Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Ich glaube, jeder hat eine andere Definition von gutem und realistischem Rollenspiel. Wenn sie es so machen möchten, gut, warum nicht. Solange sie nicht alle 5 Minuten den größten Orgasmus ihres Lebens kriegen, ja mei....
    Ausserdem der Satz: Ich liebe Dich, wird RL definitiv öfter ge- und mißbraucht als Dir vielleicht bewusst ist. Auch schon nach 5 Minuten. Das es dann meist nur eine Verliebtheit ist, merken die Leute auch erst später.


    edit:


    Ach und was ich noch loswerden wollte:
    Charaktere dürfen ja auch keine fehlker besitzen, denn im richtigen Leben sind die Leute ja auch perfekt. Also dürfen sie natürlich auch nicht nach 5 Minuten schon der Meinung sein, sie seien verliebt/würden lieben.

    Eine Frage hätte ich dazu und allgemein auch zur Ehe. Wie gestaltet es sich, wenn ein Bürger sich entschliesst eine Peregrina / einen Peregrinus zu ehelichen. Wenn sie einen Peregrinus heiratet behält sie dann das Bürgerrecht und alles, aber er erhält es nicht automatisch? Und was wenn er eine Peregrina heiratet? Oder ist dies nicht machbar, bzw nicht usus? (wobei letzteres es ja nicht ausschliessen würde).

    Stimmt, gehört nicht hierher :D Und warum drüber aufregen? Es soll ja auch Leute geben, die haben nie in ihrem Leben Sex, weder vl noch rl. Wenn man es als Kontrast stellt, wäre das ja genauso verwerflich. :D :D Und wenns Dich stört, es gibt ne schöne Funktion, die heisst: Ignore! ;) Ausserdem kann ja auch nicht jeder perfekt sein, ne? ^^

    Zitat

    Original von zufaulzumanmelden cornelius aemilius
    und wie wird das umgesetzt? Dass es jeden zufällig mal krank treffen kann? Dann aber hoffentlich nicht tödlich, oder? Einen per krankheit unfreiwillig aus dem Spiel schleudern wäre nicht gerade gut


    Ich glaub hier geht es um die Grundfrage, ob man selber sich als das simulieren kann, siehe Einstiegspost. Heisst, wenn Du krank wirst, wirst Du krank, weil Du das halt mal simmen willst. Oder wirst halt nicht krank, weil Du eben keine Lust drauf hast ;)

    Dann müsstest Du viele Sachen hier im IR umschreiben, Sevycius, denn immer mal wieder wird sowas erwähnt.


    Allerdings muss ich Dich mit dem Namen enttäuschen:

    Zitat

    Der Name Krebs wurde Galenus zufolge durch die Ähnlichkeit der geschwollenen Venen eines äußeren Tumors mit Krebsbeinen inspiriert (siehe Krankheit als Metapher). Zuvor verwendete Hippokrates den Begriff "Krebs" vermutlich als erster, als er bei der Behandlung eines Brustgeschwüres die Ähnlichkeit mit den Beinen eines Krustentieres entdeckte. Aristoteles bezeichnete als Krebs oberflächlich feststellbare, in benachbarte Organe infiltrierende und einwachsende Geschwulste (z.B. fortgeschrittener Hautkrebs oder Brustkrebs).


    Und Krankheiten, sei es nur ein einfacher Schnupfen, gehören nun mal zum Leben. Warum sollte man sie dann nicht auch simulieren? Mann muss nicht bis ins Detail gehen, das stimmt, aber deshalb das verbieten wollen? Oder es, so es damals schon vom Namen bekannt war nicht nennen wollen? Warum?
    Wer das nicht lesen will, der muss es ja nicht lesen.

    Er schlief nicht gut und erhob sich so irgendwann spät noch einmal von seinem Lager und trat ans Fenster um in den Garten zu sehen. Sein Blick streifte über die dunklen Bäume und er beschloss, dass er noch mal ins Arbeitszimmer gehen sollte, da er da noch Bier stehen hatte. Danach würde er garantiert gut schlafen. Also nahm er eine Öllampe, zündete sie an und trat auf den Flur hinaus.

    Etwas erstaunt sah er sie an und lächelte dann. "Das ist lieb von Dir, Diantha, aber nicht heute. Irgendwann vielleicht. Vielleicht bekommst Du es auch schon vorher mit, was Sache ist," er lächelte ein wenig wehmütig und traurig. "Manchmal ist das Haus sehr gesprächig." Er legte seine Hand kurz auf ihre und fragte sich, wie ein Geschöpf wie sie in die Sklaverei kommen konnte. "Heute ist nur eine Hausführung dran und der Rest kommt mit der Zeit," zwinkerte er leicht. "Komm, ich zeig Dir noch eben das Arbeitszimmer, dort wirst Du mich des öfteren anfinden und wohl auch hin und wieder Sachen hinbringen müssen, dann die Culina und dann Dein Zimmer."

    Das Zimmer war nicht groß, aber hell, ordentlich und sauber. Darin standen ein Bett, zwei Stühle, eine kleine und eine etwas größere Kommode und ein Waschtisch. Damit war das Zimmer recht weit ausgefüllt, aber durch eine helle Fensterfront, die auf den Garten zeigt, hatte man nicht das Gefühl der Enge.


    "So," sagte er freundlich. "Es ist nicht groß, aber ich denke, Du wirst hier alles finden, was Du brauchst. Gestalte es Dir, wie es Dir gefällt. Solltest Du doch noch was brauchen, dann wende Dich an Hergen oder Marga, wobei Marga nicht so gut im Lesen ist, also hab Geduld dann." Er sah sich kurz um, ehe er sich ihr wieder zuwandte. "ICh werde Marga bitten, dass sie sich Deiner Morgen annimmt und ihr auf dem Markt Kleidung oder wenn nichts vernünftiges da ist, Stoffe kaufen geht. Fürs Erste muss die Tunika," er deutet auf das bett, "die Vrederuna besorgt hat, reichen. Ich hoffe, sie passt." Er sah nach draussen, wo die Sonne sich langsam zum Abend neigte. "Du hast nun noch ein wenig Zeit Dich frisch zu machen, umzuziehen und hier etwas einzurichten. Wenn die Sonne dort über den Wipfeln ist, melde Dich bei Marga in der Culina. Wo die ist, weisst Du ja nun," schmunzelte er. "Und solltest Du was nicht finden, scheue Dich nicht wen zu fragen."

    Oha, die Augista forderte auch wirklich sein ganzes Wissen heute. Aber nun gut. Das ein oder andere würde er noch zusammen bekommen. "Wie Du wünschst, Ehrenwerte," nickte er.


    "Nero Claudius Drusus wurde vor 141 jahren geboren und starb durch einen Sturz vom Pferd vor 94 Jahren hier in Germanien, genauer im freien Germanien. Er war Politiker und Heerführer, Stiefsohn des Kaiser Augustus. Er war ein Sohn der Livia, der Frau des Augustus, aus ihrer ersten Ehe mit Tiberius Claudius Nero. Sein älterer Bruder war der spätere Kaiser Tiberius. Drusus war verheiratet mit Antonia Minor, einer Tochter von Marcus Antonius und Augustus' Schwester Octavia. Seine Kinder waren Germanicus, Livilla und der künftige Kaiser Claudius.


    Drusus wuchs im Haus des Augustus auf und begann wie sein Bruder schon in jungen Jahren eine politische und militärische Karriere. Vor 118 Jahren führten die beiden Brüder einen Feldzug in Raetia, das zur römischen Provinz wurde. Vor 116 wurde Drusus Statthalter der drei gallischen Provinzen, wo er in Lugdunum, dem heutigen Lyon, vor 115 Jahren einen Altar für Roma und Augustus weihte.


    Vor allem aber bereitete er einen Krieg gegen die germanischen Stämme jenseits des Rhenus vor, den er vor 115 Jahren mit einem Feldzug an der Küste des Mare Germanicum bgann. Dafür legte er einen Kanal vom Rhenus zum Meer an, die fossa Drusiana. Im folgenden Jahr (in dem er Praetor urbanus war) kämpfte Drusus gegen die Sugambrer und weitere Stämme. Er legte zwei Lager im Inneren Germaniens an. Auch am Rhenus errichtete Drusus zahlreiche Lager, eins davon in Bonna.


    Vor 113 Jahren bekämpfte Drusus die Chatten und kehrte zeitweilig nach Rom zurück, wo er Vor 112 Jahren das Consulat übernahm. Auch als Consul setzte er den Krieg in Germanien fort und erreichte im Gebiet der Cherusker die Alba, wo ihn angeblich die Erscheinung einer riesenhaften Frau vom weiteren Vorrücken abbrachte. Auf dem Rückmarsch brach sich Drusus beim Sturz vom Pferd ein Bein und starb an den Folgen. Der aus Italia nach Germanien geeilte Tiberius brachte die Leiche seines Bruders nach Rom.


    Der tote Drusus wurde mit zahlreichen Ehrungen versehen, unter anderem mit Leichenreden von Augustus und Tiberius, Lobdichtungen und Monumenten. Der ihm postum verliehene Ehrenname Germanicus vererbte sich auf seine Söhne Germanicus und Claudius."
    Er hielt inne und atmete einmal tief durch, ehe er meinte: "Möchtest Du noch mehr über die Feldzüge erfahren?"

    Er wandte sich wieder an die Augusta.
    "Da währen wir, Ehrenwerte. Der Drususstein."
    Er deutete auf diesen und begann:
    "Der Drususstein, auch Drususturm oder Eigelstein genannt ist ein Grabmal.
    Traditionell wird der Bau als Kenotaph (Scheingrab) des römischen Feldherrn Drusus gedeutet, der 9 v. Chr. auf einem Feldzug im rechtsrheinischen Germanien ums Leben kam."
    [Blockierte Grafik: http://img53.imageshack.us/img53/1560/drusus8gu.jpg]


    "Möchtest Du noch mehr über Drusus wissen oder meinst Du, es reicht?"

    "Sicher sind sie das, Ehrenwerte," nickte er. "Aber zum Einen haben die in den anderen Regios auch eine ganze Menge zu tun. Vieles konnte durch den Krieg nicht getan werden und die Infrastruktur würde über kurz oder lang zu sehr leide, würden diese Dinge nicht getan. Auch muss die Grenze gesichert werden, nachdem es nun wohl bestätigte Gerüchte von Modoroks Rückkehr gibt, ist dies sogar besonders wichtig.
    Und es geht nicht nur um die Soldaten, die dabei helfen sollen alles wieder aufzubauen, wobei eben letztlich nicht genug da sind für alles, da auch immer noch einige Legionen, besonders in Raetia an Knappheit leiden, sondern es geht um Leute, die die Regio aktiv auch wieder aufbauen, über lange Zeit, zivile Bevölkerung."

    Zitat

    Original von IULIA ULPIA DRUSILLA
    Die Augusta nickte.


    "Bitte sprich."


    Er ging noch einmal schnell alles im Kopf durch, um ja nichts zu vergessen. "Es sind, neben viel Baumaterial, was die Regio Raetia zu einem Teil selber leisten kann, vor Allem weiter Nahrungsmittel, bis die Natur wieder genug liefern kann, Frischwasser, Saatgut, Medikamente, medizinische und sanitäre Hilfe.
    Und vor Allem brauchen sie Leute, die beim Aufbau helfen.
    Es ist eine lange Liste und natürlich auch ein Kostenfaktor. Aber vor Allem am menschlichen Kapital wird es mangeln."

    "Ich danke Dir! Und ja, vielleicht komme ich wirklich mal nach Confluentes. Ein Haus haben wir da ja noch und schliesslich war ich auch nicht unbedingt kurze Zeit da Magistratus. Eine gewisse Verbundenheit ist noch da," lächelte er und neigte den Kopf in Erwiederung.

    "Er zuckte die Schultern. "Ich weiss es nicht und ich fürchte, selbst die größten Philosophen werden Dir diese Frage nicht ausreichend beantworten können, aber ich denke, es liegt in der Natur des Menschen zu streiten und zu kämpfen und immer von der eigenen Meinung als die Richtige auszugehen." Er dachte an das vergangene Jahr. "Manchmal gibt es auch Situationen, wo man , obwohl man sich geschworen hat nie wieder zur Waffe zu greifen, doch wieder dazu greift."

    "Ja, das ist das Große und Ganze. Geht man jedoch ins Detail, wird einer sagen: ne ne, Moment, das ist nicht ein Becher, woraus man trinkt. Das ist ein Becher, in dem man Opferblut sammelt. Wieder ein anderer wird sagen, ja, vielleicht ist es das eine oder das andere. Ein Vierter gar wird sagen, dass es sowohl als auch ist und ein Fünfter wird sagen, dass man das Ding nur als Zierobjekt benutzen darf und so weiter und so weiter. Es kommt immer auf den kulturellen Hintergrund an. Und schon wird aus einem einfachen Trinkbecher ein heiliger Gral oder einfach nur ein Gefäß um Wasser aus einem Boot zu schöpfen."

    O Pelops, der auf Pisas Flur die Viergespanns-
    Wettfahrt bestand einst, ringend gegen Oinomas,
    Oh, hätte doch dein Leben da geendet, als
    Tantal, die Götter speisend einst, dich opferte,
    Bevor du meinen Vater noch, Atreus, gezeugt,
    Dem wir entsproßten aus der Ehe Aëropens,
    Das berühmte Paar, Agamemnon und ich, Menelas.
    Die größte Kriegsmacht hab ich - und das sag ich nicht
    Mit Prahlen -, mein ich, hingebracht nach Ilion,
    Ein Führer, nicht Machthaber, dem die Heldenschar
    Sich willig, nicht gezwungen, unterordnete.
    Und diese sind teils schon den Toten beigezählt
    Und teils mit Sehnsucht noch der See entronnen, um
    Der Toten Namen heimzubringen ihrem Land.
    Ich irre umher auf blauen Meeresfluten schon
    Die ganze Zeit, seit Ilions feste Burg von mir
    Verheert ist. Nach der süßen Heimat streb ich stets,
    Allein das Schicksal gönnt mir niemals dieses Glück.
    Im wüsten Libyen hab ich alle ungastlichen
    Anfahrten schon durchstrichen, und sooft ich nah
    Dem Vaterland bin, rafft ein Sturm mich fort, und nie
    Erscheint ein Fahrwind, der mich heimgeleiten mag.
    Jetzt bin ich hier schiffbrüchig, elend, mit Verlust
    Der Gefährten an den Strand geworfen, da mein Schiff
    Zerschellt in viele Trümmer ward auf Klippen und
    Ein Wrack verblieb vom vielgefügten Balkenbau,
    Auf dem ich samt Helenen, die wir weggeschleppt
    Von Ilion, unverhofften Glücks mit Not entrann.
    Noch kenn ich hier des Landes Namen nicht noch auch
    Des Volkes: Menschenmassen weich ich schüchtern aus.
    Mein schlechter Anzug würde Neugier wecken, und
    Ich berg aus Scham mein Mißgeschick. Denn fällt ein Mann,
    Der hoch gestanden, wird das ungewohnte Leid
    Ihn schwerer drücken als den stets Unglücklichen.
    Mich drängt die Not, denn Lebensmittel fehlen uns
    Und Kleiderhüllen; leicht errät man eben hier
    Den Rest des Schiffbruchs, welcher mir zum Mantel dient.
    Der frühern Prachtgewänder Prunk und Üppigkeit
    Verschlang das Meer. In einer Grotte Schlucht verbarg
    Ich meine Gattin, die mir allen Ungemachs
    Urheberin ist, und ging, indem ich dort dem Rest
    Der Genossen meines Weibes Hütung anbefahl.
    Ich komm allein, umspähend für die dortigen
    Gefährten, ob ich unsre Notdurft finden mag.
    Da sah ich dies von Zinnen hochumkränzte Haus
    Mit stolzen Pforten, eines hochbeglückten Manns,
    Und nahte. Aus reichen Häusern darf ein Schiffer wohl
    Zu empfahen hoffen; wer des Unterhalts entbehrt,
    Kann nicht ihn unterstützen, möcht er noch so gern.


    Er klopft an das Tor des Palastes


    Holla! Ein Torwart! Wer erscheint beim Hause wohl,
    Auf daß er drinnen meine Not verkündige?


    Wer ist am Tore? Wirst du wohl von dannen ziehn
    Und nicht der Herrschaft lästig sein mit diesem Stehn
    Am Tor des Hausflurs? Sonst gereicht es dir zum Tod.
    Du hast, als Grieche, keinen Aufenthalt bei uns.


    O Greisin, wohl, für diese Kunde dank ich dir!
    's ist gut, ich folge; aber sprich mir minder barsch!


    So geh von dannen, Fremdling! Mein Obliegen ist's,
    Daß nie ein Grieche diesem Hause nahen soll.


    Oh, nicht mich stoßen, weg mich drängen mit Gewalt!


    Du hörst ja nicht auf Worte, bist drum selber schuld!


    Du sollst ja drinnen deiner Herrschaft melden bloß -


    Schlimm dürft es dir bekommen, wenn ich's melden ging!


    Schiffbrüchig komm ich, fremd, im Schutz des Völkerrechts!


    So nah dich einem andern Haus, nur diesem nicht!


    Hier will ich eingelassen sein. Willfahre mir!


    Zudringlich bist du, und ich brauche bald Gewalt.


    Ach, ach! Mein stolzes Kriegerheer, wo bist du jetzt?!


    Dort warst du vornehm, glaub ich wohl - hier bist du's nicht!


    Schicksal, wie tief erniedrigt bin ich, unverdient!


    Dein Auge schwimmt in Tränen. Sprich, was rührt dich so?


    Der Blick auf mein vormalges Glück, mein selges Los!


    Geh hin und weine deinen Freunden deinen Schmerz!


    Wie heißt das Land hier? Wessen ist das fürstlich Haus?


    Ägypten heißt es, und des Proteus Haus ist dies.


    Ägypten?! Weh! Wohin geriet ich armer Mann!


    Was hast du auszusetzen am prachtvollen Nil?


    Nicht jenes tadl ich; mein Geschick beklag ich bloß!


    So viele dulden Mißgeschick, nicht du allein.


    Ist wohl der König, den du nanntest, jetzt zu Haus?!


    Hier ist sein Grabmal, Herrscher ist sein Sohn bereits.


    Wo ist er? Weilt er drinnen oder außerhalb?


    Nicht drinnen: Griechen ist er ein sehr schlimmer Feind.


    Aus welcher Ursach, die mich mitbetreffen kann?


    Helena, Zeusens Tochter, ist im Hause hier.


    Was war das? Wie? Was sprachst du? Sag es noch einmal!


    Die Tyndarstochter, die zu Sparta einstens war.


    Wo kam sie her? Sprich, welchen Sinn die Sache hat?


    Vom Land Lakedaimon kommend fand sie Aufenthalt.


    Wann?


    Zur Seite sprechend


    Hat man mir die Gattin aus der Kluft geraubt?


    Noch eh Achaias Heeresmacht gen Troja zog.
    Geh vom Palast weg! Denn ein Ungemach hat uns
    Betroffen, das dem Fürstenhaus Verwirrung bringt.
    Du kommst zu ungelegner Zeit: wenn dich der Fürst
    Antrifft, empfängst du statt Bewirtung sichren Tod.
    Ich bin den Griechen wohlgesinnt und heuchelte
    Dies barsche Wesen nur aus Furcht vor meinem Herrn.


    Die Alte geht ab, indem sie die Tür schließt


    Was soll ich sagen? Ungemach und Herzeleid
    Ist's auf das frühre Leiden, was ich hier vernahm!
    Von Troja bring ich als Gefangne her mit mir
    Mein Weib und laß es hüten in der Grotte dort,
    Indes mit meiner Gattin gleichen Namens hier
    Ein andres Weib in diesem Fürstenhause wohnt.
    Und Zeusens Tochter ist sie, wie die Greisin sagt.
    Führt Zeusens Namen etwa wohl ein Sterblicher
    Am Nilesufer? Einer ist im Himmel nur!
    Allein, wo gäb es noch ein Sparta außer nur
    Dort, wo Eurotens Bett sich schlängelt schilfumkränzt?
    Und auch nur einer trägt den Namen Tyndaros,
    Und Lakedaimons Namensbruder kennt man nicht
    Noch Trojas. Was ich denken soll, ich weiß es nicht!
    Gar viele, mein ich, leben in der weiten Welt,
    Die gleiche Namen tragen, Stadt mit Stadt und Weib
    Mit Weibe, daß mich's keineswegs befremden darf.
    Auch vor der Sklavin Drohung werd ich nicht entfliehn.
    So rohen Herzens gibt es niemand, daß er nicht
    Mir Speise reichte, wenn er meinen Namen hört.
    Den Brand von Troja kennt die Welt, und überall
    Ist, der ihn schürte, Menelas, gefeiert auch.
    Ich will den Herrn erwarten hier, auf zweierlei
    Gefaßt: entweder ist er rohen Wesens, dann
    Verborgen schleich ich nach dem Wrack hin; oder auch
    Er läßt sich menschlich finden: dann erbitt ich mir
    Das, was mir nottut in der jetzigen Lage hier.
    Das ist in meinem Jammer gar das ärgste Leid,
    Bei fremden Herrschern, selber Fürst, um Unterhalt
    Zu betteln, aber dazu drängt die Not. Es ist
    Ein Spruch der Weisen, meiner nicht, daß arge Not
    Das Stärkste überwindet, Stahl und Eisen bricht.


    Er geht auf die Seite. Der Chor komm mit Helena aus dem Palast zurück


    Es hat die Jungfrau, die Weissagrin, ihr
    Seherwort in dem Königshaus
    Offenbaret, daß Menelas
    Noch nicht schwand in das finstre Reich,
    Unter der Erde begraben,
    Sondern wo noch auf wogender See
    Kummer leidend ferne verweilt
    Von den Gestaden der Heimat,
    Unsteten Lebens und arm
    Und freundlos und der Freude bar
    In der unendlichen Welt stets
    Umherstreift, von Troja zurück
    Mit seefurchendem Kiele.


    Hier wandl ich wieder nach dem Sitz am Grabesmal,
    Nachdem ich Theonoens teures Wort vernommen, die
    Klar alles anschaut. Und sie sprach vernehmlich mir:
    Mein Gatte, lebend, schaue noch das Sonnenlicht
    Und schweif hinüber und herüber, kreuz und quer
    In tausend Wegen, werde in Irrsal vielgeprüft
    Ankommen, wenn ihm seiner Leiden Ziel erscheint.
    Von einem schwieg sie, ob er, kommend, Heil erwirbt;
    Und voll Entzücken, als ich hörte, daß er lebt,
    Vergaß ich, dieses auszuforschen ganz bestimmt.
    Ganz nahe weil' er diesem Lande, sagte sie,
    Schiffbrüchig wo an den Strand gespült mit einigen
    Genossen. Wann erscheinst du endlich, heiß ersehnt?


    Nun tritt Menelaos hervor.


    Ha, wer ist dieser? Lauert eine Tücke hier?
    Arglist von Proteus' gottvergeßnem Sohn? Nur rasch,
    Dem Rennen eines Rosses, einer begeisterten
    Bakchantin gleich, zum Grab geeilt! Ein wilder Mann
    Ist der von Aussehn, welcher mich zu fangen strebt!


    Weib, das, in hastigen Schritten ringend, hin zum Rand
    Des Grabes, zum Brandopfer heilger Brote strebt,
    Halt an! Was fliehst du? Deines Leibs Erscheinung hat
    Mir Schrecken und sprachloses Staunen eingeflößt!


    Man tut mir Leides! Dieser Mann sperrt mir den Weg
    Zur Grabesstätte, ihr Frauen, will mich fangen und
    Dem König geben, dessen Ehe mich bedroht!


    Kein Räuber bin ich, keines Übeltäters Knecht!


    Doch sieht dein Anzug wild und ungeordnet aus.


    O laß die Furcht, o hemme doch den raschen Lauf!


    Ich hemm ihn, weil ich diese Zuflucht nun erreicht.


    Wer bist du, Weib? Und welchen Anblick gibst du mir?


    Wer du? So kommt denn ein Gedanke mir und dir!


    Ich sah doch größre Ähnlichkeit im Leben nie!


    O Himmel! Freunde finden ist ja Himmels Werk!


    Sag, bist du Griechin oder Eingeborne hier?


    Bin Griechin. Aber gib mir auch von dir Bericht.


    Du gleichst Helenen ganz und gar, wie keine je!


    Und du so ganz dem Menelas! Ich bin erstaunt!


    Ganz recht erkannt! Der vielgeprüfte Mann, ich bin's!


    Oh, endlich in der Gattin Arm zurückgekehrt!


    Wie? Welcher Gattin? Weg die Hand von meinem Kleid!


    Die dir mein Vater Tyndaros vermählet hat.


    Send Huldgesichter, Geist des Zwielichts Hekate!


    Kein Nachtgespenst vom Geist am Kreuzweg siehst du hier.


    Ich kann doch wohl nicht zweier Frauen Gatte sein?


    Und welches andren Weibes Gatte wärst du noch?


    Der, die, von Phrygien mitgebracht, die Grotte birgt.


    Nur ich, mein Freund, kein andres Weib gehört dir an!


    Wohl bin ich, scheint's, bei Sinnen, doch mein Aug ist krank.


    Erkennst du denn, mich sehend, deine Gattin nicht?


    Der Leib ist gleich, nur fehlt die klare Deutlichkeit.


    Was fehlt noch? Sieh mich! Klarer überzeugt ja nichts!


    Du gleichst ihr: dieses freilich leugn ich keineswegs!


    Wer anders kann dich's lehren, wenn dein Auge nicht?


    Ich hab ein Weib schon: darin liegt der Übelstand!


    Ich reiste nicht nach Troja, 's war mein Ebenbild!


    Wer aber schafft leibhaftige Bilder, lebende?


    Der Äther! Eine Götterhand schuf jenes Weib!


    Und wer der Götter formte sie? O wunderbar!


    Heras Betrug war's, daß mich Paris nicht empfing.


    Wie warst du dann in Troja dort und hier zugleich?


    Der Name kann sein da und dort, nur nicht das Ich.


    O laß mich! Trübsal bracht ich schon genug mit mir.


    Mich willst du lassen, ziehen mit dem Wechselweib?


    Und lebe wohl, Heil dir, Helenens Ebenbild!


    O Jammer! Kaum gefunden, flieht mich mein Gemahl!


    Der Last der dortigen Leiden glaub ich mehr als dir.


    Weh, welches Elend war noch je dem meinen gleich?
    Der Liebste flieht, verläßt mich hier, und Griechenland,
    Die traute Heimat, werd ich niemals wiedersehn.

    Er seufzte. "Ich denke, weil das Große nicht ausreicht." Er griff nach seinem Becher. "Nehmen wir diesen hier einfach mal als Beispiel: Im Großen und Ganzen sind wir uns einig darüber, dass dies ein Becher ist, aus dem man trinken kann, richtig?"