Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Ein Bote eilte mal wieder in die Stadt.


    Die Flüsse und Landwege sind wieder frei und erneute Transporte nach Raetia werden noch dieser Tage in die Wege geleitet.


    Die Stadt Mogontiacum und alle in dem Projekt beteiligten Städte bitten deshalb die Bevölkerung um folgendes:


    Spendet für Raetia!!


    Gern gesehen sind Sach- und Geldspenden jeglicher Größe. Bei den Sachspenden bitten wir vor Allem um Kleidung, Medizin und Handwerksgut.
    Sachspenden können im extra dafür eingerichteten Lager abgegeben werden. Geldspenden in der Stadtkasse eingezahlt werden.


    Raetia dankt!

    Die Flüsse und Landwege sind wieder frei und erneute Transporte nach Raetia werden noch dieser Tage in die Wege geleitet.


    Die Stadt Mogontiacum und alle in dem Projekt beteiligten Städte bitten deshalb die Bevölkerung um folgendes:


    Spendet für Raetia!!


    Gern gesehen sind Sach- und Geldspenden jeglicher Größe. Bei den Sachspenden bitten wir vor Allem um Kleidung, Medizin und Handwerksgut.
    Sachspenden können im extra dafür eingerichteten Lager abgegeben werden. Geldspenden in der Stadtkasse eingezahlt werden.


    Raetia dankt!

    Irgendwie kamen sie nicht so richtig voran. Ständig war irgendwo irgendwas, was notiert werden musste oder begutachtet. Der Architekt war mit Verspätung erschienen, hatte dafür mittlerweile um so mehr zu beanstanden. Die Scriba kamen kaum mit dem Schreiben hinterher. Sechs Straßenzüge hatten sie erst abgearbeitet. Drei Insulae würden wohl in den nächsten Tage geräumt werden müssen, da sie völlig feucht und marode geworden waren. In einer der billigeren Wohnstraßen musste die Straße neu gemacht werden. Es gab viel zu tun und wenn es so weiter gehen würde, dann wär man da wohl den Rest des Jahres mit beschäftigt. Seufzend gingen sie weiter.

    "Heute haben wir noch zwei Punkte auf der Liste, ehe wir uns einer kleinen Zwischendiskussionsrunde widmen werden. Aber wie gesagt, wenn Ihr zwischendurch Fragen habt, nur zu, wir beantworten gerne," lächelte er in die Runde und verharrte kurz noch bei Aelia, ob sie auf Venusias Erklärung hin noch etwas fragen wollte. Dann, etwas später wandte er sich dem nächsten Thema zu. "Nun, wir hatten nun schon einiges zur Thematik germanische Lebensweise: Siedlungsformen, Ackerbau und Viehzucht, Hausrat, Handwerk, Handel, Verkehr und Kleidung und Aussehen. Da fehlen also fürs Erste nur noch die Themen: Frauen, Männer und Jugend und die Sippe/ die Familie/ die Gefolgschaft. Danach dann werden wir zu einem nächsten Oberthema springen, oder genauer, nach der Diskussionsrunde, bei der wir uns eine rege Teilnahme wünschen," grinste er leicht.


    Er sah wieder einmal in die Runde. "Machen wir also mit Frauen, Männer und Jugend weiter."


    Ein letzter Blick in die Runde, ehe er eine kleine Wanderung aufnahm und zu erklären began. "Der Mann ist gewöhnlich für den Fischfang, die Jagd und die Feldarbeit zuständig. Der Frau untersteht der Garten und das Haus. Eigentlich tut sie alles Übrige, wie etwa Mehl mahlen, backen, Kleidung und Schuhe fertigen und töpfern. Sie ist eben für alles zuständig was im Haus und Garten anfällt.


    Die Ehe wird durch die Munt begründet. Der Mann haftet für die Frau. Das Haus ist streng hierarchisch gegliedert. Der Munt des Hausherren unterstehen Ehefrau, Kinder und freies Gesinde, während Sklaven dem Sachenrecht, wie alle Unfreien unterworfen sind.


    Die germanischen Frauen werden jung mit einem von ihren Eltern für sie auserwählten Mann vermählt. Diese Ehe ist unfreiwillig, doch jegliche Wehr dagegen zwecklos. Dennoch ist auch die Liebeshochzeit bekannt, wenn sie auch nur selten vorzufinden ist.


    Über die Frau erwirbt der Mann die Munt durch ihren Vater oder das Oberhaupt des Hauses in dem sie lebt und zwar durch einen Sippenvertrag. Der so genannte Ehevertrag dient lediglich zum Zweck den Besitz zu vergrößern. Um den Vertrag zu vollenden, zahlt die Familie des Bräutigams an die Familie der Braut eine bestimmte Anzahl an Vieh oder Getreide. Ist die Ehe rechtskräftig, wird die Frau nach außen durch ihren Mann vertreten. Im Inneren des Hauses besitzt sie jedoch die Schlüsselgewalt und hat so manches Mitspracherecht.


    Während eines Kampfes verbringen die germanischen Frauen ihre Zeit bei der Wagenburg und verarzten ihre Männer und Söhne. Sollten ihre Männer einmal einen Kampf verlieren, scheuen sich die Frauen nicht selbst zum Schwert zu greifen und sich sowie ihre Kinder in schlimmen Fällen sogar auf grausamste Weise zu töten um nicht in Gefangenschaft zu geraten. Andersherum sind sie es aber auch, die gerne ihre Männer zurück aufs Feld treiben, wenn die Männer einmal aufgeben sollten. Für die Männer sind die Frauen ein Ansporn die Schlacht zu gewinnen. Denn nichts ist einem Germanen wichtiger als die Familie.


    Von klein an beschäftigen sich die jungen Germanen mit der Jagd und dem Krieg. Die Kinder wachsen nackt oder nur leicht mit Fellen bekleidet auf. Diejenigen die möglichst lange keine Schamhaare bekommen, tragen das meiste Lob, denn ihrer Meinung nach werden dadurch das Wachstum, die Kraft und die Sehnen gefördert, wobei dies nicht verborgen werden kann, da gemeinsam in Flüssen gebadet wird. Es gilt als Schande, vor dem 20. Lebensjahr mit einer Frau verkehrt zu haben.


    Die Germanen schätzen die Familie sehr; für einen Onkel sind seine Neffen wie seine eigenen Kinder.


    Normalerweise erben die Kinder das Vermögen ihrer Eltern. Wenn es in einer Familie keine Kinder gibt, erben die Verwandten. Kinderlosigkeit bringt keinen Vorteil mit sich. Bei einer großen Verwandtschaft wird den Menschen im Alter mehr Ehre zuteil."

    Ein Bote brachte die Einladung.


    An Gaius Prudentius Commodus, CCAA


    Die Gens Duccia lädt zu einem kleinen Abendessen am ANTE DIEM VI KAL APR DCCCLVI A.U.C. (27.3.2006/103 n.Chr.) in die Casa Duccia.


    Wir freuen uns schon jetzt über Dein Erscheinen!


    Grüße
    VDG

    Er öffnete die Tür und liess Petronia den Vortritt. "Salve meine liebe Cousine. Ich komme einmal wieder wegen einer Scribasache," zwinkerte er. "Darf ich vorstellen? Petronia Marcia, das ist die Magister Scriniorium Venusia Duccia Britannia. Venusia, Petronia Marcia, meine neue Scriba, wie es aussieht."

    Er dachte einen Moment nach und nickte schliesslich. "Nun gut, auf einen Versuch kommt es an." Langsam erhob er sich. "Komm, schauen wir bei der Magistra vorbei. Sie wird Dich ernennen, so sie meiner Meinung ist." Er reichte ihr seinen Arm und geleitete sie zur Tür.

    Er hob die Brauen und schmunzelte. "Nun, Du interessierst Dich also für den Posten der rechten Hand des Duumvir als Scriba? Dann käme Zweiteres nämlich durchaus hin," zwinkerte er. "Wenn Du nur normalen Scriba machen möchtest, dann erübrigt sich die Beratung. Dafür würdest Du allerdings als rechte Hand auch noch viel mit dem Theater zu tun haben, dessen Vorsteher ich bin."

    Er wandte sich den Krügen und Bechern zu um ihr einzuschenken und hielt mitten drin inne um sie mit einem nachdenklichen Blick zu mustern. Dann füllte er den Becher weiter und reichte ihn ihr, ehe er sich wieder auf seinen Platz setzte. "So? Du hättest Interesse?" Seine Stimme war freundlich. "Nun, da Du im Cursus sitzt, nehme ich an, Du kannst lesen und schreiben?" Er sah ihr offen ins Gesicht. "Aber bist Du nicht eigentlich in Hispania gebunden?"