So viele wird das ja sicherlich/hoffentlich nicht betreffen: ggf. noch Aurelier und Aelier, oder?

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Was letztlich nix anderes ist als die von mir ins Unsichtbare verschobene 'Gens'-Ebene in der Familienebene im Titel zu integrieren.


    Richtig. Das wollte ich dir damit auch gar nicht streitig machen. ;)


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Auch denkbar... halte ich aber für etwas unübersichtlich. Das wird ziemlich voll.


    Voller wird es doch so oder so zwangsläufig, wenn man vom Gensbegriff weg zu einer Begrifflichkeit niedrigerer Ebene kommt. Einfach nur die Worte Gens gegen Familie auszutauschen funktioniert ja so nicht, eben weil es verschiedene Purgitier-Familien gibt, verschiedene Domitier- und Handrianer-Familien, um mal noch ein paar Gentes zu nennen, die noch zwei Stammbäume haben, von denen in beiden noch IDs leben. (Keine Ahnung, ob da Verwandtschaft besteht oder nicht.) Da kannst du die Liste dann entweder länger machen:
    "...
    - Familie der Iulii Gemelii
    - Familie der Iulii Caepiones
    - Familie der Iulii Curiones
    ..."
    Oder du ziehst sie eben etwas in die Breite, wie bereits ausgeführt. Und da würde ich persönlich eher letzteres präferieren, wobei sich da zu Zwecken der Übersichtlichkeit sicherlich auch noch ein Tabellengitter in den Hintergrund legen ließe oder dergleichen. Wenn man das will. Sollten die Aurelier eine Verwandtschaft bleiben und die patrizischen Iulier, genauso wie die plebeischen Flavier und Cornelier in ihre entsprechenden Abschnitte verschoben werden, dann stünden hinter jeder Gens sogar auch maximal zwei Familien, wie mir scheinen will in dem Sinne:
    "...
    Patrizisch (Minor)
    ...
    - Gens Iulia: Familie der Gemelli
    ...
    Plebeisch
    ...
    - Gens Iulia: Familie der Caepiones, Familie der Curiones
    ..."

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Als Beispiel: wir Duccii haben unsere Stammbäume vor einigen Jahren durch die Einführung der ID Runhild vereint. Das aus dem Grunde, dass die Stammbäume nur zwei reine NSC-Ebenen über den ersten SCs anzeigen. Damit die dritte, unsere IDs vereinende Ebene (also den Stammvater) angezeigt wurde und die Stammbäume verschmolzen brauchte es noch eine ID.


    Diese Spielregel scheint wohl eingestaubt: Stammbaum der Aemilier (erst kürzlich generiert). :D


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Wenn das irgendwie möglich ist, wäre ich dir dafür sehr dankbar. =) In dem Zusammenhang nur noch eine Frage: Was spräche denn dagegen die drei Stammbäume so stehen zu lassen. Bei den drei Stammvätern könnte es sich ja um drei Brüder gehandelt haben, die irgendwann im Reich getrennte Wege gegangen sind. So hatte ich es zumindest in der Vergangenheit immer verstanden, dass diese drei Stammbäume zusammen eine (Groß-)Familie bilden. Eine Familie mit gemeinsamen Wurzeln sozusagen, auch wenn sich deswegen nicht alle Aurelier unbedingt kennen müssen.


    Bei den Stammvätern handelt es sich bereits explizit um zwei Brüder und ihren Neffen, die allesamt abstammen von Marcus Aurelius Antoninus: Die Stammväter Ancius Aurelius Antoninus und Marcus Aurelius Cotta sind besagte Brüder. Der Stammvater Claudius Aurelius Crassus ist der Sohn von Caius Aurelius Crassus, der seinerseits ein Bruder der ersten beiden Stammväter ist. (Alles zu ersehen aus dem gegebenen Link.) ;)


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Frage ist meines Erachten, ob wir eine geschickte Regelung finden können, nach der das Tabularium immer zweifelsfrei genau das widergibt, was sich die jeweiligen Spieler auch denken - sprich da, wo alle Träger desselben Nomen Gentile auch eine echte Familie bilden, sollte das ebenso zweifelsfrei erkennbar sein wie dort, wo es ausdrücklich keine Verwandtschaft gibt.


    Wie wäre es, wenn man nicht den Begriff 'Gens' durch 'Familie' ersetzt, sondern stattdessen eine Form findet à la:
    "...
    - Gens Iulia: Familie der Gemelli, Familie der Caepiones, Familie der Curiones
    ..."
    Dabei nicht mehr den Link von Gens Iulia auf die eine Iulier-Seite, sondern stattdessen drei Links auf die jeweiligen Familien-Seiten. Ob dann für jede der Seiten JE ein SimOffi zuständig ist oder für alle drei Seiten nur EIN SimOffi oder wie, wäre dabei ja dann eine andere Frage.