Beiträge von Titus Iunius Priscus

    Macer hob eine Augenbraue. Zugegeben, das mit der Geliebten war etwas abwegig, doch der Veteran schien echt erschrocken zu sein und hörte sich wütend an. Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Ich meine ja nur..." Musa neckte: "Wann hattest du zuletzt eine Frau, die nicht nach Bezahlung verlangt hat, Macer?" gluckste er vergnügt und tauchte unter, als eine Hand von Macer gefährlich nach ihm schlug. Grinsend tauchte er wieder auf und lehnte sich gemütlich zurück. Langsam bekam er ganz schrumplige Finger, also zog er sich auf den Rand des Beckens.


    Priscus bekam rote Ohren, als der alte Soldat sie sofort auslachte, als er hörte, dass sie noch keinen Legionstratsch mitbekommen hatten. Aber ihnen sagte auch niemand etwas, nicht einmal ihre Namen behielten die richtigen milites, weil sie schon wussten, dass nicht alle die Ausbildung überstehen würden. Aber er würde bleiben, das schwor er sich. Auch er zog sich aus dem Becken. Dann wandte er sich an den Iulier und die Anderen: "Kommt ihr mit ins tepidarium? Mir wird er langsam zu heiß hier," meinte er und schüttelte das Wasser ab wie ein Hund. Nicht dass er beleidigt wäre, doch er fühlte sich klein und hässlich neben dem strahlenden Veteran, der scheinbar alles von den Offizieren wusste. Oder war er etwa ein speculator, der die Männer aushorchen sollte, ob sie ihre Vorgesetzten auch nicht zu schlecht machten?


    Irgend etwas sagte ihm, dass er dem Mann vertrauen konnte, auch wenn er nicht genau wusste, was es war. Ohne eine Antwort abzuwarten, schlurfte er mit seinen Holzschuhen in den nächsten Raum, wo er sich auf eine Bank setzte und wartete, wer mit ihm kommen würde.

    Priscus verzog den Mundwinkel und klopfte auf sein scutum. "Garnicht so einfach, im Eifer des Gefechtes, besonders, wenn man einen starken Gegner vor sich hat," meinte er. "Wie ist es in der Formation, wenn der seitliche Kamerad fällt und sein Hintermann nicht schnell genug nach vorne kommt? Dann wäre meine Seite auch wieder frei und ich müsste aufpassen, oder?" fragte er neugierig. Schließlich gab es kaum Zweikämpfe, sondern nur eine Wand aus scuta, die dem Gegner entgegengehalten wurden.

    "Jawohl optio," brummten Macer und Priscus und sprangen wieder in den Graben. Wenigstens war Strabo schon auf dem Weg in Valetudinarium und würde sicher gut versorgt werden. Schweigend liefen die beiden Männer hintereinander her. Jeweils bei den Toren mussen sie sich aus dem Graben hochziehen, nur um auf der anderen Seite wieder hineinzuspringen und weiterzulaufen. Beide liefen vorsichtig, um nicht das gleiche Schicksal wie die der Kamerad zu erleiden.
    Keuchend und schitzend meldeten sie sich schließlich wieder bei ihrem optio.

    Als Priscus von den Iuniern hörte, ging er im Kopf die Ahnentafel durch, er glaubte, dass ein Verwandter von Serrana, ihr Cousin oder so, in dieser Zeit gefallen sein musste. Gerne hätte er mehr erfahren, doch der Veteran kannte keinen aus seiner Gens persönlich, was bei Tausenden Männern, die in den Legionen dienten auch nicht weiter verwunderlich war. Er beschloss, andere Kameraden nach den Iuniern zu fragen, aber erst wenn er richtiger Soldat war und keine Angst mehr haben musste, dass man ihn auslachte.


    Mit Interesse hörte er die Beschreibung des primus pilus. Auch die Anderen hatten die Ohren gespitzt, erst recht, als das Gespräch auf das kleine Mädchen fiel. Macer dehnte gerade seine Muskeln, während er überlegte. "Vielleicht ist sie ja seine Geliebte... oder seine Tochter, wer weiß," meinte er. Priscus zuckte mit den Schultern. Die Griechen mochten kleine Knaben ganz gerne, von kleinen Mädchen wusste er nichts, daher schien die Theorie mit der Tochter garnicht so abwegig. Immer wieder hörte man von Soldaten, die immer die gleiche Frau besuchten und mit ihr auch Kinder hatten, wenn auch nach dem Gesetz nicht als legitime Nachkommen, solange sie noch kein Recht zur Heirat hatten.
    "Du scheinst den primus pilus gut zu kennen. In welcher cohors Dienst du, Bruder?" fragte Musa neugierig. Vielleicht konnte er ja irgendwann einmal immunis werden, wenn er jemanden kannte, der bei den Ballisten war.

    Priscus war erstaunt, als der Befehl kam, kurz die Übung zu unterbrechen. Er setzte sein scutum auf den Boden und fasste den oberen Rand mit der linken Hand, damit es nicht umfiel. Ein wenig ratlos sah er zu Macer hinüber, dann wandte er sich an den centurio und antwortete: "Du wolltest sehen, wie ich reagiere, wenn etwas Vnvorhergesehenes passiert, centurio? Im Ernstfall hätte mich Macer getötet, bevor ich richtig gewusst hätte, was gerade geschehen ist." Ein wenig zerknirscht hob er die Schultern. Macer wusste auch nichts anderes zu sagen, also wartete er erst einmal ab.

    Priscus zuckte zusammen und riss sein scutum in Richtung des centurio, zusammen mit seinem ganzen Körper. Als er seinen Gegenüber erkannte, traf ihn schon Macers Schwert in die Seite. Nur ein Test, dachte sich Priscus und wusste sofort, dass er nicht richtig reagiert hatte. Zerknirscht wandte er sich wieder Macer zu, der aber nur schwach grinste, denn eigentlich hatte er nur durch den Trebellier einen Vorteil gehabt.
    Sich langsam drehend kämpften sie weiter, nun wollte Priscus auch einen Treffer landen, was ihm aber nicht gelang. Der Vibier hatte sich mit seinem Stoß zufrieden gegeben, nun wollte er seinen Gegner ermüden.

    Priscus und Macer sahen sich an, grinsten und stellten sich einander gegenüber, als die Übung losging. Mittlerweile mochte Priscus den Vibier doch ganz gerne, er war ein guter Partner beim Kampftraining, zäh und ausdauernd.


    Beide hoben ihre scuta und deckten den größten Teil ihrer Körper damit ab, wie sie es gelernt hatten. Priscus führte den ersten Stich rechts am Schildrand vorbei, der mit einem dumpfen 'Klong' auf dem scutum seines Kameraden landete. Macer griff ebenfalls an, doch auch er kam nicht durch. Dann verkürzte Priscus die Distanz und rammte seinen Schild gegen den von Macer. Nun versuchte er, an dessen Schild vorbei zu kommen, um entweder den Körper oder zumindest einen Arm zu treffen, während er selber ganz dicht im Schild stand, um keine Angriffsfläche zu bieten. Doch Macer wich zurück, um Distanz zu gewinnen. Er hob sein scutum hoch und stieß mit der Unterkante hart gegen den oberen Rand von Priscus´scutum, wie bereits im Training zuvor. Diesmal brachte Priscus seinen Kopf in Sicherheit, als der obere Schildrand ihm entgegenkam. Gleichzeitig sackte er in den Knien ein und stach nach den Beinen des Vibiers. Hätte dieser sein scutum nicht schnell genug gesenkt, wäre es ein Treffer gewesen.


    So rangelten sie hin und her, ohne dass einer der beiden zum Zug kam. Langsam schwitzten sie wieder und Priscus hätte gerne einen Angriff von oben versucht, doch das hatte der centurio verboten.

    Sim-Off:

    Wah, sorry. Dachte der optio hat es nicht so streng. :)


    Fufidius Mella erreichte den optio zuerst. Keuchend hielt er an, holte er drei Atemzüge lang Luft, bis er seinem optio melden konnte: "Einer der Kameraden hat sich verletzt, der tiro Strabo. Macer und Priscus bringen ihn gerade her, er kann nicht auftreten," presste er hervor.
    Währenddessen schleppten Priscus und Macer den besagten tiro ans Haupttor, wo sie ihn auf den Boden setzten und seinen Fuß ansahen. Dick und rot war das Gelenk, er schien sich nicht nur vertreten zu haben.

    Mit einer kleinen Verbeugung verschwand Bashetur hinter der Theke und huschte durch eine mit einem Vorhang verhängte Türe. Kurz darauf kam er zurück, zusammen mit einem großen Krug und zwei irdenen Bechern. Mit einem Grinsen stellte er alles auf dem Tisch ab und war auch schon wieder verschwunden. Priscus griff vorsichtig nach dem Krug und schnupperte daran. Wasser und Wein, noch dazu in einem trinkbaren Verhältnis, bekam man in anderen Lokalitäten schon mal Wasser, das nur nach Wein schmeckte.
    "Sogar ganz gut gemischt," meinte er nickend zu seinem Verwandten und schenkte beide Becher randvoll, schob Seneca einen davon hin und stellte den Krug wieder ab.


    Schmunzelnd antwortete er: "Du hättest mal das Essen meiner Schwester probieren sollen, wer das überlebt hat, dem kann kein Gift der Welt etwas anhaben. Auf dein Wohl mein Freund und auf die Iunii", prostete er Seneca, schüttete einen Schluck auf den Boden als Opfer für die Götter und trank. Als er absetzte, sah er sich um und fragte: "Nicht gerade die schönste Gegend hier, nicht? Habt ihr eigentlich viel zu tun mit dem Gesindel von der Straße oder bewacht ihr nur den Imperator und den Palast?"

    Macer nickte dankbar für den Rat mit den Stoffresten, das war mit Sicherheit eine gute Möglichkeit, sich zu schützen, sobald sie nicht mehr in der Ausbildung waren. So lange gestattete der Trebellier keine Zusatzausrüstung, die das Leben der Männer erleichterte. Hatte er nicht gesagt, dass Schmerzen gut waren, damit sie härter wurden?


    Gebannt hingen die jungen Männer an den Lippen des Iuliers. Priscus konnte den Sand förmlich riechen, den Geruch der Pferde, den Schweiß der Männer, nasse Wolle und Leder unter gleißender Sonne. "He, Iunius, ist nicht einer deiner Verwandten auch in Parthia gestorben?", fragte Mella dazwischen. "Die Iunier fallen doch überall, wo sie kämpfen," wusste Musa zu berichten, woraufhin Priscus die Augen verdrehte. "So schlimm ist es auch wieder nicht... Aber die meisten sind in den langen Jahren, die sie Dienst taten, wirklich gefallen," gab er zu und dachte an das ruhmvolle Leben seiner Verwandten und Vorfahren. Welches Land, das der Gebeine der Iunier ermangelte, fragte er sich. Ob einer seiner Verwandten vielleicht auch unter dem Adler gefallen war, den die Männer so heldenhaft verteidigt hatten? Sein Vater hatte oft erzählt, dass der Verlust des Adlers um ein vielfaches schändlicher sei, als vom Feind niedergehauen zu werden. Ob er vielleicht auch jetzt gerade im Kampf war, sein Vater?


    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Licinus. "Mein Vater ist auch Primus Pilus, er hat mit die Geschichte einmal erzählt, aber ich wusste nicht, dass der Primus Pilus noch dabei ist... Es macht mich stolz, unter solchen Männern zu dienen, auch wenn ich ihn noch nicht gesehen habe. Was für ein Mensch ist er denn?" fragte er frei heraus. Den Namen des Iuliers hatte er von seinem Ausbilder wohl schon gehört, aber den Mann zum Namen noch nicht gesehen.

    Priscus konnte nicht einmal erahnen, wer es wagen würde, dem Trebellier mit schmutziger Ausrüstung unter die Augen zu treten. Lieber würde er sich vor eine Meute hungriger Wölfe nackt ausziehen und sich mit Schafsblut beschmieren, als den centurio zu verärgern. Sorgfältig stellten die tirones ihre scuta aneinander zu kleinen Kegeln, damit nicht noch eine Stafrunde dazu kam.


    "Das ist doch mal aktive Erholung," maulte Macer, als die tirones auf der ersten Hälfte der ersten Runde waren, außer Hörweite des centurio. Langsam atmend lockerten sie die Arme, ließen sie seitlich am Körper baumeln und sammelten Kraft für den nächsten Teil der Übung.
    Dann nahmen alle gemeinsam wieder ihre Schilde auf und warteten auf weitere Befehle.

    Resignierend liefen die tirones los, Macer zuvorderst, Strabo am Schluss. Sie sprangen in den Graben, den sie nur mit den Schultern und Köpfen überragten und machten sich daran, die Strecke um das Lager zurückzulegen. Schon nach der ersten Ecke der castra keuchten sie, das Lauftempo war auch nicht gerade schnell, weil sie aufpassen mussten, dass sie nicht hinfielen, weil am Grunde des Grabens kaum ein Fußbreit ebene Erde war und die Wände spitz zuliefen.
    "Ich kann... das Laufen... nicht mehr... ertragen," keuchte Strabo. "Warum haben....wir uns nicht....zu den Reitern...den Reitern gemeldet?" fragte er, als er genug Luft für die Worte zusammen bekamen. Die Anderen sagten nichts sondern liefen und liefen.


    Plötzlich ein Schrei, Scheppern von Metall und lautes Fluchen. Die Männer vorne hielten an und drehten sich um. Strabo lag auf dem Rücken und hielt sich fluchend den linken Fuß auf Höhe des Knöchels. "Verdammte Scheiße, das kann doch nicht wahr sein," schrie er und krümmte sich. Priscus sah kurz auf den Knöchel, der aber noch nicht angeschwollen war und fuhr den Kameraden an: "Los, steh auf, wir müssen weiter, bevor der optio uns noch eine Runde laufen lässt," sagte er, doch Strabo schüttelte nur den Kopf und fluchte und schrie weiter. Schließlich packten Priscus und Macer an und halfen dem verletzten Kameraden aus der fossa. Während die anderen zwei den Rest der Strecke liefen, um dem optio zu sagen, was passiert war, schleppten die beiden Träger ihr schreiendes Bündel zwischen sich zum Haupttor.

    Dankbar sah Priscus Serrana an. "Ich werde mich mit Silanus in Verbindung setzen und werde ihn besuchen, sobald ich das erste Mal dienstfrei bekomme... Zunächst besuchen wir ihr Grab, ich hole dich wie versprochen morgen ab."


    Priscus' Eingeweide zogen sich zusammen, als er merkte, wie vorsichtig und nervös beide waren, als er von Salinator sprach. Scheinbar schienen alle Menschen, denen er begegnete, Angst vor den Prätorianern oder den speculatores oder anderen Denunzianten zu haben. Fast ein wenig mitleidig entgegnete er Sedulus: "Ich beneide dich nicht um dein Amt, ich habe den Gegner vor mir, du hingegen hast ihn vielleicht in deiner Nachbarschaft..." Sein Blick senkte sich und er dachte daran, dass er sich Rom anders vorgestellt hatte. Eine Stadt der Tugend, der Moral und Sitte, getreu der mos maiorum. Doch je mehr er hörte, desto mehr änderte sich das Bild. Er seufzte.


    Dann lächelte er wieder. "Aber lasst uns von etwas anderem reden, der Tag ist viel zu schön, um über Politik zu sprechen. Habt ihr Kinder? Ich beneide euch, nur wenige haben das Glück, aus Liebe heiraten zu können," sagte er lächelnd.

    Macer trat zurück in die Linie, die sie bereits vor der Türe eingenommen hatten. Mit gemischten Gefühlen warteten sie, bis der Stellvertreter des centurio wieder herauskam, in der Hand das Zeichen seines Ranges. Dann ging es im Laufschritt in Richtung Porta Praetoria und die Kameraden, an denen sie vorbei liefen, grinsten oder versuchten, sich das Lachen zu verkneifen, als sie den optio sahen. Keiner hatte Lust, sich den 'Todgeweihten' anschließen zu müssen.

    Nachdem die Männer des Strafdienstes sich gesäubert hatten und nicht mehr nach Ausscheidungen rochen, machten sich die fünf Männer vom vierten contubernium auf, um sich wie befohlen beim optio Tallius Priscus zu melden.


    Vor den Räumlichkeiten blieb Macer als Stubenältester stehen, klopfte an und meldete in den Raum hinein: "Optio, tiro Vibius Macer, melde mich mit meinen vier Kameraden vom Latrinendienst, wie befohlen!!" Die Worte verrieten nichts von dem unguten Gefühl, das alle fünf hatten. Das konnte bestimmt nur noch schrecklicher werden, aber gab es schrecklicheres als Latrinendienst? Höchstens Latrinendienst während der Zwetschgenzeit, wo alles wie geschmiert lief.

    "Jawohl optio", antworteten die Männer im Chor. Dann machten sie sich wieder an die Arbeit und tauschten vielsagende Blicke. Hatten sie es innerhalb kürzester Zeit doch geschafft, zweimal das Missfallen von Vorgesetzten zu erregen. Das erste Mal hatte ihnen diesen Dienst beschert, das zweite Mal durften sie dann also mit dem Tallier vergnügen.
    Ohne weitere Kommentare legten sie die letzten Bretter auf, wischten die Spuren der kleinen Auseinandersetzung weg und machten sich dann auf in die Thermen, um den optio nicht ungewaschen unter die Augen zu treten.

    Die Kameraden zuckten nur die Schultern. Priscus sah sich um, ob sie auch alle ungestört waren, dann raunte er dem Veteranen zu: "Zum Tallier müssen wir nachher noch... Es gab einen kleinen Zwischenfall beim Latrinenreinigen und er war nicht gerade bester Laune," meinte er ein wenig zerknirscht.


    Derweil überlegte Macer, was er mit seinem doch recht mickrigen Sold an Zusatzausrüstung kaufen konnte. "Ich hatte wie gesagt erst mal an einen Unterarmschutz gedacht... Noch nie in meinem Leben hab ich mir den Arm so oft aufgerissen wie die letzten Tage beim Kampftraining," entgegnete er dem Iulier. Strabo überlegte. "Du könntest die Kanten deines scutums doch polstern... Mit weichen Stoffen und vielleicht ein paar Blumen darauf malen.... Der centurio wäre bestimmt begeistert von der Idee, sagt er doch immer, wir sollen uns selber Lösungen überlegen, wie wir am besten mit der Ausrüstung klarkommen," frotzelte er den Vibier.


    Bei den Erzählungen zu Parthia wurden die Männer ganz still... Doch von heroischen Geschichten, wie sie sie erwartet hatten, erzählte der miles nichts. Nur von den Pfeilen. Den vielen Pfeilen. Priscus war komisch zumute, er hatte das Gefühl, dass der Kampf bei diesem Mann Spuren hinterlassen hatte. Um die Situation aufzulockern, räusperte er sich und meinte mit aufgesetztem Grinsen: "Aber ihr habt es ihnen ordentlich gezeigt, nicht wahr? In Nicopolis habe ich gehört, dass die Parther schreiend davon liefen, als unsere milites sie zum Kampf stellten und dass die Städte sich fast kampflos ergaben. Ihr habt wahre Heldentaten vollbracht, nicht?" Vielleicht war sein Gegenüber auch ein Mann, der er gerne mochte, wenn man nachfragte und seine Taten nur preisgab, wenn er sich ganz sicher war, dass er von allen Zuhörern auch die volle Aufmerksamkeit hatte.