Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Und als Crassus das durstige Funkeln in Tiberius' Augen sah, nahm er auch gleich einen Schluck, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen. ;)


    Naja, stimmt beides nur zu Hälfte. Ich bin zwar noch bei den Prätorianern, aber nicht mehr als Tribunus Cohortis Praetoriae. Aber auf der anderen Seite habe ich auch ein Kommando inne - allerdings nicht das einer Legion. Ich bin nämlich der Praefect der kaiserlichen Garde unseres Imperators Caesar Augustus und damit oberster Reichspraefect des Imperiums.

    Nicht nervös, nur begierig zu erfahren, was die Hand auf seiner Brust bewirken sollte.


    Wenn man nicht die Person, sondern den Stand heiratet, spielt es keine Rolle wie lange man jemand kennt. Außerdem bat ich nicht um die Erlaubnis sie sofort Heiraten zu dürfen, sondern um die Erlaubnis um sie Werben zu dürfen.


    Crassus sah ihr zu, wie sie sich wieder zu ihm drehte. War ja eine bühnenreife Inszenierung ;)


    Wäre sie keine Patrizerin, dann würde ich auch nicht um sie Werben wollen. Eine Heirat muss nicht zwingend etwas mit Liebe zu tun haben, wenn sie zufälligerweise passt, ist es erfreulich, aber es ist kein Erfordernis.


    antworteet Crassus trocken und ohne jegliche Emotion.

    Als beide Becher gefüllt waren gab er sowohl Tiberius als auch Crassus einen:


    Nicht was, sondern viel mehr wer, müsstest du fragen. Ich werde auf Geheiß unseres Imperator Caesar Augustus dort einen Aufstand niederschlagen.


    ob Metellus überhaupt schon wusste, dass Crassus Praefectus Praetorio wurde? Naja, würde er gleich merken.


    Er dient dort in der ALA II Numidia, hatte er zumindest vor. Habe nämlich seit seiner Abreise nichts mehr von ihm gehört.


    Aber sicher lässt sich da ein Plätzchen finden. Einer meiner Sklaven wird gleich für dich ein Zimmer herrichten...


    und schon verschwand der Sklave aus der Türe, um eben so ein Zimmer vorzubereiten.

    Crassus klatschte zwei mal in die Hände, ein Sklave erschien daraufhin in der Türe und nach einigen Worten verschwand er um den guten Wein, mit Wasser und zwei Bechern zu bringen.


    Nun, das kann ich mir vorstellen, dass so eine Reise an den letzten Kraftreservern zerrt und diese leidige Erfahrung werde ich schon in nöchster Zeit wieder einmal machen müssen - nämlich dann, wenn ich nach Spanien überfahre.


    Natürlich erinnere ich mich, wäre ja noch schöner wenn ich mein eigen Blut vergessen würde.
    Der Familie geht es soweit gut, allerdings ist sie sehr verstreut, wirst also selten jemanden hier in der Casa antreffen. Die einen sind in den Cohortes Urbanae, andere in Germanien, wie zum Beispiel Fabricianus - wenn du dich noch an ihn erinnerst, und wieder andere bei den Prätorianern. Naja, so geht jeder seinen Weg und von ein paar Treffen, meistens wenn sie wieder Geld brauchen, lässt sich die Verwandtschaft so gut wie nie blicken. Wahrscheinlich auch besser so, sonst würde die Casa bald überlaufen...


    Crassus lachte laut und der Sklave, der gerade wieder kam, füllte die beiden Becher mit einem Wein-Wasser Gemisch.

    Crassus nickte, als der Nauarchus vor ihm salutierte. Wenigstens begann er nicht mit seinem Vorgesetzten rumzudiskutieren, soll es ja auch geben.


    Gut. Dann wollen wir Hoffen, dass die Einschiffung ab morgen gut über die Bühne geht.


    Platz hinter ihnen hatte es sich solangsam gelichtet und die meisten Prätorianer wurden schon von den Seemännern in die Quartiere begleitet. Und auch Crassus sah nicht unbedingt so aus, als ob er die Kälte hier draußen einer warmen Stube vorziehen würde.

    Crassus Überraschung und Verwunderung wuchs immer mehr und das sah man seinem Blick auch deutlich an. wenn er anfangs nur über die Anwesenheit einer Patrizerin auf so einer Kult-Feierlichkeit verwundert war, so war er nun noch viel mehr von ihrem Verhalten überrascht. Denn er hätte sich sicherlich niemals im Schlaf erträumen lassen, dass sie mitten auf dem Forum - das fast wie ausgestorben wirkte, von einigen Gestalten und gut angetrunkenen Gestalten mal abgesehen - ihm ihre Hand auf seine Brust legen würde.


    Ja... es ist schon einige Tage her, da habe ich sie durch einen Zufall in einem Park getroffen...


    sein Blick wechselte stetig zwischen ihren Augen und der Hand hin und her:


    Damals war mein Pferd plötzlich zusammen gebrochen und da ich damals gerade sowieso etwas Zeit hatte, beschloß ich eine kurze Pause einzulegen, bis ein Ersatzpferd vor Ort wäre. Naja, und da traf ich dann Arrecina, und lernte sie kennen - so gut man eben eine Person in einigen Minuten kennen lernen kann.

    Beim besten Wille, aber Crassus konnte auch nach momentelanger Beobachtung nichts an dem Besucher entdecken, was ihn an Tiberius erinnern würde. Gut, es war auch schon ewig her, dass er ihn das letzte aml gesehen hatte und zwischenzeitlich hatte er mit vielen Gesichtern zu tun gehabt, sodass seine Erinnerung durchaus verwaschen waren. Aber da Crassus ja nicht an einen so dreisten Eindringling glaubte - das wurde ihm ja schon damals bei Nadia zum Verhängnis - wollte er mal davon ausgehen, dass es wirklich sein Verwandter war:


    Auch du sollst mir gegrüßt sein, Tiberius. Bitte, setz dich, die Reise muss anstrengend gewesen sein. Wasser, Wein oder sonst eine Leckerei?

    Ein Praefectus Praetorio muss allerdings nicht mindestens 150Senatoren überzeugen, damit sein Gesetzesvorschlag durchkommt - wobei es dann immer noch fraglich ist, ob der Kaiser es duldet oder nicht gleich wieder aufhebt - sondern nur eine einzige Person, unseren göttlichen Imperator Caesar Augustus. Und seine Gesetze sind unanfechtbar. Außerdem ist die Chance als Senator im Consilium Principis zu sitzen verschwindend gering, es gab aber bisher noch nie eine Sitzung ohne den Praefectus Praetorio.
    Wenn man neben all diesen Möglichkeiten auch noch die Möglichkeit hat, mit seinem eigenen Tun und Handeln das Imperium gegen kampfwillige Feinde zu verteidigen, warum sollte man das dann aufgeben, nur um eine der beiden Aufgabengebiete erledigen zu können? Ich verstehe nicht warum das für einen Vater besser sein soll.


    Hätte er nur einen Sklaven mit Wasser oder Wein mitgenommen, das viele Reden trocknete die Kehle ja geradezu aus:


    Ich werde nicht mehr Senator. Irgendwann, wenn ich nicht mehr Praefectus Praetorio bin, werde ich wahrscheinlich in einem Alter sein, in dem ich mich auch mal um mich selber kümmern muss und auch möchte. Über dreisig Jahre habe ich bisher in das Imperium investiert, und es werden auch noch mehr, aber irgendwann kommt ein Punkt an dem ich für mich Leben möchte - so ehrenvoll es auch sein mag, sich für das Imperium aufzuopfern.


    Crassus sah ihr gespannt zu, wie sie sich vor ihn stellte und ihm genau in die Augen blickte.


    Nein. Ich habe sie bisher nur einmal gesehen - damals in dem Park.

    Crassus wartete noch kurz die Maßregelung von Florus ab, bevor er sich dann umdrehte und mit einer ausschweifenden Handbewegung das Zeichen zum Wegtreten gab. Als sich die Reihen geordnet lösten, drehte Crassus sich wieder zu Florus:


    Sind bereits alle erforderlichen Planungen abgeschlossen oder müssen wir noch mit Verzögerungen rechnen?

    Du verkennst die Macht eines Praefectus Praetorio.


    antwortete Crassus trocken.


    Es gibt 300Senatoren, aber nur zwei, zur Zeit sogar nur einen Praefetus Praetorio. Und die Macht, die sich der Senat teilen muss, ist in meinen Augen nicht mit der der obersten Reichspraefecten vergleichbar. Beide haben natürlich sehr viel Macht, aber auf verschiedenen Gebieten.
    Und in einem weiteren Punkt muss ich dir widersprechen: im Palatium Augusti spielt sich alles ab. Und da hat der Praefectus Praetorio was zu sagen, der Senat aber null. Im Gegenteil, er muss sich sogar an die Richtlinien des Palastes halten.


    Für Crassus kam nach dem Kaiser der Praefectus Praetorio und kein Senator, weshalb er es gar nicht verstehen konnte, wie jemand ernsthaft von ihm fordern sollte, seinen momentanen Posten für eine womögliche Senatorenwürde aufzugeben.


    Dies oder ähnlich abscheuliches.

    Mit beinahe offenem Mund sah Crassus dem Legionär hinterher, wie er sich einfach so von ihm entfernte, ihm davor aber noch einige Worte an den Kopf warf:


    Es ist mir nicht bekannt, dass du eine Legion anführst, also versuche gar nicht erst deine mit meiner Position zu vergleichen. Wo wir gerade dabei sind, ich nehme an du dienst in der Legio Prima. Wie ist dein Name und in welcher Centurie dienst du?


    er räusperte sich:


    Und versuche mir nicht noch einmal sagen zu wollen, was ich wie machen soll. Ich interpretier, im Gegensatz zu dir, in die Worte des Flaviers keine Aufwieglung des Volkes, das wäre dann doch dann ein bisschen weit hergeholt und politische Reden erfordern meines Erachtens keine militärische Einschreitung.
    Außerdem wäre es mir gänzlich fremd, wenn das Volk keine politische Meinung mehr haben darf. Das Volk hat seit je her immer eine Meinung vertreten und sich für, und gegen einen anderen Kandidaten entschieden. Vielleicht nicht einstimmig, aber trotzdem. Ich verstehe deshalb absolut gar nicht, warum du so erpicht darauf bist, dass diese Versammlung hier beendet wird.
    Du bist hier nicht auf einem Exerzierplatz, wo es nur eine Meinung geben darf und bei jedem Anzeichen von Abweichungen die Vitis gezückt werden muss.

    Crassus sah sie einen Moment lang verwirrt an. Das mit dem Aufsteigen, dachte er, hatte er doch schon hinreichen erklärt:


    Zum Thema Aufsteigen hab ich dir doch schon vorher etwas erzählt. aber mal anders herum, ich versuche mal einen Vergleich: Von mir zur Zeit einen Aufstieg zu fordern, wäre, wie wenn du zu Iulianus, also unserem Kaiser gehen würdest, und von ihm verlangen würdest, dass er einen Aufstieg vollbringt. Wenn er sich nicht gerade zu einem vollwertigen Gott Erklären lässt, wird er das nicht hinkriegen. Und bei mir ist es ganz ähnlich. Wenn ich nicht etwas tun werde, was gegen die Sitten und Traditionen ist - die Götter mögen mich vor so einer Tat bewahren -, werde ich zur Zeit keinen Aufstieg bewältigen können, da es nicht immer noch höher geht.

    Crassus wollte sich noch ein letztes Stimmungsbild von den Menschen von Rom machen, bevor er nach Spanien reisen würde und er hier nicht mehr für des Kaisers Sicherheit sorgen konnte, weshalb er heute gespannt den Reden auf der Rostra gelauscht hatte. Eine, die von dem Flavier, fiel ihm besonders auf, weshalb er ihr länger folgte. Und nach einigen Minuten meldete er sich sogar zu Wort:


    Der Kaiser hat den Kandidaten zur Wahl zugelassen, deshalb aber noch lange nicht seine Wahl als fix festgesetzt, Matinius Fuscus. Deshalb sind jegliche Bedenken zu seiner Tauglichkeit mit eben seinem Hintergrund, keine Infragestellung der Weisheit des Kaisers, noch ein Auflehnen gegen seinen Willen. Also hör' auf darauf herumzureiten.
    Flavius Furianus möchte auch nicht, so wie ich es verstanden habe, dass man sich gegen die Entscheidung des Kaisers, ihn zur Wahl zuzulassen, stellt, sondern, dass man sich erhebt, um eine Wahl von Germanicus Avarus zu verhindern, da er offenbar mit seiner Vergangenheit dieses Amtes unwürdig ist.

    Natürlich. Sollten solche Vorbehalten vorhanden sein, so werden sie entweder in den einzelnen Zimmerstuben aus der Welt geschafft oder ihr sollt davon zu mindest nichts merken.
    Ich würde vorschlagen, dass die Männer dann gleich auf ihre Quartiere wegtreten, damit sie sich Erholen können und dann Morgen die Verladung um so schneller von statten gehen kann. Schließlich haben wir ja keine Zeit zu verlieren.


    Als dann ein Mann, der sich später als Ferrius Theodores vorstellen würde, zu ihnen stieß, war Crassus zwar nicht wirklich glücklick damit, dass er so mitten in das Gespräch platzte und offenbar es auch nicht für nötig hielt vor ihm zu salutieren, doch er wollte mal nicht die Gastfreundschaft strapazieren und nun hier rummosern. So nickte er ihm zur Begrüßung lediglich zu.

    Nein, das sagtest du nicht, stimmt. Allerdings habe ich auch nie vorgehabt zu behaupten, dass du das so finden würdest. Ich wollte lediglich deine Aussage, nach welcher es für einen Vater wohl anziehender sei einen Senator als einen Praefectus Praetorio als Sohn zu wissen, widersprechen.


    er folgte ihrem Blick, der im Nachthimmel zu verschwinden schien


    Wenn ihr Vater aber der einzige Weg zu ihr ist, so bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mich an ihn zu wenden... oder siehst du etwa noch einen anderen Weg?


    Zu ihrer Feststellung sagte nicht viel. Im Gegenteil, er zeigte nicht einmal eine Reaktion und sah stumm in den Nachthimmel, in welchem eben Minervina noch so sehr versunken schien.