Beiträge von Titus Iulius Italicus

    "Nun, wenn ich könnte würde ich natürlich sofort den Weg des Cursus Honorum beschreiten, doch fehlt mir dafür noch der Ordo Senatorius, den mir der Kaiser verleihen muss. Und da es dank meiner Verwandschaft nicht schwer werden sollte einen vernünftigen Platz in der Verwaltung von Misenum zu finden, bot es sich idealerweise an den Ordo auf diese Art zu verdienen." Nach diesen Worten war die Aufmerksamkeit von Titus auch erstmal wieder auf die Prätorianer, oder eher auf den den fetten Abklatsch von Kaiser, der da auf seiner Tribüne war und große Reden hielt, und hörte sich die Rede zum scheidenden Präfekten an. Ein amüsiertes Lächeln kräuselte sich auf seinen Lippen, das bei den Worten von Lucius aber wieder verschwand. Er hatte kurz vergessen, dass die Tiberier ja zu den Patriziern gehörten. Denn auch wenn die Ablehnung gegenüber Salinator sie verband, Patrizier konnte er eigentlich ebenso wenig leiden. Das allerdings eher aus Neid denn aus Überzeugung. Doch hieß es hier gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn er diesen Gleichgesinnten dem Kaiser gegenüber nicht verärgern wollte. "Oh ja, eine wirklich wichtige Tat die er da vollbracht hat, dieser Cyprianus." Mehr konnte er dazu nicht sagen, hätte der weitesgehend fehlende Sarkasmus in seiner Stimme ihn wohl sonst verraten.

    Ein Tiberier? "Freut mich auch, dich kennen zu lernen." Soso. Einer der angeblichen Kaisermörder...Nun, zum Glück glaubte Titus nicht an diese Geschichten und war eher der Meinung Salinator wäre der Mörder, ansonsten würde Titus sicherlich nicht mehr so freundlich bleiben. Und auch wenn die Tiberier wohl nicht zu den direkten Verbündeten des Quarto zählten, wenigstens waren sie Feinde von Salinator. "Das habe ich. Ich werde in die Verwaltung gehen, mich hocharbeiten und zum Senator werden...Das jedenfalls ist mein Plan. Wie es werden wird, das werde ich noch sehen." Auch wenn dieses Gespräch durchaus interessant für ihn waren, glitt sein Blick immer wieder zu dem Aufmarsch der Prätorianer, ehe er wieder den Tiberier fixierte und ein leichtes Lächeln sich auf seine Lippen legte.

    "Mein Name ist Titus Iulius Italicus, Sohn des Caius Iulius Seneca. Er war unter anderem Tribun der Prätorianer und davor Praefectus Castrorum der Hispania. Und natürlich war er ein Eques Imperiales." Klar, sein Gegenüber hatte nur nach dem Namen gefragt, aber Titus prahlte eben gerne mit seinem Vater. Anschließend blickte er seinen Gesprächspartner wieder an. "Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

    Amüsiert lachte Titus bei den Worten des ihm unbekannten Mannes auf und musterte ihn ein wenig. Er schien auf jeden Fall aus keinem armen Haus zu kommen und war vielleicht ein wenig älter als Titus selbst. Und seinen Worten, oder eher deren Tonfall, nach schien er für ihn ein guter Gesprächspartner zu sein. "Nun, bisher war es durchaus beeindruckend. Auch wenn ich den Aufmarsch auf dem Forum Romanum leider nicht mtikriegen konnte, da mich irgendeine dumme Schnepfe abgelenkt hatte." Eine eher wegwerfende und geringschätzige Handbewegung machte er, als er über den Vorfall sprach, der ja eigentlich seine Schuld war. "Aber das hier...Ja, das hier entschädigt eigentlich für alles." Seine Augen glänzten bei den Worten. "Es gab Zeiten, da hätte ich den Wunsch meines Vaters ihm in die Reihen der Prätorianer zu folgen nur zu gerne erfüllt...Unter einem anderen Kaiser." Den letzten Satz sprach er nur leise, man konnte ja nie wissen wer in der Nähe spitze Ohren machte. "Und wie war es für dich bisher?"

    Mit einem ein wenig stolzen Lächeln verfolgte Titus die Parade. Es war schon ein beeindruckendes Bild, das die Prätorianer da abgaben und so konnte er ja nur von Stolz erfüllt sein, dass sein Vater einst einer von ihnen war. Und das unter dem richtigen Kaiser.
    Den Zusammenstoß auf dem Forum Romanum hatte er bei diesem Anblick schnell wieder vergessen. Und vor allem bei diesem Laut, der ihm einen Schauer über die Haut jagte. Jeder einzelne dieser Soldaten war ein prachtvoller Anblick, wie sie da in ihren schwarzen Panzern standen, die die Sonne spiegelten. Ja, so hätte er auch gerne mal ausgesehen...Vielleicht hätte er sich doch für die von seinem Vater vorgesehene Karriere im Militär entscheiden sollen und nicht für seinen Weg in den Senat. In diesen Anblick und seine Gedanken vertieft hätte er auch beinahe die Worte seines Nebenmannes verpasst, doch beim Tonfall und dem Wortlaut wurden seine Ohren spitz. "Gefährliche Worte...In den falschen Ohren, die sie, für dich, falsch verstehen könnten..." Er hatte leise gesprochen und dann leicht gegrinst, ehe er dem Mann neben sich die Hand hin hielt. "Zum Glück gehören meine nicht dazu." Zwar trug Italicus an diesem Tag nur eine rote Tunika und keine Toga dazu, aber die reichen Stickereien auf dieser zeigten trotzdem ein gewisses Wohlhaben...Zumindest seiner Familie, da er selbst noch immer kaum Eigenkapital hatte.

    Pöbelndes Volk? Erbost blitzten die Augen des Titus. "Pöbelndes Volk?" Nicht mehr nur in Gedanken fragte er dies erneut. "Sowas muss sich der Sohn eines Eques Imperiales nicht gefallen lassen!" Ihre vorherige Beleidigung, auch wenn sie wahr war, oder eher genau deshalb, überging er einfach. Gerade wollte er noch zu einer weiteren erbosten Antwort ansetzen als seine beiden Sklaven, die er in der Menge abgehängt hatte, sich durch eben diese Menge auf ihn zu bewegten. Der Gallier Diviciacus ging voran, direkt gefolgt vom Illyrer Agron. "Dominus, ist alles in Ordnung bei dir?" So durch Diviciacus unterbrochen blickte Titus verärgert seine Sklaven an, winkte dann jedoch ab. "Jaja, schon gut. Ich wollte gerade gehen. Wie es aussieht habe ich durch dieses Frauenzimmer eh das meiste der Parade hier verpasst. Kommt, brechen wir zum Marsfeld auf." Mit diesen Worten ging Titus nun die Treppen des Tempels wieder hinab auf seine beiden sklavischen Leibwächter zu, die ihm wiederum entgegen kamen.

    Oho, wie unhöflich sie doch war. Mal was anderes als Sklavinnen und lupa, die immer nur freundlich zu sein versuchten. Mit anderen Frauen als diese und die seiner Familie angehörten hatte Titus ja bisher kaum Erfahrungen. "Ich bin sicherlich schon länger in Rom als du." Verärgert giftete er zurück, auch wenn er gar nicht wissen konnte ob es stimmen würde, aber so ließ er nicht mit sich reden. "Tut mir ja leid, dass ich kurz abgelenkt war und lieber zu den tapfersten Männern Roms" Oh ja, das mussten sie wirklich sein, wenn sie einem Mann wie Salinator folgten. "blickte als auf so ein mickriges Weib wie dich zu achten." Klar, das war passiert war war seine Schuld, aber er konnte es überhaupt nicht leiden wenn jemand so pampig zu ihm war. Erbost funkelnd blickte Titus sie nun an und gedanklich musste er tatsächlich zugeben, dass sie gar nicht so schlecht aussah. Aber sie schien ihm eine dumme Schnepfe zu sein, also nichts für das sich eine längere Unterhaltung lohnen würde.

    Eiligst bahnte Titus sich einen Weg durch die Menschenmengen, seine Sklaven hatte er längst irgendwo in der Menge verloren. Auch wenn er den neuen Kaiser nicht sonderlich mochte und die Prätorianer eigentlich nur seine Schoßhündchen waren, musste er diese Parade umbedingt sehen. Immerhin war sein Vater einst auch Prätorianer gewesen. Ein Durchdringen bis nach ganz vorne war so gut wie unmöglich, so dass er sich nun doch lieber einen anderen Ort für seine Beobachtung suchte. Wie dafür geschaffen war da ein Tempel. Oder genauer gesagt die Treppen vor diesem Tempel. Schnell bewegte der junge Iulier sich auf diesen zu, doch da hörte er schon die ersten Jubelrufe, die die ankommende Parade ankündigten. Schnell warf er, während er weiter ging, einen Blick über seine Schulter und konnte tatsächlich noch einen kurzen Blick auf die ersten Reiter erhaschen, ehe geschah was in der Menge unweigerlich geschehen musste. Er achtete nicht mehr wohin er ging und stieß daher gegen eine Frau (Iunia Diademata). Schnell wandte er seinen Blick zu dieser und breitete seine Arme so schnell es ging aus, um einen möglichen Sturz ihrerseits aufzufangen.

    Nicht da? Das konnte Titus nicht glauben. Oder sollte Quarto tatsächlich bereits aus Rom geflohen sein? Das würde zumindest erklären warum die Wache erst so komisch nach seinem Begehr fragte und dann sagte er wäre nicht da. Oder noch schlimmer, war er vielleicht gefangen genommen wurden? "Oh, dann entschuldigt bitte, dass ich eure Zeit verschwendete. Wisst ihr zufällig wann er zurück kehren wird?" Mühsam rang Titus sich ein Lächeln für die Wachen ab. Bloß keinen Verdacht erwecken.

    Nachdem er wieder stand lockerte Titus sich kurz erneut seine Muskeln, ehe er Varus anblickte. "Also von mir aus können wir noch eine Runde wagen." Mit diesen Worten machte er sich erneut bereit den Kampf mit Varus aufzunehmen, sobald dieser bereit wäre.

    Verdammt! Natürlich ließ der Soldat sich nicht so einfach abwimmeln. Fieberhaft überlegte Titus ehe ihm eine Idee kam was er sagen könnte. "Es geht um etwas Geschäftliches. Ich schulde Quarto noch Geld und würde ihm dieses gerne zurück zahlen." Puh, hoffentlich würden sie ihm das glauben. Eigentlich besaß er nämlich kaum eine Sesterze und hatte Glück bei seiner wohlhabenden Familie zu wohnen.

    Noch immer überrascht war Titus nicht in der Lage irgendwas gegen den Beinfeger zu unternehmen und landete daher ziemlich schnell unsanft mit dem Rücken auf dem Boden. Ein wenig vor Erschöpfung keuchend richtete der Iulier sich leicht wieder auf und blickte zu seinem Gegner empor. "Ein guter Kampf." Den Arm leicht hoch streckend, in Erwartung sein Gegner würde ihm aufhelfen, grinste er nun zum Triumphierenden hinauf.

    Sim-Off:

    Bitte beachten, dieser versuchte Besuch wird stattfinden nachdem Quarto Rom bereits verlassen hat.


    Eigentlich hatte Titus gleich am nächsten Tag bei Aelius Quarto vorsprechen wollen, so wie Centho es ihm gesagt hatte, doch fesselte ihn eine plötzliche Erkrankung für einige Zeit ans Bett. Nun war er jedoch wieder vollständig genesen und nahm sich daher vor so schnell wie möglich bei dem Mann der hoffentlich sein Patron werden würde vorzusprechen.
    Er hatte sich lange überlegt wie er sich zum Palatium Augusti begeben sollte, ob zu Fuß oder in einer Sänfte, hatte sich schließlich jedoch entschloßen zu Fuß zu gehen. Zwar war dadurch der Saum seiner Toga, die er für sein Vorhaben als passendes Kleidungsstück erachtete, staubbedeckt, doch würde das seinem zukünftigen Patron vielleicht auch zeigen, dass er vor ein wenig Dreck nicht zurückschreckte.
    Schließlich erreichte er das Tor und ging auch direkt auf die Palastwache zu. "Salve. Mein Name ist Titus Iulius Italicus und ich würde gerne Lucius Aelius Quarto sprechen." Zugegeben, er hatte keine Ahnung ob das ausreichen würde um eingelassen zu werden, doch er hoffte es einfach mal.

    Ein Stück hinter dem Imperator folgte auch Titus den anderen. Dass der Kaiser seinen Namen schon nach so kurzer Zeit vergessen hatte machte ihm wenig aus, ganz im Gegenteil, es erfreute ihn sogar. Ein Feind der den Namen seines Gegners nicht kannte war ein schwacher Feind.
    Der Vorstellung der Anwesenden folgte er eher beiläufig, waren sie alle für ihn doch kaum mehr als Arschkriecher, die jedem zu Füßen liegen würden, wenn er nur fest genug auf dem Thron säße. Allerdings fiel ihm durchaus auf, dass kaum eine Frau da war...Besser gesagt kaum eine Frau von Stand und Ehre, die einem der Anwesenden als Eheweib hätte dienen können.
    Bei dem laschen Witz des Imperators rang sich Titus noch ein eher zurückhaltendes Lachen ab, immerhin wollte er nicht zu sehr auffallen. Daher war er auch ganz froh nicht mehr so sehr in der Nähe des Imperators zu sein, als sie sich auf die Klinen niederlegten. Er hatte sich auch schnell an dem Essen bedient, immerhin sollte man so eine Gelegenheit zumindest in diesem Sinne ausnutzen, obwohl auch die iulische Köchin einige gute Gerichte zu Tisch brachte.
    Als Salinator dann die Unterhaltung mit diesem Scordiscus begann horchte Titus nur kurz auf, ehe er das Gesagte als eher belanglos abstempelte. Nichts wirklich wichtiges, vermutlich war diese Flavia nur eine der Bettgefährtinnen des Imperators die er nun bei irgendwem anderes unterbringen wollte. Wobei es ihm schon merkwürdig vorkam, meinte er doch den Namen Flavia schon öfters gehört zu haben seitdem er in Rom war...Doch genau wusste er es gerade nicht.

    Die plötzliche Schräglage überraschte Titus nun und so war er schon dabei mit dem gestreckteren Bein den Bodenkontakt zu verlieren, doch da stemmte er sich noch gegen die Bewegung und versuchte mühsam sich zurück in einen normalen Stand zu bekommen, was aber nicht sonderlich gut klappte und so stand er nun fast nur noch auf einem Bein.

    "Salve, mein Imperator." Etwas unbehaglich erwiederte Titus den Begrüßungskuss, nicht weil sein Gegenüber der Kaiser war, sondern auf Grund der Person selbst. "Mein Name ist Titus Iulius Italicus, Sohn des Caius Iulius Seneca und es ist eine große Ehre und Freude für mich dich kennenzulernen, Imperator. Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass mein Gens so sehr mit dir verbunden ist." Er musste mitspielen, auch wenn es ihm nicht gefiel. Er hoffte nur er könnte sich bald absetzen und dem Vescularier möglichst aus dem Weg gehen, damit er sich nicht doch noch verratten könnte. Noch mehr hoffte er jedoch, dass der Imperator sein Unbehagen, sollte er es denn merken, anders deuten würde als es eigentlich ist.
    Als sich dann eine Frau Salinator näherte blickte Titus nicht schlecht. Sie war eine wirklich sehr schöne Frau und ein solch gewagtes Kleid wie sie es trug hatte er vorher noch nie erblickt, was wohl daran lag, dass Rom die erste größere Stadt war, in der er sich länger aufhielt, jedoch fand er, dass es ihr sehr gut stand. Nun wurde sein Unbehagen jedoch noch größer, er wurde in der Nähe von Frauen immer sehr nervös, hatte er doch außer mit Verwandten und Sklavinnen kaum Erfahrung im Umgang mit weiblichen Personen. Natürlich hatte sein Vater vor einiger Zeit schon dafür gesorgt, dass er seine ersten Erfahrungen mit den Lupas gemacht hatte, aber sowas zählte nicht wirklich.

    "Nein, ich bin noch nicht lange in Rom und kenne eigentlich kaum jemanden." Kurz antwortete Italicus noch, ehe er auch schon von Varus attackiert wurde. Titus stemmte sich so gut es ging gegen den Angriff und bemühte sich, nicht nieder geworfen zu werden. Gleichzeitig versuchte er auch einen Griff um den Oberkörper seines Gegners zu legen, wobei er sich jedoch recht ungeschickt anstellte, was an seinem geringen Können in dieser Disziplin lag. Jetzt konnte er nur hoffen, dass er das vielleicht mit seiner Kraft wieder gut machen könnte, die er sich bei dem harten Drill seines Vaters angeeignet hatte.

    Ein wenig nervös war Titus schon geworden, als er die Sänfte verlassen musste, doch es handelte sich ja nur um die gewöhnliche Überprüfung. Und da er sich glücklicherweise gegen die Idee zu versuchen den Augustus bei den Feierlichkeiten zu töten entschieden hatte, konnte man bei ihm auch keinerlei Waffen finden. Ein wenig erleichtert und entspannter setzte er sich zurück in seine Sänfte. Jetzt müsste er nur noch den Abend überstehen ohne sich aus Versehen beim Augustus zu verraten, was wohl auch hieße Bacchus und dem Alkohol nicht zu sehr zuzusprechen.

    "Nun, zur Zeit wohne ich noch in der Casa Iulia hier in Rom. Doch schon bald werde ich meinen Wohnsitz nach Misenum verlegen, um dort in die Stadtverwaltung einzusteigen." Als er meinte seine Muskeln wären locker genug betrat auch Titus den Ring und nahm die Position zum Ringen ein, wie seine Lehrer es ihm beigebracht hatten.

    Kurz hinter Proximus und Centho betrat auch Titus die für die Feierlichkeiten vorgesehen Räume. Ein wenig Bewunderung ob des dargestellten Reichtums konnte er nicht zurück halten. Wirkliche Freude würde er empfinden wenn es nicht Salinator sondern Quarto wäre, der sie als Augustus empfangen würde, doch so lange wie sie hier wären würde er den hoch erfreuten Gast spielen um sein wahres Denken noch zu verstecken.