Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Wenigstens schien jetzt der eigene Sklave zur Vernunft gebracht worden zu sein. Er machte zumindest endlich Anstalten, Nadia abzuführen. Aber genau da war das nächste Problem, sie wollte ganz offenbar nicht. Wie nicht schwer zu vorherzusehen war, wehrte sie sich.


    Erst eine große Fresse und nun stehst nicht dazu? Sklaven halt. Rückhaltlose, dämliche Sklavin. Aber glaub nicht, dass ich dich verschonen werde. Im Gegenteil, mit jeder Sekunde die du hier herauszögerst, verschlechtert sich deine Lage ungemein.


    im Glauben, dass diese Worte eh nicht bringen würde, musterte er Nadia von oben bis unten. Wie so ein kleines Ding doch so viel Ärger machen konnte, völlig grundlos. Unfassbar.


    Lass dich jetzt endlich von ihm abführen, sonst wird er deinen leblosen Körper zur Castra schleifen müssen. Du kannst nicht entkommen, du kannst nicht mal dein Unglück hinauszögern. Und verdammte Scheiße, steh endlich dazu und ertrag es wie man es ertragen muss. Wenn Sklavn nur halb so viel wert wären, wie du eben noch toll rumgeschrien hast, würden sie sich nicht so verhalten, wie du es eben tust.

    *plomp*


    Dem geneigten Leser ist sicherlich schon klar, woher dieses Geräusch resultierte. Den anderen Lesern möchte ich es nicht vorenthalten: Der Knauf von Crassus Gladius hatte den Weg in die Magengrube von Verres gefunden. Schon zum zweiten Mal.


    Ich werde dir schon noch beibringen, was es heißt Diener zu sein. Wenn ich dich etwas frage, dann erwarte ich dazu auch eine Antwort und kein sinnloses Geschwafel. Ich bezweifel stark, dass du fähig bist dir das zu merken, also vergiss es. Ich werds dir noch früh genug einprügeln.


    Crassus sah von Verres wieder zu Nadia. Meine Fresse, kein Respekt hatte man mehr vor Personen, die normalerweise schon aufgrund ihres Postens gefürchtet wurden. Selten fand Crassus den Ausruf Ciceros - o tempora, o mores! - so passend wie heute.


    Also, Sklavin, ich will dir ja nicht wehtun, schließlich wirst du noch genug Schmerzen erfahren, deshalb lass ich dich entscheiden: Entweder du kommst so mit in die Castra oder ich hau dir solange die Fresse ein, bis du gar nicht mehr anders willst als mitkommen. Also? Und glaube nicht, dass dein Herr mir groß was könnte, wenn du plötzlich versterben würdest.

    Wieder einmal bereute es Crassus, keine Leibwache mitgenommen zu haben, wie er es sonst immer zu tun pflegte. Dann wäre die Sache schon längst geklärt gewesen. Er hätte keine Wunde zugefügt bekommen, Nadia wäre nicht mal bis zu Verres vorgedrungen und Verres hätte schon längst die Scherben eingesammelt. Alles wäre besser gewesen...


    Also, Sklave, führst nun du sie ab oder soll es wirklich ich machen? Ich möchte ich ja ihr nicht unnötig Schmerzen zufügen, wenn es sich aber nicht verhindern lässt, werde ich auch davor nicht zurückschrecken. Also, was sagst du? Es ist deine Entscheidung.


    Crassus sah Verres kalt in die Augen. Sollte er doch Nein sagen, Crassus würde das nicht stören, im Gegenteil, so könnte er Nadia den Weg zur Castra zur Hölle machen. Indess ignorierte er das Geschrei von Nadia. Sollte sie doch rumschreien wie sie wollte, vielleicht würden dann wenigstens irgendwelche Stadteinheiten hier vorbeikommen.

    Kalt sah Crassus seinen Sklaven an. Fehlkauf, ja, ganz klar. Mal schauen, vielleicht erwischte Crassus den Sklavenhändler nochmal, dann würde er ihm aber etwas erzählen und sein Geld zurückwollen. Ach mist, der Sklavenhändler wollte ja gestern noch abreisen... naja, er wusste offenbar warum.


    Du willst es nicht lernen, oder?


    *zisch* *Pause* *plomp*


    Waren die nächsten "drei" Geräusche, die man hören konnte. Das "zisch" kam von dem Reiben des Schwertes an der Schwerscheide. Die Pause durch das Schneiden der Schwertspitze durch die Luft und das "plomp" letztlich durch den Schlag mit dem Handknauff in den Magen seines Sklaven.


    Selbst wenn ich müsste, könnte ich nicht sagen, welcher von euch beiden dümmer ist. Ehrlich nicht. Ihr beide seid so panne, dass ich schon nicht mal mehr drüber lachen kann.


    Crassus wartete angespannt die Reaktion seines Sklaven ab. Sollte er ihn doch angreifen, dann würde er die "Strafe" eben sofort hier vollstrecken. Das Gladius war ja schon gezogen. Natürlich ließ er auch Nadia nicht aus den Augen, wäre ja schade um das Mobiliar der Villa Flavia...

    Ja, bitte, unverdünnt.


    Es war inzwischen durchauch schon eine Uhrzeit erreicht, bei welcher man sich unverdünnten Wein genehmigen durfte. Und machen wir uns nichts vor, unverdünnter Wein war immernoch der leckerste Wein. Am liebsten würde Crassus ja nur unverdünnten Wein trinken, allerdings wusste er genauso gut wie jeder andere, dass dann ein anständiges Arbeiten nicht mehr möglich wäre, da seine Sinne völlig benebelt wären.


    Das stimmt, diese Hitze ist etwas furchtbares, was wahnsinnig die Arbeit beeinträchtigen kann. Normal bin ich ja nicht der Mensch, dem Hitze viel ausmachen würde, aber diesen Sommer ist es wirklich extrem. Das merken natürlich auch meine Männer, allerdings tu ich im Gegensatz zu dir keine extra Pause einlegen lassen. Überhaupt sind diese Tage wahnsinnig geeignet, um die Fitness und damit auch die Arbeit der Centurios zu überprüfen. So tun wir zur Zeit unsere formschwächsten Soldaten ausmustern. Und die Schlechtesten filtern wir recht schnell heraus. Wir lassen einfach eine Centurie antreten, stramm stehen und warten dann. Wir warten dann solange bis der erste umfällt. Und dieser Erste hat sich für seinen Rausschmiß dann freiwillig gemeldet. So sorgen wir für einen ständigen Leistungsdruck, unter welchem die Soldaten zu Höchstform auflaufen, was ja unser Ziel ist. Crassus musterte die ganze Zeit über ganz ungeniert Helenas Reaktion auf die Worte. Die meisten fanden dieses Verfahren sehr hart und ungerecht, er war gespannt darauf, was sie sagen würde. Bei den Helmen machen wir es ganz ähnlich: Wer ihn absetzt hat verloren. Aber meistens haben die Soldaten schon nach der Grundausbildung verdrängt, dass es ohne Helm kühler wäre, da sie ihn ja quasi immer tragen müssen. Da gewöhnt man sich dann recht schnell daran. Außerdem schwitzen die meisten Männer lieber mehr, als dafür einen Knüppelschlag auf den bloßen Kopf zu bekommen. Crassus lachte.

    Sim-Off:

    "Beitrag speichern" is schon recht nah neben dem Vorschau-Button....


    Abwartend und beinahe sogar gelangweilt, wartete Crassus auf die Ankunft von Hungaricus. Sie zog einfach immer weiter hinaus und eine Ende war erst in Sicht, als er mit seiner Eskorte um die Ecke bog und damit in Crassus Sichtfeld kam. Dann ging es allerdings sehr schnell, sodass sich Crassus beinahe noch etwas mehr Zeit wünschte, um sich Gedanken für seine Worte zu machen, die er dem scheidenden Praefectus entgegenbringen wollte. Zeit blieb nicht mehr viel und anstatt sich nun Gedanken zu machen, verfluchte sich Crassus innerlich.
    Als Hungaricus dann vor ihm stand, überließ Crassus alles seinem Gefühl. Er salutierte förmlich. Nicht, weil es der Rangunterschied erforderte, sondern nur weil Crassus es aus Respekt -den schon mancher an ihm vermisste ;) - Hungaricus gegenüber machen wollte. Als Hungaricus ihm dann zu nickte, salutierte Crassus ab und begann leicht zu schmunzeln:


    Salve, Praefect!


    Crassus sah danach auffordernd zu den Männern - das vereinbarte Zeichen:


    Ave, Praefectus!


    erschall danach lautstark, wie aus einem Mund von den Prätorianern in der Formation auf dem Forum.

    Gerne nahm Crassus ihre Einladung, auf einer Bank Platz zu nehmen, an und setzte sich möglichst gleichzeitig mit ihr auf diese. Dabei schweifte noch einmal sein Blick durch das Atrium. Immer auf der Suche nach einer neuen Idee für sein Atrium in seiner Casa. So muss man es halt machen, wenn einem sonst nichts einfällt. Außerdem gefiehl sowas Crassus ganz besonders. Er sah sich in seinem Atrium zu Hause um und sah dann gleichzeitig auch in die größten und wichtigsten Häuser der Geschichte. Dort eine ähnliche Statue an der gleichen Position wie die der Vinicier, dort eine Brunnen nach dem Vorbild der Flavier. Aus verschiedenen Häusern zusammengesammelt, aber doch ganz anders wie diese.


    Ich komme nur äußerst ungern mit leeren Händen. lächelnd sah er der Iulia zu, wie sie die Schatulle aufmachte und wie sie dann jedes einzelne Stück beugtachtete. Er schien ihren Geschmack getroffen zu haben, das freute natürlich Crassus besonders. Denn selten hatte er Glück mit seiner Auswahl der Geschenke. Und sowieso, sobald er gar keine Idee hat, kauft er einfach die beiden teuersten Stücke. Gut, diesmal waren es drei gewesen, allerdings hatte diesmal Crassus auch eine konkrete Vorstellung von dem Geschenk. Irgendwie fiel es ihm nicht so schwer wie sonst, ein Geschenk auszusuchen. Gut, das könnte auch daran liegen, dass sein Sklave, der für die neuste Mode und Farben zuständig ist, ihm diese empfohlen hatte, nachdem Crassus ihm Helena ungefähr beschrieben hatte. Natürlich sah Crassus es nun als seinen alleinigen Verdienst an. Und hätte es ihr nicht gefallen, so hätte es Peitschenhiebe gehagelt....


    Ja, bitte. Diese Hitze ist selbst um diese Uhrzeit noch mörderisch. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie habe ich so langsam genug Sonne für diesen Sommer gesehen. Naja, aber lieber so als ständiger Regen.

    Dein Tagesplan? Ja, prinzipiell ist deine Aufgabe eben gerade das zu tun, was ansteht. Wenn du morgens mit den anderen Sklaven aufstehst und die dann das Fürhstück vorbereiten, so hilfst du eben dabei, oder kümmerst dich um die Blumen, oder was auch immer. Hauptsache du tust etwas sinnvolles und alles ist am Ende vom Tag erledigt. Du wirst immer wieder zwischen durch mal freie Zeit haben, zum Beispiel wenn schon früher als geplant die ganzen Tagesarbeiten erledigt sind. Dann kannst du dich hier in der Casa mit den anderen Sklaven beschäftigen. Hauptsache ihr macht keinen Lärm, ihr macht nichts kaputt, ihr seid da, wenn man nach euch ruft. Ihr esst das, was von dem Essen meiner Verwandten und von mir übrig bleibt. Sollte mal nichts übrig bleiben, wird euch keiner den Kopf abreißen, wenn ihr ein Stück Brot oder so esst. War das dann alles?

    Nun ging es aber schnell. Noch bevor Crassus auf ihre Worte antworten konnte, sah er wie Nadia eine ruckartige Bewegung machte und wie gleich darauf sein rechtes Bein zu schmerzen begann. Es war ein heißes Brennen, doch Crassus verzog sein Gesicht nicht. Er würde der Sklavin keine Schwäche zeigen, selbst wenn er daran sterben würde. Auch ohne, dass er auf den Boden sah, wusste er, dass sie ihn mit einer seiner Scherben verletzt hatte. Er fixierte Nadia, an Verres Kopf vorbei, fest, wobei sich Crassus Augen langsam zu engen Schlitzen verengten. Er sah sie so an und obwohl seine Wut stetig stieg, wusste er nicht wie er reagieren sollte. Würde er ihr nun den Kopf abschlagen, hätte er zwar einen guten Grund dafür, aber doch würde das einige Fragen aufwerfen. Außerdem stand dem noch etwas, naja, eher jemand, im Weg. Nämlich Verres. Während er sich weitere Gedanken machte, fixierte er weiterhin Nadia. Wie man doch nur so blöd sein konnte. Gerade, als ein Ruck durch seinen Körper ging und er sich auf sie stürtzen wollte, wurde er sich wieder der Gegenwart von Verres bewusst. Er sah Verres fest in die Augen:


    Ich geb dir eine Wahl: entweder du führst sie in die Castra Praetoria oder ich mache das. Ich verspreche dir aber, dass ich das weitaus unsanfter machen werde.


    Wenn man auf Schmerzen steht... :D


    Klar, warum nicht. Zustimmung erteilt.

    Wers glaubt...


    Crassus drehte sich um und verließ wieder den Carcer. Allerdings gab er zuvor den Männern einen Wink, welche daraufhin die Zelle öffneten und Zissou mitteilten, dass er nun gehen könne.

    Na gut. es sollte nicht Crassus Problem sein, ob er nun log oder doch die Wahrheit sagte. Und egal was nun stimmte, oder ob gar beides stimmte, es war vorerst nichts zu ändern. Die Zukunft würde zeigen, was nun wirklich stimmt.


    Hast du noch Fragen an mich?

    Naja, ist ja auch egal, er wird schon noch kommen.


    zuckte Crassusr ratlos mit den Schultern und schmunzelte dann aber leicht:


    Annaeus, ich frage dich mal ganz indiskret, ich hoffe es stört dich nicht: in Rom gibt es viele Gerüchte, um eine bevorstehende Hochzeit deiner Person. Was ist da dran? :D

    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Da wirds diskutiert.


    Stimmt so leider nicht. Dass die Sparkonten wegfallen ist SimOn Fakt, im Senat wird nur nach einer Alternative gesucht. Hier wurde das Wegfallen beschlossen.

    Ach, Annaeus, ich danke dir für deine Worte, doch werde ich selber wahrscheinlich weiterhin mein härtester Richter sein und über mich selber vielleicht nicht immer gerechte Urteile fällen. Doch dein Lebenslauf wird meinen Richter wohl etwas zum Schweigen bringen. ;)


    Crassus sah sich etwas im Raum um, ob er wohl noch andere bekannte Gesichter sah, die es noch zu grüßen galt. Auf die schnelle fand er keine.


    Hat sich der Gastgeber auch schon unter die Gäste gemischt? Ich konnte ihn nämlich gerade noch nicht ausfindig machen.


    fragte Crassus Florus.

    Crassus hob eine Braue. Wollte er oder konnte er wirklich nichts über seine Vergangenheit sagen? Wenn er es nur nicht sagen wollte, dann wäre es schlecht, dann müsste man aufpassen. Wenn er es wirklich vergessen hatte, dann war es nicht mal so schlecht. Dann konnte man seinen recht "jungen Geist" noch formen und ihn so gestalten, wie man es gerne hätte. Zumindest könnte man es versuchen:


    Und von der Zeit davor, weißt du absolut gar nichts mehr?

    Ja, bitte erzähl ihm davon. Ich werde schon gespannt sein, wem man mehr glauben wird. Einer Sklavin auf der einen Seite oder doch einem Römer, in welche Hände sogar der Kaise sein Leben legt. Auch wenn es die Spannung doch unheimlich mildern wird, werde ich dir sagen, wem man glauben wird: dir wohl eher nicht.


    Crassus lächelte die Kleine hinterhältig an. Ja, sollte sie es doch wagen, er hatte wenig zu fürchten. Zum Einen würde man ihr sowieso nicht glauben und zum anderen könnte er jederzeit behaupten, sie wollte ihm die Vase klauen un dabei sei sie heruntergefallen. Da sollte sie erst mal etwas anderes beweisen.


    Hör mir zu. Ich sagte was ich darf und nicht was ich getan habe. Wolltest du dich nicht beeilen?


    meinte Crassus dann wieder zu Verres, der die Hand von Nadia ergriffen hatte. Crassus hatte ja bisher noch nicht gesehen, dass sie dort eine Scherbe verbarg, weshalb ihm diese Handlung doch etwas merkwürdig vorkam:


    Freut mich ja, dass ihr euch fürs Leben gefunden habt, aber interessieren tuts mich nicht wirklich. Also beeil dich, ich hab Durst.


    er sah noch mal zu Nadia und schüttelte dann den Kopf:


    Geh jetzt. Du machst alles nur noch schlimmer für dich.