Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Offenbar ging es dem Gastgeber nicht viel anders als Crassus und dieser hatte ebenso Probleme wie jener ein passendes Gesprächsthema zu finden, welches für beide genehm war und nicht allzu sehr an das vorhergegangene erinnerte, das ja für beide Parteien nur bedingt erfreulich war. Doch letztlich kam dem Flavier als erstes eine Idee für ein neues Thema. Nachdem der Bissen durch langes Kauen nämlich fast von selbst verschluckt wurde, hatte sich Crassus auch noch einmal einige Gedanken ob eines Gesprächsthemas gemacht; allerdings nicht mit großen Erfolg.
    Nicht ganz unglücklich darüber, endlich diese unangenehme Stille durchbrochen zu haben, nahm Crassus einen Schluck aus seinem Becher ehe er zu einer Antwort ansetzte:


    Natürlich habe ich mir im Laufe der Zeit auch einige Betriebe und landwirtschaftlich genutzte Flächen angeeignet. Ist ja auch als Vorsorge völlig unabdingbar. So besitze ich verschiedene Minen, zum Beispiel eine Tongrube oder ein Marmorbruch, mehr oder weniger direkt selber, und für andere Betriebe habe ich zwar keine Besitzurkunde, aber die Erträge fließen in meine Taschen. Aber nicht nur in der Landwirtschaft bin ich tätig, sondern ich besitze auch verschiedene Handwerksbetriebe. Ein Altarmacher, der den Kaiser beliefert, zum Beispiel.
    Crassus nippte an seinem Becher:
    Das ist Wein aus eurem eigenen Gut? Ich beitze zwar auch Weinberge, beziehe aber meine Vorräte aus anderweitigen Quellen. Die Qualität meines Weines ist zwar gut, aber mit den besten Falernern und so weiter kann er nicht mithalten.

    Zufrieden stieß sich Crassus von der Wand ab, als auch Strabo leblos zusammensackte. Dieses mal verzichtete er auf eine Kontrolle und die beiden Soldaten von vorher machten sich auch gleich wieder an die Arbeit und schafften die Leiche zu Sulla in die kleine Kammer. Crassus ging langsam Richtung Türe, um diesem penetrantem Geruch endlich entweichen zu können.


    Den Göttern sei Dank, damit ist dieses Kapitel für Rom endlich geschlossen. Möge dieses Schicksal alle ereilen, die sich an des Kaisers Macht vergreifen und sich ihm widersetzen.

    Selbst wenn Crassus das Hervortreten von Gracchus Sehnen und Muskeln aufgefallen ist, so ließ er sich davon nichts anmerken. Wahrscheinlich hatte er es schon bemerkt, aber weder bewusst registriert noch sich dafür sonderlich interessiert.


    Dann sollte dafür Sorge getragen werde, dass in Zukunft solche bindenden Worte nicht mehr sooft vorkommen, wenn sie dem Willen der Familie so widerläufig sind.


    Natürlich war Crassus vollkommen klar, dass es unnötig war das zu erwähnen. Den Flaviern würde es noch weniger als ihm passen, wie Minervina sich verhalten hatte und dementsprechend auch mit ihr ein ernstes Wort wechseln beziehungsweise Maßnahmen einleiten, die sie im Sinne der Familie erziehen würden. Aber einen Kommentar zu dem Zirkus in der Familie konnte sich Crassus auch nicht verkneiffen, da ihn diese neue Situation doch ziemlich nervte; vorallem da sie so vorher weder absehbar noch zu erwarten war.
    In Ermangelung eines neuen Gesprächsthemas - das vorige war ja nun wirklich ausführlich genug durchgekaut worden und da es für beide sicherlich unangenehm war, wollte Crassus auch nicht weiter darauf eingehen - nahm sich Crassus noch ein Stück Brot und aß dieses langsam, um dem Gastgeber die Aufgabe zu überlassen, die Ruhe zu unterbrechen und damit ein neues Thema zustreifen..

    Ich erbitte mir eine Denkpause bis morgen, morgen abend, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe, denn eigentlich suchen wir derzeit gar keine neuen Familienmitglieder.


    Eine generelle Karriere bei den Prätorianern gibt es - von meiner Familien-Entscheidung völlig unabhängig - aber sowieso nicht. Du kannst zu den Prätorianern nur berufen werden, wenn du in einer anderen Militäreinheit (Legion, Cohortes Urbanae...) positiv aufgefallen bist und dich durch hohe Aktivität auszeichnest.


    Um mir eine Entscheidungshilfe zu geben bezüglich dem Gensbeitritt, schreib mal etwas über deinen Charakter, wie du dir seine Vergangenheit vorgestellt hast, kannst dich ja über möglichen Verwandtschaftsverhältnisse informieren und diese kurz vorstellen und so weiter und so fort...

    Aber zumindest schien sie es noch nicht immer zu wissen, zumindest als sie mich das letzte mal gesehen hatte und mir ihr Wort gab. Das war ja noch nicht so lange her... achja, genau, während du außerhalb Roms verweilt hast. Ach, wenn ich das dann richtig sehe, befindet sie sich nun wieder in Rom? Denn sie ging ja nach Ägypten während du nicht hier warst und wenn du dir der Sache so bist, lässt das ja keinen anderen Schluß zu. Wann ist sie denn wieder hier angekommen?


    Nun ließ sich auch Crassus ein Stück von dem Hasen geben. Gemeinsam mit einem Stück Fladenbrot, welches er in Olivenöl getunkt hatte, aß er es nachdenklich und dementsprechen auch langsam. Irgendwie verstand er gerade nicht so ganz um was es eigentlich genau ging. Minervina hatte ihm doch versichert gehabt, dass ihr Bruder mit einer Hochzeit einverstanden wäre, zwar nicht gerade sonderlich glücklich, aber zumindest damit leben könnte. Ob Crassus wohl hier in dem Gespräch so plötzlich Gracchus' Meinung geändert hatte? Eher nicht, der Flavier hatte es darauf angesetzt unbedingt etwas unpassendes an Crassus zu finden. Erst die absichtliche Fehlinterpretation von seiner Ausgleichszahlung, dann die Provokation bezüglich seines Amtes. Da hätte Crassus jeweils antworten können was er wollte, fand er, es hätte ja doch nichts geändert. Entweder hätte der Flavier die nächste Provokation und damit Falle gestellt oder eben das Gesagte ebenfalls absichtlich missinterpretiert. Noch darüber weiter nachgrübelnd griff er zum nächsten Stückchen.

    Derzeit lasse ich nur einen Marmorbruch aktiv bearbeiten. Dazu werden allerdings in die nächsten Tagen noch mindestens eine Tongrube und noch eine Eisenmine im Norden Italiens kommen. Ich erschließe gerade das Land nördnlich von Patavium und hoffe dort auf entsprechende Vorkommen zu stoßen beziehungsweise dort billig Minen aufkaufen zu können. Ich bin bestrebt meine unabhängigen Betriebe möglichst weit voneinander entfernt zu halten. So ist die Gefahr vor möglichen Folgen von Katastrophen lange nicht so groß, als wenn alle auf einem Fleck platziert wären.


    Crassus schmunzelte kurz als seine Gedanken zu den Methoden abschweiften, die den Besitzer einer Mine dazu bringen konnten, ihren Betrieb und ihr Land sehr billig abzugeben. Waren zwar nicht die feine griechische Art aber dafür meist äußerst wirkungsvoll.

    Kopfschüttelnd griff Crassus zu dem Wachstäfelchen. Offenbar war der Flavier so damit beschäftigt, möglichst kompliziert zu klingen, dass er das Zuhören vergessen hatte. Mit einer lässigen Handbewegung schnippte Crassus das Täfelchen auf. Er griff zu dem Griffel, der sicherlich auch dort irgendwo gelegen hatte, und kritztelte zwei Bogen drauf



    CC


    Danach klappte er die Tafel wieder zusammen und legte sie auf den Platz, wo sie auch schon vorher gelegen war.


    Du hofftest auf meine Einsicht und bist doch verwundert, dass ich sie dir nicht entgegen bringen kann? Ich weiß ja nicht ob du dich in meine Situation versetzen kannst, doch wenn ich neulich noch von deiner Schwester ihr Wort zu einer Hochzeit bekommen hatte und nun du, als ihr Bruder, ohne Gewalt über sie, diese Verlobung lösen möchtest, ja, doch, dann wärst du sicherlich auch nicht ganz so verständnisvoll oder einsichtig.


    Der neue Gang, der hereingebracht wurde, fand bei Crassus kaum bis gar keine Beachtung. Viel mehr als ein kurzer Blick erntete der kunstvoll hergerichtete Hase nicht.


    Ach, das war mir neu, dass für manche die Vertretung des Imperators, was ja auch politische Macht vermittelt, nur dann gegeben ist, wenn ich Senatoren aus ihren Häusern zerren lasse um sie dann zu Exekutieren. Oder dass ein Mitspracherecht bei der Ernennung von Rittern und Senatoren nicht auch dazu gehört, ebenso wie ein Sitz in jedem wichtigen Gremium des Reiches. Davon, dass der Imperator von mir zu fast jeder wichtigen Entscheidung meine Meinung hören möchte, möchte ich ja kaum sprechen. Aber das alles disqualifiziert mich ja. Schade, dass Aurelius Cicero bei seinem Aufstand umgekommen ist oder, dass ich Strabo und Sulla zum Tode verurteilt habe sie würden diese Kritierien ja alle nicht erfüllen, dürften also entsprechend passender sein.


    Trotzig nahm Crassus den nächsten Schluck Wein. Also alles ließ er sich auch nicht gefallen und um so etwas vorzubeugen, hatte er eigentlich immer seine Rüstung angehabt. Offenbar nicht immer mit Erfolg.

    Nun diese Ländereien fallen in den Besitz von Iulianus, der sie dann seinerseits entweder selber nutzt, um seine eigenen Güter zu produzieren, oder der sie dann verschenkt. Zum Beispiel damit ein junger Römer dadurch den nötigen Zensus aufweisen kann und er, also Iulianus, ihn zum Ritter erheben kann, ohne befürchten zu müssen, dass sein Liebling den Stand gleich wieder verliert.


    Crassus leerte den Becher und ließ sich den Becher noch einmal füllen. Übertreiben wollte er es zwar heute nicht, aber ein Becher geht ja immer.


    Was für Minen befinden sich denn in deinem Besitz? Denn ich selbst habe ja auch die ein oder andere und so du deine veräußern solltest, wäre das für mich eine gute Investitionsmöglichkeit.

    Puh, da fragst mich jetzt was. Wenn ich mich nicht irre, haben wir mit ihm neulich mal irgendwelchen Handel betrieben, aber wirklich viel fällt mir gerade zu ihm nicht ein. Ich glaube er ist mir in keinem Gremium oder sonstwie sonderlich aufgefallen. Und falls doch, dann erinner ich mich gerade nicht daran.


    Entschuldigend zuckte Crassus mit den Schultern... aber irgendwie hatte er gerade auch etwas andere Sorgen als irgendein Annaeer - solange er nicht einer der Attentäter war ;)

    Du missverstehst mich, Flavius. Ich sagte bereits vorher, als du mich nach den möglichen Motiven der Entführer gefragt hast, warum sich die Entführer an mich gewendet haben, dass ich es nicht getan habe, damit mir die Flavier in irgendeiner Weise etwas schuldig sind. Und das hat sich inzwischen auch nicht geändert. Du solltest meine Worte von eben nicht gleich so in eine Richtung lenken, so bekommst du sie ja doch nur in den falschen Hals - auch wenn du nur einen hast.
    Ich wollte deine Schwester mit diesem Angebot nicht kaufen, sondern auf die vielfachen Möglichkeiten hinweisen, die es dann geben würde. Wie du auch nur an etwas anderes denken kannst, ist für mich völlig Unverständlich! Nur um ein Beispiel für diese vielfachen Möglichkeiten zu nennen: die Flavier zahlen mir einen kleinen Betrag für einen Teil meiner Unkosten den ich hatte - immerhin musste ich meine Stretkräfte halbieren und den einen Teil ohne weitere Hilfe in feindlich besetztes spanisches Land befehligen - und beteiligen sich dafür mit einem etwas größeren Betrag an der Hochzeitsfeier. Du musst verstehen, ich bin ein Mann von Ehre, ich lasse mir von dir nicht meine Tugendhaftigkeit abschwätzen. Und eben diese Ehre verbietet es mir, von euch Flaviern diese Summe so zu kassieren. Wenn es nach mir ginge, so brauchst du mir nicht ein As erstatten, doch da wirst du ja nicht machen - davon gehe ich zumindest aus wenn du ein Mann von Ehre bist. Deshalb mein Vorschlag, der in keinsterweise als irgendein Kaufangebot angesehen werden möchte. Ich weiß wo ich mich befinde und dass ich hier nicht in irgendeinem Bordell bin.


    Nach dem ganzen Redeschwall nahm Crassus erst einmal einen Schluck aus seinem Weinbecher. Da der Flavier noch ein paar weitere Punkte ansprach, die Crassus so nicht auf sich sitzen lassen konnte, fuhr er auch direkt nach dem Schluck fort:


    Wirklich interessant. mehr fiel Crassus aber nicht ein und es folgte noch ein schneller Schluck, um die Pause nicht so hilflos aussehen zu lassen. Wenn sich Crassus recht erinnerte, dann hatte Minervina ihm doch in einem Brief mal geschrieben, dass Gracchus mit ihm sogar leben könnte, auch wenn es nicht seine liebste Lösung wäre. Die Zukunft von jedem und allem ist ungewiss, Flavius. Deine ebenso wie meine. Du meinst, nur weil man auf eine lange Vergangenheit zurückschauen kann, kann man auch besser auf die Zukunft schließen? Dann frage ich mich, wie ein Vincius, dessen Familie lange keine so prächtige Vergangenheit wie ein anderer Patrizier hat, trotzdem der derzeit mächtigste Senator ist - zumindest wird er im Volk so gesehen? Oder warum so wenige Patrizier im Senat aktiv sind.
    Sag mir, warum erfülle ich diese Vorraussetzungen nicht oder, ander gesagt, was sind diese Vorraussetzungen? Mir als Plebejer fallen da nur zwei, drei ein. Der Stand. Gut, ich bin ein Plebejer, aber dafür der mit dem höchsten Amt. Dann noch politische Macht. Diese habe ich derzeit zweifellos. Du meinst, irgendwann, wenn ich nicht mehr dieses Amt ausüben werde, hätte ich diese nicht mehr? Wenn du eine Gegenfrage erlaubst: Nenne mir doch einen Patrizier, der ohne Amt noch wirkliche Macht hat? Und als letztes wahrscheinlich wirtschaftlicher Erfolg. Den habe ich... und den werde ich dank meiner Betriebe und Ländereien auch noch haben, wenn ich nicht mehr der erste Praefect im Imperium bin.


    Versteh mich nicht falsch, ich möchte dich und deinen Stand nicht beleidigen, doch für mich als Plebejer scheint es offenbar nicht so leicht verständlich zu sein...

    Dieser Consul! Hatte wahrscheinlich schon genug mit seinem eigenen Gewicht zu kämpfen, aber musste ja unbedingt hier Träger spielen, obwohl er eher eine Belastung als eine Hilfe war. Nach einigen Schweißperlen und etwas außer Atem erreichte Crassus mit dem übrigen langen Zug das Familiengrab der Prudentier. Nachdem das Totenbett auf dem Scheiterhaufen abgestellt war, entfernte sich Crassus etwas von dem Scheiterhaufen und wartete in der Nähe einer Fackel auf die baldige Ansteckung des Bettes.

    Während der Gastgeber zu seiner Antwort ansetzte und sie formulierte, ließ sich Crassus ein Lammfleisch-Salbei-Spieß reichen. Umständlich nahm er ihn dem Sklaven ab und mindestens ebenso langsam wie umständlich verzerrte er ihn. Dabei spülte er immer wieder den Bissen mit einem Schluck Wein hinunter. Nicht etwa, weil das Essen so ungenießbar war, sondern einfach nur weil Crassus den Fleischgeschmack sogerne mit dem Geschmack eines guten Weins besser zur Geltung brachte. Als Crassus so beim letzten Bissen angelangt war, wechselte der Flavier das Thema. Offenbar wollte er die anderen möglichen Modelle, die ja auch nur Spekulation waren, nicht hören. Wahrscheinlich, so dachte Crassus, war er ja eh schon auf die gleichen Möglichkeiten gekommen und konnte sich deshalb ihre Vorstellung sparen. Er ließ sich seinen Becher neu füllen und nutzte die Zeit um über seine Reaktion zu dem neuen Gesprächsthema nachzudenken.
    Einfach die wirkliche Summe der Unkosten hinschreiben wollte Crassus nicht. Das war unter seiner Würde und er wollte sich das auch nicht nachsagen lassen. Sein nächster Gedanke war, dass er einfach sagen würde, dass die Flavier ihm nicht mehr als ehrlich gemeinte Dankbarkeit schuldig waren. Doch das hätte der Flavier sicherlich nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich hätte der Flavier sich das immer nachsagen lassen müssen. Als drittes blieb noch eine Summe, die irgendwo da zwischen lag und für beide annehmbar war. Und dann war da ja noch eine vierte Möglichkeit....
    Auch wenn wir die Frage erledigt haben, mit welcher Motivation sich die Entführer an mich gewendet haben, so möchte ich deinem Wunsch nach Nivellierung mit einer Antwort auf eine andere Frage folgen. Nämlich mit der Frage, warum ich ausgerechnet für eine fast wildfremde Frau eine nicht unbeträchtliche Summe gezahlt habe.
    Es wird für dich kein Geheimnis sein, doch Minervina ist für mich weit mehr als nur irgendeine unbekannte Patrizerin. Ich denke sie hat dir schon über ihre Gefühle erzählt und du kannst sicher sein, dass meine genau die gleichen sind. Nun bin ich aber auch nicht irgendein verträumter Bauerntölpel und weiß deshalb genau, dass Liebe für eine Ehe keine Vorraussetzung ist. Doch wäre es für dich, als ihr Bruder, nicht auch akzeptabel, wenn die Forderung nach politischer wie militärischer Macht erfüllt, ja sogar übertroffen wird, der fehlende Stand allerdings durch eine glückliche Ehe, und damit auch glückliche Schwester, ausgeglichen würde? Ich denke wenn du das ähnlich siehst werden wir die Unkosten bald ausgeglichen haben, da gibt es ja dann vielfache Möglichkeiten.

    Das Ende der Totenrede war das Zeichen für den Weitergang des Troßes. Gemeinsam mit den anderen Trägern begab sich Crassus zu dem Totenbett zurück. Als auch die anderen Träger ihre Position eingenommen hatten, wurde das Bett gemeinsam angehoben. Und dann ging der längste Teil des Zuges los und Crassus stellte sich schon einmal innerlich auf einen anstrengenden Gang ein. Dummerweise hatte er die Position direkt hinter dem Consul erwischt und Crassus ging nicht davon aus, dass dieser die ganze Zeit über eine so große Hilfe sein würde....

    Nicht enttäuscht aber doch etwas betrübt ob des Umstandes, dass das Küchenpersonal den Nachtisch in den Sand gesetzt hatte, nahm Crassus einen Schluck aus seinem Becher. Dann eben nur Obst, ein paar süße Trauben waren ja auch nicht das schlechteste. Nicht zuletzt weil sie wahrscheinlich Lucilla ausgesucht hatte und zumindest war sie früher bei der Auswahl der Trauben immer sehr wählerisch gewesen.


    Dein Ruf, Avarus, was deine immensen Ländereien angeht, eilt dir weit vorraus. Man munkelt, es gäbe keinen Ort im Imperium, an welchem du nicht ein Grundstück in der Nähe hättest. Da dachte ich mir, ich nutze doch die Gelegenheit und frage dich, ob du nicht vielleicht gewillt bist, das ein oder andere Grundstück in netter Lage zu veräußern. Ich bin nämlich immer auf der Suche nach neuen Landhäusern oder Weinbergen....

    Gut, dann sollten das ja recht reibungslos über die Bühne gehen.


    Crassus nickte zufrieden, zumindest so zufrieden man in dieser Situation sein konnte.


    Naja, das war es eigentlich auch schon worüber ich dich und damit die kaiserliche Verwaltung informieren wollte. Wenn du nicht gerade diese zufällige Situation noch nutzen möchtest um irgendetwas bestimmtes anzusprechen, würde ich mich dann auch wieder an die Arbeit machen...

    Werde ich dann machen. entgegnete Crassus auf ihr Angebot zu Helfen. Sollte er über etwas stoßen, das ihr Spaß machen könnte und auch etwas für sie war, so würde er das dann auch tatsächlich machen. Doch meistens hatte er ja nie so eine Arbeit zu erledigen, aber für denn Fall dass doch.


    Jetzt schon? Oh, in Ordnung. Dann erhol dich gut, lass es dir gut gehen und scheuch die Sklaven nicht zu sehr herum. Vielleicht sehen wir uns ja beim Abendessen. Crassus sah Lucia noch hinterher während sie das Arbeitszimmer verließ.


    Dann machte er sich mit einem Seufzen wieder an die Arbeit.