Beiträge von Quintus Flavianus Luka

    Aufmerksam hörte Luca dem Mann zu, der fröhlich grinste, denn Luca musste sich das ja merken und seinem Herren richtig übermitteln. Sein Herr lässt ausrichten, dass die Factio Russata der Einladung zum Wagenrennen folgen wird und die Fahrer Proteneas und Amasis an dem Rennen teilnehmen werden. Gut. Sein Herr war also dieser Marcer, es ging um ein Wagenrennen und dass die Factio Russata (was auch immer das war) der Einladung folgen würde. Und Proteneas und Amasis waren also Wagenrennfahrer und würden daran teilnehmen. ging Luca alles in Gedanken noch einmal durch und merkte sich die Namen: Purgitius Macer (Herr), Factio Russata, Wagenrennen, Proteneas und Amasis die Fahrer ...


    »Ich werden es ausrichten.« nickte Luca dem Laufburschen dann freundlich zu.
    »Du noch trinken wollen etwas Wasser, bevor du gehen? Es sein heute sehr heiss ...« Wenn nicht war auch in Ordnung, aber schliesslich wollte Luca höflich sein.

    Heute war es mal Luca, der seinen Dienst an der Tür verrichtet, einer seiner ersten Arbeiten bei seinem neuen Besitzer. Als zu schwer war diese Arbeit ja auch nun wirklich nicht. Auch wenn Luca nur verstand, dass dieser eine Nachricht für Flavius Flaccus von einem gewissen Purgitius Macer hatte. Alles andere war für Luca Neuland. Aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    Und so hatte er geöffnet und blickte den Gesandten freundlich an, der ja hatte lange genug warten müssen.
    »Bitte, kommen doch rein. Sein Nachricht persönlich oder auf Papyrus?« Luca wusste nun nämlich nicht genau, ob er seinen neuen Herren deswegen stören durfte oder wohin er den Mann nun bringen sollte ... ja, es war alles noch so verflucht neu hier. Vielleicht sollte er mal jemanden bitten, ihm alles genau zu erklären.
    Dennoch machte er eine einladende Handbewegung und kratze sich dann leicht mit der anderen Hand am Hinterkopf.

    Luca entging nicht, wie der Mann ihn gelassen musterte. Aber da war etwas in dessen Augen, etwas, was ihn nicht herablassend schauen liess. Nun kannte sich Luca eh nicht groß aus mit den Römern, deren Geflogenheiten und Sitten, denn in seiner kurzen Zeit als Sklave war er zwar schon einigen herablassenden Herrschaften oder Menschen begegnet, aber nicht alle waren so, so ehrlich wollte er sein.


    Und so fiel ihm auf, wie sein neuer Besitzer ihm sogar ein Lächeln schenkte. Eben ein ehrliches und ein interessiertes. Was Luca nicht erwartet hatte. Aber was hatte er überhaupt erwartet? Eigentlich nichts wirklich. Und so blickte auch er nun weit aus interessierter sein, wenn auch jüngeres Gegenüber an, schaute dem Mann in sein aristokratisches Gesicht, in dem zwei braune, intelligente Augen funkelten. Luca wusste naatürlich nicht, wie der Patrizier auf Lucas unterschwelligen oder vielleicht auch offentsichtlichen Zynismus reagieren würde, aber das war eben Lucas Art, um ein wenig auszutesten, wie weit er gehen konnte und wie weit man ihm die Freiheit liess, er selbst sein zu können. Aber Lavius Flaccus schien eher interessiert dreinzublicken und nicht ärgerlich. Dies empfand Luca als ein sehr gutes Zeichen. Aber Luca wollte nun nicht naiv darauf reinfallen. Ein wenig kannte Luca die Menschen, wenn auch weniger hohe Römer-Persönlichkeiten. Aber so sehr unterschiedlich waren die menschlichen Regungen dann doch nicht. Da spielte es für Luca keine Rolle, ob ein Mensch in prächtige oder armselige Gewänder gehüllt war. Es gab dumme Menschen in allen Schichten. Nur dass jene, die zu den oberen Schichten gehörten, es vielleicht eloquenter bewerkstelligten konnten, ihre Dummheit zu kaschieren. Und natürlich wusste Luca, dass es auch auf die Bildung ankam. Doch hatte er auch feststellen müssen, dass nicht gleich jeder gebildete Mensch auch ein "guter" Mensch war. Im Gegenteil. Ach, es war schon eine eigene Philosophie. Und es interessierte Luca schon sehr, aber vorerst war er am aus tangieren, am abschätzen und ausloten. Dennoch musste er sich eingestehen, dass der Mann dort ihm irgendwie auf eine gewisse Art sympathisch war. Er schien sogar Interesse daran zu haben, dass Luca sich mit Kräutern und Speisen auskannte. Dabei war das doch eigentlich auch nur so eine Art von Geschmacksache.


    Luca blickte dem Mann unverhohlen und doch nicht rein frech in die Augen. Nein, es war tatsächlich der Blick eines wachen Geistes, der seine Umgebung wahrnahm, wenn auch auf seine ganz eigene Weise. Und sein Gegenüber schien reichlich gesegnet zu sein mit Intelligenz und einer gewissen Würde, welche aber nicht in die Arroganz abdriftet. Und als der Mann dann meinte, dass alles wichtig und alles von Interesse wäre, nickte Luca nur leicht und ein Mundwinkel hob sich. Noch war es aber so, dass er den Mann nicht wirklich einschätzen konnte.


    Schliesslich gewährte ihm sein neuer Besitzer, dass Luca ihm auch eine Frage stellen konnte und man konnte am Blitzen seiner wachen Augen sehen, dass es ihn freute und sogar faszinierte. Nicht, dass er vorher seinen Besitzern oder Sklavenhändlern mit einer ähnlichen Frage konfrontiert hatte. Aber Flaccus schien dies fast als selbstverständlich zu nehmen.
    »Ich danke Euch ...« sprach Luca auf griechisch. Er wusste immer noch nicht genau, wie er seine Herrschaften anzusprechen hatte, aber man würde es ihm sicherlich schon sagen, wenn er es falsch machte. Luca blieb dann dennoch genau an dem Punkt im Raum stehen, wo er eben stand. Seine Arme lagen ruhig neben seinem Körper. Doch er nickte leicht, als Dank, dass er eine Frage stellen durfte


    »Dominus ... oder Kyrie? Nun ... Herr, meine Frage ist: Warum habt Ihr ausgerechnet mich erworben, wo ich doch Zeuge Eures Wortwechsels mit eurem anderen Sklaven werden konnte und das ihr eigentlich im Begriff ward, euch auf in die Thermen zu machen?!« Luca blickte den Mann an, versuchte aber möglichst keine Regung seiner Mimik zu zeigen, aber seine Augen blitzen neugierig auf.
    »Und wo doch sonst niemand Interesse zeigte? Und ich wohl viel zu alt bin ... « setzte er noch hinzu. Seine Wortwahl zeugte davon, dass Luca wirklich nicht nur ein dummer Bauer war. Aber es interessierte ihn einfach sehr.
    Und so, wie Luca eigentlich erwartete, dass man ihn respektierte, auch wenn er davon nun wohl nichts mehr erwarten konnte, aber dennoch zeigte er mit seiner Frage Respekt, denn sie kam ehrlich über seine Lippen. Der Mann schien ihn bisher ernst zu nehmen und so zollte Luca ihm Respekt gegenüber, auch wenn Luca nur ein Sklave war und der Mann sein Herr. Aber es hatte ein wenig etwas von einem Kampf, wo sich zwei Gegner gegenüberstanden, und sich gegenseitig respektierten, auch wenn sie Feinde waren.

    cf: Porta


    Dann hatte man Luca zu seinem neuen Herren gebracht. In einen etwas privateren Raum, wie es Luca schien. Er war ohne Fesseln, gehüllt in eine neue, ansehnliche, wenn auch einfache Tunika und Luca kam im Raum zum Stehen. Das man ihm keinen Platz anbot, hätte er auch nicht erwartet. Er war froh, dass er die verdammten Fesseln los war. Wusste eigentlich einer dieser Herrschaften, wie demütigend das war? Nein natürlich nicht. Aber Luca war sich auch bewusst, was er inzwischen war: Eben nur ein Sklave. Wie hatte es Delon ausgedrückt: Nicht besser als ein Möbelstück. So war das nun mal eben. Und so stand er hier und sein neuer Herr begrüsste ihn sogar freundlich, bat ihn, einzutreten. Was Luca dann auch tat.


    Und so stand er einfach da und blickte seinen neuen Herren einfach nur ernst und etwas stolz an. Mit einem kleinen Funken Misstrauen. Immer noch nicht, wusste Luca sich richtig zu verhalten. Aber woher sollte er es auch wissen? Dennoch blickte er sein Gegenüber nun einfach nur an. Seine dunklen Augen blitzten ein wenig neugierig. Aber Luca versuchte so wenig wie möglich etwas von seinem inneren Zustand preiszugeben. Man mochte ihn versklaven, aber seine Gedanken, seine Launen, die waren frei. So frei er eben glaubte.
    Luca fiel auf, dass der neue Herr in recht schlichte Kleidung gehüllt war. Was auch immer das zu bedeuten hatte. Vielleicht schmückten sich die Römer nur, wenn sie ihr Haus verliessen?


    Quintus Flavius Flaccus hatte sich dann sogar ein wenig aufgerichtet von seinem Platz. Luca kannte den Namen inzwischen. Und Luca stand da und lauschte der Frage. Regungslos. Das man ihm keinen Platz anbot, damit hatte er eh nicht gerechnet.
    »Nun, Dominus ...« begann er in griechisch. Das hatte er inzwischen gelernt, dass man so seinen Herren ansprach. Luca war dennoch leicht verwirrt. Der Mann hatte ihn gekauft und stellte erst jetzt Fragen wegen seiner Fähigkeiten? Interessant.


    In griechisch antwortete Luca dann, ohne große Emotionen zu zeigen: »Ich bin recht gut im Kampf bewandert, natürlich kommt es auf den Kampf und die Waffen an.« Luca war sich unsicher, was sein neuer Herr hören wollte. Aber dann holte er doch etwas aus: »Auf meiner Heimatinsel, da führte ich einst die Rebellen an ... lange erfolgreich ... zum Schluss dann leider nicht ... « In Lucas Tonfall war kein Selbstmitleid zu hören, eher Zynismus. Aber er sprach ja nun mal die Wahrheit, sonst stände er nicht hier. Es mochte falsch sein oder richtig, aber dass sollte sein Herr entscheiden. Und Luca wollte ehrlich sein.


    Und dann fügte er noch an, aber diesmal vorsichtiger: »Sonst verstehe ich mich ein wenig in der Kochkunst ....« Luca war ein guter Koch, aber eigentlich wusste er nicht, ob das hier in Rom wirklich reichte. »Und ich kenne mich mit Kräutern und Essen aus, aber das wollt Ihr sicherlich nicht wirklich wissen ...« Luca hob fast fragend eine Augenbraue.
    Und sicherlich gab es noch ein paar mehr Fähigkeiten, aber Luca war auch etwas aufgeregt, wenn er zugab, und wusste nicht, was er noch sagen sollte.


    Doch dann brannte sich eine Frage bei Luca durch. Doch vorher fragte er ernst: »Darf ich Euch eine Frage stellen, Dominus?« Er kannte den Mann nicht, wollte sich erst einmal langsam durchtasten.

    Luca wurde schliesslich eingelassen. Und mit abschätzenden Blick gemustert, aber das kannte er schon. Das Geld wechselte seinen Besitzer, die Tür geschlossen. Die Fesseln wurden ihm abgenommen. Ein grimmiger Sklave sagte dann, wem Luca folgen sollte, einem blassen jungen Sklaven Namens Phoebus. Und Luca folgte. Doch auch hier sah er sich um. Ein prächtiges Haus, wie er erneut feststellen musste.
    Alles hatte seine Zeit gedauert, bis Luca hier eingetroffen war und sein neuer Herr schien wieder aus den Thermen zurück zu sein. Und so brachte man Luca ins Cubiculum

    cf: Luca+Sklavenhändlerhelfer: Skavenmarkt | EIn neuer Besitzer für Luca


    Luca liess sich widerstandlos zu der neuen Villa führen. Er hatte eh keine Chance. Mit gefesselten Händen auf dem Rücken liess es sich schlecht flüchten. Und als sie schliesslich die Villa Falvia erreichten, sah diese zwar anders aus, aber ebenso prächtig. Na toll schoss es Luca nur durch den Kopf. Aber er sagte nichts. Tranquillus Handlanger klopften und sagten worum es ging: Sie sollten einen neuen Sklaven für Quintus Flavius Flaccus abgeben und zeigten dann alles mit Brief und (Siegel) Jedenfalls schien alles in Odrnung zu sein. Sie wollten dann allerdings auch das Geld, zuzüglich des extra Geldes, weil sie den Sklaven hier abgaben ...


    Aber es schien alles reibungslos zu gehen, vielleicht weil man einfach das Zeichen von Quintus Flavius Flaccus und auch von dem Sklavenhändler Titus Tranquillus erkannte. Oder aber auch nicht, aber das war nicht Lucas Problem. Er wollte endlich diese verdammten Fesseln loswerden. Dies also wäre sein neues "Zu Hause ..."

    Luca blickte auf seinen neuen Besitzer. Etwas skeptisch erst, dann fast etwas wütend, doch dann sogar leicht milde. Irgendwie wurde er noch nicht ganz schlau aus ihm. Ach, was waren doch die Römer geschäftig. Mal so eben im Vorbeigehen einen Sklaven kaufen, wie andere sich vielleicht einen Apfel oder eine Orange kauften. Aber etwas anderes hatte Luca auch nicht erwartet. Denn auf einmal redete der Mann nur noch mit dem Sklavenhändler und gab ihm eine neue Aufgabe. Was dies anging, was es ja Luca egal. So verdiente der Mann eben noch etwas mehr.
    Die Besitzurkunde und noch ein paar weitere Urkunden, wegen dem Transport der Ware, wechselten sie, bis das Geschäft dann unter Dach und Fach war.


    Luca schaute dann seinem neuen Besitzer hinterher und blickte dann Titus Tranquillus an und grinste, wenn auch bitter: »Wie du meinen am Anfang? Ich sollen beten, dass mich jemanden kaufen. Du nun haben Geld ...«


    Tranquillus blickte ihn einfach nur genervt an. Dann aber liess er alles in die Wege leiten. Hauptsache er bekam sein Geld. Und war diesen Sklaven los.


    Wie auch immer. Luca war verkauft. Und es war nicht Titus Tranquillus, der Luca persönlich zur Villa Flavia brachte, dafür hatte er dann seine Helfer. Dafür allerdings wurden Luca dann die Arme wieder auf den Rücken gefesselt. MAn wollte ja kein Risiko eingehen.


    Und schliesslich dauerte es nicht lange und man schleifte Luca durch die ihm immer noch unbekannte Stadt.


    TBC: Luca+Sklavenhändlerhelfer: Villa Flavia Felix | Porta

    Luca stand da und beobachtete seinen potentiellen Käufer. Nun blickte er auch kur mal zu dem jungen Mann hin, der den elegant gekleideten Mann begleitet hatte. Er musterte ihn unauffällig, war sich nicht ganz klar, welche Rolle er spielten, wirkte aber irgendwie wie ein Sklave. Aber Luca war noch nicht lange genug in Rom, um das beurteilen zu können.
    Dann bot der elegante Mann das Geld, was der Sklavenhändler gerufen hatte. Das es wenig war, interessierte Luca nicht wirklich, ausserdem hatte er eh keine Ahnung, was Sklaven wert waren. Geld spielte in seinem bisherigen Leben nicht ganz eine so grosse Rolle, ausser, wenn er für seine Männer Waffen hatte kaufen müssen.


    Erst als der jüngere Mann den ebenfalls jungen, aber elegant gekleideten verwundert etwas fragte, das sie doch die Bäder aufsuchen wollten, bekam Luca mit, wie der elegante Käufer ihm das Wort mit einer Handbewegung so zusagen verbot und nun wusste Luca, dass es sich wohl auch um einen Sklaven handelte. Außerdem hatte der junge Mann den Herren als "Kyrie" bezeichnet. Was im griechischen "Herr" bedeutete. Und Luca war nicht entgangen, dass der Mann, der Geld für Luca bot, irgendwie ein Interesse an ihm hatte, besonders, nachdem Luca gemeint hatte, dass er griechisch sprechen würde. Und der Mann suchte sogar Augenkontakt und lächelte dabei sogar. Und nicht einmal abfällig, oder arrogant. Luca verwirrte das ein wenig.


    Schliesslich aber sprach der Mann ihn in griechisch an, wenn auch mit einem Dialekt, der Luca nicht wirklich sehr geläufig war, er ihn also nicht zuordnen konnte. Aber er verstand die Worte. Und was meinte er mit: Betrüblichen Zustand? Das Luca hier verkauft wurde? Luca wollte das nicht glauben, dass es einem Römer tatsächlich ein wenig leid tun würde ... seine Gedanken in seinem Kopf überstürzten sich. Aber auch wenn Luca aus einfachen Verhältnissen stammte, war er nicht dumm und vertraute ein wenig auf seine Menschenkenntnis. Vielleicht meinte es der junge Mann wirklich ernst. Vielleicht war das ja eine Chance, wie auch immer.


    Auf griechisch, ebenfalls mit einem Dialekt, nämlich einem dalmatischen, antwortete Luca dann erst einmal recht wortkarg, allerdings fliessend: »Ich heisse Luca. Eigentlich Luka mit k, aber man empfand, dass Luca mit c sich lateinischer machen würde ... « Und am liebsten hätte er ja noch mehr gesagt, auch zu dem "betrüblichen Umstand". Aber Luca hielt sich zurück. Und er hatte auch wegen seinem Namen nicht die Augen gerollt. Luca gab eh kaum etwas von dem Preis, was sich in seinem Inneren abspielte. Er wollte das einfach nicht. Er verzog kaum eine Minie. Und er schaute immer noch ein wenig zu stolz, aber es liess etwas nach. Er hoffte sogar ein wenig.


    Dann beobachtete er den Mann nun mehr als genau, versuchte ihn einzuschätzen. Und er hatte kein schlechtes Gefühl. Dennoch war Luca misstrauisch, denn er war schliesslich nicht freiwillig hier. Aber in den Mienen oder auf einer Galeere wollte er dann auch nicht sein letztes Dasein fristen. Und so gab er noch eine weitere Antwort, auch wenn der Mann ihn das nicht gefragt hatte, aber Luca fand es wichtig, denn er war stolz auf seine Heimat.
    »Ich stamme aus Dalmatien ... «


    Schliesslich rief aber der Sklavenhändler Titus auch dazwischen, dass Luca nun verkauft war und Luca schwieg. Er hatte also einen neuen "Herren". Der Sklavenhändler sprach dann mit Lucas neuen Besitzer. Und Luca beobachtete beide und musterte auch den anderen Sklaven.
    Das Leben ging weiter, wie es auch immer weitergehen wurde, dachte sich der Hüne. Alles war besser, als die Minen oder die Galeere. Aber in Gedanken dachte er daran, dass die Freiheit am besten war. Doch auch jetzt würde er erst einmal abwarten.

    Luca stand einfach nur da. Starrte etwas gedankenverloren über den Platz, nahm nicht wirklich wahr, was um ihn herum geschah. Er stand erneut auf dem Podest. Als Sklave, der verkauft werden sollte. Nicht als Mensch, der, wie sagte es einmal jemand von den Sklaven in der Villa Claudier: Sondern als Gegenstand. Als eine Art Möbelstück. Gebrauchsgegenstand. Luca verstand das irgendwie immer noch nicht und doch wusste, was gemeint war. Doch r hatte es ja auch anders erfahren. Bei den Claudiern war er aufgenommen worden und nicht als Gegenstand behandelt worden. Dafür war er sehr dankbar. Das Luca dann doch Fehler machte und es nun dazu kam, dass er wieder hier stand, war eine andere Geschichte. Und es war der gleiche Sklavenhändler wie damals. Und der gleiche Preis. Aber das war Luca egal. Schön war etwas anderes. Aber er lebte, das war Luca bewusst. Und er hatte ein Ziel: Überleben. Vielleicht war es für einige Kämpfer huldvoller, im Kampf zu sterben, als in die Sklaverei zu kommen. Aber dies war für Luca mehr Chance, zu leben. Und auch wenn er stolz war und seine Ehre hatte, er war eben auch nicht dumm. Dumm sterben konnte man leicht, intelligent und für sich ehrenhaft zu überleben war dann eine andere Sache.


    Und so stand er da und wartete ab, bis ihm, ohne dass er es sonderlich zeigte, jemanden auffiel, der wohl Interesse an ihm zeigte. Es war Luca lieber, als auf den Mienen zu arbeiten, oder auf einer Galeere zu verenden.


    Der Mann war jünger als er, trug aber sehr vornehme Kleidung, wie auch damals der Mann, der ihn vor Tagen gekauft hatte. Luca war es egal. Er musste sich erst einmal seinem Schicksal fügen, oder wollte es. Viel blieb ihm ja auch nicht übrig.
    Der Sklavenhändler hatte ihn mit ein paar Fähigkeiten angepriesen und nun schien es wirklich einen Menschen zu geben, der Interesse zeigte und Luca sogar direkt ansprach. Luca war wahrlich auf seine Weise stolz und so wartete er gar nicht die Reaktion des Titus ab. Er schaute dem Mann unten vor dem Podest an. Nebenbei bemerkte er, dass er begleitet wurde, doch schliesslich wanderte sein Augenpaar wieder zu dem Mann, der ihn angesprochen hatte. Und ohne eine Mine zu verziehen, antwortete Luca:
    »Ja, ich sprechen Latein, wenn auch nicht ... wie man sagen? Gut. Meine Sprache sein Sprache der Griechen. «


    Mehr antwortete Luca dann nicht. Er wartete ab, musterte den Mann aber heimlich, so gut er konnte. Er war jünger. Aber ansonsten wusste Luca nichts über den Mann zu sagen. Und so wartete er erneut ab und war diesmal nicht so aufsässig wie damals. Dennoch war es für Luka nicht gerade schön, aber wen interessierte das schon. Eines aber tat Luca: Er blickte den Mann, nachdem dieser ihn angesprochen hatte, mit offenen Augen an. Und vielleicht etwas stolz, aber nicht abfällig.

    Luca hatte keinen Widerstand geleistet, nach dem ihm klar war, dass er erneut verkauft werden sollte. Was auch immer passiert war, es war nicht ganz so gut gelaufen und er hatte Fehler gemacht. Aber daran war nun nichts mehr zu ändern.
    Er war und blieb erst einmal einfach nur ein Sklave. Und damit musste er erst einmal klarkommen, wo er doch sein Leben lang frei gewesen war. Wer also konnte es ihm verübeln, dass er nicht gerade glücklich war. Aber Luca konnte sich eh nicht vorstellen, dass es Sklaven gab, die glücklich waren. Oder vielleicht doch? Egal. Für ihn war das alles neu.


    Der Sklavenhändler Titus Tranquillus war nicht gerade erfreut, dass er Luka erneut verkaufen musste und zeigte dies auch deutlich, unter anderem, dass Luca beten solle, dass ihn jemand kaufen würde, denn andernfalls würde er Luca an einen Mienenbesitzer verkaufen. Luca hatte dann einfach nur stumm genickt auf die Worte des Mannes, der ihn erneut verkaufte. Was sollte Luca sonst auch gross sagen?


    So aufsässig Luca vielleicht sonst gewesen war, bei seinem ersten Verkauf, diesmal sagt er nichts und liess es geschehen. Zeit, um wegzulaufen, würde er dann vielleicht immer noch haben. Aber im Moment dachte er daran nicht einmal mehr. Er wollte in die Zukunft schauen und sehen, was diese brachte.
    Und so hörte er die Worte, wie Titus Tranquillus ihn erneut anpries. Luca war diesmal nicht einmal mehr gefesselt, denn er hatte versprochen, keinen Ärger zu machen.
    Demütigend war es natürlich immer noch. Aber Luca war stark in seinem Glauben und seinem Geist. So glaubte er es zumindest, auch wenn er nicht wusste, was nun auf ihn zukam. Ja, er hatte es wirklich gut bei seinem Vorbesitzer. Aber irgendwie hatte Luca Schwierigkeiten gehabt, sich einzufügen.
    Aber er war nun mal nicht als Sklave geboren. Was war gut und richtig? Vielleicht gab es darauf keine Antwort.
    Und so stand Luca einfach da und wartete ab. Dennoch schaute er stolz drein, Aber nicht mehr so erhaben. Er würde erst einmal sehen, wohin sich sein Schicksal wenden würde.

    Sim-Off:

    Also, ich wünsche gerne, dass dieser Thread gelöscht wird. Gerne komme ich später darauf zurück. Aber ich würde da gerne noch etwas klären, warum ich heute auch freundliche PNs verschickt habe ...


    Gruss
    Luca

    Sim-Off:

    Sorry, aber da ich nicht weiss, wer dahinter steckt, DAS nun zu posten: Ich war noch nicht so weit. Ich wollte mich schon gerne einigen, wie das alles abläuft. Auch mit der Gens der Claudier. Finde ich nun nicht gut und verstehe es auch nicht.

    Luca bemühte sich wirklich, nicht wieder irgendwie anzuecken oder etwas falsch zu machen. Aber er war dankbar, dass man hier noch etwas Nachsicht mit ihm hatte. Für ihn war es einfach neu in so einer großen Villa und nun hatte er auch noch die Verantwortung für die Küche.


    »Es geben Essen jetzt! Es sein noch da Fladenbrot von gestern. Geröstet mit Olivenöl und Pienkrenpaste und Knoblauch werden euch hoffentlich munden. Dazu Garum? Und etwas Obst? ...« sprach er und wuselte durch die Küche, trug Wasser und Wein auf und auch die anderen Dinge, die er angesprochen hatte.
    »Und Puls sein auch noch da. Nach deinem Rezept, Mansuri ... « Luca wusste noch, wie Mansuri neulich es gar nicht gut gefunden hatte, dass er an ihrem Essen kritisiert hatte. Und er wollte sich somit entschuldigen. Er stellte alles auf den Tisch, sowie einige Holzschüsseln und Messer und Löffel.
    »Und ich haben eingelegt Bohnen in Öl mit Oregano, Thymian und Knoblauch ... «


    Dann sah er den beiden Frauen zu, wie sie selber Hand anlegten beim schrubben und es tat ihm leid, dass er es bisher noch nicht geschafft hatte, hier Ordnung reinzubekommen. Aber er wusste einfach noch nicht, wen er alles einteilen durfte. Delon und Menochares waren die Leibdiener dieser Frau.


    »Aber ich haben schon anderen Sklaven gesagt, dass sie heute hier sollen wischen und saubermachen. Und du waren schon einkaufen, Mansuri? Du mal gehen mit mir einkaufen? Ich doch noch nicht kennen aus auf Markt und wo der sein ...«


    Schliesslich nahm sich Luca den Herd vor, auch wenn der immer heisser wurde, aber so liess sich dieser besser säubern.


    Das Mansuri knapp geantwortet hatte, dass sie geschlafen hatte wie immer, nahm er dann erst einmal so auf und sagte dazu nichts.

    Sim-Off:

    Welcher Vorschlag mit Luca *g* *am Kopf kratz*


    Delon hatte Luca dann auch bemerkt und nickte ihm stumm zu.


    Natürlich, es ging immer um Politik bei den oberen 10.000. Aber das war nicht Lucas Problem.
    Menochares flüsterte dann irgendwas zu Morrigan, aber Luca war in Gedanken. Er war kein ausgebildeter Koch und für so viele Menschen hatte er dann noch nicht gekocht, schon gar nicht ein opulentes Essen. Und von denen hatte er nur gehört.
    Mansuri stellte dann als erste sehr wichtige Fragen und er nickte ihr dankend und beipflichtend zu. Sie notierte dann sogar die Antworten.
    Und die hauten Luca fast erst eimal um. AN DIE 100 GÄSTE??! Ui, das klang wirklich heftig. Nun gut. Er liess sich dadurch nicht beirren.


    Bevor er das Wort an Felix und alle richtete, dankte er Mansuri aufrichtig:
    »Ich danken für wichtige Fragen.« Dann: »Selbstverständlich sollen es werden ein Fest werden, dass in Erinnerung bleiben sollen ...« warf er dann ein, sprach fast seine Gedanken aus. »Und es wären für mich kein Problem, herauszufinden Lieblingsspeisen einiger Gäste. Vielleicht den fünf oder 10 wichtigsten?«


    Und dann hatte er sich in der kurzen Zeit auch so seine Gedanken gemacht. Er erinnerte sich an die Dekadenz der Römer, über die er mal mit einem ehemaligen guten Freund und Rebellen abgelästert hatte in seiner Heimat.


    »Gäste mögen Überraschungen ... man könnte machen: einen Schwan, gefüllt mit einer Ganz, welche wiederum seien gefüllt mit einer Ente, welche gefüllt sei mit einer Taube und die wiederum mit einer ... wie man sagen? Wachtel? Das natürlich nicht nur einmal, davon ja dann nicht bekommen alle etwas ab ...« Luca grinste leicht.
    »Und dann man können machen große Torte, die, wenn sie wird angeschnitten, aus ihrem Inhalt fliegen ein paar kleine bunte exotische Singvögel ...«


    Luca meinte seine Ideen wirklich ernst. Die Römer standen doch auf so etwas.


    »Und wir wohl brauchen noch mehr Personal, oder? Ich geben zu, ich nicht wissen genau, wie viel Sklaven hier arbeiten tun in Villa ... «

    Luca war zwar auch früh aufgestanden, er hatte sich auch soweit erholt von seiner leichten Unterkühlung, auch Dank Mansuris Kräuter-Aufguss, aber noch wusste er bei weitem nicht, was er wie und wo und wann machen musste. Es war alles etwas viel. Aber er versuchte sich zu bemühen. Und obwohl Mansuri ihm erklärt hatte, was er als erstes zu tun hätte, am Morgen ... war er erst einmal Holzhacken, denn es schien ihm zu wenig, um den Ofen anzuschmeissen. Außerdem hatte er heute morgen auch schon etwas vorbereitet. Er hatte sehr viel Brotteig vorbereitet.


    Doch nun kam er in die Culina, hörte gerade noch, wie Mansuri nach ihm fragte. Er stellte den grossen Korb mit den kleineren, ordentlich kleingehackten Holzscheiten auf den Boden und sah sich um.
    »Ich sein hier!« lächelte er und sah, wie Morrigan eine Platte wischte. Sie sah dabei nicht gerade glücklich aus. Mansuri dann brachte den Herd zum brennen.
    »Entschuldigt ... ich haben noch Holz gehackt. Aber nun ich werden mich ganz widmen Culina, versprochen.«


    Er schaute zu Morrigan: »Du das nicht machen brauchen. Ich das übernehmen ... « Er wollte Morrigan den Lappen aus der Hand nehmen ... während er in eine Ecke der Culina deutete, wo man auf einem Tisch mehrere geformte Brotlaibe sehen konnte. Sie waren etwas versteckt.


    »Dort ich haben schon gemacht Teig für Brot. Ich es müssen nur noch backen ... aber ich hoffen, es euch schmecken.« Er lächelte ein wenig zaghaft. Er schaute von Manusi zu Morrigan und wieder zurück.
    »Haben ihr denn gut geschlafen?« fragte er dann, gut gelaunt.

    Luca hörte Delons Worte und es tat ihm dennoch leid, was er da von dem Bordell gesagt hatte, auch wenn es Delon ihm nicht einmal übel nahm. Und überhaupt tat ihm der junge Mann sehr leid. Das konnte doch nicht angehen, dass man diesen Mann ... Aber immerhin war er Luca nicht böse wegen dem Scherz. Und eigentlich war es ja nicht einmal so abwegig.


    Luca wollte gar nicht weiter darüber nachdenken ...


    Dann erwähnte der junge Sklave Mansuri und Morrigan und schmunzelte innerlich. Ja, sie waren sicherlich nicht zu verachten. Aber nein, so würde das nichts. Und so sprach Luca fast ein wenig traurig, als er an seine Frau und Liebe dachte: »Nein, ich dir geben Recht ... «
    Aber mehr war er dann auch nicht in der Lage zu sagen. Was sollte er denn sagen? Er versuchte sich wirklich in Delon hineinzuversetzen.


    »Ich gesagt haben, ich dir nichts können versprechen ... und vergessen Mansuri und Morrigan. Es sein nicht nur Akt. Er sein sollten auch von beiden Seiten gewollt sein ... dennoch ich dir das wünschen ...« Mehr wusste Luca dann leider auch nicht zu sagen.
    »Ich wollen versuchen, mit deiner Herrin zu reden. Ich haben versprochen. Ich aber nichts wissen, was passieren ... Wir nun wohl gehen zurück ...?!«


    Luca erhob sich.