Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

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    Varus Mutter Pinnia Serena und seine Schwester Helvetia Crispina


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    blieben also noch einen Moment im Atrium stehen und warteten auf diese Rachel die wohl den Haushalt ihres Sohnes führte... bzw. sich um seine persönlichen Dinge wie Kleidung, Speisen usw. kümmerte. So ganz klar war sich Serena noch nicht was sie davon halten sollte. Bei dem einen bisherigen Treffen war ihr durchaus aufgefallen das die Frau recht jung und attraktiv war. Da sie aber keine Sklavin sondern Angestellte war und Varus auch verneint hatte das sie sich auch noch um andere "Dinge" kümmerte blieb sie erstmal neutral.

    Varus verabschiedete sich von seiner Mutter und seiner Schwester.


    Er war nun ein paar Monate in der Stadt als vorgestern, völlig überraschend seine Mutter und seine Schwester aufgetaucht waren. Offziell waren sie hier um einmal in Roma an der Vestalia teilzunehmen. Seine Mutter wurde nicht müde zu behaupten das sie der Meinung war in den momentanen Zeiten gehöre es sich für jede Römerin stärker als sonst Vesta zu huldigen und somit dafür zu Sorgen das Wohlergehen des Reiches zu verbessern. Dieses war durch die heraufziehenden Bürgerkrieg ja mehr als nur in Gefahr.
    Varus wurde den Verdacht aber nicht los das seine Mutter auch gekommen war um zu sehen wie er hier in Rom klar kam.
    Sein älterer Bruder war ja bei der Legio XV Apolinaris und würde ihr dadurch wohl schon genug Sorgen machen. Varus hoffte das die Apolinaris im Osten bleiben würde. Wäre doch grausam wenn sein Bruder in der Schlacht auf ihren Vetter Lucius Helvetius Corvinus treffen würden der in Germanien bei der Secunda dient.
    Seine Schwester war wohl mitgekommen um sich die Gelegenheit nicht nehmen zu lassen mal Rom zu sehen. Das sein Vater und seine übrigen Geschwister nicht dabei waren hatte ihn zuerst überrascht aber sich dann so erklärt das Colonia Ulpia Traiana Poetovio womöglich mitten im Kampfgebiet liegen konnte.


    Heute jedenfalls war der Tag der Vestalia und Varus wünschte beiden viel Spaß. Er wollte ihnen Rachel noch mitgeben da diese sich schon ein wenig in der Stadt auskannte. Der Tempel der Vesta und das Forum Romanum waren zwar beide schwer zu übersehen aber bis dahin war es ja auch ein gutes Stück.

    Varus wollte erst schon nicken und gehen als ihm dann doch noch etwas einfiel was er erwähnenswert fand.


    "Senator, der Sohn meines Onkels ist Optio bei der Secunda in Germanien. Als ich in die Stadt kam war der Kaiser, also der alte, gerade ermordet worden und ich hab ihm einen Brief geschrieben und darüber berichtet wie es in Roma zugeht. Ich habe bis heute keine Antwort erhalten muss aber auch dazu sagen das mein Vetter... nun er ist kein großer Schreiber oder Redner. Ich könnte aber erneut einen Brief zu ihm schicken und darin um eine Antwort bitten. Hälst du das für eine gute Idee?
    Ansonsten werde ich natürlich Augen und Ohren in der Stadt offen halten."

    Schon fast im Halbschlaf, die Müdigket kam nun mit großer Kraft, antwortete er:
    "Den werde ich ganz sicher haben und ich wünsche auch dir eine gute Nacht."


    Das folgende mit dem Bären nahm er zwar noch war, verstand die Bedeutung aber erst beim erwachen am nächsten Morgen.


    Er erhob sich von dem Stuhl, zog die Tunika über die Schultern und ging ins Bett. Rachel hatte kaum die Tür verlassen da war auch schon ein leichtes Schnarchen zu hören.

    Es schien so als ob er heute einfach kein Glück haben würde um ihr eine Freude zu machen. Innerlich zuckte er mit den Schultern, dachte sich ´dann ein anderes Mal` und genoß weiter die Massage.


    Sein Gesicht verzog sich schon fast zu einem debilen Ausdruck so genoss er es als sie dann das Wort ergriff und scheinbar das Ende einläutete. Er stimmt leicht in das Lachen mit ein und sagte spaßig:


    "Du hast dir glaube ich einen Bärendienst erwiesen. Die Massage war vorzüglich und ich befürchte für dich, dass ich das nun oft bis täglich wünschen werde."


    Er erinnerte sich an das vorangegangen und sagte immer noch den Blick in den Hortus werfend:
    "Natürlich habe ich nichts dagegen, scheue dich aber nicht, wenn etwas fehlt es wie angedeutet zu besorgen. Egal ob nun für mich oder dich."


    Das gute Essen, die anregenden und aufregenden Gespräche, das Tagewerk und nicht zuletzt die Massage hatten ihn schläfrig gemacht und er gähnte herzhaft.

    Umgehend folgte er ihrer Bitte und legte sein Kinn auf die Brust.


    Wenn er gesehen hätte das sie sogar geweint hätte wäre sein schlechtes Gewissen vielleicht noch stärkter gewesen so aber hoffte er das alles wieder gut war.


    Die Massage tat wirklich gut und gelegentlich gab er einen Ton von sich der das bestätigte.
    Sein Blick aus dem Fenster folgte der Sicht über die Stadt. Sein Cubiculum in der Casa Helvetia lag so das ihm ein Blick über den Teil des Esquillin erlaubte der höher lag als die Casa Helvetia. Hauptsächlich das Anwesen der Claudier mit dem ihm umgebenden Park. Wenn man den Blick etwas senkte sah man relativ direkt in den Hortus des Hauses.


    Nach einer ganzen Weile Schweigen ergriff Varus noch einmal das Wort.
    "Du machst das sehr gut und ich fürchte ich werde diesen Dienst öfter in Anspruch nehmen wollen. Ich sage dem Vilicus morgen früh noch Bescheid das er dir Geld aus der Haushaltskasse geben soll. Es gibt ja diese Öle für Massagen die fehlen hier noch. Und wenn du bei diesem Einkauf Dinge kaufst die eher für die weibliche Schönheitspflege gebraucht werden so werde ich nichts sagen."
    Er versuchte mit diesem "Geschenk" endgültig wieder gute Stimmung zu erwirken. Wobei er schon sehr entspannt war.

    Verdammt...dachte er sich. Sie hatte es anders gemeint. Etwas hilflos hörte er ihren Ausführungen zu und meinte, gerade als sie sich umdrehte noch ein Beben auf ihren Lippen sehen zu können.
    Auch hatte er natürlich gesehen wie Blass sie geworden war.


    Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu und legte ihr seine Hand vorsichtig auf die Schulter.


    "Entschuldige meine Worte. Ich bin mir sicher du wirst einen Mann finden und eine eigene Familie haben und wenn du mir erlaubst werde ich dann für deine Hochzeit aufkommen als Zeichen das die Welt nicht nur böses für einen bereit hält. Ich kann mir auch nicht vorstellen das deine Heirat mich dazu bringen könnte dich zu entlassen. Ich gebe dir noch ein bisschen Zeit und werde mich da vorne am Fenster auf den Stuhl setzen und wenn du bereit bist mich über eine kleine Nacken- und Rückenmassage sehr freuen. Entschuldige noch einmal das ich dich falsch verstanden habe und so aufgetreten bin."


    Er hatte sich Mühe gegeben wieder sanft und freundlich zu sprechen. Hinter einer Stellwand zog er seine Leinentunika zum schlafen an und setzte sich dann mit freiem Oberkörper auf den Stuhl und blickte nach draußen.

    Director Ludi Nero Rabirius Barbartus kam aus seinem eigentlichen Officium die Treppe hinunter und betrat damit das Offocium mit dem dem großen runden Tisch. Er schaute einmal in die Runde seine führenden Mitarbeiter und Ausbilder, die teilweise schon über 10 Jahre für ihn tätig waren.


    Da waren:


    Neolus
    Er war der Arzt des Ludus, sowohl für Tiere als auch für Menschen. Ebenso beaufsichtigte er die Scriba und dergleichen von Nero selber abwesend war. Er behauptete von sich selber Grieche zu sein. Der Name war dazu aber nicht ganz so passend und Nero glaubte eher das er aus Syria, vielleicht Antiochia oder Edessa, stammte. Vielleicht sogar aus dem Partherreich.



    Eberhard
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    Als nächstes kam Eberhard. Er war Germane und kam sogar aus dem Teil Germaniens der nicht Teil des römischen Reiches war. Als Langobarde hatte es ihn als Skave nach Rom verschlagen. Nach vielen Jahren als Gladiator wurde er freigelassen kehrte aber nicht nach Germanien zurück. Er war für das Training der eher nordischen Tiere wie Bären verantwortlich. Vor allem aber konnte er Eber zu wirklichen üblen Bestien trainieren.



    Gabreta
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    Der Gallier Gabreta folgte. Er stammte aus Condate und passte nicht so ganz in die Reihe der Gladiatoren und Ausbilder. Er war ein kleiner, flinker Mann und kümmerte sich eigentlich hauptsächlich um die Versorgung des Ludus mit neuen Tieren, Nahrung für Tier und Mensch und dergleichen. Allerdings hatte er auch großes Taltent Hähne und Katzen auszubilden. Das war kein Geschäft was in großen Arenen statt fand aber welches was beständig, gutes Geld brachte. Gerade die Hahnenkämpfe waren unter dem Volk z.B. in der Subura sehr beliebt.



    Briseradius
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    Neben Gabreta saß Briseradius. Er und seine Hilfsausbilder bildeten die menschlichen Gladiatoren des Ludus aus. Briseradius war römischer Bürger und Legionsveteran. Eigentlich wäre er Neros Kandidat für die Nachfolge gewesen. Es gab da nur ein paar Probleme. Der Mann war nur Bürger kein Equites. Er war strohdumm und eine Kopfverletzung hatte nicht dazu geführt das dies besser wurde. Er war ein herrvorragender Ausbilder und Menschenschinder aber niemand der irgendwas leiten konnte. Zu guter letzte stammte er aus einfachsten Verhältnissen was sich bei jeder Gelegenheit zeigte. Die Stelle an die er stand war die höchste die jemand wie er erreichen konnte und er machte sie sehr gut. Alles darüber hinaus würde ihn maßlos überfordern.



    Iberius Tauros
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    Der Iberer mit dem passenden Namen Iberius Tauros kam als nächstes. Auch er war freigelassener Gladiator. Ihm oblag die Ausbildung von Stieren, Nashörnern, Bullen und dergleichen. Besonders die Stiere konnte er so auf einen Kampf vorbereiten das sie vor Wut schäumten und einen mehr als guten Kampf lieferten. In seinen früheren Jahren war er ein gefeierter Gladiator gewesen doch hatten ihm die Jahre viel von seinem ehemals beeindruckendem Körper genommen und die vielen Kämpfe viel von seiner Schönheit. Er hatte zwei Frauen und ein gutes Dutzend Kinder. Ebenso war er sehr aufbrausend und zusätzlich zu der Tatsache das er keine Bürgerrechte hatte, deshalb kein Kandidat für eine Nachfolge.



    Djimoun
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    Mit dem Nubier Djimoun schloss sich der Kreis. Er war ein sehr schweigsamer Mensch und bildete die Löwen, Leoparden und anderen Großkatzen des Ludus aus. Nero konnte nicht viel über den Mann sagen. Er war bestimmt 10 bis 20 Jahre jünger als er selber, sprach selten mehr als 2 Sätze am Stück und hatte wohl früher Frau und Kinder gehabt. Er war als Sklave und Gladiator nach Rom gekommen. Seine Kämpfe waren für die Zuschauer wenig unterhaltsam weil er seine Gegner sehr schnell und ohne Unterhaltungswert brutal umbrachte. Da er aber Talent bei der Tierausbildung zeigte hatte Nero ihn erworben, freigelassen und angestellt. Auch er kam natürlich aus diversen Gründen nicht für ein Nachfolge in Frage.





    Nero begrüßte alle setzte sich auf seinen Stuhl und die Besprechung begann.

    "Ich war in der Therme bevor ich herkam. Auf ein Bad verzichte ich heute also."


    Er schaute kurz nach draußen um zu beurteilen wie warm oder kalt es heute nacht werden würde. Je nachdem hatte er eine Schlaftunika aus Wolle und aus Leinen. Nackt schlief er eigentlich recht selten.


    Eine Massage wäre gar nicht schlecht hatte er doch heute den ganzen Tag körperlich gearbeitet als er den Wegschrein im Zuge seiner Mitgliedschaft bei der Germanitas Quadrivirii instand gesetzt hatte.
    Er bemerkte ihr leicht gerrötetes Gesicht und, nach einer kurzen Zeit des Überlegens trat er einen großen Schritt auf sie zu und sagte:
    "Eine Massage wäre wunderbar doch ich möchte vorher noch etwas sagen. Ich habe dich für meinen Haushalt eingestellt. Du bist eine attraktive junge Frau und ich habe absolut nichts dagegen, ganz im Gegenteil, von dir massiert zu werden oder das wir uns anderweitig körperlich nahe kommen. Doch möchte ich das nur wenn es von dir freiwillig getan wird. Weder sehe ich das als Teil deiner Pflichten an noch zwinge ich dich dazu wenn es dir unangenehm ist. Auch muss klar sein das es nie mehr werden kann als körperliche Nähe."


    Er hatte sich bemüht seine Stimme freundlich und zuneigend klingen zu lassen und seinen sonst eher geschäftsmäßigen Ton wegzulassen. Außerdem war er erleichtert die Sache nun auch noch endlich auf den Tisch gebracht zu haben. Es war eh schon eine Abend und Cena mit schwierigen Themen gewesen warum also nicht das letzte was ihm noch einfiel auch gleich anschneiden. Er hoffte zudem keine Grenze überschritten zu haben die ganz entgegen ihren Zielen lag und sie am Ende sogar dazu brachte das Haus zu verlassen.


    Der derzeitige Director Ludi des Ludus Matutinus, Nero Rabirius Barbartus, stand am Fenster seines Officium im obersten Stockwerk des Ludus und blickte zum Kolosseum rüber.
    Im Stockwerk unter ihm hörte er wie sich langsam seine Ausbilder versammelten und die wöchentliche Besprechung gleich beginnen zu können.
    Nero seufzte und rieb sich seine schmerzenden Finger und dachte über sein bisheriges Leben nach.
    Sein Vater war Germane gewesen der durch langen Militärdienst bei einer Ala die Bürgerrechte erhalten hatte. Dadurch war auch er ein Bürger Roms geworden. Geboren wurde Nero in einem Dorf in den Abonba Mons wenige Meilen vom Limes und dem Castell seines Vaters entfernt.
    Mit 16 Jahren war er nach Rom gezogen und auf Empfehlung des Praefecten der Ala seines Vaters bei den Equites Singulares der Prätorianer aufgenommen worden.
    Die nächsten 16 Jahre hatte er bei diesen eine normale Dienstzeit absolviert, war an vielen Stellen des Reiches eingesetzt worden und schließlich ehrenhaft als Duplicarius entlassen worden.
    Nur gut 2 Monate nach seiner Entlassung hatte er sich entschieden sich für weitere 6 Jahre zu verpflichten. Mit 38 Jahren beendete er dann endgültig seinen Dienst bei den Equites Singulares im Dienstgrad eines Decurios.
    Darüberhinaus wurde er beim Tag seiner Entlassung in den Stand eines Eques erhoben.
    Nach ein paar Wochen Schaffenskrise, war Nero schließlich im Ludus Matutinus gelandet. Dort hatte er dann die nächsten 20 Jahre, bis zum heutigen Tag sein Tagwerk vollbracht. Wobei er seit 16 Jahren der Director des Ludus war, nachdem der alte Director plötzlich bei einem Angriff durch einen Bären tödlich verwundet wurde.


    Er war nun seit ein paar Tagen 58 Jahre alt und spätestens in zwei Jahren wollte er sein Amt hier aufgeben. Vor seinem Tod wollte er unbedingt noch einmal nach Germanien reisen und sein Heimatdorf sehen.
    Nur wenn sollte er zu seinem Nachfolger machen. Von den eine Etage tiefer sitzenden, alles fähige Leute in ihren Fachgebieten, kam keiner in Frage. Alleine schon deshalb weil sie größtenteils noch nicht mal Bürgerrechte hatten, geschweige denn Ritter waren. Diesen Stand musste man ja aber haben um Dircetor zu werden. Ein Bewerber von außerhalb war auch nicht in Sicht. Wenn es überhaupt in letzter Zeit Kandidaten gab wollten die immer im benachbarten Ludus Magnus neuer Director werden.
    Seufzend ging er die Rundtreppe nach unten da es sich so anhörte als ob alle da wären.


    Officium des Director Ludi


    Das Officium des Director Ludi des Ludus Matutinus befindet sich im Eckturm des Gebäudes. Es ist zweigeteilt. Im oberen Stockwerk befindet sich das Officium selber. Im Stockwerk darunter, auf einer Höhe mit dem Dach das Gesamtgebäudes, ist ein großer Besprechungsraum mit einem runden Tisch in der Mitte und mehreren kleinen Tischen an den Seiten an denen Scriba arbeiten können.


    In Richtung des großem Kolosseum schließt sich der Wohnbereich des derzeitigen Director Ludi an. Früher war hier ein Archiv welches jetzt in einem Kellerraum ist.


    In Richtung des benachbarten Ludus Magnus schließt sich ein Bereich an indem die einzelnen Doctoren und Ausbilder der Schule ihre kleinen Officien haben.

    Einige Tage nach seinem ersten Arbeitseinsatz wartete Varus vor dem Haus der Germanitas. Dieses mal hatte er nur eine kleine Umhängetasche dabei. Ganz in der Nähe war ein recht kleiner Schrein der nur in eine Wandnische eingelassen war der nach Meinung der Oberen dringend Pflege bedurfte.
    Varus wartete noch einen Moment vor der Tür da ihm gesagt wurde das ein Germanicus Aculeo noch kommen müsste und sie beide zusammen sich um den Schrein kümmern sollten.

    Mit einem hörbarem "Ächzen" hieften sie die letzten Steine auf den Wagen. Es war geschafft. Es wurde, unter anderem wegen der hohen Häuser drumherum, schon ordentlich dunkel obwohl der Sonnenuntergang noch eine gute Stunde hin war.
    Das Dutzend Römer schaute auf ihr Tageswerk und waren durchaus zufrieden. Der Wegschrein machte nun nicht nur wieder einen guten Eindruck. Nein er sah auch fast wie neu aus. Genau das was sie vorgehabt hatten und sich vorgenommen hatten zu schaffen bevor der Tag vorbei war.
    Derjenige von Ihnen der am gläubigsten und auch am längsten Mitglieder der Germanitas war trat nun vor. Varus und alle anderen stellten sich im Halbkreis auf.
    Der "Hilfspriester" legte ein paar Opfergaben in die entsprechende Schale und entzündete mitgebrachtes Weihrauch in den dafür vorgesehenen Behältern.
    Lauter als üblich sprach er anschließend ein langes Gebet, welches die versammelten restlichen Vereinsmitglieder und eventuell dazutretende Bürger nachsprachen. Die Lares Compitales waren damit hoffentlich wieder besänftigt und gewillt Trost und Beistand denjenigen zu gewähren die hier in Zukunft wieder inne halten wollten.


    Im Anschluss verabschiedeten sich das Dutzend vier von Ihnen machten sich noch auf den Weg um die Karren und das übrig gebliebene Material wegzubringen. Die anderen trennten sich nach und nach und machten sich auf in ihre jeweiligen Häuser in den verschiedenen Stadtteilen. Varus suchte dabei erstmal die Therma des Titus nahe der Casa Helvetia auf um sich den Schmutz und Schweiß des Tages abwaschen zu können.

    In Gedanken versunken betrat Varus sein Cubiculum und grübelte darüber nach wie die Cena verlaufen war.
    Bevor er es vergaß holte er aus dem Deckelfach seiner aus der Heimat mitgebrachten Truhe sein Barschaft und zählte Münzen ab die er in ein kleines Säckchen gab.
    Das wollte er vor allem anderen klären und bei Rachels eintreffen gab er ihr zuerst das Säckchen und sagte:


    "Das ist vorest deine Bezahlung wie ich sie mir vorgestellt habe und auch sicher leisten kann. Sobald sich meine finanzielle Lage entspannt und du deine Arbeit weiterhin so gut machst sage ich dir schon mal eine Verdoppelung zu."


    Sim-Off:

    Siehe WiSim

    Varus war froh das die Sache scheinbar geklärt war, er beobachtete sie noch kurz beim abräumen und schob sogar ein paar Teller zusammen.


    "Morgen muss ich nicht all zu früh los. Ich würde sagen aufstehen gedenke ich eine gute Stunde nach dem Sonnenaufgang und dann eine weitere später das Haus verlassen. Dazwischen würde ich dann also gerne speisen. Etwas zum mitnehmen wäre gut. Ich werde den ganzen Tag beim Senator Sedulus sein und Abends ist dann noch eine Sitzung bei der Germanitas."


    Dann kam wieder eine Frage die ihn ein wenig verwirrte. Wie war das nun wieder gemeint. Er war durchaus nicht unerfahren mit Frauen aber auch bei weitem nicht so abgeklärt und erfahren das er nun sofort merken würde ob das eine normale Frage oder ein Hinweis gewesen war. Außerdem war er ja darüber hinaus auch noch ein Mann, die ja in der Regel auf subtile Anspielungen nicht so schnell reagierten.


    "Äh ja das machen wir dann oben", antwortete er daher und ging dann auch.

    Mit soviel hatte Varus dann doch nicht gerechnet.
    Er nahm den Beutel ohne Hast um nicht gierig zu wirken. Doch die unerwarteten Verluste mit dem Haus seiner Familie in Ostia die sein Leben hier eigentlich finanzieren sollten hatten ihn schon in Bedrängnis gebracht.


    Er nickte dem Senator noch zu:


    "Das ist auf jeden Fall angemessen Senator. Kann ich denn heute noch etwas für dich tun?"

    Varus nahm Platz und griff sich ein paar Weintrauben.


    "Vielen Dank. Ich will auch gar nicht lange stören. Eigentlich war mein Anliegen ja etwas was ich meinem Patron vortragen wollte. Der Ianitor war nur recht... kryptisch in seiner Aussage was dessen freie Zeit angeht. Ich hoffe ein paar Tage nach meinem ersten Besuch wäre es besser aber dem scheint nicht so. Kannst du mir dazu etwas mehr sagen? Ich habe heute sogar Gerüchte gehört er wäre ins Exil gegangen?"

    Varus war ein wenig unzufrieden das die bisher vorherrschende Herzlichkeit in ihrem Gespräch etwas abhanden gekommen war. Aber es war und ist ein ernstes Thema gewesen und da nützen keine freundlichen Worte.
    Er schüttelte leicht den Kopf:
    "Nein es gibt keinen Grund der mir im Moment einfallen würde. Trotz allem möchte ich noch einmal deutlich machen wie mir dein Verlust leid tut. Ich werde dich auch bestimmt nicht zwingen das du die römischen Götter verehrst. Du bist keine Römerin. Gar keinen Göttern zu folgen ist vielleicht auch nicht der beste Weg doch möchte ich dir da nicht reinreden. Lass dir nur gesagt sein das es in Roma einige Hebräer gibt und sicherlich auch Tempel ihres Gottes. Vielleicht gehst du mal in einen und schaust ob dieser Gott dir nicht beistehen kann."



    Er lächelte sie am Schluß wieder an und versuchte etwas von der guten Stimmung zurückzuholen.
    "Na da haben wir aber gleich bei der ersten Cena große Themen angeschnitten. Das ruhige ausklingen lassen eines Abends und gemeinsames Essen wird dann die nächsten Mal hoffentlich besser funktionieren was? Ich habe erstmal keine Wünsche mehr und wenn du möchtest kannst du gehen. Ich hätte aber auch nichts dagegen wenn wir noch etwas zusammen sitzen und plaudern. Gerne auch über das Wetter, die letzten Rennergebnisse oder dergleichen."