Beiträge von Lucius Helvetius Corvinus

    Corvinus hatte sich nach einer kleinen Weile von Alpina lösen wollen nachdem sie beide auf ihre Kosten gekommen waren. Einfach deshalb weil das ja normalerweise so war und ein kleines bisschen auch deshalb das er nicht wollte das Alpina gleich wieder schwanger wurde. Nicht das er etwas gegen ein weiteres Bärchen hatte. Doch Ursi war ja noch so klein und der noch so lange weg.
    Aber sie ließ ihn erst mal nicht und Corvinus ließ es ohne Wiederstand geschehen.
    "Das ist eine gute Idee und der kleine verweichlichte Tribun kriegt uns bestimmt nicht auseinander...allerdings befürchte ich werden wir spätestens heute nach einfrieren. Wir können die Umklammerung ja an anderer Stelle fortführen." gab er frech grinsend zurück.


    Doch kurze Zeit später nahm ein Weinen ihnen die Entscheidung ab. Corvinus war kurz beunruhigt aber dann doch wieder entspannt als er hörte das es lediglich der Hunger war.


    Er sah den beiden hinterher und überlegte einen Moment. Gewaschen war er jetzt eigentlich und die Rasur und dergleichen würde ja später folgen können.
    Er stieg also auch aus dem Bad und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. So bekleidet ging er kurz in die Culina. Dort kramte er einen Moment rum auf der Suche nach etwas essbarem. Schließlich fand er ein paar Datteln, wie auch immer die ihren Weg bis hierher gefunden hatten, und verspeiste sie schnell. Anschließend trank er gefühlt eine Amphore mit Posca leer und verließ die Culina wieder.


    Zurück im Cubiculum sah er neugierig auf seine beiden Mädels.
    "Na ist sie schon satt?"

    "Das wird schon. Kein Straßenräuber wird sich an so eine große Gruppe wagen und wenn nicht die Quaden als ganzer Stamm über den Danuvius setzen wird nichts passieren. Es wird nur lange dauern und ich hoffe das in Epirus wirklich Schluss ist und wir nicht auch noch bis nach Galatien oder so müssen!"


    Dann wandten sie sich aber den angenehmeren Dingen zu. Corvinus hatte inzwischen einen zufriedenstellenden Grad an Sauberkeit erreicht. Daher war er gespant auf die Antwort auf seine Frage.


    Das was kam ließ er sich nicht zweimal sagen. Auch er war sehr lange alleine gewesen und schien ein größeres Verlangen in sich zu tragen.
    Wie bisher jedes Mal wenn sie zusammen gewesen waren gab er sich Mühe das sie auch in vollen Zügen genießen konnte. Das sie Zeit hatte.


    Doch dieses Mal schien es so das es ihm nur sehr schwer viel langsam zu machen. Sehr fordernd waren seine Berührungen und Hände. Schließlich setzte er sie auf den Beckenrand, so tief war das Becken ja nicht, und drang in sie ein.


    Ein kleines Zögern war noch da ob wirklich alles in Ordnung war. Wenn dem so war würde allerdings ein ordentlicher Sturm folgen. Es war offensichtlich eine lange Durststrecke gewesen und großes Verlangen wieder eins mit ihr zu sein.

    "Das hört sich gut an und wär ein großer Bär werden will muss auch zulegen", sagte er grinsend.


    "Das werde ich! Morgen muss ich nochmal ins Castellum ein paar Dinge organisieren und dann hab ich den restlichen Tag und wohl auch den darauf frei!
    Damit wir die unangenehmen Dinge gleich hinter uns haben. Ich habe neue Befehle! Sie sind auf der einen Seite gut um dich zu beruhigen. Auf der anderen bedeuten sie das ich lange wegbleiben muss.
    Die Tage beendet ein junger Tribun seinen Dienst und sein Vater ist extra aus Rom hergekommen. Dieser will seinen Sprößling unbedingt persönlich zu seinem neuen Posten bringen. Irgendwo ganz weit im Osten..Aus...ne Antiochia war es. Jedenfalls wollen die beiden unbedingt über Land reisen und ihre Bedeckung ist bei einem Lawinenabgang in den Alpen verschüttet worden. Nun darf ich den alten und den jungen Schnösel mit meiner Turma mindestens bis nach Epirus bringen!"


    Endlich das Wasser und vor allem die Seife kam. Er wollte gerade anfangen sich ordentlich einzuseifen als er sah was Alpina tat.
    "Hola" der Anblick gefiel ihm. Die Geburt war ja nun schon einige Zeit her. Die kreisenden Bewegungen mit der Seife taten ein übriges.
    Er nahm sie in den Arm und revanchierte sich mit der ein oder anderen Berührung. Sein zauseliger Vollbart störte zwar ein wenig aber auch einige Küsse tauschten sie aus.
    "Hast du alle Folgen der Geburt überstanden?"

    Ja gut es war ja Winter. Aber wenn man Corvinus fragte war es bisher ein rechter milder Winter. Es hatte ein paar Schneefälle gegeben aber hier am Rhenus waren die Temperaturen doch recht angenehm. Zumal im Atrium ja auch kein Wind wehte.
    Er fand jedenfalls das er sich ordentlich waschen sollte bevor irgendwas anderes in Angriff genommen werden sollte.


    Während Alpina losging und ihr Bärchen holte, tauchte er mehrfach in das Becken, soweit das möglich war und wusch sich den gröbsten Dreck ab.


    Alpina kam wieder und brachte Ursi gleich mit Wiege mit. Corvinus machte sich ganz klein und hockte sich neben die Wiege. Ganz vorsichtig schaute er nach wie es seiner Tochter ging.
    "Na meine Kleine alles gut bei dir? Schläfst du schon mal vor für die große Reise?"


    Langsam aber dafür lange zog er über die direkt an ihr Köpfchen gelegte Nase, den Duft der kleinen ein. Corvinus fand das kleine Kinder irgendwie immer so...unschuldig und rein rochen. Jedenfalls wenn sie nicht gerade....


    Ungeduldig schaute er kurz zum eingang. Wo blieb denn jetzt das Wasser und vor allem die Seife.

    "Das ist gut zu hören. Dann haben wir ja noch ein paar Tage!"


    Als der Vorwurf kam er hätte was getrunken gehabt tat er gespielt empört.
    "Ich niiiiemals trinke ich Alkohol oder andere Rauschmittel....
    Nein sie hatte sich irgendwas eingetreten und das hab ich rausgepult. War wohl nicht so angenehm jedenfalls wollte sie den Huf schnell wieder auf den Boden haben."


    Die Tunika landete auf dem Haufen vor ihm.
    Anschließend zog er noch die zweite Lage aus welche aus Wolle gemacht wurde. Die landetet auf einem extra Haufen. Zum Schluss folgte noch sein Lendenschutz der auch auf dem zweiten Haufen landete.


    Er grinste Alpina frech an und ging dann tatsächlich in das klare Wasser des Impluviums


    "Irgendwer bringt gleich heißes Wasser, Seife und sowas....vielleicht hast du Lust mir die Haare zu schneiden?"


    Das Neman oder ein anderer Sklave die Sachen mitnahm davon ging er aus.
    Auf den zweiten Haufen gedeutet sagte er:
    "Das kann zur Not verbrannt werden!"



    Plötzlich klatschte er sich vor die Stirn
    "Wo ist eigentlich mein kleines Bärchen?"

    Auch Corvinus gefiel es sichtlich das Alpina sich nicht anstellte und ihn so wie er war in die Arme nahm. Lang und ausgiebig erwiderte er ihren Kuss.
    "Wann musst du denn los?" kam als erste Frage nachdem sie sich getrennt hatten.


    Die Frage danach wie es ihm ging folgte natürlich auch gleich.


    "Also außer dem Dreck und das ich wie immer Hunger habe ist dieses mal nicht viel passiert. War die meiste Zeit ein hin und hergereite und verfolgen."


    Er hielt seine linke Hand hoch und zeigte die drei Nägel vom kleinen Finger, Ring- und Mittelfinger. Diese waren leicht angeschwollen, warm falls Alpina sie anfassen würde und blau unterlaufen.
    "Einzig das Sigga mir gestern auf die Finger getreten ist stört ein wenig."


    Während er das sagte zog er auch seine Schuhe aus und machte nun Anstalten sich die Tunika über den Kopf zu ziehen.

    Da stand er nun vor ihr. Seine Rüstung lag vor ihm auf den Boden, der Helm und Schwertgurt landete gerade auf dem selbigen.
    Corvinus stand vor Dreck. Sein Gesicht zierte ein mindestens 18-Tage-Bart und auch der Rest schien mindestens für diese Zeitspanne nur Katzenwäsche gekannt zu haben. Er roch durchs halbe Atrium nach Rauch und Pferd.
    Als Alpina dann eintrat grinste er breit und auch seine Augen begannen zu leuchten.
    Er löste gerade den Gürtel und ließ diesen ebenfalls auf den Haufen vor sich fallen.


    "Was bin ich froh noch rechtzeitig zurück zu sein! Ich würde dich so gerne in den Arm nehmen aber ich muss dich vorwarnen ich rieche wie ein Otter!"

    Als ob die Götter ihre Wünsche dieses Mal erfüllen wollten hörte Alpina, kaum das die Gedanken gedacht waren, Geräusche im Haus die eigentlich nur einer verursachte.
    Corvinus war erschienen.
    Feine Ohren würden hören das er nicht alleine vor dem Haus angekommen war.
    Rauhe Worte, die im einzelnen auch die feinsten Ohren wohl nicht verstehen würden wurden gewechselt. Ein mehrstimmiges Lachen folgte und kurz danach hörte man mehrere Pferde wegreiten.


    Corvinus schien allerdings dageblieben zu sein. Er stampfte durch das Vorderhaus und sagte zu einem der Haussklaven, welchem konnte man ja nicht sehen, etwas.


    Anschließend kam er durch das große Atrium in das kleine um den der Wohnbereich von Corvinus und Alpina lag.
    "Alpina....bist du noch da? Sag bitte das du noch hier bist und ich nicht zu spät bin und du schon auf den Weg nach Raetia bist!"


    Ein ordentliches, lautes Krachen folgte. Das war wohl die Lorica die auf den Boden des Atriums landete.

    "In voller Pracht", antwortete auf die erste Frage die die meisten wohl als rhetorisch abgetan hätten.


    "Och lange Geschichte...", war die Antwort auf die nächste Frage wenn auch wenig ergiebig.


    "Ja auf jeden Fall. Ich hab jetzt ein Haus mit meinem Bruder zusammen in der Canabae....naja und mit meiner und seiner Frau...du warst lange weg!
    Wann hast du Zeit?"


    "Natürlich darfst du...", Corvinus hantierte noch eine ganze Weile umständlich und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er Digitus für Digitus, bei jedem Geräusch inne haltend seine Hand befreit hatte.
    Auf Zehenspitzen, was bei ihm freilich etwas albern aussah kam er zurück ins Bett. Er kam unter die Decke, breitete diese wieder über sie beide aus und sein Körper formte einen Löffel bereit Alpina aufzunehmen.
    Wenn sie dies tat, den Kopf auf seinem einen Arm gebetette legte er auch den anderen Arm um sie. Er ergriff ihre Hände, nachdem er noch einmal vor ihre Haare aus seinem Gesicht gestrichen hatte und flüsterte ihr denn ins Ohr.
    "Ich hoffe das Bärchen hat dich nicht zu sehr gequält bei seinem Weg in die Welt. Hast du noch starke Schmerzen?"

    Natürlich war auch der Vater anwesend. Corvinus stand ein kleines bisschen im Hintergrund neben Cornutus und seinem Vater.
    Auch er hatte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten festlich gekleidet. Doch trug er keine Toga oder dergleichen sondern die gleiche Kleidung wie zur Hochzeit von Curio und Runa. Er hatte einfach außer dieser Garnitur nur noch Militärkleidung und auch wenn er für diesen Anlass sicherlich eine neue gekauft hätte, hatte ihm schlicht die Zeit gefehlt zum Schneider zu gehen. Dinge von der Stange passten ihm, wollte er nicht rumlaufen wie ein Germane leider nie.


    Als Alpina und seine Tochter reinkamen hatte er nur noch Augen für die beiden.


    Gespannt und aufmerksam verfolgte er die von seinem Bruder geleitete Zeremonie und war gespannt was die Lesungen aus den Innereien ergaben.


    Er hatte den Lichstrahl sehr wohl bemerkt und freute sich darüber als auch über das Glucksen seiner Tochter die das Farbenspiel an den Wänden bemerkte hatte.
    Das konnten doch keine schlechten Zeichen sein...

    Corvinus hätte ein Lachen eh nicht mehr lange unterdrücken können und nahm daher mit einer flüssigen Bewegung den Helm ab.


    "Ferox du alter Ferkelwämser! Welcher Robbenschänder hat dir denn bei den richtigen Soldaten wieder ein Kommando gegeben? Das muss der gleiche weiche Patrizierarsch gewesen sein der mich zur Reiterei befohlen hat eh?"

    Corvinus Art und Weise mit diesem plötzlichen und unerwartetem Wiedersehen umzugehen war sicherlich nicht perfekt. Das lag allerdings weniger an der Absicht sondern an seinem Unvermögen.


    Er wollte gerade dem Präfekten antworten als dessen Frau antwortete und ein Kennen verleugnete. Das überforderte ihn eine Weile und er brauchte einen Moment indem er die nachfolgenden Glückwünsche nur brummend und mit einem "Danknicken" honorierte.
    Dann aber brach seine Ehrlichkeit aus ihm heraus.


    "Wir haben uns alle drei nach Vicetia und der Befreiung von Salinator in Roma gesehen und ich bin froh das wir alle drei diese dunklen Tage so gut überstanden haben um jetzt lebendig und zu mindestens ohne sichtbare Folgen voreinander zu stehen." Das war ja fast schon lyrisch für seine Verhältnisse.


    "Wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr euch gefunden und auch ich habe es mit Hilfe von Alpina geschafft vom Abgrund am Styx zurück zu kehren."


    Er wollte bei diesen Worten den Arm um seine Frau legen doch die war nicht mehr neben ihm. Verwundert drehte er sich um und sah sie auf einem Stuhl in der Nähe sitzen. Er ließ die Kriegsbekannten erst einmal stehen und ging zu Alpina.
    "Alles gut?"


    Der Blick den er ihr nach diesem Vorschlag zuwarf drückte eine Mischung aus Unglauben und dem Vorwurf des Wahnsinns aus.
    "Das geht doch nicht, wir zerquetschen das kleine Bärchen doch im Schlaf?"


    Vorerst blieb seine Hand da wo sie war. Fühlte sich auch gar nicht so schlecht an.
    Um Alpina noch etwas Zeit zu geben sich von ihrem Wahnsinn, wahrscheinlich Nachwirkungen der Geburt, zur erholen antwortete er noch auf die anderen Dinge.


    "Dann machen wir es doch so. Wenn der Nabel abgefallen ist feiern wir mit der Familie und wenn du wieder kannst und darfst gehen wir Iuno und Epona opfern. Wenn es die Regeln nicht so vorschreiben kann es auch gerne mehr als ein Sesterz sein. Da will ich mich nicht lumpen lassen. Auch wenn ich bis dahin vielleicht was für das Opfer besorgen soll sag nur was!"

    "Ich kann sie ja auch Ursi nennen oder so", müsste ja irgendwie sowas wie Bärenmädchen bedeuten.


    "Ich glaube das mit Iuno stimmt schon. Die Sache ist nur die...", Corvinus zögerte kurz weil es eigentlich verboten war mit Außenstehenden darüber zu sprechen.
    "Ich folge ja dem Herrn des Lichtes Mithras. Dieser ist aber ein Gott dem nur Männer folgen können. Bedeute das ich meine Tochter anders als meine Söhne nicht in seine Gefolgschaft einführen kann. Ich will Iuno natürlich nicht erzürnen aber es gibt ja sehr sehr viele die ihr nicht opfern bei einem neuen Kind und die sterben ja auch nicht alle oder so. Daher würde ich sagen wenn es dir wichtig ist bekommt Iuno ihren Sesterz, wenn du es aber lieber einer anderen Göttin oder Gott geben möchtest damit sie auf unsere kleine achtet machen wir das."


    Die Sprache kam schließlich auf eine Feier und Corvinus rieb sich den immer noch leicht dröhnenden Schädel von der Feier gestern, dem Gespräch mit dem PC heute vormittag und der Geburt am Nachmittag.
    "Ich feier sehr gerne mit der Familie und noch sind ja auch alle hier. Aber vielleicht sollten wir noch ein paar Tage warten. Bis du dich erholt hast, Curio und Runa sich vielleicht mal wieder aus dem Bett trauen und naja...sich alle ein wenig von der Hochzeit und der Geburt erholt haben. Oder darf man das nicht?"


    Corvinus war durch seine Gefolgschaft zu Mithras und der Erziehung seines Vaters der alles andere außerhalb der Vorbereitung auf den Militärdienst als unwichtig angesehen hat doch erschreckend ungebildet was diese Art Traditionen anging.


    Die größte Aufgabe kam dann allerdings noch aus er seine kleine Tochter wieder in den Armen hatte. Er gab sich große Mühe und legte die kleine vorsichtig in die Wiege. Allerdings blieb seine eine Hand unter der Kleinen und jedes Mal wenn er versuchte sie wegzunehmen musste er Ursci bewegen was die mit leichtem quäken beantwortete. Er sah schließlich zu Alpina rüber und sein Gesicht formte ein deutliches
    `Und was mach ich jetzt?´

    Von seiner Mutter konnte Corvinus bisher noch keine rechte Reaktion wahrnehmen und auch der ältere Duccier hielt sich bedeckt. Die junge Duccia schien durchaus interessiert. Sowohl an seinem Lied als auch am Spiel hinter Corvinus.


    Sein Bruder und seine Frau schienen kurz gestockt zu haben als er loslegte. Dann sich aber wieder schnell zu fangen und weiter zu machen.
    Jedenfalls konnte Corvinus, trotz des Gesanges, dann nach und nach an dem ein oder anderen Geräusch hören das es vorwärts ging und es irgendwann dann auch zum Höhepunkt kam.


    Dementssprechend passte Corvinus Lautstärke und Takt seines Liedes, welches ja extra für sowas gemacht worden war, an. So konnte jeder im Raum soviel vom Akt bzw. von seinem Lied mitbekommen wie er wollte. Diejenigen die das eine voll mitkriegen wollten konnten an ihm vorbei sehen und alles sehen. Na gut außer seiner Mutter vielleicht weil er ja ziemlich direkt vor dieser stand.
    Die anderen jedenfalls konnte nur soviel mitkriegen oder hören wie es eben normal war wenn man auf engen Raum zusammen lebte und die Wände ja nun mal nicht schallisoliert waren.

    Corvinus hatte derweil bisher die Szenerie stillschweigend beobachtet. Bei allem Bruder und Schwägerin sein hatte er nicht verhindern können das seine Blicke kurz über den nackten Körper von Runa gingen. Doch nicht lange, bevor sein Verstand eingriff und auch ihm klar war das "das da" von nun an zwar eine junge Frau war aber die man genauso wenig begehrte wie seine Schwester.
    Curio hatte sich inzwischen auch schon angefangen zu entkleiden und das letzte was Corvinus sah das die beiden auf ihrer Bettstatt Platz genommen hatten.


    Nun wurde es Zeit Corvinus Plan in die Tat umzusetzen. Er hatte keine Ahnung ob er damit gegen irgendwelche Vorschriften verstieß die es bei diesem Zeugenritual gab. War ihm ehrlich gesagt auch scheißegal.
    Er stand jedenfalls auf und stellte sich mit dem breiten Rücken vor das Bett seines Bruders und seiner Schwägerin. Damit versperrte er sich selbst komplett die Sicht und auch seine Mutter würde wenig mehr sehen können als Füße. Die beiden anwesenden Duccier würden wenn sie wollten die beiden Oberkörper der frisch vermählten sehen können. Wenn sie nicht Corvinus beobachteten.


    Dieser jedenfalls fing an zu singen. Ja tatsächlich an zu singen. Es war ein merkwürdiges Lied und zu mindestens Corvinus, Curio und auch ihre Mutter würden es kennen. Auf ihrem Weingut hatte sich neben ihrem Vater auch 2 Veteranen seiner alten Einheit niedergelassen. Einer von beiden war mehr derjenige der den alten Primus Pilus bei körperlichen Dingen geholfen hatte. Sei es beim Weinanbau, bei der Aufsicht über die Sklaven oder bei der Ausbildung von Corvinus. Sein Name war Pullo.
    Der andere half eher bei der Verwaltung und hieß Lucius.


    Pullo jedenfalls war jemand der ständig irgendwelchen Frauenschößen nachjagte. Oft genug bekam er diese auch zu fassen. Dabei war sein Cubiculum zwar nicht direkt neben dem der Familie gelegen. Allerdings war das Anwesen ja auch nicht riesengroß, die Wände sonderlich schalldicht und Pullo´s Favoritin recht laut. Deshalb, auf anraten von Lucius, hatte Pullo ein vielstrophiges zottiges Lied entwickelt, dazu gedacht jedem das Feigenblatt zu geben hinter dem man behaupten könnte man habe nichts gesehen und gehört vom Treiben in Pullos Bett.
    Es handelte sich bei dem Lied um die Sage von einem Jäger der die verschiedensten Beuten erlegte. Wobei jedem Zuhörer sofort klar war das die Beute keine Tiere waren sondern die Frauen aus den verschiedenen Provinzen des Reiches. Es gab Strophen für mindestens jede Provinz und wer weiß wie viele noch. Aufgebaut waren diese so das man nach Bedarf laut genug singen konnte um eventuelle Geräusche von einer Dame gut übertönen konnte. Der Sänger konnte dabei seine eigene Inbrunst in die jeweils passenden Textstellen legen.


    Corvinus, Curio und die anderen Jungs auf dem Gut hatten jedenfalls schnell rausgefunden was los war wenn dieses Lied erklang.
    Corvinus musste es irgendwann in den letzten Wochen gelernt haben. Den jedenfalls fing er nun an das Lied laut zu singen.