Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Varus schüttelte lächelnd Kopf.
    "Nun da gibt es gleich zwei Probleme. Zum einen gibt es wenn es um Speisen geht, kaum etwas was ich mehr hasse als Aspargus und zum anderen wäre es doch wohl reichlich dreist dir dein Essen zu nehmen. Zumal wenn es gemeinsam mit einem winzigen Zimmer die Hälfte deines Ersparten umfasst."


    Varus gefiel die junge Frau immer besser. Sie kam nach Rom mit so gut wie keinem Geld, scheinbar ganz alleine und träumte von einer eigenen Tuchfertigung.
    ´Per apera ad astra`
    ging es ihm durch den Kopf.


    "Ich lade dich ein."


    Varus ging ein paar Straßen weiter in Richtung des großen Kolloseums. Da hatte er gestern an der Ecke einer Hauptstraße gut zu Mittag gegessen. Er setzte sich an einen hohen Zweiertisch und überlegte was er nahm.
    Er entschied sich für ein paar kross gebackene Stücken Brot die mit Olivenöl bestrichen waren und mit Knoblauch, Fisch und Meeresfrüchten belegt waren. Dazu bestellte er einen hellen verdünnten Weißwein.
    "Bestell dir was du möchtest nur keinen Aspargus."

    Auch Varus musste lachen, wobei es kein Auslachen war.
    "Nun eine Küche ist in der Casa Helvetia wohl vorhanden du müßtest also wohl kaum Essen aus einer Garküche holen. Ich glaube auf dem Esquiliin gibt es davon auch gar nicht soviele. Jedenfalls nicht in der Nähe der Casa´s. Wie es später in meinem Haus aussieht ob du da die Köchin wirst, bereits deine Tuchmanufaktur hast oder andere Aufgaben übernimmst wird sich zeigen."
    Er deutete lächelnd auf ihren knurrenden Bauch.
    "Was hältst du davon wenn wir jetzt schon mal eine Garküche aufsuchen und was Essen. Dabei können wir ja weitere Details besprechen. Ich gehe mal davon aus das du nicht umsonst arbeiten möchtest und auch die Frage des Wohnens müsste noch geklärt werden."

    ´Oh sie wollte gleich einen Haushalt führen´ Varus mochte die Frau.
    Sie war nicht auf den Mund gefallen, ließ sich mehr als gut anschauen und schien auch etwas zu können.
    Er lächelte zurück:
    "Nun wer weiß warum nicht. Ich muss deine Erwartungen allerdings etwas bremsen. Ich stehe noch am Anfang meiner Laufbahn hier in Roma und habe noch keinen eigenen Haushalt und auch keine Sklaven. Du musst wissen ich bin der arme Sohn von Winzern der es hier zum Senator bringen will und auch das ist der Anfang sehr schwer und steinig." Er hatte das ´armer Sohn´ so betont das es nicht ganz ernst klang.
    "Aber ich will natürlich so schnell es geht einen eigenen Haushalt und auch da muss man ja irgendwo anfangen. Zur Zeit wohne ich in der großen Casa Helvetia auf dem Esquilin bei einem Verwandten. Die Sklaven können sich dort sicherlich nicht über die Menge an Arbeit beschweren aber... nun meine Idee wäre das du dort in meinem "Haushalt" arbeitest. Das würde bedeuten, vorerst, dass du dich lediglich um mein Cubiculum, Wäsche Abends vielleicht beim Essen usw. kümmern müsstest. Nicht wirklich viel Arbeit. Aber wenn du dich gut machst und ich dann mein eigenes Haus habe... nun da brauche ich jemanden der meinen Haushalt führt und das muss ja kein Sklave sein sondern kann ja auch eine fähige Hebräerin.

    Varus hatte sich einigermaßen in Roma eingelebt und auch die ersten Arbeiten für den Senator Sedulus erledigt. Dann hatte er eine unerwartete Begegnung gehabt und bevor er daraus eine Entscheidung treffen würde wollte er Milo als Hausherren, Geminus war ja scheinbar schon wieder abgereist, befragen.


    Er klopfte als an die Tür von dessem Officium.

    Na das war aber mal eine hübsche Hebräerin dachte Varus sich und diese Augen ...


    Soweit er das beurteilen konnte hatte sie auch Ahnung von Stoffen.


    "Na wenn du hart dafür arbeitest warum soll dein Traum nicht in Erfüllung gehen."


    Varus überlegte noch einen Moment.


    "Versteh mich nicht falsch das mit den Stoffen ist eine gute Fertigkeit und du bist sicherlich begabt darin. Doch bin ich wie gesagt selber erst seit kurzem in der Stadt und kann dir auf diesem Gebiet wohl nicht viel helfen. Was kannst du denn sonst noch? Wie sieht es damit aus im Haushalt zu arbeiten?"

    "Naja die Hebräer sind zwar auch ein wenig merkwürdig aber solange du keine von diesen Verrückten bist, Christiner heißen sie glaube ich richtig, ist alles gut."


    Varus hob eine Augenbraue. Hohe Ziele hatte sie das gefiel ihm. Sollte man immer haben.


    "Hmm ich bin ja selber auch erst kurz in der Stadt um viele Menschen zu kennen. Als was suchst du denn eine Anstellung?"

    Auch Varus besah sich die Frau sofern das unter dem Mantel möglich war. Schöne grüne Augen hatte sie schonmal.
    Er gab ihr die paar Stangen die er aufgehoben hatte und erwiederte das Lächeln.


    "Gern geschehen. Mein Name ist Tiberius Helvetius Varus. Auch ich bin noch nicht lange in Roma. Seit gestern erst... da ist man noch ganz schön erschlagen von diesem Moloch von Stadt will ich meinen. Was führt eine junge Hebräerin, wenn ich den Namen richtig deute, alleine nach Rom?"

    Die Frau schien durch den Rempler doch mehr ins Straucheln gekommen zu sein wie Varus zunächst gedacht hatte.
    Er machte die paar Schritte auf sie zu und half ihr beim aufsammeln.
    Sie hatte freundlich gelächelt und scheinbar auch etwas sagen wollen aber Varus hatte nichts gehört.
    Er lächelte sie also zurück an und sagte:
    "Manchmal kann es Eng werden vor dem Erreichen dieser Örtlichkeit und bei dem Herren eben schien es sehr eng zu sein."

    Varus war auf einem Bummel durch die Stadt auch von einem plötzlichen Drang befallen worden. Er hatte sich auch an einem dafür vorgesehenem Ort erleichtert und diesen nun, spürbar beschwingter verlassen. Sein Weg wurde dabei gleich dunkelhaarigen Frau gekreuzt. Sie trug einen langen Mantel mit herabhängender Kapuze und wie gesagt offenen dunklen Haaren. Sie hielt, es sah ein wenig verkrampft ein Bündel fest und ging schnellen Schrittes. Ein anderer Mann mit ebenfalls deutlich dringendem Bedürfnis kreuzte ihren Weg und rempelte sich leicht an. Von ihr wahrscheinlich unbemerkt verlor sie dabei ein paar Stangen Aspargus. Varus sah dies und rief
    "Hey da junge Frau stehen bleiben!"

    Die Fortsetzung lief wieder flüssiger und bis auf einen kleinen Verschreiber kam Varus gut mit.


    Epistula Duae



    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Ostia vor Reinschrift genaue Adresse und Funktion herausfinden


    Salve Iulius Dives.
    Ich übermittlere dir meine besten Grüße. Ich hoffe es geht dir so weit recht gut in Ostia. Leider schaffe ich es nicht, selbst nach Ostia zu reisen um dir einen Besuch abzustatten. Ich habe hier einiges in die Ohren gelegt um die Ohren was zuerst erledigt werden will. Wie steht es bei dir, bekommt man in Ostia die Witwen die Wirren welche hier in Rom vorherrschen auch zu spüren?
    Was die Rennen angeht, so werden sie wohl noch eine Weile warten müssen, so wie auch die Mitgliedervollversammlung.
    Wobei ich gehört habe, dass Aelius Quarto wieder im Land sei. So sollte man vielleicht zuerst ihn zu dieser Sache befragen, schließlich ist er immer noch der Vorsitzende der Veneta trotz dieses ganzen Scho Chose Chaos.




    Beim Namen Aelius Quarto hatte er aufgemerkt. In seinen Gedanken war er immer noch der Meinung das dieser, vor Vescularius oder dem Cornelier der neue Kaiser sein sollte.

    Varus setzte an und schrieb so schnell es ging mit.


    Epistula Duae



    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Ostia vor Reinschrift genaue Adresse und Funktion herausfinden


    Salve Iulius Dives.
    Ich übermittlere dir meine besten Grüße. Ich hoffe es geht dir so weit recht gut in Ostia. Leider schaffe ich es nicht, selbst nach Ostia zu reisen um dir einen Besuch abzustatten. Ich habe hier einiges in die Ohren gelegt um die Ohren was zuerst erledigt werden will. Wie steht es bei dir, bekommt man in Ostia die Witwen die Wirren welche hier in Rom vorherrschen auch zu spüren?




    Zum Schluss war es etwas eng geworden aber Varus war mitgekommen.

    "Nein das wäre es von meiner Seite erst einmal."


    Varus war mit dem Gespräch sehr zufrieden. Er hatte heute viel erreicht. Einen Patron gefunden, eine Anstellung als Scriba Personalis bei einem Senator. Beide halbwegs neutral was den Ausgang des Bürgerkrieges, soweit er es im Moment beurteilen konnte, noch alle Möglichkeiten bot.

    "Na das hört sich doch sehr gut an. Eine gute finanzielle Basis verbessert nochmehr die Vorraussetzungen, zumindestens für dich, schnell wieder politisches Gewicht zu erlangen."


    Auch Varus war fertig mit dem Essen und nippte nur noch wenig an seinem Wein.


    "Was den Ostia-Stamm angeht so sieht es nicht ganz so rosig aus. Sagen wir mal die verstorbenen Mitglieder der Zweige der Brüder meines Großvaters Cornutus haben ihren Reichtum, wenn er denn vorhanden war, mit ins Grab genommen. Den Ruhm, falls der Ostia-Stamm mal welchen hatte, gleich mit. Mein Vater hat sein Weingut in Ulpia Traiana Poetovio und mein Onkel Curvus seins westlich von Noviomagus am Rande der Mons Vosegus. Zu beiden gehört auch ein gutes Stück eigenes Land aber es hängen ja jeweils auch noch ne Menge Personen drann. Ansonsten gibt es meines Wissens nur noch die Insula in Ostia von der ich mal erzählt hatte du erinnerst dich?"

    Varus wusste auch nicht so recht womit er weiter reden sollte. Er machte ein paar Anstalten leichter Unterhaltung. Was ihn aber wirklich interessierte sprach er erst etwas später aus.


    "Wie sieht es eigentlich mit den Besitzungen des Roma-Stammes der Gens aus? Haben sie genauso gelitten wie e.. unsere Anzahl?"

    Nachdem nicken des Senators machte Varus sich wieder schreibbereit und es ging dann auch gleich weiter.


    Epistula Unus



    Ad
    Praefectus Alae
    Terentius Primus
    Castellum der Ala II Numidia
    Confluentes - Germania


    Salve Praefectus Alae Terentius Primus,
    Salve Primus alter Freund,
    ich hoffe es dir geht trotz der Wirren die das Imperium gerade erschüttert gut.
    Dass du in Senator Claudius Menecrates einen oder so etwas wie einen Freund gefunden hast freut mich für dich. Es ist oft schwer genug einen höher rangigen Offizier einen Freund zu nennen. Allerdings ist er dennoch Patrizier von daher sei mir vorischtig.
    Was deine militärische Karriere angeht, so möchte ich dich bitten damit zu warten bis es ein wenig ruhiger geworden ist. Hier in Rom hört man über diverse Aufstände in Aegyptus und Syria so wie von anderen Provinzen des Reiches. Mir scheint, es steht uns bald ein Bürgerkrieg vor der Türe und ich hoffe, dass wir nicht auf verschiedene Seiten stehen. Ich kann die Lager hier in Rom nicht gut einschätzen und kann dir bei deinen Plänen von daher auch nicht wirklich behilflich sein.
    Nun möchte ich dich um einen Gefallen bitten mein Freund. Es geht um meine Familie. Ich bin mir nicht sicher in wie weit es für so noch sicher in Roma ist, von daher habe ich beschlossen, sie nach Germania zu schicken, sprich nach Mogontiacum. Ich bitte dich von daher, wenn es dir möglich ist, sie an der Provinzgrenze in Empfang zu nehmen und sie nach Mogontiacum zu begleiten. Sie werden in einigen Tagen aufbrechen. Wenn sie in der Nähe sind, werden sie dir einen Boten schicken.
    Vorallem bitte ich dich, ein Auge auf Serrana zu haben, denn sie ist schon wieder Schwanger.
    Ich hoffe ich mute dir nicht zu viel zu mein Freund. Du wirst immer etwas Gut bei mir haben sprich, ich stehe in deiner Schuld.


    Was mir jetzt noch bleibt, ist dir alles Gute und Glück auf dieser Welt zu wünschen und das du deinen Kopf auf deinen Schultern behälst wenn es brennzlig wird.


    Dein Freund


    Sedulus.




    Da der Senator es so diktiert hatte und es ja ein persönlicher Brief war beließ es Varus erstmal bei der vertraulich Endung und verzichtete auf Förmlichkeiten. Bevor er den Brief aber von einer Tabula auf Pergament übertragen würde, wollte er das noch nachfragen.


    Varus legte die mehrseitige Tabula weg und nahm sich die nächste aus seiner Tasche. `Zwei Briefe sollten es werden´ ging es Varus kurz durch den Kopf.
    Er hatte nur 3 mehrseitige Tabulas eingepackt und nahms ich vor demnächst mindestens noch 2-3 mehr mitzunehmen.


    Er klappte die Tabula auf, griff einen neuen Stylus, eine Angewohnheit bei ihm hatte jede Tabula ihren eigenen Stylus und machte sich schreibbereit.



    Epistula Duae



    ....



    Wie es schien war sein Gegner auch kein verweichlichter Stadtmensch. Er schien kein wirklich geübter Ringer zu sein aber das war Varus ja auch nicht. Also würde ihr kleiner Übungskampf durch Kraft und Ausdauer als durch Technik entschieden werden. Varus wandte also einen Trick an der ihm schon öfter den Sieg gebracht hatte. Durch die Arbeit im Weinberg war er das stehen in Schräglage sehr gut gewohnt. Er drehte seinen Körper also ein gutes Stück das beide nun in einer relativ großen Schräglage standen. Für ihn war das noch fast normal und er hatte weiterhin einen sicheren Stand. Mal sehen wie sein Gegner damit klar kam.