Die Legionäre konnten gut schwimmen.Der Rotschopf war ein Kindskopf.Sie kicherte, ihr Vetter hatte sich beim Reinspringen den großen Zeh gebrochen, war an einen Stein gestoßen. Kannte man das Ufer nicht,war es besser vorsichtig hineinzugehen.Vergessend, dass sie heimlich zuschaute, wühlte Alwina in ihrem Korb nach einer Buchecker. Erschrocken sah sie runter zum Ufer,das war zu laut. Sie griff nach ihrem Korb und zwängte sich durch das Gestrüpp. Weg vom Ufer, am besten zurück in die Stadt. Ihr Korb war halbvoll, mit Nüssen und ein paar Eckern. Das reichte für heute.
Beiträge von Alwina
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Das Säckchen mit dem Geld band sie an ihrem Gürtel fest. Alles für den Einkauf und wenn etwas übrig blieb, durfte sie sich davon etwas kaufen.Das war sehr großzügig. „ Der Korb wird voll, das verspreche ich dir. Wird es mehr, lasse ich es zum Domus Magonidas schicken. Hier wird keiner verhungern.“ Sagte sie scherzend zu Pausias. Ihren Korb hatte sie leer geräumt und geschultert. Heute Abend wollte sie sich das Haus genauer ansehen. Sie suchte Platz für einen Webstuhl. Der Hausherr musste nur zustimmen. Bis dahin konnte sie Wolle zu feinem Garn spinnen und selbst färben oder eine Färberei suchen. „ Bis dann. Im Lager steht ein Korb Bucheckern, einer mit Eicheln und einer mit Haselnüssen und getrocknete Pilze, 4 Säckchen aus dünnem Leinen, hängen im Regal.“ Man hörte die Tür zuklappen, weg war sie.
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Hier gab es viele Haselnüsse. Alwina sammelte sie geschwind in ihren Korb.Stimmen? Sie drückte mit einer Hand die Äste zur Seite und sah vorsichtig daran vorbei. Das war Fontinalis, dieser Ungenießbare und ein Rotschopf. Was machten die da am Ufer? Alwinas Neugier war geweckt. Sie sammelte die restliche Haselnüsse um ihre Füsse auf und schlich sich zum nächsten Busch, näher an die Legionäre heran. Sie wollten Schwimmen, das war es. Das musste sie verfolgen. Sie war gespannt, wie sich die Legionäre anstellten. Schwimmen war einfach, konnte man es. Sie hatte es an einem See gelernt.
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Wie recht er hatte. Kochen war eine Kunst. Was sollte man kochen um viel hungrige Mäuler zu stopfen, wenn die Vorräte alle waren. Pausias war gut genährt, das sagte der kleiner runde Bauch und sein feistes Gesicht. Es war unvorstellbar für Alwina, dass er Hunger kannte.
Alwina stand stocksteif da, als er sie umarmte und ihr links und rechts einen Kuss gab. Erst wollte sie erbost darauf antworten, was er sich einbildete, hielt sich aber zurück. Er machte keine weiteren Anstalten, es war sicher so eine Art Begrüßungsritual, dachte sie bei sich.Das musste sie sich merken.
" Gemüse und Früchte? Auf dem Markt waren römische Händler, die haben Gemüse und Früchte angeboten. Zwiebeln, Knoblauch,Möhre, Rüben, Linsen, Erbsen und dicke Bohnen kenne ich, aber das andere war mir fremd. Wir haben viel im Wald, am Weg und auf der Wiese gesammelt.Pilze, Beeren,Kräuter, Bucheckern, Eicheln..." Es gab viel im Wald, das musste man nicht auf dem Markt kaufen. Nur die Jahreszeit schränkte die Vielfalt ein. Mit frischem Grünzeug war nichts mehr. Das gab es erst im Frühjar wieder. " Ich gehe auf den Markt und werde die Händler fragen, was sie im Winter alles verkaufen."
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Die Wegbeschreibung war zu merken. Links, recht, hoch, sie fand das schon. Das Essen..., nun, sie überließ es ihm, was er holte. " Nicht mögen? Es ist nicht unbedingt die Küche die ich kenne, aber essen kann man das meiste. Ich werde sehen, was du zu bieten hast. " Das war rein auf das Essen bezogen. Sie trank ihren Met aus. Es reichte für heute. Mit einem Rausch in der Küche würde sie von Pausias Schelte bekommen. " Wir sehen uns morgen. Ich muss in der Küche helfen."
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" Valgiso!" rief Alwina erfreut, drehte sich zu schnell nach ihm um und verschwappte den guten Met. " Ach bei...." murmelte sie verärgert vor sich hin. Ihre Freude wurde jedoch nicht wesentlich dadurch getrübt. Ihre Finger klebten, kein unabänderliches Missgeschick. " Willst du wirklich nicht?" Sie hielt ihm ihren Becher hin. " Es gibt besseren." sagte sie entschuldigend. " Zum Beispiel meinen. Den ich heimlich in Pausias Küche gemacht habe." das bemerkte sie am Rand. " Sag bloß du kennst Capito und Bellicius. Mit ihnen wird mir nicht langweilig. Es ist hier ziemlich aufregend. Gladiatoren, so was habe ich noch nie gesehen."
Das Vorprogramm begann. Sie war richtig aufgekratzt. " SIEH NUR. OOOHHHHH, WAS FÜR EIN SPRUNG !!" Alwina war begeistert. War das ein Erlebnis.
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Seine Arbeit im Domus Magonidas hatte sie über ihr Gespräch miteinander ganz vergessen. Ach, im Frühjahr oder Sommer ergab es sich. Dafür fand sie es nett von ihm, dass er sie einlud. Nach der mühseligen Arbeit im Wald, war ihr immer kalt gewesen und sie hatte einen Bärenhunger. Das römische Essen war zwar gut, aber sie musste sich erst daran gewöhnen. Das war kein Grund seine Einladung abzulehnen.
Im Domus Magonidas wartete sie meist bis Pausias und seine Hilfen fertig waren und kochte sich ihr eigenes Essen. Das römische Brot dagegen, nahm sie gerne. Es war locker und wurde nicht wie das, was sie kannte, steinhart. Aber morgen Abend bei Cornutus gab es Essen aus Mogontiacum, das war nicht ganz römisch.Besonders auf das was er ihr erzählen wollte war sie gespannt. Sie hörte unheimlich gern Geschichten und erfuhr neues. Vieles war teilweise so unvorstellbar. Aber sie hatte hier in Mogontiacum Sachen gesehen, die hätte sie früher nie für möglich gehalten.
" Einverstanden. Ich nehme deine Einladung an. Morgen Abend. Du musst mir aber den Weg erklären." Leise sagte sie. " Sonst verlaufe ich mich wieder." verschmitzt sah sie in an. -
Die Namen, Colonia Claudia.....die waren ja nicht zu behalten. Wer gab Orten solche Namen und sie waren noch größer als Mogontiacum? Alwina staunte.
Den Wald zeigen so so. Sie kannte den Wald auf der anderen Rhenusseite mittlerweile sehr gut. Dort wuchsen saftige Brombeeren, Pilze. Sie hatte Bucheckern, Nüsse und Eicheln gesammelt. Sie lächelte verschmitzt. " Du warst hier lange Legionär und kennst den Wald nicht? Wem willst du diesen Bären aufbinden?" Sie spitzte die Lippen und sah ihn schräg von der Seite an. " Morgen gehe ich wieder Bucheckern, Nüsse und Eicheln sammeln. Beeren wird's keine mehr geben, für Pilze ist auch zu kalt. Wenn du willst, kannst du mitkommen." Sie nippte an ihrem Met. " Ich meine die Menschen, die Häuser, wie lebt man in Rom oder Mantua? Wie zieht man sich an? " -
Der Legionär wollte sie tatsächlich für dumm verkaufen. Die Sklavin wurde von einem Römer gebracht. Der hätte schon für warme Sachen gesorgt, wenn es ihr Herr gewesen wäre, aber er wird es erst.....Jedenfalls kam am Schluß sinngemäß heraus, dass das am Tor nicht ihr Herr war. Ihr Herr hieß Menecrates und der war im Lager der Legionäre zu finden. " Weißt du was, Fontinalis kann mir das bestimmt alles genau erklären. Er ist nicht so ein grober, unhöflicher Klotz wie du und was weißt du schon von uns." Mit diesem Römer hier hatte es keinen Zweck weitere Worte zu wechseln. Es war besser Beeren und Pilze sammeln zu gehen. " Bei Gelegenheit werde ich ihn Fragen." Im Zweifelsfall konnte sie auch Cornutus Fragen.
Endlich hatte er der Sklavin seinen Mantel gegeben, wurde Zeit, sie zitterte wie Espenlaub. Alwina sah es mit Genugtuung. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging sie zurück zum Stadttor. Die Tage waren gezählt bis der Winter einbrach. -
Alwina runzelte die Stirn. " Reiß den Mund nicht so auf, dein Verstand könnte von der kalten Luft Schaden nehmen. Donar sollte dich für deine Unart bestrafen." Das hatte sie hier noch nicht erlebt. Fontinalis war Legionär und freundlich gewesen. Der hier schlug einen Ton an. Sie trat bei den nächsten Schritten fester auf. " Und ob ich daran was ändern kann, ich werde ihrem Herrn sagen, dass sie erfriert, wenn er ihr keine richtigen Sachen gibt. Daran wirst du mich nicht hindern. Ich komme mit." Alwina hatte den Entschluss gefasst mit zu gehen. Daran sollte sie einer versuchen zu hindern. Der würde sein blaues Wunder erleben.
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Es freute sie, dass Cornutus der Met schmeckte. Fünf Bienen hatten sie mindestens beim Honig sammeln gestochen.
Gespannt hörte sie ihm zu. Es gab noch mehr Städte und die Gegend hieß Italia. " Ich meinte die Stadt mit ihren vielen Häusern und Wegen. Es ist leichter sich im Wald zurecht zu finden. Das kannst du mir glauben." Sie seufzte. Einige Wege hatte sie sich eingeprägt. Aber es gab Tage, da verlief sie sich und musste sich durchfragen um wieder zum Haus Magonidas zu finden. Das verriet sie aber keinem." Römischer? " Sie sah ihn fragend an. Wie ging das römischer als es hier schon war? Alwina hatte hier wenig Vertrautes vorgefunden. -
Durch die Reihe geschlängelt, nach draußen, war sie im nu bei den Ständen. Es war ärgerlich, solch Gedränge kannte Alwina nicht. Sie wusste sich mit Ellbogen und beherztem Auftreten Platz zuschaffen. Es dauerte nicht sehr lange und sie hatte einen relativ guten Met gefunden, den man trinken konnte. Einen Krug, drei Becher dazu, drängte sie sich zurück zu Capito und Bellicius. Den Krug und die Becher über den Kopf haltend, hüpfte sie über Füße, kletterte über ausgestreckte Beine. Einer war ihr zu aufdringlich, wollte sie nicht vorbei lassen. Ihm verpasste sie einen Tritt gegen sein Scheinbein, Seine Kumpane johlten, als er fluchs die Beine wegzog. Kein Auge für die Leute um sich, außer Capito und Bellicius, sank Alwina leicht aus der Puste auf ihren Platz. " Ein Krug, drei Becher." Sie verteilte die Becher und schenkte ein. " Den Met habe ich mir verdient. So gut wie selbstgemachter ist er nicht, aber bei diesen Massen ..." Alwina wartete mit dem Trinken, obwohl sie Durst hatte. Den ersten Schluck bekam Donar. Dann wartete sie auf Capito und Bellicius.
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Die Frage verstand Alwina nicht. Bei ihnen lernte jedes Mädchen kochen. Wie es schmeckte war etwas anderes. Alwina's Kochkünste waren nicht überragend. Zum satt werden reichte es. Die wenigen Rezepte die sie kannte waren zu überschauen. Sie war sehr beeindruckt von Pausias Rezeptsammlung und dem was er konnte. " Ich kann kochen, aber erwarte nicht das es wie in Rom schmeckt." mehr stieß ihr das Wort Barbar auf. " Ja ein paar Rezepte, nichts besonderes." Für den Winter die richtigen. "Ich weiß nicht, was du alles für deine Rezepte brauchst. Wir hatten alles im Garten und auf dem Feld, was wir brauchten. Früchte gab es im Wald. Wenn es kälter wurde haben wir Rinder und Schweine geschlachtet. Die Keulen hingen im Rauchfang und ein Teil vom Fleisch wurde eingesalzen. So hat sich das Fleisch länger gehalten."
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Was war denn das? Er war nicht sehr viel älter als sie. Tat sich aber sehr wichtig. „ Ich heiße nicht Heda .“ So schnell gab sie nicht klein bei. „ Siehst du nicht, dass sie friert. Gib ihr lieber deinen Mantel, sonst kommt sie nicht heil da an, wo du sie hinbringen sollst.“ Den Weg den sie gingen kannte Alwina. Er führte zum Lager der Legionäre. “ Außerdem lasse ich mir von dir nicht den Mund verbieten. Grober Klotz.“ flüsterte sie vor sich hin. Entschlossen ihren Platz nicht zu verlassen reckte sie sich und lief weiter neben dem Mädchen her.
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Die zwei Becher im Blick, dass sie nichts verschüttete, kam sie zurück. " Es dürfte gut sein. Ich habe frisch gebrauten Met. Lass ihn dir schmecken. Ein besonderer Honig. Er ist von wilden Bienen aus dem Wald. Dunkel und süß." Sie gab Cornutus den Becher. " Hast du keinen Schemel, wo du dich hinsetzen kannst? Musst du den ganzen Tag hier stehen?" Kurzentschlossen ging Alwina nach einem Schemel. Als sie zwei herbei geschafft hatte setzte sie sich und trank vom Met. "Für das erste Mal alleine gebraut schmeckter er. Setz dich und trink." Ungeniert begann sie zu fragen. " Ich möchte mehr über Rom wissen und die Römer. Lebt man in Rom so wie hier?"
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Die Tür war kaum geschlossen. Alwina hatte die Fibel gelöst und ihren Mantel abgenommen. Stand Cornutus wieder vor ihr. Zum wichtigem ....hatte er gesagt. Alwina hielt den Kopf schräg, sah ihn an, lächelte, verschränkte die Arme vor ihrem Körper. Überlegend, tippte sie mit dem Zeigefinger gegen ihr Kinn, kniff ein Auge zu. „Was du für mich tun kannst? Du könntest...hhhhmmm...meinen Mantel halten.“ Sie legte ihm den Mantel mit Schwung über die linke Schulter. „ Ich hole was zu trinken. Darf ich dich dann was fragen?“ Sie flitzte los ohne seine Antwort abzuwarten.
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Eigentlich wollte sie aus der Stadt um im naheliegenden Wald Pilze und Beeren zu suchen. Das Geschehen am Tor hatte sie aber in ihren Bann gezogen. Das Mädchen was neben diesem Gefährt stand fror ganz offensichtlich. Wieso hatte sie keine dem Wetter entsprechenden Sachen an? Jeder wusste um die heraufziehende Kälte in dieser Jahreszeit. Achso, sie kamen von weit her. Die Neugierde war größer als die Lust auf Pilze sammeln. Alwina rannte dem Legionär und dem Mädchen hinterher bis sie auf gleicher Höhe mit dem Mädchen lief. „ Heilsa, ich heiße Alwina und du? Wo kommst du her? Warum hast du nur so dünne Sachen an, kein Wunder das du frierst. Bist du eine Sklavin? Wo bringt man dich hin?“ Wenn Alwina anfing zu fragen....
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Sie wartete hinter Valgiso. Als die Tür aufging lugte sie an ihm vorbei und freute sich, dass Cornutus da war. " Heilsa Cornutus." Sie lächelte ihn an und übernahm gleich mal die Anmeldung. " Nein, keinen Ärger. Nicht mit Valgiso, ähm Domitius Massula. Er hat mir Schiffe und die Werft gezeigt. " sie räusperte sich. " Könntest du ihn zu Mathayus Magonidas bringen, er ist in einer wichtigen Angelegenheit hier." sie nickte die Wichtigkeit zu unterstreichen. Valgiso's Anmeldung war erledigt. Alwina schob ihn zur Tür hinein.
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Herzlichen Glückwunsch Valgiso und alles gute zum Geburtstag.
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Die Schamesröte schoß Alwina ins Gesicht. Wie konnte sie sich der Art im Ton gegenüber den zwei Männern im gesetzten Alter vergreifen. " 90 Winter, das ist ja ...Entschuldige, das ich so unhöflich zu dir war. Dann gehörst du sicher zu den angesehensten Männer deiner Sippe." Alwina wurde nicht fertig darüber, das Ateualus Capito schon so alt war. Es rang ihr einigen Respekt ab. " Mal abgesehen von deinem körperlichen Gebrechen ist dein Verstand sehr jung geblieben Ateualeus Capito. Du sprühst nur so vor jugendlichem Übermut." sie lachte wieder. " Und dein junger Begleiter mit nicht ganz 60 Wintern, lässt sich da nicht viel nehmen. Ihr seit mir welche." sie kicherte. "Was haltet ihr von einem frischen Schluck Met? Ich gehe uns welchen holen. " Alwina freute sich über die aufgelockerte Unterhaltung. Das lenkte sie von ihrer Aufregung ab. Die beiden waren keine verbohrten Alten. Ein paar Jahre jünger und es wäre sicher noch lustiger geworden. Wer weiß was sie alles auf den Kopf gestellt hätten.