Beiträge von APPIUS CORNELIUS PALMA

    Jeder Mensch hat so seine Gewohnheiten, die er nicht ablegen möchte, damit sein Tag sich "rund" anfühlt. Cornelius Palma hatte natürlich ebenfalls solche Gewohnheiten, die er sich im Laufe der Jahre zugelegt hatte. Dazu zählten etwas Gymnastik und ein paar Schwimmzüge in einem kalten Becken gleich nach dem Aufstehen. Danach fühlte er sich erfrischt und die altersbedingten Leiden wurden zumindest großteils gelindert. Zum Frühstück noch typisch römisch einen Kanten Brot und etwas Käse und schon konnte der Tag beginnen.


    "Guten Morgen Procurator. Danke, es geht. Setz dich. Konntest du dich schon etwas einarbeiten und dir einen ersten Überblick verschaffen?"


    Angesichts der mitgebrachten Akten schien der Procurator schon ein wenig Zeit in seinem Officium verbracht zu haben.

    Cornelius Palma nickte, innerlich froh, dass diese Postenvergabe vergleichsweise schnell abgehandelt wurde. Freilich war eine Stelle am Hofe sehr begehrt, doch dachte er dies auch von anderen und dort zierten sich die anvisierten Herrschaften schon mehr, als er es erwartet hatte.


    "Das wird es. Fragen zu deiner Arbeit werden wir am besten dann klären, wenn du deinen Dienst antrittst. Ansonsten genieße noch deine freien Tage."


    Bekanntlich verrinnten die letzten zwei, drei Tage vor einem neuen Posten am schnellsten von allen.

    Die plötzliche Kehrtwende zurück zu einem schon besprochenen Thema, wo doch eigentlich schon alles auf die Verabschiedung zulief, traf nicht unbedingt den Geschmack von Cornelius Palma. Eine entsprechende Bemerkung konnte er sich daher nicht verkneifen.


    "Für eine neuerliche Erörterung des Themas solltest du einen neuen Termin ausmachen, zu dem wir dann beide besser auf das Thema vorbereitet sind. Dein Sohn hat den Palast als freier Mann verlassen, weil ich kein Verbrechen gesehen habe, dessen man ihn anklagen sollte. Ich habe aber auch keine Taten gesehen oder Worte gehört, die mein Vertrauen in ihn stärken. Belehre mich eines besseren, wenn du der Ansicht bist, dass Rom nicht auf seine Dienste verzichten kann. Aber beginne nicht mit den offenen Posten, die einen Inhaber suchen. Es gibt tausende Männer, und jeder könnte mich überzeugen."

    Interessiert und mit einem Blick von einem zum anderen verfolgte Cornelius Palma die Rede der Gäste und die Geschenke, die sie vorbrachten. Das Schema war ihm zwar bekannt, denn nicht wenige Gesandtschaften stellten sich schon mit diesen oder ähnlichen Worten vor, aber da er nun einmal nicht kurzfrisitg alle Provinzen bereisen konnte, nutzte er gerne die Möglichkeit, sie auf diese Weise zumindest ein wenig kennenzulernen.


    "Seid gegrüßt und habt Dank für euren Besuch! Ich danke euch für eure guten Wünsche und ebenfalls für die Geschenke, die mir eure Heimat näher bringen."


    Er ließ sich die Gaben zur Ansicht reichen und betrachtete die zuletzt genannte Krone eingehend.


    "Eine hervorragende handwerkliche Arbeit, möchte ich meinen. Wurde sie in Mogontiacum gefertigt?"

    Die Zustimmung kam schneller und vielleicht auch etwas bestimmter, als Cornelius Palma das erwartet hatte. Es wärezwar hochgradig überraschend gewesen, wenn der Bewerber den Posten nun rundweg abgelehnt hätte, aber ein kurzes Nachdenken oder auch eine Bitte um einen Tag Bedenkzeit hätte Cornelius Palma nicht überrascht. So hatte er aber auch nichts gegen besonders schnelle Fortschritte.


    "Sehr schön. Dann hoffen wir, dass die Götter uns eine einträchtige und hilfreiche Zusammenarbeit ermöglichen. Wann möchtest du beginnen? Ich kann mir denken, dass du das eine oder andere noch organisieren möchtest, bevor dich die Wucht der neuen Arbeit trifft. Sagen wir in drei Tagen?"


    Zwar gab es offensichtlich keine Reise zu organisieren, aber vielleicht wollte sich der Iunier ja noch neue Kleidung zulegen oder noch Angelegenheit abgeben, um die er sich nun aus zeitlichen Gründen nicht mehr kümmern konnte.

    Wie bei den letzten vergleichbaren Audienzen, ließ Cornelius Palma den Blick über die versammelten Gäste gleiten, als er die Aula Regia betrat. Langsam nahm er dann seinen Platz auf dem kaiserlichen Thron ein und gab den zuständigen Palastbeamten einen Wink, dass die Audienz beginnen konnte. Die ersten Gäste wurden vorgelassen und vorgestellt, bevor aufgefordert wurden, so sprechen.

    Tatsächlich hatte Cornelius Palma bisher absichtlich keine genauen Äußerungen von sich gegeben, in welchem Bereich er den Kandidaten einzusetzen gedachte, falls er ihn überzeugen konnte. Nun war es aber wohl an der Zeit, diese Zurückhaltung aufzugeben.


    "Auch wenn du zuletzt als ab epistulis tätig warst, schwebt mir nach diesem Gespärch eher eine Verwendung als a libellis vor, falls dies auch auf deine Zustimmung trifft."


    Einen Mann, der einen Posten bekleidete, obwohl er sich eigentlich einen anderen vorgestellt hatte, konnte er im Moment nämlich gar nicht gebrauchen. Dafür waren noch zu viele Posten offen, als dass eine nun getroffene Besetzungsentscheidung bald wieder revidiert werden konnte. Entsprechend sicher musste und wollte er sich sein, dass der Kandidat den Posten wirklich längerfristig bekleiden wollte.

    Die einfachsten Verpflichtungen waren noch immer die, die sich von selber erfüllten. So ging es in diesem Fall zumindest Cornelius Palma, dem seine Worte quasi aus dem Mund genommen wurden, so dass es ihm leicht fiel, den Wunsch seines Klienten weiterzugeben.


    "Tiberius Lepidus ist auch jener Name, den ich zu nennen beabsichtigte. Ich unterstütze daher ebenfalls seine Aufnahme und freue mich, dass sein Name auch schon anderen Mitgliedern des Collegiums positiv bekannt ist."

    Cornelius Palma zog ein wenig due Augenbrauen nach oben, dann an die Unvereinbarkeit von Familie und Militär glaubte er nicht wirklich. Und auch nicht daran, dass man zum Finden einer Frau die Hilfe von Fortuna benötigte. Bei seiner eigenen Frau war dies zumindest nicht notwendig gewesen und auch seine diversen Posten außerhalb Roms hatten der Ehe keinen Schaden zugefügt. Immerhin war er jetzt selber hier in Rom und seine Frau noch nicht, und trotzdem war er verheiratet. Aber seine eigene Situation war hier sicher kein Thema.


    "Mit einem Posten in Rom sollte sich die Lage ja ändern lassen können, nicht wahr? Es macht zweifellos einen besseren Eindruck, wenn hohe römische Beamte verheiratet sind. An Anreiz für die Frauen sollte es in einer solchen Rolle auch kaum mangeln, meinst du nicht?"


    Da diese Frage jeodch rhetorisch gemeint war, ließ Cornelius Palma dem Iunier keine Gelegenheit für eine Antwort.


    "Aber gut, wir schweifen ab. Gibt es von deiner Seite noch etwas, was du ansprechen möchtest?"

    Selbst ohne den expliziten Hinweis des Flavius Gracchus, dass die Anwesenheit des Pontifex Maximus bei dieser Sitzung sehr erwünscht war, wäre Cornelius Palma erschienen. Immerhin hatte das Collegium noch keinen Pontifex pro Magistro, so dass er selber formell den Vorsitz führte - was ihn freilich nicht daran hinderte, Flavius Gracchus den Vortritt zu lassen was die Rede anbetraf. Als dieser geendet hatte, ergriff er dann selber sehr zügig das Wort.


    "Geehrte Collegae, gestattet mir, das Protokoll soweit zu beugen dass ich Gelegenheit habe, Pontifex Flavius für seine Vorbereitung des heutigen Treffens sowie seine eröffnenden Worte zu danken. Ich habe seinen Worten nichts hinzuzufügen. Wohl aber habe ich einen Namensvorschlag, möchte jedoch niemandem vorgreifen. Wer selber Vorschläge hat, möge zuerst sprechen."


    Damit lehnte er sich wieder zurück und wartete darauf, dass ihm das nächste Mal das Wort erteilt wurde, um seinen Vorschlag anzubringen. Immerhin wollte er nicht den Eindruck erwecken, gleich zu Beginn mit seinen Vorschlägen jegliche Alternativen abzubügeln, noch bevor sie überhaupt ausgesprochen waren.

    "Ich hoffe doch, du wirst es nicht nur interessiert, sondern auch engagiert verfolgen und dich beteiligen, wenn man dich darum bittet!"


    Cornelius Palma lächelte fein, denn zweifellos hatte er nicht vor, den Consul in solchen Angelegenheiten gänzlich zu übergehen und auch ein Consular würde bei der einen oder anderen Sache sicher als Ansprechpartner gefragt sein. Aber das würde sich dann zu gegebener Zeit zeigen, und akut hatte Cornelius Palma keine weiteren Punkte zu besprechen.


    "Von meiner Seite ist das alles. Ich werde meinerseits verfolgen, wie deine Arbeit im Senat vorankommt. Wie gesagt, darfst du dir meiner Unterstützung bei der Aufarbeitung der Vergangenheit sicher sein. Mögen die Götter uns dabei beistehen."


    Damit war nun wohl endgültig die Verabschiedung eingeleitet, sofern der Decimer nicht noch ein weiteres Thema anschnitt.

    Die Frage ergab eine ergiebige Auskunft und im kaiserlichen Kopf wurde die Gens Iunia fortan als militärisch orientierte Rittergens verbucht. Aus solchen Gentes rekrutierten sich viele wichtige Offiziere des Reiches, so dass Cornelius Palma sehr daran gelegen war, mehrere davon in Rom vertreten zu sehen. Dementsprechend interessiert erkundigte er sich dann auch weiter nach der Verwandtschaft.


    "Sie tragen aber alle nicht den Ritterring, richtig? Gibt es in der weiteren Verwandtschaft Angehörige dieses Standes? Und wie sieht es eigentlich bei dir aus? Bist du verheiratet und hast du Kinder?"


    Schließlich reichte es nicht nur, Ritterfamilien zu haben, sondern man musste auch dafür sorgen, dass sie erhielten blieben.

    Die nächsten Themen wurden vorgelegt und beschlossen, in absteigender Reihenfolge ihrer Wichtigkeit und der erwarteten Menge an Diskussionsbedarf. So war sichergestellt, dass jedes Thema die nötige Aufmerksamkeit erhielt, während unstrittige Dinge am Ende rasch erledigt werden konnten. Dazu gehörten insbesondere Ernennungen und Beförderungen, die von der Kanzlei bearbeitet wurden und die vom Kaiser nur der Form halber abgezeichnet wurden oder bei denen er ohne eine konkrete Vorlage der Kanzlei ohnehin nicht entscheiden konnte. Diesmal unter anderem mit dabei war eine Erhebung von Iulius Licinus, Praefectus Castrorum der Legio I in den Ritterstand, sowie eine Beförderung von Seria Fausta, bisher Stationaria des Cursus Publicus. Beides wurde schnell besprochen, mit einigen positiven Worten verbunden, und dann zwecks Durchführung wieder in die Mühlen der Verwaltung gegeben.

    Cornelius Palma lächelte sichtlich erfreut, dass der Consular nun zwar etwas wortkarg, aber trotzdem tatkräftig ans Werk gehen wollte. Dabei wollte er ihn nun auch nicht mehr aufhalten, nachdem von seiner Seite ebenfalls alles gesagt war. Also erhob er sich ebenfalls von seinem Platz.


    "Ich wünsche dir viel Erfolg bei den Vorbereitungen. Wenn du Unterstützung benötigst, lasse es mich wissen. Du erhältst Erlaubnis, dich beim Cursus Publicus über die Straßen- und Wetterverhältnisse zu erkundigen. Ich werde dir auch noch eine schriftliche Fassung der eben besprochenen Aufgaben mitgeben lassen, wie es üblich ist. Bis dahin wäre es für den Augenblick alles. Vale."

    Die familiären Präferenzen des Viniciers fand Cornelius Palma zwar nicht unbedingt sofort nachvollziehbar, aber da er selber ebenfalls keine adoptierten Kinder hatte, konnte er hier auch nur bedingt dagegen reden, so dass er es lieber gleich blieben ließ und stattdessen den Themenwechsel mitging.


    "Nun, bezüglich des Abreisezeitpunktes haben wir zwei entgegengesetzte Interessen: Einserseits ist mir verständlicherweise daran gelegen, möglichst bald wieder einen Statthalter vor Ort zu haben. Andererseits ist eine Reise um diese Jahreszeit nicht frei von Risiken, so dass es mein Wunsch ist, dass du dich gründlich darauf vorbereitest und nicht überstürzt abreist. Somit überlasse ich die Wahl des Zeitpunkts weitgehend dir. Berichte über die Lage der Provinz werden dir selbstverständlich ausgehändigt werden."


    Cornelius Palma schaute den Vinicier gespannt an, ob er noch weitere Fragen hatte, oder gleich mit den Reisevorbereitungen beginnen wollte.

    Die Antwort fiel in den Augen von Cornelius Palma diesmal etwas vager und allgemeiner aus, sowohl was die vorhandenen Kontakte und Informationen betraf, als auch die Zukunftsaussichten. Immerhin konnte er dem Kandidaten einen gesunden Optimismus und ein gesundes Selbstbewusstsein nicht absprechen. Mehr konnte er nach den Zeiten des Bürgerkriegs vielleicht auch gar nicht erwarten, so dass er schließlich langsam nickte.


    "Gut. Ein funktionierendes Informationsnetz ist essentiell, wenn du den angestrebten Posten bekleiden möchtest. Aber das wird sich dann zeigen. Wo wohnst du derzeit und welche näheren Verwandten abgesehen von der eben erwähnte Iunia Axilla sind noch hier in der Stadt oder dem näheren Umland?"


    Eine Überprüfung des privaten Umfelds gehörte schließlich ebenso dazu wie eine Prüfung der fachlichen Kompetenzen, und Cornelius Palma machte es durchaus Spaß, solche Fragen persönlich zu stellen.

    Cornelius Palma nickte zufrieden, dass die Anweisung ausreichend war, um das schnell dazwischen geschobene Thema ebenso schnell abzuhandeln, ohne es einfach abzutun. Er war sich sicher, dass die weitere Bearbeitung bei den Vigintiviri gut aufgehoben war. Trotzdem ließ er sich eine Rückversicherung offen.


    "Gut. Sollte es zu weiteren Rückfragen kommen, lasse es mich bitte wissen."


    Damit war das Thema für ihn dann aber endgültig abgeschlossen und er ließ sich das nächste geplante Thema dieser Besprechung vorlegen. Ein Beamter referierte über die Ermittlungen, die er bezüglich des Collegium Pontificium angestellt hatte und die Entwicklungen, die in der Regierungszeit des Vescularius Salinator dort passiert waren. Er kam zu dem Ergebnis, dass der von Cornelius Palma vorgeschlagene Plan, Flavius Gracchus zum Pontifex pro Magistro zu machen, umsetzbar wäre und im Einklang mit den Gesetzen stünde. Auch bezüglich einiger anderer Mitglieder, die aus dem Collegium ausgeschlossen worden waren, kam er zu ähnlichen Ergebnissen, was deren wiedereinberufung betraf. Wieder nickte Cornelius Palma zufrieden.


    "Dann lasst es entsprechend verkünden und informiert die Betroffenen persönlich. Die Ernennung des Pontifex pro Magistro nehme ich dann persönlich in der nächsten Sitzung des Collegiums vor. Das Collegium soll einen Termin finden."

    Es war Cornelius Palma anzusehen, dass ihm sein Gegenüber nicht gerade sympathisch war und ihn seine Antworten auch nicht erfreuten, er dieses Gespräch aber andererseits sinnvoll zu Ende bringen musste. Er blickte kurz an Octavius Victor vorbei, bevor er wieder antwortete.


    "Ein Test? Ja, vielleicht. Aber nicht einer deiner Einstellung, sondern einer deiner Qualitäten. Du hast dieses Amt schon einmal bekleidet und ich kann derzeit sehr gut Männer gebrauchen, die sich auf ihren neuen Posten nicht erst lange einarbeiten müssen. Aber du kannst auch ablehnen, wenn du dies für angemessener hältst."

    Cornelius Palma schüttelte leicht den Kopf, als er den Eindruck gewann, dass der designierte Consul seine Äußerungen mißverstanden hatte. Also setzte er zu einer weiteren Erklärung seiner Pläne an, die er gegenüber dem Consul wohl früher oder später ohnehin noch vorgebracht hätte.


    "Keineswegs habe ich vor, das System der Patronage zu ersetzen und als blanke Vetternwirtschaft abzutun. Rom ist auf diesem Weg groß geworden, indem verdiente Männer vielversprechende Männer unter ihren Schutz genommen haben und ihnen den Weg nach vorne gewiesen haben. Daran gibt es nichts zu ändern. Was ich mit der Vetternwirtschaft meinte, waren undurchsichtige Entscheidungen, welchem Mann welcher Posten gewährt wird. Dass ein Patron seinen Klient empfieht, ist nachvollziehbar und jeder erwartet es. Wen ein Mann als seinen Klient annimmt, ist seine eigene Entscheidung. Doch wenn drei Patrone jeder einen Klienten für dasselbe Amt empfehlen, welcher von ihnen wird dann eingesetzt?"


    Cornelius Palma ließ diese Frage einen Augenblick im Raum stehen, bevor er sie selber beantwortete.


    "Die letztliche Entscheidung wird bei mir liegen oder bei den Beamten, an die ich sie delegiert habe, aber ich werde dafür Sorge tragen, dass solche Entscheidungen nach Möglichkeit nicht im Dunkeln ablaufen. Keine Audienzen, bei denen ein einzelner Mann zu mir kommt und im Zwiegespräch einen Posten für seinen Klienten aushandelt. Keine Geschenke an einen Beamten, mit denen sich jemand einen vorderen Platz auf einer Kandidatenliste sichert oder einen anderen Mann von dieser streichen lässt. Die Kanzlei muss die Initiative behalten, sie muss entscheiden, wann ein Amt neu zu besetzen ist und dann kann ich für diese Ämter um Vorschläge bitten. Nicht die kommen zu mir, die jemanden auf einen Posten setzen wollen, sondern ich lade diejenigen ein, die mir bei der Besetzung eines Amts helfen können. Und mit allen ihnen spreche ich, am besten gemeinsam, um eine Entscheidung zu fällen."


    Cornelius Palma schien sehr überzeugt von seinem Plan, auch wenn er ihn nur in sehr groben unds vagen Zügen vorstellte. Seine Augen leuchteten bei seinen Worten und seine Hände bewegten sich etwas lebhafter als sonst. Trotzdem sprach er ruhig und ohne erhobene Stimme, denn er hatte nicht das Gefühl, bei seinem Gegenüber durch Vehemenz in der Stimme zusätzlichen Eindruck erzeugen zu müssen.

    "Für die Zeit der Herrschaft des Vescularius Salinator muss man wohl leider eher allerlei dramatische Änderungen annehmen. Aber was du mir schilderst, trifft sowohl meine früheren Erfahrungen mit der Kanzlei als auch meine eigenen Vorstellungen recht gut. Über Details wird man sprechen können, wenn ich dich wirklich in meinen DIenst gestellt habe."


    Vieles sprach derzeit dafür, dass Cornelius Palma dies tatsächlich tun wollte und das spiegelten auch seine Gesichtszüge wider, aber eine endgültige Entscheidung hatte er noch nicht getroffen.


    "Wie sehr bist du mit den derzeitigen politischen Verhältnissen hier in Rom sowie in den Provinzen vertraut? Was konntest du von Hispania aus mitverfolgen und auf welche existierenden Kontakte kannst du zurückgreifen?"