Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Varus unterdrückte den Drang sie tröstend in die Arme zu nehmen. Das gehörte sich einfach nicht auch wenn er es in diesem Moment gerne getan hätte. Selbst wenn sie im Bett gelandet wären und er ihre Andeutungen vorhin falsch verstanden hätte, hätten solche tiefen Gefühle nie entstehen dürfen und können.
    Ja Freundschaft auf einer Ebene zwischen Herr und wichtiger Angestellten wenn nicht wichtigsten... das konnte es und würde es hoffentlich werden zwischen Ihnen beiden. Ebenso gegenseitiges Vertrauen.
    Solange er nicht verheiratet war hatte er auch definitiv nichts gegen eine körperliche Beziehung und würde dabei durchaus auch Zärtlichkeiten verteilen, sie war schließlich keine Lustsklavin.
    Aber mehr konnte und würde es nicht werden.
    Seine Gesichtszüge verdunkelten sich zunächst erheblich. Er mochte Christen nicht besonders. Der Großteil seiner Familie war noch schlimmer und er wusste von seinem Verwandten Corvinus sogar das er die Christen hasste. Bei ihm waren die negativen Gefühle nicht so stark ausgeprägt aber diese Geschichte machte es nicht besser.
    Gut die Hebräer glaubten auch nur an einen Gott und waren ein wenig seltsam. Aber sie gab es seit vielen Tausend Jahren. So falsch konnten sie mit diesem einem Gott nicht liegen und er musste stark sein wenn die römischen Götter ihn noch nicht verdrängt hatten. Ebenso hatte Varus Respekt vor dem was die Hebräer leisteten und sei es nur ihr ausdauernder Kampf um Freiheit in Judäa wo viele viele andere Völker in der gleichen Zeit schon untergegangen oder in Rom aufgegangen waren. Dabei dann solche Völker wie die Griechen, die Karthager um nur einige zu nennen.
    Aber diese Christen.... die waren einfach nicht normal und wo die Hebräer so gut wie immer nur unter ihresgleichen blieben und sich vermehrten breiteten diese Christen sich aus wie eine Krankheit. Immer wieder wenn er davon hörte musste er an seinen Vater und seinen Großvater denken die ständig wiederholt, ja ihren Kindern und Enkeln schon fast eingebläut hatten, dass die Christen das Reich ins Chaos stürzen würden und es am Ende gar vernichten konnten wenn man sie nicht ausdauernd bekämpfte. Er hatte schon von einigen wenigen Vorfällen gehört in Gegenden wo ihr Anteil anstieg das sie massiv und brutal gegen andersgläubige vorgingen und nur solange sie eine kleine Minderheit waren so taten als ob Barmherzigkeit und Nächstenliebe alles war wofür sie standen.


    Erst jetzt bemerkte er wie seine Gedanken abgeschweift waren und er mit seiner finsterer Miene vor sich hinstarrte während sie sich vor ihm mehr oder weniger offenbart hatte.


    Er lächelte entschuldigend und sagte mit sanfter Stimme:


    "Entschuldige mein Schweigen. Du musst wissen, ohne es jetzt näher auszuführen, dass es genau der richtige Weg von dir war diesen Christengott abzuschwören. Er und seine Anhänger sind ein stärker werdendes Übel und können sogar zu einem größten Übel im Reich werden. So gern ich dich habe und so wertvoll mir deine Dienste erscheinen. Eine Christin oder einen Christen dulde ich nicht in meinem Haushalt oder Nähe. Bleibe bei dem Gott der Hebräer oder wende dich an die römischen Götter. Beides ist gut und in Ordnung. Beide werden die Seelenfrieden bringen.
    Ich möchte dir trotzdem natürlich mein Beileid aussprechen für deinen Verlust.
    Solange wir uns in dieser Sache einig sind und so wie es im Moment aussieht kann ich nur sagen das ich auf einen langen gemeinsamen Weg denke für uns beide. Wenn sich meine Pläne nur halbwegs so entwickeln wie erhofft wird mein Haushalt wachsen. Damit dann deine Fähigkeiten und deine Verantwortung und natürlich auch Bezahlung. Du wirst deine eigenen Träume verwirklichen können und eine eigene Familie gründen können."


    Seine Augen wurden wieder härter für einen Moment.


    "Solltest du zu dem Christengott zurückkehren so sollten sich unsere Wege lieber sofort trennen. Ich würde dich unbelästigt gehen lassen und unverfolgt aber das nicht versprechen können bei späteren Begegnungen. Ich werde die Christen bekämpfen. Vielleicht nicht mit dem Schwert wie mein Vetter es tun würde aber doch mit aller Härte die es darunter gibt."


    Seine Züge wurden wieder weicher und auch in seinem Augen war etwas wie Hoffnung zu lesen. Die Hoffnung sich nicht in ihr getäuscht zu haben.

    Mit größer werdender Überraschung hörte er ihren Ausführungen zu.


    "Da du deine Familie zu kennen scheinst bist du nicht adoptiert worden. Du sprichst aber in Rätseln über deine Familie. Wenn dir das zu privat ist kein Problem. Aber was ist passiert das du ganz alleine nach Roma gekommen bist und über deine Familie so sprichst als ob sie nicht mehr da wäre?"

    Varsu ließ das Obst erst einmal unberührt griff beim verdünnten Wein aber durchaus zu. Er probierte einen Schluck und war zufrieden. Als gelernter Winzer hatte er ja manchmal etwas erhöhte Ansprüche aber dieser Wein war dem Anlass durchaus angemessen.
    Er bedankte sich bei der Sklavin mit einem kurzem Nicken und wartete auf den Verwandten seines Patrons.

    Varus war nun schon einige Monate in Roma. Er hatte sich an die Arbeit für Senator Sedulus gewöhnt und herausgefunden wieviel Freizeit ihm dies lies. Bei seinem Patron herrschte momentan größere Anstrengungen weshalb seine Verpflichtungen dort sich in Grenzen hielten. Doch Varus war jemand der es gewohnt war, durch seine Lehre als Winzer, früh aufzustehen und den ganzen Tag zu arbeiten.
    Aus diesem Grund hatte er sich mehrere Aktivitäten gesucht. Am Anfang hatte er die Weinstöcke im Hortus der Casa Helvetia aufgepäppelt. Doch das waren nur ein paar gewesen und nach einer Woche Arbeit konnte er an den Stöcken nichts mehr finden was er noch machen konnte.
    Da es in Rom direkt unmöglich war Wein anzubauen und der Weg zum Stammsitz seiner Familie in der Nähe zu weit war musste er sich etwas anderes suchen.
    Ein Teil seiner "Freizeit" verbrachte er bei den Germanitas Quadraviri und die körperliche Arbeit dort gefiel ihm gut.
    In seiner Heimat hatte er allerdings stehts Hunde gezüchtet und vermisste diese "Arbeit" deutlich. Deshalb war er immer öfter im Ludus Matutinus anwesend und hatte sogar vor ein paar Wochen einen Wurf aus 7 Hundewelpen übernommen. Er wollte die Tiere je nach Eignung ausbilden. Der Director Ludi hatte ihn diesen ersten Auftrag übergeben damit er mindestens 4 besser 5 oder 6 der Hunde zu "Arenakämpfern" ausbilden sollte. Demnächst würden Spiele statt finden und da brauchten sie Nachschub.
    Varus nutzte die Gelegenheit und sprach auch mit den anderen Tiertrainern und den Ausbildern für die Gladiatoren. Langsam nahm sein Wissen über diese speziellen Gladiatoren und die Ausbildung von Tieren für die Arena zu.

    Die Zeit ging so dahin in der das gute Dutzend junger und jüngerer Römer angestrengt an dem Wegschrein arbeiteten. Nur wenige von ihnen waren Handwerker was die Arbeit beträchtlich in die Länge zog. Immer wieder mussten auch schimpfende Passanten beruhigt werden da sie ja einen guten Teil der Kreuzung blockierten.
    Aber es nützte alles nichts. Die Arbeit war mehr als nötig. Das Vordach des Schreines musste neu gedeckt werden und einer der Stützpfeiler komplett ersetzt werden.
    Die Mosaike an der Rückwand waren zum Glück noch intakt aber stark verschmutzt. Viele Stunden schrubten sie über die kleinen "Kacheln" und ständig musste einer neues sauberes Wasser holen.
    Der letzte große Bauabschnitt war die Mauereinfassung am Fuß des Schreins. Hier waren eine Steine abgeschlagen und mussten erneuert werden und auf der linken Seite hatte die Mauer Risse bekommen und war abgesagt. Der einzige Maurer unter ihnenn traf die Entscheidung das man hier einen guten Meter Mauer komplett neu machen musste.
    Eine Ankündigung die bedeutete das sie nicht wie eigentlich geplant zum Mittag fertig werden würden sondern bis in den Abend hinein brauchen würden.
    Varus ging daraufhin erstmal mit zwei anderen zur nächsten Garküche und besorgte für alle eine ordentliche Mahlzeit und einge Schläuche mit trinkbarem.

    "Vale", verabschiedete auch Varus sich und ging grübelnd von dannen.



    Ein paar Tage später kam Varus zurück und fragte erneut nach seinem Patron oder die Möglichkeit vielleicht mit Senator Marcus Iulius Proximus sprechen zu können.

    Varus bemerkte natürlich das ihr das Thema unangenehm war. Er vergaß darüber das sie ja eigentlich noch über ihre Bezahlung sprechen wollen. Während sie etwas stockend fortfuhr überlegte er auf welches unverfängliche Thema man denn wechseln konnte.


    "Das hört sich sehr gut an... je nach Bedarf.
    Gibt es eigentlich viele Hebräer hier in Roma?"

    Nun gut, dachte er sich. Dann werde ich einfach mal sehen wie sich die Sache entwickelt.


    "Wir gehen überein was die bisher festgelegten Vereinbarungen angeht."


    Er lächelte breit, ja grinste fast.


    "Was die Massagen angeht melde ich dann hiermit schon mal Bedarf an."


    Er blickte kurz auf seine Hände die durch die Arbeit an den Weinstöcken den Eindruck vermittelten sie gehören zu einem älteren Mann.
    "Meinst du es hat hier noch Sinn oder sollte man es eher regelmäßig machen um sie vor weiteren "Verfall" zu schützen?"

    Varus überlegte einen Moment. Er wollte seinem Patron eine Entscheidung mitteilen die er getroffen hatte. Es war ihm schon wichtig das dieser Bescheid wusste aber auch wiederrum nichts was sofort und unmmittelbar getan werden musste.


    "Danke für das Angebot aber ich wollte mich nur mal gemeldet haben. Auch ich habe natürlich mitbekommen das es im Moment.... nicht leicht ist und wenige viel tun müssen. Es wäre großartig wenn mein Besuchsversuch an den Senator weitergegeben werden könnte. Ich würde dann ein anderes Mal wiederkommen."


    Sim-Off:

    Da er schrieb das er im Mai wieder Licht sieht und wir inzwischen Juni haben hatte ich gehofft das es bei ihm wieder besser wäre.

    Varus empfand ihre Aussagen nicht als anbiedern oder aufdringlich sondern als angenehm. Wie fast jeder Mann gefiel es natürlich auch ihm wenn er von Frauen so behandelt ja man konnte ja schon fast umworben wurde. Durch ihre Aussagen war er sich schon etwas sicherer was sie gemeint hatte. Doch das Lächeln ließ ihn noch nicht ganz sicher werden.


    "Das hört sich wirklich sehr gut an und ist es auf jeden Fall wert ausprobiert zu werden und dann natürlich auch entsprechend gewürdigt und bezahlt zu werden. Was mein Äußeres ... und mein körperliches Wohl angeht habe ich wohl tatsächlich einige Defizite die ich mir gerne von dir beseitigen lasse."

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    Varus kam mit seinen "Brüdern" auf der Kreuzung an die sie sich heute ausgesucht hatten. Der Schrein war in keinem guten Zustand was eher daran lag das er recht nah am Forum lag und daher stark frequentiert war.
    Sie stellen zuerst ihre Handkarren ab und machten um den Schrein ein wenig Platz. Gar nicht so einfach bei den Menschenmengen aber es musste sein. Besonders aus den beiden großen Insulas kamen einige Proteste aber nachdem sie sich mit den Ladenbetreibern geeinigt hatten ihr Material nicht vor ihren Läden abzuladen konnte es losgehen.
    Varus blickte sich nochmal um ob es noch Bürger gab die Einwände hatten und wollte dann beginnen.

    Die Versammlung vor ein paar Tagen bei der als Mitglied aufgenommen wurde war "verdaut". Varus wollte nun heute seinen ersten Arbeitseinsatz als Mitglied dieser Gemeinschaft absolvieren. Vor dem Haus der Germanitas traf er sich mit einigen anderen jüngeren Mitglieder. Sie hatten zwei Handkarren besorgt und zogen nun, fast ein Dutzend junge Römer, mit den beiden Karren beladen mit Werkzeug und Material von dannen.

    Varus war ein wenig im Zwiespalt. Er hatte ihre letzten Worte etwas zweideutig verstanden. Hatte sie ihm gerade angeboten ihre "Dienste" bis auf sein Bett auszudehnen. Er war sich nicht sicher.
    Er schaute sie noch einmal von oben bis unten an.
    Sie gefiehl im keine Frage und die Vorstellung mit ihr im Bett zu landen war durchaus verlockend. Andererseits würde daraus ja niemals etwas offizielles werden können was über den Status einer Bettgeschichte hinausgehen konnte. Die konnte man sicherlich viele Jahre pflegen, zumindestens bis er verheiratet sein würde. Aber er war sich nicht sicher ob das ihr auf gefallen würde. War so etwas bei Hebräern überhaupt möglich?
    Auch wusste er ja das Frauen, Männer zuweilen natürlich auch, Gefühle wieder allem Verstand entwickelten. Eine Eifersuchtgeschichte wenn sie irgendwann ihre Bettgeschichte beenden mussten würde klar ausgehen und er sie dann wahrscheinlich als Angestellte verlieren. Etwas was ihm im Moment jedenfalls überhaupt nicht gefallen würde.
    Sollte er es deshalb überhaupt riskieren wo er doch durch puren Zufall solch einen Diamanten für seinen Haushalt gefunden zu haben?
    Mal ganz davon abgesehen ob er sie jetzt richtig verstanden hatte.


    Die lange Zeit seiner Gedanken und dadurch fehlende Antwort war deutlich zu bemerken und er hatte nicht wirklich eine Ahnung was er jetzt sagen sollte.


    "Also... öhm... es nützt ja auch nichts wenn nur ich zufrieden bin und du dich nicht entsprechend gewürdigt fühlst. Darunter würde zwangsläufig alles leiden was ich nicht möchte. Ich weiß mir nicht anders zu helfen als nochmal nachzufragen. Wie meintest du das mit ich lege den Umfang fest?"

    Varus fand des er im Moment seine Beziehung zu seinem Patron hatte etwas schleifen lassen und dieser ihm auch irgendwie in letzter Zeit etwas abwesend vorgekommen war.
    Deshalb stand er zu ungewöhnlicher Zeit, nämlich am frühen Abend, vor der Tür des Casa Iulia und klopfte an selbige.

    Varus nickte kurz und antwortete dann auf die Frage:


    "Nein bisher hatten wir noch nicht darüber gesprochen. Ich dachte mir es wäre unziemlich wenn ich dieses Thema anspreche oder gar eine Höhe vorschlage. Ich kenne mich ebensowenig darin aus über welche finanziellen Mittel und Einkommen du verfügst. Außer jetzt natürlich dein Bekanntes Amt. Ebenso wenig sind mir deine Ausgaben bekannt. So dass ich nur ungerne einen Vorschlag machen würde was meine Bezahlung angeht. Ich möchte auch nicht verhehlen das mir aufgrund der kurzen Zeit die ich in Roma bin zwar schon die immensen Kosten bekannt sind was das Leben hier so mit sich bringt. Aber ebenso wenig weiß ich welcher Verdienst normal ist für meine Tätigkeit.
    Egal was du als angemessen betrachtest ich werde weiterhin mein bestes geben."

    "Sehr gerne", antwortete Varus und ging, ebenfalls nach ein paar Dehnübungen wieder auf die "Matte".


    Wieder ging er sogleich ohne viel Geplänkel zum Angriff über. Genau wie beim ersten Mal durchaus forsch und hart aber weiterhin der Tatsache Rechnung tragend das es hier um nichts ging.



    Sim-Off:

    Sorry übersehen

    "Na ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Das Handwerk beherrsche ich ganz gut und die Arbeit im Weinberg auch. Doch das "Wein machen" ist eine Kunst für sich. Da sind sehr sehr viele Faktoren wichtig. Unter anderem jahrelange Erfahrung. Ich bin noch viel zu jung um wirklich gute Weine zu machen. Anbauen ja keine Frage aber Wein selber. Da könnte ich mir vielleicht in 20-30 Jahren einen Namen machen wenn ich nicht zwischendurch jahrelang nichts tun würden. Wichtig ist dabei ja auch immer der Jahrgang des Weines. Wie das Wetter war. Die äußeren Einflüsse und nicht zuletzt ja auch der Boden auf dem man den Wein anbaut. Den muss man ja auch erst einmal kennen lernen. Also bevor ich mich verliere in mein Steckenpferd und wir bis spät in die Nacht damit hier sitzen. Trinkbaren Wein kann ich quasi sofort herstellen aber für einen berühmten und gerühmten Tropfen ist der Weg weit steiniger als der Senator zu werden. Du siehst also ich habe mit mit dem Senator werden erstmal das leichtere ausgesucht".
    Der letzte Satz war begleitet von einem breiten Grinsen.


    Das mit den Füßen kommentierte er noch wie folgt.
    "Das wird ja immer besser und ich denke wir sollten schnell über deine Bezahlung für das alles sprechen bevor du bewiesen hast welche Fähigkeiten sonst noch alles in dir stecken und ich mich dir nicht mehr leisten kann!"