Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Du wirst sie noch sprechen können, ja gewiss, aber noch nicht sofort. Zu einem gegebenen Zeitpunkt wird es dir möglich sein dich solange mit ihr zu unterhalten, wie du nur möchtest.


    Natürlich war Crassus klar, dass Balbus sie womöglich sofort Töten würde, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekommen würde. Das konnte Crassus derzeit noch nicht zu lassen, dafür war sie momentan noch zu wichtig, war sie doch die derzeit beste und eigentlich einzige richtige Spur.

    Du kannst mich natürlich in meiner Casa diesbezüglich gerne sprechen. Komme am besten einmal abends zu mir, da bin ich nämlich am ehesten in meiner Casa anzutreffen.


    Erwiderte Crassus als der Annaer ihn auf die Wagenrennen im Allgemeinen ansprach. Dann wandte er sich an den Veranstalter, der ihm gratulierte:


    Ich danke dir. Ja, ich dachte ich probiere mal eine neue Taktik... auch wenn sie mir nicht wirklich zum Sieg verhalf so hoffe ich, dass es wenigstens die Zuschauer etwas überrascht hat und sie ihren Gefallen an dem Kampf hatten.


    Crassus winkte noch kurz in das Publikum und verließ dann den Kampfkreis, um den letzten Vorrundenkampf nicht unnötig aufzuhalten.

    Sie ist irgendeine unbedeutende Hure aus trans tiberim. Offenbar handelte es sich um einen Auftragsmord. Doch wer die Auftraggeber waren ist noch nicht ganz klar. Sie konnte darüber keine eindeutige Angabe machen, sondern uns nur einige Hinweise liefern. Allerdings kreisen diese Hinweise den Kreis der Verdächtigen schon auch ein. Naja, auch wenn der Tod des Kaiser unsere volle Aufmerksamkeit fordert, so laufen die Ermittlungen natürlich weiter, sodass wir über kurz oder lang weitere Erfolge haben werden....


    Der Sklave war natürlich gut ausgebildet gewesen, erkannte die Knappheit von Balbus' Weinbecher und beseitigte diesen umgehend.

    Abermals nahm Crassus einen großen Schluck aus seinem Becher. Da sich dessen Inhalt langsam dem Ende neigte, ließ er ihn von einem Sklaven gleich neu befüllen.


    Ach, da fällt mir ein, ich weiß noch gar nicht ob du es schon mitbekommen hast, aber wir haben schon einige Fortschritte gemacht, was den Anschlag auf deinen Vater angeht. Die Ermittlungen sind zwar noch lange nicht abgeschlossenn, aber wir haben zumindest schon einen wichtigen Meilenstein erreicht: wir haben die Attentäterin gefasst und schon verhört.

    Ja, darüber ließe sich bestimmt noch später reden. Wobei du mit Valerian auch etwas ansprichst, was mir noch einiges Kopfzerbrechen bereitet, schließlich müsste ich ja ihn darum bitten, dass er die Ernennung durchführt. Allerdings habe ich von ihm noch gar nichts gehört....


    Crassus nahm nachdenklich einen Schluck aus seinem Becher. In Anbetracht der Tatsache, dass er bisher von Valerian noch kein Wort gehört hatte, sollte es ihm wohl erlaubt sein, den Prudentier eigentverantwortlich zu ernennen. Sollte Valerian etwas dagegen haben, so sollte er diese Entscheidung eben rückgängig machen, Crassus würde sich nichts vorwerfen können,


    Also gut, ich werde deine Ernennung gleich morgen durchführen und veröffentlichen lassen. Crassus hob abermals seinen Becher: Auf eine gute Zusammenarbeit!

    Crassus Plan, wenigstens den Annaer noch mit zu Boden zu reißen, war aufgegangen. Ja, sogar besser als es Crassus zu Hoffen gewagt hatte, denn er war sogar auf seinem Kontrahenten gelandet, der rücklings auf den Boden lag. Damit hatte, wie auch der Schiedsrichter in diesem Moment bestätigte, Crassus gewonnen. Kopfschüttelnd rappelte sich Crassus auf und reichte dann dem Annaer die Hand, um ihm aufzuhelfen:


    Was für ein verrücktes Ende! Das hätte auch anders ausgehen können...

    Crassus nickte bei Balbus Worten. Nichts anderes hatte er erwartet. Schon allein, weil das ziemlich genau seiner Einstellung entsprach.


    Ich einen Posten für dich, hm.


    Crassus blickte nachdenklich drein. Die Frage war natürlich absehbar gewesen, aber so auf die schnelle fiel Crassus kein Posten ein, der ihm für seinen alten Kameraden passend erschien. Zumindest fiel ihm so lange keiner ein bis ihm in den Sinn kam, dass er ja auch bei den Prätorianern eventuell eine Stelle zu besetzen hätte.


    Hm, auch wenn du dafür nun überqualifiziert wärst und ich mir damit unter Umständen vielleicht einigen Ärger einhandel, aber... mit meinem derzeitigen Princeps Praetorii kann ich nur bedingt zufrieden sein. Wahrscheinlich wäre das beste, wenn ich ihn ersetze und dich dafür für die neue Stelle einsetze. Wäre für dich wahrscheinlich ein Rückschritt, aber eine bessere Position könnte ich dir derzeit leider nicht anbieten..

    Offenbar war Crassus Taktik nicht ganz aufgegangen. Zwar meinte er für einen Moment, dass es tatsächlich klappen würde, doch war das lediglich ein kurzes Zurückweichen seines Gegners, keine ernsthafte Möglichkeit den Sieg jetzt schon an sich zu reißen. Doch Crassus hatte keine Zeit, um daraüber lange zu trauern, denn der Annaer setzte sofort zum Gegenangriff an. Er versuchte Crassus mit einem starken Ruck aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu Fall zu bringen. Damit wäre dem Annaer der Sieg auch sicher gewesen, hätte Crassus sich nicht noch im letzten Moment an ihm halten können um ihn mit auf den Boden zu reißen....

    Crassus nahm einen großen Schluck aus seinem Becher und sah dann zu Balbus:


    Du bist mir als kein Mann der Muße und Langeweilse bekannt, deshalb gehe ich davon aus, dass du dir schon ziemlich genau ausgedacht hast, was du nun in Zukunft machen möchtest. Wirst du versuchen wied hier in Rom eine Einstellung zu bekommen? Und bei deiner Präfektur hast du ja beide Seiten kennengelernt: die der Verwaltung und die Militärische. Für welche wirst du dich in Zukunft eher entscheiden?

    Da der Gefangene keine Regung von sich gab, ging Crassus davon aus, dass er entweder eingeschlafen oder ohnmächtig geworden war. Wie auch immer, es war nicht Crassus Problem. Wenn der Tiberier hier länger bleiben wollte, dann konnte er das durchaus tun. Wenn er Glück hatte, würde eine Wache ihn sogar darüber informieren, dass er eigentlich gehen darf. Wenn nicht? Nun dann würde er wohl langsam aber sicher in Vergessenheit geraten....


    Crassus verschwendete daran aber keinen einzigen Gedanken mehr. Er wandte sich von dem Patrizier ab und verließ daraufhin die Katakomben der Castra. Umziehen musste er sich ja nun auch.

    Hm, sowas ist natürlich tatsächlich ziemlich merkwürdig.


    Crassus schweigte einige Momente und dachte über das Gesagte und den Sachverhalt nach. Eigentlich hatte er ja keinen Grund an seinem Freund Lucianus zu zweifeln. Auf der anderen Seite hatte er ihn aber auch schon lange nicht mehr persönlich gesprochen und kannte ihn deswegen schon lange nicht mehr so gut wie früher noch...
    Erst als der Sklave mit dem Trinken wieder den Raum betrat, wurde Crassus aus seinen Überlegungen gerissen:


    Ich werde mich wohl mal über diese Sache genauer informieren müssen. sagte er dann knapp, während der Sklave die Becher füllte und jedem einem reichte:


    Ja, mit dem Tod des Kaisers sprichst du etwas an, was mir, wie wohl ganz Rom, herbe Kopfschmerzen bereitet. Möge Iulianus gut über den Styx gereist sein und nun wohl behalten im Elysio wandeln. Crassus hob seinen Becher zum Anstoßen:


    Auf Iulianius, einen der besten Kaiser, den Rom je gesehen hat!

    Eilig ging der Sklave, der den Prudentier zu Crassus Officium geführt hatte, um Wein, Wasser und Becher zu holen.


    Du wurdest als Präfekt der Ala II abgelöst? Wer wird dein Nachfolger und wer hat überhaupt diese Ablösung veranlasst?


    Tatsächlich hatte Crassus bisher noch nichts von dieser Ablösung gehört gehabt. Er war dementsprechend überrascht und alles andere als darüber erfreut, dass er nur zufällig darüber informiert wurde. Er würde mit seinen Trecenarii wohl mal ein ernsthaftes Gespräch führen müssen. Sonst würde er wahrscheinlich auch erst erfahren, dass die Legio Prima auf dem Weg nach Rom ist, wenn sie vor den Toren ihre Zelte aufschlagen.

    Schon wieder ein Besucher. Bestimmt wieder irgendein Klient, der meinte er müsse Crassus die neusten "Neuigkeiten" erzählen. Meistens lief es darauf hinaus, dass sich anscheinend irgendjemand Unbedeutendes zum Kaiser hat ausrufen lasen. Ungefähr so interessant wie eine aufgeplatze lucanische Wurst im Tiber.
    Doch es kam anders. Anstatt das Gesicht eines Klienten zu sehen, sah er wie ein recht junger Mann sein Officium betrat. Das Gesicht kam ihm sehr gut bekannt vor. Schließlich war der Gast lange Zeit einer seiner Offiziere gewesen:


    Balbus! Crassus erhob sich ziemlich überrascht: Bei den Göttern, was machst du denn hier!? Mit dir hätte ich jetzt ja gar nicht gerechnet.


    Crassus brauchte einen Moment, bis er sich seiner gastgeberischen Pflichten wieder bewusst wurde... aber in letzter Zeit häuften sich die Überraschungen ja regelrecht an. Auch wenn die heutige ausnahmsweise eine angenehme war:


    Setz dich, darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?

    Ich danke dir für die kompetente Zusammenfassung und für die Informationen dieses Ereignis betreffend. Mögen die Götter über deinen weiteren Lebensweg wachen. Vale, Flavius.


    Mit diesen Worten erhob sich Crassus und ließ seinen Gast zur Porta geleiten. Er selber ging dagegen wieder in sein Officium, um dort weiter zu arbeiten.

    In meinem Interesse liegt vorallem, dass diese Probleme aus der Welt geschafft werden. Wie lange ihr dazu braucht ist mir relativ egal, sollten wir hier danach keine Probleme mehr haben. Wegen mir könnt ihr auch gleich morgen anfangen, solltet ihr dort noch einen Termin frei haben und es auch von den sonstigen Umständen her passend sein. Je eher wieder alles reibungslos funktioniert desto besser.