Wirklich aufmuntern konnte Luca so einen Menschen nicht wirklich, aber vielleicht für den Moment, und sei es nur, dass er nicht das Gefühl hatte, alleine gegen all das stehen zu müssen, was sein Leben ausmachte. Luca hatte damals seine Familie und Freunde, später waren es seine Kampfgefährten, die er anführte. Heute hatte Luca niemanden mehr. Aber er hatte sich. Und seinen Stolz und seinen Freiheitsdrang. Aber er lauschte Devlon und schaute ihm immer wieder kurz an und nickte. Ja, dieser Junge hatte auch nichts mehr, ausser sein Leben. Er war als Sklave geboren. Anders als Luca. Und Luca war bei weitem älter.
Und dann, als Delon zu ende gesprochen hatte, schaute Luca ernst. Aber er nahm noch wahr, wie auch Delon sich einen Grashalm zupfte und auch auf ihm rumkaute. Einfach so. Luca fragte sich kurz, warum der Junge es tat. Aber es war dann nicht wichtig.
Auch Luca's Blick schweifte dann über das Grün im Park. Alles schien so friedlich.
»Du mir müssen nicht danken, Delon. Ich finden, dass sein ... wie sagen? Selberverständlich. Ich dir vielleicht nicht helfen, aber ich verstehen dich. Weisst du, Delon, wahrscheinlich du haben Recht. Ich immerhin können kämpfen, mich verteidigen. Und ich geben zu, dass ich dann eben sterben werde, wenn meine Flucht einmal misslingen sollte ...« Luca machte eine Pause. Er schaute vor sich ins Gras.
»Aber lieber ich sterben, als ewig leben unter Knechtschaft, ohne eigenen Willen ... «
Luca wollte dem Jüngeren nun wirklich keine Flausen in den Kopf setzen. Und so sprach er weiter: »Ich finden, jeder Mensch sollten entscheiden selber für sein Leben. Du haben es vielleicht besser ... wir beide haben es besser. Besser als manch andere Sklaven. Dennoch wir sein nur Besitz. Das können doch nicht sein richtig ...«
Luca zog tief die Luft ein und schaute nun etwas traurig, mit aber einem gewissen Stolz in seinen Augen.
»Ich wirklich nicht wissen, wie helfen. Aber ich dir versprechen: Ich werden reden mit deiner Herrin. Weisst du, ich hatten zwei Kinder«. Man konnte Luca ansehen, dass er nicht gerne darüber redete, aber er tat es.
»Ich sie über alles liebten und waren stolz auf sie. Ich haben verfolgt, jeden ersten Schritt, jedes erste Wort ... «Luca wurde ein wenig melancholisch. Doch schnell versuchte er wieder zu Delons Thema zurück zukommen.
»Du müssen wissen, was sein für dich am besten. Wenn du wollen leben, auch ohne je zeugen Kinder ... sein das eine Wahl. « Er nickte dem Jungen zu. Innerlich zerriss es ihn, dass er dieser Welt, die nun erst einmal seine neue wahr, so hilflos ausgesetzt war. Auch war ihm nicht entgangen, dass seine Herren sehr wohlhabend und mächtig waren. Er hätte so gerne geholfen, aber Luca, würde mit Delons Herrin reden ...