Ja, das Gefühl kenne ich tatsächlich. Ich stamme zwar ursprünglich aus Roma, aber hier war ich damals nur in meinen jüngsten Jahren. Als ich dann erwachsen wurde ging ich für eine lange Zeit nach Hispania und diente dort. Als ich dann recht überraschend und ohne wirkliche Vorwarnung in Rom bleiben durfte, fühlte ich mich auch recht verloren - obwohl es meine eigentliche Heimat war.
Aber dieses Gefühl legte sich ganz von selbst. Man muss sich dazu einfach nur auf die Stadt einlassen und sobald man dann die ersten Freunde gefunden hat, fühlt man sich so, als ob man nie mehr wo anders leben könnte.
Zugegeben, Crassus hatte es relativ einfach gehabt, da er ja sowieso die meiste Zeit in der Castra verbracht hatte und sich dort die Arbeit nicht so sehr von der in Spanien unterschied...
Die Tage, bis ich die Zeit habe, dahin zu reisen, wohin ich gerne reisen möchte, sind wahrscheinlich noch weit entfernt, befürchte ich. Doch sollte ich irgendwann einmal die Gelegenheit dazu bekommen, werde ich dich natürlich gerne auf deiner Reise begleiten.
Noch ehe Crassus nochmal sein Wort erheben konnte, durchfuhr ein lauter Aufschrei die Menge. Nach einem kurzen Blick und seinem instinktiven Griff an seine Seite, wo normalerweise sein Gladius hängte, diesmal aber natürlich nicht, stellte Crassus fest, dass der Gastgeber offenbar nur ein paar Worte an die Gäste richten wollte. Interessantes Mittel um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wäre auf der Rostra sicher auch lustig...
Crassus applaudierte mit den anderen Gästen:
Na, da wollen wir doch mal gespannt sein, ob diese Kophta die Tänze ebenso wie die Tänzerin vorher beherrscht.
meinte er zu seiner Tischnachbarin, ohne seinen Blick von Antipater abzulenken.