Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Er derweil verabschiedete sich und begab sich zur Arbeit. Ließ die beiden Turteltauben alleine und drängte jeden negativen Gedanken zum Soldaten zurück. Erstaunlicherweise fiel es ihm nihct so schwer wie befürchtet, stellte er stirnrunzelnd und sich am Kinn kratzend fest, sogar etwas amüsiert dabei.

    "Dann wünsche ich Euch viel Spaß," meinte er und nickte beiden schmunzelnd zu. Dann drehte er sich kurz zu Venusia und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. "Pass auf Dich auf," meinte er und wandte sich an Magnus "Und Du auch auf sie," meinte er, aber nicht unfreundlich und sogar mit einem leichten Lächeln.

    Er schmunzelte leicht und wollte was erwiedern, als er bemerkte, das hinter sich jemand erschien. Er drehte sich kurz um, sah das Gesicht und meinte dann freundlich und schmunzelnd. "Ich glaube, Ihr wollt lieber alleine sein," meinte er und freute sich irgendwie, das Venusia so strahlen konnte. Er versuchte auch keine Einwände in seinem Kopf zuzulassen, weil er ihr Glück nicht enttäuschen wollte. Er hatte es versprochen.

    Er lächelte leicht aber ehrlich. "Ich weiss! Ich mag manchmal blind sein, aber nicht immer," zwinkerte er leicht. "Ich bin ehrlich bemüht, alleine schon deshalb, weil Ihr mir am Herzen liegt. Aber auch, weil ich denke, es hat in den letzten Monaten genügend Kämpfe gegeben. Es wird Zeit, das langsam wieder Frieden einkehrt." Er breitete leicht die Arme aus, um zu zeigen, dass er das Haus, das Grundstück und die Familie meinte, "Hier!" und deutete dann auf sein Herz. "Und hier!"

    Er hörte ihre leise Stimme und lächelte. Als sie von Magnus sprach, seufzte er unhörbar, aber wenn sie glücklich war, sollte es so sein. Er würde sich daran gewöhnen, da war er sicher. Als sie um Glück für die Familie bat, war er gerührt.
    Dann trat er vor und sagte leise: "Ihr Asen und Wanen, Nornen und sonstigen dienstbaren Geister: Ich danke Euch für die sichere Heimkehr meiner Cousine und dass Ihr sie beschützt habt. Ich danke Euch für den Schutz, den Ihr unserer Familie gewährt und auch in Zukunft hoffentlich gewähren werdet.
    Mögen die Geschicke meiner Familie in Zukunft glücklichen Gefilden entgegen wandeln und mögen solch Ereignisse wie in der Vergangenheit nie wieder geschehen!"
    Er nahm den Dolch und hob ihn in die Höhe.
    "Nehmt dies, das Erbstück des Vaters an den Sohne, als meine Ehrerbietung an, als mein Dank und meine Bitte." Dann hob er die Fibel. "Nehmt dies, als ein Tribut an den Frieden in einem Kinderherzen, auf dass auch in unserem Hause und in unserer Familie auf ewig Frieden herrsche und keine äussere oder innere Macht sie zerstören kann." Besonders keine Verbrecher, die meinen nur Gewalt wäre eine Lösung, dachte er dabei.

    Er lächelte matt am Ende ihres Vortrages. "Ach Dagmar, ich gönne es Euch Beiden," sagte er sanft. "Ich habe viel eingesehen, nein, das ist falsch, ich bin dabei viel einzusehen.
    Gib mir eine Weile Zeit mich daran zu gewöhnen, aber solange Ihr glücklich seid, werde ich Euch nicht im Weg stehen, dass verspreche ich. Ich denke, beide Männer sind ehrenwerte Männer und werden schon nichts Schlimmes mit Euch anstellen und ich glaube, währen sie eben keine Soldaten, hätte ich es ohne Umschweife begrüßt." Nun lächelte er ehrlich. "Gib mir zwei oder drei Wochen um mich daran zu gewöhnen, dass auch Soldaten Menschen sind, und Flav und Dein Bruder und Cousin nicht nur Ausnahmen waren, dann denke ich, werde ich mich für Euch uneingeschränkt mit freuen."
    Er griff nach ihrer Hand. "Alles was ich mir wünsche, ist Glück für Euch und den Rest der Familie, verstehst Du? Der Weg des Kriegers wird nie meiner werden, aber wenn ich sehe, dass Ihr glücklich seid, bin ich sicher, dass ich mich mit einem Krieger auch anfreuden kann. Und das nicht nur des lieben Frieden willen."

    "Ancius ist es in direkter Weise und auch wieder nicht. Denn letztlich ist das Sippenoberhaupt derjenige, der den Vormund hat," fügte er noch erklärend ein. "Und das bin, nach dem Tode meines Vaters und meines Bruders nun ich."
    Er war erleichtert. Erleichtert, dass er es so aufnahm. Dann lauschte er seiner Frage und schüttelte kurz den Kopf. "Ich würde nicht von Euch sprechen und auch nicht von Hass. Ich weiss nicht, wie Ancius wirklich zu Soldaten steht oder Aulus, selbst bei Venusia und Verina bin ich mir nicht sicher. Ja, Krieger sind bei uns ehrenwerte Menschen und auch wir hatten Soldaten in der Familie, aber diese sind alle mittlerweile tod.
    Ich persönliche habe diesen "Hass" bereits in meiner Jugend entwickelt und er hängt mit den Ereignissen zusammen, die uns damals ins Reich trieben. Und mit Ereignissen, im vergangenen Sommer. Es sind welche persönlicher Natur und ich habe mir selber eingestanden, dass ich wohl langsam damit abschliessen sollte, mit etwas Hilfe aus der Familie, aber nicht immer fällt ein solcher Schritt leicht," gestand er lächelnd. "Jedoch haben mich die Ereignisse gelehrt, dass Kampf und Krieg nicht meine Welt sind und ich lieber den friedlichen Weg wähle statt das Leid und die Angst anderer zu schüren."


    /edit: Zusatzerklärung Vormund

    Er ging ein paar Schritte, damit sie nicht mehr von jedem gehört werden mussten, ehe er antwortete: "Um Deinen Besuch neulich Abend bei uns. Ich muss gestehen, ich war überrumpelt, auch ein wenig geschockt, nicht wegen der Tatsache, dass Du das warst, sondern, das Verina sich in einen Soldaten verliebt hat. Ich hatte es zum Einen nicht von ihr erwartet, zum Anderen tue ich mir, wie Du vielleicht weisst, selber schwer mit Soldaten und Kriegern jeglicher Art.
    Nun, worauf ich hinaus will ist folgendes: Ich hatte nicht vor ihr den Abend zu vermiesen und auch Dir nicht. Das es soweit kam, bedauere ich, jedoch waren die Versuche mit Aulus die Stimmung aufzuheitern tatsächlich ernst gemeinter Natur. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so nach hinten losgehen würde. Ich habe versucht mich Verina zu erklären, zumal mir in dem Gespräch mit ihr einiges klar geworden ist, aber ich weiss nicht, inwieweit das auch nur Ansatzweise was gebracht hat und nicht eigentlich alles verschlimmerte.
    Ich bin nicht unbedingt glücklich, dass es ein Soldat ist, das gebe ich zu, das bin ich auch bei Venusia nicht, aber ich denke, ich sehe langsam ein, dass man nicht nur Soldat, sondern auch Mann ist und ich glaube zu wissen, dass Du ein ehrbarer Mann bist, der alles versuchen wird um sie glücklich zu machen. Und Glück ist das, was ich ihr und jedem aus meiner Familie wünsche.
    Ich weiss, ich bin nicht ihr Bruder oder Vater und sie ist mir nicht unterstellt, aber nach germanischer Tradition wäre ich ihr Rich und somit wäre sie mir wieder unterstellt. Ich möchte deshalb der germanischen Tradition gerecht werden und nicht nur Dich ebenfalls um Verzeihung bitten, sondern auch Euch meinen Segen erteilen.
    Ich werde wohl noch eine kleine Weile brauchen um mich an die neue Situation zu gewöhnen, aber ich denke, auch das werde ich," lächelte er leicht.

    "Selbstverständlich," erwiederte er und winkte dem Scriba, den er diesmal wohlweislich mitgebracht hatte wegen der Schadensberechnung, zu und gab ihm ein paar Anweisungen. "Centurio," sagte er und deutete freundlich nach weiter hinten. "Auf ein Wort, wenn Du einen Moment hast, bitte!"

    Da war er also. Er hatte ihn schon gesehen, als er auf den Hof getreten war. Innerlich seufzte er. Nun galt es. Aber zunächst erst einmal das Dienstliche, danach würde er versuchen ihn einen längeren Augenblick privat zu sprechen. Das musste und sollte geklärt werden. Dennoch antwortete er höflich: "So wie es aussieht das Übliche. Der zweite Hof binnen kurzer Zeit und ich hab von einigen umliegenden auch schon Beschwerden vernommen."

    Schon wieder wurde er zu einem gerissenen Gehöft gerufen und schon wieder sah es nach den selben Dingen aus, wie beim letzten Mal, aber da er da Bestätigung wollte und dann auch noch mit dem Bauern reden musste und, selbst wenn es "nur" ein Bär war,sollte wohl langsam mal eine Lösung gefunden werden. Zu dem Zwecke hatte er auch einen Boten an den CS schicken lassen. Ein wenig graute ihm vor dem Zusammentreffen, aber so konnt er vielleicht mit ihm auch noch das leidige Problem, welches ihm seit dem Streit mit Verina noch mehr Kopfzerbrechen bereitete, besprechen und vielleicht wenigstens auf einer Seite aus dem Weg räumen, so hoffte er. Was Verina betraf, war er sich nicht sicher. Er glaubte sogar fast, dass sie ihn mittlerweile hasste, war sich aber auch da nicht sicher und wollte deshalb lieber abwarten.

    Er sah sie einen Moment eigenartig an und seufzte. "In Ordnung, ich kann Dich nicht zu zwingen. Wenn Du doch meinst etwas zu brauchen, dann liegt dort das Säckchen mit den Kräutern und dort steht Wasser." Er erhob sich endgültig. "Ich werde dann sehen, was sich für Dich machen lässt. Wenn Du irgendwas brauchst, wo ich helfen kann, lass es mich wissen, ich werde dann sehen, was sich machen lässt." Er sah sie noch einen Moment an und nickte dann, ehe er sich zur Tür wandte und der Wache zunickte um klar zu machen, dass er soweit war. An der Tür drehte er sich noch einmal kurz um. "Ich wünsche Dir alles Gute, Hedda!"

    Er lächelte sanft und sah sie aufmunternd an. "Du musst keine vorgegebene sprechen," sagte er leise. "Es reicht völlig, wenn Du die Gottheit, zu der Du beten möchtest, rufst und zu ihr etwas sagst. Aber wenn Du möchtest, mache ich es auch für uns Beide." Er drückte sanft ihre Hand dabei.

    Er hörte ihr zu, sein Kinn wieder auf den Unterarmen und schloß leicht die Augen. "Zeit ist davon vielleicht das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich es habe. Wille? Ja, auch, aber manchmal ist der Geist wohl schwächer als er sein sollte. Kraft? Nein, das wird wohl der Unsicherheitsfaktor Nummer eins bleiben. Ich weiss nicht, ob ich die momentan aufbringe."

    Er zog sie sanft noch etwas näher und hob dann entsprechend seine Hände nach vorne.
    "Heilir æsir, heílar ásynior,
    ok öll ginnheilog go !


    Heill dagr, heilír dags synír!
    Heil nótt ok nípt!
    órei om augom líti okr þinig
    ok gefit bi iondom sigr.


    Heilir æsir, heílar ásynior,
    heil sía in fiolýta fold!
    mál ok manvit gefit okr mærom
    ok læknishendr, me an lifom.


    Heill þú farir, heill þú aptr komír
    heill þú á sinnom sér!"
    Er sah zu Venusia und flüsterte leise: "Möchtest Du eine eigene Anrufung zum Danke hinzufügen?"