Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Da waren sogar noch fünf andere. An jeder Seite von Crassus jeweils zwei, von welchen ja inzwischen schon eine geöffnet wurde, und eine über jede Schulter. Wenn diese geöffnet waren, könnte dann Crassus endlich dieses Ding loswerden, das sich in dieser Hitze wahnsinnig schnell erwärmte und man eigentlich gar keinem Offizier antun sollte.


    Und wo kommst du her? Das muss ja ziemlich weit weg sein, denn ich habe noch nie von einem Land gehört, in welchem die Leute so dick sind, sodass sie nicht einmal in eine maßgeschneiderte Rüstung passen. Euer Herrscher ist dann völlig ohne Rüstung rumgelaufen? Eure Soldaten, eure Offiziere? Erzähl mir von dem Land.


    fragte danach Crassus ehrlich interessiert. Eine Armee völlig ohne Rüstung, unvorstellbar. Die waren ihrem Untergang ja schon von Geburt an geweiht.
    Crassus hob wieder beide Arme, sodass die Sklavin an die Schnallen kommen konnte und ihn endlich erlösen würde. Er wäre ja auch sonst so in das erfrischende Wasser Becken gesprungen, um sich abzukühlen, aber zum einen wäre das für das Metall nicht gut und zum anderen wäre es sehr anstrengend und vorallem auch gefährlich mit so einer schweren Rüstung und Kleidung schwimmen zu gehen. Also blieb Crassus nur die Hoffnung, dass es die Sklavin bald schaffen würde...

    Crassus beobachtete seinen Gegenüber genau. Furianus schien zwar nicht im Zwiespalt mit sich selber, oder unschlüssig, aber doch irgendwie ausgebrannt. Allerdings dachte Crassus, dass das nur eher zweitrangig mit Nadia zu tun hätte. Es gab offenbar noch andere Faktoren, die ihm zu schaffen machten. Aber, wie auch immer, insgesamt war seine Reaktion sogar noch mehr als Crassus zu hoffen gewagt hatte. Er sprach keine Widerworte, zeigte Verständnis und bekräftigte Crassus sogar. Er gelobte sogar sie zu bestrafen.
    Nadia, in meinen Haushalt einziehen? Erst war Crassus darüber fast empört, doch mit jeder Sekundie, die er darüber nachdachte, gefiel ihm dieses Angebot immer besser. So könnte er es in erster Linie Nadia heimzahlen und dabei gleichzeitig sie formen. Selbst Furianus würde nach seiner Hispania Rückkehr über seine eigene Sklavin positiv überrascht sein, da war sich Crassus sicher.


    Gerne nehme ich dir die Last dieser deiner Sklavin ab, damit du dich in Hispania voll auf deine Arbeit konzentrieren kannst und dir keine ablenkenden Gedanken um Nadia machen musst.
    Möchtest du die Sklavin vor deiner Abreise noch ein mal sehen, beziehungsweise mit in eure Villa nehmen? Oder soll ich mich gleich`, quasi ab jetzt, um sie kümmern?

    Endlich würde er diesen Brustpanzer los. Den Grund allen Schweißes. Das Verderben eines jeden Soldaten - zu mindest in dieser Hitze. Aber warum ist das Ding immernoch um Crassus?


    Du weißt schon, was du machst, oder?


    fragte Crassus dann leicht besorgt, als er zwar bemerkte, wie sie an einem Lederriemen zog, im nächsten Moment aber realisierte, dass es der Lederriemen zu einer Phalera war, welche auf dem Brustpanzer befestigt war. Ihr Blick in seine Augen tat dann sein übriges und er befürchtete fast, dass sie es eben nicht wusste.


    Kann es sein, dass du das zum ersten Mal machst? Du musst nämlich als erstes an diesem Crassus deutete mit seiner rechten Hand an seine linke Seite und dort auf einen Lederriemen ziehen. Aber nicht einfach am Ende ziehen, sondern schon so, sodass sich die Schnalle löst. Das sollte man gleich sehen...


    der Fakt, dass sie nicht wusste wie man den Brustpanzer entfernt, schränkte die Namenssuche natürlich noch weiter ein. Denn es gab nicht viele Sklaven, die so gar nicht wussten, wie man das Ding entfernte. Und eigentlich wussten es nur Sklaven nicht... alle Sklavinnen wussten es, sofern sich Crassus richtig erinnerte. Der einzige Schluß der ihm übrig blieb: sie musste neu sein. Er würde sie, sobald er von diesem Topf endlich befreit wäre, darauf mal ansprechen.

    Das Tempo, welches Crassus bei seiner Arbeit an den Tag legte, war stark verlangsamt. Ob es an den noch recht frischen und frustierenden Erinnungen lag oder daran, dass noch eine weitere Person im Raum war, konnte er freilich nicht beurteilen, aber es interessierte ihn auch nicht sonderlich, da gerade Furianus eintrat.


    Salve, Flavius. Ich danke dir für deine Glückwünsche und dein rasches Erscheinen. Bevor ich beginne bitte ich dich, dich zu setzen. er wartete bis sich Furianus gesetzt hatte Nun, es ist eine lange Geschichte und ich habe kaum die Zeit sie dir in voller Länge zu erzählen. Deshalb beschränke ich es auf das wesentliche und komme gleich zum Punkt.
    Deine Sklavin Nadia hat mich in aller Öffentlichkeit bis auf die Knochen beschimpft und gedemütigt. Sie tat das allerdings nicht im versteckten, sondern sah dabei mir in die Augen. Was sie dazu bewogen hat, mag ich nicht zu beurteilen. Alleine schon für diesen Grund, hätte ich sie bestrafen müssen, unterließ es allerdings angesichts ihres Herren. Solche Sachen sprechen sich ja schnell rum und bei einer so ehrwürdigen Gens hätte ich sogar eine Ausnahme gemacht. Als sie dann allerdings trotz meines großzügigen Angebots nicht ging und mich sogar angriff und verletzte, war auch mein Geduldsfaden gerissen. Auch wenn ich sie auf der Stelle hätte töten sollen, so ließ ich Gnade vor Recht walten und habe sie nur hier eingesperrt.


    sollte erst einmal er sagen, was er davon hielt, bevor Crassus fortfuhr.

    Wer ist nicht bestrebt, möglichst schnell, möglichst viel Macht zu bekommen? Wenn sich einem die Gelegenheit bietet, so wäre man ein Narr, wenn man sie nicht ergreifen würde. Aber natürlich kann übermäßiges und vorallem ungerechtfertigtes Verlangen nach Macht, nur schädlich sein.


    Der Rest der Kurie wirkt auf mich auch teilweise, öhm... unpassend. Um zum Beispiel den Centurio Cladius heranzuziehen, außer Pöbeleien habe ich von ihm noch nicht so viel gesehen. Im Großen und Ganzen halten sich deshalb meine Erwartungen gegenüber der Kurie stark in Grenzen. Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis die Kurie etwas für Rom sinnvolles auf die Beine kriegt. Verstehe mich nicht falsch, mich würde es freuen, wenn die Kurie mir zeigen würde, dass ich mich täusche. Doch solange sie so weitermacht wie sie angefangen hat, seh ich da kein Land weit und breit.

    Nun, als auch die Gastgeberin einen Schluck genommen hatte, genehmigte sich auch Crassue einen. Natürlich nicht, ohne davor noch einmal professionellwirkend am Wein zu schnuppern. Ja, er hatte vorher zum Glück nicht fälschlicherweise anerkennend genickt, der Wein war es durchaus wert gewesen, auch wenn Crassus erst jetzt die Gewissheit hatte. Saftig im Geschmack, rund im Abgang, das was einen Wein eben ausmachte... zu mindest sagten das immer selbst ernannte Weinexperten, zu welchen sich Crassus zwar nicht zählte, von denen er aber gerne mal solche Sprüche abschaute. Das wirkte meist dann doch so, als ob man wirklich Ahnung hätte. Heute würde er allerdings auf diese auswendiggelernten Sprüche verzichten..


    Syria also... ich muss gestehen ich selber war bisher eigentlich nur in Hispania und eben Italia. Nicht einmal Griechenland, das Ausgangsland aller Kultur, habe ich bisher besucht. Ich hätte wohl gerne eine solche Studienreise unternommen, allerdings ließen es damals die finanziellen Mittel nicht zu. Heute lässt es die sehr knapp bemessene Zeit und vorallem meine Positionen nicht zu. Aber so läuft es wahrscheinlich in diesem Leben: Probleme entstehen, welche gelöst werden, durch die Lösung treten allerdings wieder neue Probleme auf, die gelöst werden müssen, wodurch wieder neue Probleme entstehen. Ein ewiger Kreislauf. Aber wer weiß, vielleicht werde ich doch irgendwann einmal die lange Reise auf mich nehmen. Ah, ich hole zu weit aus, worauf ich hinaus wollte: durch meine lange Zeit als Legionär bei der Legio IX und der ALA II kann ich die Umstellung von Provinz zurück nach Rom durchaus nachvollziehen, auch wenn es bei mir natürlich nicht ganz so extrem war, da ich von einer militärischen Einheit zu nächsten wechselte.


    Puhh, das reden machte durstig. Außerdem war der Wein viel zu gut um zu verdunsten.


    Viel Zeit habe ich bisher in Rom verbracht, ja. Ich wuchs hier auf, bevor mich dann das Fernweh packte und ich in Hispania der Legio IX Hispania beitrat. Dort diente ich dann bis Optio in der Legio, dann wurde mir mehr oder eher minder das Kommando über die ALA II Numidia übergeben, da diese Einheit neu gegründet wurde. Nach dem Feldzug gegen Sertorius, von welchem du sicher schon hörtest, wurde ich zurück zur Legio versetzt. Erst als Centurio doch dann recht bald zum Praefectus Castrorum. Nun, und dann ging alles sehr schnell. Ich bekam das Angebot zu den Prätorianern zu gehen, welches ich annahm. Ich diente dort dann als Princeps Praetorii und hatte das inoffizielle Kommando über die Cohortes Urbanae inne, da diese zu der damaligen Zeit dem Praefectus Praetorio Vinicius unterstellt waren und es ihm sonst zu viel geworden wäre. Nachdem dann ein neuer Praefectus Urbi bestimmt war, widmete ich mich voll und ganz den Prätorianern und diente mich dort hoch zum Tribun. Nach einiger Zeit als Tribun bekam ich dann das Kommando über die Vigiles, welches ich nun vor kurzer Zeit wieder abgeben durfte und dafür das Kommando über die Prätorianer erhielt.
    Ich habe etwas weiter ausgeholt als gewollt, aber du siehst, ich war lange Zeit in Rom und fast genauso lang Prätorianer.

    Crassus kam es so vor, als ob es Jahre dauerte, bis endich ein Sklave kam. Er müsste mal wieder seinen Sklaven Feuer unterm Hintern machen, dachte er bei sich. Auf der anderen Seite, fuhr er in Gedanken fort, vielleicht lags ja auch nur an der Hitze, da sind ja alle etwas träger - sogar auch Sklaven. Und bevor er seine Sklaven verheizen würde, wäre ja schade um das ganze Geld, welches man für sie ausgegeben hätte, beschloß er für sich, etwas Nachsicht walten zu lassen und lieber etwas länger zu warten.
    Crassus hatte mit geschlossenen Augen gewartet und als er die Stimme einer Sklavin hörte, richtete er sich auf der Liege auf. Die Augen immernoch geschlossen:


    Hilf mir aus diesem Brustpanzer. Der bringt mich bei der Hitze sonst noch um.


    er öffnete die Augen und schaute nicht schlecht, als er in ein unbekanntes Gesicht sah. Er dachte eigentlich bisher immer, dass er alle Sklaven in seiner Casa kennen würde. Und von einem Neueinkauf war ihm auch nichts bekannt gewesen. Allerdings wollte er sie nicht gleich darauf ansprechen, wäre ja Crassus auch etwas peinlich, wenn er sich nicht einmal die Namen seiner Sklaven merken könnte, da wäre das Gemunkel schon vorbestimmt gewesen. Er hob seine Arme und ließ so die Sklavin an die Lederriemen kommen, während er weiter versuchte auf den Namen zu kommen.

    Crassus nahm einen Becher und die Kanne Wein, die immer in seinem Officium zu finden war, hervor und füllte sich einen Becher. Dieser Tag hätte auch weitaus ruhiger verlaufen dürfen. Er nahm einen großen Schluck aus seinem Becher und sah anschließend zu dem Sklaven in der Ecke. Er konnte über sein Verhalten nur den Kopf schütteln. Wie man es sich schon am zweiten Tag so versauen konnte. Er leerte mit den nächsten Schluck seinen Becher und nahm sich dann ein Dokument vor und begann die Zeit bis Furianus Ankunft sinnvoll zu nutzen. Doch trotzdem warf Crassus immer wieder einen Blick in die Ecke zu dem Sklaven.

    Stell dich in die Ecke.


    befahl Crassus Verres beim Betreten von seinem Officium. Das Officium war seines Besitzers würdig und auch prunkvoll eingerichtet. Crassus sparte offenbar nicht bei der Einrichtung seiner Räume und schon zweimal nicht, beim Zuschaustellen seines Reichtums. Crassus nahm auf seinem Sessel Platz und wandte sich dann zu der Wache, die ihn vom Tor an begleitet hatte:


    Schicke nach Flavius Furianus. Seine Sklavin befindet sich hier im Carcer.


    die Wache nickte und verschwand dann, den Befehl ausführen.

    'Boah, was für ein Tag' dachte sich Crassus, während er sich auf eine Liege, mitten im Garten, fallen ließ. Die Hitze, die Arbeit, das Rumgerenne, das Rumgeschreie einfach nur anstrengend und ermüdend. Er streckte alle Viere von sich und sah in den Himmel. Urlaub... ja, Urlaub, das wäre jetzt toll. Und so langsam konnte Crassus auch verstehen, warum Hungaricus von diesem, wohl begehrtesten Posten Roms zurückgetreten war. Irgendwann hatte man davon die Schnauze voll. Nein, Crassus war noch lange nicht soweit, dass er daran dachte, den Posten schon wieder abzugeben, nicht mal langfristig gesehen, aber gegen ein paar Tage Urlaub hatte er trotzdem nichts. Auch nicht verwunderlich, wenn man sah, dass Crassus eigentlich lange keine längere Pause mehr hatte. Und wenn er mal eine Pause gehabt hatte, hat er diese meistens mit Reisen verbracht, welche nicht unbedingt erholsam sind. Also würde er sich jetzt auch eine Pause wünschen, wenn er noch Praefectus Vigilum wäre.


    Sklaaaveeeee!


    rief Crassus dann nach einigen Minuten.

    Zufrieden sah Crassus, wie die Prätorianer keinerlei Probleme hatten Nadia zu entfernen und wie sie auch keine Anstalten machen, aufgrund ihrer Beschaffenheit Nachsichtigkeit walten zu lassen. Ja, auf Prätorianer war eben Verlaß.


    Was meinst du? Spartacus endete am Kreuz, so wie es jedem ergeht, der sich gegen die Römer stellt. Komm mit, wir gehen in mein Officium.


    Crassus gab einer weiteren Wache einen Wink, welche ihm nun folgte. Dann gab er noch Verres ein Wink, der ihm bedeutete, dass er ihm folgen sollte und ging dann vorraus in sein Officium.

    Dankend nahm Crassus den Wein entgegen und schnupperte auch gleich daran. Ehrlich, er wuste eigentlich nicht warum man das tat. Klar, man wollte so die Qualität des Weins überprüfen und sich schon einmal ein Bild von dem Geschmack machen aber Crassus roch beim besten Willen keinen gravierenden Unterschied zu anderen Weinen. Na gut, einen billigen Wein konnte auch er von einem teuren Falerner unterscheiden, aber viel mehr auch nicht. Schließlich hatte er ja auch anderes zu tun als seine Fähigkeiten in dieser Disziplin zu verbessern. So shnupperte er daran und nickte dann anerkennend, auch wenn er eigentlich keine Ahnung hatte.


    Ja, dieses System ist nicht für alle Institutionen anwendbar. Crassus schmunzelte breit: Wobei das im Senat wahrscheinlich noch gravierender wäre. So... ehm, "platzergreifend" wie manche von ihnen sind, würden sie sich wahrscheinlich dabei die Füße brechen. Wobei sie dann im Sänften-Liegen dafür sehr weit vorne wären... tja, so trainiert jeder die Disizplin, die er am besten kann und ist auf seinem Gebiet dann fast unschlagbar.


    Crassus lachte und spritzte mit einem Finger in jede Himmelsrichtung einige Tropfen Wein- für die Götter.


    Groß Ausgleich gibt es keinen. Das Training insgesamt, aber vorallem das Konditionstraining, wurde etwas zurückgeschraubt, sodass sie sonst nicht so sehr belastet werden. Und da wir so eine Ausscheidungsaktion ja auch nicht mit jeder Centurie täglich machen, haben sie durchaus Zeit sich zu regenerieren. Klar, sie können sich nicht so viel erholen, wie sie sich verausgaben, aber das müssen sie wegstecken können. Schließlich sind wir keine Provinzlegion, sondern die Prätorianer!
    Da fällt mir ein, du bist doch auch lange Zeit mit deinem Mann mit einer Legion mitgereist, oder? Welche Legion, in welcher Provinz, war das?

    Oh. Das kann ich sehrwohl machen. Und ich werde es sogar machen, sollte mich nicht davor der ehrwürdige Iuppiter mit einem Blitz erschlagen haben. Deine Chancen stehen daher recht schlecht.


    natürlich hatte Crassus das mit dem Kannibalen erfunden. So einer hätte doch nie den Weg in den Carcer gefunden. Er wäre stante pede hingerichtet worden. Da fackelt man doch nicht lange, die Bestie wird gleich hingerichtet. Die Wachen traten heran und nickten Crassus vielsagend zu. Sie wussten offenbar, dass Crassus das mit dem Kannibale nur als Angstmache gesagt hatte und nicht ernst gemeint hatt.


    Schweig! fuhr Crassus Verres an: Du hast mich einmal enttäuscht, du wirst mich wieder enttäuschen, wenn ich dir nicht schnell die Flausen austreiben werde. Und das verspreche ich dir, ich werde sie dir austreiben. Dazu brauch ich aber deine ungeteilte Aufmerksam und diese werde ich bekommen.


    Crassus schubste Verres von sich weg und sah zu den Torwachen, welche nun Nadia in ihre Mitte nahmen:


    Sperrt sie in eine sonst leere Zelle. Sie bekommt weder Trinken noch Essen, noch wird ihre Zelle ohne meine Gegenwart geöffnet. Ich bin in meinem Officium und werde mich später um sie kümmern.

    ... kamen von der Seitengasse nach kurzem Fußmarsch an der Porta zum Teil der Prätorianer in der Castra Praetoria an. Die Wachen salutierten zackig, als sie ihren Praefecten erkannten, aber trotzdem erkannte Crassus ihre Verwunderung. Schließlich war es ja nicht alltäglich, dass der Praefect selber und alleine auf Verbrecherjagd ging. Und noch seltener war es, dass er lebende Gefangene mitbrachte :D


    Wache, bring die Sklavin hier in den tiefsten Carcer. Wir müssten da noch Platz neben einem Vergewaltiger haben, der doch eine Sklavin des Augustus am lebendigen Spieß verzerrt hatte. Zu ihm in die Zelle soll sie kommen. Da wird sie sich wohlfühlen...

    Gedanklich ein Dankesgebet an die Götter schickend, nickte Crassus endlich zufrieden. Naja, halbwegs zufrieden. Zumindest hatte er nun Zeit in der Castra in aller Ruhe sein weiteres Vorgehen zu planen. Und bis dahin würde Nadia schon noch erfahren, was es heißt, im Carcer der Prätorianer einzusitzen. Der Carcer der Vigiles war im Vergleich der reinste Urlaub. Zumindest wusste Crassus, dass dort die Gefangenen nicht die Zellenwände abschleckten, nur um mehr Mineralstoffe zugeführt zu bekommen. Ebenfalls die Todesrate konnte man durchaus mit der des Colosseums vergleichen.. ;)


    Und so liefen die drei los. Nadia an der Spitze, hinter ihr Verres und zu guter letzt Crassus, um die Situation am besten einschätzen und kontrollieren zu können.


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