Beiträge von Lucius Artorius Severus


    Faustus Manius Pera zuckte zusammen als ihn der Centurio so anging. Er hatte sich sehr erschrocken, war seine Antwort doch ehrlich und keineswegs böse gemeint gewesen. Er sprang vor Schreck einen Schritt zurück. Er versuchte, dem Blick Poscas auszuweichen, was aber nicht gelang, weil der Centurio ihn durchdringend ansah, mit solchen Leute hatte er wohl schon lange Erfahrungen. Pera bekam vor Angst nur eine stotternde Antwort heraus: "...Äh... Nun ja... Beschuß... Öh... Warum das so ist...?" Nach einem kurzen Moment und einem weiteren Anschiß von Posca war er den Tränen nahe: "...Ich weiß es nicht, Centurio. ...Tut mir leid", stammelte er eingeschüchtert.


    Severus antwortet dem Praefekten weiterhin betont nüchtern, obwohl er innerlich kochte, er wollte die ganze Sache so schnell als nur irgend möglich hinter sich bringen: "Der Tribunus Angusticlavius Iulius Quintilius Sermo schickt uns her. Er hat uns zu drei Tagen gesonderten Wachschichten eingeteilt." Das alles war ärgerlich genug. Wenigstens blieb Severus und seinen Kameraden die kleine Genugtuung, daß der Legionär Spurius Plennius Opsianus, der Auslöser des ganzen Schlamassels war, nun ebenfalls vor dem praefectus castrorum stand und wie sie um eine Bestrafung nicht herum kam.



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    Als der Miles ihn noch höhnisch auslachte, war Egnatius Murcus mit den Nerven am Ende. Der klimmpernde Schlüsselbund hinter ihm schien für ihn wie ein Abgesang auf alle menschliche Geborgenheit. Er hatte ohnehin einen schweren Stand bei seinen Kameraden, die immer seine Fehler mit ausbaden mußten. Murcus fühlte sich aber dennoch in der Kameradschaft der Legion einigermaßen geborgen und beschützt. Daß er nun in diese dunkle, ungastliche Zelle geworfen worden war, kam ihm mit dem Ausschluß aus der Gemeinschaft der Miles gleich. Er war doch im Grunde so zart besaitet. Wie sollte er das je überstehen? Aus seinem weinerlichen Schluchzen wurde nun ein lautes Weinen, er flennte so laut er konnte. "Ich wollte das doch gar nicht! Das war keine Absicht!" Murcus fühlte sich völlig einsam und verlassen.

    Der Centurio hatte sich mit Faustus Manius Pera genau den richtigen ausgesucht. Er war im Laufe der Ausbildung bislang nicht unbedingt als die hellste Leuchte unter den Rekruten aufgefallen. Obwohl ihn der Centurio nur so in etwa fixierte, fühlte er sich wohl angesprochen. Gleichzeitig fühlte er sich ertappt, da er keinen blassen Schimmer hatte und auch wenig Phantasie mitbrachte, um sich in Ansätzen aus der Affäre zu ziehen. "Die Testudo? ...Weiß nicht, wogegen sie schützt... Woher soll ich das wissen, Centurio?" Das war natürlich nicht die Antwort, die der Centurio hören wollte, aber zumindest ganz offen und ehrlich gesagt.

    Es war Lucius Artorius Severus sehr unangenehm, den Praefectus Castrorum wegen eines solch dummen Vorfalls aufsuchen zu müssen. Wie machten man ihm einigermaßen vornehm klar, daß sie beim Wegschaffen der Scheiße ihrer Kameraden buchstäblich selbst beschissen worden sind, weil ein Dummkopf nicht aufgepaßt hatte, ohne einen völlig miesen ersten Eindruck beim Praefectus zu hinterlassen? Severus versuchte es diplomatisch und bewußt nüchtern zu schildern: "Wir Tirones sind ad stercus befohlen worden und waren beim Reinigen der Latrinen, wie es uns befohlen worden war. Es ist wohlbekannt, daß das keine schöne Aufgabe ist. Als wir nach langer und ekelerregender Arbeit allmählich die Hinterlassenschaften der anderen Legionäre beseitigt hatten, eilte der Kommilitone Spurius Plennius Opsianus, wie von Iuppiters Blitzen verfolgt auf den Donnerbalken, kümmerte sich überhaupt nicht um die Kameraden, die gerade unter seinem Loch den Dreck wegschafften, nahm Platz und machte das gerade erst mühsam leergeschaufelte Loch gleich wieder voll. Dabei nahm er seine Kameraden offensichtlich überhaupt nicht wahr, die da hinter ihm seinen Dreck wegschafften. Das war für uns demütigend und wir haben leider die notwendige Beherrschung verloren. Dann schritt der Tribunus Angusticlavius ein. Anschließend schickte er uns hierher." Bei diesem Bericht über den Hergang mußte Severus immer noch um Beherrschung ringen. Er war ein stolzer römischer Bürger, direkt aus Rom, für ihn war der ganze Vorgang sehr demütigend. Er ließ sich nicht von irgendwem einfach so beschmutzen, ganz gleich wer es war.


    Alle nahmen sich Bogen und Pfeile und stellten sich wie befohlen in einer Linie auf. Auf den Befehl von Optio Quintus Bruttius Structus hin schossen sie alle ihre Pfeile ab. Das gelang natürlich wegen fehlender Übung noch nicht so recht synchron. Nach mehreren Versuchen durchfuhr den Himmel aber schon eine stattliche Zahl gleichzeitig abgefeuerter Geschosse, die dem Gegner wohl doch etwas Respekt abverlangt hätten. Angesichts des abschreckenden Beispiels von Publius Egnatius Murcus traute sich diesmal zumindest niemand ohne eine Weisung des Ausbilders zu feuern.

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    Völlig verzweifelt hörte der nervöse Tiro Publius Egnatius Murcus die Schlüssel hinter sich rasseln, während der Miles ihn in die Zelle sperrte. "Bona dea, wo bin ich hier gelandet", dachte er im ersten Moment. Die Zelle sah nicht nur aus wie ein Rattenloch, sie war es auch, überall waren Ratten.
    Ungläubig schaute er sich um. Er wußte noch gar nicht, was ihm widerfahren war. Gefühlt stand er in einem Moment noch auf dem Campus, im nächsten Moment wurde er in eine ungastliche Zelle geworfen. Warum nur war er so nervös und hatte nicht den Befehl des Optio abgewartet, als er sein Pilum dummerweise auf seine Kameraden geschleudert hatte? Murcus war vollkommen außer sich. Flehend wandte er sich an die Wache: "Das könnt ihr doch nicht machen! Laßt mich hier nicht zurück!!! Ich wollte das doch nicht!"
    Der Miles hatte jedoch das Loch schon hinter ihm zugeschlossen und würdigte ihn keiner Antwort. Ihn beschlich große Angst, daß er ihn hier vergessen würde. Murcus war völlig am Ende. Weinerlich sank er in sich zusammen und schluchzte vor sich hin.

    Nach einem Zwischenfall in den Latrinen kam Lucius Artorius Severus mit seinem Kameraden auf Befehl des Tribuns Angusticlavius zum Preafectus Castrorum. Er klopfte an, betrat nach Aufforderung das Officium, meldete dem Praefekten vorschriftsmäßig und trug kurz vor, warum sie alle plötzlich vor ihm standen: "Der Tribunus Angusticlavius Iulius Quintilius Sermo schickt uns zu Dir. Er hat uns zu drei Tagen gesonderten Wachschichten eingeteilt."

    "Ganz große Klasse", dachte sich Severus, "jetzt nimmt das gar kein Ende mehr, nur weil der Blödmann zu doof zum scheißen ist." Aber es half nichts. So ärgerlich der Zwischenfall auch war, jetzt mußten sie sehen wie sie da wieder raus kamen. Um die Sache nicht so zu verschlimmern, versicherte er dem Quintilier schnell: "Jawohl, Tribun, wir werden uns sofort beim Praefectus Castrorum melden." Lucius Artorius Severus machte dem Tribun eine ordentliche Meldung und zog mit seinen Kommilitonen ab in Richtung zum Praefectus Castrorum. Wenigstens kam Spurius Plennius Opsianus genau wie sie in den Genuß der gesonderten Wachschichten.

    Beim Weg in Richtung Therme wollte Severus am liebsten gleich in das kühle Wasser eintauchen. Die Hitze war heute wieder extrem. Ringen war nicht seine Lieblingsdisziplin. Wohl hatte mal einige Versuche unternommen, aber als männlichste und ästhetischste aller Sportarten würde er Ringen nicht einschätzen. Während er noch am Rande der Sandgrube seinen Gedanken nachhing, hatte sich Marcus Aemilius Lepidus bereits freiwillig gemeldet und stand nun neben dem Centurio, der weitere Anweisungen gab.

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    Original von Aulus Trebellius Posca

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    Nachdem die Rekruten nun seit Wochen hauptsächlich vom Optio Quintus Bruttius Structus ausgebildet worden waren, begrüßte sie an diesem Tag ausnahmsweise ihr Centurio Aulus Trebellius Posca höchstpersönlich auf dem Exerzierplatz.


    "Guten Morgen meine Vögelchen", flötete er bestens gelaunt. "Ich habe euch heute in voller Kampfmontur antreten lassen, weil ich euch endlich den Grund für die Exzellenz des Exercitus Romanus beibringen werde: Den Formationskampf!" Mit strahlendem Lächeln sahen Poscas blitzende Schweinsäuglein die Tirones an.
    "Wer von euch Jüngelchen kann mir erklären, was für Formationen die Legion in der Schlacht anwendet?" Fragend suchte sein Blick den Tiro, der sich zuerst meldete.


    Es mußte ein besonderer Tag sein, wenn der Centurio plötzlich die Ausbildung übernahme. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen. Also nun würde die Formationsausbildung beginnen. Auf die Frage nach den Formationen der Legion traute sich abermals zuerst niemand so recht vor. Nach einer Weile traute sich der Hispanier Aulus Iulius Rufus zu einer Antwort vor, er kannte eigentlich nur eine genau: "Die Schildkröten-Formation, Centurio. Die wird zu Verteidigung eingenommen, alle Legionäre schützen sich mit dem Scutum gegenseitig, um Angriffe von allen Seiten abzuwehren."



    Nachdem er den Bogen wieder zurück erhalten hatte, versuchte Severus die Anweisungen des Optio umzusetzen. Den linken Arm mußte man also durchstrecken. Er hielt den Reflexbogen mit links so fest er konnte. Tatsächlich, das Ziel ließ sich viel besser anvisieren. Nun zog er mit aller Kraft die Sehne mit dem Pfeil nach hinten, so stark, daß er fast Angst hatte, der Bogen würde mit nach hinten gerissen. Das zog ganz ordentlich im Oberarm. Nachdem Severus sein Ziel fixiert hatte, zog er noch mal mit aller Kraft die Sehne nach hinten und ließ dann den Pfeil durch die Luft sausen. Die Erläuterungen seines Ausbilders waren doch sehr hilfreich. Severus hatte zwar den Heuballen getroffen, lag aber immer noch weitab von der Mitte. Immerhin, das schien schon viel besser zu laufen. Beim dritten Schuß traf er dann die Mitte und sogar fast den von ihm gewünschten Punkt. Severus war ganz zufrieden und konnte sich ein breites Lächeln als Ausdruck seines inneren Triumphes nicht verkneifen.


    "Davon habe ich schon gehört, daß wir einfallende Barbaren schon auf dem Anmarsch bekämpfen und wenn wir sie nicht stellen können, auf ihrem Rückmarsch nochmals aus den Castellen heraus angreifen. Interessante Strategie. Das hat sich jemand echt schlau ausgedacht." Mit diesen Worten nahm Severus noch einen großen Schluck Wein. Inzwischen war er ziemlich angeheitert. Na, den Weg zurück in seine Stube würde er schon finden. "Sag' mal, wie kommt man eigentlich zur Kavallerie? Wieso bist Du kein Legionär bei der Infanterie? Muß man sich irgendwo gesondert bewerben oder wird man dafür ausgesucht?" Wieder ging ein Schluck Wein seine Kehle runter. Bevor das nachher wieder vergessen wurde: "Wie wird denn aus einer Übung Ernst? Habt ihr nicht gemerkt, daß die euch ans Leder wollten?"

    Bogenschießen? Davon hatte Severus nicht mal den Hauch einer Ahnung. Lepidus hingegen hatte schon mal mit einem Bogen geschossen und zeigte ihm die wesentlichen Griffe. Als Lepidus seinen Bogen spannte, das Ziel visierte und seinen Pfeil abfeuerte, schaute Severus beeindruckt zu. Das würde er wohl mit solcher Perfektion nicht hinkriegen. Der Pfeil traf auch prompt fast mitten in das gewünschte Ziel.
    Jetzt unternahm Severus seinen ersten Versuch. Er versuchte, Lepidus nachzueifern, spannte den Bogen, wobei für ihn bereits fragwürdig war, wie er den Pfeil und den Bogen mit einer Hand gleichzeitig unter Kontrolle halten sollte. Nachdem er den Heuballen anvisiert hatte, ließ er den Pfeil auf das Ziel los. Sein Geschoß sauste auf den Heuballen los, fand seinen Weg aber nicht in das gewünschte Ziel, sondern blieb an der unteren Kante des Heuballens stecken. Zumindest hatte Severus den Heuballen getroffen. Er war mit seinem ersten Versuch einigermaßen zufrieden. Das war natürlich auch eine Frage der Übung.
    Eine andere Frage war, was der Optio davon hielt, der während seiner ersten zaghaften Gehversuche hinter Severus stand und seine Versuche im Bogenschießen äußerst kritisch beobachtete.

    Seit Tiro Egnatius nicht mehr dabei war, lief die Ausbildung deutlich problemloser ab. Der Optio schien auch allmählich zufriedener mit den Leistungen seiner Schützlinge zu sein. Nachdem sich Severus einen Bogen und drei Pfeile genommen hatte, stellte er sich wieder zurück in die Linie. Die Frage des Optio konnte anscheinend niemand so recht beantworten. Jedenfalls stand er einige Zeit vor seiner schweigenden Gruppe. Irgendwann traute sich Severus dann doch mal vor, Ahnung hatte er nicht wirklich, aber wenn keine Antwort kam, wurden sie bestimmt wieder zu Liegestütze verdonnert: "Der Bogen wird eigentlich nur von den Auxiliareinheiten benutzt. Ein Legionär könnte ihn aber sinnvoll bei der Verteidigung von Befestigungen verwenden, zum Beispiel vom Wachturm aus. Mit dem Bogen kann die erste Welle Angreifer unter Feuer genommen werden, ehe sie auf Reichweite für das Pilum herangekommen sind. So können schon mal einige aufgehalten werden. Ansonsten könnte ihn ein römischer Legionär in Hand nehmen, wenn die gegnerische Stellung überrant, ein zurückgelassener Bogen daliegt und der Feind auf der Flucht ist, um ihn mit der größeren Reichweite beim Rückzug zu bekämpfen. Oder einfach, wenn die Legion auf weitere Entfernung kämpfen soll und die Artillerie nicht eingesetzt wird."

    Heute war ganz offensichtlich nicht sein Tag! Jetzt mußte Severus nicht nur die 40 zusätzlichen Liegestütze hinter sich bringen, die ihnen ihr nervöser Kamerad Publius Egnatius Murcus durch sein fahrlässiges Verhalten eingehandelt hatte, sondern sollte auch noch für die ganze Gruppe mitzählen. Das war noch viel anstrengender und kostete richtig Luft. Für viel Ärger blieb ihm aber nicht die Zeit, wollte er den ohnehin schon rasend zornigen Optio nicht noch mehr reizen. Also fackelte er nicht lange und begann mit den Liegestützen.
    So machten die Rekruten ihre Liegestützen unter lautem Mitzählen des Artoriers, der sich mehrfach gestraft vorkam: "Kommilitonen. Unus! Duo! Tres! Quattuor! Quinque! Sex! Septem! Octo!...." Bei jeder weiteren Übung fiel es ihm schwerer die Zahlen laut mitzusprechen. Etwa nach 25 Liegestützen ging der Schwung der ganzen Gruppe deutlich verloren und die Abstände zwischen den einzelnen Liegestützen verlängerten sich nun merklich immer zunehmend. Dennoch hielten alle unter großer Anstrengung durch. Der Wutausbruch des Optio hatte die Tirones eng zusammengeschweißt und war Auslöser für die Entwicklung einer Gruppendynamik. Keiner von ihnen wollte die Lage noch verschlimmern und dadurch den Zorn der ganzen Gruppe von ihrem nervösen Egnatier auf sich lenken. Außerdem hofften alle, daß der Optio dann ein Einsehen mit ihnen hatte.
    Bei der endlich letzten Übung rief Severus mit dem Gefühl der Erleichterung nochmals ganz laut aus: "... Quadraginta!"
    Severus hätte viel lieber noch ein paar Versuche mit dem Pilum unternommen. Jetzt war er völlig fertig. Als er nach Luft ringend auf seinem Rücken auf dem Campus lag und einen Moment verschnaufte, dachte er sich: "Wenigstens bekommt der jetzt auch eine ordentliche Strafe und ist im Carcer für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen. Da kann er uns erst mal nicht schon wieder reinreiten." Das war zumindest eine beruhigende Aussicht und in gewisser Weise ein Lohn für die Anstrengung. Der Optio hatte einen Störfaktor beseitigt. Aber irgendwann würde er wiederkommen. Hoffentlich erst nach Ende der Grundausbildung.

    Offensichtlich erschrocken von seiner eigenen Dummheit, die aber seine Kommilitonen zu ihrem eigenen Leidweisen schon lange nicht mehr überraschen konnte, sah der äußerst nervöse Tiro Optio Quintus Bruttius Structus rasend vor Wut direkt auf sich zu stürmen. Schon beim Anblick des rot angelaufenen, vor Zorn überschäumenden Ausbilders war der Rekrut völlig verzweifelt. Mit tief gesenktem Haupt ließ er die erste Haßtirade über sich ergehen, der Optio gab ihm ohnehin keine Gelegenheit zur Antwort.
    Nachdem sich Severus von dem ersten Schrecken ein wenig erholt hatte, sprach ihn sein Kumpel Lepidus schon an und murmelte ihm leise zu: "Wie kann man so blöd sein? Hier mußt Du sogar auf dem Campus gewaltig aufpassen, sonst wirst Du noch von den eigenen Leuten in der Ausbildung niedergemacht. Es darf nicht wahr sein! Der reißt uns schon wieder rein und lernt einfach nix dazu. Langsam bin ich es leid." Recht hatte er. Mitleid hatte Severus nun wirklich nicht mit ihm.
    Nachdem der Optio seinem ersten Ärger lautstark Luft gemacht hatte, brachte der nervöse Tiro nur sehr kleinlaut stammelnd seinen Namen raus: "...Publius ...Egnatius ...Murcus."
    Er zittert schon, da er sich wohl ausmalen konnte, daß es jetzt richtig dicke für ihn kam. Lepidus und Severus sahen sich innerlich schon weitere unendliche Strafrunden um den Campus laufen und stellten sich bereits auf einen späten Dienstschluß ein.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Severus
    Severus mußte lachen. Sie waren beide dumm genug, um zur Legion gegangen zu sein, deshalb saßen sie beide ja nun in der Wüste und tranken etwas schlechteren Wein als in Rom, der Severus aber immer besser schmeckte. "Was ist denn passiert in Germanien? Kenne die Situation dort ja nicht, also bleibt man besser in der Nähe des Limes, ja? Man wird doch sicher nicht gleich grundlos angegriffen, oder?" Dabei schenkte er Thyrsus und sich selbst noch mal nach. Das Zeug war doch ganz in Ordnung...


    Sim-Off:

    Antwort von Lucius Terentius Thyrsus:


    Was war passiert, ja was war eigentlich damals los?
    "Wir waren auf einer Übung und plötzlich wurde aus der Übung eben Spaß, wie sich aber erst im Nachhinein herausstellte." Angegriffen ohne Grund, naja nun nicht direkt, so konnte man es ja nicht sagen. "Ich sage es mal so, der Limes ist unser Schutz und unser Kontrollpunkt, du darfst nicht vergessen dass es durchaus gewünscht ist wenn Händler in das Imperium kommen. Oft lassen wir auch die Horden durch, plündern und am Ende fangen wir sie ab und töten sie. Grundlos angreifen tun sie also nie, der Grund ist sooft die Gier."


    MUSTERUNGSBERICHT - *Lucius Artorius Severus*


    Details zur Person:
    Name:
    Lucius Artorius Severus
    Alter:
    20
    Herkunft:
    Rom
    Vitae:
    Sohn des Lucius Artorius Castus und der Statilia Serena. In Rom aufgewachsen.


    Vor der Rekrutierung zu erledigen:
    [X] Ausrüstung abholen (Horrea)
    [X] Medizinische Untersuchung (Valetudinarium)
    [X] Fahneneid leisten (Sacellum)
    [X] Zuteilung zu: COH II, CENT II, CONT I
    * Erledigtes mit X versehen!
    Unterschrift:
    Sextus Decimius Alimentus


    ~~~ Diensttauglichkeit:
    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):
    Keine
    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:
    Keine
    Körperliche Leistungsfähigkeit:
    Sehr gut
    Sehen und Hören:
    Sehr gut
    Urteil:
    Uneingeschränkt Diensttauglich
    Unterschrift:
    Potitus Poenius Turbo


    Quod non est in actis non est in mundo.

    Genau das hätte Severus gerne vermieden. Er hatte sich nach unzähligen Versuchen eingestanden, daß er das Pilum nicht so recht beherrschen konnte. Jetzt mußte er ausgerechnet ein bestimmtes Ziel mit der Waffe treffen, die ihm gar nicht lag. Das war heute nun wahrlich nicht sein Tag. Was ihm schon bald nach dem Aufstehen irgendwie klar war, wurde zur sicheren Gewißheit...
    Da Severus in der ersten Reihe stand, war er gleich zu Beginn dran. Auf den Befehl des Optio schleuderte er sein Pilum mit aller Kraft... Sein Speer ging allerdings abermals zu früh zu Boden und schrammte nur über den Boden gleitend noch die äußere Markierung des Zielgebietes. Der Wurf war schon wieder nichts und so mußte er völlig entmutigt dem Optio melden, daß er das Ziel mit seinem Pilum verfehlt hatte.
    Seit den ersten Tagen ihrer Ausbildung war ein nervöser Tiro immer wieder unangenehm aufgefallen und hatte die ganze Truppe mehrmals in arge Verlegenheit gebracht, da alle gemeinsam seine individuellen Fehler ausbaden mußten. Severus und seine Kameraden aus der ersten Reihe kamen gerade mit ihren Speeren aus der Wurfzone zu den übrigen Rekruten zurück und meldeten ihre Ergebnisse, als der nervöse Tiro noch vor einer Antwort des Ausbilders sein Pilum in ihre Richtung schleuderte. Zum Glück hatte er genug Kraft in seinen Wurf gelegt, so daß der Speer über die Köpfe seiner Kameraden hinwegrauschte und hinter ihnen in den Boden krachte. Einige hatten sich angesichts des heranrauschenden Speers auf den Boden geworfen und Deckung gesucht. Immerhin, das Rechteck hatte er getroffen. Aber das war genau der Fall, den der Optio überhaupt nicht haben wollte. Es war jedesmal dasselbe mit dem nervösen Kommilitonen. Severus war stinksauer, nicht nur, daß er sich wegen seines Wurfes auf eine Runde um den Campus einstellen mußte, jetzt gab es bestimmt wieder einen riesigen Ärger, den die ganze Gruppe zu spüren bekam.