Beiträge von Quintus Flavianus Luka

    Luca war einfach nur angewidert. Aber er wollte nun nicht in Rage geraten, denn er war an sich ein sehr umgänglicher und geduldiger Mann. Aber was dieser Sklave da von sich gegeben hatte, regte ihn innerlich auf. Luca war das Sklavendasein nun einmal nicht gewöhnt. Und waren die Sklaven hier nicht unter sich und alle gleichwertig? Nein, natürlich nicht. Luca war nicht naiv. Natürlich gab es auch hier Unterschiede, warum sollte es nicht anders sein?
    Dennoch war es ihm herzlich egal, wie dieser andere Sklave über ihn dachte. Er hatte keine Angst vor ihm. Dennoch konnte er verstehen, dass andere der ihnen Angst vor dem Mann hatten. Besonders jene, die unter seinem Herren und dessen Frau dienten. Aber dennoch war Luca angewidert. Und nicht umsonst war er einst ein Rebell gewesen, auch wenn er erst einmal nur für die Seinen und seine Heimat gekämpft hatte. Und über Sciurus wusste er so gut wie gar nichts. Ausser dass dieser sehr abgebrüht und kaltherzig war. Aber was wusste Luca schon? Er war noch ganz neu hier in Rom, wusste nicht wirklich, was man von ihm als Sklave erwartete. Wer wusste also schon, was dieser Mann vor ihm alles erlebt hatte und warum er so war, wie er war oder sagte, was er sagte. Abe Luca war auch nicht hier, um alles und jeden zu verstehen.
    Aber als er dann von der Mücke und dem Hund anfing ... kochte Luca innerlich. Was war denn das bitte für ein beschissener Vergleich? Wollte er sie nun mit einer Mücke und einem Hund vergleichen? Wie erbärmlich war dieser Mann nur gesunken? Oder verstand Luca auf Grund seiner nicht perfekten Sprachkenntnisse etwas nicht?
    Man konnte Luca ansehen, dass es ihm schwer fiel, sich zurück zuhalten.


    Und am schwersten fiel es Luca, zu hören, dass Sciurus der Frau die Kehle durchschnitten hatte. Und er dazu auch noch ohne Reue oder Gedanken zu stand. War er eine Art ... Mensch, der keinerlei Bedenken mehr hatte, sondern nur noch das tat, was sein Herr oder seine Herrin von ihm wollte? Innerlich schickte Luca ein Gebet an die Götter, dass er niemals so weit kommen wollte.


    Und dann dieser seltsame Satz, bei dem Luca Schwierigkeiten hatten, ihn wirklich zu verstehen, weil er die Sprache einfach nicht gut genug beherrschte: "Wenn du lange genug überlebst, wirst du vielleicht herausfinden, dass das weite Feld der Sanktionierung eine Kunst für sich ist, die Präzision und Erfahrung voraussetzt. Meinen Herrn reizt diese Disziplin nicht, er widmet sich bedeutsameren Professionen."


    Luca wollte aufbegehren ... er war auch etwas näher an Sciurus herangetreten, doch immer noch trennten sie einige Schritte, doch so bekam er nicht wirklich mit, was hinter ihm dein den anderen Sklaven geschah. Bis er die Stimme von Hektor vernahm ... und Luca freute es, dass er nicht der Einzige war und nickte nur auf dessen Worte, wobei er Sciurus nicht aus den Augen liess. Luca hatte kein Mitleid mit diesem Sklaven, der sehr pflichtbewusst schien. Wahrscheinlich musste er so viel in seine m Leben ertragen, dass ihm nichts mehr anderes übrig blieb, als immer den Anweisungen seiner Herrschaften zu folgen. Oder aber Luca lag vollkommen falsch. Er wollte sich kein zu großes Urteil bilden, kannte er diesen Mann doch nicht.


    Und dieser antwortete schliesslich auch. Als dieser dann aber Lucas und Hektors Spucke mit dem Verhalten von Tieren verglich und meinte, dass sie zwei nichts anderes als diese wären, da spannten sich Lucas Muskeln sichtbar an. Seine Kiefer mahlten aufeinander, so dass auch dies deutlich zu sehen war. Was bildete sich der Mann eigentlich ein? WIE nur konnte man so ohne Gefühl und Verstand sein?


    Luca aber liess den Mann zu Ende reden, auch wenn er ihm am liebsten an die Kehle gesprungen wäre. Denn je mehr er von sich gab, je mehr versteifte sich Luca ... sie verfrachteten sich selbst ans Ende? An welches Ende? Luka hatte einfach wirklich Schwierigkeiten, alles richtig zu deuten. Aber der Mann verhöhnte sie doch nun?! und welche Entscheidung? Ach, nun hatten sie also doch eine Entscheidung? Anders als die Mücke? Der Hund. Und überhaupt, nun wurde Luca richtig sauer, denn er hatte seinen Herren niemals ans Beingepinkelt, der hatte ihm das Leben gerettet, auch wenn das hier niemand wusste.


    Und dann kam die Krönung, die Luca vielleicht auch nicht richtig verstand, aber das war kein Grund, nicht auszurasten. Stubenrein? Was wollte dieser arrogante Arsch? Für was hielt der sich eigentlich? Nun reichte es Luca. Und da er eh schon etwas weiter vorne stand, trat er nun ziemlich schnell auf Sciurus zu, wollte ihn am Kragen seiner Tunika packen. Doch er hielt sich noch rechtzeitig zurück, denn es hatte ja eh keinen Sinn und obwohl Luca mal ein Kämpfer war, hasste er Gewalt. Also tat er es mit Worten und seine Augen funkelte den Mann gefährlich böse an.


    »Wer du eigentlich glauben, wer du bist? Du sein genauso Sklave, wie wir und du mir aufhören, zu reden, dass wir nicht besser sein, als Tiere, du haben mich verstanden?« Luca hatte seine Hand erhoben, griff aber nicht zu oder an. Aber er streckte Sciurus seine Faust entgegen, hielt diese vor dessen Gesicht. »Und ich geben Mann Recht, er haben gut gesprochen ...« Damit meinte er Hektor, doch nun funkelte er den Sklaven wieder vor sich an.
    »Du nichts wissen von mir. Du nichts wissen von den anderen ... weil es nicht tun dich interessieren. DU doch nur tun, was man dir auftragen. DU nicht denken nach, sondern nur gehorchen. DU sein wie Hund, der uns pinkeln an Bein! DU sein Mücke die saugen aus. Ich dich also fragen: Oder du doch sein Mensch?« Luca deutete auf die Sklaven hinter sich. »Du doch nur denken an Dich und dein Leben. Du sein ohne Skrupel. Oder du sein voller Angst, dass du töten einfach so Mensch, weil man dir haben befehlen aus Angst vor ...« Nun kam er nicht auf das richtige Wort und das ärgerte Luca sehr. Er wollte so etwas sagen wie Repressalien, Bestrafung, aber Luca war zu aufgeregt und es fiel ihm einfach nicht ein. Aber er war in Rage.


    Luca wollte noch mehr sagen, wie erbärmlich er ihn fand, aber dadurch, dass ihm nicht mehr die richtigen Worte einfielen, brachte es ihn einfach aus dem Konzept.
    Notfalls würde sich Luca mit ihm prügeln, aber nun war Luca einfach in Rage ... dennoch kämpfte er erst nur mit Worten. Luca funkelte Sciurus weiterhin aber sehr feindselig an. Aber er legte keine Hand an. Noch nicht ....


    Und Luca hatte keine Angst. Er war noch ganz neu als Sklave, hatte hier niemals Sanktionen oder Strafen erleidet. Da war er eben noch im Vorteil ...


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    Luca saß nun da auf einen der Kissen neben Tilla. Er hatte seine Hände in seinem Schoß gefaltet und lauschte ihren leisen Worten, von denen er nicht immer alles genau verstand, aber da er nicht gänzlich dumm war, konnte er sie verstehen. Allerdings brauchte er immer eine kleine Zeit. Und so versuchte er zu zuhören, denn darin war Luca gar nicht einmal schlecht. Er konnte, wenn er wollte, große Geduld aufbringen. Dies war eine seiner versteckten Stärken, denen er sich gar nicht mal bewusst war. Und hier, wo es so still und friedlich wahr, spürte er, wie er innerlich ruhiger wurde.
    »Ja, ich haben auch kleine Kammer bei Dominus Flaccus ... «.Und dann erklärte er, wo die Räumlichkeiten sich von ihm und seinem Herren befanden, er benutzte dabei auch seine Hände, deutete an, wo man wie langgehen musste. Als Tilla dann von ihrem ersten Zusammentreffen mit Flaccus berichtet, musste der Mann aus Dalmatien schmunzeln. Er konnte es sich bildlich vorstellen. »Es sein gut, dass du nicht bekommen haben Strafe. Aber wie ich mir können ... wie man sagen?«. Luca hob eine Hand und drehte mit seiner Hand und einen ausgestreckten Zeigefinger vor seiner Schläfe: »... stellen vor, mein Herr dich nicht bestrafen wegen so etwas. Er sein ein sehr guter Mensch. «.
    Dann lauschte er weiter, nickte ab und an, um zu zeigen, dass er verstand und manchmal fragte er einfach nach und Tilla verstand und erklärte es dann doch deutlicher. Luca zeigte, dass er Geduld hatte.


    Dann erzählte Tilla von "ihrem" Hektor und wieder lächelte er verständnisvoll, nickte aber auch und sprach: »Es mich freuen, dass du jemanden haben. Ich nur hoffen, er sein gut zu dir ...«. Doch auf einmal schlich sich ein leicht melancholisches Gefühl in Lucas Innerstes. Er musste auf einmal an seine Frau und seine zwei Kinder denken. Und er vermisste sie schrecklich. Er wollte sich gegen diesen inneren Schmerz der Trauer wehren, aber irgendwie war er hier gerade sehr entspannt. Denn früher hatte Luca schon mal gezeigt, wie er sich fühlte. Es war etwas abgekühlt, aber Tilla vertraute er. Dennoch fiel es ihm immer wieder schwer, auch von seiner großen Liebe zu sprechen und noch mehr über den Tod seiner drei Liebsten Menschen. Und so machte er zwar für einen kurzen Moment einen ebenso versonnenen, fast traurigen Eindruck, doch dann lächelte er und schaute Tilla offen an. Er musste sich von seinen traurigen Gedanken und seiner Sehnsucht nach seiner Familie ablenken. Und so sprach er: »Vielleicht ja ihr dürfen heiraten? Ich es euch beiden von ganzen Herzen wünschen!«. Er unterstrich seine Aussage durch ein sehr aufrichtiges Nicken. Dennoch war ihm nun am liebsten nach einem Schluck Wein. EInfach mal wieder so.


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    Luca lächelte auf seine ganz besondere Art: Sein Kopf war leicht geneigt, um sich dadurch unbewwusst kleiner zu machen und weil er sich ein wenig freute. Diese Frau war wirklich freundlich. Aber er musste zugeben, bisher waren ihm eigentlich noch nie wirklich unfreundliche Menschen hier in Rom begegnet, aber Luca hatte eben Vorbehalte. DAs war nicht seine Heimat, dass waren nicht seine "Leute". Luca war hier einfach nur ein Sklave und bekanntlich, so glaubte er eben, hatten diese keinerlei Rechte.
    »Ich danken ...« sagte er also, also, als Domina Iunia Axilla meinte, er würde sich schon ganz gut machen. Und dann erklärte sie ihm sogar noch geduldig, was er wissen wollte und und wieder war da sein ruhiges, aber aufrichtiges leichte Lächeln.
    Ja, er kannte die Geschichte um die Wolfskinder und die Stadt Rom, aber er sagte nichts, er nickte nur danbar. So freundlich es hier auch war, er merkte dennoch, dass er sich sehr fremd fühlte und Heimweh hatte. Aber seine Heimat gab es so nicht mehr.


    Er sah dann, wie die Frau wegen Flaccus die Schultern zuckte, nachdem sie offen sagte, dass eigentlich Flaccus, Lucas Herr, mit ihr das Fest feiern wollte und auch wenn er sich nicht sicher war, glaubte er eine gewisse Traurigkeit zu spüren oder Enttäuschung. Diese Frau war sehr offen und Luca war überrascht. Doch dann antwortete er: »Ich werden Flaccus gerne überbringen deine Grüsse .« Erneut klang er aufrichtig, fas ein wenig besorgt. Irgendwie hatte er das Gefühl, sie wäre von seinem Herren enttäuscht, aber er war noch so neu, was sollte er sagen?


    Dann gingen sie weiter und Luca schwieg, schaute sich aber immer wieder um. Dies war wahrlich kein schönes Viertel. Alles war so dicht gedrängt und die Menschen waren fast alle sehr aarm. Da ging es ja sogar ihm vielleicht besser.
    Und dann sprach die Frau weiter und es freute Luca fast, dass sie so offen war, denn was sollte er sonst schon erzählen? Er wollte eh nicht über sein Leben reden. Das ging nur ihn etwas an.
    »Ich haben von Hispania hören!« sprach er dann und lauschte weiter und war leicht verzückt. Sie sprach so voller Leidenschaft und Inbrunst und es gefiel ihm. Und als sie ihn fragte, nickte er nur selbst versonnen. »Ja, ich verstehen. Ich auch lieben eine Heimat. Dort geben es sehr lange Strände, goldgelb, und das türkiese Wasser sich dann brechen an Strand und sein herrlich durchsichtig. Wie die Wahrheit ...« Luca hatte es einfach ausgesprochen, wusste nicht einmal warum. Aber so empfand er es. »Es sein schön. Wasser und Erde treffen aufeinander ... harmonisch ...« Und dann lachte er, weil er spürte, die richtigen Worte gefunden zu haben.


    Als die Frau dann von ihrer Mutter sprach, welche gestorben war, rührte Luca keine Mine. Er spüre, dass es lange her sein musste. Ausserdem war er nicht dafür da, Mitleid zu haben. Eltern starben halt irgendwann. Und auch wenn es anders war, so war es nun mal. Luca versuchte lieber weiter zu lauschen und zu verstehen.


    »Du sein viel gekommen rum. Das sicherlich sein spannend aber auch nicht immer einfach ...« Und fast wollte er die Frau berühren, also ihre Hände, um seine Meinung mehr Ausdruck zu verleihen, er machte auch eine leichte Geste, aber dann hielt er sich zurück. Er war schliesslich nur ein Sklave. Aber einer, der diese Frau sehr mochte.
    Und so sprach er:»Ja, ich verstehen. Diese Stadt sein zu groß. Und es manchmal stinken. So wie hier eben. «


    Luca wollte noch so viel sagen. Aber er wusste nicht was. Doch dann sprach er ganz offen, auch wenn er immer noch nicht wusste, wo sie waren:


    »Ich dir so danken. Du sein sehr guter Mensch. Und ich werden ausdrücken ... Verzeihung, sagen, meinem Herren deine Grüsse. Und ich sein beeindruckt, du haben viel gesehen. Alexandria und so. «


    Luca lächelte. »Ich vermissen Strand und Meer meiner Heimat, und ich Dir glauben, dass es sein schöner von Rom weg ...« Er wusste nicht, ob er sich verständlich ausdrücken hatte können. Aber Luca schaute sehr versonnen, es war der typische Blick des Heimwehs.
    »Aber ich hoffen, du dich immer irgendwie wohl fühlen, denn das sein wichtig ...« Luca wusste gerade selber nicht, warum er das sagte. Aber er mochte diese Frau einfach, glaubte zu spüren, dass auch sie ihr ganz eigenes Leid hatte ...


    Doch eines sagte er noch, denn es war ihm wichtig: » Ich dich versuchen zu verstehen. Aber es sein nicht gut, sich gewöhnen. Es sein nicht gur, einfach nur hinzunehmen. Man doch können entscheiden. Das sein doch Mensch. Wir das können, ich meinen entscheiden. Wir oft hinnehmen, aber wir auch können darüber entscheiden ... meistens. Verstehen du, was ich versuchen zu sagen?« Hoffentlich war er nun nicht zu weit gegangen. Aber warum eigentlich? Er war einfach nur ehrlich und zum Glück frei geboren ...


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    Keine direkte Abmeldung, aber Entschuldigung, dass ich momentan nicht poste (kenne ich gar nicht von mir) Aber bin etwas im Stress und leide unter Schlafmangel und Konzentration für einen schönen Post.


    Sorry. Bald wieder ...


    LG
    Luca

    Luca war schon aufgefallen, dass Tilla ein wenig versonnen drein blickte. Doch erst einmal war er herangetreten und da er ja nicht gerade der Kleinste war, fiel es ihr auch sofort auf. Und sie begann zu erzählen, dass sie viel heute zu tun gehabt hatte. Und sie winkte ab, dass er nicht stören würde, was ihm ein kleines freudiges Lächeln auf seine Lippen zauberte. Ihrer Aufforderung, sich zu setzen, kam er dann nach. Er fand daran nichts falsches und sie machte ja auch sogleich Platz mit ihren Beinen. Allerdings setzte sich Luca nur auf das Kissen, so dass er seine Füsse auf dem Boden hatte und blickte die junge Frau an.
    »Ich danken. Und ich wollte eigentlich gehen in meine Kammer bei meinem Dominus. Und nein, ich sie haben nur mal gesehen aber ich noch nicht wirklich kennen hier viele ...« antwortete der Hüne schliesslich. Er strich sich dann eine Strähne aus seinem Gesicht. Er war sehr dankbar, dass Tilla alles sehr langsam von sich gab, damit er es auch verstehen konnte.
    Dann antwortete er weiter auf ihre Fragen: »Nun, ich kennen dich und den griechischen Sklaven Kleóbulos von Flaccus und dann ich haben Senator Piso auch getroffen, in Hortus.«


    Als Tilla erwähnte, dass er ja nun mehr zu Essen bekommen würde, musste der sonst eher ernste Mann lachen und dabei neigte er sogar seinen Kopf etwas in den Nacken.


    »Ja, ich nun dürfen mehr essen. Und ja, ich sein satt. Und zufrieden? Nun, es sein wirklich gut hier. Mein Dominus sein sehr gut.«
    Wirklich zufrieden war er wohl erst, wenn er ein freier Mann war, aber das Thema sprach er nicht an. Er nickte der jungen Frau zu, aber im Moment hatte er kaum fragen, ausser einer: »Und du? Sein du satt und zufrieden? Und woran du haben eben hast gedanken ... eh gedacht?«
    Luca hatte inzwischen schon wirklich etwas mehr Latein von Kleóbulos gelernt und das freute ihn. Denn fast jeden Tag lehrte dieser ihn das Sprechen und Schreiben, wenn es die Zeit zu liess.



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    Wenn Luka ehrlich war, hatte er sich bisher niemals Gedanken darüber gemacht, wie sein Eindruck bei den anderen Sklaven war und wenn er ehrlich war, war ihm das auch herzlich egal. Er war immer auf seine, wen manchmal auch stille Art freundlich. Und wie sollte er sich bitte als Sklave verhalten? Er kannte es nicht, diese demütigende und unterwürfige Haltung. Er war frei geboren und ja, er würde dann eingefangen ... und daher war er neugierig und nahm sich sein Recht heraus, so lange es im Rahmen war. Er fiel sonst nicht auf.
    Aber es war fast schon klar, dass dieser herzlose Sklave namens Sciurus anders war. Weil er eine besondere Stellung hatte, so glaubte er eben, oder weil er eben einfach kein Herz hatte. Luca kannte ihn natürlich nicht. Er war ihm kaum begegnet, aber wenn, dann spürte Luca die Kälte und Arroganz, die von ihm ausging. Aber vielleicht war es auch nur pure Verbitterung. Doch egal was es war, es lag nicht in Luca's Händen und auch nicht in seiner Mutmassung. Aber er mochte den Mann nicht, der irgendwie in Lucas Augen kalt und berechnend wirkte. Aber er würde wohl schon seinen Grund dafür haben.


    Daher verwunderte es Luca auch nicht, als Sciurus ihn nur fest anschaute, ohne offen seine Abneigung gegen den neuen Sklaven zu zeigen, diesen aber zurecht wies. Doch als Sciurus Luca kühl fixierte, konnte dieser sehen, dass Luca sich davon nicht im Geringsten einschüchtern liess und er seinem kühlen Blick eben so standhielt. Luca kannte solche Menschen vielleicht nicht, aber er hatte viel gelernt im Kampf. Und er dachte sich seinen Teil über Sciurus. Und so schmunzelte Luca nur leicht, ohne sich von ihm einschüchtern zu lassen. Und weil es gerade so schön lief, konnte Luca natürlich auch seinen Mund nicht halten, nur um vielleicht das letzte Wort zu behalten: »Natürlich, ich mich werden gedulden!! Und verzeih, meine Ungeduld, wollten dich nicht stören in wichtiger Arbeit ...«
    Lucas Worte strotzen nur so vor Sarkasmus und er funkelte den Sklaven nun zwar nicht kühl, aber leicht angriffslustig an. Nein, sie waren hier alle Sklaven und Luka fühlte sich nicht als etwas besseres. Dieser Sciurus allerdings wohl schon. Und alleine deshalb mochte Luca ihn nicht.


    Inzwischen waren weitere Sklaven und Sklavinnen gekommen unter anderem auch Tilla. Aber Tilla hatte Luca, der in der ersten Reihe stand, leider nicht wirklich bemerkt. Luca war eher nun entsetzt, auch wenn er es nicht zeigte, was nun folgte. Diese Frau hatte nur den Säugling fallen gelassen und wurde mit dem Tod bestraft?? Verdammte Römer, arrogantes Pack, nichtsnutziges Volk, dass sich über alle Menschen erhob. Erst nun wieder wurde sich Luca bewusst, dass er hier nicht hergehörte. Das konnte doch nicht wahr sein ... und doch war es es. Sklaven waren nicht mehr wert als ein Schiss auf der Strasse. Lucas Muskeln spannten sich an. Am liebsten wollte er nur weg hier. Selbst sein Herr war ihm für den Moment egal, so gut er auch sein mochte. Aber wusste er von solchen Praktiken? Luca würde ihn fragen.


    Ohne eine bestimmte Mimik aufzusetzen schaute Luca nun die tote Frau an und schüttelte leicht seinen Kopf. NEIN, dass durfte doch nicht wahr sein. Und diese Menschen nannten sich den Nabel der Welt? Luca spuckte aus, in Gedanken. Aber dann konnte er nicht anders, und tat es wirklich. Er spukte vor sich auf den freien Boden. Es war ihm egal, was passiere würde, aber immerhin tat er ja keinem "flavischen Kind" etwas zu leide. Aber Luca konnte nicht anders. Und das spucken tat ihm gut. Verdammt sollte er sein. Luca war beim Anblick der toten Frau angewidert und auch wie Sciurus alles so nüchtern von sich gab. Aber er nahm dessen Worte wahr. Aber Lucaa beeindruckten dessen Worte nicht. Luca hatte zu viel Leid und Tod gesehen, da machten ihm diese Worte nichts aus, zumal er eh mit den Kindern nichts zu tun hatte.


    Und in einem kurzen Augenblick auch, wie ein Mann sich zu Tilla durch bugsierte. Aber er kannte ihn nicht. Luca war noch neu und überlegte seine Worte ganz genau. Er überlegte, ob er überhaupt etwas sagen sollte. Wegen der Drohung, welche Sciurus ausgesprochen hatte, welche sicherlich den meisten Sklaven hier Angst einflösste. Aber Luca war den Anblick solcher Toten gewohnt, dennoch war er nicht ohne Mitgefühl. Und er war innerlich sehr erbost. Weil dieser Sciurus einfach ohne Gefühl sprach. Abgestumpft wie wohl sein Herr oder so.
    Und Luca konnte nicht anders und sprach dann: »Und wurden mal gefragt, warum Amme haben Kind fallen gelassen? Wurden geklärt, ob sein Absicht??? Und wer haben der Frau die Kehle durchschnitten? Waren es der Herr wenigstens selber? Ach, was ich sagen, diesem Gegenstand? Das sie ja wohl nur waren. Ein Gegenstand, weniger als das. Wo sein Mensch, der das haben getan? Ach, was ich sagen, wo sein Untier, denn das sein kein Mensch, der dies tun.« Luca wollte das wirklich wissen, denn er war innerlich wirklich entsetzt. Und vollkommen aufgebracht. Und er merkte nicht, wie er in Rage kam. Es machte ihn wütend. Sehr wütend und er stierte den Sklaven nun sehr feindlich an und seine Sehnen dehnten sich unter seiner Haut. Luca war sehr angespannt.


    Luca wagte sich weit vor, aber es war ihm egal. Das war nun mal seine Ehre. Denn er fand dies hier einfach nur widerlich. Unmenschlich. Aber er war ja auch noch nicht lange ein Sklave dieser Gesellschaft.



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    Luca hatte keine wirkliche Ahnung wo sie sich befanden, dafür kannte er Rom einfach nicht. Er hatte sicherlich in seiner Heimat eine gute Orientierung, aber da kannte er sich eben auch aus. Im Gegensatz zu hier und solch eine große Stadt hatte er vorher noch niemals in seinem Leben gesehen, auch wenn kleinere Städte, auch in Griechenland. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als der Frau zu folgen, denn sie kannte sich besser aus. Aber auch Luca bemerkte, dass die Gegend wohl etwas besser wurde: Weniger seltsam arme, schiefe Häuser und vor allem: Weniger obskure Gestalten. Er selber sorgte sich nicht, aber er war schon froh, wenn die Frau in Sicherheit war, auch wenn sie einen starken Mann von Sklaven an ihrer Seite hatte, auch wenn dieser sehr schweigsam war und wahrscheinlich ein finsteres Leben hinter sich hatte, so zumindest schätzte Luca den Sklaven ein.


    Das Luca nun ebenfalls nicht so redselig war, lag schlicht daran, dass er auch nicht immer so gesprächig war. Und wenn, was sollte er schon sagen? Was seine Vergangenheit anging, hielt er sich zurück. Und über die Flavier würde er nicht mal tratschen, auch wenn er die kleinsten Geheimnisse kennen würde.


    Er selber musste aber innerlich schmunzeln, wie offen die Frau über Verwandte von seinem Dominus sprach. Aber auch das würde er für sich behalten. Das ging niemanden etwas an. Schliesslich konnte man nicht mit jedem Menschen ein gutes Verhältnis haben. Und dennoch wollte Luca nicht den Eindruck erwecken, er würde nun auch kaum mehr reden, denn anscheinend war es so, dass die junge Frau ein Bedürfnis nach Konversation hatte und so nickte Luca, um zu unterstreichen, dass er verstand: »Man auch nicht immer mit allen Menschen gut auskommen. Das sein ... ich denke ... wie sagen man? Ganz normal. Aber ich gerne richten ihm Gruss aus. Doch ich leider nicht wissen, was sein: Lupercalia?«
    Ohne das es Absicht war, sprach er wieder gebrochen Latein. Erst als er zu ende gesprochen hatte, fiel es ihm auf. Er senkte leicht den Kopf, wie er es tat, um nicht so groß zu wirken.
    »Verzeiht, ich ... mein Latein ... ich ...« Er kratze sich am Hinterkopf. Er wollte es natürlich auch lernen.
    Dann kam eine interessante Frage, nämlich wie es Luca in Rom gefiel. Und diesmal brauchte er etwas mit seiner Antwort, antwortete dann aber in griechisch: »Die Stadt ist mächtig groß. Ich kenne das nicht. Und wie es mir gefällt?« Nun, was sollte er antworten als Sklave, der seinen Kampf gegen die Römer verloren hatte, gegen jene, die seine Familie auf dem Gewissen hatten? Er zuckte einfach mit den Schultern. Er wollte ehrlich antworten und auch nicht zu provokant. Und so entschied er sich:
    »In meiner Heimat fühlte ich mich wohler.« Er wollte noch hinzufügen, dass er da frei war, liess es aber. Heute war ihm nicht nach Provokation. Und dann aber, um von sich abzulenken, fügte er hinzu: »Aber nur weil ein Verwandter meines Herren dich nicht mag, so kannst du ihm doch eine Nachricht zukommen lassen.« ermutigte er dann die Frau. Warum, wusste er selber nicht, aber doch, Luca fand sehr, dass sie ihn freundlich behandelte und nicht wie einen Gegenstand. Zu Piso allerdings äusserte sich Luca lieber nicht.


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    Luca hatte kaum etwas mitbekommen von den Geburten zwei Kinder in diesem Hause. Wie sollte er auch. Er war entweder in Germanien oder an der Seite seines Dominus. Aber mitbekommen hatte er schn von den Schwangerschafften, irgendwie und es freute ihn, machte ihn aber auch traurig. Er selber hatte zwei Kinder gehabt und die Zeit seiner Frau freudig miterlebt.


    Und noch weniger hatte er natürlich von dem entsetzlichen Drama in der Nacht nach der Geburt von Claudia Antonia Sohn Titus Gracchus mitbekommen, oder eher gesagt, das tragische Schicksal einer Amme, welche ihren Sohn auf so schreckliche Weise verloren hatte, wie dann auch ihr Leben. Und vielleicht war es auch gut so, dass Luca zumindest vorerst nichts davon wusste. Doch wahrscheinlich würde er die ganze Wahrheit eh nicht erfahren. Dagegen machen konnte er nun eh nichts mehr. Und so kam Luca der Aufforderung am frühen Morgen sofort nach, sich in den Ställen einzufinden. Nicht einmal Gerüchte waren an sein Ohr getragen worden. Irgendwie hatte Luca leider eh nicht sehr viel mit der Sklavenschaft und noch weniger mit den anderen Herrschaften zu tun, mal abgesehen von dem Zusammentreffen im Hortus mit Senator Piso, aber das war vor der Germanienreise gewesen.
    Inzwischen waren sie zurück und Luca hatte sich von dem heimtückischen Überfall der Strauchdiebe so fern erholt, dass er wieder seinen Arbeiten nachgehen konnte. Zwar sah er immer noch leicht lädiert aus und ihn zierten auch noch einige Verbände, aber Luca war zäh. Er jammerte nicht und es war sogar Flaccus, der ihn zur Ruhe ermahnt hatte, damit sich Luca ausruhen sollte und der Sklave gab seinem Herren ja auch Recht: Als Leibwächter nutzte er seinem Herren nicht, wenn er sehr verletzt war.


    Nun aber ging es Luca zumindest gut genug, dass er an der Zusammenkunft aller Sklaven teilnehmen konnte und er war einer der ersten, denn es interessierte ihn auch, warum. So etwas gab es selten. Er kannte die wenigsten unter ihnen, da er irgendwie immer ständig ausser Haus gewesen war.


    Und so trat Luca zu den Stallungen. Ein paar Sklaven waren schon anwesend, Menschen, die er mal gesehen hatte, aber kaum kannte. Erst wollte er noch fragen, was denn denn Anlass wäre, doch dann sah er den Karren mit der toten Frau, deren Haut sehr dunkel war. Sie war tot, das erkannte der ehemalige Kämpfer sofort. Der Anblick war ihm nichts neues, aber ihm viel sofort auf, dass der Frau wohl die Kehle aufgeschnitten worden worden war. Was um der Götter Willen, war hier nur geschehen??? Luca wollte Fragen stellen, hielt sich aber zurück. Er war noch neu hier. Aber ihm fiel ein anderer Sklave neben dem Karren auf. Wie war noch sein Name? Sciurus? Ein harter Bursche, ohne Gefühl, wie Luca fand, aber eigentlich hatte er mit ihm nie etwas zu tun gehabt.


    Und so fragte Luca ganz offen, auch wenn noch nicht alle da waren, aber er konnte seine Neugierde nicht anders befriedigen. Selbstbewusst wie er nun einmal war, fragte er: »Was liegen an, Sciurus? Warum die tote Frau auf dem Karren?« Das es sich um die Amme handelte, von einer Herrin aus dem Haus, wusste er nicht. Aber Luca wollte wissen, was das alles sollte.

    Vielleicht hatte Luca ein wenig viel gesprochen. Dies lag sicherlich aber auch daran, dass er immer noch nicht fassen konnte, dass sein Herr ihn aus der Sklaverei und in die Freiheit entlassen wollte. Dies kam so schnell, dass Luca, der sich innerlich sehr freute und dies auch zum Ausdruck gebracht hatte, wenn auch dezenter, eben nun auf andere Weise versuchte mit seiner inneren Aufgeregtheit umzugehen.
    Ihm war nicht entgangen, dass sein Dominus manchmal die Stirn runzelte oder nachdenklich drein schaute. Denn Luca hatte auch sehr klare Worte gesprochen. Aber von seinem Herren kamen keine Widerworte, auch dann nicht, als Luca meinte, das er notfalls mit energischer Härte angehen würde, seinen Herren zu schützen. Luca hatte auch ausdrücken wollen, dass er im Notfall kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn er meinte, im Sinne der Unversehrtheit seines Herren agieren zu müssen.
    Doch statt Widerworte, folgte ein Nicken, welches Luca zeigte, dass sein Herr ihn verstanden hatte und es gut hiess. Und so hoben die Becher und tranken weiter von dem köstlichen Wein.
    Doch als Luca dann seine Frage wegen der Fähigkeiten im Kampf stellte, glaubte Luca erst, dass er wohl eine falsche Frage gestellt hatte. Denn sein Herr lächelte auf einmal fast ein wenig müde und Luca wusste diesen Moment nicht richtig zu deuten. Auch nicht, als sein Herr dann in seinen Becher mit Wein schaute und diesen in seiner Hand kreisen liess. Aber Lucas Frage war doch nicht falsch und auch nicht arrogant gewesen. Selbst wenn sein Herr niemals in die Kampfkunst eingewiesen worden war, so war das doch keine Schande. Oder beherrschte er den Nahkampf viel besser, als Luca ahnte??


    Doch nach einer gefühlten Ewigkeit antwortete sein Dominus schliesslich und sprach davon, dass er keinerlei Ahnung vom Kampf hatte. Luca blieb ernst. Denn nach dem, was ihnen auf der Heimreise nach Rom widerfahren war, war das ein ernstes Thema. Natürlich war Luca weiterhin, auch als Libertus, bereit, der Leibwächter seines Herren zu bleiben. Aber dennoch fühlte Luca, dass es besser wäre, wenn sein Herr zumindest die üblichen Techniken kannte, denn Luca war auch nur ein Mensch. Uns sollte er mal unterliegen, so sollte sein Herr doch eine Chance haben, sich selbst zu verteidigen. Und so lauschte Luca angeregt und nickte zu den Worten seines Herren.
    Und dann kam das, was Luca zwar nicht erwartet, sich aber fast erwünscht hatte. Sein Herr fragte, ob Luca bereit wäre, sein Wissen um den Kamp mit ihm zu teilen. Innerlich strahlte Luca. Äusserlich blieb er noch ernst und lauschte weiter, als es dann um die Leibesübungen ging beim palaístra und dem drómos.


    Luca nahm dann erst noch einen weiteren Schluck Wein und stellte dann fest, dass sein Becher inzwischen leer war, stellte diesen dann auf den kleinen Tisch und blickte seinen Dominus offen an und seine Augen schienen jenes freudige Funkeln auszumachen, dass immer in Luca auflebte, wenn es um das ging, was er mit am besten konnte. Das Kämpfen mit dem Gladius. Aber Luca beherrschte auch noch mehr.
    »Selbstverständlich möchte ich gerne mein Wissen mit dir teilen, Dominus. Deshalb habe ich ja auch gefragt. Sicherlich wirst du wenig Zeit haben, nun, wo du dich als Senator beworben hast und die Politik sicherlich genug Aufmerksamkeit verlangt. Aber ja, es wäre mir eine große Ehre, dich in die Kampfkunst einzuführen. Und ja, gerne können wir uns in sportlichen Disziplinen üben! Das hält nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fit.«
    Luca war sich nicht sicher, ob sein Herr das verstand. Aber Luca ging es so: Er betätigte sich fast jeden Morgen nach dem Aufstehen körperlich, um seinen Körper zu kräftigen und er hatte immer den Eindruck gehabt, das dies auch seinem Geist gut tat.
    »Sag, wann du Zeit hast. Ich werde uns Holzschwerter besorgen. Im Hortus ist viel Platz.« Luca strahlte nun doch mehr, als er wollte. Es lief alles fast zu perfekt, er war das schon gar nicht mehr gewohnt. Aber er war beschwingt. Weniger durch den Wein, mehr doch durch die Aussicht, bald frei zu sein. So wie er es sein ganzes Leben war.
    Das er da auch noch viele Fragen hatte, wie das dann alles wäre und was das für ihn und seinen Herren mit sich brachte, darüber dachte er zwar nach, stellte aber noch nicht eine seiner vielen Fragen. Das hatte Zeit. Heute war einfach ein ganz besonderer Tag, da konnte Luca auch mal geduldig sein.
    Dennoch fuhr er sich unbewusst mit einer Hand unter den Verband an seinen rechten Arm, weil es ihn dort juckte, und versuchte mit einem kleinen Kratzen den Juckreiz zu unterbnden.


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    Eigentlich war Luca am Abend selbst auf den Weg in seine Kammer. Er war selber auch ein wenig erschöpft, denn er trug immer noch zwei Verbände wegen des Kampfes auf der Heimreise aus Germanien. Auch wenn er so gut im Haus mithalf, wo etwas anlag und sich niemals um Arbeit drückte. Er machte eben so viel, wie es seine Kondition zu liess. Nur weil er der Leibwächter seines Dominus' war, und nur weil er noch leicht verletzt war, hiess das für ihn nicht, auch dort mitzuhelfen, wo Arbeit anfiel. Und da er ja nun mal sehr kräftig war, packte er besonders bei handwerklichen Dingen mit an, wenn er nicht gerade seinen Herren begleitete.
    Aber inzwischen waren se ja aus Germanien zurück. Und Lucas Verletzungen heilten mehr und mehr und sobald es ihm besser ging, war er aufgestanden und beteiligte sich am Treiben im Haus.
    Auch freute er sich sehr, dass er nun in der Küche etwas mehr zu Essen bekam, so es wie sein Herr versprochen hatte, denn es gab nichts schlimmeres für Luca, mit einem flauen und leeren Magen den Tag und die Arbeit zu verbringen. Und heute war er mal so richtig satt. Er war nun einmal hünenhaft groß und kräftig, da brauchte er eben auch mehr zu Essen.


    Und so ging er gerade den Gang entlang, welche nur schummrig von ein paar wenigen Öllampen erhellt wurde, als er an der Nische vorbei kam, wo er die stumme Sklavin Tilla entdeckte, welche es sich dort am Fenster richtig gemütlich gemacht hatte. Der Vorhang war leicht zur Seite geschoben, nur so hatte er sie nun auch entdeckt, da sie eine kleine Öllampe bei sich hatte. Was machte sie da nur? Neugierig wie Luca war, trat er heran, ohne die junge Frau erschrecken zu wollen.
    »Tilla?! Was du hier machen?« fragte er schmunzelnd und schaute sich dann um. Es sah richtig gemütlich aus in der kleinen Nische, in der es sich Tilla mit ein paar Kissen und einem kleinen Imbiss gemütlich gemacht hatte, den sie aber wohl schon verzehrt hatte. Auch waren ihm ihre Sandalen am Boden aufgefallen.
    »Wenn ich stören tun, du mir müssen sagen, dann ich wieder gehen ...« sprach der Dalmate freundlich wie man ihn bisher kannte. Auch stand er wieder mit leicht geneigten Kopf da, ohne dass seine dunklen Augen zu Boden schauten, sondern direkt in Tillas Antlitz. Dies war eine unbewusste Eigenart des Hünen, als wollte er sich kleiner machen, als er eigentlich war.
    Luca glaubte einen leicht versonnenen Blick im Gesicht der jungen Sklavin zu sehen. Woran sie dachte, konnte er ja nicht ahnen, aber daher fragte er eben auch, ob er störte.


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    Signatur für Luca's Sprache in Posts: Luca spricht griechisch | Luca spricht gebrochen Latein

    »Du sprechen wahr ...« war dann seine Antwort darauf, als sie meinte, dass sie Wege der Götter unergründlich waren und schaute fast ein wenig traurig drein. Denn wirklich verstanden hatte er es nie, warum er seine Frau und Kinder verloren hatte, wo sie doch nur friedlich leben wollte. Aber die Abgaben, welche die Römer in seiner Heimat von den Menschen verlangte, war unmenschlich gewesen. Außerdem hatten sie teilweise gebrandschatzt und Sklaven genommen. Aber das war ein anderes Thema.
    Schnell fasste sich der Dalmate wieder und nickte, als die Domina ihn korrigierte. Kanditatur hiess das und was der Senat war, wusste er auch. Und erneut nickte er um zu verdeutlichen, dass er der Frau Recht gab, was Flaccus Karriere anging. »Ja, ich denken auch, er werden es weit bringen. Er sein ein guter Mensch und sein .. wie man sagen? Haben viel in Kopf ...« Dabei tippte er sich mit dem Finger an seinen Schädel, ohne damit ausdrücken zu wollen, dass sein Herr nicht ganz dicht war.


    Kurz dann bekam Luca mit, dass die Sklavin der Domina empört dreinschaute, nachdem Luca ihr zugezwinkert hatte. Er sah, dass sie darüber gar nicht erfreut war und verstand das fast böse funkeln in ihren Augen gar nicht. In seiner Heimat war diese kurze Geste nichts billiges. Im Gegenteil. Es war eine Art Wertschätzung. Und das hatte Luca auch nur gewollt. Er hatte die Frau nicht beleidigen wollen und wieder einmal mehr fühlte er, wie fremd er hier war. Andere Länder, andere Sitten. Doch nun war es eben geschehen und er warf der Sklaven noch einen leicht entschuldigenden Blick zu, bevor er der Frau aufmerksam lauschte und etwas lernte.


    Als er anbot, auf griechisch mit Aurelia Flora zu sprechen, schüttelte diese aber den Kopf und wiegelte ab, meinte nur, dass er besser Latein lernen würde, wenn er dieses auch oft sprach. Wieder nickte Luca dann und sprach in gebrochenen Latein: »Ja, du haben Recht. Ich auch lernen von anderen Sklaven, da ich auch lesen und schreiben will. Ich ja schon sein glücklich, es etwas zu sprechen.« Luca lächelte leicht. Es freute ihn, dass diese Bürgerin mit ihm redete und so freundlich dazu. Welchem Stand sie angehörte, wusste er nicht, da musste er auch noch viel lernen. Er kam sie furchtbar fremd für dem Moment vor und unwissend. Aber er schämte sich nicht dafür. So war das nun mal.
    »Ich Dir sehr danken für das, was du mir sagen und helfen zu lernen ... und ich müssen noch sehr viel lernen ...« Luca lachte nicht gerade ausgiebig, aber er schmunzelte und wirkte nun noch freundlicher. Und gerne hätte er noch sehr viel mehr gefragt, aber er wollte die Frau nun auch nicht ewig aufhalten.
    »Und bitte verzeih ... oder ich hoffe ... das deine Sklavin mir verzeiht. Ich nicht wollten sie beleidigen.« Und erst jetzt fiel ihm ein, dass er dies ja auch der Sklavin selber sagen konnte und wandte sich an sie: »Ich mich möchten entschuldigen. Magst du mir verzeihen? Ich nicht wollten unhöflich sein ...« Luca hoffte inständig, dass sie seine Entschuldigung annahm.


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    Luca schmunzelte nur ganz leicht und er war sich nicht sicher, ob es jemand gesehen hatte, aber er fand das schon lustig, wie ausgelassen, ja geradezu beschwingt die Frau auf einmal war. Sie wirkte wie ausgewechselt. Aber sie brauchte doch nun auch keine Angst mehr zu haben. Allein schon ihr Leibwächter würde sie im Notfall schützen und nun hatte sie noch einen weiteren, stattlichen Beschützer neben sich. Und Luca würde nicht zögern, sich für Iunia Axilla einzusetzen. Und warum? Weil sie eine Frau war? Oder weil sie so dunkle Haare hatte, wie seine gestorbene Frau? Nein, einfach so. Weil sie ein freundlicher Mensch war und Luca immer Menschen helfen würde, die schwächer waren. Und sogar denen, die es nicht waren, denn darauf kam es ihm nicht an. Auch kam es nicht auf den Stand an. Er würde auch einer Sklavin in Bedrängnis helfen ...


    Aber nun ging es weiter und Iunia Axilla wusste wohl, wie sie hier heraus kamen und so begleitete Luca sie und ihren eher schweigsamen Leibwächter. Er musste ja langsam auch zurück, sonst dachte die in der Villa Flavier noch, er wäre stiften gegangen. Also horchte er den munteren und vielen Worten der Frau, während er selber schwieg und manchmal nur nickte, oder leicht schmunzelte über die Aussage, dass alle Wege nach Rom führen. Dennoch hasste er diese Arroganz. Aber natürlich war Rom der Nabel der Welt für alle Römer und Luca konnte nicht verhehlen, dass sie eine ungemeine Macht in sich trugen. Weswegen er wohl auch unterlegen war, aber er und seine kleine Rebellion wäre auch ohne den Verrat eines Freundes irgendwann besiegt worden ...


    Und so schritten sie die Gassen entlang und Luca schaute sich um, unauffällig, aber wachsam und er spürte, wie elendig die Menschen hier doch zum Teil hausten. So eng an eng und da war teilweise so viel Schmutz. Da hatte er es in der Villa doch wirklich gut.


    Schliesslich fragte die Herrin ihn, ob Flaccus ihm von ihr erzählt hätte. Und sie schlussfolgerte richtig: Nein. Sonst hätte Luca anders auf ihren Namen reagiert.
    Schliesslich antwortete Luca dann in griechisch: »Es geht ihm so weit ich das beurteilen kann recht gut.«
    Und da Luca noch nicht wirklich lange bei seinem Herren war und wenig über ihn wusste, er auf der anderen Seite aber auch nicht einfach irgendwas tratschen wollte, antwortete er aufrichtig: »Verzeiht, aber ich weiss nicht, was er so macht. Besucht ihn doch einfach. Oder soll ich ihm etwas ausrichten? Mich freut es jedenfalls, jemanden wie dich kennenzulernen, der Flaccus Flavius kennt.« Luca meinte es ernst. Aber er sprach nun nicht von seinem Herren, denn eigentlich hasste er es. Er war sein eigener Herr.



    Sim-Off:

    Ist ja alles noch vor der Germanienreise und so. Und sorry, dass ich etwas brauchte, aber ich schrieb es ja per PN. Und auch heir noch ienmal alles Liebe zu deinem Ehrentag!


    edit: Die Farbe

    Sim-Off:

    (Hier kann jeder schreiben, wenn er will)


    Luca hatte einen kleinen Raum, welcher direkt an die Räume von seinem Dominus Quintus Flavius Flaccus angrenzte. Wenn man also Luca in seiner kleinen Kammer aufsuchen wollte, musste erst die Räume seines Herren durchqueren, was beinhaltete, dass man erst einmal schauen musste, ob dieser anwesend war und es erlaubte.
    Das war eine Kleinigkeit, welche Luca störte, aber er hatte es niemals angesprochen, denn er sah dies ein und war dennoch sehr froh, sein kleines Reich zu haben. Denn er wusste, dass die Sklaven sonst in einer Gemeinschaftsunterkunft unter gebracht waren, insofern würde sich Luca niemals beklagen.


    Inzwischen sah die kleine Kammer sogar recht gemütlich und einladend ein, nach dem Flaccus Luca gefragt hatte, ob er etwas brauchte. Es waren nur sehr bescheidene Dinge. Denn Luca brauchte nicht fiel. Und nichts konnte den Verlust seiner Kette wettmachen, welche er damals von seiner geliebten Frau geschenkt bekommen hatte, die der Sklavenhändler in Dalmatien ihm aber abgenommen hatte: Ein schlichter, aus Holz gefertigter, Delphin. Luca war manchmal sehr traurig, dass man ihm nicht einmal dies gelassen hatte. Aber Luca lebte damit und er hatte etwas viel wertvolleres: Seine Erinnerungen: Nicht an die Kette, wenn wohl auch, aber viel mehr nährte er sich und seinen Lebenswillen aus der Erinnerung an seine geliebte Frau und die Kinder. Dennoch kam es manchmal vor, dass er auf seiner Schlafstatt lag und ab und an, wenn er sich sicher war, dass es niemand mitbekam, bitterliche Tränen in sein Kissen weinte, denn er vermisste seine Familie mehr als alles andere, mehr als seine Freiheit. Und diese war ihm sehr wichtig. Und er sollte sie ja auch bald bekommen, auch wenn er es noch nicht ganz glauben konnte, ohne dass er das Wort seines Dominus anzweifeln wollte. Aber Menschen waren nun einmal so. Doch verdankte er seinem Dominus, der zwar Lucas Herr war, in dem Luca aber fast glaubte, mehr zu sehen, das seine kleine, sonst so triste Kammer, ein wenig gemütlicher war. Luca hatte einen Bastteppich, ganz rund und schlicht und dennoch gestaltete er den Raum gleich viel schöner und eine Decke, welche bunte Muster unbekannter Art zierten, welche er tagsüber auf seine Liege gelegt hatte.


    Dann gab es noch eine Truhe, einfach aber auch auf ihre Weise schön, in der Luca seine Kleidung aufbewahrte: Seine Tunikas. Schliesslich dauerte es manchmal, bis seine getragene Tunika trocken war nach dem Waschen. Und wenn er es nicht gerade, wie eigentlich immer, bei sich trug, lag dort auch dieser wunderschöne Dolch, welchen sein Herr ihm geschenkt hatte. Manchmal sah Luca diesen Abends bei Kerzenschein einfach nur an und strich sanft mit seinen Fingern darüber. Der Dolch war sein schönster Besitz, neben seinem Leben natürlich und neben dem sehr schönen Verhältnis zu seinem Herren.


    Und dann gab es da halt ein paar Kerzen und eine Öllampe, welche den kleinen Raum am Abend in ein dämmeriges, aber schönes Licht tauchten. Außerdem gab es dann noch ein paar kleine Töpfe vor dem Fenster: Kleine Pflänzchen von Kräutern, welche Luca im Abfall der Villa gefunden hatte, weil der Gärtner oder wer auch immer, die fast verendeten Pflanzen keine Chance mehr gegeben hatte, dass sie überlebte. Aber Luca hatte sie gerettet und schenkte ihnen all seine Aufmerksamkeit, wenn er nicht etwas anderes zu tun hatte. Luca liebte Pflanzen und er hatte ein Händchen dafür.


    Und wenn Luca frei hatte, hegte und pflegte er die fast eingegangenen Pflänzchen und schaffte es, dass sich einige erholten, was Luca freute.


    Doch Luca war die Tage mit den Gedanken bei etwas ganz anderem: Er dachte ständig an die Worte seines Herren, das dieser ihn würde freilassen. Dies beflügelte Luca so sehr, dass er immer gute Laune hatte, egal, wen er traf. Den anderen Sklaven aber sagte er nicht. Da hatte er fast Angst, das sie ihn nur schräg anschauen würden, da er eben doch erst so kurz hier war. Aber auch damit würde Luca klar kommen.


    Und er machte sich Gedanken, wie sein Leben weitergehen würde als Libertus. Er hatte keine Ahnung. Aber er war geduldig. Täglich traf er sich mit Kleóbulos und lernte fleissig Latein, nicht nur in der Aussprache, sondern es auch zu schreiben und zu lesen.
    Luca hatte wirklich ein gutes Leben, wenn er daran dachte, wie schwer es andere Sklaven hatten. Und er war seinem Herren sehr dankbar dafür und hatte ihm nicht umsonst einst das Leben gerettet. Luca hatte es getan, weil er es als seine Pflicht ansah und, weil er seinen Herren schätzte. Sehr sogar.


    Und auch wenn Luca oftmals Heimweh hatte, so war ihm bewusst, dass es nichts mehr gab, was ihn in die Heimat zog: Alles war tot und er versuchte nicht daran zu denken ... es machte ihn einfach nur traurig. Und auch wenn es ihm hier gut ging, so fühlte er nur eines: Er fühlte sich verloren. Einsam. Ohne Heimat. Nur die Erinnerungen waren noch da und da wurde ihm auch klar, dass er selbst seinem Herren, wie sich selber, etwas unbewusst vorspielte: Luca war stark, im Geiste, wie auch körperlich. Aber er fühlte sich oftmals furchtbar alleine ...
    Und das nagte an ihm. Furchtbar, denn er war eigentlich ein Familienmensch. Aber Luca klagte nicht. Würde er doch bald frei sein ... was das auch immer hier in Rom bedeutete ... denn frei isst er im Geiste immer geblieben ...


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    Das Lucas Latein grauenvoll war, wusste er, aber er war froh, dass er sich einigermaßen ausdrücken konnte. Und das er nichts über seine Herkunft gesagt hatte, hatte nicht einmal einen Grund. Wer interessierte sich schon für seine Heimat? Doch viel spannender fand er, dass die Frau seinen Dominus kannte. Sie hatte es dann auch recht charmant ausgedrückt: Er würde also zu Flavius Flaccus gehören. Schlimmer hätte er gefunden: Du gehörst Flavius Flaccus. Das kleine Beiwort "zu" verstimmte Luca also nicht wirklich.
    Und so nickte er und lauschte interessiert weiter. Sie kannte ihn, nein bei weitem mehr. Sie waren gute Freunde? Was für ein Zufall! Aber es freute Luca sehr und als er sich nochmals die Frau, wenn auch unauffällig ansah, dachte er nur: Eine wunderschöne Frau für meinen Dominus. Luca war entzückt.
    Aber natürlich sprach er es nicht aus, sondern sprach: »Oh, das sein ein Zufall, dass du ihn kennen. Und ja, er waren in Germanien, ich waren mit. Aber nun sein er zurück und sicherlich er sich freuen, also, wenn du ihn besuchen.« Luca lächelte offen. Und dann fügte er hinzu: »Es gehen ihm gut, er haben zu tun mit ... wie das heissen? Kan ... di .. tur irgendwas im Politik ... «


    Das die Sklavin der Flora etwas genervt war, bemerkte dann aber auch Luca. Und er blickte sie kurz an und zwinkerte ihr zu. Einfach weil er freundlich sein wollte. Das die Herrin bereits verheiratet war, wusste Luca nicht und er machte sich keine Gedanken, dennoch kam ihn in den Sinn, das diese Frau sicherlich die richtige für seinen Herren wäre.


    »Es gehen ihm aber gut.« sprach der Dalamte dann und hörte ihre Frage. Und sogleich antwortete er:
    »Ich danken dir. Also das du haben Zeit und dir nehmen für mich. Ich gerne wissen, welche Götter die Römer verehren sonst noch. Ich waren heute hier, weil ich beten tat für Menschen, die mir sein wichtig, welche aber nicht mehr leben. Ich haben aber keine Opfer. Ich eben noch sein neu hier und ich gerne wollen alles erfahren über römische Götter. Ich überhaupt müssen noch so viel lernen. Ich das alles nicht kennen.« Fast wollte er sagen, woher er kam, unterliess es aber. das wirkte doch nur so, als wäre er der letzte Hinterwäldler.
    »Wenn du aber wünscht, ich sprechen griechisch besser als Latein ...« bot er dann noch an und lächelte einfach nur.


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    Nachdem Luca auf die Frau zugetreten war, konnte er wahrnehmen, dass sich ein leicht überraschter Ausdruck auf ihre feinen Züge legte, was kein Wunder war, wurde man sicherlich nicht täglich von einem Fremden angesprochen. Zudem war Luca sehr groß und breitschultrig und mochte auf einige Menschen durch seine Größe auf die eine oder andere Weise bedrohlich wirken. Im Kampf hatte er das auch ausgenutzt, doch hier, da senkte er eher ein wenig seinen Kopf, ohne zu Boden zu schauen, denn er wollte der Frau schliesslich keine Angst bereiten. Aber dies war seine unbewusste Art, sich etwas kleiner zu machen und so seinem Gegenüber zu vermitteln, dass er nicht bedrohlich wirken wollte, in dem er seine Größe ausnutzte.
    Dennoch war sein Blick weiter selbstbewusst, mit nur einem Hauch von Unsicherheit, aber das betraf nicht seine Größe oder der Zustand, dass er ein Sklave war.
    Und so tat es Luca ihr nach, als diese ihren Kopf zum Gruss neigte. Und ein weiches, freundliches, aber auch ganz leicht unsicheres Lächeln umschmeichelte seine Lippen. Unsicher dahingehend, dass er nicht ganz genau wusste, ob er das richtige tat. Aber seine Absicht war von so friedvoller Natur, dass er sich eigentlich schliesslich kaum mehr Gedanken machte oder zweifelte.
    Auf seine Frage hin zögerte sie einen Moment und schon glaubte Luca, dass sie vielleicht kein Interesse daran haben würde, ihm seine Fragen zu beantworten, jene, die er hoffte stellen zu dürfen, doch dann nickte sie und Luca fiel ein kleiner Stein vom Herzen. Wie hatte er aber auch nur zweifeln können? Irgendwie wirkte diese Frau sehr offen und freundlich in ihrer ganzen Art und wenn sie leicht lächelte, war es, als würde eine Blume ihre Knospe langsam öffnen.
    Es freute Luca, dass sie Frau bereit war, ihm zu helfen, als sie fragte wie. Und Luca war ein offener Mensch, auch wenn er in den letzten Monaten versuchte, seinem Gegenüber nicht alles von sich zu zeigen. Dennoch entspannte sich Luca nun und lächelte um so freundlicher, ohne dabei schmierig zu wirken.
    Als die Frau ihn dann aber fragte, wer er sei und sich selber vorstellte, da räusperte sich Luca entschuldigend. Wie konnte er nur vergessen, sich vor zustellen?
    Da er die Frau kurz davor schon mit "Herrin" angesprochen hatte, ging er davon aus, dass sie wusste, dass er ein Sklave war. Oder sprach man alle Frauen in Rom mit "Herrin" an? Ach Luca musste tatsächlich noch so viel lernen, was den Umgang mit den Menschen hier anging.


    »Bitte tut mir verzeihen, dass ich mich nicht haben ... wie man sagen? Gestellen vor? Mein Name sein Luca.« Luca lächelte erneut und neigte erneut seinen Kopf und setzte seine Worte fort: »Es mich ehren, dich lernen zu kennen, Aurelia Flora!« Wieder kamen aufrichtig über seine Lippen. Das diese Frau seinen Herren bereits kannte, konnte Luca nicht ahnen. Und selbst wenn, es hätte keinen Unterschied gemacht. Doch wie manchmal hatte Luca vergessen, seine Bulla offen zu zeigen. Wiedermal war sie unter seinen nicht gerade ärmlichen Tunika verborgen. Und nein, es war nicht Lucas Vergesslichkeit, er hasste das Ding einfach, welches, wie er fand, gleich herunter machte und auszeichnete, dass er eben "nur" ein Sklave war. Da Luca aber keinen zweiten Namen anführte, würde sie ihn sicherlich für einen Sklaven halten. Und Luca wollte die Frau ja auch nicht täuschen. Nur war er eben kein Mann, der gleich sagte, dass er ein Sklave war. Dennoch fügte er dann hinzu: »Ich sein Leibwächter von dem ehrenwerten Quintus Flavius Flaccus!« Das er sein Sklave war, sagte er nicht, denn er fand das unwichtig. Vielleicht aber würde die Frau das anders sehen. Aber dann würde sie sicherlich fragen und Luca würde dann später ihre Reaktion erfahren ... ob es für sie einen Unterschied machte, was er war.
    Und ob ihr der Name von Flaccus etwas sagte, wusste er auch nicht, doch immerhin hatte er inzwischen gelernt, dass sie Flavier ein sehr nobles, altes und somit sicherlich bekanntes Geschlecht waren.
    Da seine Tunika seinen Hals nicht verbarg, konnte Flora sehen, dass u seinen Hals etwas hing, auch wenn der Anhänger unter seiner Tunika verborgen lag.
    »Ich Dir sehr danken. Ehrlich. Ich wollten dich fragen, ob du ... « Luca zögerte plötzlich doch. Er sprach hier einfach eine ihm vollkommen fremde Frau an und wollte sie nach etwas fragen. Irgendwie war das schon seltsam. Doch dann gab er sich einen Ruck.
    »Also, ich wollte dich fragen, ob du sein bereit und du vielleicht haben Zeit ....«


    Es war irgendwie wirklich absurd. Wie stellte sich Luca das vor? Das diese Frau ihm gleich alles erzählen würde? Sie hatte hier gerade getrauert und gebetet und ... sie hatte sicherlich Wichtigeres zu tun.
    Aber nun hatte Luca schon angefangen. Und so kam seine Frage etwas heraus geplatzt, so, als wäre er froh, dass sie raus war:
    »Ich mich nicht kennen aus mit Göttern der Römer. Ich nur kennen griechische Götter. Ich möchten so gerne lernen. Ich wissen, dass sein viel verlangt. Aber mögen du mir ein wenig erklären?« Luca blickte die Frau offen und fragend an.