Manchmal nahm sich Cornelius Palma auch für scheinbar weniger dringende Anliegen Zeit und dieser Brief fiel in diese Kategorie. Ohne eile studierte er ihn und seine Mundwinkel verrietens eine Freude über diese Einladung. Dennoch schüttelte er am Ende nach einem Moment des Nachdenkens den Kopf.
"Nein, sie sind mir nicht persönlich bekannt. Schicke eine Absage, aber versehen mit meinem ausdrücklichen persönlichen Bedauern. Wäre meine Frau oder meine Tochter tatsächlich hier in Rom, wäre ich wohl hingegangen, aber so wäre ich für die Festgesellschaft wohl eher eine Belastung als eine Bereicherung. Aber bringe in Erfahrung, an welchem Tempel sie für ihre Hochzeit opfern werden und hinterlasse dort eine angemessene Beteiligung meinerseits an dem Opfer."
Immerhin war dies eine wenig aufdringliche Möglichkeit, auch ohne seine persönliche Anwesenheit sein Interesse an dieser Feier zu bekunden und außerdem passt es noch zu seiner Funktion als Pontifex Maximus, der immer ein Auge auf die ordnungsgemäße Ausführung der Kulte haben musste. Denn wer würde es schon wagen, auf ein Opfer zu verzichten, wenn der Kaiser selber danach fragte und seinen Teil dazu beitrug?