Ich brauchte einige Zeit, um das alles zu verdauen und Livianus konnte mir sicher ansehen, dass es in meinem Kopf drunter und drüber ging.
Einerseits wusste ich erst nicht mehr über meinen Vater und andererseits dürfte die Gens Decima oder zumindest ein Teil davon irgendwie involviert gewesen sein.
Ich trank vom Wasser, immer wieder, um noch mehr Zeit zu haben meine Gedanken zu sortieren.
"Consular Decimus, ich danke dir für deine Offenheit und natürlich bin ich hin und her gerissen.
Ich denke mein Vater wollte nur das beste für Rom und so möchte ich ihn auch in Erinnerung behalten. Es wird mir der Name wohl nicht immer Gutes einbringen aber damit muss ich leben."
Kur musste ich überlegen
"Aber genauso wenig, wie ich etwas für die Taten meines Vaters kann, kannst du so wenig für die deiner Familie. Ich wusste auch nichts von diesen Zusammenhängen, von daher war meine Freundlichkeit nicht gespielt."
Wieder überlegte ich, wie ich fortfahren sollte
"Doch das alles ist Vergangenheit und so wie ich damit abschliessen sollte, werde ich dir auch keine Vorwürfe machen. Schliesslich warst es nicht DU, der meinen Vater verhaften und foltern liess. Und ich glaube dir, wenn du sagt, dass du das alles rückgängig machen würdest und von daher sehe ich keine Veranlassung eine Fede oder gar Feindschaft zwischen unseren Familien aufleben zu lassen.
Und was meinen Onkel betrifft: Natürlich kann ich nicht für ihn sprechen, aber da er es anscheinend vorzieht seinen Lebensabend auf einem Landsitz zu verbringen, bin ich nun der einzige in Rom verweilende Vinicier und somit das Sprachrohr der Familie."
Ich wollte nicht Taten von Dritten aus vergangener Zeit wieder aufleben lassen und so Zwietracht sähen. Im Gegenteil, bei meinem Vorhaben, unseren Namen wieder wichtig zu machen in Rom, konnte ich jede Hilfe gebrauchen und.....
"Wenn mein Vater dich als Freund betrachtet hat, wird das sicher seinen Grund gehabt haben und ich sehe keine Veranlassung, etwas anderes von dir zu denken!"