Beiträge von Lucius Helvetius Corvinus

    Corvinus betrat, nur notdürftig die Spuren des Marsches von sich befreut, die Unterkunft des Centurios. Ihm entgegen kamen 6 Scribas darunter Senecio und soweit er es erkennen konnte waren das alle Centurienscribas der II Cohorte. Sie alle machten ein merkwürdiges Gesicht und besonders Senecio schaute Corvinus auf eine Art an die fast Mitleid ausstrahlte. Fast hätte Corvinus ihn gefragt was los war und konnte so gerade diesen Drang noch unterdrücken.
    Er trat in das Officium seines Centurios ein und die herrschende Unordnung brachte ihn doch gehörig aus dem Konzept. Heute Morgen und auch sonst immer war hier eigentlich alles vollkommen aufgeräumt und die 2 Kisten mit den Habseligkeiten die der Centurio mit auf den Feldzug nehmen wollte gepackt. Diese waren nun wieder offen und leer und ihre Inhalt lag in zwei Haufen auf dem zweiten Schreibtisch im Officium. Celer, schon im Normalfall kein positiver und gut gelaunter Mensch, tigerter auf und ab und hatte dabei einen Gesichtsaudruck der nichts gutes verheißen würde.
    Corvinus war die letzten beiden Tage auf einem "Strafmarsch" mit 5 älteren Legionären gewesen und hoffte das es dadurch im Nachhinein keine Probleme gab. Der Nachmittag heute war eigentlich frei und auch er, wenn natürlich einiges später als die einfachen Männer wollte so schnell es geht zu Alwina um noch soviel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen. Morgen war ja der Abmarsch. Mit mulmigen Gefühl ging er in Grundstellung und machte Meldung. Hoffend das nun gleich nichts kommen würde das seine Abendplanungen aus der Bahn werfen würden.
    "Optio Lucius Helvetius Corvinus meldet sich wie befohlen Centurio!"


    Celer schaute ihn an und brüllte
    "FALSCHMELDUNG!"


    Nun war Corvinus, bei aller Sicherheit die er sonst zeigte vollkommen durcheinander und hatte sogar ein bisschen Angst. Hatte Senecio sich einen Spaß erlaubt als er ihm die Nachricht am Tor hinterlassen hatte er solle sofort zum Centurio kommen. Nein so dreist war selbst er nicht. Auch war er anstrengend und machte ständig dumme dreiste Sprüche. Aber er war der beste Scriba den Corvinus kannte und er konnte sich einfach nicht vorstellen das der ihn so ans Messer eines offensichtlich schlecht gelauntesten Centurios liefern würde. Auch der mitleidige Blick eben deutete auf anderes hin. Andererseits, er ging die Meldung nochmal im Kopf durch, hatte er doch alles richtig gesagt.


    "Ähm.. also Centurio... ich weiß nicht...was ... also."


    "WAS IST DAS DENN FÜR EIN ERBÄRMLICHES GESTAMMEL! STEH ICH EINEM TIRO AM ERSTEN TAG GEGENÜBER ODER WIE?


    Es wurde immer schlimmer
    "Nein Centurio! Natürlich nicht. Ich verstehe nur das mit der Falschmeldung nicht?"


    "JA GENAU DAS MÖCHTEST DU WOHL GERNE DAS ICH DIR DAS GLAUBE?"

    Er nahm sie in Empfang und schloss sie in die Arme. Wenn sie nicht so flink gewesen wäre dann wäre er ihr entgegen gekommen. Jetzt hatten sie sich nur knapp 2 Tage nicht gesehen und er hatte sie schon so vermisst. Wie sollte das erst auf dem Feldzug werden.
    Er wollte sie gerade küssen, die anderen Legionäre waren ihm egal, da ließ sie ihn los. Anhand des Rot werdens dachte er sich das es wegen seiner Kameraden war. Diese Schüchternheit gegenüber anderen Männern ließ ihn auch den allerletzten eigentlich nicht mehr vorhandenen Zweifel wegen dem "Ingrim-Zwischenfall" vergessen.
    "Salve mein Herz", sagte er und gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund.
    Als Außenstehender hätte man vielleicht sagen können das das so ein Männerding war und zeigen sollte, für diejenigen die es nicht ohnehin schon begriffen hätten `das ist meine!´.


    "Ja das sind meine Kameraden", er zeigte auf die 5 Männer die alle wohl so zwischen 30 und 40 Jahre alt waren.
    Er fing an:
    "Saccus und Massa waren früher Zimmermänner, Norbanus Tischler und Proximus und Burrus Maurer. Wir werden heute und morgen den ganzen Tag am Haus arbeiten können. Ich denke ich und die anderen bis auf Norbanus sollten dann die Wände und das Dach fertig bekommen. Norbanus dachte ich könnte vielleicht erstmal ein Bett und vielleicht einen einfachen Tisch und ein paar Stühle tischlern. Wir haben ja so gut wie keine Möbel? Denk drüber nach und sag mir dann bescheid ob du einverstanden bist. Wir werden als erstes unsere Militärausrüstung im Hühnerstall verstecken, wir sind offiziell auf einem Strafmarsch da die 5 was ausgefressen haben", er zwinkert Alwina kurz zu.
    "Bis gleich", gab er ihr noch mit.


    Beim weglaufen konnte sie noch hören wie die 5 anderen Kommentare abgaben als sie weg waren. Es war wieder typisch Männer. Allerdings war es weniger in die Richtung `die ist geil die hol ich mir´ oder `geiler Arsch´ was Alwina bis vor kurzem und auch noch vereinzelt heite von Legionären gewöhnt war. Nein es war mehr so `Mann Optio sowas hätten wir dir gar nicht zugetraut´ oder `Respekt die schafft was´.

    Es blieb noch ein schwächer werdendes ungutes Gefühl aber er war sich nun wieder komplett sicher alles nur falsch verstanden zu haben. Auf einen Hund würde er bestimmt nicht eifersüchtig sein und sonst hatte Alwina ihm noch nicht den geringsten Anlass dazu gegeben.
    Er war froh das sie ihm seinen doch harten Vorwurf bei der ersten Gelegenheit so verziehen hatte und ließ sich ziehen.


    "Essen ist immer gut und ich will dann ... Ingrimm kennenlernen."

    Er schaffte es aufzustehen und sie wieder vorsichtig zuzudecken. Für einen Moment stockte er mit der Decke in der Hand als sein Blick auf ihren nackten Körper fiel.
    ´Nein du musst los!`ging es ihm durch den Kopf.
    Sie murmelte etwas schien aber weiterzuschlafen. Zärtlich strich er ihr ein paar Haare aus der Stirn und ließ sie weiterschlafen. Er nahm sich seine Sachen und, nach ein paar ersten vorsichtigen Schritten, lief zum Fluss um sich zu waschen und anzuziehen. Nur seinen Militärgürtel und Caligae ließ er zunächst noch aus.
    Er kam zurück und sah sie noch immer schlafen vorsichtig setzte er sich neben sie und fing an ganz zärtlich, soweit seine rauhen Hände das zuließen ihre Gesichtszüge nachzufahren, dann gab er ihr ganz vorsichtig einen Kuss um sie zu wecken.
    "Alwina es tut mir leid aber ich muss dich stören."

    Nachdem sie sich am Tag der Besichtigung getrennt hatten konnte Corvinus nur noch einmal kurz in das neue Haus kommen und hatte ein paar Dinge vorbei gebracht.


    Dann aber kam er mit insgesamt 5 anderen Legionären ins Haus. Sie kamen aber nicht durch die Vordertür sondern durch die Tür im Hinterhof und betraten zunächst selbigen. Sie waren in kompletter Marschausrüstung und legten diese nun erst einmal ab bis sie nur noch eine Tunika und natürlich ihre Militärgürtel trugen. Corvinus öffnete erstmal die hintere Tür und rief:
    "Alwina bist du da?"


    Er wollte nicht das sie sich erschreckte falls sie da war.

    Sie kuschelte sich wieder an ihn, was ihm sehr gut gefiel. Er legte wieder einen Arm um sie, küsste noch einmal ihre Stirn und schloss auch die Augen. Das wohlige Gefühl in ganzen Körper, die frische Luft, das warme Lager und ihr warmer Körper... es war einfach nur zu schön und entspannend.
    Corvinus schlief tatsächlich wieder ein. Zu einer Tageszeit an der er das letzte mal... als Baby geschlafen hatte.


    Einige Zeit später schreckte er förmlich etwas hoch als er wach wurde und ihm bewußt das er geschlafen hatte.
    Etwas unsanft entwich ihm ein "SCHEIßE!" was er gleich bereute und versuchte sie ganz vorsichtig und zärtlich etwas wegzuschieben damit er aufstehen konnte.

    Ah daher wehrte der Wind dachte Corvinus sich.
    "Wie jetzt Respekt verschaffen. Brat den Typen eins über mit dem Optiostab wenn sie nicht spuren. Es ist echt schwer und ich gebe zu bei unseren alten Brüdern vom Contubernium Sextus lass ich es auch schleifen aber sonst.... die Brüder müssen dich alle hassen und Angst vor dir haben... na gut auch Respekt vor deinen Leistungen. Aber du musste einfach der stärkste, gemeinste und schlauste Typ in der Centurie sein. Na gut vielleicht mit Ausnahme vom Primus Pilus. Wobei du hast es auf der einen Seite ja noch einfach du warst ja mit niemanden von da in der Grundausbildung und dafür gleich um einiges schwerer weil es ja eine Doppelcenturie ist."


    Corvinus gab ihm Tipps so wie sein Vater ihn auf den Posten vorbereitet hatte. Das Ferox von ganzen anderen Grundlagen ausgehen musste beachtete er dabei nicht so wirklich.


    Erst wollte Corvinus aus dem vollen Brustton der Überzeugung sagen ´natürlich jeden Morgen` wurde dann aber tatsächlich ein bisschen Rot.


    "Naja grundsätzlich schon. Solange ich einen Tiro hab mach ich das eigentlich immer. Besonders wenn der nur die halbe Zeit für die Grundausbildung hat bevor der Feldzug losgeht..... In letzter Zeit schlaf ich aber öfter mal ... außerhalb...."

    Es herrschte eine merkwürdige Stimmung im Kopfteil der Barracke der IVten Centurie.
    Optio Helvetius Corvinus war mit der restlichen Centurie auf einen letzten Übungsmarsch und würde gleich zurückkehren. Anschließend würden die Männer den Nachmittag frei bekommen. Sie erhielten damit noch mal die Gelegenheit sich von ihren Frauen zu verabschieden, ein paar Dinge zu besorgen, Bedürfnisse zu befriedigen oder einfach das letzte Mal für eine lange Zeit ja vielleicht für immer gut zu essen und zu trinken.
    Der Scrips der Centurie Numerius Scaevius Senecio war nicht mit auf dem Marsch gegangen da er noch die letzten Vorbereitungen traf, die letzten Listen schrieb, die neuen Testamente ablegte usw.
    Auch der Centurio war entgegen seiner Absicht nicht mitmarschiert. Kurz vor dem Abmarsch war ein Bote erschienen und hatte ihm gesagt er sollte ins Principium der Legion kommen. Über eine Stunde später war er sehr wütend, selbst für ihn der eigentlich durchgehend schlechte Laune hatte, wiedergekommen. Er war sofort in sein Officium gekommen und die Tür zugeknallt. Senecio hatte ihn trotzdem fluchen hören und mitbekommen wie er sehr unsanft scheinbar seine Habseligkeiten zusammen gepackt hatte. Sehr merkwürdig das alles.
    Während Senecio schon überlegte welchen Scriba er kannte der heute Dienst in der Principia hatte um nachzufragen was da los war flog plötzlich die Tür auf.



    Centurio Spurius Siculus Celer


    "Senecio du altes Wiesel, sobald die Centurie wieder da ist holst du mir sofort den Helvetier her!"


    "Den Optio, Centurio?"


    "NATÜRLICH DEN OPTIO KENNST DU NOCH EINEN ANDEREN?"


    "Jawohl Centurio was ist denn los?"


    "DAS HAT DICH EINEN SCHEISSDRECK ZU INTERESSIEREN UND JETZT MACH! ACH JA UND BRING MIR ALLE SCRIBAS DER CENTURIEN DER II COHORTE HER WIR DÜRFEN VOR DEM ABMARSCH NOCH EINEN SCHÖNEN ANTRAG SCHREIBEN! DER TRIBUN WILL DAS IN DER ABWESENHEIT DER LEGION DIE BARRACKEN DER II BIS IV COHORTE ABGERISSEN UND DURCH NEUE ERSETZT WERDEN UND JETZT RATE MAL WER DAS SCHREIBEN SOLL?"


    Bekam Senecio als Antwort geschrien bevor die Tür wieder zuflog.

    Am Vormittag des Tages waren sie schwimmen und marschieren gewesen und nun am Nachmittag stand Waffentraining auf dem Programm.
    Corvinus hatte die Tiros in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bildete die aus der II Cohorte die alle schon ein paar Stunden gehabt hatten. Die zweite die Tiros aus der I soweit er wusste hatten diese noch kein Waffentraining gehabt. Er befahl beiden Gruppen also ihre richtigen Schilde und Schwerter abzulegen und die Übungswaffen aus Holz und die Übungsschilde aus schwerem Weidengeflecht aufzunehmen.


    Die Gruppe der Iten wies er wie folgt an:


    "Eine Runde rechts rum um den Campus laufen und dann vorne bei den Holzpfählen Aufstellung nehmen. Vor jeden Pfahl ein Mann!"


    Die andere Gruppe bekamm folgenden Befehl:


    "Eine Runde links rum um den Campus laufen und dann paarweise hier wieder aufstellen!"


    An beide Gruppen gerichtet:


    "Wer es waagt mich zu verarschen und auf halber Strecke mit einem aus der anderen Gruppe zusammenstößt oder gar meint er würde die Runde nicht ordentlich laufen können wo wir heute bisher nur einen schönen Badetag hatten wird was erleben!"


    "ABMARSCH!"



    Sim-Off:

    Am besten gebt ihr eurem Gespräch während des Marsches eine Überschrift dann könnte ihr noch weiterschreiben und man kann immer gleich sehen wo es hingehört.

    Corvinus schaute etwas skeptisch.
    "Wie sollte ich das denn sonst nehmen. Ich hab mich dir anvertraut und du hast mich ausgelacht."
    Eigentlich wollte er über das Thema gar nicht mehr sprechen vor allem weil es ja inzwischen alles passiert war und gut war.


    "Aber bevor wir jetzt über mich reden und da hab ich dir noch was zu erzählen das glaub mal, was machst du hier? Also außer dem was man deutlich sehen und hören kann? Was war oder ist denn los?"

    Lucius Helvetius Corvinus, seit gestern Centurio der IV Centurie der II Cohorte der Legio Secunda, stand da wo ein Centurio stehen sollte.


    Noch immer gingen sowohl in seinem Kopf als auch in seiner Brust die wildesten Gedanken durcheinander. Äußerlich unbewegt brodelte es in ihm drinne wie in einem Vulkan.


    Zum einen war das der Gedanke an Alwina, eher das brodeln in seiner Brust. Aufgrund seiner gestriegen Beförderung und des frühen Abmarsches heute hatte er nicht die Nach bei ihr bleiben können. Gestern hatte er sie noch einmal gesehen und sich von ihr verabschiedet. Es war ihm verdammt schwer gefallen sich aus ihren Armen zu lösen und zu gehen. Jeder Schritt war schwer gewesen und immer wieder ging der Gedanke rum der einen flauen Magen bereitete. Würde er sie wiedersehen, würde sie noch da sein wenn er zurückkam. Bei letzterem war er sich wenigstens relativ sicher.


    In seinem Kopf dagegen tobten ganz andere Dinge. Noch lebhaft konnte er sich an das Gespräch gestern mit Centurio Celer erinnern. Dieser hatte ihm mitgeteilt das er ab sofort Centurio war und die IVte Centurie bei dem Feldzug kommandieren würde. Dabei hatte er kaum seine Wut über diesen Schritt in Zaum halten können. Denn Celer musste hier bleiben und würde eine der neu aufzustellenden Cohorten ausbilden. Eine wichtige Aufgabe aber Corvinus konnte natürlich verstehen warum der erfahrene Mann wütend war. Auch die anderen 5 Centurios der II Cohorte hatte ihm mitgeteilt was sie von seiner frühen Beförderung hielten. Als Centurie der IVten Cohorte war Corvinus Princeps Posterior und stand damit eigentlich über den Centurios der Vten und VIten Cohorte, den Hastatus Prior und Hastatus Posterior. Und auch wenn er es gleich gesagt hatte, wurde ihm gleich mitgeteilt das dies nicht so wäre und er der rangniedrigste Centurios der II Cohorte sei.
    Corvinus hatte sich vorgenommen ihnen und auch dem Legaten, der ihn so früh befördert hatte, aber auch allen anderen zu beweisen das er würdig war, trotz seines jungen Alters diesen Posten zu besetzen. Ihm persönlich kam es durch die lange Vorbereitung durch seinen Vater sowieso eher so vor als wenn er schon knapp 12 Jahre unter den Adlern diente und nicht erst knapp 3.


    Gestern hatte er auch noch lange Briefe geschrieben, einen für Alwina, einen für seine Eltern und einen für seinen Vetter Varus der ihm aus Rom geschrieben hatte.


    Um sich von seinen Gedanken zu befreien blickte er sich etwas um. Er hatte den jungen Gaius Artorius Regulus direkt links hinter sich eingegliedert. Er war ebenfalls weit vor einer normalen Zeit zum Legionär befördert worden und auch wenn er der einzige in der IVten Centurie war wollte Corvinus ihn im Auge behalten.


    Der Haruspex brauchte scheinbar noch etwas und Corvinus nutzte die Zeit für ein eigenes Gebet. Er hatte an die Innenseite seines Schilder von einem kunstfertigen Legionär nicht nur seine Initalien einritzen lassen, dass hätte er auch noch selber geschafft, sondern auch eine Nachbildung eines Mithrasbildes. So betete er ruhig und nur für die direkt umstehenden Legionäre zu hören:


    "Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Lass mich ein guter Führer sein
    auf dass ich keine Schande
    über meine Legion bringe.
    Lass mich mir und meiner
    Familie Ehre bringen
    und deinen Ruhm mehren."

    Auch wenn sein Vorhaben ein anderes gewesen war, so ließ er sich diese Einladung natürlich nicht zweimal sagen. Bei aller Neugier wie es wohl war es von "außen" mitzuerleben, war es doch viel besser dabei zu sein. Dadurch das er so lange zugesehen hatte war sein Verlangen, auch wenn er nicht gedacht hätte das das noch geht, sogar noch stärker als die vorangegangenen Male. Mit großer Intensität sorgte er also dafür das sie wieder eins wurden. Und es wurde mit jeder Bewegung stärker und Intensiver. Fast hatte er schon Bedenken sie oder sich selber zu verletzen, da kam wieder dieser Rausch. Wild zuckend, stöhnend und mit verdrehten Augen genoß er wieder diese kurze Zeitspanne.
    Dieses mal hatte ihn irgendwie merklich mehr erschöpft als die Male davor. Er musste mehrmals tief durchatmen und ließ sich ächzend auf den Rücken fallen und seine Lungen pumpten ein paar weitere Atemzüge Luft in seine Lungen. Aus einem Reflex heraus beugte er sich dann noch einmal vor und zog sie wieder halb auf sich. Es fühlte sich nach der Vereinigung immer so schlimm an wenn sie nicht nah bei ihm lag.
    Auch wenn es schon merklich wärmer war, war ja gestern erst Flora gewesen weshalb er noch eine Wolldecke über sie beide zog bevor sein Kopf endgültig nach hinten viel.
    Er musste erst einmal die Augen schließen und kurz verschnaufen.

    Mann den Kleinen hatte es ja ganz schön erledigt. Dachte Corvinus so und erinnerte sich an einige Gelegenheiten in seiner "Kindheit" in der er ausgebildet wurde und wo ihm nach einem mehr als anstrengendem Tag "Kurz die Luft weggeblieben war".


    "Warte mal eben", sagte er und verschwand kurz.
    Sie bildeten im Moment ja am laufenden Band Tiros auf dem Campus aus. Dabei war die sowieso schon anstrengende Grundausbildung noch mal um einiges intensiviert worden da die meisten Tiros auf den anstehenden Feldzug mitgenommen werden sollten. Deshalb brach da öfter mal einer zusammen und die Capsari hatten da solche "Notfallpakete" bereit gestellt. Eines davon schnappte Corvinus sich jetzt aus den Hütten und kam zurück zu Ferox.


    Er reichte ihm zunächst einen Schlauch mit Posca:


    "Hier, vertreibt den Geschmack nach Katzenschieß im Mund durch einen bekannten schlechten Geschmack!"


    Anschließend pullte er zwei drei Datteln oder sowas, irgendein Trockenobst welches gehörig Kraft zurückbringen sollte nach einem Zusammenbruch, aus einem kleinen Tonkrug und reichte sie Ferox.


    "Hier das hilft ganz gut. Eigentlich sollte ich dich hier ja in deiner Kotze liegen lassen. Ich bin nämlich immer noch sauer auf dich wegen der Sache in der Taberna letzte Woche. Aber das kann ich meinem Bruder ja nicht antun. Wir sollten zusehen das du wenigstens in einer der Hütten hier gehst. Regnet doch ordentlich und so fertig wie du bist.... nicht das du noch krank wirst und den Feldzug nicht mitmachen kannst."

    "Ouch..", entwich ihm ein tiefer Ausatmer als sie ihm sagte das er sie komplett falsch verstanden hatte.
    Er war immer noch vollkommen geprägt von dem Gefühl welches ihn eben erfüllt hatte. Nun konnte er seine eine Schwester verstehen die mal Wochenlang fertig war nachdem sie sich unglücklich verliebt hatte. Damals hatte er nur den Kopf über sie geschüttelt. Er würde sich so schnell es geht bei ihr entschuldigen.


    Die Worte taten gut. Ebenso die Nähe und das streicheln. Doch er braucht noch einen Moment und konnte zunächst nur nicken und leise sagen:
    "Ich mag Hunde gerne...."


    Er richtete sich wieder auf und nahm sie in den Arm und gab ihr einen langen Kuss. Hielt sie danach aber immer noch im Arm, ganz so als wollte er sich versichen das sie wirklich da war. Er bemerkte, von den Gefühlen fast übermannt das sich sogar fast Tränen der Erleichterung in seinen Augen gesammelt hatten. Nur mit Mühe konnte er verhindern das sie die Augen verließen. Auch deshalb hielt er sie noch länger fest. Die tiefe innige Beruhrung half wieder Ruhe in seinen Körper zu bringen, den Schmerz im Herz zu vertreiben. Noch immer war ihm etwas übel aber er trennte sich schließlich und sah ihr in die Augen.


    "Entschuldige meine Dummheit und meine Zweifel. Ich bin so unerfahren was das angeht... und das hat mich eben echt umgehauen. Ich habe noch nie so etwas gespürt... es hat sich angefühlt als ob man mit ein Dutzend Schläge in den Bauch verpaßt hätte und mein Herz durchbohrt. Ich bin so dumm das ich dir so etwas zugetraut habe... so an die gezweifelt habe... kannst du mir dummen Ochsen verzeihen?"

    Er merkte wie sie reagierte und war zugleich fasziniert und erregt. Er hatte nicht gewußt das es auch so zu gehen schien. War das auch anders herum möglich... er konnte es sich nicht vorstellen. Aber selbst er bemerkte wie es ihr gefiel und was sich anbahnte. Das warme Gefühl der Liebe und Zuneigung zu ihr in ihm ließ ihn weitermachen ohne an sich zu denken. Irgendwo empfand er auch eine Art Befriedigung dabei als er sah und merkte wie sie es genoß.
    Er machte weiter, wurde etwas forscher, lösste seinen Mund von ihrem und benutzte seine Zunge an der Stelle wo eben noch die Hände waren. Während die Hände über ihren Körper wanderten und gestützt auf ihre Reaktion nach Stellen suchten die weiterführen würden und das "Ende" bringen sollten.

    Als sie aufstand wollte er erst protestieren aber die Hand und die Worte ließen diesen im Keim ersticken. Er lächelte sie in freudiger Erwartung an und sagte:
    "Nichts lieber als das meine Geliebte und wir sollten jede Stunde bis zur letzten Sekunde ausnutzen."
    Bereitwillig folgte er ihr war er doch hier in dem Haus fremd.

    Corvinus wartete bis auch der letzte Tiro mit Floss es geschafft hatte und holte dann alle drei Legionäre und Hilfsausbilder die er dabei hatte zusammen. Er sprach kurz mit Ihnen.


    Dann trat er vor die große Gruppe und brüllte sie an:


    "So der Tag ist noch nicht mal halb vorbei. Ihr werdet jetzt in Marschformation mit einem kleinen Schlenker zurück zum Castellum marschieren. Das unter Beobachtung und Leitung meiner drei Hilfausbilder. Ich selber werde mich noch ein wenig mit den 5 Landratten beschäftigen. Aber freut euch nicht zu früh wir sehen uns heute noch. Im Castellum angekommen werdet ihr eure Ausrüstung auf Waffentraining am Nachmittag vorbereiten und falls euch dann noch Zeit bleibt dürft ihr etwas Essen."


    Corvinus legte eine Marschordnung fest, sie würden in Doppelreihen marschieren und nannte dazu immer ein Namenspaar. Das letzte, für die Spitze des Zuges lauteten
    "Gaius Artorius Regulus und Tiberius Quintilius Tacitus!"


    Er gab danach noch Legionär Philogenes, dass war der stoische den Regulus schon vom vormaligen Waffentraining kannte, Anweisungen und die beiden Tirones würden bei guten Ohren verstehen können.
    "Nachfragen..... Abfragen.... Grundwissen."


    Dann drehte Corvinus sich um und ging zu den 5 übrig gebliebenen Tirones während im Hintergrund der Befehl zum Abmarsch kam.


    Gut eine Stunde später folgte Corvinus auf dem direkten Weg in Richtung Castellum. Drei der Tirones hatte er noch soweit gekriegt das sie bleiben durften die anderen beiden, den man das deutlich ansah, würden in die Cohorten versetzt werden die nicht am Feldzug teilnehmen.

    Corvinus hatte es tatsächlich nicht begriffen. Dabei waren die Worte doch eigentlich mehr als verständlich verpackt gewesen. Er biss leicht auf die Zähne und wenn er alleine gewesen wäre hätte er sich selber in die Schnauze gehauen. Was ja nicht heißt das er das gleich noch nachholen könnte.


    Wie er sich eben schon vorgenommen hatte spannte sich sein ganzer Körper das das Leder leicht knarzte und er legte einen Gruß hin der die Luft förmlich durchschnitt.


    "Verstanden Centurio.. Danke Centurio!"


    Anschließend machte er auf der Stelle kehrt und marschierte im besten Marschschritt aus dem Officium.

    Obwohl es durch das Porta Principalis Dextra kürzer gewesen wäre waren die Truppen die für die Teilnahme am Feldzug eingeteilt worden waren natürlich durch das Haupttor des Lagers, dass Porta Praetoria hinausmarschiert.
    Vorneweg natürlich die I Cohorte. Direkt dahinter aber gleich die II Cohorte und in ihr in den Reihen der IV Centuria, Corvinus.
    Seine Gedanken waren in wilden Kreisen unterwegs.
    Hatten sie an alles gedacht
    Mitleid mit den Männern der Cohorten die hier in Mogontiacum bleiben mussten
    Neid auf die Männer der Cohorten die hier in Mogontiacum bleiben durften
    Aufregung über den bevorstehenden Feldzug
    Ein wenig, tief versteckte Angst, vor dem bevorstehenden Feldzug
    Stolz als mitsamt seiner Kameraden durch die Stadt und auf das Feld vor der Stadt marschierte
    Suche ob er sie irgendwo noch einmal sehen konnte


    Wegen dieser Gedanken schaffte er es nur mit Mühe den richtigen Schritt zu halten.
    Schließlich kamen sie an dem Punkt an wo sie Aufstellung nehmen sollten und warteten auf die Ansprachen und auf den Haruspex.

    Nun kam ein Moment wo sehr deutlich wurde das Corvinus eben fast ausschließlich eine Unterhaltung im Militär oder militärischer Umgebung führen konnte. Da war er inzwischen durchaus erfahren und verstand nur selten irgendwelche "Details" nicht.
    Das hier aber war was völlig anders und dazu noch was sehr neues. Sein Erfahrungsschatz und Wissen war eher auf dem Niveau eines Säuglings.
    So verstand er überhaupt nicht, nicht mal im Ansatz das Alwina ihn hochnehmen wollte.


    Eben hatte er noch gehofft aber die folgenden Worte trafen ihn jeder wie ein Tiefschlag. Ja er wich sogar einen Schritt zurück.
    Jäger...kräftige Stimme... nimmt es mit den stärksten Männern auf... ihr werdet euch aneinander gewöhnen.... er hat vor dir auf mich geachtet und wird es wenn du nicht da bist... sein Name ist Ingrim waren die Worte die bei ihm im Kopf ankamen und hängen blieben und jedes einzelne wie ein Schlag war.
    Doch das schlimmste kam noch
    ich war mit ihm auch mal bei den Bienen... und im Wald und sie lächelte dabei noch. Es fühlte sich gerade so an als ob sein Herz brechen wollte. Er fühlte den Schmerz körperlich und griff sich an die Brust.


    Doch es war immer noch nicht vorbei
    ...du wirst mich mit ihm teilen müssen... alles davor war nicht bei ihm angekommen.
    Konnte das wirklich sein... hatte sie ihn so getäuscht. Seine Gefühle und sein Herz welches zu brechen drohte schrien NEIN aber sein Verstand wollte ihm sagen DOCH SIE HAT ES DOCH GERADE SELBER GESAGT


    Der Kuss auf die Wange nahm er wie durch einen Schleiher war, die Worte mit dem Geruch und der Stimme unverständliches Hintergrundgeräusch.
    ich dulde keine Eifersucht.... versprich mit mit ihm klar zu kommen .... Bitte verstand er wieder.


    Er musste sich an die Wand lehnen. Das war der schlimmste Moment seit langem wenn nicht in seinem ganzen Leben. Ihm war richtig Übel... er würde solange weg sein und dieser dieser Ingrim würde soviel Zeit haben ihn vergessen zu machen..... Doch was sollte er tun. Bei allem Schmerz war da auch ein riesiges Gefühl von Liebe für sie und wenn er jetzt Nein sagen würde... würde sie gehen.... Er konnte es nicht riskieren... bei allem Schmerz.


    Er merkte wie ihm etwas schwindelig wurde und er ein ganz schwaches und leises:
    [SIZE=7]"Ich verspreche es.... Ich liebe dich über alles.... und ... und wenn es das ist was du dir ... wünscht?"[/SIZE]
    Er schaute ihr in die Augen und seine spiegelten Angst, Verlust, Schmerz und vielleicht auch ein kleines bisschen Wut, Verzweiflung und Eifersucht wieder.