Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Das anfänglich stolze Lächeln des Iuliers bei den lobenden Worten seines Gegenübers - eines amtierenden Consuls (!) - büßte einen kleinen Teil seiner Strahlkraft ein, als der Decimer meinte, dass man sich notfalls auch an den Princeps in dieser Angelegenheit wenden könnte. Dives behielt es für den Moment lieber für sich, überlegte er sich spontan, dass der schriftliche Gang zum Augustus bereits erfolgt war... mit vergleichsweise wenig produktivem Ergebnis, sodass dieser ganze Prozess, in den der Praetor den Decemvir hier zu Teilen sicherlich auch hineingeredet hatte, überhaupt erst nötig geworden war.
    "Ich danke dir für deinen weisen Ratschlag, Consul.", antwortete er da lieber gleich auf den Hinweis bezüglich der Stadtpräfektur. *


    Sim-Off:

    * Obgleich ich sagen muss, dass die Amtszeiten von Victor und Hungi zwar je über 3 RL-Monate lang waren, ich da aber im Sinne von Einarbeitung und echter Tätigkeit im Amt durchaus 1 RL-Jahr auch mit 1 IR-Jahr gleichzusetzen bereit wäre.
    Aber selbst wenn man das nicht macht, sind 3 IR-Jahre (Hungi) oder 6 IR-Jahre (Victor) Stadtpräfektur noch immer lange, lange keine 15 IR-Jahre (!), auf die man rechnerisch bei Salinator nach insgesamt 3,75 RL-Jahren käme...


    "Ich werde versuchen ihn zu bedenken, wenn ich", nannte er das Datum und den entsprechenden Verhandlungssaal, "vor dem Praetor selbst in seiner Funktion als Iudex stehen werde." Ob der Consul persönlich jener Verhandlung beiwohnen wollte, gar beiwohnen würde? Dives wagte es kaum sich derlei auszumalen: Augen und Ohren eines Consuls und eines Praetors wohlbemerkt außerhalb einer Kandidatur vor dem Senat explizit auf ihn gerichtet... Aber nein, der Consul hätte sicherlich so viel zu tun, dass er maximal einen Boten schickte, wischte er sein Hirngespinst sodann wieder fort. Nicht zuletzt fragte er ja vielleicht auch nur nach dem Termin, um zu wissen, wann man mit einem Ergebnis für seinen Patron rechnen könnte. Ja, vielleicht ging es letztlich um genau das und nicht mehr.

    Und wieder nickte der Iulier zufrieden. Punkt zwei von erwähntermaßen drei: done.
    "Damit, ehrenwerter Praetor Fundanius, bleibt mir nurmehr eine offene Angelegenheit auf meiner kleinen Liste. Dabei geht es um die Erbfälle des Consulars Manius Tiberius Durus, sowie der Tiberia Arvinia, beide verblichen zu Zeiten der vescularischen Herrschaft.", drückte er sich vergleichsweise neutral aus. "Anders jedoch als im Fall des Aelius Archias, dessen Nachlass lediglich auf unbestimmte Zeit beschlagnahmt wurde, sodass sein Fall auch in den Erbschaftsakten entsprechend offen und als nur auf Eis gelegt markiert ist, wurden die Nachlässe der beiden besagten Tiberier damals unter Vescularius ganz offensichtlich direkt an die Staatskasse übertragen und ohne den üblichen Erbschaftsprozess eines Decemvirn... ja, einfach verstaatlicht!", strich er den aus seiner Sicht größten Unterschied beider Angelegenheiten heraus und fand diesen auch selbst nicht wenig skandalös.
    "Entsprechend, Praetor Fundanius, wurde ich auch erst durch ein Schreiben eines Verwandten der beiden verblichenen Tiberier auf diese Fälle aufmerksam gemacht und wende mich nun an dich mit der Frage, was hier nun für die Tiberier, für mich zu tun ist.", machte er nur eine kleine Pause. "Denn es liegt doch auf der Hand, dass weder der Consular Manius Tiberius Durus sich in irgendeiner Weise strafbar gemacht hat - zwar sollte er für den Mord an unserem geliebten Valerianus verhaftet werden, doch hätte unser verehrter Augustus Cornelius wohl keine Munera _höchst selbst_ gestattet, wenn da auch nur ein Fünkchen Wahrheit dran zu finden wäre - noch und erst recht nicht hat sich Tiberia Arvinia etwas zu Schulden kommen lassen, die nicht einmal im Ansatz mit dem Kaisermord oder irgendeinem anderen Verbrechen in Verbindung gebracht wurde - schon durch den Vescularius nicht. Darf also ein Mann, ein alles andere als unumstrittener Herr Romas", verwendete Dives hier bewusst keinen Kaisertitel, "jegliche Nachlässe, teils trotz existentem Testament, einfach komplett an sich reißen, nur weil ihm ganz offenbar der Name des Erblassers nicht gefällt?", schloss der Decemvir sodann den doch etwas längeren 'Nachsatz' wieder etwas provokanter und hoffte innerlich, dass in dieser Sache nicht wieder irgendeine Klage anzustrengen wäre. Denn erwähntermaßen gab es ja nicht einmal ein Verbrechen, nicht einmal einen handfesten Grund für die Verstaatlichung. Nein, hier existierten nur die zwei Namen Tiberius und Tiberia. Vielleicht also sollte diese Geschichte im Zweifelsfall lieber vor den Princeps getragen werden, der dann hoffentlich nicht nur wieder 'macht ihr mal' sagte? - Selbstredend hätte der Iulier ebendies auch ohne Umschweife direkt getan, hätte er nicht bereits mit einem Fuß beim Praetor Urbanus gestanden...

    Sim-Off:

    Blöde Frage: Ist beim Iuridicium Privatum öffentliches Publikum zugelassen?


    Wie angekündigt erschien der iulische Decemvir Dives am praetorisch festgelegten Verhandlungstag im entsprechenden Gerichtssaal zu seiner Feststellungsklage den Eques Aelius Archias betreffend. Gemessenen Schrittes und gleichmäßig ruhig atmend ließ er sich von einem Gerichtsdiener an seinen Kläger-Platz führen.
    "Salve Praetor Fundanius!", grüßte er hernach den vorsitzenden Iudex mit einem höflichen Lächeln und versuchte sich nichts von der steigenden Aufregung anmerken zu lassen, die ihn ob dessen, was ihn hier im Folgenden erwarten würde, befiel. "Salve.", bedachte er im Anschluss daran auch seinen offensichtlichen Kontrahenten in diesem Fall mit einem zurückhaltenden Gruß. Ob er nicht vielleicht doch hätte seinen Onkel Proximus um dessen advokatischen Beistand bitten sollen? Oder Lepidus? - Gut, im letzterem Fall wäre die erhoffte Wirkung für die Iulier hier nicht mehr ganz so groß gewesen - und das, wo sich Dives eh nur eine wenn überhaupt kleine Wirkung von diesem Auftritt versprach. Allerdings stünde er dann mit absoluter Sicherheit wohl doch ein Stück weit solider hier auf seinem Posten, wo er nun jeden Moment den Verhandlungsbeginn erwartete...

    Na wunderbar! Denn das war es in gewisser Weise in der Tat: Jetzt müsste sich Dives zwar durch eine elende Verhandlung quälen - und er hatte soetwas als Hinterbänkler ja sogar hier in Roma schon einmal mitgemacht und hatte folglich bereits so eine leise Ahnung von dem damit verbundenen Aufwand und Stress. Allerdings bekäme er so auch - gerade wenn er sich keines extra Advokaten bediente - eine kleine Bühne zum Sprechen, eine bescheidene Plattform, um sich wenigstens vor dem Praetor - einem wahlberechtigen Senator (!) - etwas profilieren zu können. Und gerade als Iulier gegen den einstigen Fettwanst zu reden, dem doch seine Gens nach öffentlicher Meinung so nahe gestanden hatte, war bestimmt nicht verkehrt.
    "Ich danke dir für diese Entscheidung und werde selbstredend pünklich und persönlich zu diesem Zweck in der Basilica Ulpia erscheinen.", antwortete er folglich und unterstrich seine Dankbarkeit noch mit einem Nicken. Man musste eben nur das Gute in der Sache sehen. Und von seinem Officium, das er momentan von Amtswegen hier in der Basilica belegte, bis zum Verhandlungssaal würde es ja auch alles andere als eine Weltreise sein...


    "Wenn du erlaubst, dann würde ich damit zum zweiten Punkt meiner kleinen Liste kommen.", kündigte er nach kurzer Kunstpause an und ließ sodann wieder eine kleine Zäsur folgen.
    "In gewisser Weise handelt es sich auch nur um eine Formalie: So müssten die hier aufgelisteten Namen von der Vormundschaft bedürfenden Römern und ihrer zugehörigen Tutores aus der entsprechenden Übersicht deines Officiums gestrichen werden. Der Grund dafür ist ganz einfach der, dass in allen Fällen je mindestens eine der beiden Personen verstorben ist.", erklärte der Decemvir, während er dem Praetor eine Wachstafel überreichte, auf der unter anderem auch die Namenpaare 'Germanica Calvena - Quintus Germanicus Sedulus', 'Iulia Musa - Marcus Iulius Proximus' und 'Tiberia Septima - Manius Tiberius Durus' zu lesen waren. Das war auch schon der zweite Punkt.


    Sim-Off:

    Zur Erleichterung habe ich die betreffenden Profile schonmal verlinkt. Ich hoffe, dass ich den Vormundschaft-IR-Wiki-Artikel dahingehen richtig interpretiere, dass entsprechende Übersichten bei den Praetoren auch irgendwo existierten, wenn sie die Aufsicht über die Vermögensverwaltung des Tutors haben sollten (erstens) und wenn sie erst eine cautio rem pupilli salvam fore vom Tutor verlangten, bevor sie ihn als solchen zuließen (zweitens).

    In der Tat hatte Dives mit vielem gerechnet, nicht jedoch damit, dass sich die Sergia für ein Opfer zu Ehren der Iuno Februata entscheiden würde. Hatte sie noch immer nicht verstanden, dass er sie weder jetzt noch irgendwann in der Zukunft je so lieben könnte, wie er Faustus zugeneigt war? Hörte sie ihm denn gar nicht zu? Oder gab es hier vielleicht doch noch eine andere, alternative Interpretationsmöglichkeit für die Wahl gerade dieser Göttin?


    In seinem weißen Gewand und selbstredend auch mit den übrigen Opfergaben - Weihrauch, einige weiße Lilien und ein paar leuchtend rote Winteräpfel wurden von zwei Sklaven getragen - blickte der Iulier seine Verlobte nur wenig erfreut stumm an bei ihrer Frage, ob er gut geschlafen hätte. Was ihre Frage sollte, offenbarte sich direkt danach.
    "Ich war überrascht, ja. Doch mittlerweile kann ich deinem Gedankengang hier sehr wohl folgen und halte es ebenfalls für eine gute Idee.", antwortete Dives überzeugt und ohne vor der sich annährenden Sergia zurückzuweichen. Sein Verständnis hier war nämlich das folgende: Einst nur von einer Lilie berührt empfing Iuno Februata bekanntlich unbefleckt den Gott Mars. Und zwar war es nun zweifelhaft, inwieweit auch Menschen nach entsprechender Bitte an die Götter auf diese Weise schwanger werden konnten, doch den Symbolcharakter dahinter meinte der Iulier damit erkannt zu haben: Auch ihm war durchaus daran gelegen, dass eine Schwangerschaft seiner Verlobten kein Übermaß irgendeines Einsatzes von ihm verlangen würde - solange er am Ende kein Kuckuckskind eines Freundes oder Nachbarn oder ähnliches aufzog!


    Am Eingang ins Tempelinnere bedeckte Dives seinen Kopf mit einer Falte seiner Toga und vollzog die symbolische Reinigung am dafür vorgesehenen Wasserbecken:
    "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von unseren Körpern waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."


    Hernach betrat der Iulier als erster von beiden das Innere des Heiligtums, bevor ihnen kurz darauf auch die Sklaven mit den Opfergaben folgten. Er schritt andächtig zum Altar, dorthin, wo das Opferfeuer brannte. Dort prüfte Dives noch einmal den korrekten Sitz seiner Kopfbedeckung, bevor er sich den Weihrauch reichen ließ und anschließend erwartungsvoll zu seiner Verlobten blickte. Ein gemeinsames Opfer auszuführen hieß schließlich genau das: Beide hatten hier einen Part zu übernehmen. Und diesen Teil hier, die Anrufung von Ianus zur Herstellung einer Verbindung zu den Göttern allgemein und Iuno Februata speziell, überließ er gerne der Sergia, bevor zu Iuno dann sicherlich beide wieder etwas zu sagen hätten...

    Daher wehte hier also der Wind! Der Iulier kam nicht umhin zumindest im ersten Augenblick etwas erleichtert zu sein, da er selbst schließlich lediglich für die Erbschaftsverteilung zuständig war, nicht aber die vorherige Feststellung etwaiger Todesfälle, die später dann auf den Schreibtischen der Decemviri landeten. Ein Fehler oder Irrtum seinerseits wäre dies folglich nicht. Allerdings... Er sah die Iunierin einen kurzen Moment lang nachdenklich an, während er die Wachstafel aus seinen Händen auf den Tisch sinken ließ.


    "Nun, Iunia.", erhob sich Dives hernach von seinem Platz und ging die wenigen Schritte an seinem kleinem Schreibtisch vorbei zu dem hölzernen Aktenregal zu seiner Linken. "Dir zuliebe kann ich mich selbstredend gerne noch einmal rückversichern.", zog er mehrere Schriftstücke aus den Fächern, bis er das richtige gefunden hatte. "Doch in diesem konkreten Fall scheint es leider nicht so zu sein, dass dein Verwandter aufgrund _fehlender_ Nachrichten von ihm für tot erklärt wurde, sondern aufgrund von _existierenden_.", setzte er sich den Blick auf das Dokument aus dem Aktenregal gerichtet wieder auf seinen Platz. Dann sah er zur Iunia auf und schob ihr jenes Dokument auf dem Tisch zwischen ihnen entgegen.
    "Diese Liste von Namen wurde uns von Critonius Curio, dem Magister Navis eines Schiffes namens 'Agathos Daimon', zugesandt. Er geriet wohl auf der Überfahrt von Alexandria nach Misenum in einen Sturm, bei dem bedauerlicherweise auch neun Menschen über Bord gingen und... danach nicht wieder auftauchten. * ", erklärte der Iulier möglichst behutsam. "Wie du lesen kannst, war auch der Decurio Misenensis Iunius Merula unter den Opfern. Es tut mir Leid.", bekundete er nun mittlerweile bereits zum dritten Mal soweit es ging mitfühlend, wenn man seine unpersönlichen Erbschaftsbenachrichtigungen mitzuzählen gewillt war.


    Sim-Off:

    * Ich hoffe, diese konkrete Ausgestaltung des Ertrinkens geht mit dir d'accord. Sonst: PN.


    "Darf ich dir einen Becher Wein auf diese bedauerliche Nachricht anbieten?", erkundigte sich der Decemvir nach einem kurzen Moment der Ruhe, den er der Iunierin zu geben gewillt war, damit sie den ersten Schreck überwand.

    | Antinoos


    ...oder auch 'Notiz' oder aber besser noch 'Nachricht'. Wie am Vortag versprochen jedenfalls fand der bithynische Sklave die Straße, in der der Fuchs tanzt. (Die spinnen doch, die Römer!) Sich nicht von solchen seltsamen Straßennamen irritieren lassend erreichte er letztlich kurz darauf auch die Wohnung des Iulius Servianus, wie er zumindest dachte, und klopfte dreimal beherzt an die Tür.


    "NA, wartet! Diesmals kommt ihr mir nicht so einfach davon! Diesmal setzt es was hinter die Löffel, ihr elenden, kleinen Störenfriede! Diesmal...", fiel die Reaktion im Innern der Wohnung jedoch leicht anders aus, als der Sklave erwartet hatte. Eine rüstige alte Frau mit hörbar bereits drei Beinen nährte sich unaufhaltsam der Tür und schien alles andere als erfreut über den Besuch zu sein. Selbst der Boden zitterte bei jedem energischen Schritt dieser alten Dame. Mit einem Wumms, der einen Sog nach sich zog, der jeden vor den Tür Stehenden wohl sogleich halb in die Wohnung befördert hätte, öffnete sich ihre Porta und die gut genährte Frau blickte grimmig hinaus...
    "Lästiges Kinderpack! Aber diese Spielereien werden ihnen noch Leid tun. Beim nächsten mal erwisch ich sie. Und dann ist Schluss mit lustig.", sprach sie zu sich selbst. "Habt ihr das gehört?!" Keine Antwort. Dann ein kleiner Augenblick absoluter Stille. Kurz darauf schlug die Türe mit einem lauten Knall wieder zu.


    Antinoos, der bereits vermutet hatte, die falsche Tür erwischt zu haben, wartete eine Etage weiter oben zur Vermeidung einer unnötigen Auseinandersetzung, die nicht zuletzt auch ein schlechtes Licht auf ihn und seine Botenfähigkeiten geworfen hätte. Als die Luft rein zu sein schien, schaute er sich erneut um... und fand letztlich eine Tür mit sowas wie einer weißen Taube. Erwartungsvoll, aber doch ein kleines bisschen vorsichtiger, klopfte er an die entsprechende Tür. Hoffentlich war er diesmal richtig.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    | Antinoos


    Zurück aus dem Officium des Duumvirn erreichte der Bithynier hinter den beiden Iuliern wieder die Eingangshalle der Curia von Mantua. Dort ging es sodann noch einmal um den Brief des Servianus an Dives, wie im Anschluss auch gleich um die Frage, wann Antinoos wieder zurück nach Roma aufbrechen würde.
    "Ich danke dafür, noch bis zum Ende dieser... Erzählung", fiel ihm auf die Schnelle auch keine andere Bezeichnung hierfür ein. "im Legionslager bleiben zu dürfen, Praefectus Iulius, Herr.", wandte der Sklave sich zunächst an den Militär und senkte dankbar seinen Kopf. Dabei überlegt er kurz und kam zu dem Schluss, dass getane Arbeit nicht mehr vor ihm läge:
    "Wegen des Briefes an meinen Dominus werde ich dich dann gerne gemäß dem Vorschlag deines Vaters morgen in der Früh aufsuchen, Magistratus Iulius, Herr.", antwortete er hernach auch Servianus mit einem kurzen Senken seines Kopfes. Hoffentlich, so ging es ihm bereits zu diesem Zeitpunkt durch sein Denkgerüst, würde er auch die richtige Anschrift des jungen Iuliers sogleich finden in dieser ihm völlig fremden Stadt - gerade bei den vielen Sachen, die er sonst noch so in seinem Kopf mit sich herumzutragen hatte. Nunja, es würde sich zeigen.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Ein bisschen seltsam kam es Lucius schon vor, dass der Sklave alles in Aurei umrechnete - in der Schule hatten sie stets in Sesterzen gerechnet - wenn sie nicht gerade das Umrechnen geübt hatten natürlich. Aber er war immer ein guter Umrechner gewesen, sodass er das ganze augenblicklich nachprüfen konnte.
    "Korrekt. Du kannst gehen!"
    bestätigte er deshalb und wandte sich sofort wieder seinen Elementen zu.


    | Antinoos


    Nunja, wo man es sich leisten konnte, da wurde eben für gewöhnlich nurmehr in Aurei gezählt und gerechnet... oder tat der Bithynier selbiges nur, weil die Zahlen selbst dadurch kleiner wurden? Wer wüsste das schon so genau zu sagen? In jedem Fall aber war Antinoos froh, dass seine Rechnung als korrekt bestätigt wurde.
    "Sehr wohl.", verneigte er sich hernach kurz im Ansatz, wünschte ein höfliches "Vale." und begab sich anschließend wieder aus der Wohnung und dem Haus hinaus an die frische Luft. Als nächstes galt es einen Bavius Balearicus aus... Hispanien, wie wohl offenkundig war, aufzusuchen. Also dann: Auf, auf!




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Interessiert nahm Dives auf, dass sein Gegenüber also nicht nur klientele Bande zu den Aeliern besaß, da der Consular Aelius Quarto sein Patron war, sondern darüber hinaus auch derartige Bande zu den Iuniern unterhielt, da er einen der letzteren zu seinen Klienten zählte. Der Iulier nickte bedächtig.
    "Nun, du wirst verstehen, dass ich mich in meiner aktuellen Situation kaum dazu befähigt sehe, dir eine Prognose den Ausgang jenes Falls betreffend abzugeben.", lächelte er entschuldigend und erinnerte sich an die Worte seines Cousins darüber, was der Princeps angeblich von diesem Fall hielt. Doch hütete sich Dives hier selbstredend davor, derlei unbedacht einfach so weiterzugeben und Crassus am Ende damit womöglich noch einigen Ärger zu verursachen! "Allerdings hilft es dir und deinem Ansinnen eventuell ja auch schon, wenn dir dir einfach erzähle, was ich bisher weiß, und dir aufzeige, welche Schlüsse sich damit aus meiner bescheidenden Sicht ergeben.", kündigte er an, da ihm nicht zuletzt nur allzu bewusst war, dass er gerade diesen Decimer als Consul, als Faustus' Vater und als Senator, den er bereits doppelt versetzt hatte, jetzt nicht schon wieder enttäuschen durfte! Denn unabhängig davon, was der Decimus zuvor gesagt hatte, war sich Dives noch immer absolut sicher, dass er seinen Gegenüber mit seinem Verhalten enttäuscht oder ihn vielleicht gar schlimmer noch vor den Kopf gestoßen hatte.
    "Wie gesagt, habe ich mich zunächst an die Administratio Imperatoris gewandt mit diesem Fall, da die Beschlagnahmung bekanntlich auf Befehl des damaligen Praefectus Urbi Vescularius, dem späteren Usurpator, erfolgte. In der Folge wurde ich damit betraut den Fall mithilfe eines Praetors zu prüfen und entsprechend des Ergebnisses dann das Erbverfahren einzuleiten oder eben nicht.", stellte er noch einmal ausführlich dar und hoffte, dass dieses Vorgehen auch nach Ansicht des Consuls... wie sagte er gleich? vollends nach Vorschrift abgelaufen war. Den Part mit dem Praetor sparte er sich an dieser Stelle zu wiederholen und fuhr stattdessen mit dem eigentlich Fall fort:


    "Aus meiner Sicht stellt sich die Angelegenheit vergleichsweise eindeutig dar: Der Aelius hat wohl kurz vor seinem Tod einen Brief an den Vescularius gesandt und ihn darin beleidigt. Daraufhin sandte der Vescularius eine bewaffete Truppe aus, um den Aelius der üblen Nachrede beschuldigt festzunehmen und seine Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Der Aelius wurde jedoch nicht mehr lebend, sondern bereits nurmehr tot aufgefunden, das ehemalige Vermögen des Eques wurde dennoch konfisziert. Soweit das, was ich weiß.", erklärte er und machte eine kleine Kunstpause. "Ansatzpunkte, die FÜR eine Verteilung des aelischen Nachlasses sprechen und die ich auch dem Praetor bereits so dargestellt habe, sind aus meiner Sicht unter anderem folgende: Es ist nicht ganz klar und eindeutig, wann genau der Aelius starb. Sollte er allerdings bereits tot gewesen sein zu dem Zeitpunkt, da Haft- und Beschlagnahmungsbefehl gegen ihn ausgestellt wurden, so müsste festgestellt werden, dass das konfiszierte Vermögen keinesfalls jenes des Aelius mehr war, sondern das der rechtmäßigen Erben. Denn wie man einen Toten nicht bestehlen kann, so kann man auch 'sein' Vermögen ja wohl kaum beschlagnahmen. Schon damit lässt sich folglich argumentieren, dass im Zweifelsfall zugunsten des Verblichenen und damit zugunsten seiner Erben entschieden werden sollte.", legte Dives dar.
    "Ferner sind aber auch den Beschlagnahmungsgrund betreffend einige Dinge festzustellen: So liegt meinen Informationen zufolge keine förmliche Anzeige gegen den Aelius vor. Das führt mich unter anderem zu der Frage, mit welchem Recht die Staatsgewalt vertreten durch den Praefectus Urbi einfach Verhaftungen unternimmt und Vermögenskonfiszierungen durchführt... Etwa mit dem gleichen Recht, mit dem der Praefectus Urbi sein Amt bereits zum damaligen Zeitpunkt weit länger als ein Jahr ausfüllte und damit weit länger, als es uns die Sitten und Traditionen unser Väter und Vorväter gebieten?" Damit gedachte der Iulier den Fallgegner bewusst zwischen den Zeilen in ein schlechtes Licht zu rücken - und würde das auch jederzeit vor einem Gericht so tun. "Das Ganze lässt sich dann natürlich auch noch weiter führen: Denn wenn es bis heute keine förmliche Anzeige auf üble Nachrede gegen den Aelius gab, wer sollte das nach all der verstrichenen Zeit nun noch nachholen? Wohlbemerkt ist es schließlich äußerst zweifelhaft, dass es sich hier um ein Schwerverbrechen handelte, bei dem es keine gesetzlichen Verjährungsfristen gibt." Im Prinzip ließ sich dem Vescularius hier von Seiten der Erben fast schon Amtsmissbrauch vorwerfen, wie sich das in den Augen des Iuliers darstellte! "Und nicht zuletzt - und das ist zugleich mein stichhaltigster Punkt - ist der Vorwurf übler Nachrede aus meiner Sicht absolut haltlos, wie damit in der Folge natürlich auch die derartig begründete Beschlagnahmung des Vermögens haltlos wäre. So werde ich dir sicher nicht ausführen müssen, dass eine üble Nachrede mindestens dreier Personen bedarf. Im Gesetz heißt es schließlich: 'Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet.' Im Gegensatz dazu haben wir hier allerdings nur den vermeintlichen Tatsachenbehaupter Aelius und das Opfer, den sogenannten 'anderen', Vescularius. Es fehlt derjenige weitere, gegenüber dem diese Tatsachen behauptet werden, was im Klartext heißt, dass es sich hier maximal um eine Beleidigung handelt." End of Story und damit Zeit für den letzten Schluss:


    "Und ohne richterliches Urteil eines unbefangenen Gerichts ein Vermögen aufgrund einer falschen Anschuldigung zu beschlagnahmen, noch dazu mit staatlichen Truppen, wo es ohne förmliche Anzeige keinerlei staatliches Interesse an überhaupt diesem ganzen Fall gab - ich wage beinahe zu behaupten, dass nicht nur die Beschlagnahmung selbst absolutes Unrecht war, sondern sich darüber hinaus der Vescularius selbst starfbar gemacht haben könnte. Bei einem Missbrauch der Amtsgewalt der Schwere, dass man sie mit über 6 Monaten Haft - denn 5 bis 7 Monate sieht das Gesetz hier potenziell vor - bestrafen müsste, hätte sich der Usurpator sogar eines Schwerverbrechens schuldig gemacht, das man entsprechend aufgrund keiner Verjährungsfristen noch heute sicherlich vor Gericht bringen könnte..." Was wohl der Consul nun dazu sagte?

    Da er kaum eine andere Wahl hatte, nachdem sein Erscheinen bereits öffentlich verkündet worden war, bekam der amtieren Consul Decimus selbstredend eine positive Antwort auf seine 'Bitte' des iulischen Erscheinens am Festtag der Concordia. Ob er auch im Falle einer anderen Art und Weise der Einladung zu diesem feierlichen Anlass zugesagt hätte? Wahrscheinlich ja... Genauso wahrscheinlich ja, wie es wahrscheinlich war, dass sich Dives diese Art und Weise der 'Einladung' damit verdient hatte, dass er zuvor gleich zweimal in Folge der Casa Decima trotz echter Einladung ferngeblieben war.


    Roma, A.D. III KAL FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Consul
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima Mercator
    Roma, Italia



    Iulius Dives Decmvir stl. iud. Decimo Liviano Consuli s.d.


    Ich danke dir herzlichst für deine großzügige Einladung meiner Person zu diesem bedeutenden Festtag, dem sogar der hohe Augustus selbst beizuwohnen angekündigt wurde.


    Erfüllt von Stolz wird es mir folglich zu größter Ehre gereichen, wenn ich an den Nonen des Februar, dem Tag der feierlichen 326. Jährung der Tempeleinweihung zu Ehren der Göttin Concordia, zur ersten Stunde auf dem Auguraculum erscheinen werde, um mit den übrigen Magistraten meines Ranges anschließend der von dir angedachten Zeremonie zu folgen.


    So also blicke ich jenem Festtag mit höchster Vorfreude entgegen! Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM

    Der Iulier seinerseits hatte gerade einen Pause von den vielen Toten und Erbschaften und Erben eingelegt und saß zurückgelehnt und leicht verspannt auf seinem Amtssessel, der diese Bequemlichkeit vortäuschende Bezeichnung kaum verdiente, und blätterte in den Aufzeichnungen seines Sondergesandten Antinoos in Sachen Kultstatue etwas herum: Wucherpreise, Wucherpreise, nur etwas über dem Budget, Wucherpreise. Der nächste war ein Halsabschneider, vor dem der Iulier bereits von dritten gewarnt worden war. Dann wieder Wucher, Wucher und nochmal Wucher. Wie lange war der Krieg nun bereits vorüber? Dives hätte tatsächlich gedacht, dass sich die Preise schneller wieder auf ein gesundes Maß erholten. Aber vermutlich waren ja gerade die Branchen des Wiederaufbaus derzeit gut beschäftigt und konnten sich das leisten...
    "Herein!", rief der Decemvir auf ein Anklopfen an der Tür ohne großes Zögern, während er die privaten Unterlagen mit wenigen gezielten Handgriffen weglegte. Man konnte schließlich nie genau wissen, wann nicht einmal der Consul vor der eigenen Türe aufkreuzte. Vor kurzem erst war schließlich der Decimus hier gewesen. Wer sagte, dass nicht auch dessen Collega noch auf diese tolle Idee käme?


    Doch die eintretende Person war keineswegs ein Consul, kein Magistrat und noch nicht einmal ein Mann. Es war im Gegenteil also folglich eine Frau, die Iunia mit Termin, die einstmals Schwangere aus Ostia. Und so schnell, wie sie sich sogleich setzte, blieb Dives zur Wahrung der Form lediglich eine einladend zeigende Geste übrig auf die Sitzgelegenheit, auf die sich die Dame bereits zu setzen im Begriff war.
    "Salve Iunia.", grüßte er hernach zunächst zurück. "Für Freunde und Bekannte - gerade auch so gutaussehende - nehme ich mir gerne Zeit, durchaus auch kurzfristig.", lächelte er dann ehrlich, da der rote Stoff aus seiner Sicht wirklich ein netter eye-catcher war, bevor er auf seinem Tisch zwei Wachstafeln eines kleinen Stapels zur Seite schob und die dritte in die Hände nahm. "Du bist hier einen vermeintlichen Irrtum den Erbschaftsfall deinen Verwandten Lucius Iunius Merula betreffend, richtig? - Mein herzliches Beileid noch einmal zu deinem Verlust.", versuchte er einen möglichst mitfühlenden Tonfall zu treffen und blickte die Iunierin anschließend erwartungsvoll an. Wo sollte sich der Decemvir hier geirrt haben?

    | Antinoos


    Der Bithynier sah seinem Gegenüber beim Nachdenken und vermutlich auch ein bisschen beim Rechnen zu. Auf ihn machte der Petronier dabei einen durchaus etwas angestrengteren Eindruck, der sicherlich darin begründet lag, dass es viele Dinge beim Transport zu bedenken gab - Dinge, an die Antinoos an dieser Stelle zum Glück nicht alle denken musste. Wahrscheinlich hätte das auch das Fassungsvermögen seines Kopfes am Ende des Tages gesprengt. So wartete der Sklave also einfach still und stumm in Erwartung eines zweiten, nun folglich höheren Preises. Schließlich hatte er gefragt: 'Wie teuer wäre das Ganze gleich mit Transport?'


    Entsprechend erstaunt blickte er daher drein, als der Preis mit Transport nun also niedriger ausfallen sollte als jener ohne zusätzliche Transportkosten. Erst im Nachhinein ging ihn auf, dass die 1,2 Aurei vermutlich nur den reinen Transport abdeckten und folglich so etwas wie ein Zwischenergebnis waren. Zum Glück konnte der Bithynier einfachste Plusaufgaben auch schon selbst unter Zuhilfenahme seiner Finger rechnen.
    "Das sind dann also drei Aurei und 70... Sesterzen, das alles zusammen, richtig?", hoffte er leicht verunsichert, dass er keinen Fehler in seine kleine Rechnung eingebaut hatte. "Dieses Angebot werde ich gerne meinem Herrn weiterleiten.", setzte er etwas selbstsicherer sogleich nach und kündigte an: "Sofern du keine weiteren Nachfragen an mich hast, würde ich mich dann auch wieder auf den Weg machen. Du wirst dann per Post von meinem Herrn erfahren, wie er sich entschieden hat."


    Sim-Off:

    Wie zuvor auch schon angedeutet, kann 'der Alte' Dives auch gerne noch wieder etwas raufhandeln. ;)
    Und wann sich die Möglichkeit des WiSim-Kaufs ergäbe, ist für mich zweitrangig.



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    | Antinoos


    Der Bithynier unterdrücke nur mit Mühe ein schelmisches Grinsen, während er sich dachte, dass sein Gegenüber wohl noch nicht lange einen Steinmetz-Betrieb führte.
    "Verstehe.", antwortete er dann so viel- wie nichtssagend auf das Angebot. "Und wie teuer wäre das Ganze gleich mit Transport von deinem Betrieb bis in die Hafenstadt Ostia, wo die Kultstatue am Ende dann gestiftet werden soll?", erkundigte er sich stattdessen und bemühte sich um einen seriösen Gesichtsausdruck, der nicht verriet, dass er zweieinhalb Aurei für ziemlich preiswert hielt, sodass nur zu hoffen wäre, dass dies nicht gleichbedeutend mit billig war. 'Nicht mehr als sechs Aurei, Antinoos!', rief er sich gedanklich die mahnenden Worte seines Herrn sodann noch einmal in Erinnerung und wurde bei jener imaginierten Autorität seines Besitzers nun auch innerlich wieder ganz und gar ernst.


    Sim-Off:

    Bei Interesse (und das nehm ich einfach mal an ^^) würde ich den Kauf später auch in der WiSim vollziehen wollen.



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Nachdem er brieflich auf einen Irrtum bezüglich des Nachlasses eines Iunius Merula aufmerksam gemacht worden war, hatte sich der Iulier sogleich durch seinen unfreien Mitarbeiter die entsprechende Fallakte bringen lassen und jene ge- und überprüft. Da er jedoch nicht dazu in der Lage war einen eigenen Irrtum auszumachen, setzte er sodann umso interessierter an diesem Sachverhalt folgendes Antwortschreiben auf:


    Roma, A.D. V KAL FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Iunia Axilla
    Casa Iunia
    Roma, Italia



    Iulius Decmvir stl. iud. Iuniae s.d.


    Deiner Bitte nach einem Termin folgend räume ich dir zur Klärung des vermeintlichen Irrtums bei der Erbschaft bezüglich L. Iunius Merula einen Termin am vierten Tag vor den Kalenden des Februar in den späten Vormittagsstunden ein. * Sofern deine Zeit es zulässt, kannst du mich hier in meinem Officium in der Basilica Ulpia diesbezüglich aufsuchen.


    Sim-Off:

    * Komm, wanns dir passt. ^^


    Ich sehe deiner Aufzeigung eines Irrtums mit Spannung entgegen. Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM

    Sim-Off:

    Um unser Gespräch nicht unnötig zu stören...


    Roma, A.D. V KAL FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Marcus Helvetius Commodus
    Villa Urbana Helvetia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Helvetio Commodo s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Cousins Aulus Helvetius Turpio versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum PRIDIE ID FEB DCCCLXIV A.U.C. (12.2.2014/111 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    Nachdem es bereits beim letzten Mal scheinbar nicht ganz so einfach mit dem Termin gewesen war *, verzichtete der iulische Decemvir darauf, erneut ein gemeinsames Treffen vorzuschlagen. Stattdessen also gab es nun vergleichsweise neutrale Amtspost von ihm.


    Sim-Off:

    * Um auch in den anderen beiden Fällen vor Ende meiner Amtszeit zu einem Ergebnis zu kommen, sei dir - unabhängig davon, wie lange unser Gespräch in der Basilica Ulpia evtl. dauern sollte (es gibt ja auch PNs!) - hiermit auch für jene beiden Fälle die unten folgende Frist (12.02.) zur Mitteilung von Annahme oder Ablehnung der Erbschaften gesetzt. Im Fall des Marcus Octavius Avianus ist das ganze natürlich auch noch gekoppelt an die Eintragung einer Verwandtschaft, so du erben willst. ;)


    Roma, A.D. V KAL FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Praetorius
    Gaius Octavius Victor
    Casa Octavia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Octavio Victori Praetorio s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Neffen Gaius Octavius Labeo versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum PRIDIE ID FEB DCCCLXIV A.U.C. (12.2.2014/111 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    Nach dem nicht ganz so optimal verlaufenen Besuch der Villa Claudia, hatte sich der iulische Decemvir nun dazu entschieden, doch lieber einen Brief zu senden...

    Roma, A.D. V KAL FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Senator
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Claudio Menecrati Senatori s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Enkels Tiberius Claudius Romanus versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren und das Weingut (I) 'Estate Romana'.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum PRIDIE ID FEB DCCCLXIV A.U.C. (12.2.2014/111 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    Dem iulischen Decemvir war bis an diese Stelle nicht bewusst gewesen, dass er mitunter auch irgendeinen leichteren Weg hätte fahren können. (Welchen?) Folglich stockte er bei der Rede seines Gegenübers von möglichen Klagen (!) zunächst kurz, bevor er sich im Eilverfahren entschied:
    "In der Tat strebe ich in dieser Sache selbst und ganz und gar eigeninitiativ eine grundsätzliche Klärung der Situation an - gerne auch mithilfe einer Feststellungsklage.", gab sich Dives überzeugter davon als er war. Immerhin wollte er hier vor dem Praetor auch schließlich nicht dastehen wie das kleine Vigintivir-Blödchen ohne die geringste Rechts-Ahnung. Denn wer wählte nicht zuletzt einen ahnungslosen Magistraten später noch einmal zum Quaestor oder mehr? (Hier sah man einmal mehr, weshalb es ein keineswegs schlechtes Ansinnen gewesen war den vinicischen Consular für die Idee einer möglichst frühen Absolvierung des Cursus Iuris zu gewinnen!)

    Mit einem höflichen Lächeln nahm der Iulier die Antwort des Consuls entgegen, während er sich unweigerlich fragte, wie weit die Ehepläne seines Gegenübers jetzt nun eigentlich schon waren oder eben auch noch nicht waren... Hatte der Decimus nicht vor einer ganzen Weile bereits offen verkündet, dass die Ehe mit der Aelia beschlossene Sache war? Weshalb also klang er nun hier auf einmal so zögerlich zweifelnd mit den Worten 'inwieweit eine Hochzeit [überhaupt] stattfinden wird'? Er wurde doch nicht etwa genau wie Dives selbst auch in eine Ehe gezwungen oder erpresst, oder doch? 'Was hätten die Aelier davon, den Decimer, der doch eh schon Quartos Klient ist, noch enger an sich zu binden?', begann der junge Magistrat kurz zu grübeln, bevor er - in jener Frage noch vollkommen ergebnislos - durch die weiteren Erkundigungen des Consuls wieder in andere Gedanken gestürzt wurde:


    "Hm? Ja. Ja, in der Tat kann man das wohl so sagen. Ganz genau genommen habe ich diesen uralten Fall natürlich erst einmal ausgegraben und mich eigeninitiativ an die kaiserliche Kanzlei gewandt, um zu ergründen, ob man dort überhaupt daran interessiert wäre, dieses Unrecht gegenüber unter anderem erwähnter Iunia, Iunia Axilla, auszuräumen.", korrigierte der Decemvir den Consul ein kleines bisschen. Denn tatsächlich hätte er ja auch einfach gleich seiner direkten Amtsvorgänger die Beschlagnahmung Beschlagnahmung sein lassen können. Fertig und aus die Maus. Erbschaftsfälle hatte es auch jetzt noch genügend aus dem Bürgerkrieg aufzuarbeiten gegeben.
    "Neben der Iunia wird im Übrigen wohl auch der Consular Aelius zum Kreis der Begünstigten gehören, da die Iunia schließlich von Gesetzes wegen her nur einen gewissen Teil des Nachlasses ihres einstigen Gatten erben kann.", wies er darüber hinaus noch auf ein Faktum hin, das dem Klienten des erwähnten Aelius sicherlich auch nicht schlecht gefiele. Wie die Gentes Decima und Iunia im Gegensatz dazu nämlich zueinander standen, darüber wusste Dives beinahe gar nichts. "Das alles hängt aber natürlich davon ab, inwieweit meine beim Praetor Urbanus Fundanius eingereichte Feststellungsklage in dieser Sache das von mir gewünschte Ergebnis liefern wird... Möchtest du mehr darüber wissen?", unterbrach der Iulier seine eigenen Ausführungen dann allerdings einst einmal, um nicht wieder auf dem falschen Schiff zu segeln und dem Consul am Ende lauter Details zu erzählen, die der gar nicht hören wollte. "Oder anders gefragt: Was genau ist es, das du zu diesem Fall wissen möchtest?" Denn der Decimer hatte ja ganz gewiss nicht grundlos gerade diesen Fall zur Sprache gebracht.