Cornelius Palma folgte all diesen Ausführungen, sowohl zum Geschenk als auch zur Zusammenstellung der Gesandtschaft, mit einem interessierten Gesichtsausdruck, bei dem nur schwer zu ergründen war, ob er in Teilen nur aufgesetzt war oder nicht. Tatsächlich machte er sich zumindest bei den Namen der Männer wenig Mühe, sie sich zu merken, denn entweder würde er sie sowieso nicht noch einmal wiedersehen oder falls doch, würde wohl ein längerer Zeitraum dazwischen liegen und sie womöglich längst neue Ämter bekleiden. Aber immerhin, die Männer konnten nun mit Recht behaupten, dass ihr Name am Kaiserhof genannt worden war und sogar noch mehr, denn er wurde nicht nur genannt sondern auch registriert, wenn auch nur in Form eines dezent im Hintergrund stehenden Schreibers, der sie eifrig mitnotierte, damit die Übergabe des Geschenks später korrekt in den Aufzeichnungen des Palatin vermerkt sein würde. Immerhin gab es häufiger solche Geschenke, irgendwo in einem der vielen Räume des Palastes würde dann auch diese schöne Truhe ihren Platz finden und natürlich sollte dazu festgehalten sein, wann aus welchem Anlass sie den Weg hierher gefunden hatte. Aber um all dies brauchte sich Cornelius Palma nicht persönlich zu kümmern, so dass er stattdessen eine Antwort formulieren konnte.
"Ich danke euch für dieses wohlausgesuchte Geschenk, dass nicht nur Zeichen eurer Ehrerbietigkeit und Ergebenheit, sondern auch Zeichen euerer Geschäftstüchtigkeit und des Glanzes der Stadt Ostia ist. Möge Mercurius auch die Stadt Ostia segnen, auf dass die Märkte und Häfen dort ebenso florieren zum Wohle der Stadt und des ganzen Reiches."
Und wenn dann noch ein paar Mal solche Geschenke abfielen, war das sicher nicht das schlechteste. Doch auch wenn die Staatskasse vom Krieg sehr gebeutelt war, sorgte sich Cornelius Palma in diesem Augenblick nicht um das Geld, sondern wollte die Gelegenheit nutzen, sich aus erster Hand über die Lage in Roms wichtiger Hafenstadt zu informieren.
"Wie sieht es denn derzeit aus in den Straßen und Plätzen der Stadt? Ist alles zur Zufriedenheit der Bürger und ihrer gewählten Spitzen? Oder gibt es eine Sorger, derer ich mich annehmen könnte?"