Beiträge von Quintus Flavianus Luka

    Luca hatte dann doch bemerkt, dass sich Malachi nicht wirklich gerne unterhielt. Und Luca nahm es nicht persönlich. Er hatte den Mann vorsichtig beobachtet, hatte gehofft, dass dieser es nicht bemerkte. Da war so wenig "Leben" in ihm, nie ein Lächeln, oder auch nur der Hauch von einem Mundwinkel, der sich nach oben schob. Dieser Mann musste schlimmes erlebt haben. Was auch immer. Luca hatte auch Schlimmes erlebt. Aber er war nicht der Mensch, der rechnete, denn das war nicht seine Art. Und ausserdem kam es immer darauf an, wie eine Seele es aushielt. Der eine weniger, der andere mehr. Manchmal war Luca sehr froh darum, dass er nicht an seinen Erinnerungen und Schicksalsschlägen zerbrochen war. Er war eine Zeit lang kurz davor gewesen. Besonders, als ihn dann auch noch ein Freund verriet und die Römer ihn und seine Rebellen überrannten. Dabei war das weniger schlimm, als seine toten Kinder zu finden und seine Frau.
    Aber Malach mochte etwas anderes widerfahren sein. Doch es war egal, was, Luca merkte, dass der Sklave sich nicht gerade gerne unterhielt. Luca akzeptierte es.


    Und so hatte Luca genickt, mit einem freundlichen Zug um den Mund, sich dann aber zurückgehalten. Dennoch hatte er auf Latein gesprochen und gedaankt. EInfach so: »Danke Malachi!« Der Dank war ihm wichtig. Doch dann schwieg Luca. Dennoch: Wie auch immer der Sklae den Dank aufasste, es war eben ein Dank. EIne ehrliche Aussage. Auf alles, was der Mann sagte und sei es nur, dass Luca das Latein schon lernen würde.
    Er wollte den Menschen schliesslich nicht quälen, hatte Luca doch das Gefühl, dass ihn schon sehr viel mehr anderes quälte, was immer es auch war. Und Luca wollte sich nicht aufdrängen. Er selber kannte sich hier überhaupt nicht aus, schon gar nicht in der Stadt. Sein es Strassen oder die Menschen. Ihm war alles fremd und ihn quälte das Heimweh.
    Und so hatte Luca einfach nur schweigsam genickt und dann dann den Rest der Wartezeit ebenfalls die Gegend aufmerksam begutachtet, die Menschen beobachtet. Es war zwar eine lange und schweigsame Zeit aber Luca nahm dies zum Anlass, in sich zu gehen und zu beobachten. Menschen waren so verschieden. Und eigentlich war es spannend. Aber nicht, wenn er das Gefühl hatte, dass es Menschen gab, die zwar handelten, aber von denen er glaubte dass sie kaum mehr fühlten, oder wenn, dann in ganz anderen Bahnen. Luca suchte keine Freunde. Er hatte nur freundlich sein wollen. Doch nun hatte er eingesehen, dass es wohl das Beste wäre, zu schweigen. Und dem Mann an seiner Seite zu zeigen, dass er es in Ordnung fand und ihn deshalb nicht verurteilte, auch wenn Luca das Gefühl hatte, dass es ihm eh egal war. So wie alles, ausser, dass er noch mit wachen Augen um sich schaute.


    Aber auch Luca schaute sich dann um und begutachtete alles, saugte es in sich auf. Alles war so fremd und neu. Und er wollte lernen und verstehen. All die Armut, der Schmutz und Dreck hier. Und er lebte in einer sehr feinen Villa ... wenn auch als Sklave. Wie wohl Malachi lebte und Luca ragte sich, ob er es überhaupt wahrnahm. Luca hätte gerne mehr über den Sklaven gewusst, aber er hielt sich zurück.


    Und daher kam ihm die schweigsame Wartezeit auch ein wenig wie eine Ewigkeit vor. Doch schliesslich kam die Frau zurück und als sie fragte, ob man sie vermisst hätte, glaubte Luka den kleinen Spass darin zu verstehen und lächelte einfach. Wenn er ehrlich war, wollte er hier einfach nur fort, aber er wusste ja nicht wohin er gehen musste. Natürlich hätte er sich einfach auch durchfragen können, er war also eigentlich nicht wirklich auf die Frau angewiesen. Aber diese war einfach freundlich und natürlich hatte auch er gewartet. Und so nickte er und sprach, eben so wie sie in griechisch, auch wenn sie einen anderen Dialekt sprach: »Gerne Herrin. Nur kenne ich mich eben nicht aus. Ich begleite Euch also gerne noch aus diesem doch recht dunklen Viertel und würde dich dann nur bitten, mir zu sagen, wie ich zurück zur Villa Flavia komme ...«[ Luca lächelte leicht, fast schon etwas verschmitzt. Denn Luca war kein Sklave, der sehr unterwürfig war, im Gegenteil. Er war immer offen mit seiner Mimik. Denn er kannte das Sklavendasein noch nicht und hatte einfach einen guten Herren.
    Wahrscheinlich war er der erste Mann, der nach dem Weg fragte, denn normalerweise taten dies nur Frauen. Aber Luca wollte nicht ewig durch die Stadt irren und seinen neuen Herren eventuell das Gefühl geben, er wäre durchgebrannt. Luca fragte also auch nicht, ob sonst alles in Ordnung gelaufen war bei der Frau, denn dies ging ihn nichts an. Dennoch war er, trotz der längeren Wartezeit, nicht gerade unglücklich darüber, diese Frau und ihren Leibwächter kennen gelernt zu haben. Luca kannte in in diesem Moloch sonst kaum wen ... und so schaute er jene Frau mit den dunklen Augen und Haaren freundlich an. Irgendwie mochte er sie. Aber natürlich hielt er sich auch hier zurück. Dennoch sprach er:
    »Also Herrin, in sofern will ich ehrlich sein und ja, ich habe dich vermisst. Denn meine Hoffnung ruht auf dich. Ich hoffe, dass du weisst, wie wir hier zurück finden?«
    Wenn Luca ehrlich war, würde er das eigentlich auch alleine schaffen, nur würde es viel länger dauern, aber er wollte nun einfach höflich sein.
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    Luca hatte die ihm fremde Frau nicht erschrecken wollen und es war auch nur ein leichtes Zucken, was in ihre Mimik oder ihren Körper gefahren war, als er sie angesprochen, sich entschuldigt hatte. Aber das wäre auch Luca passiert, denn dieser Ort der Götter, der Ort der Stille und des Friedens war unglaublich leise. Kaum jemand war anwesend, im Moment eben auch nur die Frau, auch wenn etwas abseits eine weitere Frau mit einem Korb voller Opfergaben stand. Wahrscheinlich war das sogar die Sklavin der Frau. Luca ging einfach mal davon aus. Und der Korb trug eben Dinge, die man nicht einfach so in einem Tempel mitbrachte. Für Luca war dies alles etwas neu. Es war nicht so, dass er nicht ein paar griechische Tempel kannte, oder eben seinen ehemaligen Hausschrein, oder den seines Heimatdorfes. Aber alles war einfach anders. Und Luca war sich unsicher. Er ehrte die Götter, aber er wusste nicht, wie man das hier alles in dieser großen Stadt handhabte. Hier war er einfach neu. Und alles ein bisschen größer oder eben "anders". Und seine Art, wie er es gelernt hatte, in seiner Heimat, die Götter zu ehren, war wohl auch einfach anders und auch wenn er ihn nicht schämte, so merkte er doch einmal mehr, wie fremd er hier war. Doch das bezog er auf die Riten und die Menschen. Die Götter schätze er da anders ein: Sie wussten schön, wer etwas ernst meinte, egal, wie er sich darbot.


    Und kaum dass er sich dann doch leicht unsicher entschuldigt hatte, sprach die Frau auch genau das aus, was er glaubte, wie es sein sollte. Dennoch war Luca hier fremd und er wollte ja eigentlich nicht zu ehr auffallen, wusste er doch nicht, wie die Menschen hier so dachten und andersartiges Verhalten tolerierten. Aber die Frau schien seine Entschuldigung dann anzunehmen und sagte eben auch warm. Und ja Luca ehrte die Götter. Wenn eben auch auf seine Weise. Und dann bemerkte er das freundliche Lächeln. Dennoch wollte Luca ja nun die Frau auch nicht stören und war schon fast am Gehen, als er dann doch etwas abseits innehielt, nachdem die Frau ihn mit einem "Vale" verabschiedete. Luca fand das sehr freundlich. Und dann erst begriff er, dass es unhöflich von ihm wohl war, nicht auch zu grüssen, aber da war es auch schon zu spät. Doch immerhin schien die Frau nicht sonderlich böse zu sein. Luca nickte, zog sich etwas weiter zurück. Aber er wollte nun nicht einfach so gehen. Keinesfalls aber wollte er die Frau natürlich stören. Also zog er sich etwas zurück, und ohne aufdringlich zu sein, schaute er ihr und ihrer Begleiterin zu, auch sehr aus Neugier, denn Luca wollte lernen und schaute sich alles genau an. Weihrauch und Opfer ... das alles hatte er noch nicht. Und so war er in einem Schatten des Gebäudes getreten und schaute einfach interessiert.


    Luca schaue, wie die Frau Blumen und irgendein Gebäck als Opfergabe niederlegte und dann, ohne dass es Luca eigentlich wollte, vernahm er einige Worte der Frau, welche nun zu der Göttin sprach. Luca kam sich etwas schlecht vor, weil er lauschte. Aber es interessierte ihn einfach auch sehr, hatte er doch keine Anung, wie die Römer so damit umgingen. Dennoch drückte sich Luca weiter in den Schatten, beobachtete heimlich, aber sehr interessiert.


    Die Frau hatte auch Kummer und Menschen verloren. Seltsam, das war sicherlich nicht schön. Aber Luca konnte es nachvollziehen. Sie hatte ihre Geschwister verloren, ein harter Schlag. Luca hatte auch einen Bruder, aber er wusste nicht, wo er war. Sie hatten sich seit Jahren nicht gesehen.


    Und dann schaute Luca fast etwas verlegen zu der Frau und sah, was sie tat und hörte, was sie sprach und er fühlte sich nicht wohl dabei.
    Dennoch wartete er dann, bis die Frau ihr Bebet und ihre Opfergabe beendet hatte. Und er trat nun nur mit Respekt etwas aus dem Dunkel. Er wollte sie nicht erneut erschrecken, aber Luca hatte beschlossen, sie, wenn sie mochte und fertig war im Gebet, sie etwas zu fragen. Er wollte mehr über die Riten und Götter wissen. Wen sollte er sonst fragen? Er konnte sich nicht ständig an seinen Dominus halten, der hatte wichtigeres zu tun.


    Und so wartete er geduldig ab, mit verschränkten Händen vor seinem Schloss und sein Blick war tatsächlich ein wenig demütig, oder eher voller Respekt. Und als er glaubte, dass die Frau mit ihre Besuch, ihrem Gebet und allem hier fertig war, trat er ins Licht eines von großen Fenster einfallenden Lichtes.


    Er näherte sich vorsichtig. »Verzeihn mir bitte, Herrin ... wenn ich sprechen dich an.« sprach Luca ehrlich. Noch war er ein Sklave und nun konnte man auch seine Bulla um seinen Hals sehen. »Ich mich noch nicht gut auskennen mit Göttern in Rom. Dürfen ich dich fragen etwas?« Es mochte gewagt sein. Aber Luca wirkte sehr ehrlich und nicht mit falschem Hinterhalt. Auch hielt er Abstand und schaute auch immer wieder zu der Sklavin. Und natürlich ging er nicht auf das Gebet der Frau ein, denn das war ganz alleine für sie eine private Sache.
    Nein Luca wirkte vielleicht neugierig für einen Sklaven, aber er bewahrte Anstand, so hoffte er es doch. Denn wie genau sich Sklaven verhalten zu hatten, wusste er eh nicht.


    Und Lucas Frage war nicht unterwürfig, zeigte aber den nötigen Respekt. Doch eben nicht, so unterwürfig, wie es vielleicht ein anderer Sklavve getan hätte, der sich dann aber vielleicht diese Frage eh verkniffen hätte.


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    Luca war ein ganz normaler gläubiger Mensch. Nur kam er nicht aus Rom oder diesem Reich. Daher wusste er nicht, wie man hier den Göttern huldigte. Niemand hatte es ihm gesagt und es war ihm auch egal. Götter waren eben Götter und kam es nicht einfach darauf an, wie man sie sah oder ihnen huldigte? Er hatte ein fast schon sehr bescheidenes Leben geführt, bis die Römer auch in seine Heimat eindrangen. Und er hatte sich halt nur gewehrt und er hatte es mit seinen Leuten auch einige Zeit geschafft, sie abzuwehren.


    Und so war Luca eben hier, in einem von Römern gebauten Tempel. Er hatte natürlich vorher auch geschaut, wie es die Gläubigen hier taten und seine Sandalen ausgezogen und seine Hände gewaschen. Doch ob man kniete, stand oder so wie er nun lag, das war einfach in seinem Glauben anders. Und er dachte sich nichts weiter dabei. Für ihn war es normal, was er tat. Es war seine Art, den Göttern gegenüber zu treten. Demütig.
    Und dann hatte er bald sein Gebet beendet. Wenn er ehrlich war, fand er kaum die richtigen Worte. Er wollte den Göttern so gerne mehr opfern, als nur seine Demut, aber Luca besaß nichts. Und er konnte sich ja schlecht hier einfach ausziehen. Nein, er war sich auch sicher, dass dies die Götter nicht wollten.


    Die junge Frau nahm Luca nicht wahr, als er so vor dem Schrein lag und betete. Er dachte fast nur an seine Frau und seine Kinder und bat schliesslich im Stillen, dass die Götter sie gut behandeln sollten im Reich der Toten.
    Und dann sprach er noch ein Gebet für seinen Herren, den er schätzte und dem er etwas verdankte: Seine baldige Freilassung.
    »Ich Euch bitten dass Ihr auch haben ein Auge auf meinen Herren, liebe Götter, Quintus Flavius Flaccus. Er sein ein sehr guter Mensch ... und ich haben mir geschworen, mein Wort zu halten und ihn zu beschützen ... und noch etwas sein mir wichtig: Ich möchten euch Göttern danken, dass ihr mich habt damals am Leben gelassen haben. Ich möchten Euch gerne mehr als meinen Worten opfern, aber ich nichts haben, ausser meiner Aufrichtigkeit.«


    Lucas Worte waren einfach. Er war einfach nicht der Künstler der großen Worte und schliesslich erhob er sich, verneigte sich noch einmal und wollte langsam den Tempel verlassen. Als ihm dann eine junge Frau in der Nähe auffiel: Sie stand etwas abseits und schien ihn zu beobachten. Nicht im negativen Sinne. Fast hatte Luca das Gefühl, dass sie wartete. Hatte Luca den Altar zu sehr in Anspruch genommen?? Er war sich einfach nicht sicher, wie man das hier handhabte und so lächelte er verlegen und nickte der Frau einfach nur zu. deutete in die Richtung des Altars. Und er sprach einfach nur: »Verzeiht, wenn ich haben ... zu lange vor Altar gewesen ...« sagte er dann, weil er das Gefühl hatte.


    Luca war sonst nicht so unsicher. Aber es war das erste Mal, dass er in einem römischen Tempel war.. Und dann blickte er die Frau offen an, aber nicht aufdringlich. Eher entschuldigend und interessiert. Und dann wollte er auch nicht weiter stören und war im Begriff, den Tempel zu verlassen. Denn die Frau wirkte wie eine Frau, die über ihm stand. Auch wenn Luca darauf nicht all zu viel gab. Menschen waren Menschen. Aber er war hier an einem Ort der Götter.


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    Luca mit Malachi vor einem Haus


    Luca lächelt nur leicht, als er eine Antwort von dem Leibwächter und Sklaven von Iunia Axilla bekam, denn damit gerechnet hatte er nicht wirklich. Aber er fand es irgendwie auch seltsam, hier draussen nun einfach stillschweigend auszuharren. Und Luca hatte nun einmal ein ganz anderes Schicksal als der andere Mann neben ihn, Luca wusste nichts über ihn, außer, dass er schweigsam war und körperlich recht stark.
    Und so freute es den Dalmaten, der Mann antwortete, und sogar noch hinzufügte, dass er griechisch zwar verstand, aber nicht sonderlich gut sprach. Luca, der sich während des Gesprächs eben so umschaute nach einer eventuellen Gefahr, nickte, dass er verstanden hatte. Dennoch hatte er den Eindruck, dass der Mann neben ihm einfach nicht gerne sprach. Er wirkte auf seine Weise sehr in sich gekehrt, irgendwie fast abwesend. Dennoch war er da und schaute sich auch um. Luca wollte ihn nun aber auch nicht zu sehr mustern und ihm nicht damit zu nahe treten.
    Aber irgendwie hatte Luca immer wieder den Eindruck, dass der Blick des Mannes mehr als leer war. Und auch wenn Luca nichts über ihn wusste, so hatte er den Eindruck, dass der Mann alles andere als sein Leben sah. Irgendwas war sicherlich vorgefallen, vielleicht ähnlich wie bei Luca. Oder aber, der Mann wollte einfach nicht viel reden. Luca jedenfalls hatte nicht vor, ihm weiter zu nahe zu treten. Luca aber war noch so neu in Rom. Und da stand er hier gemeinsam mit einem anderen Sklaven und auch wenn die Schicksale verschieden waren: Sklaven waren in Lucas Augen erst einmal Gleichgesinnte.
    »Judäa. Das sein weit weg.« kommentierte der Dalmate dann einfach und ohne einen Unterton, denn Luca hatte nichts gegen Menschen aus anderen Ländern, auch nicht gegenüber Juden. Luca hatte eigentlich nur etwas gegen Römer.
    Er hätte dann auch gerne weiter gefragt, aber er gestand sich ein, dass es nur darum gegangen wäre, ein wenig zu reden und der Mann machte nicht den Eindruck, dass er wirklich reden wollte und wieder glaubte Luca, da mehr herauszuhören, was er sagte. Das es lange her wäre. Hatte der Mann sich aufgegeben? Wenn ja, hatte er sicherlich das schlimmste durch gemacht.
    Um aber nicht unhöflich zu sein, sprach Luca dann, auch wenn er nicht danach gefragt wurde: »Ich stammen aus Dalmatien. Es sein noch nicht lange her.« Und dann grinste er leicht und fügte hinzu: »Es sein doch nicht schlimm, dass du .. wie man sagen, nicht so gut kannst meine Sprache. Ich nicht können nicht ein Wort aus deinem Land. Und wie du hören, ch schlecht sprechen Sprache von hier ... « Luca ging davon aus, dass sein Land auch eine eigene Sprache hatte. Doch dann liess er den Mann in Ruhe, denn Luca wollte sich nicht aufdrängen.
    Er schaute sich weiterhin um, sah den Menschen nach, die an ihnen vorbeizoggen, vernahm all die ihm fremden Geräusche ... den Duft.


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    So, dann melde ich mich hier auch mal zu Wort, wo ich zu den "Übeltätern" gehöre *g*


    Ich verstehe beide Seiten.
    Ich halte/hielt es mit Sklaven halt gerne mit dem: »Ihr Herr« da ich finde, dass es sich besser abhebt. Also das Verhältnis zwischen Herr/Herrin und Sklave.
    Doch nun habe ich mal in einem Post mit Piso diesen auch geduzt. Ich will hier ja nicht quer gehen.
    Dennoch finde ich Myson Post auch sehr richtig. Zumal ich das vorher auch angefragt hatte, wie ich meine Herrschaften denn nun ansprechen soll.


    Aber da Luca dann eh bald frei sein wird (Danke Flaccus) werde ich mich auf das "Du" gerne einlassen.
    Dennoch finde ich das nun nicht alles so dramatisch und verstehe auch nicht ganz, wie so ein kleines Ding den Lesefluss irritieren kann.


    Gruss
    Luca

    Ein einzigartiges Individuum war dieser Piso sicherlich in Lucas Augen. Ob nun im Guten oder Schlechten, dass spielte keine Rolle. Der Mann war für Lucas Geschmack einfach etwas sehr arg exzentrisch, aber irgendwie war das ja auch lustig, zumindest ab und an. Aber er hatte eben auch diese selrsame Art an sich, Sklaven nicht als das anzusehen, was sie in Lucas Augen waren: Auch nur Menschen. Menschen mit nur sehr viel Pech.
    Und wie der Mann ihn dann auch schon wieder anschaute, als wäre Luca ein kleiner Junge oder sein Schüler. Innerlich verdrehte Luca seine Augen. Was auch immer er meinte, zum Glück hörte er endlich auf, mit seinem Zeigefinger dämlich herumzuwedeln. Und was er dann mit "Neffen" meinte, verstand Luca ebenso nicht. Auch wenn der Mann nun irgendwie richtig in Fahrt kam. Immerhin unterhielt er sich ja mit Luca. Auch wenn es Luca für den nächsten Moment bereuen würde tun. Damit meinte Luca nicht, dass er erzählt hatte, dass er nicht aus Palaestina kam, dem Land der Juden, das wusste Luca, denn ganz ungebildet war der Dalmate nicht. Und die Gedanken des Mannes über die Beschneidung konnte Luca ja, den Göttern sei dank, nicht erraten.
    Nein, es war das Lachen, welches von dem Mann ausging, nachdem Luca geantwortet hatte, was sein Herr Flaccus für ihn bezahlt hatte. Und wie dekadent dieser sich dann auch noch auf die Oberschenkel klopfte, so als würde er gerade einer Komödie beiwohnen.
    Aber nein, das fand Luca, der sicherlich Humor besaß, dann alles andere als witzig. Am liebsten hätte er nun doch etwas sehr soitzfindiges oder zynisches erwiedert, aber er glaubte, dass sein Gegenüber dies nicht als solches verstehen würde. Nicht weil Luca den Mann für dumm hielt. Aber er eaar einfach zu sehr selbstverliebt. Und so verengte Luca nur deutlich finster seine Augen und seine Lippen wurden zu einem ernsten, engen Strich in seinem Antlitz. Und er zog scharf die Luft ein. er musste sich wahrlich zusammen nehmen. Denn Luca besaß noch eine Menge Stolz und dieses Lachen über den geringen Preis war einfach nur erniedrigend. Ganz besonders, als er dann meinte, dass er schon teurere "Stühle" gesehen hatte. Nun reichte es Luca dann doch. Nein, es musste eine kleine Rache her. Und Luca war einfach noch nicht lange genug Sklave und wollte es austesten.
    Leider hatte Luca dann etwas auf griechisch gesagt und vor der Aussage des Mannes das Thema gewechselt, er wollte höflich sein und da Luca wirklich ein wenig die Lyra beherrschte. Hätte er das doch nur nicht getan.
    Und seine "Hochwürden" sprach dann ebenfalls auf griechisch weiter. Den Akzent konnte Luca nicht raushören, dazu kannte er sich zu wenig aus.


    Doch bevor Luca antworten konnte, kam der Mann nun richtig in Fahrt. Natürlich war der Mann einer der besten, denn es war ja nicht zu überhören, wie er sich selber am liebsten über sich loben hörte. Wieder verdrehte Luca innerlich seine Augen. Luca konnte gerade mal ein paar, vielleicht 10 Griffe. Doch nun lag es an dem Sklaven, auch mal etwas auszuteilen, denn Luca war einfach danach. Wie der Mann es dann auffassen würde, wäre abzusehen.


    Aber dieser sprach dann voller Elan weiter, natürlich von sich. Und wie excellent er denn war. Fast rührte es Luca, weil es ihm so seltsam vorkam und er sich fragte, woraus dieser Mann sein Selbstwertgefühl nahm. Er erzählte dann, was er sonst noch so konnte ... und Luca musste schmunzeln, als er von deinen "oralen" Fähigkeiten sprach. Dem Mann schien das nicht einmal aufzufallen ...
    Und so antwortete Luca erst einmal auf die Fragen: »Nun, ich spiele sie erst etwa seit dem ich 20 Jahre alt war. Also seit 10 Jahren. Und ich beherrsche gerade mal etwa 10 Griffe. Meine Frau hatte es mir beigebracht ... «
    Nun war Luca fast erstaunt, als der Piso davon sprach, dass sie ja mal zusammen ein Konzert geben könnten, doch Luca nahm es einfach nicht ernst. Er fand es unpassend. Aber Luca kannte die "Römer" ja auch nicht. Viele waren ihm ein Rätsel.
    Und auch wenn Luca erst noch zögerte, seine Spitze von sich zu geben, so tat er es dann doch. Er wollte nicht allen gegenüber "gut Sklave oder gut Freund sein". Das mit dem Konzert war doch eh nicht ernst gemeint. Und so wandte sich Luca an den Herren und sprach:


    »Nun, sicherlich bist du ganz fantastisch auf der Lyra, so wie in allem, was du tust, Herr. Wenn Ihr es wünscht, werde ich dir als "Stuhl" zur Verfügung stehen, damit du dann im Sitzen dein Können allen zeigen kannst. Wenn ich leider auch gestehen muss, dass ich etwas wackelig bin, da ich ja nicht viel gekostet habe. Da ist dann schon das eine Holzbein kürzer. ... und ein Kissen war im Kaufpreis leider auch nicht mit inbegriffen ... das tut mir ehrlich leid «
    So, es war Luca einfach ein Verlangen, dies zu sagen. Und dennoch schenkte er seinem Gegenüber ein Lächeln, allerdings kein Dummes, sondern ein eher sarkastisches. Ebenso waren seine Worte gewesen: In einem leicht sarkastischen Ton.
    Luca mochte sich weit vorwagen, aber das war es ihm wert. Wahrscheinlich war der Mann vor ihm so von sich und seiner Welt vereinnahmt und so von sich überzeugt, dass er nicht einmal mitbekam, WIE zynisch Luca es eigentlich meinte. Luca war sich schon klar, dass der Mann alles andere als dumm war, aber warum nur machte er den Anschein, als wäre er etwas ... seltsam? Luca würde es vielleicht nun herausbekommen.


    Sim-Off:

    Und dein Postfach ist voll ;) HINT HINT ;)


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    Luca blickte seinen Herren ebenso offen an. Erst freudig, als sie sich zu prosteten. Dann aber wurde Lucas Gesichtsausdruck ernster, auch wenn sein Herr erst vergnüglich noch zu schmunzeln schien, nachdem Luca offen davon gesprochen hatte, dass es sein Herr nicht immer einfach mit Luca haben würde und so lauschte Luca den Worten seines Gegenübers, der zwar immer noch sein Herr war, aber den Luca nicht als diesen ansah. Denn es gab nur einen Herren. Und das war Luca selbst. Über ihm gab es noch die Götter. Sonst niemanden.
    Und Luca nippte noch einmal an seinem Wein, stellte dann den Becher aber vor sich ab und fixierte sein Gegenüber, als dieser sprach und Luca ernsthaft lauschte. Und Luca liess sie Worte erst einmal auf sich wirken und schaute dann aber ernsthaft, wenn auch nicht unfreundlich.
    »Natürlich wird es so sein. So ist es fast immer. Wenn man etwas nicht wissen oder hören will. Aber keine Sorge, Dominus. Ich werde hart sein und es nicht persönlich nehmen. Ich kann so etwas ab. Und ich werde schonungslos sein. Denn ...« Und Luca wirkte nicht arrogant, aber überzeugt und sprach. »Es ist Eurer Leben und ich habe das meine. Und jedem das seine.« Fast ein wenig keck, aber eben sehr selbstbewusst zwinkerte Luca seinen Herren an. Doch er meinte es nicht böse, auch nicht arrogant. Es zeigte nur, dass Luca genau das war, was sein Herr vielleicht über den Krieger dachte: Er war nicht gebrochen, trotz all dem Leid, was dieser erlitten hatte, einem Leid, was Luca kaum in Worte fassen konnte. Es sprach da kein arroganter Mensch, sondern einer, der sehr viel erlebt hatte. Ein Mensch, der sicherlich seine Schwächen hatte, aber eben auch ein Mensch, der niemals aufgeben wollte, der innerlich stark war und das Leben und all seine Härten kannte.


    »Ihr könnt also gewiss sein: Ich werde euch nicht schonen, wenn ich glaube, dass das, was ich meine, zu Eurem besten ist. Und nun, wo ihr mich auch noch dazu auffordert. Notfalls ... aber das wird hoffentlich nicht vorkommen - werde ich mit der nötigen Härte vorgehen.« Luca hielt inne. War er nun zu weit gegangen? Nein, denn er meinte es nur richtig und gut. Und er schätzte seinen Herren so ein, dass er es verstand. Und schliesslich vernahm er die letzten Worte und schaute seinen Herren ernst an. Und er antwortete ehrlich:
    »Natürlich werde ich dass, Dominus. Ich werde immer zu dem stehen, was ich tue. Und sei es Euch von was auch immer zu warnen oder wegzuzerren. Oder Euch sogar zu schelten. Das macht mir nichts aus. Ich stehe zu dem, was ich tue. Kein Mensch ist perfekt und auch nicht perfekt in seinen Handlungen oder in seinen Entscheidungen. Ich bin auch nicht fehlerlos. Aber wenn es z.B. um einen Kampf geht, so werde ich Euch, wenn es nötig ist, hinter mich ziehen oder gar wegstossen. Nicht, weil ich Euch keine Stärke zu traue. Sondern weil ich Euch schützen möchte. Das ist meine eigene Entscheidung. Und auch wenn wir bei anderen Dingen nicht konform gehen, sei es in Ordnung. Aber ich will Euch schützen, wie ich es versprochen habe. «


    Luca schaute nun sehr ernst, denn das Thema war ihm sehr ernst. Aber er zeigte auch, dass er Ungehorsam nicht gleichsetzte mit, eine eigene Entscheidung zu führen. Dennoch zeigte er sehr stark, was er sich vorstellte und dies unerbittlich, ohne dabei drohend zu wirken.


    Das sein Herr ihn heimlich bewunderte, wusste Luca nicht und es war ihm auch nicht wichtig. Ihm war einfach nur wichtig, ernst genommen zu werden. Aber Luca hatte nicht den Eindruck, dass Quintus ihn nicht ernst nahm, im Gegenteil.
    Und so schaute er sein Gegenüber an, seinen Herren, den er eben wegen seiner Offenheit schätzte. Nun nahm auch Luca seinen Becher und trank einen Schluck. Er hoffte nun auch, dass sein Herr wusste, was Luca meinte: Ja, er würde gegen angehen, wenn er glaubte, dass sein Herr im Unrecht war oder so und Luca es besser wusste. Dies betraf natürlich vieles. Aber eher die Verteidigung, den Kampf.
    Luca ging es nicht darum, Recht zu behalten. Und er hoffte, dass sein Herr dies wusste. Aber Luca hatte auch deutlich gemacht, dass er auf gewisse "Dinge" keinerlei Rücksicht nehmen würde. Sein Herr mochte von Adel und sehr wichtig sein, aber das half ihm nicht, wenn er dahin gemetzelt würde. Und dafür war Luca da, dies zu verhindern.


    »Eine Frage, Dominus, wie gut beherrscht ihr den Kampf Mann gegen Mann?« fragte Luca dann noch, denn das war sehr wichtig.


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    Occ: Reserviert


    Luka wollte einfach für seine Frau beten und für seine Kinder. Und er hatte es getan. Aber Luca kannte sich nur mit den griechischen Göttern aus, weniger mit den römischen. und so landete er schliesslich in diesem Tempel, warum auch immer. Hielten die Götter nicht irgendwie zusammen? Wäre ja schlimm, wenn nicht.
    Luca war hier, um für seine Frau und seine Kinder zu beten, wünschte sich aber auch, dass trotz des Verlustes sein Leben weiter ging, denn das hatte seine Frau von ihm gewollt, als er sie damals sterbend in den Armen hielt.
    Luca glaubte an die Götter und doch hatte er zeitweise seinen Glauben verloren. Eben weil er seine Familie verloren hatte. Dennoch wollte er glauben. Doch woran? Was er schuld, dass er seine Familie verloren hatte? Er wusste es nicht. Und er suchte eine Antwort oder eben Trost. Er wollte einfach den Göttern huldigen auch wenn er nichts hatte, ausser seiner Worte.
    Luca hatte viel erlebt. Und er hatte Rom erlebt. Im guten und im Schlechten. Aber er war sehr froh, dass er lebte, im Gegensatz zu seiner Familie. Und so hatte er diesen Tempel aufgesucht, nachdem er wusste, dass sein Herr ihm die Freiheit schenken würde, etwas, was Luca so schnell einfach nicht erwartet hatte.


    Viel zum Opfern hatte Luca leider nicht und er wusste auch nicht, was angemessen hier in dieser fremden Stadt war. Aber er hielt inne, sprach sein Gebet. Dennoch fühlte er sich unwohl, da alles ihm so fremd war. Er hatte ein paart Blumen gepflückt und sich dafür wirklich viel Zeit genommen, viel mehr, als er glaubte, dass er es durfte.
    Und dann war Luca vor dem Schrein gekniet und ging in sich. Er senkte seinen Kopf, zeigte seine offenen Hände und betete. Er dachte an seine Frau und auch wenn er es nicht wollte, so rannen ihm plötzlich Tränen über seine Wange und er fühlte sich unglaublich einsam. E fühlte sich nirgends mehr zugehörig, wenn auch doch einem Menschen: Qunitus ... aber er versuchte dies von sich abzustreifen. Doch dann legte er sich vor den Schrein, vielleicht ungewöhnlich. Er breitete seine Arme aus und sprach leise:


    »Ich nicht wissen, was ich falsch getan habe aber ich bitten Euch Götter: Mein Familie sein nicht schuldig. Bitte haben ein Auge auf sie ... Bitte, denn ich sie so sehr lieben. Und da Luka glaubte, dass er für sich war, rannen ihm plötzlich einige Tränen über seine Wangen und er verneigte sich sehr und unterwürfig, obwohl das gar nicht seine Art war. Aber er vermisste sein Frau und seine Kinder unendlich. Und daher weinte er um sie, wenn auch verhalten.



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    @ Aurelia Flora: Ich mag Frauen ... Menschen ... die wissen was sie wollen;)


    Und danke für den Met, der schmeckt herrlich *schlürf*


    Und was Flaccus angeht: Da kennt Ihr ihn wohl besser als ich ;) (Dem muss ich mal nachgehen *gg*)


    JA, ein Prosit auf Flaccus!!!!!!! *Becher heb und Met trink*

    GRATULATIO!


    Werter Quintus Flavius Flaccus!


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    Dein bald ehemaliger Sklave und weiterhin Leibwächter
    weisst nicht gut mit Worten umzugehen,
    daher hat er dir stattdessen eine Torte gebacken:


    [Blockierte Grafik: http://www.normin.de/greetings/flaccus_2011]


    und in den Bibliotheken nach Schriftrollen gesucht. So fand ich dies:


    Zufrieden sein ist große Kunst,
    zufrieden scheinen bloßer Dunst,
    zufrieden werden großes Glück,
    zufrieden bleiben Meisterstück.


    Ebenso dies:


    Das Bewusstsein eines erfüllten Lebens und die Erinnerung an viele gute Stunden sind das größte Glück auf Erden.
    Marcus Tullius Cicero, 106 v. Chr. - 43 v. Chr.


    Ich wünsche dir zu deinem Geburtstag alles erdenklich Gute,
    Liebe und sehr viel Glück. Lass dich feiern und reich beschenken!

    Luca,


    der nun mal die Smileys sprechen lässt:


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    Wenn Luca ehrlich war, verstand er nur ein Drittel oder gerade mal die Hälfte von dem, was hier gesprochen wurde. Aber das war einfach nicht seine Welt. Er war auch nicht hier, um zu verstehen und dennoch wollte er ja lernen. Aber hier schlugen ihm so viele fremde Worte um die Ohren, dass es ihn schon irritierte und er schliesslich das meiste ausblendete. Denn er war nicht hier, um zu verstehen, sondern um seinen neuen Herren vor möglichen Handgreiflichkeiten zu schützen.


    Und so nahm er einfach wahr, das eine gewisse Aggressivität in der Luft lag, wenn diese sich eher verbal zeigte. Es war ein Hin und Her und da Luca wie gesagt nicht alles verstand, konzentrierte er sich nur darauf, im Zweifelsfall seinem Herren beizustehen, und sei es, dass er sich vor ihm warf. Aber es wirkte dann auch nicht ganz so, als würde dieser Fall eintreten. Das hier waren eben Römer und sie redeten über etwas, was Luca kaum verstand, auch wenn er glaubte, zu wissen worum es wohl in etwa ging. Aber es lag eben auch daran, dass er die Sprache nicht gut genug beherrschte. Hier eine flammende Rede des Anklägers, dort eine für ihn erst einmal schlüssige Antwort seines Herren. Dennoch: Wer jetzt wirklich hier im Recht war, entzog sich Luca, weil er das römische Recht einfach nicht kannte. Und er hatte schon wahr genommen, dass von dem Ankläger eine gewisse Schärfe ausging, eine Provokation und er fand, dass dies vielleicht nicht angemessen war, aber Luca hatte ja eh keinerlei wirkliche Ahnung, worum es hier ging. Um einen zu niedrigen Marktpreis seines Herren angeblich, der die Preise der anderen ....


    In Lucas Kopf rauchte es. Nein, er war noch zu neu in Rom. Er würe später mal seinen Herren darauf ansprechen. Das war ihm alles zu joch, auch was sonst noch gesprochen wurde, auch wenn er glaubte, herausgehört zu haben, dass sein Herr ja schon auf eine Einigung aus war, diese aber wohl nicht angenommen wurde.


    Das es hier um Ansehen und sonst was ging, das ahnte Luca dann nicht. Nicht weil er dumm war, sondern eil er eben doch nur die Hälfte verstand. Und so stand er weiter bereit da und wartete ab. Nein, über all dies nun grübeln würde nur seine Konzentration schmälern.

    Was auch immer sich die Frau dachte, Luca konnte ja keine Gedanken lesen und auch wenn er ungern log, so hatte er es getan, ohne eigentlich dabei ungerecht zu sein. Er dachte eben an sich und sprach nicht gerne über seine Vergangenheit.
    Deshalb hatte er auch vermieden, der Frau zu erzählen, dass er einst ein Kämpe war, der dann, wenn leider zuerst auch wegen eines infamen Verrates, verloren hatte gegen die Römer. Aber warum sollte er ihr davon erzählen? Er hatte gegen ihre eigenen Leute gekämpft, hatte viele getötet. Würde sie das verstehen? Würde das nicht lange Diskussionen nach sich ziehen? Nein, dass sollte so nicht sein, auch wenn Luca sehr stolz war. Aber warum sollte er die Frau nachher noch gegen sich aufbringen? Sie war nicht wirklich sein Feind.
    Auch wenn sie eine Römerin war. Nein, auch Luca wusste, wann es Zeit war, zu schweigen. Als sie dann meinte, das man ihm den Schmied noch ansehen würde und ihm einen leichten Klaps auf seinen Oberarm gegeben hatte, lächelte er nur leicht, aber etwas schief, was sie dann aber nicht weiter mitbekam, da sie schliesslich an den Ort angekommen waren, wohin sie wollte. Und Luca war auch erleichtert, dass sie nicht nach bohrte, denn auch wenn es nicht gerade so schien, aber auch Luca redete nicht immer gerne. Und er war sehr froh, dass sie es alles doch recht locker aufnahm. Aber was erwartete sie? Was erwartete Luca? Eigentlich gar nichts. MAn war freundlich und wollte sich gegenseitig helfen. Er hatte seinen Teil so gut getan, wie er konnte und war nun auch bereit, noch etwas zu warten.


    Er machte sich keine Gedanken darüber, dass er vielleicht über seiner freien Zeit war. Er dachte nicht darüber nach, ob die Menschen in der Villa vielleicht dachten, dass er stiften gegangen war. Er hatte sich hier halt verirrt. Und irgendwie würde er es natürlich auch ohne die Domina schaffen, irgendwie alleine zurück zu finden. Aber Luca war ein Mann von Ehre. Natürlich würde er hier auch noch etwas warten.


    Und dann traf die Frau auf jenen Mann hinter der Tür, welchen sie antreffen wollte und verabschiedete sich damit, dass es nicht lange dauern würde. Luca nickte nur stumm und fand sich kurz darauf später alleine mit ihrem Leibwächter alleine vor dem Haus. Dieser war eh nicht sehr redselig und Luca kannte diesen Schlag von Männern, die nur redeten, wenn es wirklich notwendig war. Also, was sollte Luca den Mann schon fragen? Nachher stellte er noch die falsche Frage und würde mit einem Schweigen belohnt. Der Mann neben ihm strahlte deutlich aus, dass er sich nicht gerne unterhielt und Luca wollte ihn somit dann auch nicht herausfordern.


    Und so schwieg Luca. Auch er schaute sich aufmerksam um, aber dachte weniger an Gefahr. Was sollte der Frau nun hier schon passieren, wo sie im Haus war. Luca schaute sich einfach nur interessiert um. Das war schon eine seltsame Stadt: Die Reichen lebten in sicheren Villen und die sehr viel ärmeren hausen in solch abgewrackten Vierteln ... Luca musste sich daran erst noch gewöhnen. Und dann verging die Zeit voller Stille. Auch wenn um sie herum auf eine gewisse Weise ein ganz eigenes Leben herrschte. Eine Zeitlang war das ja auch interessant, aber dann entschied Luca, dass er es albern fand, nicht doch zu versuchen, mit dem Mann vielleicht ein paar Worte zu wechseln.
    »Ich stammen aus Dalmatien. Und du?« fragte er einfach mal ganz simpel und in seinem schlechten Latein, da er nicht wusste, ob Malachi griechisch verstanden hatte. Er würde ja sehen, oder besser gesagt hören, ob ihm der Mann, der ähnlich wie Luca, stark und kräftig war, antworten würde. Und wie knapp die Antwort ausfallen würde. Würe sie es, würde Luca es auch akzeptieren, denn Luca wusste schliesslich nichts über den Mann und aufdringlich wollte er sicherlich nicht sein.


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    Luca war eigentlich ein ganz normaler Mensch. Er war ein Schmied gewesen, ein Bauer, hatte Frau und Kinder. Dann kamen die Römer. Und nicht jeder Römer war gleich Römer. Natürlich wollte man sich nicht einfach so annektieren lassen. Es kam halt auf die Umstände an. Und Lucas Heimat war sehr attraktiv, denn dort wurde Gold gesichtet. Was die einfachen Bewohner dieses Landesteils nicht wussten. Daher kam es dann eben auch zu sehr kriegerischen Handlungen, so dass Luca, der seine Heimat verteidigen wollte, eben auch zu dem geworden war, was er zum Schluss geworden war: Ein Kämpfer und Rebell. Aber er wollte eben nur sich und die seinen verteidigen. Dennoch hatte er nach einem jahrelangen Kampf schliesslich verloren, leider auch, weil sein bester Freund die ganze Sache verraten hatte und vor allen ihn, Luca. Luca hatten diesen Freund geliebt wie einen Brüder. Heute wusste er nicht mehr wirklich, ob er ihn verstehen oder nur einfach hassen sollte. Aber Luca hatte seine Familie verloren und viele Mitkämpfer die ihren ... es war eine sehr komplizierte Sache ...


    Doch es war vorbei. Luca wollte nicht hassen. Er versuchte zu verstehen. Dennoch fiel es ihm schwer. Aber er bemühte sich. Und vielleicht war er daher so einfühlsam, was die anderen zwei Sklaven anging. Luca bemühte sich um einen ihm sehr wichtigen Grundsatz: Zu verstehen und möglichst gerecht zu sein. Dabei wusste er inzwischen, dass dies nur ein hohler Ausdruck war. Was war schon gerecht? Es lag immer im Angesicht seines Betrachters. Dennoch hatte Luca seine Prinzipien. Für ihn gab es nicht einfach nur gut und böse. Er hatte gelernt, dass man abwegen musste, warum ein Mensch etwas tat oder etwas nicht tat. Manchmal fiel ihm das natürlich sehr schwer. Besonders, nachdem er seine sterbende Frau in den Armen gehalten hatte ... was ihm heute noch nächtliche Alpträume einbrachte. Er hatte sie so unglaublich geliebt und verstand bis heute nicht, warum die Götter sich entschieden hatten, sie auf so brutale Weise von ihm zu nehmen. Und auch seine Kinder ...


    Doch so sehr Luca auch für den Moment schmerzlich an seine Vergangenheit erinnert wurde, so war er auch sehr schnell wieder in der Gegenwart und schaute jenen Mann an, der ihm die Freiheit schenkte und Luca lächelte. Erst war es wirklich schwer zu fassen, aber nun begriff Luca. Denn er traute seinem Herren. Er traute ihm schon fast von Anfang an, warum auch immer. Vielleicht war es einfach das Schicksal.


    Und so lauschte er nun sehr andächtig seinen Worten, was Treue anging und Luca nickte erst einmal nur, aber sehr beherzt. Ja, Treue konnte einfach nur ein Wort sein, er erinnerte sich an seinen besten Freund, welcher ihn und die Sache dann doch verraten hatte. Und es war furchtbar schmerzlich und eigentlich wollte Luca seit diesem Moment niemanden mehr trauen oder jemanden treu sein. Und doch wusste er, dass er jedem Menschen diese Chance erneut geben sollte da die Menschen nicht gleich waren. Es gab immer Ausnahmen. Und sein Dominus gehörte zu diesen Ausnahmen, da war sich Luca sehr sicher, mehr sogar.


    Und so schaute er seinen Dominus an, seinen Herren, den er aber nicht einfach nur als Herren ansah, sondern fast schon als Freund, auch wenn es Luca niemals wagte auszusprechen. Dennoch würde Luca offen sein in seiner Meinung. Und auch offen für das, was sein Herr sagte. Und was dieser sagte war wahr: Treue war zwar nur ein Wort, es kam auf die Handlung an. Und ja, Luca hatte es wohl bewiesen. Und er lächelte, ja strahlte fast, als sein Herr von ihm als ein edles Wesen und eine tugendhafte Tapferkeit sprach. Fast wäre Luca rot geworden, aber er war nicht mehr so unsicher und nickte einfach nur dankbar. Denn es stimmte nun mal. Dennoch war es Luca irgendwie seltsam, da er solche Worte auf diese Weise nicht kannte.
    Doch dann sprach sein Herr etwas aus, was ihn viel mehr bewegte, denn Komplimente hin oder her, Luca wusste, dass er aufrichtig war und dennoch freute es ihn natürlich. Und dann sprach sein Dominus von etwas viel wichtigeren:
    Nämlich dass er auch Luca stets zur Seite stehen wolle. Das war viel mehr, als alles vorher, was Luca je erwartet hätte. Und wieder war es so viel auf einmal und am liebsten wäre Luca gegangen, um für sich das alles zu verarbeiten. Ja. Luca war gerührt. Zeigte aber dann Stärke und weniger Emotionen. Dennoch war das einfach alles nicht einfach, es war eine Gradwanderung zwischen Emotion und Stärke zeigen ... etwas sehr menschliches. Und als sein Herr dann von den anderen Sklaven sprach, nickte Luca erneut, um zu zeigen, dass er es verstand. Und er nickte dankend, als es darum ging, dass auch diese etwas bekommen würden, für ihre Treue, was immer das auch war, aber Luca schenkte seinem Herren Glauben.


    Aber Luca wollte ehrlich sein, denn er war es vorher auch. Und so nickte er und sprach nur: »Ich danke Euch sehr, Dominus und ja. Ich werde Euch treu sein, so wie bisher ... denn das Wort eines Menschen ist mir heilig, so eben auch mein Wort, und so will ich Euch nicht enttäuschen. Die Ehre eines Menschen ist mit heilig.« Luca meinte es vollkommen ernst. Und er hoffte, dass es sein Herr irgendwie mitbekam, glaubte.


    Dann sprach dieser von den anderen Sklaven und Luca nickte dankbar. Luca wollte so viel sagen, doch er hielt sich zurück. Dann auf einmal klatschte sein Herr in die Hände und ohne dass es Luca schnell genug sah, war ein Sklave da und schenkte ihnen Wein ein. Es war Luca unangenehm. Er wollte sich nicht bedienen lassen. Er war doch auch ein Sklave und daher schaute er erst ein wenig irritiert. Aber er liess es dann zu. Allerdings dankte er dem Sklaven dann sehr, das war das Mindeste.


    Und dann nahm Luca den Becher Wein, trank aber noch nicht davon. Er schaute seinen Herren an, prostete ihm zu und beobachtete ihn dann ganz heimlich. Als dieser dann auf Luca einen Trinkspruch sprach, lächelte Luca bescheiden. Das war er einfach nicht gewöhnt. Luca hob dann auch seinen Becher und bevor er davon trank, sprach er: »Ich danke Euch Herr. Und ich trinke auf einen Menschen wie Euch, dem ich die Treue schwöre, den ich schätze und dem ich immer ehrlich gegenüber sein will und hoffe, dass es auf ... wie bisher ... auf Gegenseitigkeit beruht.«


    Luca hatte keine Angst, so ehrlich zu sprechen. Sein Herr hatte es nicht nur verlangt. Er wollte es ehrlich, also sollte er auch diese Ehrlichkeit weiter bekommen. Es war Luca wichtig. Und dann prostete der Dalmate seinem Herren zu, trank einen Schluck. E setzte den Becher ab und blickte sein Gegenüber an. Luca lächelte.
    »Ihr werdet es aber nicht immer leicht mit mir haben, Herr. Ihr wolltet Ehrlichkeit und die habe ich Euch gegeben und versprochen. Aber es können auch andere Zeiten kommen, wo Ihr vielleicht keinen Wert auf meine Meinung legt, weil sie Euch nicht passt ...« Luca lächelte selbstbewusst. »Ich werde dann aber nicht klein beigeben und Euch weiter fordern. Ich hoffe, Ihr wisst das zu verstehen. Ich tue das, weil ich es für Euch richtig halte ...« Luca hoffte, dass sein Herr seine Worte verstand.
    Luca blickte dann sein Gegenüber offen und fest an. Aber freundlich, nicht fordernd aber eben fest..

    Luca hatte gehofft, dass die Domina nicht weiter nachbohren würde, was die Herrschaften anging, bei denen er vor Quintus Flavius Flaccus war. Oder eben bei wem er sonst auch gedient hatte. Denn Luca log eigentlich ungern. Aber sie schien die Lüge nicht wirklich zu erkennen. Dennoch schien sie irgendwie verwirrt, was Luca dazu veranlaste, nun mehr als nur klar und deutlich, wenn auch freundlich zu werden. Er wollte schliesslich auch sich selber schützen und auch wenn er vielleicht keinen Ruf in diesem Sinne hatte, weil er nur ein Sklave war, so nannte er dennoch ein sehr großes Maß an Stolz sein Eigen. Und wie hätte es gewirkt, wenn er gesagt hätte, dass er bei seinen ersten Herrschaften nur wenige Wochen geweilt hätte? Das alles hätte noch mehr Fragen aufgeworfen und Luca war dazu einfach nicht bereit. So sehr Luca auch manchmal unter seiner Vergangenheit litt, so war es die Zeit in seiner Heimat, als er Frau und Kinder verloren hatte. Sonst eigentlich versuchte er immer in die Zukunft zu schauen. So auch hier und jetzt.
    Und die Weltsicht der Domina war ihm nicht bekannt. So wie er eigentlich kaum einen Römer kannte. Was auch immer sie dachte, es war ihm erst einmal egal. Er musste noch viel lernen, die Menschen in diesem Moloch von Stadt kennenzulernen. Denn hier war es nicht anders als in seiner Heimat: Menschen waren verschieden.


    Und auch wenn Luca nicht gerne über dieses Thema redete, hörte er aufmerksam zu, wenn auch etwas ernster.
    »Nein Domina, ich bin wirklich erst seit einigen Wochen in Rom. Ich war vorher kein Sklave. Ich war ... Schmied und Bauer ...« begann er dann knapp zu erzählen und dies auf verständlichen griechisch, wenn auch vielleicht mit leicht anderen Akzent. Das er ein Rebellenanführer in seiner Region gewesen war, liess er erst einmal weg. Denn was würde es ihm schon nützen? Oder der Domina? Er hatte den Kampf verloren. Und er wollte die Frau nicht weiter irritieren, denn das schien sie doch noch zu sein.


    Schliesslich kamen sie an dem Gebäude an, nachdem sie an unzähligen Bettlern und stinkenden Pfützen vorbeigegangen waren, aber ihnen auch vollkommen normale Menschen begegnet waren, eben so wie erneut leicht zwielichtigen. Luca spürte schon, dass dieser Ort so ganz anders war, als der, wo er nun lebte. Aber alles war für ihn anders, denn er kannte solche Viertel, so eine Stadt nicht, lebte er damals doch sehr einfach auf dem Land in einem kleinen Dorf.


    Sie sprach ihn nun auch in griechisch an. Luca verstand sie nun besser, aber welcher Dialekt er oder sie sprach, das wusste er nicht. Es war nicht so, dass Luca nicht sogar ein wenig mehr gebildet war, als nur ein Schmied oder Bauer. Aber Dialekte waren bisher für ihn nicht wichtig. Und so nickte er nur und lächelte freundlich.
    »Natürlich macht es mir nichts aus, hier zu warten, Domina. Außerdem finde ich doch niemals ohne Eurer Hilfe niemals hier heraus ... « Zwar wartete sie kaum die Antwort ab, aber Luca hatte es dann doch noch ausgesprochen. Und er nickte nicht nur ihr zu, sondern auch Malachi. Und er schmunzelte bei seinen letzten Worten fast ein wenig, denn irgendwie würde er es schon zurück in die Villa Flavia schaffen, nur ohne Hilfe konnte das dauern.
    Aber Luca machte eben keinen sehr unterwürfigen Eindruck, wie man es vielleicht von Sklaven gewohnt war. Aber er war stets höflich und wusste sich zu benehmen. Außerdem hatte der bei der Domina icht das Gefühl, dass er sich wie ein unterwürfiger Sklave verhalten musste. Irgendwie hatte er bei der Frau ein gutes Gefühl, denn sie war, wie sein Herr, sehr fair.
    »Lasst Euch alle Zeit der Welt. Wir werden warten!« fügte er noch mit einem aufrichtigem Lächeln hinzu.


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    Luca konnte das alles noch nicht fassen. Es kam ihm zu irrreal vor. Es ging alles so schnell. So schnell sollte er wieder ein halbwegs freier Mann sein. Nein, Luca konnte es noch nicht wirklich glauben und dennoch tat er es, denn er war ja noch nicht lange ein Sklave. Wahrscheinlich der von den Jahren jüngste hier in der Villa. Und er glaubte es, weil er seinem Herren traute. Voll und ganz. Warum, das war nicht wichtig. Vielleicht war es das Band, was er spürte zwischen ihnen, auch wenn er es niemals aussprechen würde.


    Er hatte Fragen gestellt und er hatte seinen Gefühlen sogar mehr freien Lauf gelassen, als er es jemals einem Fremden zeigen wollte, aber er hatte es getan, als sein Herr von seiner Freiheit sprach, denn dies war etwas, was Luca das Wichtigste war. Seine Freiheit. Mochte er auch mit seinen Gedanken frei sein, es war doch schon etwas anderes, Sklave zu sein, oder ein freier Mann.
    Und schliesslich hatte Luca damals nicht gerne gekämpft, aber er tat es im Glauben an die Freiheit.
    Und er schämte sich nicht wegen seiner Tränen, oder vielleicht doch ein wenig, weswegen er sie auch so schnell weg gewischt hatte. Aber es war doch nur ein Zeichen der Freude. Waren diesbezüglich nicht alle Menschen gleich? Wer war man denn noch, wenn man sich nur noch verstellen musste und keinerlei Emotionen zeigen durfte? War man dann nicht erst recht ein Sklave? Ein Sklave der falschen Konventionen? Der falschen Welt, der falschen Lebenseinstellung? verband nicht eigentlich doch alle nur das eine: Überleben und irgendwie sein Glück zu finden?


    Luca aber war nun einfach überwältigt und auch wenn er die Worte seines Dominus wahr nahm, so kam alles irgendwie seltsam bei ihm an, da er noch vollkommen im Taumel des Glückes verweilte: Er sollte bald frei sein. Dies war sein tiefster Wunsch.


    Aber was hier gerade passierte, war einfach so unglaublich, dass es Luka erst schwer fassen konnte. Es kam zu schnell und dennoch wusste Luca, dass es ernst gemeint war. All seine Vorurteile gegenüber den Menschen von Rom, welche eben Sklaven hielten wie andere Menschen Vieh, zerschmolzen irgendwie. Und dennoch wusste er, dass es andere Sklaven sicherlich schlimmer traf.
    Warum also ausgerechnet er? Warum ging das mit der Freiheit so schnell? Luca hatte doch nur seine Arbeit getan und seinen Herren beschützt. Was war daran edler, als für die Herrschaften Essen zu kochen oder ihre Kleidung zu reinigen? Luca war vollkommen neben der Spur. Aber er hatte sich dann doch recht schnell unter Kontrolle.
    Und als sein Herr dann noch meinte, das er doch auf Lucas Schutz nicht verzichten könnte, da merkte Luca, still und leise, dass da mehr war als nur ein Band eines Arbeitsverhältnisses. Luca bildete sich nichts darauf ein, aber auch er hatte das Gefühl, dass da einfach mehr war. Es war die Art, wie sein Dominus mit ihm redete: offen und frei von Konventionen. Und irgendwie war da noch weit aus mehr. Etwas, was Luca vielleicht nicht gleich erkannte. Er wollte nicht auf ihn verzichten? Das klang fast freundschaftlich. Er hätte es auch ganz anders in Worte fassen können. Luca war verwirrt und dennoch stark genug und lächelte, wenn auch erst verhalten.


    Doch dann lachte Luca, nicht abfällig, eher dankbar, fast schon unsicher, während er dennoch seinen Dominus und seine Mimik studierte. Und daraus sprach absolute Ehrlichkeit. Mehr noch.
    Luca war einfach überwältigt.
    Zuerst aber war er fast misstrauisch. War er doch im Kampf gegen die Römer von seinem besten Freund verraten worden. Aber dies war wirklich etwas anders.
    Ein Band der Freundschaft und Verbundenheit war es, was er glaubte zu spüren. Und das lag nicht daran, dass ihm sein Dominus die Freiheit schenkte und sogar sofort davon sprach, gleich morgen mit Luca alles amtliche zu regeln.


    Luca konnte erst nichts sagen. Er wollte etwas sagen, liess seinen Herren aber erst einmal aussprechen. Und dann kam das nächste und Luka fragte sich dann doch für einen Moment, ob das nicht alles ein abgekartetes Spiel sei. So viel Glück und Freude, so viele Geschenke in einem Moment, dass konnte doch nicht real sein.


    Luca blickte verwundert auf das Kästchen, blickte seinen Herren an und blickte dann wieder auf das Kästchen, nachdem sein Herr ihm den Inhalt gezeigt und ihm erklärt hatte, worum es sich handelte. Und er schenkte ihn Luka, diesen schönen Dolch.
    Luca schluckte. Das war wahrlich viel für einen Abend wie heute. Aber Luca war fest im Glauben, er hatte sicherlich seine Schwächen und so zeigte er zwar seine Verblüffung, konnte sich aber auch zusammen reissen.


    Da er zuerst nicht wusste, wie er angemessen reagieren sollte und sich dann einen Narr deswegen nannte, denn Luca wollte immer ehrlich sein und sich nicht einfach nur "angemessen" verhalten. Dennoch war das auch eine kleine Gradwanderung.


    Luca nahm nun das Kästchen und nahm den Dolch heraus, ebenso aus der Scheide und legte diese behutsam fast andächtig zurück in das Kästchen. Dann wiegte er den Dolch in seiner Hand, lächelte versonnen. Es war wirklich nicht einfach nur ein Dolch, sondern ein Schmuckstück, wie er es noch niemals gesehen hatte. Auch das nahm Luca wahr: Sein Herr schenkte ihm nicht einfach nur einen Dolch, sondern einen ganz besonderen. Luca strich andächtig über den Griff aus Elfenbein. Dann fand er endlich seine Sprache wieder. Und sein Herr konnte in seinem Gesicht diese unglaubliche Freude erkennen. Es war das Funkeln in Lucas dunklen Augen. Ein Funkeln, wie es selten in der letzten Zeit war: Voller Leben und Glück.
    Und dann hatte Luca die Luft fest eingezogen und stiess sie nun fast mit etwas Erleichterung aus.
    »Herr, bitte verzeiht meine Verwirrung. Aber ich bin einfach überwältigt.« Mehr sagte er erst einmal nicht. Dann legte er den Dolch zurück, nachdem er ihn in die Scheide steckte. Es war auch eben nicht der Dolch alleine, das war zwar ein schönes Stück, über das sich Luca zusätzlich freute. Es ging hier um Lucas Freiheit.
    Und so schaute er seinen Herren an und nickte leicht, schüttelte dann den Kopf und lachte verhalten.
    »Das mit dem amtlichen ... nun, wenn es Eure Zeit erlaubt, natürlich gerne. Aber auf einmal ... ich weiss gar nicht wie ich es sagen soll. Es erscheint mir so unwichtig und doch nicht ... ich meinte ... die Eile ... « Verdammt, lass dich nicht so von deinen Emotionen hinreissen schoss es Luca durch den Kopf.


    Doch dann schaute er seinen Herren fest an, wenn auch glücklich und überwältigt.
    »Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, wie ich Euch für das alles danken soll. Außer mit meiner Treue Euch gegenüber. Aber das ist auch nur ein Wort ... « Doch dann hielt Luca einfach inne. Er wollte noch so viel sagen, wie schön auch dieser Dolch war, aber auf einmal sagte Luca gar nichts,, denn sein ungläubiger und vor allen so glücklicher Blick sagten viel mehr aus.


    Erst hatte er sogar noch Zweifel, was denn die anderen Sklaven denken würden. Luca wusste nicht so recht, ob er es ansprechen sollte, tat es dann aber doch. Er fand das nur fair.
    »Dominus, ich danke Euch unermesslich. Ich kann es fast kaum fassen ... « Luca grinste leicht schief. Und dann sprach er es doch an: »Und doch habe ich eine Frage. Die beiden anderen Sklaven auf der Reise haben auch alles getan, was in ihrer Macht stand und sie sind doch schon viel länger in Euren Diensten ... ich meine ...« Luca hob seine Hand und stich sich durch sein Haar.


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    Wenn Luca ehrlich war und er war es, dann wunderte er sich doch etwas darüber, als die junge Herrin aussprach, dass es auch für sie eine Ehre war, Luca kennen zu lernen. Er war doch nur ein Sklave in den Augen aller. Nun gut. Er mochte wirklich noch viel lernen. Und egal wie seine Vorurteile waren, er lernte dazu. Das beste Beispiel war sein Dominus. Er hatte ihm nie das Gefühl gegeben, nur ein Sklave zu sein. Und hätte er gewusst, was die Zukunft bringen würde, Luca würde es wohl in diesem Moment in der Subura noch längst nicht glaubte. Doch Luca dachte nicht nur an sich. Er bemerkte, dass die junge Herrin schwach wirkte, auch wenn sie sich sehr beherrschte und niemals würde ihm in den Sinn kommen, sie darauf anzusprechen.
    Und sie hatte nun ja wirklich nichts mehr zu befürchten. Egal ob nun Luca da war, an ihrer Seite war ein, wenn auch sehr schweigsamer, starker Mann.
    Und so lächelte Luca erst einmal nur, zu beiden und war dann weiter gegangen. Dennoch hatte er auch das karge Nicken des anderen Sklaven und leibwächter freundlich aufgenommen und bestätigt.
    Auch er nahm alles um sich wahr. Die Bettler, den Gestank. Fast taten ihm die Menschen hier wahrlich leid. Wie konnte man nur auf so engem Raum leben? Er war das Land und ein Dorf gewohnt.


    Und auf dem Weg fragte ihn dann die Domina etwas, auf das Luca nicht gleich antwortete. Woher wusste sie, dass er vorher einer anderen Familie gehörte? Nein, sie konnte es nicht wissen. Es lag sicherlich an seinem Alter, war er doch gerade 30 Jahre alt. Viel zu alt für einen Sklaven, wie man ihm einst sagte. Aber Luca wollte nicht reden. Schliesslich wusste die Domina ja nichts. Und auch wenn er ungern log, aber er wollte nicht reden.
    Und er ahnte ja nichts von den Überlegungen der Domnia, warum Luca hier frei rumrannte. »Ich seien sehr neu in Rom. Quintus Flavius Flaccus sein mein erster Herr. Aber er sein sehr gut.« antwortete Luka dann mit einer Lüge, wobei er nur bei seinem ersten Satz gelogen hatte. Aber er wollte die andere Familie einfach nicht erwähnen, denn was nutze es wem schon? Es war unwichtig. Und er wollte niemanden schlecht machen. Weder sich, noch die andere Familie, die sehr gut zu ihm gewesen war. Und er lächelte aufrichtig, denn diese Lüge war keine böse, wie er es sah.


    Doch dann kamen sie schliesslich an. Luca hatte niemanden in die Irre geführt und schaute nun interessiert, wie seltsam sich die junge Domina verhielt. Sie schien sehr erleichtert, wirkte fast fröhlich, unbeschwert, im Gegensatz zu eben noch. Luca stand einfach nur da. Er selber kannte sich ja überhaupt nicht aus. Dennoch schmunzelte er leicht als er sah, wie sich die junge und überaus reizende Domina hin und her bewegte. Fast glich es einem Tanz. Und sie redete mit sich selber. Bis sie schliesslich meinte, zu wissen, wo es nun weiter ging und Luca lächelte weiter, aber still. Erst als sie ihn aufmerksam machte auf ein griechisches Schild und ihn ansprach, war Luca wieder bereit, etwas zu sagen.
    »Ja, Domina, ich spreche besser griechisch, als Latein. Und lesen kann ich es auch.« antwortete er dann knapp und schaute sich nach einem griechischen Schild um. Es freute ihn irgendwie, zu sehen, wie die junge Frau nun viel entspannter war, weil sie ihren Ziel näher war. Und dann fand Luca auch hoffentlich bald das Schild. Er deutete darauf: »Mein Ihr jenes? Es ist in griechisch geschrieben und ja, ich kann auch griechisch lesen.« Warum er das tat, behielt er für sich. Denn danach wurde er nicht gefragt. Und Luca war erst einmal noch sehr vorsichtig, obwohl er bei der Domina spürte, das sie alles andere als arrogant war. Im Gegenteil. Sie hatte sogar gesagt, dass es ihr auch eine Ehre wäre, Luca kennen zulernen. Doch noch so richtig verstand er es nicht.


    Doch nun fühlte er sich schon viel besser. Er hatte geholfen und konnte sich in griechisch unterhalten.


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    Signatur für Luca's Sprache in Posts: Luca spricht griechisch | Luca spricht gebrochen Latein (Sorry, latein war früher chocolate aber das konnte man in Germanien nicht lesen)