Beiträge von Caecilia Metella Sabina

    Ein Blick durch das Fenster zeigte mir das es draussen schon dunkel wurde. Es wurde langsam Zeit für mich zu gehen, sonst würde das Schiff ohne mich in See stechen.


    "Es tut mir Crassus, ich muß nun gehen. Doch ich freue mich schon darauf dich bald bei uns in Rom zu sehen. Und ich komme bestimmt auch mal wieder nach Hispania."


    Zum Abschied umarmte ich Crassus liebevoll und gab ihm einen Kuss auf die Wange.


    "Bis bald lieber Vetter."


    Beim Hinausgehen sah ich Lucius alleine in einer Ecke sitzen. Ich ging zu ihm hinüber.


    "Salve Lucius. Ich werde nun wieder nach Hause fahren."


    Schüchtern schaute ich ihn an.


    "Wenn du einmal nach Italia kommst, dann kannst du mich ja dort besuchen. Ich wohne bei meinem Bruder Creticus."


    Ich lächelte ihn noch einmal an, dann ging hinaus zum Hafen hinunter.

    "Creticus hatte leider keine Zeit. Aber wir werden irgendwann schon noch einmal die Zeit für ein richtiges Familientreffen finden. Du mußt uns auch unbedingt einmal in Rom besuchen kommen"


    "Es freut mich, das es dir hier so gut gefällt. Leider werde ich wahrscheinlich schon heute abend wieder nach Italia zurückkehren."

    Erfreut blickte ich Crassus an. Wie lange hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen.


    "Da bist du ja. Nein, ich warte noch nicht sehr lange. Schön dich zu sehen. Möchtest du auch etwas trinken ?"


    Ich bestellte noch mehr Wein.


    "Wie gefällt es dir denn hier in Hispania Crassus ?"

    Ich betrat die Taverne und sah mich suchend um. Da ich meinen Cousin Crassus nirgends entdecken konnte setzte ich mich an einen Tisch in der Ecke und bestellte mir einen Krug Wein.


    Um die Wartezeit ein wenig zu verkürzen, entrollte ich eine kleine Pergamentrolle, die ich mitgebracht hatte und begann darin zu lesen.

    Ich ging neben Lucius her und hörte mir interessiert seine Ausführungen über die Pferde an.


    "Das hört sich ja wirklich sehr spannend an. Ein so großes Rennen habe ich noch nie gesehen."


    Lachend schaute ich Lucius an.


    "Vielleicht könntest du mir ja vor oder nach dem Rennen die Pferde mal aus nächster Nähe zeigen. Und auch die Wagen würden mich sehr interessieren."


    Kaum ausgesprochen, da war es mir schon ein wenig peinlich. Wahrscheinlich hatte Lucius genug anderes zu tun, wir kannten uns ja noch nicht einmal gut.


    "Natürlich nur wenn du Zeit hast."


    Verlegen setzte ich diesen Satz gleich hinterher.

    Diesem strahlenden Lächeln konnte ich nicht wiederstehen; ich hatte meine gute Laune bereits wiedergefunden.


    "Ich scheine mich verlaufen zu haben. Ich suche den Weg zum Fluß."


    Nach kurzem Überlegen fügte ich hinzu:


    "Es ist allerdings schon recht spät geworden, ich möchte mir heute das Wagenrennen anschauen. Weißt Du wie ich da hinkomme ? Oder ist es noch Zeit genug ?"


    Fragend schaute ich Lucius an.

    "Kannst Du denn nicht aufpassen ?!"


    Ein wenig ärgerlich schaute ich auf den Fremden. Dann jedoch, war ich fast wieder froh darüber jemanden getroffen zu haben, vielleicht kam ich so ja doch noch zum Fluß.


    Ich trat einen Schritt zurück und brachte erst einmal meine Kleider wieder in Ordnung.


    Dann schaute ich mir den Mann vor mir genauer an, er kam mir irgendwie bekannt vor.


    "Darf ich Dich nach Deinem Namen fragen ? Du kommst mir so bekannt vor. Ich bin übrigens Sabina."


    Lächelnd schaute ich ihm ins Gesicht.

    Nach der aufregenden Hochzeitsfeier war ich nun froh ein wenig spazierengehen zu können. Ein Sklave hatte mir auf meine Frage hin, den Weg gezeigt, wie ich zum Fluß kommen würde.


    Anscheinend hatte ich jedoch die Richtung ein wenig verfehlt, vom Fluß sah und hörte ich nichts.


    Plötzlich fand einen kleinen Pfad und beschloß diesem zu folgen, irgendwo mußte er ja hinführen.


    In Gedanken war ich schon bei dem großen Wagenrennen...

    Wie nett Falco doch war dachte ich mir und antwortete ihm:


    "Es ist das, was ich mir immer gewünscht habe, ich fühle das es meine Aufgabe ist, die mich glücklich machen wird. Sicher bedeutet es auch Verzicht, doch das werde ich gerne auf mich nehmen. Von Viviana habe ich schon gehört, doch persönlich habe ich sie noch nicht getroffen. Ist sie heute auch hier ? Vielleicht könntest Du sie mir vorstellen ?"

    Lachend sah ich meinen Bruder an.


    "Das habe ich auch nicht anders angenommen Creticus."


    Dann wandte ich mich Falco zu und stieß mit ihm an.


    "Salute"


    "Es stimmt, ich bin erst vor kurzem hier angekommen und habe bislang mehr die Casa meines Bruders zu sehen bekommen, als sonst etwas. Aber man muß sich ja erst eingewöhnen.
    Außerdem scheint mein Wunsch eine Vestalin zu werden die Männer abzuschrecken."


    Ich lachte Falco an.

    "Ach da bist du ja Creticus, ich hatte dich schon gesucht."


    Ich ging zu Creticus hinüber und schaute dann lächelnd seine Freunde an.


    Ich freue mich euch kennenzulernen. Creticus hat mir schon einiges von euch erzählt. Wir sollten auf das Brautpaar trinken.


    Grinsend hob ich meinen Becher.

    Ich wartete bis Hermes außer Sichtweite war, dann warf ich mich lachend auf mein Bett bis mir die Tränen über das Gesicht liefen.


    Gerade noch hatte ich einen Blick auf Hermes Gesicht werfen können, als er mit der Truhe aus dem Zimmer gegangen war. Dies stand im genauen Gegensatz zu seinen Worten.


    Wahrscheinlich ziemte es sich nicht, einem Sklaven so viel Beachtung zu schenken, aber für mich war die Situation neu.


    Daher ging ich schnell zu meinem Waschtisch und machte mich frisch. Danach ging ich wieder auf den Flur hinaus, diesmal jedoch um meinen Bruder zu finden.

    Ein wenig irritiert durch Hermes schnelles Erscheinen sagte ich nur:


    "Nimm bitte mein Gepäck mit und trage es zum Hafen. Dein Herr wird dir sagen, wohin du es dort bringen sollst."


    Dabei deutete ich auf die kleine Truhe.


    Sie ist doch wohl nicht zu schwer ?

    Auf meinem Bett türmten sich Kleider, Schuhe und Schmuck. Die Hochzeit war schließlich ein wichtiges Ereignis.


    Schnell packte ich meine Sachen in eine kleine Truhe. Schließlich sollten sie nicht zerknittern.


    Ich war ja schon so aufgeregt.Ob ich wohl an alles gedacht hatte ? Aber die Truhe war voll, mehr konnte ich nicht mitnehmen.


    Vergeblich mühte ich mich ab, die Truhe bis zur Tür zu ziehen. Schließlich gab ich es auf und ging auf den Flur, wo ich laut nach Hermes rief:


    "Hermes wo bist du ? Ich könnte hier mal deine Hilfe gebrauchen ?"

    Erst schaute ich ein wenig verärgert auf Creticus, doch dann mußte ich auch lachen.


    "Dann wollen wir es wagen. Ich werde meine Sachen zusammen packen. Gibst du mir Bescheid, wenn wir loskönnen ?"



    Mit meinen Gedanken war ich schon auf dem Schiff, aber nein, bloß nicht daran denken. Die Folgen von meiner letzten Begegnung mit dem heftigen Seegang waren mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Vielleicht würde es ja diesmal gutgehen.....

    Leicht grinsend hatte ich die Vorstellung von Hermes beobachtet, hatte ich doch seinen Blick wohl bemerkt.


    Ich nickte diesem leicht zu und wandte mich dann lächelnd an meinem Bruder.


    Lieber Creticus,
    ich möchte dich gerne begleiten. Das ist wirklich eine gute Idee. Ich freue mich sehr darüber, daß du mich mitnehmen möchtest.


    Freudestrahlend blickte ich ihn an. In Gedanken suchte ich mir gerade meine Kleider aus, die ich gerne mitnehmen wollte, da fiel mir plötzlich etwas ein.


    Sag mal Creticus, nach Hispania, da kommen wir doch bestimmt mit einem Boot hin, oder ?