Beiträge von Petronia Octavena

    Ein kleines Lächeln zuckte um Octavenas Mundwinkel, als sie bemerkte, dass sie den Jungen, der offenbar ganz fasziniert von den Malereien an der Wand gewesen war, überrascht hatte, aber auch die Überraschung brachte ihn offenbar nicht aus dem Konzept, denn er wirkte nicht nervös, als er die Botschaft übermittelte.
    "Morgen ist in Ordnung", gab Octavena direkt zur Antwort auf die erste Frage und zögerte dann kurz, während sie überlegte, ob sie das zweite Angebot in Anspruch nehmen wollte, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, nicht das ich-"
    Sie brach kurz ab und korrigierte sich. "Wobei... Als ich zuletzt bei ihr war, hat sie mir eine Probe eines Öls mitgegeben, sie wird schon wissen, was ich meine. Es wäre wunderbar, wenn sie mir davon noch ein Fläschchen mitbringen könnte."

    Ich bin übers Wochenende bis einschließlich Dienstag weg bzw. offline und weil bis dahin so viel zu tun ist, dass ich bezweifle, dass ich überhaupt vorher nochmal online komme, melde ich mich deshalb schonmal ab. :)

    Mit ihrer Tochter an der Hand, die sich heute trotz der eigentlich zu einem guten Teil bekannten Gesichter eher schüchtern gab und sich halb hinter dem Arm ihrer Mutter versteckte, folgte Octavena Witjon und nutzte auch die Gelegenheit, dem frisch gebackenen Vater ebenfalls zu gratulieren. "Salve, Helvetius. Auch meine Glückwünsche."


    Der eigentlich interessante Teil begann aber natürlich erst, als Runa den Raum betrat, die sich ja offenbar trotz des Fiebers inzwischen wieder guter Gesundheit erfreute, und dabei auch endlich ihren neugeborenen Sohn den neugierigen Blicken der Gäste preisgab. Selbst Camelia an Octavenas Hand reckte nun doch neugierig den Kopf.

    Octavena nahm die Flasche, die Alpina ihr reichte und öffnete sie für einen kurzen Moment, um kurz an dem Inhalt zu riechen. Tatsächlich roch das Öl wirklich besser als sie erwartet hätte und so nickte sie zufrieden. "Danke, ich werde es mal ausprobieren und dir dann Bescheid geben."
    Sie verschloss die Flasche wieder und kam dann auf Alpinas übrige Fragen zurück. "Was die Übelkeit angeht hatte ich bisher insgesamt kaum Probleme. Eher ab und zu mal ein leichter Schwindel, aber auch das hat sich in Grenzen gehalten." Sie zuckte leicht mit den Achseln. Übelkeit war schon bei ihrer letzten Schwangerschaft eher weniger ein Problem gewesen, eher ihre spontane Reizbarkeit ab einem gewissen Punkt, aber unter der hatten sowieso vor allem andere - meistens ihre Familie, allen voran ihr Mann - leiden müssen.
    "Und such du dir ruhig selbst aus, wann es dir am liebsten ist, wenn du schon den Weg zu uns unternimmst."

    "Dann nagel ihn einmal auf das Thema fest." Octavena überging zwar geflissentlich die die Ausrede, die er ihr da auftischte, so wie sie dabei allerdings die Stirn in Falten legte, wollte sie aber auch keinen Zweifel daran lassen, dass diese Ausrede nicht ewig herhalten konnte. Ganz zu schweigen davon, dass Witjon da ja gerade selbst eine Möglichkeit angesprochen hatte, mit der das Problem vielleicht ja doch noch zu lösen war. "Vielleicht braucht er jetzt auch einfach jemanden, der ihm etwas Druck macht, damit er sich doch noch wieder fangen kann."


    Die Nachfrage in Bezug auf ihre eigene Zusicherung dagegen überraschte Octavena dann doch einen Augenblick. Natürlich hätte es nahe gelegen, den Säugling grundsätzlich in andere vertrauenswürdige Hände zu geben, aber wenn sie darauf wert gelegt hätte, in dieser Sache den Regeln eines Ideals zu folgen, hätte sie das schon längst getan. Also zuckte sie ein wenig gleichgültig mit den Achseln und erwiderte das Lächeln sanft. "Auf lange Sicht werden wir darüber vielleicht wirklich noch einmal nachdenken müssen, aber solange vielleicht doch noch Hoffnung besteht, dass Verus zur Vernunft kommt, hat das noch Zeit. Eins nach dem anderen."

    "Nein, das hat tatsächlich noch ein wenig Zeit.", bestätigte Octavena und ließ so den kleinen Scherzaustausch hinter ihnen. Bei aller guten Laune war sie ja auch wirklich nicht ohne Grund hier. "Vielleicht in ein paar Wochen, je nachdem wie gefragt du im Augenblick bist?"

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    Als Petronia Octavena gut gelaunt die Taberna Medica betrat, lächelte Alpina ihr entgegen. Sie wusste ja von Duccius Verus bereits dass die Petronierin erneut in anderen Umständen war.
    "Salve, Petronia Octavena! Du siehst blendend aus, so wunderschön sehen nur schwangere Frauen aus! Ich freue mich für dich und deinen Mann."


    War sie enttäuscht, dass Alpina bereits Bescheid wusste?


    Octavenas Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. "Ah, dann bist du also schon informiert worden." Nicht, dass sie das gewundert hätte, schließlich hatte die Hebamme inzwischen ja gute Verbindungen zu den Ducciern und da war es eigentlich wahrscheinlich gewesen, dass Octavena ihr mit der Nachricht von ihrer zweiten Schwangerschaft nichts Neues mehr erzählen würde. "Und danke, ich bin auch, wie du dir sicher denken kannst, überglücklich, dass meine Tochter jetzt noch ein Geschwisterchen bekommt. - Ich nehme dann mal an, dir dürfte auch klar sein, was ich von dir möchte?"

    Octavena zögerte. Eigentlich war das die Art von heiklem Thema gewesen, in die sie sich nicht hatte einmischen wollen. Ganz besonders, weil sie sich nicht sicher war, ob Witjons Vetter in absehbarer Zeit überhaupt zur Vernunft zu bringen war, so verändert wie er sich benahm.
    "Das würde mich ehrlich gesagt wundern. Wenn Alpina Rat wüsste, hätte sie den doch sicher längst an Runa weitergegeben, die macht sich doch sicher auch Sorgen." Sie biss sich einen Augenblick nachdenklich auf die Unterlippe. "Hast du denn in letzter Zeit versucht, mit ihm zu reden? Ich meine... Na ja, du warst doch auch einmal in einer ähnlichen Situation..."
    Sanft griff sie nach seiner Hand und drückte sie. Sie wollte ganz bestimmt keine alten Wunden hier und jetzt wieder aufreißen, aber wahrscheinlich ging das in dieser Situation gar nicht anders.
    "Oder du besprichst dich mal mit Runa. Sie ist ehrlich gesagt die Einzige, die mir jetzt noch einfallen würde, die ihm vielleicht doch noch den Kopf waschen könnte." Octavena seufzte leise und warf einen Blick hinüber zu der Wiege. "Und selbst wenn nicht... Wir kriegen das alles auch schon so hin, selbst wenn er im schlimmsten Fall wirklich meinen sollte, sich für immer stur stellen zu wollen."

    Es waren ein paar weitere Tage vergangen und wieder hatte Octavena bisher nicht den richtigen Moment gefunden, um nach ihrem Mann auch den Rest der Familie in die guten Neuigkeiten einzuweihen. Nachdem aber heute die Nachricht die Villa erreicht hatte, dass Runa in den Wehen lag, und sie schon wieder Witjons verstohlene Blicke auf sich spüren konnte, hatte Octavena für heute Abend einen Entschluss gefasst. Sie wollte es heute Abend allen sagen, zumal sie auch nicht wusste, wie lange sie es auch selbst noch aushalten würde, ihr Geheimnis für sich zu behalten.


    Das Tischgebet war schon vorbei, als auch Verus als der letzte Nachzügler seinen Weg zum gemeinsamen Abendessen fand und sie damit komplett waren. So, wie er sich seit der Geburt seines Sohnes und dem Tod seiner Frau benahm, hatte Witjon wahrscheinlich wirklich recht, da musste etwas geschehen, sie konnten sich nicht ewig allein um den Jungen kümmern, aber eins nach dem anderen.
    Octavena wartete noch ein wenig bis sie den Augenblick zwischen den üblichen Tischgesprächen für geeignet hielt und räusperte sich dann lächelnd.
    "Darf ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?" Sie straffte sich und sah aufmerksam in die Runde. "Ich habe gute Neuigkeiten, die ich mit euch teilen möchte. Ich erwarte wieder ein Kind."

    Octavena schmunzelte amüsiert. "Tu das, ich will aber eigentlich auch so schon es allen möglichst schnell erzählen."
    Genau genommen hatten ihr schon die letzten paar Tage, in denen sie die gute Nachricht noch für sich behalten hatte, schon gereicht. Ganz zu schweigen davon, dass es ja auch keinen Grund mehr gab, die Familie nicht einzuweihen.

    Octavena zuckte mit den Achseln. Davon, dass die Hebamme im Augenblick nicht in der Stadt war, hatte sie auch schon gehört, andererseits hatte sie auch gehört, dass sie in ein paar Wochen zurück sein wollte, und sich damit bisher keine großartigen Gedanken gemacht. Bei ihrer letzten Schwangerschaft war sie schon deutlich weiter gewesen, als sie Susina Alpina um ihren Beistand gebeten hatte, und es hatte genauso keine Probleme gegeben.
    "Na ja, bis es wirklich so weit sein wird, sollte sie auch wieder da sein." Sie lächelte und legte Witjon eine Hand auf den Arm. "Das wird sicher alles kein Problem."
    Womit natürlich indirekt die Beruhigung und Hoffnung mitklang, dass die Duccier nicht schon wieder eine Tragödie wie Calventia Fusas Tod erleben würden.


    Das Thema, wann denn die Familie zu informieren sei, war dagegen natürlich deutlich einfacher. "So bald wie möglich", erwiderte Octavena entschieden. "Irgendwann in den nächsten Tagen vielleicht? Wenn ohnehin alle zum Essen beisammen sind?"

    Zitat

    Original von Duccia Silvana
    „Ach ja die Hasen.“ Runa zog spielerisch eine Schnute „Die verderben mir das ganze Geschäft.“ Dann aber begann sie herzhaft zu lachen. „Die sind schon knuffig. Pass bloß auf das Camelia ihren vater nicht überredet ihr einen ganzen Stall voller Hasen zu kaufen.“ Ja Runa konnte sich gut vorstellen, das Witjon seiner Tochter keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein Blick aus den kleinen runden Kinderaugen und der Papa würde sicherlich ganz weich werden.


    Octavena stimmte in das Lachen ein, konnte sich aber eines kleinen Augenrollens dabei dann doch nicht erwehren. "Sag das nicht zu laut. Wenn sie das hört, kommt sie noch auf dumme Gedanken."
    Sie zwinkerte Runa amüsiert zu. "Aber das wirst du wohl auch früher oder später am eigenen Leib erfahren. Kinder wissen manchmal sehr genau, wie sie ihre Eltern dazu überreden können, ihnen ihren Willen zu lassen."

    "Ich kann es mir vorstellen."
    Octavena schmunzelte weiter und beobachtete dann amüsiert, wie die Kinder über den Preis für das Ergebnis des Schlachtfelds aus Runas Küche diskutierten. Als wieder Ruhe eingekehrt und der Preis genannt wurde, nickte sie bestätigend.
    "In Ordnung, dann nehme ich mal zehn davon mit." Sie kramte das Geld hervor und sah sich dabei suchend um, ob das Hasenrennen nicht inzwischen vorbei und Mann wie Tochter auf dem Weg hinter ihr her waren.
    "Mal sehen, wenn Witjon gleich noch mit Camelia nachkommt, kann sie vielleicht sich etwas von dem Julbaumschmuck aussuchen", erklärte sie dabei an Runa gewandt und lächelte. "Aber so wie's aussieht sind im Augenblick noch die Hasen da hinten interessanter."

    Nun, da es endlich raus war, konnte Octavena das beobachten, worauf sie eigentlich schon seit sie sich sicher gewesen war gewartet hatte: Den Ausdruck oder viel mehr das Strahlen, das sich nun auch auf dem ihres Mannes ausbreitete und so von einem Moment auf den anderen praktisch dupliziert hatte.
    "Ich bin mir schon seit ein paar Tagen sicher", erwiderte sie dann noch immer selbst grinsend und ersparte ihm so eine ausführliche Erklärung darüber seit wann sie einen ersten Verdacht in dieser Richtung gehabt hatte. "Es hatte sich nur bis jetzt noch nicht so wirklich der richtige Moment ergeben, um mit dir darüber zu reden."
    Jetzt würde es bald so einiges zu tun geben: Natürlich musste demnächst noch ein Dankopfer sein, aber sie würden es auch bald der Familie und damit auch ihrer Tochter erzählen und... "Ich werde dann bald auch wieder bei Susina Alpina vorbeisehen und sie um ihren Rat und Unterstützung bitten", teilte sie Witjon den letzten Punkt der sich gerade erst richtig manifestierenden Prioritätenliste in ihrem Kopf mit. "Sie war das letzte Mal eine große Hilfe."

    Octavena schmunzelte. Das mit dem Schlachtfeld konnte sie sich gut vorstellen, schon allein aus der Erfahrung heraus, wie es aussehen konnte, wenn ihre eigene Tochter aus irgendwelchen Gründen unbedingt in der Küche helfen wollte.
    "Dann soll das auch nicht umsonst gewesen sein." Sie grinste. "Wie viel bekommst du für eines dieser Kunstwerke?"

    Octavena kratzte ihre Beherrschung zusammen und bemühte sich darum, nicht schon direkt bei Witjons Eintreten mit ihren Neuigkeiten herauszuplatzen, sondern wartete bis er sich endlich zu ihr gesellte. Erst jetzt mit der Vorfreude darauf, endlich mit der Sprache rauszurücken, wurde ihr erst richtig bewusst, wie sehr ihr selbst auch ein Stein vom Herz gefallen war. Octavena wäre sich auch nicht sicher gewesen, ob sie nicht bei noch einer Schwangerschaftsnachricht einer Freundin oder Verwandten vor ihr selbst nicht wenigstens den Drang verspürt hätte, schreiend aus dem Raum zu laufen.
    Nur Witjon wusste davon ja noch nichts und schließlich konnte Octavena es auch nicht mehr verhindern, ihn breit anzustrahlen. Seine offenbar fehlende Lust auf Zärtlichkeiten heute kümmerte sie da wenig, heute stand etwas anderes weiter oben auf ihrer gedanklichen Prioritätenliste.
    "Dann ist ja gut, dass ich ohnehin mit dir reden wollte", erwiderte sie – ebenfalls leise, um die Kinder nicht zu wecken - und rutschte noch ein wenig unruhig hin und her, nur um dann näher an ihn heran zu rücken, damit er sie trotz der gedämpften Lautstärke auch ja würde verstehen können. "Es gibt Neuigkeiten."
    Jetzt konnte sie ein breites Strahlen nicht mehr verkneifen, womit verbunden aber auch jede Geduld schwand. Kurz entschlossen warf sie ihre vorherigen Pläne für verschiedene schöne Formulierungen, die sie sich in ihrer Vorfreude zurecht gelegt hatte, über Bord und begnügte sich kurz und knapp mit dem Wesentlichen. Wahrscheinlich würde er ihrem Gesichtsausdruck die Art ihrer Nachricht ohnehin schon ablesen können.
    "Ich bin wieder schwanger."

    Ein paar weitere Wetten wurden noch gemacht und während Camelia noch immer ganz fasziniert von den Hasen war, wandte ihre Mutter bereits ein wenig den Kopf und ließ ihren Blick über die übrigen Stände schweifen. Ein Stück weiter entdeckte sie einen Schopf, den sie kurz darauf als Runas identifizierte.
    "Ich gehe mal ein bisschen weiter und sage Runa Hallo", teilte sie Witjon mit - die Hasen interssierten Octevan ohnehin relativ wenig - und überließ damit Mann und Tochter dem Hasenrennen, um ein wenig weiterzuschlendern.


    "Salve, Runa. Wie geht es dir?" Octavena lächelte die junge Frau fröhlich an, wobei sie ihren Blick über das Allerlei am Stand wandern ließ. "Eine bunte Mischung hast du hier ja."