Severus war etwas verblüfft, hatte er sich so geirrt und war zur falschen Unterkunft gelaufen? Dann bemerkte er zu seiner Erleichterung, daß ihn Thyrsus nur ein wenig hochgenommen hatte. Er freut sich über das Wiedersehen und wandte sich lächelnd an Thyrsus: "Ich wollte mich herzlich für Deine Hilfestellung neulich bei der Rüstung bedanken. Es hatte uns ja vorher niemand erklärt, wie man die Dinger anlegt. Daher bin ich Dir sehr dankbar. Sonst wäre ich wie die anderen beim Optio ganz schön dumm aufgefallen. Als kleines Dankeschön habe ich uns ein wenig Wein mitgebracht, den ich organisiert habe." Mit diesen Worten reichte er Thyrsus sein Geschenk weiter. Zwei Becher hatte er auch gleich mitgebracht und hielt sie Thyrsus hin. "Habe ich organisiert. Ich hoffe, ich komme damit nicht ungelegen?"
Beiträge von Lucius Artorius Severus
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"Da hast Du ganz recht, Mesalla. Ist gar keine gute Sache gegen die eigenen Leute zu kämpfen. Bitten wir die Götter, daß sie uns einen solchen Kampf ersparen mögen!" Nach einer langen Pause fügte Severus hinzu: "Zeigst Du mir noch ein paar Kniffe für den Zweikampf, falls uns die Götter nicht so gewogen sind?"
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Nach einiger Sucher fand Severus die Stube der Turma I. Er hatte sich nach Dienstschluß mit etwas Wein auf den Weg gemacht, um sich für eine kameradschaftliche Hilfestellung zu bedanken. Zurückhaltend klopfte er an. Nachdem man ihn eingelassen hatte, fragte er etwas schüchtern: "Ist das die Unterkunft der Turma prima? Ich suche Lucius Terentius Thyrsus. Er sagte, ich könne ihn hier finden. Bin ich hier richtig?"
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Severus war tief berührt von Masallas Worten. Da sprach jahrelange Erfahrung. Erfahrung, die er sich zu Herzen nehmen wollte, denn er konnte sich gut vorstellen, daß Masalla in dieser Hinsicht schon viel erlebt hatte und sehr wohl wußte, wovon er da sprach. Sehr wahrscheinlich würde Severus in der Legion viele Kameraden sterben sehen, oder wenige, wenn er vor ihnen zur großen Armee zu den Göttern gerufen würde. Er war zwar stets weitblickend und realistisch, machte sich das aber nochmals bewußt. In jedem Fall war es keine schöne Aussicht.
Nach einer Weile bedächtigen Schweigens, in der er die Worte auf sich wirken ließ, fragte er bei Mesalla noch mal nach: "Hast Du schon mal gegen Römer kämpfen müssen? Mir gefällt die Vorstellung nicht. Erstens bin ich nicht in die Legion eingetreten, um in einem Bürgerkrieg andere Römer zu töten. Ich wollte dem Imperium dienen und nicht die eigenen Leute bekämpfen. Zweitens wird das sicher ein schwerer Gang, denn die Legionen auf der anderen Seite kämpfen genauso wie wir. Wir werden keinen taktischen Vorteil haben, wie im Kampf gegen Barbaren, wo wir unsere Formation voll zu Geltung bringen können. Das bedeutet dann auch, daß es sehr hohe Verluste geben wird. Ich finde diesen Ausblick nicht gerade gut. Egal, wer nun rechtmäßiger Princeps ist oder nicht." Bei diesen Worten schaute Severus betreten auf den Boden der Stube und ließ seinen Gladius in der Hand langsam rotieren. Sie waren keine Politiker und hatten keinen Einfluß auf die Entwicklung, daher sprach er mit Mesalla ganz offen. -
Etwas in der Richtung hatte Severus erwartet. Die jungen Milites gingen mit falschen Anschauungen zur Legion, erwarteten Abenteuer und wurden dann von der Realität der Schlacht böse überrascht, sofern sie das noch erleben konnten. Severus kam aus einer Familie mit einer langen Militärtradition. Daher kannte er so manches aus Berichten über vergangene Feldzüge aus seinem familiären Umfeld und war in dieser Hinsicht deutlich realistischer. Aber Erzählungen von längst vergangenen Kriegen sind etwas anderes als eigene aktuelle Erfahrungen. Daher war er Mesalla für seine Einschätzung dankbar, die auf frischen eigenen Erlebnissen beruhte.
Aber die tiefschürfenden Gedankengänge des alten Haudegens erstaunten ihn nun doch. Er wirkte sonst grob und mißmutig, wie ein unangreifbarer Baum, den nichts wirklich berührte. Demgegenüber waren diese Ausführungen geradezu sensibel und emotional. Daher hatte Severus nur eine kurze Frage: "Wie gehst Du damit um?" -
Völlig unvermittelt kam Severus sein Scutum entgegen, nachdem Mesalla dagegen getreten hatte. Nur mit knapper Not konnte er sein Gesicht noch aus dem Weg ziehen, sonst wäre ihm der Schild gegen die Nase gedonnert. Er hatte schon verstanden, war nur so ein Gedanke. "Richtig, Mesalla, wir siegen!" Nach einem kurzen Moment faßte er nach: "Sag mal, warst Du schon bei vielen Schlachten dabei? Welche Gefühle hat man da? Das ist doch beim ersten Mal sicher ungewohnt, oder? Bringen da viele die Schlachtordnung durcheinander? Das wäre doch ziemlich dumm, wenn wir eine perfekte Formation haben, die allein schon dem Gegner überlegen ist." Ob Mesalla sogar schon mal einen Triumph in Rom erlebt hatte? Severus ließ gerade seine Phantasie spielen. Er kannte den alten Haudegen eigentlich gar nicht. Das wollte er ändern.
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"Danke Dir, Mesalla. Setze ich den Schild auf dem Boden auf oder halte ich ihn die ganze Zeit in die Höhe, wenn der Gegner frontal auf uns losgeht? Auf dem Boden könnte ich mich besser dagegen stemmen..."
In jedem Fall war Severus schon mal einen Schritt weiter und um eine Erfahrung reicher. Er war gespannt, ob man ihm das in der Grundausbildung auch vermitteln würde. Wie sie so mit ihren beiden Schilden nebeneinander standen, wurde ihm klar, daß der alte Haudegen sein Handwerk wahrlich sehr gut beherrschte. In einer Schlacht würde er gerne Mesalla neben sich stehen haben.
Seine Denkaufgabe beschäftigte Severus allerdings eine Weile, ehe er sich zu einer Antwort traute: "Ich glaube, daß man sich bei dem Befehl nach links drehen sollte. Wir halten das Scutum links, in der Formation ist wenig Platz. Drehte ich mich nach rechts, müßte ich den Schild weit ausholen. Bei der Drehung nach links kann das Scutum recht starr gehalten werden und braucht keinen Platz während der Wende." -
Severus nahm die Anregung dankbar an. Wie sollte er auch anders? Mesalla hatte ihm gezeigt, wie schnell er im Kampf bei den Göttern sein konnte. Der Stich in die Brust hatte gesessen und schmerzte. Er faßte sich an die Brust während er sich eine Antwort auf Mesallas Frage überlegte. Wie würde es wohl militärisch am effektivsten sein? Nach ein wenig Grübeln entgegnete er: "Ich weiß es nicht genau. Aber ich denke, die Schilde sollten sich etwas überlappen. Das dürfte bei einem Angriff mehr Stabilität und Widerstand gegen anrennende Gegner geben. Zumindest hat die griechische Phalanx so ähnlich funktioniert. Alexander hat ein Weltreich erobert, das kann also nicht die dümmste Idee gewesen sein." Jetzt war er gespannt, ob er richtig lag. Er merkte an Mesallas Mimik, daß er ein wenig verblüfft war und damit wohl nicht gerechnet hatte.
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Mmmmmh, das war schwer. Ganz sicher war sich Severus nicht, er sammelte aber zusammen, was er wußte und leitete sich den Rest analytisch ab. Laut sprach er: "Jawohl, Optio Bruttius. Die römische Legion setzt sich aus zehn Kohorten zusammen. Jede hat etwa sechs Centurien mit rund 80 Mann. Außer die erste Kohorte, die ist größer. Die Centurien gliedern sich in Contubernia, das sind die kleinsten Einheiten mit acht Mann der Zeltgemeinschaft. Wir gehören zur Cohors II, Centuria II, Contubernium I. Und dann gibt es noch die Kavallerie, die in Turmae gegliedert ist. Das sind nicht mal 130 Mann, also gegenüber den richtigen Legionären gar nicht so viele... Die brauchen wir aber für die Aufklärung und als Melder." Bei den mit amüsantem Unterton vorgetragenen Angaben zu den Eques mit kleinem Seitenhieb auf die Kavallerie machte sich Heiterkeit unter den Rekruten breit. Einer der Kommilitonen mußte dabei laut lachen.
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Das hatte Severus ja gerade noch mal gemeistert. Jetzt kam der praktische Teil. Er nahm eines der Holzschwerter, die Mesalla inzwischen geholt hatte, und stellte sich mit seinem Schild vor ihn auf. Dabei nahm er seinen Schild etwas schräg und hielt das Schwert in der rechten Hand: "Jetzt muß man versuchen, über den Schild das Gesicht des Gegners zu treffen oder an der Seite des Schildes vorbei die ungedeckte Flanke des Gegners zu erwischen. Etwa so." Damit stach er mehrmals über seinen Schild mit dem Holzschwert etwa auf Kopfhöhe in Richtung Mesalla und danach kamen die Stiche seitlich hinter dem Schild hervor, was natürlich ein wenig ungeschickt aussah, da er es noch nie gemacht hatte. Mesalla war offensichtlich belustigt, was Severus nicht so recht gefiel. Hatte er etwas falsch gemacht?
Danach stellte er sich mit seinem Schild neben Mesalla. Ein wenig kleinlaut mußte er zugeben: "Wie man in der Formation kämpft, weiß ich nicht. Unsere Schilde sind einheitlich groß. Ich vermute mal, daß man sie nebeneinander stellt und so eine Art Wand zur Abwehr bildet...?" Jetzt war er gespannt, wie der alte Haudegen reagieren würde. -
Severus verstand die Fechtweise sofort. Das war schon perfekt aufeinander abgestimmt. Mit Bewunderung für die Perfektion bei der Anwendung der Stoßwaffe versuchte er sein Können, indem er seinen Schild etwas schräg hielt und an der Seite vorbei auf Marcus Aemilius Lepidus einstach. Die ersten Hiebe trafen seinen Kommilitonen hervorragend. Lepidus war noch etwas überrascht, ging aber bald zum Gegenschlag über. Nun mußte Severus hinter seinem Schild in Deckung gehen. Er versuchte den Angriffen Lepidus' hinter seinem Schutz zu entgehen. Doch Lepidus war auch geschickt mit seinem Holzschwert. Severus spürte mehrmals, wie er ihn traf. In einer Schlacht wäre er jetzt wohl übel dran gewesen. Zum Glück war es eine harmlose Übung auf dem Campus. Severus versuchte wiederum oben über die Schildkante hinweg mit dem Schwert auf Kopfhöhe, Lepidus einige Treffer beizubringen. Beide schenkten sich nichts und trafen mehrmals. Obwohl sie sicher noch unbeholfen bei ihren Stichübungen aussahen, fühlte sich Severus sehr wohl dabei, es hatte für ihn ein wenig Wettkampfcharakter. Das lag ihm. Die Waffenübung gefiel Severus.
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So viele Fragen... Jetzt stand Severus da. Weil den Rekruten das bislang noch nicht beigebracht wurde, suchte Severus all sein Wissen zusammen und versuchte analytisch abzuleiten: "Die römische Infanterie kämpft in Formation. Rechts wird das Schwert geführt, links der Schild gehalten. Da man in enger Formation keinen Platz zu ausholenden Bewegungen hat, muß der Gladius rechts getragen werden. Daraus folgt, daß es einen Weg geben muß, wie der Gladius auf engstem Raum aus der Scheide gezogen werden kann. Ich vermute, daß er schräg nach hinten in die Höhe gezogen wird. Dann hätte man ihn gleich in der Hand, um zuzustoßen." Fragend schaute er Mesalla an.
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Mesalla hatte einen ganz schönen Schlag, der Severus trotz der freundlich gemeinten Geste ganz schön zusammenzucken ließ. Dennoch merkte er, daß es der Kamerade gut mit ihm meinte. Daher nahm er dann gerne das Angebot des älteren Legionärs an. Er würde den Rat befolgen und in den nächsten Tagen mit dem Schild in seiner Stube üben. Denn er wollte nicht wieder völlig erschöpft in die Unterkunft zurückgeschlurft kommen, weil seine Kraft nicht mehr ausreichte, wie das in der letzten Zeit eigentlich immer nach jedem Ausbildungstag vorgekommen war.
Severus freute sich auf die Übungsstunde mit dem Gladius! Er fühlte sich beinahe wie ein richtiger Legionär als er mit seiner Waffe wieder zu Mesalla zurückkam. "Da bin ich. Laß uns anfangen. Wir sind in der Ausbildung bislang noch nicht so weit. Aber ich würde mich freuen, wenn Du mir den Umgang damit zeigen könntest. Du hast doch sicher mehr als Erfahrung als die jungen Ausbilder." Zumindest würde er neben der Ausbildung dazu lernen. Wer wußte schon, auf welchem zukünftigen Schlachtfeld ihm das mal entscheidend helfen konnte. -
Als der Tribun hervortrat, hörte der Streit ganz plötzlich auf. Alle Beteiligten waren schnell in Haltung gegangen. Nichts Gutes ahnend, dachte Severus: "Na prima, jetzt kommt es noch dicker. Das Kerlchen hätte mir eigentlich schon gereicht." Er sah sich und seine Kameraden bereits die nächsten drei Monate beim Latrinendienst.
Nacheinander gab jeder, wie befohlen, seinen Namen und Dienstgrad an. Zuletzt war die Reihe an Severus, der dem Tribun ordentlich meldete und ihm angab: "Lucius Artorius Severus, Tiro." Wenigstens war der junge Legionär, der Auslöser für den ganzen Tumult gewesen war, trotz der deutlichen Aufforderung nicht mehr schnell genug davongekommen und mußte dem Tribun nun ebenfalls Namen und Dienstgrad nennen. Severus hoffte darauf, daß er zumindest auch nicht ungeschoren davon kam. -
Jetzt ging es also an die Waffenausbildung. Damit fühlte sich Severus auf dem Weg zum Legionär einen guten Schritt weiter. Schnell griff er ein Holzschwert aus dem Sack und stellte sich mit Marcus Aemilius Lepidus, mit dem er sich inzwischen angefreundet hatte, paarweise auf. Gespannt erwarteten sie den nun folgenden Ausbildungsabschnitt. Er würde sicher individueller als das Exerzieren in der Marschkolonne werden und allein deshalb schon abwechslungsreicher. Severus spürte eine gewisse Vorfreude.
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Severus plauderte ein wenig mit Mesalla, der ihm anscheinend seinen Ausrutscher nicht nachtrug: "Der Winter soll noch schlimmer werden? Das kann ja heiter werden. Mir reicht der Sommer schon mehr als genug. Kann man sich an diese Hitze wirklich gewöhnen?" Nach einer kurzen Pause wollte er Mesalla die Antwort auf seine Frage mit der Rüstung nicht schuldig bleiben: "Leider liegst Du richtig. Die Ausbilder haben uns das nicht mal im Ansatz gezeigt. Ich hatte Glück, ein Kommilitone der Kavallerie kam zufällig vorbei, sah meine hastigen und unbedarften Versuche und zeigte mir, wie man die Rüstung anlegt. Das war nett von ihm. Bin auch auf dem Campus gleich positiv aufgefallen, sonst wäre es da richtig rund gegangen wie bei den anderen Rekruten, die sind ganz schön vorgeführt worden. Ansonsten sind wir gerade beim Exerzieren mit Scutum und Schild. Wir schaffen es gerade mal, eine einigermaßen anständige Marschkolonne zu bilden. Da fehlt noch ein wenig Übung." Mit diesen Worten wollte sich Severus gerade wieder seiner Rüstung entledigen, als er die Herausforderung zum Zweikampf wahrnahm. "Zweikampf?!? Ich weiß doch noch gar nicht, wie rum man das Schwert hält. Das kann nicht gut gehen!", waren seine Gedanken, ehe er sich nochmals an Mesalla wandte: "Zweikampf? Ist das Dein Ernst? Wir haben den Gladius noch nicht einmal in der Hand gehabt, nur zum Exerzieren am Gürtel getragen. Ich habe das noch nie gemacht und kann nur kämpfen, wie ich es für richtig halte. Wenn es Dir nichts ausmacht, daß Du keinen echten Gegner hast, können wir es versuchen. Aber versprich mir, noch was von mir übrig zu lassen, sonst wird der Optio morgen früh seine Marschkolonne nicht voll bekommen." Er hatte kein gutes Gefühl dabei, Mesalla war doch schon lange in der Legion und sicher ein erfahrener Zweikämpfer. Auf der anderen Seite wollte er aber auch nicht kneifen. Er konnte sicher von dem alten Haudegen einiges lernen.
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Während Severus den völlig aus sich geratenen Milites mit beiden Händen zurückhielt und dabei von zwei Kameraden unterstützt werden mußte, dachte er sich: "Schau an. Erst große Haufen machen und wenn es ernst wird, ganz klein werden. Du bist ja ein wahrer Held." Er ärgerte sich selbst immer noch über das junge Kerlchen und mußte mit seiner eigenen Selbstbeherrschung ringen. Stinksauer fuhr er den jungen Legionär an, der vor ihnen auf dem Boden kauerte: "Sieh zu, daß Du ganz schnell hier rauskommst!!! Wenn Du das nächste Mal auf dem Donnerbalken sitzt, dann schau verflucht noch mal vorher nach, ob Du nicht jemanden zuscheißt! Kommt das noch mal vor, dann ziehe ich Dich persönlich durch die ganze Grube! Selbst wenn ich danach vier Wochen stinke, wie ein Köter aus der letzten Gosse Alexandrias! Aus der Scheiße kommst Du dann nicht mehr raus!"
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Tief beeindruckt von dem gesamten Aufmarsch der beiden Legionen und der großartigen Szene, die sich ihm bot, hörte Severus die Rede des Legionskommandeurs. Er war schockiert über die jüngste Entwicklung, die für ihn völlig überraschend kam und ihn vollkommen unvorbereitet traf. Die Worte seines Kommandeurs lösten jedoch Unbehagen in ihm aus, denn konsequent weiter gedacht konnten sie nur bedeuten, daß Römer gegen Römer kämpfen würden. Seine Begeisterung über diese Aussicht kannte Grenzen.
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Das Exerzieren mit der schweren Ausrüstung wollte wohl gar kein Ende mehr nehmen. Severus war langsam am Ende der Kräfte. Der Kommilitone drei Positionen vor ihm mußte sich gar beim Marschieren übergeben. Die ungewohnte Anstrengung in der unerträglichen Hitze forderte ihren Tribut. So schlimm stand es bei Severus noch nicht, aber er kämpfte nur noch gegen seine Mattigkeit an, überall hatte er Schmerzen, entweder von den Schlägen des Optio oder von der ungewohnten Haltung mit schwerer Ausrüstung. Er zwang sich bei jedem Schritt zum Weitermarsch. Es reichte ihm allmählich und als die Marschkolonne die Befehle des Optio ausgeführt hatte, hoffte er auf einen baldigen Dienstschluß.
Sim-Off: Severus steht nun ziemlich erschöpft auf Feld 77 mit Blick auf Feld 67.
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Das war doch wohl die Höhe! Das junge Kerlchen nahm seine Kameraden überhaupt nicht wahr, die da hinter ihm seinen Dreck wegschafften. Statt einer Antwort oder Entschuldigung des jungen Legionärs fuhr er einfach fort und schiß ihnen weiter in das bereits leer geschaufelte Loch. Diese arrogante Haltung war für die Rekruten demütigend. Jetzt verlor auch ein anderer Kamerad aus Severus' Expedition zu den Latrinen die Beherrschung. Er schnappte sich den jungen Legionär, zerrte ihn von seiner Erleichterung bringenden Sitzposition und schubste ihn auf den Boden, wobei sich das Kerlchen ordentlich mit Dreck beschmierte. Anschließend hielt er ihm eine gewaltige Standpauke und drohte ihm ordentlich Prügel an!
Das ging nun doch bei allem Verständnis ein bißchen weit. Die übrigen Rekruten hielten ihren überhitzten und vor Wut schäumenden Kommilitonen fest, der dem jungen Legionär eine reinhauen wollte, um eine Eskalation zu vermeiden. Selbst der aufgebrachte Severus versuchte die beiden zu trennen und seinen Kameraden zu beruhigen, obwohl er ihn zu gut verstehen konnte. Der laute Aufruhr in der Latrine konnte nicht unbemerkt bleiben. Severus sah sich schon wegen des Latrinenzwischenfalls im Cacer...