Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus


    Ich hab die Szene nicht genau gesehen, wiederholt wurde sie seltsamerweise auch nicht. Die Entstehung dieser roten Karte ist für mich deshalb ziemlich nebulös..
    Hat zufällig jemand im Anschluß die Nachberichterstattung samt Urs Meiers Meinung gesehen?


    Teilweise und ich weiss nur, dass die rote Karte ne Weile hat auf sich warten lassen und er sie erst bekommen hatte, als das Chaos selber sich ein Milimeter gelichtet hat. Leider war ich während der Szene selber ein wenig abgelenkt (schade im Nachhinein) aber in der Wiederholung war es wohl schon so, dass es aussah wie ein Tritt nach hinten und das dann Aufstand bei den Portugiesen gab, worauf Rooney wohl einen schubste. Ich meine mich zu erinnern, das selbst in der Nachbesprechung die rote Karte aber immer auf den Tritt, ob nun aus VErsehen oder nicht, gemünzt wurde.
    Und man hat noch darauf hingewiesen, dass der Portugiese mit den Weichteilen derjenige war, dem Rooney den Knochenbruch zu verdanken hatte, der ihn hat an der WM lange zweifeln lassen müssen.

    Nachdem er die Post gelesen hatte und den Brief nach Mantua beantwortet hatte, trat er ins Officium von Verina und sagte freundlich: "Heilsa Kleines, ich hätte eine kleine Aufgabe für Dich! Bring bitte diesen Brief zum CP und sende ihn ab. Auf die Wertmarke der Stadt. Und dann frag Trimalchio mal bitte, wie viel da noch drauf ist. Sollten es weniger als 100 Sesterzen sein, ordere bitte eine Neue. Die selbe Größe wie die jetzige, auch wenn ich nicht mehr weiss, wie hoch die jetzige war. Aber kannst ihn sicher fragen. Das Geld kannst Du ihm dann später vorbeibringen und die Wertmarke auch gleich abholen."
    Er legte ihr den Brief hin.

    An Quintus Didius Albinus, Curia Mantua, Mantua, Italia


    Salve Didius Albinus,


    nach Klärung der Terminlichkeiten der Theatergruppe kann ich Dir frühestens ab ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (15.8.2006/103 n.Chr.) diese zur Verfügung stellen, da vorher der Spielplan in Mogontiacum und diverse Verpflichtungen eingehalten werden müssen.
    Sollte dies mit Eurem Terminplan vereinbar sein, teile mir bitte mit, welche Art Schauspiel Ihr Euch erwartet.
    Als Gegenleistung wüsste ich momentan nichts Besonderes, doch denke ich, sollte es im Rahmen der Städtepartnerschaft liegen. Vielleicht habt Ihr etwas Besonderes und Spezielles anzubieten?


    Vale bene
    Valentin Duccius Germanicus

    Da der erste Akt beendet war, entstand nun eine kurze Pause, in denen die Gäste sich auch im Zweifel den Drängen der Natur hingeben konnten, derweil die Bühnengestaltung leicht angepasst wurde. Hernach würde der zweite Akt beginnen. Er saß schweigend bei den Seinen und beobachtete alles. Die Aufführung schien besser als im vergangenen Jahr und das machte ihn zufrieden.

    Ach und noch ein Nachspiel zu gestern der Prügelei!



    Quelle


    edit: Ach und laut den argentinischen Zeitungen haben die Deutschen den Schiedsrichter bestochen. Argentinien spielt immer gegen die Mannschaft und den Schiedrichter. :p:

    Die Vorigen. Lysistrata. Der Chor der Frauen



    Lysistrata
    Laset nur die Mühe sein!
    Ich kommt' heraus von selbst. Wozu das Hebezeug?
    Traun, Hebel tun hier minder noth, als Kopf und Witz.


    Der Rathsherr
    Im Ernste, du Verruchte? Häscher, hier heran!
    Ergreift sie, schnürt am Rücken ihr die Hände fest!


    Lysistrata
    Wenn mit der Fingerspize nur, bei Artemis,
    Der Scherge da mir nahe kommt, er soll's bereun!


    Der Rathsherr
    zu dem Schergen


    Du fürchtest dich? Auf, um den Leib nur packe sie,


    zu den anderen


    Und du mit ihm, ihr beiden, bindet sie!


    Die Chorführerin
    Ha, legst du nur die Hand an sie, bei Pandrosos,
    So tret'ich dich zusammen, daß du kacken mußt!


    Der Rathsherr
    Sieh, "kacken mußt!" Wo ist der andre Häscher? He?
    Hier diese binde mir zuerst, die Schwäzerin!


    Lysistrata
    Wenn mit der Fingerspitze nur, bei Hekate,
    Du dieser nah kommst, brauchst du heut Schröpfköpfe noch!


    Der Scherge zieht sich zurück.


    Der Rathsherr
    Was sollte das? Wo ist der Häscher? Greife die!


    Zu den Frauen


    Zu solchen Fahrten treib' ich euch den Kizel aus!


    Die Chorführerin
    Ha, bei der taurischen Göttin, wenn du dieser nahst,
    Zerrauf ich dir die Haare, daß du heulen sollst!


    Auch der andere Scherge weicht zurück


    Der Rathsherr
    Ich Armer, ach! Auch dieser Häscher geht davon!
    Doch als Besiegte dürfen wir von Frauen nicht
    Abziehn. Vereinigt rücken wir auf sie heran,
    In dichten Reih'n, ihr Skythen!


    Lysistrata
    Traun, bald sollt ihr seh'n,
    Daß auch bei uns hier innen vier Geschwader sind
    Streitbarer Frauen, die gerüstet stehn zum Kampf!


    Der Rathsherr
    Abwenden helft, o Skythen, ihre Hände, helft!


    Die Skythen greifen an


    Lysistrata


    ruft in's Thor


    Wohlauf, ihr Frau'n, Mitkämpferinnen, eilt heraus!
    Du Sameneiermarktgemüsehändlerin,
    Du Zwiebelknoblauchkuchenwirthschaftshöckerin,
    Ihr alle, raufet, stoßet, haut, schlagt wacker drein,
    Legt alle Scham ab, überschüttet sie die Schmach!


    Handgemenge: die Skythen ziehn sich zurück


    Genug! Zum Rückzug wendet euch! Halt, Plündert nicht!


    Der Rathsherr
    Weh, weh! Wie schlecht ging's meinen Bogenschützen da!


    Lysistrata
    Was dachtest du? Du glaubtest wider Sklavinnen
    Zu ziehen, oder wähnst du denn, daß Frauen nicht
    Auch Galle beiwohnt?


    Der Rathsherr
    Beim Apollon, ja gewiß
    Recht viele, wenn ein Weinverkäufer nahe wohnt.


    Der Chorführer der Greise
    Du, der genug der Worte schon verschwendet, Rath des Landes,
    Warum verkehrst du länger noch mit solchen Ungethümen?
    So weißt du nicht, mit welchem Bad sie eben uns gebadet
    In unseren dünnen Mänteln hier, und gar noch ohne Lauge?42


    Die Chorführerin der Frauen
    Doch muß man auch, du Narr, die Hand nicht blindlings nach dem Nachbar
    Ausstrecken; wenn du solches thust, dann wirst du blau geschlagen.
    Denn gerne siz' ich tugendsam daheim, wie eine Jungfrau,
    Betrübe keine Seele heir, und rege keinen Halm auf,
    Wenn nicht, wie ein Wespenschwarm, man mich verstört und aufreizt.


    Der Chor der Greise
    O Zeus, was beginnen wir
    Nun mit den Ungetümen da?
    Ist es doch nicht auszuhalten;
    Aber erforschen mußt du mit mir,
    Was die Frauen erregt,
    Warum sie des Kranaos Veste besezt,
    Wozu die unersteigliche Felsenburg
    Genommen, unserer Akropolis
    Heiligen, unnahbaren Bezirk.


    Der Chorführer
    So befragte sie denn, nicht gläubig sogleich, und mit jedglicher Probe versuch' es;
    Denn Schande ja wär's, ganz ohne Verhör von so wichtiger Sache zu lassen.


    Der Rathsherr


    Zu Lysistrata


    Wohlan, so begehr' ich zuerst, bei Zeus, von den Frau'n zu erforschen in Wahrheit:
    Was habt ihr gewollt, daß ihr unsere Burg mit gewaltigen Riegeln verschlosset?


    Lysistrata
    Wir wollten das Geld dort sichern, und euch an dem weiteren Kriege verhindern.


    Der Rathsherr
    So wäre das Geld Ursache des Kriegs?


    Lysistrata
    Und von ihm kam alle Verwirrung.
    Peisandros, und wer auf Ämter erpicht, stets rühren sie auf ein Gekoller
    In dem Bauche des Stats, um zu stehlen nach Lust. Die mögen sich, das zu gewinnen,
    Nach Gefallen bemüh'n; denn wahrlich, das Geld kommt nicht mehr ihnen zu Händen.


    Der Rathsherr
    Was willst du denn thun?


    Lysistrata
    Das fragest du mich? Wir werden hinfort es verwalten.


    Der Rathsherr
    Ihr Frauen, verwalten das Geld wollt ihr?


    Lysistrata
    Was findest du da so bedenklich?
    Und verwalten wir denn, wir Frauen, für euch nicht ganz das Vermögen des Hauses?


    Der Rathsherr
    Das ist ein verschiedener Fall.


    Lysistrata
    Wieso?


    Der Rathsherr
    Krieg muß von dem Gelde geführt sein.


    Lysistrata
    Vor allem bedarf es des Krieg's gar nicht.


    Der Rathsherr
    Und woher sonst käme die Rettung?


    Lysistrata
    Wir retten hinfort euch.


    Der Rathsherr
    Was, ihr uns?


    Lysistrata
    Ja wohl, wir!


    Der Rathsherr
    Ha, wie verwegen!


    Lysistrata
    Doch wirst du gerettet, so sehr du dich sperrst.


    Der Rathsherr
    Ein vermessenes Wort!


    Lysistrata
    Es erzürnt dich;
    Doch kannst du dich dem mitnichten entzieh'n.


    Der Rathsherr
    Das ist, bei Demeter, ein Unfug.


    Lysistrata
    Wir retten dich, Freund.


    Der Rathsherr
    Und - will ich es nicht -?


    Lysistrata
    Deshalb nur um so gewisser.


    Der Rathsherr
    Wie kommt ihr aber darauf, euch gar um Frieden und Krieg zu kümmern?


    Lysistrata
    Wir sagen es dir.


    Der Rathsherr
    So rede geschwind; sonst wird's was setzen.


    Lysistrata
    Vernimm denn,
    Und bleibe mir hübsch mit den Händen vom Leib.


    Der Rathsherr
    Ich kann nicht; peinlich führwahr ist's,
    Im Zorn, wie ich bin, zu gebieten der Hand.


    Lysistrata
    Dann heulst du mir um so gewisser.


    Der Rathsherr
    Das krächzest du traun, Almutter, dir selbst. Doch rede mir nun.


    Lysistrata
    So vernimm denn.
    Stets trugen wir Frau'n in den früheren Krieg und der Drangzeit Alles geduldig,
    Mit bescheidenem Sinn, wei's Frauen geziemt, was auch ihr Männer verübtet.
    Ihr ließt uns ja nicht muxen einmal. Deswegen gefielt ihr uns gar nicht;
    Wir beachteten recht wohl, was ihr betriebt; und saßen wir ruhig zu Hause,
    So vernahmen wir oft, wie schlimm und verkehrt ihr wichtige Dinge beriethet.
    Da pflegten wir denn, in der Seele betrübt, euch wohl zu befragen mit Lachen:
    "Was ward heut über den Frieden von euch im versammelten Volke beschlossen?
    Was wird in der Säule gekerbt?" - "Was geht das dich an?" sagte der Mann dann:
    "Du schweigst mir davon!" Und ich schwieg still.


    Eine Alte
    Ich hätte dir nimmer geschwiegen!


    Der Rathsherr
    Ja, schwiegest du nicht, dann löstest du was!


    Lysistrata
    Drum schwieg ich lieber zu Hause.
    Bald freilich erfuhren wir wieder, ihr habt noch schlimmere Dinge beschlossen;
    Dann fragten wir wohl: "nein, sage mir, Mann wie machtet ihr das so bedachtlos?"
    Gleich rief er und sah von der Seite mich an: wenn nicht an der Spindel ich bliebe,
    Dann sez' er den störrigen Kopf mir zurecht; denn der Krieg sei Sache der Männer.


    Der Rathsherr
    Und ganz recht hat er geredet, bei Gott!


    Lysistrata
    Wie? Recht ist das, du Besess'ner,
    Zu verwehren den Frau'n, mit heilsamem Wort euch Übelberat'ne zu warnen,
    Nachdem man in Markt und Gassen umher euch öffentlich sagen gehört hat:
    "Kein Mann ist mehr in dem Lande, bei Gott, kein Einziger findet sich sonst mehr!"
    Drauf haben wir, Hellas zu retten, vereint in gemeinsamem Rathe beschlossen,
    Wir sämtlichen Frau'n, und ohne Verzug. Und wozu noch sollten wir zaudern?
    Drum, wollt ihr dem heilsamen Worte von uns auch einmal wieder das Ohr leih'n
    Und schweigen, wie wir schon lange gethan, wohl brächten wir euch in's Geleise.


    Der Rathsherr
    Ihr uns in's Geleise? Verwegenes Geschwätz, mir ganz unerträglich!


    Lysistrata
    O schweige!


    Der Rathsherr
    Ich schweigen vor dir, du vertraktes Geschöpf? Vor dir in der Haube des Weibes
    Um das greise Gesicht? Nein, lieber den Tod!


    Lysistrata
    Nun, wenn dir dieses im Weg ist,
    Komm nur und empfange die Haube von mir,
    Und hülle sie säuberlich dir um den Kopf,
    und dann sei still!
    Dazu noch nimm dir den Spinnkorb;
    Dann krämple die Woll'und gürte dich auf,
    Iß Bohnen dazu:
    Denn der Krieg ist Sache der Frauen.


    Die Chorführerin
    Ihr Frauen, laßt die Eimer steh'n, damit wir unseres Theiles
    Auch schaffen an dem großen Werk und unsern Schwestern beistehn.


    Der Chor der Frauen
    Ermüden soll nie der Fuß im Reih'ntanze mir,
    Lässiges Ermatten nie meine Kniee lähmen!
    Denn alles zu wagen bin ich mit den taperen Frauen bereit,
    Da Natur sie beseelt, Anmuth sie beseelt,
    Und der Geist und der Muth und die Liebe zur Heimat
    Und die Kraft mit Verstand.


    Die Chorführerin
    Ihr männlichen Ahninnen männlich Geschlecht, brennesselgeborene Mütter,
    Rückt zornig heran und erbarmt euch nicht: noch fahrt ihr mit günstigem Winde!


    Lysistrata
    Und wenn Aphrodite von Kypros dann und Eros, der liebliche Knabe,
    Uns weider einmal in Busen und Schooß inbrünstiges Sehnen hinabhaucht,
    Und die reizende Lust in den Männern erweckt und der Kraft süßschwellende Spannung;
    Dann wird Kampflöserin jede von uns im Land der Hellenen geheißen.


    Der Rathsherr
    Wie schaffet ihr das?


    Lysistrata
    Wir setzen durch, daß ihr mit den Waffen hinfort nicht
    Auf dem Markte herum euch tummelt und tollt.


    Der Rathsherr
    O Paphierin Aphrodite!


    Lysistrata
    Jetzt streifen sie dort, wo die Töpfe zu Kauf, und wo die Gemüse zu Kauf stehn,
    Stets auf dem geräumigen Markt umher in den Rüstungen trotz Korybanten.


    Der Rathsherr
    Bei Gott, so ziemt es dem Manne der Kraft!


    Lysistrata
    Das ist doch wahrlich zum Lachen,
    Wenn prangend mit Schild und der Gorgo darauf, ein Mann sich Makrelen erhandelt.


    Eine Frau
    Ich sah, wie neulich in wallendem Haar ein Phylarch , hoch sizend zu Rosse,
    Rühreier, gekauft von der Vettel am Markt, in die eherne Kappe sich einschob.
    Und ein Anderer schwang als Thraker den Schild und den Wurfspieß, ähnlich dem Tereus,
    Daß zitternd die Feigenverkäuferin floh; denn schlang er die reifsten hinunter.


    Der Rathsherr
    Wir wärt denn i h r nun fähig, so viel der verworrenen Wirren zu schlichten
    Und friedlich zu lösen in Hellas umher?


    Lysistrata
    Ganz leicht.


    Der Rathsherr
    Und wie denn? Erklär'es.


    Lysistrata
    Wie, wenn sich ein Garn beim Wickeln verwirrt, wir's also nehmen und langsam
    Und bedächtig zurecht mit der Spindel es zieh'n eins hierher, anderes dorthin:
    So denken wir auch, wenn ihr es erlaubt, den leidigen Krieg zu entwirren,
    Und zieh'n mit Gesandten es alles zurecht, eins hierher, anderes dorthin.


    Der Rathsherr
    Wie Wollarbeit mit der Spindel, wie Hanf und Garn, so wolltet ihr also
    Ausführen der Statskunst wichtiges Werk, Unsinnige?


    Lysistrata
    Wärt ihr besonnen,
    Handhabtet ihr wohl die Geschäfte des Staats ganz so wie Frauen die Wolle.


    Der Rathsherr
    Wie das? Laß hören.


    Lysistrata
    Zuerst denn treibt, so wie man im Zuber die Wolle
    Abspült und säubert von Schafsunrath, nichtswürdiges, arges Gesindel,48
    Mit Ruthen gepeitscht, zu den Thoren hinaus, löst ab von dem Vließe die Bollen;
    Dann säumt nicht, was sich zusammenklumpt und zum Filz ineinander verstrickt hat
    Für die Würden des Stats, auseinanderzuzieh'n, und die Spizen davon zu berupfen.
    Dann krämpelt ihr wohl in das Körbchen hinein ein Gesamtwohlwollen gemeinsam,
    Und mischet sofort großmüthig dazu, was Insaß, Bündner und Freund ist,
    Und die dem Gemeingut schulden vielleicht, auch die mengt alle darunter.
    Und die Städte zumal, die von unserem Land nach Ost ausgingen und Westen,
    Die sondert heraus; den sie liegen umher, wie verlorene Flocken, vereinzelt
    Und ferne von uns; und von allen sodann lest unsere Flocke zusammen,
    Und bringt sie hierher, und zwirnet sie hier in eins miteinander, und macht dann
    Den gewaltigten Knäul; aus diesem sofort webt wollige Mäntel dem Volke.


    Der Rathsherr
    Das ist doch arg, wie die Frauen da so sich bewehrt mit den Ruten und Knäueln,
    Sie, welche der Krieg doch Nichts angeht!


    Lysistrata
    Ei wohl, du verwünschter Geselle!
    Wir leiden ja mehr als doppelt von ihm; denn die wir in Schmerzen gebaren,
    Die müssen gewappnet hinaus in den Krieg.


    Der Rathsherr
    Sei still, nicht denke des Leides!


    Lysistrata
    Und wann es geziemt, uns des Lebens zu freu'n und froh zu genießen der Jugend,
    Da vereinsamt unsere Nächte der Krieg. Doch eigenes Leiden vergess' ich;
    Nur wegen der Jungfrau'n kümmert es mich, die still im Kämmerchen altern.


    Der Rathsherr
    Nun? Altern denn nicht auch die Männer dahin?


    Lysistrata
    Das ist doch ein Anderes, o Himmel!
    Denn kommt er zurück, und ist er ergraut, bald freit er ein blühendes Mädchen;
    Doch schnell ist die Jugend des Weibes verblüht, und sobald sie die Jugend verpaßt hat,
    Will keiner sie frei'n; dann sitzt sie daheim, und forscht in Orakteln und Träumen.


    Der Rathsherr
    Doch wenn sich dem Manne der Nerv noch bäumt - -


    Lysistrata
    Was kommt dir zu Sinn, was stirbst du nicht gleich?
    Dein Platz ist bereit, kauf' immer den Sarg!
    Gleich back'ich den Honigkuchen dazu!
    Nimm dies und bekränze die Stirne!


    Sie begießt ihn mit Wasser


    Eine Alte
    Da diese Bescherung, nimm sie von mir!


    Eine Andere
    Und diese Bekränzung nimm noch dazu!


    Lysistrata
    Was begehrst du? Wo fehlt's noch? Steig'in den Kahn.
    Wo Charon dir ruft!
    Du hinderst allein noch die Abfahrt.


    Der Rathsherr
    Ist's nicht empörend, daß ich das erleiden soll?
    Doch nun, so wahr Zeus lebt, enteil'ich ungesäumt,
    Und zeige mich den Blicken eines edlen Raths.


    Lysistrata
    Wohl willst du klagen, daß wir dich nicht ausgestellt?
    Getrost! In aller Frühe soll am dritten Tag
    Von uns das Leichenopfer dir bereitet sein.


    Alle ab. Die Chöre bleiben allein zurück.


    Der Chor Der Greise
    Der Chorführer
    Länger ziemt es nicht zu schlummern; freie Männer, werdet wach,
    Und, die Mäntel abgeworfen, gürtet euch zum großen Werk!


    Der Chor
    Denn schon, fürhwahr, scheint mich hier
    Eines argen, schlimmen Plans
    Leiser Duft anzuweh'n.
    Doch heraus vor allem wittr' ich Hippias' Zwingherrscherei.
    Ja, und ich fürchte sehr,
    Daß vielleicht ingeheim
    Einige Lakonen sich bei Kleisthenes versammelt hier,
    Und die gottverhaßten Weiber aufereizt, mit List und Trug
    Uns die Gelder wegzunehmen
    Und die Löhnung,
    Mein und dein täglich Brod.


    Der Chorführer
    Arg fürhwahr, daß dieses Frau'nvolk meistern will die Bürgerschaft,
    Daß sie jezt, die schwachen Weiber, schwatzen über Schild und Speer,
    Ja mit uns noch unterhandeln wollen über die Sparter dort,
    Denen niemals mehr zu trau'n ist, als dem Wolf mit offnem Schlund.
    Doch o Männer, dies Geweb' ist angelegt auf Tyrannei;
    Aber mich tyrannen diese nimmermehr; ich hüte mich,
    Und im Myrtenzweige trag' ich fürderhin mein tapfres Schwert,
    Steh' in Waffen auf dem Markte nächst Aristogeitons Bild,


    Mit schlagfertiger Haltung


    Stehe so zu seiner Seite; denn berufen bin ich noch,
    Dir, du gottverhaßte Vettel, einzuschlagen dein Gebiß.


    Der Chor der Frauen


    Die Chorführerin


    drohend:


    Warte, wenn du wieder heimkommst, kenn dich nicht die Mutter mehr!


    Zu den Frauen


    Aber setzt, ihr lieben Frau'n, die Eimer erst zur Erde hin!


    Der Chor
    Denn wir, o Volk dieser Stadt,
    Melden euch ein weises Wort,
    Das der Stadt frommen mag,
    Und mit Recht; denn glänzend hat sie mich gehegt in Pracht und Lust.
    Sieben Jahr eben alt,
    Trug ich schon Herse's Kleid,
    Ward mit zehn Jahren dann Müllerin der Artemis,
    Und im Krokoskleid in Brauron ihr geweiht am Bärenfest,
    Trug sodann als schönes Kind den
    Korb, mit meiner
    Feigenschnur augeschmückt.


    Die Chorführerin
    Ist es nun nicht meine Pflicht, der Stadt zu rathen, was ihr frommt?
    Bin ich auch ein Weib geboren, doch verübelt mir es nicht,
    Biet' ich euch nur Bess'res, als ihr täglich sehn und hören könnt.
    Steure doch auch ich zum Ganzen: Söhne, Männer bring' ich dar!
    Aber ihr, elende Greise, steuert nichts zum Ganzen bei;
    Habt ihr doch den Mederbeitrag unserer Ahnen (Wie man's hieß)
    Durchgebracht, und steuert dennoch nichts dafür aus eigenem Gut;
    Nein, ihr bringt es gar noch dahin, daß wir schmählich untergeh'n.
    Und ihr wolltet da noch muxen? Wo du mir zu nahe trittst,
    Mit dem ungegerbten Schuh hier schag' ich dein Gebiß dir ein!


    Der Chor der Greise
    Das heißt wahrlich doch des Übermutes Gipfel!
    Ja, und immer toller, mein' ich, wird die Sache noch.
    Wehren, ha, muß solchen Unfug, wer, ein Mann, noch Hoden hat!
    Auf, ihr Wämser abgeworfen, da man gleihch den Mann am Mann
    Riechen muß; in Feigenblätter sich zu wickeln ziemt sich nicht.
    Auf, o Barfüße, kommt,
    Die wir von Leipsydrion einst
    Zogen, noch jugendstark!
    Nun gilt's
    Nun verjüngt euch alle wieder, nun beschwingt euch
    Um und um, und schüttelt eures
    Alters Last ab von euch.


    Der Chorführer
    Gönnen wir, auch eines Fingers Breite nur, den Frauen Raum,
    Lassen sie nicht ab von ihrer emsigen Geschäftigkeit,
    Werden gar noch Schiffe bauen, und sich kühn in's Seegefecht
    Wagend wider uns heranzieh'n, gleich der Artemisia.
    Kommt es erst zur Reiterei noch, streich' ich alle Ritter aus;
    Denn die Fraun' sind von Natur höchst ritterlich und sattelfest,
    Gleiten niemals aus im Rennen. Sieh die Amazonen nur,
    Wie sie Mikon malt, zu Rosse kämpfend mit der Männerschar.
    Aber die hier muß man alle greifen, in's gebohrte Holz
    Ihnen stracks hineinzuklemmen diesen langgestreckten Hals.


    Der Chor der Frauen
    Bei Gott, jagst du mich noch mehr in Flammen, laß ich
    Meine wilde Sau heraus, und will dich heute noch
    Striegeln, daß du deine Nachbarn ungestüm zu Hülfe rufst!
    Aber legt auch ihr, o Frauen, ungesäumt die Mäntel ab,
    Daß man uns anriecht der Frauen bissig hartesott'nen Zorn.
    Komme mit jetzt Einer her:
    Zwiebeln ißt keine der,
    Keine Schwarzbohne mehr!
    Denn, traun,
    Sagst du noch ein böses Wort - die Galle schäumt mir -
    Wie dem Aar der Käfer, heb' ich
    Dir die Brut aus dem Schooß!


    Die Chorführerin
    Was bekümmer' ich mich um euch noch, lebt mir meine Lampito
    Und das holde Kind, die edle Theberin Ismenia?
    Denn du bleibst unmächtig, ob du zehnmal auch Beschlüsse machst;
    Hassen dich doch, armes Wichtlein, auch die Nachbarn ringsumher.
    Als ich, Hekaten zur Ehre, gestern gab ein Kinderfest,
    Lud ich ihnen ein Gespielen aus der Nachbarschaft zu Gast,
    Gar ein wackres, liebes Bürschchen aus Böotien, einen Aal:
    Doch er kam nicht, weil es eure Schüsse nicht gestatteten.
    Und mit solchen Volksbeschlüssen werdet ihr nicht ruh'n, bevor
    Einer euch einmal am Bein nimmt, daß ihr stürzt und brecht den Hals.

    Die Vorigen. Ein Rathsherr mit Schergen.



    Der Rathsherr
    Ward euch der Frauen Übermuth jezt endlich klar,
    Ihr Paukenwirbel, die Sabaziosschwärmerei,
    Und dies Adonisbeulen auf den Dächern rings,
    Wie ich es selbst in der Volksversammlung einst gehört?
    Da rieth zu böser Stunde wohl Demostratos,
    Nach Syrakus zu ziehen, und im Tanze schrie'n
    Die Frauen: "todt Adonis!" Er, Demostratos,
    Rieth, Männer auszuheben im Zakynthervolk;
    Und taumelnd auf dem Dache schrie'n die Trunkenden:
    "Wehklagt um Adonis!" Aber er setz' alles durch,
    Der gottverahßte, böse, gallensüchtige!
    Zu Solchem führt uns ihre tolle Schwärmerei.


    Der Chorführer der Greise
    Wie, wenn du vollends ihren Frevel erst vernähmst?
    Zu anderm Unfug haben sie mit Eimern uns
    Begossen, und wir haben an den Kleidern nur
    Zu schütteln, gleichals hätten wir hineingepißt.


    Der Rathsherr
    Beim Wassergott Poseidon, euch ist recht geschehn.
    Denn wenn wir unsere Frauen selbst zur Schlechtigkeit
    Anführen und zu geiler Üppigkeit erzieh'n:
    Dann sproßt von ihnen solche Tollhaussaat empor.
    Wir gehn in Handwerksbuden wohl und sprechen so:
    "Goldschmied, am Halsband meinerFrau, das du gemacht,
    Hat gestern Abend, als sie tanzend sich erging,
    Die Eichel aus dem Loche sich herausgelöst.
    Nun muß ich heute nach Salamis und bitte dich:
    Komm, wenn du Zeit hast, heute noch zur Abendzeit,
    Und füg' ihr wieder kunstgerecht die Eichel ein."
    Ein anderer war redet so den Schuster an,
    Dem's kühn in allen Adern wallt von Jugendkraft:
    "O Schuster, meinem Weibe drückt auf einem Fuß
    Der Riem gewaltig an der kleinen Zehe vorn,
    Die gar zu zart ist; komm zur Mittagsstunde doch,
    Und zieh' ihn über den Leisten, daß er weiter wird."
    Von solchem Unfung sehn wir solche Folgen nun,
    Daß mir, dem Rathsherrn, der ich Ruderknechte doch
    Herschaffen soll und eben jezt noch Geld bedarf,
    Nun dies verwünschte Weibervolk die Thore sperrt,
    Doch - Müssigstehen hilft zu nichts. Brechstangen her!
    Ich will der Weiber frechen Troz schon bändigen.


    zu den Schergen


    Was gähnst du da, du Schlingel? Du, wo gaffst du hin?
    Unnützer, der nur immer nach der Kneipe schielt!
    Wohlauf, die Hebebäume schiebt mit unter's Thor,
    Und hebt mir dort den Flügel aus! Ich will indeß
    Hier heben helfen.

    Zitat

    Original von Aurelia Antonia
    Richtig. Aber CCAA wird im IR nicht wirklich wie eine blühende Provinzhauptstadt gespielt.


    Was daran liegen mag, dass eben aus mehreren Provinzen eine große wurde und daran, dass dort nicht so viele Leute aktiv sind oder es aktiv schreiben, wenn man es lieber so formulieren möchte.

    "Sicher," meinte er nachdenklich. "Da wären Laberius Accianus, Duccia Verina und eventuell Papinius Ravus. Sie arbeiten alle hier in der Curia. Duccia Verina hast Du schon kennen gelernt. Die andere Beiden arbeiten eine Etage höher als Magistrate."

    "Salve Sergia Messalina," erwiederte er freundlich und bot ihr Platz an. "Möchtest Du etwas Trinken? Oder vielleicht Essen? Ja, die Kopie liegt mir vor und ich gestehe, ad hoc fallen mir zwar zwei, drei Leute ein, doch weiss ich nicht, in wie weit sie wirklich für diese Aufgabe geeignet wären, geschweige denn Interesse hätten. Ich nehme an, Du würdest gerne dennoch ihre Namen erfahren?"

    Der Chor der Greise in der Orchestra. Der Chor der Frauen kommt auf der Seite der Burg mit Wassereimern auf die Bühne.



    Die Chorführerin
    Ich sehe Qualm, dünkt mich, und aufsteigenden Rauch, o Frauen
    Als flammte dort Feuer empor: eilet geschwind und säumt nicht!


    Erster Halbchor
    Im Flug heran, Dike, heran,
    Bevor der Brand Kalyke'n tödtet samt Kritylla,
    Von den Flammen umschnaubt
    Durch des Gesezes eisernen Zwang, grimmiger Alten grimmiger Wuth!
    Eines indes macht mich besorgt, daß ich zu spät erscheine.
    Denn eben erst hab' ich am Born mühsam gefüllt den Eimer,
    (Frühe noch war's), unter den Lärm und dem Geschwärm und dem Geklirr der Töpfe,
    Von Mägden rings und dem gebrandmarkten Gesind' übel gedrängt;
    Eilig sodann nahm ich ihn auf, rannte hierher,
    Wasser den Frau'n, welche die Glut
    Ringsher umwogt, zu bringen.


    Zweiter Halbchor
    Ich höre, griesgrämige Männer stürmen,
    Mit Klötzen bepackt, heran hier,
    Als wollten sie heizen ein Bad,
    Jeder zu drei Zentnern die Last schleppend zur Burg;
    Fürchterlich schallt drohend ihr Ruf;
    Sengende Glut müsse die scheuseligen Frau'n verkohlen.
    Doch, Göttin, nie laß sie mich seh'n, wie sie verzehrt die Flamme;
    Nein, von des Kriegs höllischer Wut laß sie befrein
    Hellas und hier die Bürger!
    Drum nahm ich auch, Herrin der Burg in dem goldenen Helm
    Dein Siz ein.
    Streite mit uns, fleh' ich zu dir, Pallas, und hilf,
    Wollte mit Glut wider die Frau'n wüten ein Mann,
    Ja, hilf uns Wasser tragen!


    Die Chorführerin


    Zu dem Männerchor, der Feuer anzulegen Miene macht


    Laß dieses, ha! Was soll es denn? Böswillige Bösewichter!
    Nie hätten wackre Männer wohl, nie fromme so gehandelt!


    Der Chorführer
    Bei'm Himmel, dieser Handel kommt uns unverhofft dazwischen:
    Ein Wespenschwarm von Frauen zieht heran, das Thor zu schüzen!


    Die Chorführerin
    Was zittert ihr vor uns? Ihr meint, wir seien gar zu Viele;
    Und dennoch seht ihr unser noch kein Zehntausendtheilchen.


    Der Chorführer


    zu einem des Chors


    Ha, Phädrias, die lassen wir uns solche Dinge sagen?
    Da sollten wir an ihnen ja die Knittel gleich zerschlagen!


    Die Chorführerin


    zu den Frauen


    So sezen wir die Eimer denn sofort zur Erde nieder,
    Um, legen sie die Hand an uns, die Arme frei zu haben.


    sie sezen die Eimer weg


    Der Chorführer
    Wenn Einer jezt die Backen nur zwei - oder dreimal ihnen
    Zerschlüge, wie dem Bupalos, sie hätten keinen Laut mehr.32


    Die Chorführerin
    Schlag' Einer zu! Da steh' ich, sieh, und biete dir die Wange;
    Dann soll dich keine Hündin mehr am Hodenbalge fassen!33


    Der Chorführer
    Ha, schweigst du nicht, vertreib' ich dir's und rupfe dich, du Vettel!


    Die Chorführerin
    Komm, wag's mit deinen Finger nur Stratyllis anzurühren!


    Der Chorführer
    Wie? Wenn dich meine Faust zerklopft, was thust du dann mir Arges?


    Die Chorführerin
    Ich schneide dir die Lungen aus, und dein Gedärm zermalm' ich,


    Der Chorführer
    Ja, weiser als Euripides gibt's keinen anderen Dichter;
    Denn unverschämter, als die Frau'n, ist kein Geschöpf auf Erden.


    Die Chorführerin
    Laß uns den Wassereimer jetzt aufheben, o Rhodippe!


    sie rücken mit den Eimern gegen die Männer an.


    Der Chorführer
    Warum du Gottverhaßte, kommst du hier heran mit Wasser?


    Die Chorführerin
    Warum mit Feuer, Leiche, du? Willst wohl dich selbst verbrennen?


    Der Chorführer
    Ich, um für deine Schwestern hier die Scheiter anzuzünden.


    Die Chorführerin
    Ich, um mit diesem Eimer hier zu löschen deine Scheiter.


    Der Chorführer
    Meine Feuer löschen willst du mir?


    Die Chorführerin
    Bald wird die That es zeigen.


    Der Chorführer
    Wie? Sollen wir dich nicht sofort an dieser Fackel braten?


    Die Chorführerin
    Komm, wenn du Schmuz am Leibe hast, will ich ein Bad dir reichen.


    Der Chorführer
    Du mir ein Bad, vermorschtes Aas?


    Die Chorführerin
    Und noch dazu ein Brautbad.


    Der Chorführer
    Vernahmet ihr, wie frech sie schazt?


    Die Chorführerin
    Ich bin von freiem Blute.


    Der Chorführer
    Ich hemme deiner Zunge Troz.


    Die Chorführerin
    Dann wirst du nicht mehr richten!


    [b]Der Chorführer
    Sengt ihr das Haar vom Kopfe weg!


    Die Chorführerin
    Thut eure Pflicht, ihr Wasser!


    sie begießen die Männner


    Der Chorführer
    Weh mir, ich Armer!


    Die Chorführerin
    War es heiß?


    Ein neuer Guß


    Der Chorführer
    Was heiß? O halt! Was machst du da?


    Die Chorführerin
    Dich netz' ich, daß du wieder grünst.


    Der Chorführer
    Ich bin ja morsch und zittre schon.


    Die Chorführerin
    Nun, Alter, wenn du Feuer hast, so kannst du selbst dich wärmen.

    Der Chor der Greise, die Kohlentöpfe, Reisig und Klötze tragen, tritt in die Orchestra.



    Der Chorführer
    Voran, o Drakes, festen Schritts, und schmerzt dich auch die Schulter
    Von grünen Ölbaums derben Klotz, womit du dich belastet!


    Der Chor
    Ach, Unverhofftes findet sich
    Viel im langen Leben!
    Wer, Strymodoros, hätte je
    Sich verseh'n der Kunde,
    Daß Frauen, die wir offenbar
    Daheim zum Unglück uns gehegt,
    Des heiligen Bildes Meister sind,
    Sich keck bemächtigen meiner Burg,
    Mit Balken, Schlössern, Riegeln fest
    Die Propylä'n verrammeln?


    Der Chorführer
    Auf, ohne Säumen lasst zur Burg uns eilen, o Philurgos,
    Damit wir um die Frauen rings aufschichten diese Klötze,
    Und alle, so die Freveltat gesponnen und gewoben,
    Auf einem Scheiterhaufen heut mit eigner Hand verbrennen,
    Verdammt zumal durch einen Spruch, zuerst die Frau des Lykon!


    Der Chor
    Nie, bei Demeter, wollen wir
    Lebend ihr Gespött sein!
    Kam selber doch Kleomenes,
    Der zuerst die Burg nahm,
    Nicht ungerupft von uns hinweg;
    Und schnaubt' er auch lakonisch wild,
    Er streckte doch die Wehr vor uns,
    Und zog im schäbigen Wämschen ab,
    Mit Zottelhaaren, voller Schmuz,
    Sechs Jahre nicht gewaschen.


    Der Chorführer
    So hab' ich jenen Mann einmal grausam darin belagert,
    Im Rotten, siebzehn Schilde hoch, am Thor der Veste schlafend.
    Und Frauen, die Euripides und alles Götter hassen,
    Die sollte mein Erscheinen nicht in solcher Wagnis hemmen?
    Dann ständ' hinfort in Marathon von mir kein Siegesdenkmal.


    Der Chor
    Nun bleibt des Weges kleiner Raum
    Mir hinanzuzeigen noch,
    Der steile Pfad zur Burg empor: hier eil' ich hin.
    Nur Muth, wir schleppen diese Last
    Ohne Saumthier auch hinauf.
    Ha, wie hat die Tragestange mir die Schulter eingedrückt!
    Aber dennoch streb ich voran;
    Fachet auch das Feuer an,
    Daß es nicht am Ziel des Weges unversehens uns erlischt!
    Fu, fu! O weh, o weh! Welch ein Rauch!
    Wir furchtbar (hilf, Herakles, hilf!)
    Der mich anqualmt aus dem Topf,
    Und gleich dem tollen Hunde, mir die Augen beißt!
    Führwahr, ein lemnisch Feuer ist
    Das in seiner ganzen Kraft!
    Denn es ätzte sonst so bissig mir die Tränenfistel nicht.
    Eile vorwärts auf zur Burg,
    Und der Göttin springe bei!
    Oder wann bedarf es die, Laches, unserer Hilfe so wie jetzt?25
    Fu, fu! O weh, o weh! Welch ein Rauch!


    Der Chorführer
    Das Feuer wacht, das Feuer lebt, Dank sei dafür den Göttern!
    Ich meine nun, wir legen hier zuerst die Trage nieder,
    Und tauchen dann in diesen Topf die Rebenfackel zünden
    Sie an, und stürzen auf das Thor daher mit Widderstößen!26
    Uns lösen nicht auf unseren Ruf die Frauen gleich die Riegel,
    Dann legt am Thore Feuer an, im Rauche sie zu tödten!
    Drum packen wir die Ladung ab, Hu, welch ein Rauch! Der Henker!
    Wer fasst mit uns die Stangen an, ihr Kriegesherrn in Samos?


    Sie laden ab.


    Dies hat doch endlich aufgehört, den Rücken mir zu quetschen!
    Nun ist an dir die Reihe, Topf, die Kohlen aufzuwecken,
    Daß du die Fackel mir zuerst herreichst in heller Flamme!


    Sie zünden die Fackeln an.


    Hilf, Nike, daß wir üaber ihn, den stolzen Muth der Frauen,
    Der nun die Burg tollkühn beherrscht, ein Siegesmal errichten!

    Rechtlich gesehen gibt es aber ein ganz anderes Problem. Du kannst jetzt die Polizei anrufen und denen sagen, was passiert ist. Die werden das aufnehmen und vielleicht sogar da nachfragen. Macht die Frau aber keine Anzeige und sagt vielleicht auch noch, es ginge niemanden was an, kann die Polizei gar nichts machen und wird auch nicht!