Eine Sklavin? Eine SKLAVIN?
wutentbrannt sah Crassus Nadia an. Eine einfache Sklavin. Keine reiche, eingebildete oder zumindest wichtige Frau im Imperium, nein eine einfache Sklavin widersprach ihm, ignorierte ihn sogar. Eine Sklavin, pah! Töten sollte man sie, auf der Stelle.
Nicht mal frei bist du. Wahrscheinlich, widerspenstig wie du bist, bist du sogar von deinem Haus abgehauen. Die Vigiles sollte man rufen! Die suchen bestimmt schon nach dir.
Crassus musterte die Sklavin vor sich. Ne, hässlich war sie ganz bestimmt nicht. Crassus schmunzelte langsam diabolisch, als er sich ziemlich genau vorstellen konnte, für welche "Arbeiten" sie bestimmt im Hause Flavia herangezogen wurde. Er spielte sogar einen Moment lang mit dem Gedanken...
Wir reden hier von Sklaven, von Eigentum und nicht von freien Menschen mit einem Willen oder mit einem Genius. Wenn ich einen Sklaven töte, ist es so, als ob ich einen Schrank umwerfe. Es interessiert keinen. Es geht nicht viel verloren, ausser ein paar Sesterzen.
Crassus Blick schweifte wieder zum Sklaven am Boden. Argh! So einen Fehlkauf hatte er schon lange nicht mehr getätigt. Die schöne Vase... ein Geschenk sollte sie sein. Ein teueres Geschenk wäre sie gewesen.
Bin ich gestolpert? Nein, bin ich nicht! Und ich bin doch auch über das gleiche Pflaster wie du gelaufen, über das gleiche, unebene Pflaster, mit den gleichen Steinen. Also rede keinen Scheiß daher. Nur weil du eingeschlafen bist oder irgendeiner Sklavin hinterher geguckt hast! Und überhaupt habe ich dir nicht erlaubt dich zu rechtfertigen, also schweig!