Den Brief nahm er entgegen und legte ihn an die Seite auf die nächstbeste Ablagefläche.
"Nun, ich lege ihn in meinen, dann kann er nicht aufgehen." Auf die Idee, dass es dem kleinen Mädchen eine Freude sein könnte, ihren Brief selbst zu siegeln, kam er nicht.
"Ein Opfer für die Götter bringen natürlich. Damit sie über meinen Vater wachen." Sah er sich bemüßigt nachzuschieben. Wer wusste, auf was für Ideen das Mädchen sonst kommen würde.
"Für was sollte ich sonst das Räucherwerk gebrauchen?"
Nun, natürlich gab es da Möglichkeiten, aber diese überschritten seine finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Aber eines Tages würde er es sich leisten können, das ganze Haus regelmäßig auszuräuchern. Daran glaubte er fest und arbeitete hart daran. Hoffentlich ging nur dieser Krieg aus, wie gewünscht.
Beiträge von Titus Iulius Servianus
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Was sollte er tun, außer mit den Achseln zu zucken? Seine wirklichen Gründe konnte er kaum offen legen. Blieb ihm nur, sich in Allgemeinplätzen zu ergehen und er meinte etwas lapidar:
"Wenn wir als Angehörige der milites uns nicht gegenseitig helfen, wer tut es dann?"
Dann machte er sich auch auf seinen Weg und verabschiedete sich mit "Valete, und nochmals gern geschehen." -
Gut, dachte er sich, machte doch einen schlechten Eindruck, wenn man beim ersten Treffen deutlich zu spät kam.
Es war also nicht damit zu rechnen, dass der kleine Junge sie stören würde. Noch eine Tatsache, die Servianus sehr entgegen kam und nur knapp hatte er sich verkneifen können, zu sagen dass er hoffe, dass sie Recht behalte mit ihrer Vermutung. Stattdessen fragte er lieber unverfängliches:
"Nun, wie hat euch denn die bescheidene Stadt zwischen den Seen gefallen."
Er hatte gehört, wie einige Einheimische Mantua auf Grund der Lage an der Spitze der Landzunge so betitelt hatten und fand es irgendwo zwischen passend und amüsant.
"Honigwein werde ich nehmen. Hast du auch schon etwas zu Essen gewählt? Ich kann den Zickleinbraten mti Garum und Knoblauch sehr empfehlen." -
Ihn besuchen? Ja, warum das denn, wäre es ihm fast heraus gerutscht. Als leise geflüstert der wahre Grund für das nervöse Gehibbel des Mädchens. Wenig begeistert von seinem Besuch ließ er sie durch die Tür hinein und erklärte:
"In der Kammer rechts ist ein Nachtstuhl, den du benutzen kannst."Während er auf das Mädchen nun auch noch warten musste, nutzte er die Zeit und fand schließlich was er gesucht hatte. Auf dem Tisch sammelten sich nun Landwein und Räucherwerk für ein kleines Hausopfer an die Laren und die wichtigsten Kriegsgötter.
Als er hörte, dass sich die Tür zu dem kleinen Räumchen, antwortete er auf die zuvor gestellten Fragen:
"Gib ihn mir! Dann kommt er auch an." So konnte man den Umstand wohl am besten schnell abhaken und seinem nächsten Bericht einen Brief beizufügen dürfte das geringste sein. -
Auch Servianus schwieg nun. Was sollte man auch sagen, es schien tatsächlich so, dass der Vescularier in der besseren Situation war, aber er wusste aus seinen Studien auch, dass reine Zahlen nicht alles waren.
"Ich denke, das war selbstverständlich, oder? Wusste ja nicht, ob sie den Soldaten Gelegenheit gelassen hatten, ihre Familien zu informieren."
Natürlich wusste er zumindest, dass die Bekanntgabe erst einen Tag zurück lag und konnte sich daher ausrechnen, dass das nciht der Fall war. Aber jetzt war nicht die Zeit für viele unnötige Worte, das spürte er. Daher entschied er sich dann auch.
"Von daher muss ich euch beide nun auch leider verlassen. Ich habe selbst noch einige Dinge zu erledigen."
Dennoch gab er ihnen die Gelegeheit einen Widerspruch einzulegen. Er wusste selbst nicht warum er das tat, aber vielleicht konnte auch das für seine Mission von Vorteil sein. -
Da sie keine genaue Zeit ausgemacht hatten, erschien Servianus erst einige Augenblicke nach seiner Verabredung und betrat die Geaststätte. Kaum war er durch die Tür hindurch sah er sich nach allen Richtungen um, konnte aber Vera nicht entdecken. Also ging er tiefer in den Schankraum hinein, als ihm im Augenwinkel eine elegante junge Frau auffiel, die allein in einer Ecke saß. Unwillkürlich wanderte sein Blick zur Seite und blieb für einen Moment auf der Frau ruhen. Dann durchzuckte ihn ein Blitz des Erkennens. Das war die gesuchte. Fast hätte er sie in ihrer neuen Aufmachung nicht wiedererkannt. Lecker, schoß es ihm durch den Kopf.
Zielstrebig hielt er auf sie zu und begrüßte fröhlich sie:
"Salve Vera, da bin ich also. Ich hoffe, du wartest nicht schon zu lange?"
Und während er ihre Antwort abwartete, nahm er auf einem Stuhl ihr gegenüber Platz. -
Servianus war gerade dabei einige Sachen zusammen zu suchen, um anschließend der Vesto zu ihrem Festtag ein kleines Opfer im eigenen Haus darzubringen. Wo hatte er nur den verdammten Weihrauch gelagert gehabt?
Daher schepperte es ein wenig in den Wänden der iulischen Wohnung und er überhörte das erste Klopfen. Nun, eigentlich nicht ganz, denn er stellte das Räumen ein und horchte genauer hin. Das zweite Klopfen hörte er, stand auf und ging auf die Tür zu. Allerdings sparte er es sich zu rufen und von daher ging die Tür vor Marei relativ plötzlich auf, denn der junge Mann hatte einen recht leisen Tritt.
Im ersten Moment verwirrend, wenn man geradeaus sah und da war nichts. Also warf er einen Blick nach unten und sah ein kleiens Mädchen. Was wollte die denn... Moment, war das nicht Lucillas kleine Assistentin? Mit dem komischen Namen, der so nach den Christianern klang. Einer seiner Freunde hatte eine Sklavin von diesen Verrückten gehabt, die hieß auch so.
"Hallo... Maria? Was willst du?"
Erst dann merkte er, dass das Mädchen ziemlich unruhig schien und fragte eine Spur alarmierter:
"Ist etwas passiert?" -
"Wie gesagt, ich weiß über ihn auch nicht mehr, aber der Vescularier..."
nun, das hatte er schon alles gesagt und Lucilla zu drängen würde vermutlich nicht viel bringen. Sie würde sich wohl eher selbst zu der Überzeugung durchringen müssen. Hoffentlich tat sie es, so wohl um ihretwillen, als auch sonst sein schöner Plan im Eimer war.Er beobachtete Lucillas fahrige Bewegungen beim Schließen der Tür. Sie schien nicht ganz anwesend zu sein, was andererseits irgendwie verständlich sein sollte, aber für Servianus dennoch etwas verwirrend war.
"Die legio bricht heute samt Tross und allem nach Norden auf. Von daher sind sie alles andere als schnell. Ja, ihr habt eine gute Chance, sie noch einzuholen." -
Mit den Worten "Ich mich auch!" und einem Lächeln auf den Lippen verabschiede sich nun auch Servianus und warf den dreien einen letzten Blick zu, dann ging er hinaus aus der taverna und endlich zurück in die curia um dort von den Ergenissen seiner Rundreise zu berichten.
Dankenswerterweise war die Verzögerung relativ zur Läbnge der Reise doch so gering, das er keine leidigen Fragen beantworten musste und seine Aufgaben mit einem schriftlichen Bericht schnell erledigt waren. -
Schade, das war wirklich schade. Geld im Voraus war doch immer eine schöne Sache. Aber einmal die Woche ging natürlich auch. "Ich setze dann was ihr esst und trinkt mit auf die Rechnung." Damit war die Sache für den Wirt erledigt und überließ sie dem Iulier, dessen Ziele er sich durchaus vorstellen konnte.
"Zwangsweise. Glaub mir, wenn du meine Kochversuche probiert hast, verstehst du's!" grinßte er. Außerdem gab es in der insula ja nur die eine Kochstelle im Erdgeschoss, wegen der Brandgefahr. Und die belagerte meist die Matrone von gegenüber, weshalb er das machte, was die meisten Römer machten und aß auswärts.
"Also morgen abend. Von mir aus sehr gerne. Hier?" Nun eigentlich war die Frage ja überflüssig, die Frau kannte sich ja in der Stadt noch nicht aus. -
"Ein Monat?" fragte der Mann aus Gewohnheit,a ber auch aus einer leichten Verwunderung. Das war doch eher eine lange Zeit, aber warum nicht. Das wäre ein Monat sicheres Einkommen.
Auch Servianus war überrascht, als er das hörte. Ein Monat, das war eine Menge Zeit in der er die heiße Amazone sicher auch mal ohne ihr kleines Anhängsel zu sehen bekommen würde. Das mit dem einen Zimmer gefiel ihm dagegen weniger gut.
Der Wirt dagegen wurde nun sehr geschäftstüchtig und erklärte:
"Zahlt ihr im Voraus? Dann kann ich euch beim Preis sicherlich ein wenig entgegen kommen."
Wobei er den Grundpreis wohlweislich verschwieg. In Gedanken quartierte er sie schon im großen Zimmer auf der Rückseite des Hauses ein. Nicht aus Freundlichkeit, es war einfach das teuerste.
"Es gibt um die Ecke einen Mietstall, der Besitzer ist mein Schwager, Gäste von mir bekommen einen Spezialpreis, den du direkt bei mir mitbezahlen kannst. Die Tiere bleiben dann genauso lang hier?" Auch diese Frage war rhetorisch, denn schon im nächsten Augenblick überschlug er schnell und nannte den Preis*, der seiner Meinung nach für beide Seiten durchaus akzeptabel war. Nun, vielleicht etwas akzeptabler für ihn selbst.Als sich beide Seiten Handelseinig waren rief er nach einem Burschen und wieß ihn an, der "edle Dame" das Zimmer zu zeigen, ihr anschließend mit dem Gepäck zu helfen und die Tiere in besagten Mietstall um die Ecke zu bringen.
Unterdessen hatte auch Servianus geantwortet:
"Es war mir eine Ehre, Vera" antwortete Servianus ohne jede Verlegenheit auch in der persönlicheren Namensform.
"Tagsüber bin ich die meiste Zeit in der curia am Arbeiten, aber wenn du mich einmal besuchen möchtest, die Insula, in der ich wohne, steht in der Straße der Füchse.
Oder du findest mich bei der cena in einer der umliegenden tavernen"
Nicht laut sprach er dagegen aus, dass er sein Abendmahl in Zukunft wohl häufiger hier in dieser Taverne einnehmen würde.Sim-Off: *Da ich keine Ahnung hab, was realistisch gewesen wäre und zu faul bin Wi-Sim-Preise zusammen zu rechnen, bleibt der Preis einfach mal ungenannt
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Servianus zuckte mit den Achseln "Warum nicht? Alles was die Bauern und Händler in der Stadt verkaufen, ohne den Zoll am Stadttor bezahlt zu haben, bringt ihnen mehr Gewinn. Das sie von den Ausgaben dagegen profitieren vergessen sie dabei nur allzu gerne."
Und, so mochten viele denken, ihr kleiner Beitrag war ja wirklich egal. Da driftete die Rechtsauffassung schon zu Gunsten des eigenen Vorteils ein wenig ab.
Aber in so einer Satteltasche konnte man ohnehin relativ wenig verstecken, allenfalls feines Geschmeide, aber dann weise mal jemand nach, dass die Dame dieses nicht für sich selbst mitführte. Auch wenn das gefährlich war, es war gar nicht so selten. Also wurden die Reisenden ziemlich schnell durchgewunken und Servianus brachte sie zum Wirtshaus "Zum gerupften Huhn". -
Vom tor aus brachte Servianus Vera und ihre beiden Begleiter (deren Namen er schon beinahe wieder vergessen hatte) zum besten Wirtshaus am Platz.
Dort betrat er die Schankstube und rief dem Wirt ein lautes
"Heda! Wirt! Ich hab hier drei Gäste für dich!"
dieser wieselte dann auch schon, sich die Hände an einem Tuch, das er über den Arm trug, abwischend, auf sie zu ließ schnelle Blicke zwischen den Ankömmlingen und Servianus hin und her schießen. Sein Lächeln war freundlich dabei, aber seine Augen zeigten, dass er taxierte, wie viel Geld sie im bringen konnten. Zumindest jene, die ihn wie Servianus kannten, wussten diesen Blick zu deuten, für Fremde war er gewiss weniger offensichtlich.
"Salve Serviane, salvete et vos! Da können wir sicher was machen, wie lange wünscht ihr zu bleiben?" -
Eigentlich hatte er Lust große Lust, den Lehrer für den Jungen spielen zu müssen, aber noch weniger wollte er es sich mit der blonden Amazone verscherzen. Vielleicht würde er ja lange genug darum herumkommen, bis er mit ihr angebändelt hatte, dachte er sich und biss in den sauren Apfel, der ihm aber durch ein Lächeln versüßt wurde:
"Nun, natürlich kann er das machen, aber ich fürchte abseits der Feiertage habe ich tagsüber nur sehr wenig Zeit.""Nachrichtenübermittler, Schreiber, Kopist und noch ein bisschen hiervon und davon. Damit ich einen Blick für die Vorgänge in der Stadtverwaltung bekomme. Der Auftrag war denn auch im Namen der duumviri, die Pferde werden nämlich leider nicht öffentlich verliehen."
Kurz vor dem Stadttor trennten sie sich von ihren Begleitern, die ihre Aufgabe wohl als erledigt ansahen. Und fast erschien es ihm dass Duccia Vera nicht unfroh war, sie los zu werden.
"Nun, Mantua ist eine kleine Stadt, die zieht einfach nicht so viele Leute aus der Ferne an. Aber die Durchsuchungen sollen nur Schmuggel verhindern. Es wird reichen, wenn ihr die Satteltaschen öffnet und die Mäntel. Sind ja nicht auf dem castell oben." mit der Hand wies er in die Richtung in der man das Lager der ersten legio liegen sehen konnte. Im Moment war es freilich verwaist.
"Aber absitzen sollten wir schon", mit etwas Schwung verließ er dann auch den Rücken des Pferdes und reichte erst Vera und anschließend Rufus die Hand, um ihnen beim Absteigen behilflich zu sein. Der Begleiter Gefion würde wohl kaum Hilfe brauchen, wenn er extra für die Pferde mitgekommen war.
"Die taberna hat einen Stall, ja. Ich denke, dort werdet sowohl ihr, als auch eure Pferde gut versorgt werden."Er führte sein Pferd an das Tor und bedeutete den dreien ihm zu folgen, bevor er die Wache ansprach: "Salve Valens, da bin ich wieder. Hab drei Reisende aufgegabelt, die in der Stadt bleiben wollen. Kümmerst du dich um sie? Achja und übernehmt ihr das Pferd bitte wieder."
Der vigil mit Namen Valens rief daraufhin nach einem Burschen, der sich um das Pferd kümmern sollte, während er sich den drei Reisenden mit der Frage zuwandte, ob sie was zu verzollen hätten. -
"Leidlich", beantwortete Servianus die Frage, bo er schwimmen könne, begleitet von einem Achselzucken fuhr er dann fort
"Aber für den Fluss hier reicht's die Strömung ist nicht besonders stark." Was er noch nicht wusste, dazu war er einfach noch nicht lange genug hier, war dass sich das ganz schnell ändern konnte, wenn der Schnee in den Bergen schmolz.
"Vermutlich hast du recht, viele Kinder bekommen gar nicht erst die Gelegenheit es zu lernen." Sozialpolitische Realitäten, das konnte man nicht ändern, aber eigentlich störte es ja auch nicht."Ha, nein, so einfach tut sie das auch wieder nicht, mein Auftrag war für die Stadt," lachte er auf.
"Siehst du, ich mache gerade ein tirocinium fori bei den duumviri der Stadt und sie haben mich nach Süden geschickt... um einige Nachrichten zu überbringen." Einen unmerklichen Moment hatte er gezögert. Auch wenn sie verdammt scharf aussah, er durfte ihr nicht von seinem tatsächlichen Auftrag berichten. Sie kam aus Süden war also vielleicht eine Spionin. Oder wohl eher einer ihrer Begleiter, Frauen als frumentarii, nein, das war zu absurd. Aber bei den Belgeitern wusste man nie und er hätte sich um ein Jahr verplappert. Unwillkürlich biss er sich wütend auf die innere Unterlippe.
Umso erfreuter war er dafür, als die Amazone seine ungestellte Frage beantwortete. Sie war nicht die Mutter des Jungen, sondern hatte sich seiner nur angenommen. Ein deutlich erfreutes Grinsen schob sich ob dieser Nachricht auf sein Gesicht. Er konnte es also darauf ankommen lassen, denn entweder war die Frau ungebunden oder der Mann ein Idiot.ZitatOriginal von Lucius Quintilius Rufus
Sein Blick kreuzte den von Sontje und er blickte sie traurig an. So fühlte er sich nämlich, wenn sie von seinem Vater anfing. Er hing an diesem Menschen, den er kaum kannte.Dafür bemerkte er nun den Blick des kleinen Jungen vor ihnen, der reichlich unglücklich aus der Wäsche guckte. Vermutlich vermisste er seinen Vater sehr, schoss es Servianus durch den Kopf. Aber da sein Vater erst kürzlich verstorben war, fand er es kindisch, nun Traurig zu sein, weil er auf eingie Zeit von ihm getrennt war. Das und die Tatsache, dass er mit Kindern nicht allzu viel anfangen konnte, führte dazu, dass er sich gar nicht weiter mti dem Jungen beschäftigte und sich lieber wieder mit der attraktive Kinderfrau.
"Als ob ich einer so schönen Frau einen Wunsch abschlagen könnte." antwortete er galant.
Am Boden hätte er ihr nun den Arm geboten, aber zu Pferde wäre das nur lächerlich gewesen und er beschränkte sich darauf weiter neben ihr zu reiten.[SIZE=7]edit: Position des Zitats an die richtige Stelle[/SIZE]
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Servianus war ehrlich erstaunt, wie das kleine Mädchen, welches da um die beiden Erwachsenen herumwuselte es schaffte einen so viel klareren Kopf zu behalten, als er es einem Kind je zugetraut hätte.
Was musste man alles erlebt haben, um so früh so abgeklärt zu sein. Sicher war sie nur eine Sklavin, also kaum behütet aufgewachsen. Aber das, was sie hier tat, fand er, ging über das normale Maß weit hinaus"Sein Name ist Appius Cornelius Palma. Viel mehr, muss ich zugeben, weiß ich über ihn auch nicht. Aber es geht um mehr als nur Gerüchte, glaub mir. Ich würde es dir gerne alles genau erklären, aber ich glaube, dazu fehlt uns gerade die Zeit. Daher nur in Kürze, was ich herausgefunden habe:
Der Kaiser wurde ermordet, das ist unstrittig. Fragt sich, wer war es. Während man von Cornelius Palma nur wenig hört, weiß man von den Willkürurteilen des Vescularius, seinem ausschweifenden Lebensstil und seiner Vetternwirtschaft. Außerdem hat er sich schon zuvor mit allen möglichen Ehreninsignien gezeigt, die ihm noch gar nicht zukamen. Außerdem hat er das Testament, dass ihn zum Kaiser bestimmt, den Vestalinnen unter Andruhung von Waffengewalt abgenommen und sich damit für Stunden allein eingesperrt.
Und daher hat sich der hießige legatus entschieden, sich auf die Seite des Palma zu schlagen."
Natürlich war sich Servianus bewusst, dass sein Abriss sehr grob war, seine Quellen parteiisch bis unzuverlässig genannt werden konnten. Er hoffte, dass sein Vorwand, dass sie nur wenig Zeit hatten, wollten sie die legio einholen, nicht durchschaut, sondern aktzeptiert wurde. Er hatte die Intelligenz der Frau womöglich etwas unterschätzt, gestand er sich ein.
Er beobachtete Lucilla, wie sie, doer vielmehr Marei, sich zu schaffen machten und das Schild aufhängte. Letztere sauste nochmal zurück um ihre Puppe zu holfen, dann war alles beisammen. Aber irgendwie schien Lucilla sich nicht sicher zu sein und er wagte einzuwenden:
"Lucilla? Möchtest du die Tür nicht verschließen?"Natürlich hatte er bei dem Essen nicht auf die bedienenden Sklaven geachtet, außer um sie heranzuwinken. Warum sollte er auch, daher konnte er nur leicht mit den Achseln zucken.
"Aber wie kommt es dann, dass du jetzt hier bist?" wollte er wissen, bevor sie anfing von seiner neuen Stiefschwester zu sprechen, die er selbst bisher noch nicht kennen gelernt hatte. Was ihn allerdings nur mäßig störte, denn mit Kindern konnte er nicht viel anfangen, daher klang er auch leicht gleichgültig, als er sprach:
"So, du bist also mit beiden befreundet? Ich muss leider sagen, dass ich sie bisher nicht kennengelernt habe." -
"Schlimmer noch Bürgerkrieg", antwortete Servius düster, während Lucilla sich der Lage langsam bewusst wurde. Gleichzeitig lief das kleien Mädchen, dass den Schemel gebracht hatte, zu Hochtouren auf und wirbelte geradzu um ihn herum.
Natürlich gab er ihr den Korb ohne viele Worte. Er fragte sich, ob es eine gute Idee war, Lucilla ins siene Pläne einzubinden, aber das konnte er jetzt nicht mehr ändern.
"Gegen den falschen Kaiser, für den richtigen", antwortete er auf ihre Frage. Auch wenn er fühlte, dass es ganz so eifnach nicht wahr, wenn man objektiv blieb. Aber er war nicht objektiv. Von dieser Seite hatte er deutlich mehr zu erwarten, als von der anderen.
Allerdings es erschien ihm nicht vorteilhaft, wenn Lucilla sich in solch aufgelöstem Zustand aufmachte, zusätzlich wollte er auch nicht, dass sie nach wenigen Schritten zusammenklappte, daher setzte er an zu erklären.
"Man hört viel von der Willkür des Vesculairers und ss steht zu vermuten an, dass er seinen Vorgänger hat umbringen lassen. Daher stehen die meisten Truppen auch gegen ihn auf der Seite der prima."
Gut, das war gelogen, er wusste es nicht genau. Aber positive Nachrichten konnten hier nicht schaden. Weiter kam er aber nicht, denn es war das Kind, dass ihn nun unterbrach.
"Ja, ja, in der Tat, das bin ich." antwortete er etwas verwundert, konnte er sich doch nicht entsinnen, sie jemals gesehen zu haben. "Aber woher kennst du mich?!" -
Servianus erwiederte erstmal nichts, als die Frau mit den goldenen Haaren seine Redensart anscheinend nicht als solche erkannte. Viel Gelegenheit gehabt das zu tun hätte er aber eh nicht, denn prompt kamen weitere Fragen auf ihn zu, deren erste er nur halbernst beantwortete:
"Sicherlich gibt es die. Durch den Fluß hindurch und auf der anderen Seite durch das Tor."
Er schmunzelte noch etwas breiter bevor er weitersprach:
"Aber ja, ein wenig Essen könnte ich schon vertragen."
Ehrlich gesagt hatte er seit dem Frühstück nur ein wenig Trockefleisch gekaut und war sonst unterwegs gewesen. Aber das war für einen Römer auch wieder nicht allzu ungewöhnlich, erst spät zu essen zumal im Sommer.Wie selbstverständlich reihte er sich neben der blonden Amazone ein um das Gespräch fortzusetzen. Da es nicht sein eigenes Pferd war, auf dem er hier ritt (Pferde waren teuer und er gab sein Geld lieber für anderes aus) konnte er nicht genau antworten, er wusste von dem Pferd nur eines, außer dass es Fremde als Reiter akzeptierte.
"Tertius Decimus. Das Pferd gehört der Stadt, ich habe es nur geliehen, weil ich einen Auftrag zu erfüllen hatte."Danach wurden ihr die beiden Reisebegleiter vorgestellt. Servianus nickte dem Jungen und dem Mann zu und murmelte seinerseits erneute Begrüßungen. Interessanterweise war der Mann kein römischer Bürger, was neue Fragen aufwarf.
"Verzeih mir bitte die Neugierde, aber eine Frau auf einem Pferd ist schon selten genug, aber nur in Begleitung vierer Sklaven und eines Kindes? Wo habt ihr den Vater des jungen Mannes gelassen?"
Dabei nahm er zum ersten Mal bewusst den Blick von seiner Gesprächpartnerin und sah zu Rufus hinüber. Wobei ihn eigentlich eine andere Frage mehr interessierte. -
Heilsa? Das war eine Begrüßung die er noch nie gehört hatte. Oder hatte er sich einfach verhört? Noch übertönte das Schlagen der Pferdehufe auf die Pflastersteine ja immer wieder Silben und ganze Worte.
Dazu kam noch die Ablenkung durch die vom Wind gelösten Haarsträhnen. Begleiter. Das klang in seinen Ohren auch schon deutlich besser as Verlobter oder gar Ehemann. Dafür sprach auch, dass die junge Frau offensichtlich so eine Art Wortführerin war.
"Ich bin auf dem selben Weg, so scheint es. Und ja, die taberna kenne ich, ich kann euch gerne hinführen. Mein Name ist übrigens Titus Iulius Servianus."
Insebesondere der letzte Satz ging mit einem freundlichen, hoffentlich sympathischen Lächeln, an die junge Amazone auf dem Pferd direkt vor ihm, wollte er doch vor allem erfahren wer sie war und wie sie zu ihren Begleitern stand.Sim-Off: Ich geh einfach mal davon aus, dass die Unterhaltung mit Rufus noch vor meinem EIntreffen stattfindet, okay?
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Aus dem hinteren Teil der Bäckerei kam ein hocker auf zwei Beinen herein und offenbarte ein junges Mädchen. Nanu, fragte er sich unwillkürlich, hatte Lucilla eine Tochter? Er dachte sie sein nur verlobt. Andererseits wusste er natürlich, dass das bei Soldaten meist mehr hieß als bei den übrigen civiles.
Schon verlor sie die Farbe, als sie sich auf den Schemel setzte. Mit einer solche heftigen Reaktion hatter er dann doch nicht gerechnet und er bemühte sich die Lage unter Kontrolle zu bringen, indem er die Sachlage schnell darlegte, bevor die junge Frau noch umgibte, bevor er was gesagt hatte. Seine Stimme klang leicht belegt, als er sprach:
"Die legio. Sie rückt heute früh aus um gegen die Truppen des falschen Kaisers zu kämpfen."
Angespannt wartete er Lucillas Reaktions ab, nur hoffend, dass sie jetzt nicht umkippen würde, denn dies würde ihn wohl heillos überfordern. Zu spät erkannte er die Schwachstelle in seinem Plan.