Beiträge von Alwina

    Alwina sah in die kleine Kammer. Sie kannte keinen eigenen Raum zum Schlafen. Im Langhaus gab es nur einen großen Raum in dem alle schliefen. Links und rechts reihten sich Schlafkojen aneinander. Meist wohnten drei bis vier Generationen in einem Haus.


    "Ja, ich denke wir kommen miteinander aus. Weist du, es ist die erste kleine Kammer. Ich habe mit Geschwistern, Onkel, Tante, Mutter und Vater in einem großen Haus, in einem Raum geschlafen. "


    Alwina stellte ihren Korb ab, mehr hatte sie nicht an Sachen, setze sich.
    Der Raum war klein, für die Nacht reichte er aus.
    " Weist du was ich ab morgen an arbeiten bekomme?"

    Zwei Schlucke, der Tee war alle. " Ich danke dir. " Alwina stand auf und folgte Anaxandra. Hier wurden alle Hände gebraucht. Alwina hatte ein gutes Gefühl.

    Das war einleuchtend. Vier Wochen gegenseitiges Kennenlernen und danach wurde entschieden, wie es weiter geht.


    " Dein Vorschlag gefällt mir. Vier Wochen kennenlernen und dann entgültig entscheiden."Alwina war mit der Regelung einverstanden.Das Haus und seine ihr bisher bekannten Einwohner gefielen ihr, der Tee schmeckte, was wollte sie für die nächsten Wochen mehr.

    Er war sehr zuversichtlich mit dem Fleisch. Alwina schnitt sich mit ihrem Messer ein Stück ab. Seine Lippen glänzten vom Fett. Kauend sah sie ihm zu. Der Schluck war zu groß. Alwina kämpfte mit dem Lachen.Sie nahm den Krug,hielt ihn mit beiden Händen und trank einen kleinen Schluck. Beim Absetzen sah sie die Fibel und das Tuch in seiner Hand. " Du hast sie gekauft. Sie war teuer und mein Tuch hast du auch mit." Alwina griff nach Fibel und dem Tuch,hüpfte von der Mauer, ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange."Danke,ich halte mein Versprechen. Du kannst mir jederzeit deine Tunika bringen,ich nähe sie dir." Sie ging zu ihrem Platz und setzte sich wieder auf die Mauer.Das Fleisch schmeckte noch mal so gut." Was ganz besonderes, sonst gibt es nur Haferbrei, Hülsenfrüchte und Gemüse."

    " Heilsa, ich bin die, die du am Tor gefragt hast, ob sie bei dir arbeiten möchte." Er schien sich nur schwer an sie zu erinnern. Ihren Namen brauchte sie dann gar nicht zu nennen,den hatte er bestimmt vergessen.Sie machte es deswegen kurz.


    " Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass ich dein Angebot nicht annehme."

    Sie ließ ihre Beine baumeln, sah den Menschen zu, die sich auf dem Markt drängten. Der Magen grummelte. Alwina hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Mitten aus diesen vielen Menschen tauchte Fontinalis auf. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als er das Fleisch abstellte. " Zu einem Festtag gibt es Fleisch." freute sie sich und konnte es kaum erwarten zu zugreifen. " Meinst du das schaffen wir? "Alwina war sich sicher, sie hatte so großen Hunger. Sie holte einen Krug Met hoch und reichte ihn Fontinalis. " Du musst aus dem Krug trinken, keine Becher." sie sah ihn vergnügt an.

    Der Duft des Tee mischte sich mit den fremdartigen Gerüchen des Raumes. Ihr Geruchssinn fing an die einzelnen Düfte zu unterscheiden. " Heilsa Mathayus, es freut mich dich bei guter Gesundheit zu sehen." Alwina nahm eine Nase vom Duft des Tee's und nickte dankend zu Anaxandra.


    " Du kannst dir denken warum ich hier bin. Dein Wunsch ist nicht ganz in Erfüllung gegangen. Ich hatte ein weiteres Angebot. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für deines entschieden."


    Darauf musste sie einen Schluck Tee trinken. Seine Meine bei ihrem Erscheinen, hatte ihr gezeigt, dass er sich freute sie wieder zu sehen. Ein gutes Zeichen um den Stand des Angebots.

    Schon wieder sagte er Dinge, die sie aus ihrem Konzept brachten. Darauf fiel ihr nicht die Silbe ein, was sie antworten könnte. Seine Hand änderte das Ganze. Alwina legte die Stirn in Falten, in ihren Augen blitzte es kurz auf. Die Lippen wurden schmaler. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. " Du begibst dich auf gefährliche Pfade, Cornutus. Das Geschenk der Götter kann sich schnell ins Gegenteil wandeln. " sagte Alwina mit ernsten Unterton, legte den Kopf leicht schräg und lächelte. Die Toleranzgrenze war erreicht und das sollte er gespürt haben.
    " Bist du jeden Tag hier? Dann können wir uns öfter unterhalten. Das wäre schön." Ihr war warm. Sie nahm den Umhang ab und legte ihn über ihren linken Arm. " Erst muss ich aber mit dem Hausherren reden."

    Die Krüge stellte sie ab und hopste auf die Mauer. Sie tippte mit dem Zeigefinger an ihre Lippe und machte ein nachdenkliches Gesicht. " Was schlägst du vor? Ich weiß nicht. Es hat nach gebratenem Fleisch geduftet." Ein Stück Fleisch, Brot und Käse zur Feier des Tages. Sie sah in vergnügt an. " Ein Festessen, ich habe eine Unterkunft und Arbeit."

    Berührungsängste kannte Alwina nicht, aber wanderte seine Hand nur eine Handbreit weiter nach unten, zeigte sie ihm, wo ihre Hand ohne Umschweife hin wanderte. Seine Geschichte fand sie dagegen sehr interessant. Ein Römer, der einen germanischen Dialekt sprach. Da konnte sie sich mit ihm auf die Schnelle in ihrer Sprache verständigen und sie fühlte sich nicht mehr ganz so fremd hier. Vorsicht Honig! Ganz dick aufgetragen! Das war es, was ihr auf seine Frage in den Sinn kam. Bei seinem Kompliment stieg ihr wieder die Hitze ins Gesicht. Was für ein Glück, dass der Met für ausreichend Röte vorgesorgt hatte.


    " Der letzte Wunsch meines Vaters." sie sah auf seinen linken Unterarm. " Warum tragen Römer drei Namen? Wie soll ich dich anreden, mit allen dreien ? Da werden unsere Unterhaltungen drei Mal so lang." sie kicherte. " Kannst du mir noch mehr erklären, was ist eine Insula und ein Conte..., das lange Wort was du erwähnt hast."

    Feine Antwort. Wo waren sie denn gestern? Auf dem großen Markt. Der Weg, sie dachte nach. Die Straße entlang und links. Sie ging los, nicht so nah an den Ständen, zu viele Menschen versperrten den Weg. Bis zur Ecke stimmt alles, hier ging nicht links, sie mussten nach rechts. Die ersten Stände und die große Markthalle waren zu sehen. " Da waren wir gestern." lächelte sie verschmitzt.

    Ertappt! Er entschuldigte sich. Alwina sah an ihm vorbei auf die Auslagen. Die Fibel war weg. Hatte er sie gekauft? Aufgeregt, mit den Krügen in den Händen,trat sie von einem Fuß auf den anderen. Wohin? Sie war seit 2 Tagen hier. " Ich weiß nicht. Du bist länger hier als ich. Wo bekommen wir was zu essen? " Met hatte sie. Etwas essbares auftreiben durft nicht so schwer sein.

    Die drei Krüge und nach Fontinalis sehen, das in dem Gedränge. Alwina machte sich mit ein paar bissigen Kommentaren Platz. Hatte er keine Augen im Kopf, sie musste schwer tragen und er sah an ihr vorbei. Sie trat ihm fast auf die Füße, so nah stand sie vor ihm. " Heilsa, Legionär Fontinalis. Hättest du die Freundlickeit und würdest mir einen Krug abnehmen?" Beim Trinken, Metkrug, Weinkrug unerheblich welches von beiden, das fanden sie auf Anhieb. Gab es Arbeit waren alle gleich. Drücken oder drüber weg sehen. Faule Bande! Da waren Römer gar nicht anders als Germanen.

    Er hatte vor sie ihr zu kaufen. Alwina war gespannt. Zwei Schritte schneller. sie war zuerst da. Ihre Blicke suchten die Auslage ab. " Wo ist die Fibel von gestern? " fragte sie den Händler. Er zuckte mit den Schultern " Verkauft?" Alwina war ungehalten, suchte weiter. Da lag sie . Geschickt fischte sie die Fibel von der Auslage und hielt sie Fontinalis mit glänzenden Augen hin. " Die ist es. Ich gehe Met tauschen." Der Stand mit dem Met war nur zwei weiter. Sie drängte sich zum Verkäufer. " Ich will Met für die drei Münzen." sagte sie selbstbewusst. Der Verkäufer stellte ihr 3 Krüge Met hin. Alwina nahm einen, löste den Stopfen, roch erst und trank einen Schluck. Ja der ging. Sie legte ihm die drei Münzen in die Hand und nahm die drei Krüge mit. Suchend sah sie nach Fontinalis.

    Ei, das war eine Begrüßung. Sie registrierte seine Blicke gar nicht, weil sie so aufgeregt war. Er war groß und kräftig, sein Minenspiel, dass eines gutmütigen Stier's. Alwina sah ihn freudestrahlend an, als er sie begrüßte. " Du kannst meine Sprache. Wer bist du? Dich habe ich hier gestern gar nicht gesehen." Nicht ganz ihre Sprache , aber sie waren sich sehr ähnlich. Kleinigkeiten die nicht ins Gewicht fielen. " Heilsa, ich bin Alwina und möchte zum Herrn des Hauses Mathayus Magonidas."

    Das Haus war noch größer als das von Magonidas. Staunend stand Alwina davor. Sie wollte nur bescheid geben, dass sie ein Angebot direkt in Mogontiacum erhalten hatte und dieses annahm. Ein dicke Porta, hieß kräftig klopfen.


    Sie klopfte an POCH POCH

    Sie klopfte am Abend wieder an die Tür. Freudestrahlend stand sie davor.Der Met hatte ihre Wangen zum Glühen gebracht. Alwina war bereit das Angebot von Magonidas anzunehmen.

    " Ich glaube es erst, wenn ich die Fibel in der Hand habe." Sie sah sich ihre Hände an. " Man kann viel kaufen. Zum Beispiel Leinen und ungesponnene Wolle." Sie drehte sich vor ihm. " Sieh, außer dem Umhang habe ich alles selbst gemacht." Sie lief wieder gemächlich neben ihm. " Ja gut,du denkst das Angebot ist akzeptabel." Sie suchte etwas an ihrem Gürtel. " Ich werde es annehmen. Gleich heute Abend." Die drei Messingstücke lagen in ihrer Handfläche. " Dafür holen wir Met."

    Sie schmunzelte bei seinem Wunsch. Es sprach nichts dagegen hier zu bleiben. Der Hausherr und sein Frau waren nett. Mit Anaxandra verstand sie sich. Es gab gewiss noch mehr Möglichkeiten, ein bisschen haderte sie micht sich. Nein, sie musste ab jetzt die Entscheidungen für sich selber fällen.


    " Heute Abend, abgemacht erfährst du meine Entscheidung." bekräftigte sie noch einmal.

    Endlich kam er. Lächelnd ging sie ihm entgegen. " Hier gehst du und die Fibel mir nicht verloren." sagte sie mit gespieltem ernsten Gesichtsausdruck. Der sofort gegen ein lautes Lachen eingetauscht wurde. " Es gibt viel zu erzählen. Stell dir vor. Der Händler, den du mir gestern gesagt hattest. Hat mir in seinem Haus Arbeit und Unterkunft angeboten. Was denkst du? " Sie griff ungeniert, nach seinem Arm und zog daran. " Komm wir wollen auf den Markt, die Fibel und vielleicht gibt es auch noch anderes was wir kaufen können."