Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    "Die Lethargie hat nun schon lang genug gedauert. Da schaffen wir die letzten paar Tage in diesem Zustand auch noch. Ich weiß nicht warum aber ich hab ein gutes Gefühl das sich bald viel bewegen könnte."


    "Tatsächlich", Varus schien ehrlich überrascht über den Bericht aus Ostia.
    "Wahrlich das hätte ich nicht gedacht... vor allem wenn ich die allgemeine Lähmung hier in Roma bedenke."


    Doch dann kam etwas was die positiven Berichte wieder etwas ins Licht rückten.


    "Nun ehrlich gesagt hab ich mit sowas schon viel eher gerechnet. Ich meine wie sagt man noch. Ist die Katze aus dem Haus...
    Andererseits kann es ja auch eine Ausnahme sein. Ist der Duumvir denn eher ein... Mann in zwielichtigen Geschäften oder durch und durch ein ehrlicher und Tugendhafter Geselle?"


    Sim-Off:

    Ok, dann bekommt Ocella kurz nach seiner Rückkehr einen Brief er möge doch asap nochmal nach Roma kommen

    Varus schüttelte kurz den Kopf als das Gespräch auf die Casa Helvetia kam.
    "Sie steht mehr oder weniger leer.... Ich habe vor kurzem noch einen Boten nach Misenum geschickt um zu erfahren wie es da aussieht und ob es Neuigkeiten gibt. Als Antwort bekam ich nur ein knappes. Alles unverändert zurück. Was mich allerdings hoffnungsfroh stimmt war ein Nebensatz. Der lautete wohl das bald ein Veränderung statt finden würde. Rechne also damit das du in Kürze Nachricht von mir erhälst. Oder vielleicht bist du noch da. Wie lange kannst du bleiben?"


    Er trank noch einen Schluck und schnippte ein Blatt weg was auf dem Tisch gelandet war.


    "Die Geschäfte.... so lala.... die Leute halten sich scheinbar zurück mit dem Geld ausgeben im Moment. Eigentlich verdien ich im Moment nicht mal die Kosten und produziere bei dem meisten auf Halde. Wie sieht es in Ostia aus? Ohne die ständig eintreffenden Getreideschiffe ist die Stadt doch faktisch tot oder?"


    Sim-Off:

    Sag mal an ob Ocella beim eintreffen von Commodus ein paar Tage nach Saturnalia noch in Roma ist oder schon wieder in Ostia

    Varus saß wieder in seinem Tablinum und hatte an ein paar Briefen gesessen als ihm berichtet wurde das er Besuch hatte.
    Marcus Helvetius Commodus....


    Der Name sagte ihm zunächst nichts. Er empfing den offenbaren Verwandten dann natürlich trotzdem und wurde von diesem in den nächsten 2 Stunden quasi überfahren.
    Es begann mit einer Vorstellung desselbigen. Enkel vom Familienoberhaupt Senator Helvetius Varus, Sohn vom ehemaligen Praefectus Praetorio Helvetius Falco und damit wohl der höchste Helvetiuer in der Stadt. Eigentlich war er Varus ganz sympathisch wenn er akzeptierte das er unter ihm stand war er sogar recht umgänglich und nett.
    Im Anschluss erfolgte ein ausführlicher Bericht von einem Besuch bei Senator Helvetius Geminus welchen Commodus wohl in den vergangenen Tagen absolviert hatte.
    Längere Zeit umschrieb er wie er sich das nun alles vorstellte in Zukunft. Quasi in kurzen Worten das er zum Senator aufsteigen wolle und erwartete das alle Mitglieder der Familie die hier und sonstwo waren dies unterstützten und zumindestens bis zu einer eventuellen Rückkehr von Geminus oder einer endgültigen Entscheidung von diesem seine "Herrschaft" über die Familie anerkannten.
    Ebenso teilte er ihm mit das er gedachte bei Varus einzuziehen. Formuliert so als ob es beschlossen war. Die Gründe dazu ließ er offen, zwischen den Zeilen meinte Varus so etwas rauszuhören das Commodus sich wohl nicht sonderlich mit Milo verstand und diesem wohl die große Casa von Geminus gegeben worden war.
    Doch der Klopper kam zum Schluß. Da ging es um Betriebe und Landbesitz.

    "Ich bin kein großer Anhänger von diesen überbordenden Saturnalienfeiern. Natürlich gab es gestern auch hier ein Essen. Aber ich hab niemanden bedient außer mich selber. Diese in meinen Augen Unart das an diesem einen Tag der Dominus seine Sklaven bedient.... das führt nur zur Unruhe. Ich hab heute und die nächsten Tage solange Saturnalie läuft allen Sklaven und Angestellten frei gegeben das reicht völlig wie ich finde."


    Varus nickte kurz in Richtung des Hortus


    "Und nun verbringt jeder seine Freizeit so wie es ihm am liebsten ist. Der eine wühlt in der Erd. Der andere liest und schneidet an alten Weinstöcken rum. Zwei meiner Sklavinnen sind Hebräerinnen die glaube ich den ganzen Tag in ihrem Tempel und unter ihresgleichen sind."


    Varus trank auch einen Schluck Wasser
    "Ja die Preise für gebildete Sklaven sind im Moment sehr hoch und das Angebot sehr überschaubar. Ich denke mal das liegt an der Jahreszeit und vor allem am Bürgerkrieg. Wenn der vorbei ist gibt es bestimmt ne wahre Schwemme an Neuangeboten. So denn es nicht noch zu lange dauert und diese wie alle Waren inzwischen bei den Herstellern in den Lagern verdorben sind."

    Da keine Gegenstimme zum ins Perisytl setzen kam ging Varus vor. Sie durchquerten das Atrium gingen durch ein zweites Vestibulum und standen im Peristyl.
    Rechterhand befand sich ein Durchgang zum Hortus wo man den Ianitor erkennen konnte der auf Knien in einem Kräuterbeet steckte und werkelte.
    In der Mitte des Peristyls war ein größeres Impluvium in dem ein paar Fische schwammen. Um was Wasserbecken war der Boden mit Rasen bewachsen und zwischen den Säulen befanden sich Weinstöcke. Diese mussten aber hierher verpflanzt worden sein das sie schon recht alt waren. Ansonsten waren die Außenwände des Peristyls recht kahl.


    Varus bot Ocelle einen Sitzplatz in einer in die Mauer integrierte Sitzecke an.


    "Fortuna hat natürlich ihren Dank bekommen.
    Nein leider konnte ich keine mitnehmen. Wie du ja weißt ist es im Moment nicht einfach mit der Gens. Von Geminus hört man kaum etwas und Milo hat sich auch sehr zurückgezogen. Ich konnte jedenfalls nur meine Haushälterin Rachel mitnehmen und hab den Rest neu angeschafft.
    Ich bin da aber erstmal zurückhaltend geblieben. Außer dem Ianitor und einem Botenjungen hab ich nur noch drei weitere Sklavinnen gekauft. Was macht denn dein Haushalt?"

    "Wunderbar", fing Varus zunächst an
    "Dann setzen wir uns doch am besten in die Sitzecke im Peristyl."


    Er machte Anstalten die Cucina zu verlassen.


    "Der Bauherr hatte mehrere dieser Häuser errichtet. Dieses war noch beim Fundament als ich zufällig davon hörte. Ein Kamerad von der Germanitas Quadrivirii erzählte es mir. Ist immer gut wenn man sowas rechtzeitig erfährt. So hat es mich eine wirklich ordentliche Summe gekostet aber da ich so früh geboten hab gab es noch keine Mitbewerber die den Preis noch höher getrieben hätten. Ich konnte sogar noch einen kleinen Extrawunsch einbauen lassen. Den Wein"keller" unter dem Impluvium im Peristyl. Kann ich dir gleich gerne zeigen."

    "Aber natürlich. Anders als sonst müssen wir es uns nur leider selber einschenken. Saturnalia halt. Wollen wir uns setzen? Ich hoffe du bleibst mein Gast und musst nicht gleich weiter?"


    Während er sprach führte Varus Ocella in die Küche des Hauses die rechter Hand lag. Diesen Raum betrat man als Hausherr eher selten wusste aber natürlich wo er war.
    Die Cucina des Hauses bestätigte zwar den Eindruck des Atriums, es war niemand da, aber machte einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck. War ja auch brandneu alles!
    Falls Ocella im Raum stehend einmal nach rechts blicken würde, würde er hinter einem kleinen Durchgang den Vorratsraum sehen der noch eine Bodenluke hatte. Dieser war brechend voll. Ob nun immer oder nur wegen dem Fest konnte man vom anschauen natürlich nicht erkennen.


    Varus hatte eine Kanne Wasser mit frischem Wasser gefüllt, die Villa hatte einen Wasseranschluss in der Cucina, und zwei Feinkeramikbecher genommen. Nun wartete er ab sein Verwandter sich nur kurz erfrischen wollte oder sie sich setzen konnten.


    Atermas war jemand der eher ein Anhänger von Ordnung war aber ehrte die Saturnalia natürlich.
    "Bona Saturnalia", erwiederte er deshalb sogleich.


    Der Blick auf den Siegelring hatte ihm in soweit überzeugt den Fremden ohne weitere Fragen einzulassen.
    Er führte ihn zunächst ins Atrium der Villa und sagte dann:


    "Warte hier bitte kurz, ich glaube der Dominus ist in seinen Räumen, ich hole ihn schnell."
    An einem normalen Tag wäre dem Gast natürlich auch etwas angeboten worden aber es war die Saturnalia und an der allgemeinen Stille, jedenfalls im Haus, konnte man sich wohl denken das kaum einer der Sklaven und Angestellten da war sondern irgendwo feierte.



    Kurze Zeit später kam Varus dann auch schon selber die Treppe gegenüber hinunter und begrüßte den Verwandten:
    "Bona Saturnalia Ocella. Ich freue mich dich zu sehen. Darf ich dir etwas anbieten?"


    Im Hintergrund sah man den Ianitor durch ein weiteres Vestibulum in den Hortus des Hauses verschwinden.


    Atermas der Ianitor und gleichzeitig Hortulanus des Hauses war beileibe nicht aufgeregt. Er hatte bei seinem vorherigem Besitzer ja schon viele Jahre an der Tür gearbeitet. Aber das klopfen kündigte nun den ersten unangemeldeten Besuch an seiner neuen Wirkungsstätte an. Er räusperte sich noch einmal, überprüfte den Sitz seiner Kleidung und öffnete dann die Tür. Ein kurzer Blick und dann ließ er folgen:


    "Salve Civis, du hast an das Haus von Tiberius Helvetius Varus geklopft. Was kann ich für dich tun?"

    Varus war noch relativ jung und auch kein Diplomat. Ein erfahrener oder diplomatischer Mann hätte vielleicht anders geantwortet, als er es jetzt tat:
    "Dann pass mal auf mein Freund. Ich will den Kurs belegen um damit anschließend Weinbau in Britannien zu betreiben! Warum sollte man sonst solch einen Kurs machen?"


    Varus beugte sich etwas vor und sagte dann leiser zu dem Mann
    "Und nur mal nebenbei erwähnt. Ich bin mit Decima Seiana verwandt die dir ja sicherlich ein Begriff ist. Wenn du mir also nicht nur die Anmeldung verweigerst, sondern auch noch Gesprächstermine bei dem zuständigen Magister, sehe ich mich gezwungen mal darüber zu sprechen wie die Scriba hier in der Anmeldung "aufmerksam" potentielle Schüler in diesen ach so schwierigen Zeiten behandeln und sie sich nicht wunder muss wenn sie bald gar keine Schüler und Dozenten mehr hat wenn alle hier so angenommen werden."

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    Serrulus, Botenjunge im Haushalt von Tiberius Helvetius Varus erfüllte wieder einen Botengang. Da er den Weg schon kannte ging es diesemal schneller und mit weniger Aufregung bis der Brief an der richtigen Stelle landete.





    Ad
    Senator
    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica
    Roma


    Salve Senator,


    Deine Antwort bezüglich meiner Anfrage hat mich heute erhalten. Ich hoffe du verzeihst mir eine weitere Belästigung deiner Person und die Tatsache das ich dir erneut einen Brief zu diesem Thema schreibe.
    Ich habe natürlich Verständnis für deine Situation und dein Wünsche vorerst nicht als Dozent für die Schola aufzutreten.
    Wobei das natürlich nicht nur für mich ein großer Verlust ist, hast du doch soweit ich das in Erfahrung bringen konnte die meisten der bisher statt gefunden Kurse dazu abgehalten in der jüngeren Vergangenheit.
    Sicherlich werden dir nicht mehr alle Teilnehmer in Erinnerung sein doch vielleicht noch einige davon.
    Meine Frage wäre nun also kannst du mir einen dieser Männer empfehlen an den ich mich wenden kann und ihm mitteilen das er deinen Segen hat deinen Platz, zeitweise versteht sich, als Dozent für dieses Thema einzunehmen. Ich bin mir sicher das dies ausbleibt aus Respekt vor deiner Person.



    Tiberius Helvetius Varus



    Varus haute mit der flachen Hand auf den Tisch. So ging es ja nun nicht. Erst ignorierte der Kerl ihn ständig und nun wurde er auch noch frech.
    "Dann bringe mich zum Magister Iuris oder mach einen Termin für mich aus. Ich werde sicherlich nicht mit einem kleinen Servus an der Anmeldung diskutieren warum ich Advocatus werden will oder diesen oder jenen Kurs belegen möchte."


    Er schaute sich noch einmal um und legte nach:


    "Und kein Wunder ist es wenn ihr kaum noch Schüler habt wenn jeder so ... behandelt wird."

    Varus nickte einmal kurz bezüglich der Abschriften.
    "Um wieviele Werke handelt es sich denn grob, also nur die wichtigsten, und wie lange würde es dauern sie zu kopieren?"


    Der Blick auf die Tafel ließ Varus zunächst grinsen:


    "Die scheint mir wirklich sehr veraltet zu sein. Oder bist du deinen Posten schon wieder los?"


    Anschließend beschloss er aber noch einmal seine Frage zu konkretisieren.


    "Was ich aber mehr meinte war eine Übersicht von potentiellen Dozenten die schonmal Kurse durchgeführt haben. Das im Moment keiner da ist hat man mir schon bei der Anmeldung... nunja nach einigen Nachfragen gestanden. Ich weiß das Senator Germanicus Avarus einer der früheren Dozenten war. Bei diesem hab ich auch schon angefragt er sieht sich aber im Moment außerstande einen neuen Kurs anzubieten. Also suche ich nun nach weiteren die man fragen, bitten oder überzeugen könnte."

    Die beiden Frauen nickten und schauten Shani dankbar an.
    Esther schaffte es sogar noch ein schwaches
    "Danke" loszuwerden.


    Vor der Tür angekommen konnte Shani sehen das der Junge sich wild in einem Ohr rumpobelte und etwas davon brabbelte das er Wasser im Kopf hätte und nun bestimmt krank werden würde.


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    Atermas schüttelte nur etwas belustigt den Kopf und antwortete dann:


    "Ich bin zwar nicht als Sklave geboren aber schon länger Sklave als ich Frei war. Seitdem ich denken kann hab ich im Hortus geholfen. Die letzten 12 Jahre war ich auch im Haushalt meines vorherigen Besitzter der Ianitor. Wenn ich es richtig verstanden haben ist er ein Klient eines Anhängers von Cornelius Palma gewesen und nachdem sein Patron geflohen ist hat er alles zu Geld gemacht, also auch mich und hat Roma verlassen. Wie ist es bei dir?"


    "Ach ja ich glaub die beiden da drinnen sind erst wenige Wochen in unserem.... Stand."

    Varus saß im erstem Stock seines Hauses in seinem Tablinum und laß den ersten Brief der ihn in seinem neuen Haus erreicht hatte.


    Er wünschte sich es wären bessere Nachrichten gewesen. Aber er kannte ja das Seelenleben des Senators nach seiner Amtsenthebung nicht wirklich und musste dessen Absage natürlich akzeptieren.


    Ihn persönlich brachte das natürlich nicht wirklich weiter. Er überlegte wenn er jetzt anschreiben konnte bezüglich dieser Sache.


    Das Tablinum in dem Varus arbeitete befand sich im Ersten Stock seines neuen Hauses. Es war funktionell eingerichtet und bot viel Platz und Ablagefläche verfügte dafür aber im Gegenzug über so gut wie keine Verzierungen usw. Das hob er sich für das noch einzurichtende Tablinum im EG auf. In welchem er dann irgendwann mal höhere Gäste empfangen würde. Das Tablinum lag zur Straße hin und hatte sogar einen kleinen Balkon auf dem man mal frische Luft schnappen würde. Die Straße war zwar keine ganz kleine Gasse aber auch keine Haupstraße. Die Via Tusculana war ja erst ein paar Gebäude weiter. So bot sie eine annehmbare Mischung aus Straßenlärm und Frischluft. Eine größere Straße hätte mehr Lärm verursacht aber eine kleinere auch stickigere Luft bedeutet.