Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    "Ja, manchmal ist es schwer seine Traditionen zu wahren. Nun, mal sehen, was mir alles dazu einfällt," lächelte er sanft.
    "Es beginnt das weibliche Mondjahr. Die Natur stirbt und der Winter beginnt. Daher wird den Ahnen & Disen in Form eines Disenopfers gedacht. Zum Ahnengedenken wird auf den Friedhof gegangen, um dort die Gräber zu schmücken und gemeinsam mit den Verstorbenen einen Festschmaus abzuhalten. Dabei kann man ihnen auch Fragen zur Zukunft stellen. Am Abend wird zu Hause den Haus- & Naturgeistern auch ein Tellerchen mit hingestellt. Die verstorbenen Krieger in Walhalla werden angerufen, damit sie in der bevorstehenden Götterdämmerung auf der Seite der Götter tapfer gegen die Riesen kämpfen. Nun beginnt die Wilde Jagd durch die Nebelungslüfte, die im Julfest zur Ragnarök ihren Höhepunkt erfährt."
    Er sah sie an. "Tjo, ich denke, wir haben einiges vor uns, wie?"

    Er lächelte und sah sie freudig an. "Winternacht! Schön! Nein, ich glaube nicht, sei denn Vater oder Flavius taten das mal, aber wenn Vater es tat, dann liegt es im Hause von Mutter und Flavius, nun erschrieb so viel in all der Zeit hier, alleine schon für das Archiv der Legio, ich weiss es nicht. Aber die Erinnerungen sollten reichen. Du weisst doch noch alles darüber?" Zwinkerte er leicht.

    Er betrat den Tempelbezirk, seit er Duumvir war, war er verhältnismässig oft hier. Das befremdete ihn, da er einfach nichts mit den römischen Göttern anfangen konnte. Obwohl er wusste, dass er da noch toleranter war als Flavius oder gar Ancius.
    Er suchte nach einem Priester und besprach sich mit ihm. Die Beerdigung sollte schon am nächsten Tag stattfinden und man würde alles vorbereiten. Zufrieden dankte er dem Priester und ging wieder von dannen.

    Er klopfte an die Casa und bat um Einlass. Dieser wurde ihm gewährt, doch die Stimmung in dem Haus war drückend. Nuntius war nicht nur ihr Ältester, er war auch ihr einziger Sohn gewesen. Er fühlte sich nicht glücklich hier, eher völlig fehl am Platz und ein wenig hatte er das Gefühl, dass sie ihm die Schuld gaben.
    Und so kam es, dass er ihnen nicht nur versprach, dass Nuntius eine gute Beerdigung bekam, sondern dass er auch versprach für die Familie zu sorgen, ihnen zu helfen und für die Töchter, wenn es soweit war, mit zu helfen einen Gemahl zu finden.
    Es war eine eigenartige Rolle, die sich ihm da plötzlich in den Schpß gelegt hatte und doch eine, die er gerne bereit war zu übernehmen.

    Er betrat das Büro des Regionarius und grüßte ihn freundlich. "Salve Regionarius, ich bin noch einmal wegen dem Überfall hier. Haben die Ermittlungen schon etwas Neues ergeben?"
    Der Regionarius schüttelte den Kopf und gab zu bedenken, dass bei einem normalen Überfall die Wahrscheinlichkeit auch nicht groß war was zu entdecken. Nicht im Moment, wo viele Fremde auch hier in der Stadt waren. Und doch betonte er, man habe Spuren verfolgt und ginge nun davon aus, dass der Täter irgendwo in den "Slums" von Mogontiacum untergekommen sei.
    Nachdenklich hörte sich Valentin das alles an und meinte dann: "Könnte es auch etwas mit dem Besuch zu tun haben, den ich den Mittag davor in meinem Büro hatte?"
    Er erzählte ihm von dem feisten Mann, der in seinem Büro gewesen war und wegen dem abrissreifen Haus gefragt hatte. Erzählte auch, so er sich noch erinnern konnte, Wort für Wort das Gespräch nach und gab dann eine Beschreibung des Mannes, so es ging, ab.
    Der Regionarius notierte alles und versprach dann, den Kontext zu überprüfen. Valentin, nicht unbedingt beruhigt, aber dennoch halbwegs zufrieden, verliess das Büro wieder und ging in sein eigenes. Doch auf halben Weg entschloss er sich zu einem Kondolenzbesuch

    Mit einer Liste lam Valentin in dem Lagerhaus an und besprach sich mit dem Lagerverwalter. Noch am selben Tag würden die Waren geliefert werden, die die Tage von der Classis abgeholt werden sollten.
    "Hier ist eine Kopie der Liste. Ich komme am Tag der Abholung persönlich noch einmal vorbei. Im Laufe der nächsten Tage werden dann auch weitere Wagen gebracht werden."
    Der Lagerverwalter nickte und versprach, dass er sich um alles kümmern würde. Dann ging Valentin zufrieden wieder zurück zur Curia. Es wurde Zeit, dass er noch einmal mit dem Regionarius sprach. So ganz geheuer war ihm der Überfall nicht.

    Ausserhalb der Stadt, auf einem fruchtbaren Feld, steht die Getreidefarm der Duccia. Hier arbeiten einige Angestellte, die im Frühjahr die Felder bestellen und im Spätsommer das Getreide ernten. In den Monaten Davor, dazwischen und danach sorgten sie für die Lagerung, die Wiederaufbereitung der Äcker und den reibungslosen Ablauf des Betirebes.

    Als der Optio gehen wollte, viel ihm plötzlich siedendheiss etwas ein.
    "Optio, warte!!"
    Er kramte in einem Stapel und holte, recht weit unten, eine Wachstafel hervor.
    "Hier, dass ist eine Anordnung meinerseits bezüglich der Waren, die der Legio II zustehen, laut Absprache mit dem Legaten. Du kannst sie mit Deinen Männern jederzeit im Depot der Stadt abholen. Man wird sie Euch ohne Beanstandung übergeben, so Du diese Tafel überreichts."

    "Ah, Salve Optio. Ich danke Dir und Deinen Männern. Bitte teile Ihnen noch einmal mein Bedauern wegen dem Tode des Legionärs mit. Soweit möglich, wurden die Verantwortlichen bereits zur Rechenschaft gezogen.
    Wenn ich noch etwas für Dich und Deine Männer tun kann, dann lass es mich wissen."

    "Ja, klingt gut. Über die Inhalte der Literatur sollten wir uns noch einigen, nur römisch, griechisch oder beides und wird es ein Fragenkatalog? Oder wie soll es funktionieren, stellt die Jury die Fragen und so weiter. Aber ich denke, das kann man dann auch noch mit der möglichen Jury klären," schmunzelte er und reichte die Hand zum einschlagen.

    "Rhetorik soll nciht das Problem sein, bei dem Übungskampf werde ich passen müssen. Ein Schwur verlangt von mir keine Waffe, egal welcher Art, mehr anzufassen. Und ich bin gewillt diesen Schwur den Rest meines Lebens einzuhalten. Bisher habe ich ihn nur einmal brechen müssen und das war, als ich meine entführte Schwester aus den Fängen von Germanen befreien musste und dies nur über einen traditionellen Waffengang gegen einen Gegner der Wahl der Germanen schaffen konnte."
    Er sprach dabei ernst und man konnte seinem Blick ansehen, wie ernst und wichtig ihm auch dieser Schwur war.