Beiträge von Marcus Iulius Dives

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    Original von Publius Vinicius Calenus
    Ok, offensichtlich herrscht da noch ein großes Mißverständnis, was ich mit Stammbaum meine... Machen wir es an einem Beispiel fest: der Gens Iulia.


    Im Tabularium gibt es von der Gens Iulia drei Stammbäume mit den Ahnen Marcus Iulius Gemellus, Lucius Iulius Caepio und Marcus Iulius Curio. Diese drei Stammbäume bilden je eine (Groß-)Familie und das bleibt auch in Zukunft so. Es soll also keine weitere Unterteilung geben.


    Ah, okay. Das scheine ich dann falsch aufgefasst zu haben, weil für mich der Begriff der Familie offenbar noch weitaus enger gefasst ist, als für dich. Wie beschrieben unterscheide ich in meiner Vorstellung die Gens (Iulii/Decimi), die verschiedenen Zweige einer Gens (Iulii Curiones/Iulii Caepiones) und die einzelnen Familien eines Gens-Zweiges (Familia des Iulius Licinus/Familia des Iulius Dives). In Klammern jeweils nur Beispiele, um das zu verdeutlichen.


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    Original von Publius Vinicius Calenus
    Der derzeitige Simoff-Verwalter Licinus soll hingegen nach der oben vorgestellten Idee nicht mehr für die gesamte Gens Iulia zuständig sein, sondern nur mehr für seine eigene Familie, nämlich die mit dem Ahn Caepio. Dives verliert daher nicht seinen SimOn-Großonkel.


    Das deckt sich dann ja weitesgehend mit meinem ersten eingerückten Absatz, sodass ich fast schon geneigt bin zu fragen, wen das denn hier überhaupt alles betreffen würde: Ohne jetzt auf Exilanten zu achten wären das doch eigentlich nur die Aurelier, Decimer und Helvetier, oder? Mit Exilanten kämen dann natürlich auch Cornelier, Aelier, Octavier und sicherlich noch ein paar mehr hinzu. Letztlich jedoch: So besonders viele beträfe das doch dann gar nicht. Ganz egoistisch einmal mehr die Iulier angeführt: Da sind alle IDs in den beiden Stammbäumen Gemellus und Curio tot. Soweit ich das richtig verstehe, würde sich da nur für den SimOffi ändern, dass er fortan eben beschränkt nurmehr für den einen Stammbaum verantwortlich ist, sowie eine Seite im Tabularium, die eben nurnoch die Iulii Caepiones repräsentiert. Finde ich jetzt beides ehrlich gesagt nicht schlecht.


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    Original von Publius Vinicius Calenus
    Ist jetzt verständlich, was gemeint ist? Damit dürfte auch das, was Dives bezüglich der Erbschaften hingeschrieben hat, erledigt sein.


    Das mit dem Hinzufügen des Satzes in die Checkliste der Decemviri wäre natürlich weiterhin eine gute Idee, wie ich finde! Darüber hinaus meine Ausführungen zu den entsprechenden Aufgaben selbst kann man dann allerdings wirklich einfach abhaken.


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    Original von Publius Vinicius Calenus
    Was die Aurelier angeht... dürfte wohl ein Relikt sein. Müssen wir schauen, wie wir das hingebastelt kriegen. Wenn tatsächlich alle drei Zweige miteinander verwandt sind, dann sollten wir sie eigentlich schon zusammenfassen.


    Wie gesagt: Aurelier-Stammbaum öffnen => "Stammvater" anklicken => und sehen, dass der im Tabularium ganz offenbar selbst noch einen eingetragenen Vater hat. Verfolgt man diesen Weg bis ganz oben, dann hängen alle drei Stammbäume an einem gemeinsamen "unsichtbaren" Urahn.


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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Die Frage, ob der Iulius, den ich gerade in den Thermen getroffen habe, mit dem Iulius, der vielleicht gerade Consul ist, auf irgendeine Art miteinander verwandt ist, ist also weit weniger unplausibel als heute die Frage, ob mein Nachbar Herr Gauck auch mit dem Bundespräsidenten verwandt ist.


    Sorry, aber gerade im Bezug auf die Iulier möchte ich dem wirklich widersprechen. Denn gerade zu Hochzeiten eines Caesar oder während des Prinzipats des Augustus war der Name mehr als beliebt bei Leuten, die das Bürgerrecht bekommen haben. Nicht umsonst findet man von dort an hauptsächlich plebeische Iulier in der Geschichte (oder aber solche, die erst aufgrund eigener Verdienste geadelt wurden). Gerade die Iulier, bin ich folglich der Meinung, wird man deshalb sicherlich auch historisch als eine Art Massengens bezeichnen können seit dieser Zeit. In dem Sinne nämlich, dass es Massen an verschiedenen Zweigen von Iuliern gab, die untereinander tatsächlich Null verwandt waren.


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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Als nächstes möchte ich auf unser eigenes Wiki unter dem Thema 'Gens' hinweisen: "Dennoch waren die Beziehungen der gentes ein wesentlicher Faktor in der Politik, Mitglieder der gleichen gens gehörten zur Familie und waren deshalb häufig (aber nicht immer) politische Verbündete."


    Unser eigenes Wiki legt hier eine enge Verknüpfung zwischen Gens und Familie nahe. Jetzt wird man vielleicht sagen, der Artikel oder die Formulierung sei fehlerhaft, aber wenn sich ein römischer Bürger durch das nomen gentile von einem bestimmten männlichen Ahnherren ableitet, dann sind entfernte Verwandtschaften für einen Römer alles andere als absurd. Selbst wenn diese faktisch nicht vorhanden waren, so wurden sie dennoch manchmal konstruiert, wie sich sicher anhand einiger prominenter Beispiele belegen ließe. Demzufolge wäre wiederum die Frage nach der Verwandtschaft keineswegs 'merkwürdig'.


    Den ersten Teil vermag ich dahingehend zu bestätigen, als dass im Bürgerkrieg zwischen dem großen Caesar und dem großen Pompeius keineswegs alle Iulier auf Seiten des Iuliers standen! Es gab da mehrere Männer Lucius Iulius Caesar und Sextus Iulius Caesar, von denen manche für und andere eben gegen DEN Gaius Iulius Caesar standen. Deshalb gehörten sie aber dennoch alle zu den Iulii Caesares und bildeten übertragen aufs IR damit also EINEN Stammbaum.
    Wenn wir die Wiki also gerade bemühen, dann verweise ich mal auf den Artikel zum 'Erbrecht', wo es heißt: "Existierten auch keine Agnaten, erbten die Gentilen, in der Kaiserzeit hingegen die Staatskasse (vacantia bona)." Daraus nun leite ich ab, dass bis zum Ende der Republik die Gentilen (also nicht-verwandte Angehörige der gleichen Gens) tatsächlich irgendwo noch eine größere Bedeutung hatten. Mit der Kaiserzeit und den vielen Bürgerrechtsverleihungen allerdings wage ich mal ohne irgendwelche Belege dafür die Behauptung aufzustellen, dass die Bedeutung der Gentilen stark zurückging. Das legt der zitierte Satz nah und es scheint mir auch irgendwie fragwürdig, dass sie die patrizischen Iulier der frühen Kaiserzeit da nun allzu groß mit dem plebeischen Gesinde, das gerade erst überhaupt das Bürgerrecht bekommen hat, beschäftigt und abgegeben hätte. Will letztlich also sagen: In der Kaiserzeit des frühen 2. Jahrhunderts nach Christus, die wir hier spielen, finde ich es tatsächlich eher weniger überzeugend, wenn Dives angesprochen wird auf eine Verwandtschaft zu Caesar, zur einstigen Augusta oder zu dem NSC-Flamen Divi Augusti von Germania Superior (oder so)...


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    Original von Tiberius Helvetius Varus
    ich bitte um Entschuldigung wenn ich jetzt nicht alle bisherigen Postings bis zur Gänze gelesen habe. Ich versuche daher einfach nur meine Meinung zu dem bisher gesagtem abzugeben.


    *räusper* I do sense a little conflict here. ;)


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    Original von Tiberius Helvetius Varus
    Für mich war eine Genz zwar nicht blutsverwandt aber doch enger verbunden als jetzt die irdischen Müllers aus München und aus Hamburg es sind.
    Sie können sich (frei aus dem Kopf wenn sie sich für Gensgeschichte interessieren oder mittels "nachschlagen" im Ahnenbuch) aber alle auf einen Gensgründer zurückverfolgen. Immer wieder hat irgendein Gensmitglied dann einen neuen Zweig gegründet wodurch es halt Helvetia Familien in Roma, in Alexandria, in Germanien usw. gibt.


    Widerspruch: Wenn sich verschiedene Leute auf exakt einen Urahn berufen, dann darf man wohl zwangsläufig schlussfolgern, dass sie irgendwo (und mag es aufgrund der Anzahl an Generationen auch nur entfernt sein) miteinander blutsverwandt sind. Das, was du hier beschreibst, das verstehe ich als exakt einen Zweig einer Gens: Man beruft sich auf den gleichen Stammvater. Am Beispiel der Iulier: Caesar beruft sich auf den mythologischen Iulus. Dives beruft sich auf Iulius Caepio, durch den er nämlich sein Bürgerrecht und damit seinen Namen Iulius hat. Gleiche Gens, aber unterschiedliche Zweige, daraus folgt bei mir (wie auch Hungi im allerersten Beitrag): Keine Verwandtschaft, kein gemeinsamer Stammbaum und damit insbesondere kein gemeinsamer Stammvater.


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    Original von Tiberius Helvetius Varus
    Ich finde (und hoffe das auch so in meinem bisherigen Spiel rübergebracht zu haben) das es definitiv einen Unterschied zwischen Familie (der jeweilige Teilstammbaum oder wie ich es gerne nenne "Zweig") und Gens gibt. Bisher habe ich es so gehandhabt das es einen Hauptzweig gibt und das Oberhaupt dieses Zweiges (im Moment Helvetius Commodus) quasi der Anführer der gesamten Gens ist. Dabei hat er keinen ultimativen Führungsanspruch und rein theorethisch (mangels weiterer Helvetiaspieler im Moment) kann auch ein andere ID die Führung der Gens beanspruchen.


    Hier will ich nur darauf hinweisen, dass ein Sim-Off-Verwalter Sim-Off-Verwalter heißt, weil er Sim-Off ist. Inwieweit es einen "Anführer der gesamten Gens" oder auch nur einen Anführer eines einzelnen Gens-Zweiges historisch gab, vermag ich nicht zu kommentieren, obgleich ich gerne nochmal auf die Iulii Caesares und Caesars Bürgerkrieg gegen Pompeius verweise. Gesetzt den Fall, dass Caesar die Rolle des "Anführers der gesamten Gens Iulia" beansprucht hatte, scheint das gemessen am Verhalten manches seiner iulischen Verwandten nicht sonderlich erfolgreich gewesen zu sein. Und was bringt ein Anspruch, den man nicht durchzusetzen in der Lage ist? (Deswegen wurde der Bürgerkrieg schließlich nicht geführt. ^^)
    Da komme ich jetzt wieder mit der Differenzierung zwischen Gens, Genszweig und Familia. Denn in der Familia, da gibt es ja in der Tat einen Pater Familias mit allerlei Rechten und folglich durchsetzbaren Ansprüchen. Aber schon beim eigenen Bruder hörts da auf mit der Anführerschaft... (Ohne das nun ewig weit vertiefen zu wollen, nur meine zwei Cent dazu. Ich will schließlich nicht vom eigentlichen Thema ablenken: Es geht um die Loslösung der Begrifflichkeit "Gens" von der fälschlichen Gleichsetzung "Gens = Verwandtschaft".)


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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Vielleicht sollte man in Zukunft eher über Quotierungen nachdenken, anstatt ganz viele Zweige innerhalb einer einzigen Gens ausspielen zu wollen. Einer reicht meiner Ansicht nach vollkommen aus und damit dieser nicht völlig platzt, sollten bestimmte Aufnahmebeschränkungen gelten (ähnlich wie derzeit für Patrizier-Gentes).


    So zum Schluss nochmal den Teil, den auch Livianus bereits zitiert hat. Auch ich für meinen Teil finde eine Aufnahmebeschränkung für plebeische Gentes oder einzelne Genszweige nicht gut. Wer ins IR kommt, weil er einen Iulier/Decimer/Duccier spielen will, der wird wohl versuchen zunächst ganz "normal" als Bürger in einem der entsprechenden Stammbäume aufgenommen zu werden. Sei es sofort bei der Anmeldung oder im Spiel über Adoption. Ich glaube eher weniger, dass es soviele Peregrini geben wird, die es tatsächlich hier durchhalten bis zur Erlangung des Bürgerrechts, die danach dann einen neuen Zweig einer bereits bespielten Gens aufmachen wollen. Die Angst vor der Gefahr, dass wir bald ein Dutzend Iulier- oder Decimer-Zweige haben, kann ich daher nicht teilen.

    Sim-Off:

    Jetzt lass ich mich nach einem recht... angenehmen Kennlernabend mit meinen neuen WG-Mitbewohnern (und einem nicht ganz straighten ihrer Freunde ^^) doch noch dazu hinreißen mitten in der Nacht einen Kommentar hierzu zu verfassen. Drum: Wer rechtschreibliche oder grammatische Fehler findet, darf sie liebend gerne behalten. :P


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    wir merken es bei unserem täglichen Frondienst... äh Arbeit als SL immer wieder, dass manche unter euch die Begriffe "Gens" und "Familie" immer wieder verwechseln. Ihr kennt das ja sicher: Irgendwer stellt sich vor, sagt dann natürlich seinen Gensnamen und der andere antwortet mit einer Aussage à la "Ah, du bist ein Iulier/Decimer/Duccier/sonstirgendwas... dann bist du doch sicher mit (irgendeinen Prominenten hier eingeben) verwandt." Eine solche Annahme ist aber schon etwas merkwürdig, denn fragt ihr einen Typen mit Nachnamen Gauck/Köhler/Herzog, ob er mit eurem (ehem.) Bundespräsidenten verwandt ist? Eher weniger, oder?


    Vollkommen richtig! Bis zu diesem Punkt stimme ich dem vollauf zu. Danach allerdings hört es gleich aus verschiedenen Gründen auf. Denn (mal ganz egoistisch an meinem eigenen Beispiel):


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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    - 1 Stammbaumzweig = 1 Familie. Verwandtschaftliche Beziehungen gibt es nur im Zweig, aber nicht zu den IDs im anderen Zweig der gleichen Gens.


    1. Heute noch ist Iulius Licinus der mehrfach SimOn erwähnte Großonkel von Dives, der ihn aus dem Kerker geholt hat, mit dem er rege Briefwechsel hatte, der ihn unterstützt. Und morgen plötzlich kappt eine unsichtbare Schere diese Verbindung und er ist nurnoch irgendein maximal ganz entfernter Verwandter, mit kaum einem ursprünglichen Bezug zu Dives? => Jetzt kann man dann mal überlegen, wieviel SimOn eigentlich geschaffene Fakten damit auf einmal nachträglich infrage gestellt werden würden...
    2. Es wurde bereits angesprochen, das Familienleben. Selbstredend ist es auch aus meiner Sicht mehr als wünschenswert, die Begrifflichkeiten von Gens und Familia mehr und besser zu trennen. Jedoch jetzt teils gut funktionierende gentile Verbände auseinanderzureißen und am besten - weil es ja in der Tat wohl kaum in der Form historisch ist - jeder einzelnen Familie dann auch gleich ein eigenes Stammsitz-Board zu geben, damit sich niemand darum "kloppt", wer in dem einen existenten wohnen bleiben darf und wer ausziehen muss, sehe ich eher kritisch. Meine Meinung: Auch im Sinne der familiären Interaktion sollte man von dieser Idee in der Form etwas Abstand nehmen.


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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Auch als euer Spezialist für Erbschaftsverschiebungen kommts immer wieder vor, daß ich erklären muss, daß die Verwandtschaft sich innerhalb eines Stammbaumzweiges abspielt und nicht zweigübergreifend - denn so wars auch nicht intendiert.


    3. Ein entsprechender Kommentar zu dieser Erbschaftsverteilungsformalität ließe sich doch relativ problemlos in die Erbschafts-Checkliste der jeweils amtierenden Decemviri einbauen, oder nicht? Ich erinnere mich, dass da eh schon lang und breit erklärt stand, wer erben darf und wer nicht und was man alles beachten muss und sollte. Ein so'n Satz würde den Umfang auch nicht mehr sprengen, denke ich. Im Gegenteil allerdings frage ich mich, wie es nach der Zerschnipselung der Stammbäume dann in diesem Amt aussehen soll: Bearbeitet ein durchschnittlicher Decemvir dann in einem Monat Pi mal Daumen seine zehn Fälle, bei denen jetzt nicht mehr nur die Peregrini-Nachlässe quasi direkt an eine Stadt oder den Staat gehen, sondern fortan auch noch ein Gros der bürgerlichen Intestat-Erbschaften (also Erbschaften ohne Testament)? Dann könnte man im Extremfall, auch wenn der eben in der Natur der Sache liegend jetzt überspitzt dargestellt ist, ja beinahe gleich eine Automatik schaffen, welche die Vermögen von Verstorbenen sofort oder eben durch entsprechenden Knopfdruck im Zusammenhang mit der monatlichen Lectio dem jeweils letzten Wohnort vererbt. Kurzum: Es würde aus meiner Sicht einem CH-Amt einen Großteil der Arbeitsbasis entziehen und damit einmal mehr gegen die Interaktion der Spieler laufen. Meiner Meinung nach.


    Unter all diesen Gesichtspunkten finde ICH, dass man die Entscheidung darüber, ob ein Stammbaum aufgeteilt wird oder eben nicht, (weiterhin) dem jeweiligen SimOff-Verwalter überlassen sollte. Am Beispiel der Aurelier sieht man ja: Schon heute ist es prinzipiell möglich, dass man einen Stammbaum in mehrere Stammbäume aufteilt (die sind nämlich bei den Aureliern, das kann man im Tabularium erkunden, alle entfernt miteinander verwandt). Und wie nach meinen Infos dereinst gesagt wurde, dass die Aurelier mit der Stammbaumaufteilung nicht mehr von Zweig zu Zweig ohne Testament vererben können, wäre es selbstverständlich nur logisch, dass man diese Regel auch weiterhin für alle so beibehält.
    Wie gesagt sehe ich weder bezüglich der Erbschaftsverschiebungen DAS große Problem da nun einen kleinen Satz in die Checkliste einzufügen, noch halte ich es für sonderlich praktikabel die [Zitat] "Stärkung des Familiengedankens über den der Gens" auf Kosten ausgerechnet der bisherigen "familiären" Interaktion zu betreiben. Klar, eine stärkere Trennung der Begriffe ist wünschenswert, aber Wege gibt es doch sicherlich auch weniger drastische:


      1 Stammbaum = 1 Sim-Off-Verwalter, sehe ich zum Beispiel mehr als ein. Und auch wenn ein Peregrinus morgen das Bürgerrecht bekommt und Iulier/Decimer/Duccier werden will, dann finde ich, geht das den SimOffi eines existierenden Iulier/Decimer/Duccier-Stammbaums herzlich wenig an. Dann gibt es eben einen Stammbaum dieser Gens mehr und entsprechend einen weiteren SimOff-Verwalter. Die existenten und als solche SimOn lange gespielten Stammbäume mit Gewalt zu zerhacken und auf Familiengröße runterzubrechen... Hm. -.-
      Btw: "Familiengröße". Wenn ich das historische System richtig verstanden habe, dann bedeutet "1 Familie" unter Umständen (und im IR existiert dieser Umständ verdammt oft), dass eine ID ganz alleine dasteht. Denn: Jede männliche ID, die keinen männlichen lebenden Vorfahr mehr hat, ist ja automatisch selbst irgendwie "Familienoberhaupt", nicht? Mal mit Familie; sehr oft (noch) ohne eigene Familie. Bei den Decimi (die erwähne ich mal für Lucias kleines Grammatik-Problem ^^) hieße das zum Beispiel, dass die Brüder Massa und Casca aus dem oben verlinkten Cato-Stammbaum beide ihr eigenes "Familienoberhaupt" wären. Nicht umsonst spricht man beim Heiraten und Kinderkriegen doch vom "Gründen einer Familie", oder...?


      Im Zusammenhang mit dem letzten (normalgroß geschriebenen) Abschnitt könnte man dann zur Betonung der Familien gegenüber der Gens stattdessen überlegen, ob man die Gensseite der Iulier/Decimer/etc aufteilt in der Form, dass man z.B. beim Klick auf die Iulier erstmal nur zu einer Auswahlseite kommt, wo es einmal zu den patrizischen Iulii Gemelli geht, einmal zu den aktuell ausgestorbenen Iulii Curiones und einmal zu den aktiv bespielten Iulii Caepiones. Für jede jener drei Seiten - und den jeweiligen Stammbaum und die jeweilige Aufnahme neuer Mitglieder in ebenjenen - wäre ein SimOffi verantwortlich. Und meinethalber kann man bei der Liste der aktiven Gensmitglieder auch nochmal reingrätschen und daraus eine Liste der aktiven Familien dieses einen Zweiges dieser einen Gens machen. Das sollte SimOff im Tabularium dann eigentlich irgendwo klar werden lassen, dass eine Gens mehrere Zweige haben kann und jeder Zweig wiederum aus mehreren Familien zusammengesetzt sein kann.


      Letzter Punkt: Dieser Thread hier lässt sich sicherlich auch gut als Appell verstehen, eben die Begriffe Gens und Familie SimOn mehr und besser zu trennen. Ich möchte hier einmal an diesen Thread hinsichtlich der korrekten Anrede und des historischen Duzens erinnern: SimOff ein Appell/aktive Aufklärung => dann SimOn durch zumindest einen vermehrten Teil der Spieler die Umsetzung. Damit ist man doch bisher eigentlich ganz gut gefahren, oder? Das finde ich jedenfalls.


    Just my [SIZE=7]eight thousand[/SIZE] two [SIZE=7]hundred and seventy-nine[/SIZE] cents.

    "Das freut mich!", erwiderte Dives lediglich kurz, bevor er hernach einmal groß von seinem zuvor bereiteten Brot mit Fisch und Garum abbiss und kaute... und noch kaute, während sich seine Verlobte mal wieder ins Gespräch der Männer einmischte... und noch kaute, nachdem sie letztlich ausgeredet hatte. Schien, als hätte hier jemand seinen Mund wortwörtlich ganz schön voll genommen...


    Sim-Off:

    Ich danke für die Fragen! Jetzt muss ich (hoffentlich) nicht zugeben, dass mir selbst manche Antwort darauf fehlt... ^^



    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
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    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Dives schluckte hinunter.
    "Ach, das ist es ja nichtmal.", warf er seinem tiberischen Freund ohne lange Zeit des Überlegens entgegen und unterstrich seine Worte mit einer entsprechend wegwerfenden Geste. Erst im Anschluss daran ging ihm auf, dass er hier vielleicht ein wenig vorsichtiger sein sollte und nicht freimütig bis ins letzte Detail kundtat, was ihn hier am meisten an dieser Situation störte. "Ich meine, versteh mich nicht falsch. Es freut mich stets, wenn man meine Arbeit anerkennt, wie ich mich ganz generell selbstredend auch gerne dafür auszeichnen lasse.", setzte er nun in hörbar... politischerem Tonfall fort. "Was mir hier jedoch die größeren Sorgen bereitet, das sind meine Beziehungen zum Hause Decima: Nachdem das Verhältnis zwischen Decimern und Iuliern seit den Hochzeiten" (mit wohlbemerkt langem O) "des Decimus Meridius stets ein gutes war, was sich an dessen einstiger Gattin _Iulia_ Severa, mancheinem Patronat, diversen privaten Anstellungen und so weiter festmachen ließ, haben die Decimer sogar für einen guten Teil des Grundbesitzes meines Cousins Iulius Centho, wie auch meines Großonkels Iulius Licinus, dem Lagerpräfekten in Mantua, gesorgt. Decimus Livianus wollte sogar selbst eine Iulia ehelichen, bevor diese leider viel zu jung verstarb.", führte Dives aus und verkniff sich aufgrund seiner Stimmung einen leicht komischen Kommentar dahingehend, dass auch diese Beziehungen keinen Schaden daran genommen hatten, dass die Iulier irgendwann aus dem Lager der Aurata in jenes der Veneta gewechselt waren.


    "Dann jedoch gab es einen wohl nicht gerade geringen Konflikt meines Cousins Centho mit der Redaktion der Acta Diurna, sowie damit zwangsläufig auch Decima Seiana." Er atmete durch und schüttelte ganz leicht nur seinen Kopf dabei. "Und jetzt hatte ich gerade geschlagene drei Jahre meine Zeit darin investiert, das Verhältnis zwischen Iuliern und Decimern wieder zu verbessern, habe mich mit mancheinem der ihren sogar persönlich angefreundet, bin in der Schola Atheniensis unter anderem aus diesem Grund tätig, habe die Decimi seither stets versucht in Gänze zu bedenken, wenn ich eine Theateraufführung in Ostia finanzierte, einen Tempelbau beauftragte, eine Feier ausrichtete - zu meiner Hochzeit sind sie ebenfalls alle eingeladen. Doch ausgerechnet mit Decimus Livianus, dem Consul, dem höchsten Mitglied der ihren, brauche ich nicht einmal ein drittel der ganzen investierten Zeit, um ihn innerhalb nur eines Jahres konsequent gleich mehrfach gegen den Kopf zu stoßen." Der Decemvir seufzte und griff sich noch eine Eierhälfte. "Und das nun bereitet mir ehrlich gesagt ein paar mehr Sorgen als die Frage, ob seine Worte des Lobes ehrlich gemeint waren oder ob er sich jetzt nicht weiter zusammen mit dem Senat oder dem Kaiser oder seinem Mitconsul oder wie auch immer für etwaige Anerkennungen unserer Tätigkeiten einsetzt oder nicht.", rutschte ihm letztlich am Ende seines Monologs doch noch dieser eine unschöne Gedanken heraus, den die offensichtlich ja kategorische Ablehnung jeden Vorschlags der beiden Vigintivirn zwangsläufig im Iulier geweckt hatte. Dann schlag er das halbe Ei in seinen Händen ebenfalls noch hinunter, bevor er mit einem Schluck aus seinem Becher stark verdünnten Weins (den hatte er sich zu Beginn irgendwann geben lassen, als er noch darauf geachtet hatte, was er hier zu sich nahm) nachspülte.




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    Ob das alles war? Dives kam nicht umhin sich seinerseits zu fragen, was Faustus hier erwartet hatte: Dass der Iulier ohne weiteres Zutun plötzlich nicht mehr so dachte, wie einst auf dem Dach in Trans Tiberim? Dass er sich vielleicht gar spontan jetzt und hier umentschied und damit abseits der eigenen Karriere sehr wahrscheinlich einen Großteil seiner Freundschaften und wohlgesonnenen Verwandtschaft verlor? Dass er mit anderen Worten hier, wo er nun gerade zwangsläufig so mehr oder weniger im Mittelpunkt stand, sich selbst aus seiner eigenen Familie ausstieß und folglich alles auf eine Karte, alles auf Faustus setzte? - Der unwiderrufliche Fehler, als der sich die eigenen Worte anfühlten, hin oder her wäre der Bräutigam doch nur einmal mehr romantisch naiv, würde er hier seinem Geliebten folgen. Und er wollte nicht mehr naiv sein! Er wollte nicht mehr der Schoßhund sein, dem man mit einem Paar schöner Augen und einem Fingerschnippen einfach einen Willen aufdrängen - obgleich dieses Wort hier etwas hart anmutete - konnte. Dives wollte im Gegenteil... endlich ganz und gar erwachsen werden, seine eigenen Entscheidungen treffen, sein eigener Herr sein? Ohne jeden Zweifel würde er dieses Ziel in Gänze mit dieser Sergia an seiner Seite sicherlich auch nicht gerade erreichen. Doch wieviel Freiheit hatte er neben ihr - begonnen irgendwo bei der gesellschaftlichen Norm bis letztlich hin zum von ihr tolerierten privaten Vergnügen mit anderen Männern - verglichen damit, wie es an Faustus' Seite für den Iulier, der er dann wohl kaum mehr in dieser Form wäre, aussähe?
    "Es tut mir Leid.", wiederholte er nur, während er langsam seinen Kopf wieder zu Faustus wandte, mit seinem Blick jedoch auf der Höhe von dessen Händen hängen blieb und nicht weiter nach oben zu schauen wagte. "Es tut mir Leid."




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    Tut mir Leid, dass meine Antworten gerade teils etwas, teils etwas sehr dauern. Das ist jedoch weniger einer bösen Absicht als viel mehr der Tatsache geschuldet, dass ich im RL quasi im Umzug begriffen bin: Von WG-Suche über Möbelsuche bis hin zum tatsächlichen Umziehen und mich gemütlich Einrichten. Sorry an alle auf mich Wartenden - ich bemüh mich.

    Der Aussage des Flaminiers konnte Dives nichts Gegenteiliges entgegensetzen, obgleich er - der Decemvir - sich an dieser Stelle natürlich schon fragte, wie der Praefectus jetzt erstens auf die Idee mit den höchsten Ämtern gekommen war, von denen bisher doch keineswegs irgendeine Rede gewesen war, wie der Iulier auch selbst mitnichten schon dergleichen plante. Er fand, dass er schon weit in die Zukunft blickte, wenn er nur davon träumte, einmal Senator zu sein. Darüber hinaus letztlich waren ihm auch durchaus einige Consulare bekannt, die vor ihrem Consulat mitnichten ein Legionslegat inne gehabt hatten: Großvater Octavius Anton, Großonkel Matinius Agrippa und auch außerhalb der eigenen Verwandtschaft ein Consular Prudentius Commodus, ganz zu schweigen von mancheinem tiberischen Patrizier oder aelischen Kaiserbruder. Ganz zweifellos waren dies alles nur Beispiele und Dives könnte und würde nicht behaupten, dass er anzugeben in der Lage wäre, einen wie großen Teil die bis dato nicht näher militärisch in Erscheinung getretenen Consulare an der Gesamtheit der Nobilitas ausmachten, doch nunja... Aber, wie dem auch wäre, so lag dergleichen ja erwähntermaßen eh zu weit in der Zukunft, als dass sich der Decemvir bereits dieser Tage darum kümmerte.
    "Da hast du zweifelsfrei recht, Flaminius. Doch liegen zwischen mir und den 'höchsten Ämtern' der Karriereleiter derzeit noch einige andere Sprossen, die zuvor erst einmal noch erfolgreich genommen werden wollen. Was den senatorischen Cursus Honorum betrifft, stehe ich schließlich noch ganz am Anfang.", erklärte er und lächelte entschuldigend dafür, dass er eben derzeit noch keineswegs an ein eigenes Consulat oder dergleichen dachte, geschweige denn bewusst danach strebte.


    "In der Tat war ich bereits einungzwanzigjährig Duumvir Ostiensis - aus eigener Kraft, wie ich vielleicht noch hinzufügen möchte." Denn tatsächlich hatte die Feststellung des Stadtpräfekten doch so einen gewissen Beiklang. "Erwähntermaßen ging es mir schließlich auch um einen gewissen Lernprozess bei meiner Tätigkeit. Und der wäre doch unter Umständen ein wenig geringer ausgefallen, hätte ich den gleichen Weg nicht in Ostia, sondern zum Beispiel in Misenum beschritten, wo mein Onkel Iulius Proximus damals noch zusammen mit meinem Cousin Iulius Saturninus die städtische Doppelspitze bildete...", führte er aus und war sich dabei sicher: Es machte gewiss einen Unterschied, ob eine Sippschaft so einflussreich in einer Stadt war, dass sie sogar zeitgleich beide Duumvir-Posten auszufüllen imstande war. Nicht, dass die Dives mit Iulia Helena und Octavius Macer in Ostia auf gar keine Grundlagen hatte zurückgreifen können. Doch anspruchsvoller war es dennoch allemal gewesen, ziemlich sicher.
    "Es überhaupt zu einem eigenen Sitz im Senat zu bringen, so wie einst mein Großvater Octavius Anton einen hatte, ist in der Tat mein großes Ziel." Bevor er frühestens dann damit beginnen würde darauf zu schauen, wie er seinem Großvater vielleicht noch den einen oder anderen Schritt weiter nacheifern könnte. "Jedoch steht vor den Großvätern bekanntlich erst einmal der eigene Vater, den es zu übertreffen gilt. Und ich denke, es würde ihn mit dem _größten_ Stolz erfüllen, wenn ich in der Einheit, in der er bis zu seinem Tod als einfacher Soldat der ersten Kohorte vierte Centurie diente, im kommenden Jahr ja vielleicht als senatorischer Tribun meine Pflicht täte.", versuchte er den Kreis wieder zum Ausgangspunkt zu schließen und griff noch einmal zur Mensa sich am Fisch zu bedienen.




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    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Und wieder einmal war es ein iulischer Sklave, der sich der flavischen Villa nährte, um kurz darauf ein Schreiben an dieser abzugeben, bevor er zur Casa Iulia zurückkehrte.


    Roma, A.D. VI ID MAR DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Vigintivir
    Caius Flavius Scato
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia



    Iulius Dives Flavio Vigintiviro s.d.


    Mit größter Freude habe ich deine Einladung unter anderem meiner Person zu deinen Wahlsiegfeierlichkeiten erhalten und zur Kenntnis genommen und möchte mich hiermit in aller Form für diese überaus großzügige Geste bei dir bedanken, wie ich dir in diesem Schreiben gleichsam selbstredend auch gratulieren möchte zu deinem jüngsten Wahlerfolg: Herzlichen Glückwunsch, Flavius!


    Leider jedoch ist es mir und meiner werten Gattin, wir bedauern es zutiefst, dieser Tage aufgrund diverser noch mit unserer kürzlichen Hochzeit im Zusammenhang stehenden Terminlichkeiten, darunter unter anderem beim Eheofficium, nicht möglich, deiner Einladung zu folgen. Wir hoffen, du vermagst uns dies nachzusehen.


    Selbstverständlich wünschen wir dir und deinen Gästen dennoch ein paar angenehme Stunden und möchten dich unbedingt wissen lassen, dass diese Absage ausdrücklich keine Absage an eine Vertiefung der Beziehungen zwischen unseren Familien ist. Im Gegenteil hoffen wir, dass sich eine Möglichkeit finden oder schaffen lässt, die verpasste Gelegenheit zu einem günstigeren Zeitpunkt nachzuholen.


    Sim-Off:

    Nur aktuell mit der Hochzeit parallel ists halt schlecht...


    Ich verbleibe mit den besten Wünschen für dich und deine Amtszeit. Mögen die unsterblichen Götter dich und die Deinen stets schützen!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES

    Sim-Off:

    @ M.H.Commodus: Sind zwar nicht meine Regeln hier, aber ich will trotzdem mal ganz dezent auf den Punkt 2 in Faustas Startbeitrag hinweisen.


    Da stand er nun also, der Iulier und nahm zunächst reglos fast wie in Trance auf, was Faustus hier sagte: Drei volle Male sprach er von Zusammengehörigkeit; drei volle Male wollte er, dass Dives mit ihm ging; einmal erklangen gar diese drei magischen Worte, auf die der Iulier hätte lächeln, lachen und glücklich sein können. Hätte. Denn zugleich mit jenem Empfinden bahnte sich in gleicher Quantität auch das Gefühl seinen Weg, dass es eben keineswegs so einfach war. Unaufgefordert machte sogleich seine Verlobte diesen Punkt, wobei es nicht einmal nur ihre Drohung seines Karriereendes war, das hier zwischen Faustus und Dives stand. Nein, die eigentlich über allem schwebende Frage lautete doch: Meinte Faustus seine Worte wirklich ernst oder wollte er nur um jeden Preis diese Hochzeit hier verhindern? Wäre es mitunter gar eine Retourkutsche dafür, dass Dives ihn einfach dereinst auf dem Dach jener Insula in Trans Tiberim hatte stehenlassen? Würde er, sobald er dem Geliebten aus dieser Casa gefolgt wäre, nur eiskalt sitzengelassen und weggeworfen werden, verachtet, bloßgestellt und ausgelacht? Sein Blick ruhte noch immer mehr verwirrt und ratlos als alles andere nun auf der Sergia, die ihrerseits bereits wieder Faustus zu fixieren schien...


    'The day a door is closed. / The echo's fill your soul. / They won't say which way to go. / Just trust your heart.' *
    Am heutigen Tage würde sich unwiderruflich eine Tür für Dives schließen. Das schien wohl unausweichlich. Folgte er Faustus, wäre an eine senatorische Karriere nicht mehr zu denken. Bliebe er hier, würde er seine Liebe damit vermutlich zeitgleich in die Wüste schicken. Was sollte er tun? Der Kopf des Iuliers begann sich mit Stimmen zu füllen. Eine von ihnen meinte, dem Herz die Entscheidung zu überlassen. Doch auch das meldete sich nur überaus diffus zu Wort. Und dennoch musste eine Entscheidung her. Jetzt.


    'To find what you're here for, / Open another door. / I'm not sure anymore. / It's just so hard.' *
    Welchen Weg würden wohl die Götter für Dives befürworten? Ob Venus wohl die gleiche Meinung dazu hätte wie Iuppiter und Iuno? Was hielt wohl die Verwandtschaft des Iuliers von dessen Dilemma? Die meisten zweifellos würden zur Ehre der iulischen Ahnen ihm vermutlich die Ehe mit der Sergia nahelegen - allen voran nicht zuletzt sicherlich auch Licinus, der ja bereits offen bekundet hatte, wie viel er von dieser Schlange hielt. Doch gäbe es auch andere Meinungen? Gäbe es überhaupt von irgendwem irgendein Verständnis für wenigstens das Dilemma an sich, noch gänzlich unabhängig von der divitischen Entscheidung?


    'The voices in my head, / Tell me they know best! / Got me on the edge, / they're pushin', pushin', they're pushin'!' *
    Die Stimmen im Kopf des Bräutigams dröhnten lauter und lauter, fast so laut, dass es wohl selbst Faustus und Fausta beinahe würden hören können. Durfte Dives hier überhaupt gehen? Gerade Licinus, der seinen Großneffen aus den Castra Praetoria befreite, wäre sicherlich über alle Maßen enttäuscht von seinem Verwandten. Vermutlich schlimmer noch würde er sich für seine eigene Verwandtschaft schämen, nicht zuletzt auch vor den übrigen Gästen. Extra mit seiner ganzen kleinen Familia den weiten Weg aus Mantua angereist war er, nur um hier einen Schlag ins Gesicht zu bekommen? Vermutlich würde er es Dives nicht verzeihen, wenn der jetzt hinaus stürmte. Vermutlich geschähe es dem Iulier ganz recht. Vermutlich war er es seinem Großonkel schuldig diesen, wie die Gens Iulia als solche stolz zu machen. Oder nicht?


    'I know they've got a plan, / But the balls in my hands! / This time its man-to-man. / I'm driving, fightin', inside a / World that's upside down / And spinning faster. / What do I do now - without you?!' *
    Das war die große Frage. Was würde Dives tun ohne Faustus? Hätte er eine Chance auch ohne ihn glücklich zu werden? Gäbe es vielleicht sogar einer Hochzeit mit der Sergia zum Trotz einen Weg, um Faustus zurückzugewinnen? Die Fragen im Kopf des Iuliers begannen sich zu überschlagen wie es überhaupt immer schwerer wurde, sich auf eine der vielen Fragen länger als nur den Bruchteil eines Wimpernschlags lang zu konzentrieren.


    'I don't know, where to go, what's the right team? / I want my own thing. So bad I'm gonna Scream! / I can't choose, so confused! What's it all mean? / I want my own dream. So bad I'm gonna Scream!' *
    Ja, er hätte hier und jetzt wirklich am liebsten schreien wollen. Doch auch dazu hätte er sich an dieser Stelle überhaupt erst einmal natürlich rühren müssen. Auf dieses Stichwort hin sah auch Dives nun wieder zu Faustus. Er konnte nicht länger warten. Er musste eine Entscheidung treffen. Ohne eine Gesichtsregung entzog er seinem Gegenüber auf dessen Impuls hin die eigene Hand. Damit nun obsiegte einmal mehr die Angst vor den angedrohten Konsequenzen seiner Verlobten, die ihn bereits damals dazu getrieben hatten, sich wehrlos überhaupt erst in diese Verlobung zu ergeben. Er war ein Feigling. Dazu obsiegten einmal mehr die Zweifel an Faustus Beweggründen und Motiven, sowie an seiner plötzlichen Ernsthaftigkeit, obgleich es sich echt anfühlte, was der Geliebte sagte. Aber durfte Dives ihm seit ihrem Gespräch auf dem Dach jener Insula in Trans Tiberim überhaupt noch glauben? Durfte er?
    "Es tut mir Leid.", erklärte er sodann mit noch immer einer Mimik, die diese Bezeichnung nicht verdiente. Irritiert, ratlos und überrollt vermochte das Gesicht des Iuliers neben kleinen Ansätzen ebendieser Gefühle kaum mehr als Leere auszudrücken und auszustrahlen. "Aber ich kann hier nicht weg." Er ergriff in gewisser Weise wohl symbolisch die Hand seiner neben ihm stehenden Braut und wandte seinen Blick einmal mehr zu ihr, die Enttäuschung nicht in den decimischen Augen sehen zu müssen. Und schlimmer noch als das fürchtete er sich davor, das strahlende Blau in Faustus' Augen auf einen Schlag verblassen zu sehen, zu erkennen, wie zeitgleich das Herz des Geliebten zerbrach, und zu realisieren, dass er soeben einen unwiderruflich großen Fehler begangen hatte...


    Sim-Off:

    * Youtube zeigt die volle Performance. Heute, was ich schon länger mal wollte, sogar 'self-sung'... at least in some kinda way. ^^



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    Was aber auch nur damit zu tun hat, dass es nur eine Kanzlei gibt, in der zB ein Procurator a libellis tätig ist.
    Der Vorteil (aus meiner Sicht) der aktuellen Anzeige der Seiten ohne Signaturbild: Man muss nicht daran denken, diese Links zu ändern, sollte irgendwann einmal eine neue Legion, eine neue Classis (den Fall hatten wir ja erst) etc bespielt werden.


    Insofern denke ich, dass WENN hier etwas geändert werden sollte, die Anpassung eher in die andere Richtung gehen sollte. Denn es gibt aktuell auch nur drei Links in BEIDEN Laufbahn-Übersichten, die derart 'eingeschränkt' * sind, dass auch die entsprechenden Signaturbilder angezeigt werden: Procurator Familiarum Gladiatoriarum, Tribunus Cohortis Praetoriae & Praefectus Praetorio.


    (* 'eingeschränkt' meint am Beispiel der Legionäre: Es werden nicht sämtlichst alle Legionäre angezeigt, sondern nur alle Legionäre einer Legion.)

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    http://imperium-romanum.info/tabularium.php?a=i&p=1435 **


    http://imperium-romanum.info/tabularium.php?a=i&p=1439 **


    ** die Beschreibung fehlt (Wäre es möglich wie hier: http://imperium-romanum.info/t…ium.php?a=i&p=1372&p2=370 ) bei den Laufbahnen, die jeweiligen Ämter, die fehlende Signatur anzeigen zu lassen?)


    Die "fehlende Signatur" fehlt nicht. Die beiden verlinkten Ämter gibt es auf Provinzebene nämlich in mehreren Provinzen, wie du sehen kannst, wenn du im Werdegang von Quintus Minidius Geminus schaust. Ergo: Es gibt im Gegenteil sogar zu viele Signaturen, um sie alle gleichzeitig anzuzeigen.


    Erkennen kannst du dergleichen übrigens daran, dass die von dir geposteten Links verschieden aufgebaut sind: Manche haben am Ende nur eine Zahl (zB "p=1439"), während andere zwei Zahlen haben (zB "p=1439&p2=761"). Wenn du Lust und Laune hast, dann kannst du damit ja ein bisschen herumspielen und dir zum Beispiel alle jemals in irgendeiner Legion bespielten Legionäre anzeigen lassen. (Selbstverständlich werden auch dabei nicht alle 30 Signaturen eines Legionärs angezeigt.)


    Manchmal funktioniert es sogar auch andersum: Du findest diesen Senator-Link, der hier angezeigt wird, doof, weil die Signatur fehlt? - Dann einfach die beiden Links anschauen und zu diesem hier zusammenwürfeln. ;)

    "Nun bin ich... noch... kein anerkannter Advocatus im Sinne unserer Gesetze und vermag daher selbstredend nicht eine in dem Maße gewichtige Prognose abzugeben. Jedoch nicht zuletzt auch unter Hinweis auf ein kaiserliches Dekret, welches irgendwann zwischen Kalenden und Iden im vergangenen August erlassen worden ist und die Erbschaften unter der Herrschaft Vescularius Salinators für nichtig erklärt, sollten die Aussichten vergleichsweise gut sein.", gab er seine Meinung zur Sache ab. "Nicht zuletzt bin auch ich der Meinung, dass es für dich sicherlich weit mehr zu gewinnen denn zu verlieren gäbe - nicht zuletzt die Reinwaschung des Namens deines Vaters, neben dessen Nachlass.", nickte er letztlich bekräftigend und bot selbstredend im Sinne der tiberisch-iulischen Beziehungen an: "Darüber hinaus will ich dir versichern, dass ich gerne dazu bereit bin, zu tun, was ich kann, um dich in dieser Sache zu unterstützen! Vorausgesetzt natürlich, dass du dergleichen wünschst." Denn aufdrängen wollte er sich nun auch wieder nicht. Wie gesagt lag ihm schließlich etwas an den teils verwandten, teils verbündet befreundeten und teils auch nur bekannten Tiberiern. Und so würde er diese Verbindungen auch sicher nicht leichtfertig durch unangemessenes Verhalten aufs Spiel setzen...




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    Der Iulier kam nicht umhin ein wenig stolz zu lächeln darüber, dass er ohne Cursus Iuris diesen Feststellungsprozess gewonnen hatte.
    "Naja, offensichtlich.", gab er auf die kritische Nachfrage sodann an. "Denn ich vertraue darauf, dass der Praetor Urbanus Fundanius Fenestella, der dem Prozess nicht zuletzt sogar persönlich als Iudex vorsaß, es sonst gar nicht erst zugelassen hätte, dass ich mich ohne Advocatus ganz selbst vor Gericht zur Sache erkläre.", legte Dives dar. Und tatsächlich hatte ihn der Praetor ja nicht einmal gefragt, ob der Iulier den Cursus Iuris absolviert hatte, wiewohl man von einem Vigintivir im Gegensatz zum Praetor sicherlich auch keineswegs zwangsläufig davon ausgehen konnte, dass dieser einen erfolgreich bestandenen Rechtskurs der Schola Atheniensis vorweisen konnte.
    "Und in der Tat habe auch ich das von dir besagte Dekret zur Kenntnis genommen. Allerdings, und das war hierbei das Problem, sprach jenes Dekret lediglich vom Zeitraum der vescularischen Herrschaft und war wenigstens nach meinem Verständnis damit beschränkt auf seine Zeit auf dem Kaiserthron. Der verhandelte Vorfall im Gegensatz dazu ereignete sich jedoch erwähntermaßen, als der Vescularius noch auf deinem jetzigen Amtssessel saß." Da mochte er unter Umständen sehr wahrscheinlich auch schon wie der Kaiser selbst geherrscht haben, doch dies eben offiziell maximal als Vertreter des Ulpius Valerianus und noch nicht in seinem eigenen Namen. Dives trank noch einen Schluck aus seinem Glas, bevor er mit einem Nicken - offenbar kamen die Eier nicht so ganz an - den nächsten Gang auftragen ließ: Frischer Fisch dekoriert mit hier und dort auch einigen Muscheln, sowie eine größere Schale mit Garum, geschnittenes Weißbrot und etwas jahreszeitlichen Salat mit Olivenöl.


    "Das ist mir natürlich durchaus bewusst, dass es für ein später einmal eigenes Kommando besser wäre, wenn man in einer Legion, am besten gar einer grenznahen sein Tribunat ableistet.", stimmte der Iulier nickend zu. "Jedoch reizt es mich eher weniger einmal als Legionslegat tätig zu sein. Ich sehe meine ferne Zukunft eher im etwas zivileren Bereich als Advocatus, so ich denn den Cursus Iuris hoffentlich bald schon zu absolvieren in der Lage sein werde, oder auch in der Verwaltung, sowie nicht zuletzt auch ganz allgemein in der Senatspolitik.", umriss er ganz grob. Ursprünglich hätte er an dieser Stelle vermutlich auch den Cultus Deorum noch erwähnt und angeführt, doch war es nach jetzt etwa anderthalb Jahren ohne Reaktion auf sein einstiges Schreiben an den Magister der Septemviri wohl mehr als eindeutig, dass jene ihn - vermutlich im Hinblick auf den Auguren Iulius Centho - nicht wollten. Auf Knien betteln, wenn er noch nicht einmal eine Antwort wert war, das würde er jedenfalls nicht. Alternativen meinte er ja durchaus noch genügend zu haben.
    "Ich werde bald 25.", beantwortete er hernach so simpel, wie es eben war sein Alter zu nennen. Mit gerade 19 war er Quaestor in Ostia gewesen, hatte nach einer Erkrankung das folgende Jahr für seine Ernennung zum Decurio gekämpft und war anschließend zwei Jahre Duumvir von Ostia, bevor er nach Roma zurückkehrte, wo er ein Jahr seine Kandidatur zum Vigintivirat vorbereitete und nun, mit 24 Jahren, in ebendiesem Kollegium amtierte. "Und geboren bin ich selbstredend in Roma.", korrigierte er anschließend das angedeutete Missverständnis, das hier zwischen ihnen zu stehen schien, wobei er bewusst verschwieg, dass er aufgewachsen in das Provinz Asia war. "Nach Ostia hat es mich lediglich verschlagen, da es mir unter der faktischen Herrschaft des Vescularius nicht angemessen möglich schien, hier in Roma erste politische Erfahrung durch ein traditionsgemäßes Tirocinium fori bei einem Senator zu sammeln." Was hätte er da lernen sollen? Wie man dem Fettwanst offenbar nichts hatte erfolgreich entgegensetzen können, wofür nicht zuletzt die Ulpier teuer mit dem Leben bezahlten? "So zog ich in der damaligen Lage dann das vergleichsweise selbsttätige Anlernen politischer Gepflogenkeiten in verhältnismäßig kleinem Rahmen in Ostia vor, bevor ich nach Änderung der politischen Situation in der Folge des Bürgerkriegs aus Ostia nach Roma zurückkehrte." Und hier war er nun.




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    Und wie allein es sich anfühlte! Der Iulier begann bereits zu tagträumen, dass Faustus gleich jenem Festtag der Fors Fortuna auf einer von zwei strahlend weißen Rössern gezogenen Biga direkt in dieses Atrium hinein fuhr und einmal mehr den unglücklich Verliebten romantisch entführte. Das hieß, nein, besser nicht! Denn welchen Eindruck würde das auf die ganzen Gäste machen? Und würde es nicht auch der weiteren Karriere des Iuliers jede Ernsthaftigkeit entziehen? Er überlegte sich eine Alternative: Ja, man stelle sich vor, Faustus käme in feurig rotem Aufzug, zielstrebig mit seinen Augen ausschließlich auf Dives ruhend, die Welt um sich herum vergessen und nur den Iulier sehend auf ihn zu! Der Hauch seines Geruchs würde dem Bräutigam weiter ins Gesicht strömen, während der Decimer schon längst vor ihm zum Stehen gekommen wäre und sprach: 'Marcus.' Dann würde Faustus die iulische Hand gratulierend ergreifen und mit bebenden Lippen sagen: 'Marcus... du hattest Recht.'


    Als Imagination und Realität nicht mehr in Einklang miteinander schienen, ging Dives unter in Falten gelegter Stirn irritert auf, dass sein Gegenüber hier und jetzt nicht nur vor seinem inneren Auge vor ihm stand. Es kostete den Iulier selbstredend einige Augenblicke Zeit, dies zu verarbeiten. Was tat Faustus hier? Was wollte er? Gedachte er tatsächlich Dives von hier zu entführen? Beim Iuppiter, gab es das nicht immer nur in Märchen und Geschichten, dass jemand im letzten Moment bereits halb in der Trauung begriffen vom 'Richtigen' aufgehalten wurde und dann womöglich am selben Tag noch ebendiesen an des 'Falschen' statt ehelichte? Der Blick des Bräutigams fiel auf Lepidus, dann auf Caelius Caldus, der in dessen Richtung stand, dann auf Decimus Aquila, der sich ebenfalls dort erfassen ließ. Hernach schaute er den rot gewandeten Geliebten an:
    "Faustus... Was machst du hier?!", wollte er wissen und konnte sich nicht helfen das Offensichtlichste hinzuzufügen: "Ich bin dabei zu heiraten!" Ungläubig und für den Moment zu keiner weiteren Bewegung fähig - auch nicht dazu, seinem Gegenüber die eigene Hand zu entziehen - starrte er Faustus an.




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    Auf die Post aus dem Atrium Vestae hatte der an Iulier nur stirnrunzelnd schauen können. Denn weder wusste er etwas von einem Fauxpas auf dem Fest der Fors Fortuna (es konnte wohl unmöglich von der Zweisamkeit mit Faustus die Rede sein und ansonsten meinte Dives zu recht von sich behaupten zu können, dass er sich ganz gesellschaftskonform verhalten hatte), noch hatte er bei seinem letzten Besuch des Atrium Vestae die Decima überhaupt gesehen. Zuletzt hatte er nämlich von einer anderen Vestalin die als Decemvir stlitibus iudicandis benötigten Auskünfte erhalten.


    Roma, A.D. VIII ID MAR DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Sacerdos Vestalis
    Decima Messalina
    Atrium Vestae
    Roma, Italia



    Iulius Decimae Sacerdoti Vestalis s.d.


    Du magst mir meine direkten Worte hoffentlich verzeihen, verehrte Vestalin Decima, doch muss ich zugeben, dass ich deinen jüngsten Brief an meine Person nur mit einiger Verwunderung zur Kenntnis genommen habe. So vermochte ich mich einerseits nämlich nicht an einen von meiner Seite begangenen Fauxpas auf einem Fest der Fors Fortuna zu entsinnen, wie ich mich an dieser Stelle jedoch trotzdem in aller Form bei dir entschuldigen möchte, sollte mir ein derartiges Malheur unterlaufen sein.


    Auf der anderen Seite nun möchte ich darauf hinweisen, dass ich deinem ehrenwerten Vater sehr wohl eine Einladung zu meinen Hochzeitsfeierlichkeiten habe zukommen lassen, wobei ich explizit neben seiner Gattin auch seine Kinder invitierte. Und vor unserem hohen römischen Recht magst du kein Teil mehr der Familia deines Vaters sein. Wenigstens aus meiner bescheidenen Sicht jedoch bist du nach wie vor sein Kind - auch ohne seiner Familia anzugehören.


    Solltest du dich folglich ausgeladen, missachtet oder gar übergangen fühlen, so versichere ich dir beim Stein des Iuppiter, dass dergleichen niemals in meiner Intention lag oder liegt. Vielmehr bedauere ich meine offensichtlich missverständlichen Worte, wie auch die durch dieses Missverständnis entstandene Situation als solche. Ich würde es nicht wagen eine hohe Dienerin der Vesta intendiert zu kränken oder gar zu beleidigen!


    Ich verbleibe in der Hoffnung, dass du meine Apologie nachvollziehen und mir mein Verhalten darüber nachsehen kannst. Möge Vesta stets über dich wachen, wie du auch über ihr heiliges Feuer wachst!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES

    Sim-Off:

    Kein Ding. ;)


    "Bei den Decemviri stlitibus iudicandis.", korrigierte Dives seinen Gast mit einem netten Lächeln. "Und da gestaltet sich die Arbeit durchaus recht interessant - gerade wenn man sich mit diversen Testamenten zu befassen hat und vor der Frage steht, was ein Erblasser mit seinen Worten wohl meinte und wie man diesen im Einklang mit römischen Recht am besten gerecht wird.", erzählte er erstmal vergleichsweise allgemein. "Andererseits kann es aber auch fast schon etwas herausfordernd sein und werden, wenn man in meinen jungen Jahren ohne einen anerkannt an der Schola Atheniensis abgeschlossenen Cursus Iuris vor dem Praetor Urbanus Fundanius Fenestella selbst eine Feststellungsklage anstrengt und sich dabei dafür stark macht, dass das Unrecht, welches sich zu Zeiten ereignete, als dein Amt noch von einem machthungrigen Ungetüm ausgefüllt wurde, rückgängig gemacht wird." Während er diesen langen Satz kurz sacken ließ, nickte er bedächtig. "Dir ist der Name Iunia Axilla noch bekannt? Das ist die Frau, die auf dem Forum Romanum das wahre Testament des Ulpius Valerianus verlesen hat. Den Nachlass ihres ersten Ehemannes Aelius hat der Vescularius dereinst unrechtmäßig einfach konfiszieren lassen.", führte er dann auch ganz speziell aus und griff sich eine der hartgekochten Eierhälften.


    "Andererseits muss man natürlich auch sagen, dass sicherlich jedes neue Amt auch gewisse Herausforderungen mit sich bringt. Das wird es dir als Praefectus Urbi bestimmt nicht anders gehen, oder?", vermutete Dives. "Und wenn einen eine Herausforderung dann trifft, muss man sie eben versuchen möglichst erfolgreich zu bewältigen, um sich nicht zuletzt damit dann auch für höhere Aufgaben zu qualifizieren, nicht wahr?" Dabei sprach er selbstredend wieder ein wenig mehr von sich. Denn der Flaminier zweifellos hatte nicht zuletzt mit seiner Stadtpräfektur schon so viel erreicht, dass sicherlich nicht mehr allzu viele höhere Aufgaben auf ihn warten konnten, oder? Gehörte der Schwager dieses Annaeus eigentlich bereits zu den Consularen oder war gleich jenem noch praetorischen Ranges?
    "So hoffe auch ich selbst letzten Ende also, dass mich meine Amtsführung qualifiziert für hoffentlich ein Tribunat in deinen Reihen.", entschloss sich Dives dann dergleichen jetzt einfach anzusprechen. "Denn nicht nur, dass es bisher eine Art Tradition war, dass die politisch aktiven Angehörigen meines Genszweiges sich bei den Cohortes Urbanae als Tribuni engagierten und ich ja nicht ganz vor zwei Jahren überhaupt erst von Ostia hier nach Roma zurückgekehrt bin, glaube ich auch hier in der Ewigen Stadt am besten weiter für Recht und Ordnung sorgen zu können.", gab er erst einmal an und verschwieg, dass er im britannischen, germanischen, dakischen oder parthischen Grenzgebiet sicherlich auch nicht sonderlich gut aufgehoben wäre. Denn er mochte vieles sein, war aber gewiss kein Militär. Ein paar Diebe und Verbrecher zu fangen und Recht und Ordnung der Urbs Aeterna aufrecht zu erhalten, das käme ihm da schon weitaus gelegener, von den Verwaltungsaufgaben, denen er sich mit Freuden widmen würde, ganz zu schweigen...




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    Und kaum noch erwartet passierte es doch - sogar gleich zweimal: Denn nicht nur der Trauzeuge Caelius Caldus, sondern nicht sonderlich viel später auch ein gewisser claudischer Gast vermochten ein ehrliches Lächeln auf die Lippen des Bräutigams zu bringen. Dabei intendierte Dives selbstredend keineswegs, dass seine Mimik gegenüber allen anderen Gästen bisher nur vergleichsweise aufgesetzt war. Im Gegenteil wollte er ja sogar ehrlich erfreut schauen. Es gelang ihm einfach nur nicht bis ins letzte Detail.
    "Claudius Felix!", begrüßte er den gutaussehenden Patrizier also gleich auch ein bisschen persönlicher. Die Sergia stand natürlich noch immer an seiner Seite. "Das nenne ich wirklich eine freudige Überraschung, dass du meiner... unserer Einladung gefolgt bist! Es ist schön, dich hier begrüßen zu dürfen." Da fühlte sich der Bräutigam gleich ein bisschen weniger allein! Er zwang sich seine Mundwinkel wieder etwas zu senken, nachdem er den Claudier wahrscheinlich jetzt schon etwas zu überschwenglich begrüßt hatte - dafür, dass sie sich erst einmal kurz gesehen hatten. Aber in diesen blauen Augen, da konnte man sich ja schon ein bisschen drin verlieren, nicht wahr? Moment. Begann der Iulier hier etwa gerade zu flirten? Schnell wandte er seinen Blick zur Sergia.
    "Und dies ist sie, meine verehrte Braut: Sergia Fausta, Nichte des Senators Annaeus Modestus. - Fausta, das ist Claudius Felix, der Enkel des Senators Claudius Menecrates.", machte er die beiden miteinander bekannt und wagte hernach beinahe nicht, seinem Gast noch einmal in die Augen zu blicken. Dann tat er es doch. "Begleitest du deinen Großvater oder kommst du... allein?", wollte Dives dann ablenkend wissen und versuchte sich zusammenzureißen.




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    Die Sergia und die Quintilia kannten sich? Sachen gabs...
    "Aculeo, salve! Und natürlich auch ein freudiges Salve dir, Quintilia. Ich freue mich, dass ihr es einrichten konntet, heute hier zu sein und mit uns zu feiern!", hieß er diese beiden Gäste vergleichsweise kompakt willkommen. Ein Kompliment an die Dame nicht vergessen: "Du vermagst deinen Verlobten ganz vortrefflich durch deine Begleitung zu schmücken, wenn ich das so sagen darf." Er lächelte und griff mit seiner Rechten nach Aculeos Unterarm, um ihn vermeintlich nur freundschaftlich zu begrüßen. Jedoch nutzte er den Augenblick räumlicher Nähe noch für ein paar erinnernde Worte: "Du weißt hoffentlich noch, was ich dir geschrieben habe, oder? Ich würde mich freuen, wenn du meine etwas anzügliche Vergangenheit heute vielleicht ruhen lassen könntest.", wünschte er sich mit ernstem Blick und schaute dann zu seiner Verlobten. Sollte wohl sagen: Die weiß nichts davon und soll auch weiterhin nichts davon wissen. Das war zwar gelogen (und wieder auch nicht, weil Dives ja nicht wirklich etwas sagte), doch der Bräutigam wollte derlei lieber noch einmal zu viel gesagt haben, als später dann eine böse Überraschung zu erleben.
    "Und auch wenn deine Verlobte sie offenbar schon kennt, so darf ich wenigstens dir noch bekanntmachen: Das ist meine bezaubernde Braut Sergia Fausta.", stellte er dann noch einmal vor. Das Wort bezaubernd passte zwar sicherlich nicht ganz so gut wie Hexe, aber der Schein musste ja gewahrt bleiben. So also lächelte Dives in einer Art, wie er meinte Lächeln zu müssen, um halb verliebt, halb politisch klar im Kopf zu wirken. Wie lange der Begrüßungsmarathon sich wohl noch hinzöge? Das Lächeln wurde allmählich nämlich immer schwerer... und das noch vor der eigentlichen Zeremonie. 'Götter gebt mir Kraft!'




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    'Jaja, genau, soso / und noch ein Hochzeitsgast - Joho!', versuchte sich Dives in gedanklicher Stimmungsaufhellung, um sich von seiner tristen Gefühlswelt abzulenken. So wirklich erfolgreich funktionierte es allerdings nicht, sodass er auch weiterhin nicht über seine Nasenspitze hinaus zu lächeln und Freude zu zeigen vermochte. Doch wer wusste schon in den Augen des Iuliers zu lesen? Der eingetroffene duccische Senator etwa? Höchst unwahrscheinlich - sodass es sicherlich keine schlechte Idee war, wenn man ihn als nächsten begrüßte... gemeinsam, denn seine Verlobte schien Dives ja heute keinen Schritt mehr vom Leib zu weichen. Leider.
    "Salve, Senator Duccius! ... Verzeih, _Praetor_ Duccius! Es ist mir und uns eine überaus große Ehre und Freude, dich heute hier trotz deiner Amtsverpflichtungen als unseren Gast begrüßen zu dürfen.", begrüßte der Iulier seinen Mitklienten des Vinicius Hungaricus. "Ganz herzlich sei dir selbstredend gratuliert zu deinem überaus verdienten Wahlsieg!" Eh er das vergas, sagte er das lieber gleich an dieser Stelle. Dann wandte er seinen Blick zu Fausta an seiner rechten:
    "Ich darf dir bekannt machen: Sergia Fausta, Nichte des Annaeus Modestus und meine Braut.", stellte er vor. Hatte er noch irgendetwas vergessen? Willkommen heißen, Glückwünsche zu neuen Ämtern bei Herren, möglichst persönlich scheinende Komplimente bei Damen und dann seine Verlobte vorstellen. Schien erstmal alles abgearbeitet zu sein. So lächelte Dives einfach charmant zu 'seiner Sergia' und erwartete natürlich auch von ihr ein paar begrüßende Worte - wie bereits die duzenden Male zuvor.




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