Der kleine Dicke da war der Koch und Herr über alles, was es in diesem Raum des Hauses gab. Mit großen Augen folgte sie seiner Handbewegung. Das war mehr als sie sich vorgestellt hatte. Alwina ließ sich nicht lange bitten und machte den Anfang. " Salve Pausias, ich bin Alwina. Ich soll dir hier helfen, was die Vorräte für den Winter angeht und was es sonst zu tun gibt." Beeindruckt von allem was es hier zu sehen gab, begann sie einen kleinen Rundgang durch die cucina. Sie wollte alles aus der Nähe sehen und begann gleich mit Fragen. " Gibt es hier jeden Tag frisches Brot ? Was kochst du alles? Hier riecht es gut, was ist das?" Sie hatte neugierig ihre Nase in ein Töpfchen mit einem fremdartigem Gewürz gesteckt.
Beiträge von Alwina
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Das war nicht zu fassen. sogar der Barbier kannte Valgiso. Welcher freie Germane ließ sich freiwillig die Haare schneiden? Beim Bart war es anders. Entweder bartlos oder ordentlich gestutzt. Sie musterte Valgiso, die kurze Haartracht stand ihm und an seinen Kräften hatte er scheinbar nichts eingebüßt. bedachte man das mit dem gestohlenen Boot waren die Götter ihm nicht mehr 100 prozentig zugetan. Ganz genau genommen eigentlich wieder doch. Pharos hat es wiedergefunden. Ach wie kompliziert hier einiges war. Sie sehnte sich nach ihrer Sippe, dem Langhaus. Nichts davon gab es mehr. Sie musste hier Fuß fassen ob sie wollte oder nicht. Das hieß Beobachten und Lernen.
" Salve Tasgetius." grüßte Alwina den Barbier, an Valgiso vorbeischauend. " Dich kennen hier sehr viele Leute Valgiso. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dir, der Barbier, oder kommt mir das nur so vor?" sie lächelte verschmitzt.
Sie blieb hinter Valgiso stehen als er an die Tür des Hauses Magonidas klopfte. Alwina überlegte ob cornutus heute Türdienst hatte. Sie mochte den älteren ehemaligen Soldaten -
Ein Thing hatte Alwina noch nie miterlebt. Sie fanden regelmäßig statt. Mehrere Sippen trafen dann zusammen und hielten Gericht. Außerdem durften nur Männer daran teilnehmen und hatten Stimmgewalt.
Hier tat das ein Richter. Einer allein bestimmte was der Dieb für eine Strafe bekam. War das dann auch im Interesse aller? Was zerbrach sie sich darüber den Kopf.
Valgiso erklärte gerade was man machte, um das Boot dicht zu bekommen. Das war also kalfatern. Sie sah sich die Stellen ganz genau an.
Weiter ging es zu Pharos Boot. Ein Mast, ein gleichmäßig dicker Stamm in der Mitte des Bootes. Alwina schaute nach oben. Ein langer Stamm. "Er hat Schiffe gebaut? Wo hast du das gelernt Valgiso?" Sie blinzelte in die Sonne. " Ich komme gleich mit zu Magonidas. Du willst doch zu seinem Haus?" -
Alwina nickte zu dem was er sagte. Sie war sehr gespannt auf die Küche. Ein extra Raum nur für's Kochen. Das hörte sich schon fantastisch an. Es war hier eben alles anders. Bis jetzt hatte sie darin keinen Nachteil gesehen, außer das man sich in dem großen Haus verlief, wenn man nicht aufpasste.
" Gut. ich gehe in die Küche. Recht vielen Dank, das ich hier arbeiten und wohnen darf." Phaeton war etwas merkwürdig aber nicht bösartig. Das Benehmen war sicher auch seiner herausragenden Stellung geschuldet.
Alwina hatte sich nochmals bedankt und macht sich auf den Weg zur Küche. Der Koch hieß Pausias und Anaxandra hatte gesagt, sie sollte sich vor ihm in acht nehmen. Nun denn, auf in die Küche.
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Die zwei Alten waren zu komisch. Einer blieb dem anderen nichts schuldig. Alwina lächelte, oh ja sie lächelte, mit Mühe verbiss sie sich laut Los zu lachen. Sie konnte kaum noch, sah zu den beiden, begutachtete Capito . " Lass ihn doch, das einzige Vergnügen neben der Zänkerei mit dir, was er noch hat. Wenn ich euch beide so ansehe." Jetzt konnte sie doch nicht mehr, lachte laut los. Mit Mühe beherrschte sie sich wieder. " Entschuldige, aber das bot sich gerade so an. ja und damit ihr beide wisst mit wem ihr es zu tun habt. Alwina, Tochter des Otger."
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Das Geld, gestohlen, in Mogontiacum. Dazu noch eine große Summe und Valgiso's Boot. Valgiso war leichter zu merken fand Alwina. Aber was sollte das viele Geld auf der anderen Seite des Rhenus? Dieser Dieb hatte die härteste Strafe verdient, es war ja nicht unerheblich, was er da getan hatte. Wäre er aus ihrer Sippe gewesen, hätte man ihn ausgestoßen und zum Vogelfreien erklärt.
" Was wird der Dieb für eine Strafe bekommen, wenn man ihn erwischt?" fragte Alwina und während sie zu Valgiso sah, blieb Pharos stehen. Unsanft lief Alwina auf, sah verdutzt an Pharos vorbei. Einen Grund musste es geben, das er stehen blieb.Sie standen vor zwei Booten. So sah ein Boot von unten aus. Es hatte die Form eines Daches, stellte Alwina fest. " Magonidas? Bei ihm wohne und arbeite ich. Ich wusste gar nicht, dass er nach einem Dieb sucht." Sie sah sich das Boot genauer an. " Was wird denn jetzt mit dem Boot gemacht?"
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Das waren ganz neue Eindrücke. Menschen über Menschen auf den Bänken. Alwina hatte sich einen Platz ergattert. In ihren Händen, Honigbrot und Haselnüsse. Von diesen Spektakeln hatte ihr Vater erzählt. Männer kämpften gegeneinander zur Schau. Der Sinn erschloss sich Alwina nicht richtig. Männer kämpften um ihre Sippe zu verteidigen, aber nicht aus Spaß gegeneinander. Nur so konnten sie Ruhm und Ansehen erringen. So erkämpften sie sich ihren Platz in der Sippe.
Aufgeregt knabberte sie ihre Nüsse und biss vom Honigbrot ab. Ihr Blick ging zu ihrem Nachbarn. Neben ihr der ältere Mann sah aus, als ob er das alles kannte und genauso angespannt auf den Beginn des Spektakels wartete wie sie. -
Das war ein normaler germanischer Haushalt, 20 Personen. Das war keine schwere Aufgabe, dafür die Vorräte einzulagern, was die Grundnahrungsmittel betraf, die sich hier hielten. Mit den anderen Sachen, das musst der Koch ihr erklären. Ihr erster Arbeitsplatz war demnach die Küche. " Ja, die Küche geht. Ich werde zurecht kommen."
Was Phaeton dann ansprach, war für Alwina erst unverständlich, mit weiteren Ausschmückungen und Erklärungen dann sehr verständlich. Ihr blieb die Spucke weg. Er glaubte, dass sie vor ihrer Hochzeit mit einem Fremden das Bett teilen würde? Was dachte er sich da. " Nein das kommt für mich nicht in Frage." sagte sie sehr deutlich. Diese Familie hatten Sitten, die für sie befremdlich waren. -
Sie würde stören, aber das störte sie nicht? Na das ging ja lustig weiter mit den zweien. Domitius Massula war ein Spaßvogel. " Ja gut, dann lauf ich hinter unserem Leuchtturm her." Sie kicherte. Pharos war mindestens ein und einen halben Kopf größer als sie. Mit den Äxten und Planken? das wunderte sie ein bisschen, wer ließ denn so wertvolles Werkzeug auf dem Boden herum liegen.
Sie hörte ungewollt dem Gespräch zu. Wieder ein Wort mit dem sie nichts anfangen konnte. Aureus, was war das ? Diesmal fragte sie nicht , merkte sich den Begriff. In der Werft fand sie heraus was es war. Moment er sagte das es nicht sein Geld sei? Aureus war Geld. Dinarius und Sesterzius wusste sie zu unterscheiden. Aureus war ebenfalls eine Münze. Wozu brauchte man so viele Münzen? Ein Stück Silber zum Tauschen reichte völlig aus, das zu bekommen, was man brauchte. " Du weißt woher es kommt, dann kannst du es zurückgeben und der Besitzer wird sich freuen. Aber er sollte dir für die Nutzung deines Bootes einen Teil überlassen." -
Gegenden, die sie nicht kannte, die ihr nichts sagten. Sugamberer, ein Stamm wie ihrer? Wieder was neues. "Ich gehörte zu einer Sippe der Hermunduri, weiter aus dem Osten, 4 Tage von hier." erklärte sie. Der lange hatte auch einen Namen bekommen. Naja man rief ihn Pharos, war auch ein ziemlich langer Kerl. Groß wie ein wandelnder Leuchtturm, was ist ein Leuchtturm? Was war eine Werft und was war das Kalfatern? Alwina zog die Augenbrauen hoch. Mit den Begriffen konnte sie rein gar nichts anfangen. Fragen über Fragen. Sie wollte wissen was sich dahinter versteckte, von was die Beiden redeten. Alwina sah zu dem Schiff, was immer noch beladen wurde. Die Werft hörte sich interessanter an. Ihr blieb nichts anderes übrig als zu fragen. " Darf ich mit auf diese ... Werft? Natürlich nur, wenn ich euch nicht störe."
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Wie kalt die Winter waren, wo der Koch herkam wusste sie nicht. Weiter als bis zur nächsten Siedlung war sie nie gekommen. Das sie alleine nach Mogontiacum gefunden hatte, war schon ein Wunder. Nicht ganz, ihr Vater hatte ihr vieles beigebracht. Nach dem Beeren sammeln musste sie schließlich wieder nach Hause finden. Da war es gut zu wissen in welcher Himmelsrichtung ihre Siedlung lag. " Es ist immer gut, einen Vorrat für den Winter zu haben, man weiß nie wie kalt und lang er wird. Pausias und ich werden uns sicher einigen, was gebraucht wird. Wie viele Menschen gehören denn zur Familie? " Nach der Anzahl der Bewohner konnte Alwina ungefähr überschlagen was eingelagert werden musste, um gut über den Winter zu kommen.
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Aha, der namenlose war gar nicht so namenlos. Ihr Lächeln wurde immer breiter. Sie hätte beinahe losgelacht, als sie sah, wer da hinter Domitius Massula aufgetaucht war. Alwina war schneller als Domitius Masulla. " Nein, dazu ist er mit deinem Erscheinen nicht mehr gekommen. Aber der namenlose trägt einen Namen, soweit waren wir. Du hast sogar einen richtigen Namen, Valgiso." Sie nickte anerkennend. War das ein lustiges aufeinander Treffen. " Das ist der rothaarige, den du gesucht hast. Meine Name ist Alwina. " sagte sie unumwunden zu dem hageren, rothaarigen. " Seid ihr beide von hier? Gehört dir etwa das Boot, Valgiso?" So ein großes Boot, einmal rauf ansehen und wieder runter, das wäre was. Gehörte es Valgiso, durfte sie es sich vielleicht ansehen.
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Aus ihren Beobachtungen gerissen, sah sie den Fremden verdattert an. " Salve? Achso. Salve. Ein hagerer Kerl ? Leuchtend rote Haare? Nein, nicht gesehen. Mir ist nur ein namenloser, fragender Kerl über den Weg gelaufen. " Ein kurze Musterung ihres Gegenüber. " Etwas größer als ich, braunes Haar, kräftig, graue Augen." Sie lächelte verschmitzt und stand auf, strich ihren peplos glatt. " Falls ich den hageren rothaarigen Kerl sehe, soll ich ihm was vom namenlosen ausrichten? " Sie warf ihre Haare mit Schwung nach hinten und reckte sich stolz, ein herausforderndes Lächeln im Gesicht. " Alwina, Tochter des Otger."
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Die Winter waren kalt in Germanien. Alwina beunruhigte das nicht sonderlich. Sie war es gewohnt. Das es bei Anaxandra so eine Aufregung verursachte, begriff sie im ersten Moment nicht.
Sie waren bei Phaeton angekommen. Anaxandra wurde zu ihren Arbeiten geschickt. Alwina stand vor dem kleinen Schreibtisch. Sein Aussehen war für sie fremd, außergewöhnlich. Sie musste sich Mühe geben ihn zu verstehen. " Heilsa, Phaeton." sollte sie Vilicus sagen? beide Namen waren schwer auszusprechen. " Der Hausherr hat es so mit mir ausgehandelt." bestätigte sie seine Frage. " Weißt du über den Winter hier in Germanien bescheid? " fragte sie unumwunden. Fragen kostete nichts. Sie wusste was auf sie zukam und machte sich dabei weniger Gedanken um sich.
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Noch kälter? Es war noch gar nicht kalt. Es war erst Herbst. " Es wird noch kälter Anaxandra. Zum nächsten Vollmond, vielleicht eher vielleicht später. Wollene Sachen sind das beste Mittel gegen Kälte. Schnee wird fallen. Die Wege werden unpassierbar." Sie dachte zurück. "Bis dahin hatten wir Mieten angelegt und die Vorratshäuser aufgefüllt. Das Heu für die Tiere eingeholt."
Alwina ging hinter Anaxandra her. " Die gut genährten Tiere, die alt genug waren, wurden geschlachtet, das hat Futter gespart. Mein Vater hat meist die Hinterkeulen der Schweine in den Rauch gehangen. Das Fleisch wurde länger haltbar, zart und hatte einen wunderbaren Geschmack."
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Von einem neuen zu Hause war es gut zu wissen, wie es aussah, was es alles gab. Nach dem Motto hatte Alwina nach ihrer Arbeit angefangen,sich in Mogontiacum umzusehen.Das Forum und die Markthalle kannte sie. Vor der Thermae hatte sie ratlos auf das Schild gesehen,auf dem die Öffnungszeiten standen. Diese Örtlichkeit blieb ihr wohl verschlossen, wenn sie nicht lesen konnte. Anaxandra konnte ihr da vielleicht helfen.
Blieben die Tempel,die Tavernen, das Castellum und der Hafen. An dem war sie angekommen.Einen Hafen hatte sie zuvor nie gesehen oder betreten. Schiffe gab es keine wo sie her kam. Staunend sah sie sich die, für sie, riesigen Gebilde aus Holz an. Männer schafften Säcke und Amphoren auf ein Schiff. Alwina reckte den Hals. Wie viel in so ein Schiff passte war für sie schwer zu erfassen. Ein Stapel Säcke lud zum Sitzen ein. Sie machte es sich gemütlich und sah den Männern beim Arbeiten zu.
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Das Essen zog sich hin. Hinunterschlingen war nicht nötig, es machte ihnen keiner streitig. Der Metkrug wurde mit jedem Schluck leerer. Alwina bekam Farbe. Satt und leicht angeheitert, hüpfte Alwina von der Mauer. " Ich muss gehen, der Händler wird auf meine Antwort warten." Sie bedankte sich für das Essen und die Fibel. " Wir sehen uns wieder, du weißt wo du mich findest."
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" 5000 Legoinäre oder fast, jedenfalls hat das Fontinalis gesagt." Alwina drehte eine Stück Brot zwischen den Fingern. " Dann weißt du gar nichts von deiner Familie, das ist traurig." sie steckte das Stückchen Brot in den Mund und kaute.
"Lass uns zum Vilicus gehen. Ich bin gespannt, was ich im Haus zu tun bekomme." Sie wischte sich die Hände ab, ließ den Umhang auf dem Bett liegen und war bereit zu gehen.
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"Ah hm...,bei uns hat alles was die Sippe betraf mein Vater geregelt, er war der Sippenchef." Alwina kaute an der nächsten Beere." Mutter hatte den Haushalt unter sich. Sie hat bestimmt, was es zu Essen gab, wer im Haus welche Arbeiten zu verrichten hatte."
Die Fibel lag oben auf, Alwina wischte sich die Finger am Umhang ab, holte sie raus und legte sie auf die Handfläche. " Die habe ich heute neu dazu bekommen. Für das Stopfen einer Tunika. Das war meine Bezahlung. Ich habe ihm versprochen, dass ich seine Tunika weiter ohne Bezahlung nähe. Die Fibel ist mehr Wert als nur ein Loch in einer Tunika." Sie drehte die Fibel auf der Handfläche. "Er ist Legionär hier in Mogontiacum, heißt Fontinalis. Kennst du vielleicht."
Alwina legte die Fibel zurück. " Du bist SKlavin. Das ist ungefähr so wie bei uns die Unfreien.Hatten deine Eltern Schulden? Oder haben sie gegen die Sippe von Magonidas im Kampf verloren? Wieso bist du Sklavin?"
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Hier ging es wie in ihrer Familie zu, es gab gute und weniger gute Mitglieder und Mitbewohner. Alwina merkte sich die Namen. " Was ist ein Vilicus?" fragte sie neugierig. " Ich bin ein bisschen aufgeregt. Hier gibt es soviel neues zu sehen,zu hören, zu lernen." nebenbei hatte sie angefangen den Korb auszupacken.
Das Tuch mit Pilzen, eines mit Beeren, darunter die Schale mit frischem Käse, Brot und ein kleiner Krug mit Met.Im Korb ließ sie ihre zweite Untertunika, das einzige Bekleidungsstück außer dem was sie an hatte und ganz unten die kleine Schmuckschale mit Bernsteinkette,zwei Armreifen aus Silber,einem Fibelpaar aus Bronze und der neuen Fibel von Fontinalis." Die Pilze muss man kochen, die Beeren kann man so essen, willst du probieren? Nimm dir auch vom Käse und Brot, kannst du alles essen. Hier das ist Met aus Honig gemacht." Alwina nahm sich eine Brombeere. Ihre Lippen und Zähne wurdem vom Saft ganz dunkel.