"Oh, ich bin nicht diejenige, die es eilig hat", erwiderte Octavena und rang sich ein Lächeln ab, während sie sich darum bemühte, nicht an das zu denken, was sicher auch Alpina gerade durch den Kopf ging. Das Kind kam zu früh und das bedeutete, dass das Risiko jeder Geburt sich gerade noch erhöht hatte. Für sie beide. Und Octavena war nicht naiv genug, um sich dessen nicht bewusst zu sein. Auch wenn sie noch so sehr beschlossen hatte, sich davon nicht ablenken zu lassen.
"Die Wehen…" Sie brach ab und verzog das Gesicht, als sie prompt wieder Schmerzen verspürte. Das war erst der Anfang, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie dieses Mal schneller stärker wurden als bei ihrer letzten Geburt. "Die Wehen sind inzwischen regelmäßig, jedenfalls habe ich den Eindruck. Fruchtwasser ist schon abgegangen, dieses Mal geht es glaube ich deutlich schneller."
Sie versuchte dabei, möglichst ruhig die Tatsachen zu berichten, um ihr mindestens flaues Gefühl gar nicht erst hochkommen zu lassen. Sie hatte schon ein gesundes Kind zur Welt gebracht und sie würde das noch einmal schaffen. Genauso wie viele Frauen vor und nach ihr.
Beiträge von Petronia Octavena
-
-
Als Octavena erwachte, verspürte sie ganz eindeutige Schmerzen im Unterleib und von einem Moment auf den anderen war sie hellwach. Die Wehen setzten ein. Es war zwar erst der Anfang, aber in jedem Fall kam jetzt das Kind. Zu früh, wenn sie Alpinas ursprünglicher Einschätzung für den Geburtstermin glaubte. Panik stieg kurz in ihr auf, aber sie kämpfte sie nieder. Dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Sie musste irgendwem Bescheid geben, damit die Hebamme gerufen wurde.
Vorsichtig erhob sich Octavena vom Bett und bewegte sich mit vorsichtigen Schritten zuerst aus dem Schlafzimmer und schließlich nach unten. Auf dem Weg zur Küche kam ihr ihre Tochter entgegen, aber sie ignorierte das Mädchen und schob sich unter deren verdutzten Gequengel an ihr vorbei bis sie Marga fand. "Lass nach Susina Alpina schicken! Das Kind kommt." -
Ein paar Tage nach Alpinas letztem Besuch in der Villa Duccia, zog sich Octavena ungewöhnlich früh ins Schlafzimmer zurück. Es war etwas später am Nachmittag und nachdem Marga, die langsam mit dem Abendessen beschäftigt war, sich nicht von der schwangeren Petronia hatte helfen lassen wollen, hatte die beschlossen, die Zeit bis zum Essen doch noch zu nutzen, um etwas Ruhe zu bekommen. Sie hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen und obendrein war ihre Tochter den Tag über auch kaum zu bändigen gewesen, was Octavena, die im Augenblick wenig in der Lage war, etwas dagegen zu unternehmen, noch zusätzlich vor allem Nerven gekostet hatte. Sie wollte nur kurz ein wenig dösen und bevor die Familie mit dem Essen beginnen würde, wollte Marga ihr Ildrun schicken, um sie rechtzeitig nach unten zu holen.
Also legte sie sich - wie sie sich vornahm "nur für einen Moment" - hin und döste fast auf der Stelle weg. -
"Gerne, wahrscheinlich ist hier die Chance ohnehin am besten, dass wir nicht gestört werden."
Octavena lächelte und war fürs erste schon einmal ein wenig beruhigt. Alpina schien ihr nicht besorgt, das war ein Fortschritt im Vergleich zu der letzten Untersuchung, nach der es der Petronia doch etwas mulmig zu Mute gewesen war. -
"Salve." Octavena lächelte beim Anblick der Hebamme. Tatsächlich hatte sie die Ratschläge der anderen brav befolgt, aber das hatte auch zur Folge, dass sie die letzten Tage vor allem liegend verbracht hatte, was sie wiederum wahnsinnig machte. Diese erzwungene Ruhe lag ihr ganz und gar nicht. Erst recht nicht, wenn um sie herum ein Haushalt weiterlief, in dem sie sich deutlich lieber nützlich gemacht hätte. "Schön, dass du hier bist. Ich wollte dir heute eigentlich selbst eine Nachricht schicken, dass bisher bis auf ein paar kleinere Vorwehen alles in Ordnung ist."
-
Sorry für mein spontanes Abtauchen. Das Leben offline hat mich ein wenig überrollt.
-
Zitat
Original von Susina Alpina
Es tat Alpina leid, Octavena Angst gemacht zu haben. Doch angesichts der Risiken für Mutter und Kind war das das kleiner Übel. Die Hebamme legte der werdenden Mutter tröstend die Hand auf.
"Wenn du sorgsam bist und dich schonst wird es schon gut gehen. Ich bin jederzeit bereit, zu dir zu eilen. Eine Nachricht und ich bin da. In 14 Tagen untersuche ich dich wieder, wenn ich bis dahin nichts von dir gehört habe. Allerdings in der Villa Duccia!"
Sie versuchte streng zu klingen, lächelte dabei aber.
"Nun nimm diese Teekräuter und trinke 3 mal am Tag einen Becher davon. Möge Iuno dich beschützen!"Octavena schmunzelte dann doch angesichts des betont strengen Tonfalls der Hebamme und nickte. Mit Alpina hatte sie sich auf jeden Fall in fähige Hände begeben und nun konnte sie auch nichts mehr an der Situation ändern. Ihr blieb nur noch, sich zusammen zu nehmen, ihre eigene Nervosität herunter zu kämpfen und auf die Hebamme zu hören.
"Ich danke dir", erwiderte sie dann und nickte. "Für alles. Und sollte etwas sein, bist du sicher die erste, die ich rufen lasse." -
Nervös nickte Octavena und sandte stumm ein Stoßgebet an die Götter. Bei ihrer letzten Schwangerschaft hatte sie sich unnötig Sorgen gemacht und dieses Mal gab es wohl wirklich Grund zur Sorge, das hatte ihr gerade noch gefehlt.
"Ich danke dir. - Gibt es sonst noch etwas, das ich tun kann?" -
Ich melde mich dann mal vorsorglich von morgen bis zum 3.10. in den Urlaub ab. Vielleicht schaue ich trotzdem hier vorbei, weil ich theoretisch WLAN haben müsse, kann aber auch gut sein, dass ich bewusst das WLAN nicht nutzen und die zwei Wochen komplett offline gehen werde^^
-
"Natürlich!"
Alpinas ernster Blick machte sie jetzt erst recht nervös. Natürlich würde sie tun, was nötig war, um sich und ihr Kind zu schützen. Sie war zwar bisher relativ entspannt gewesen, aber das bedeutete nicht, dass sie vorhatte unnötig leichtsinnig zu sein. Dafür wusste sie am Ende doch zu gut, dass eine Geburt auch immer ein Risiko war.
"Was soll ich tun und worauf soll ich achten?" -
Ich muss mich wohl doch mich bis inkl. Sonntag/Montag abmelden. Zuletzt und bis dahin geht bei mir leider gar nichts.
-
Die Nachfrage alarmierte Octavena dann doch, obwohl ja eigentlich nichts Besonderes hätte sein sollen und bisher alles gut gegangen war.
"Nur ein wenig... Das ist sicher nichts gewesen", gab sie schließlich doch noch etwas ausweichend zu und biss sich nervös auf die Unterlippe. "Warum?" -
"Natürlich."
Octavena folgte Alpinas Weisung und erhob sich von ihrem Platz, um nach nebenan zu gehen, wo sie die erwähnte Liege vorfand und sich direkt darauf nieder ließ.
"Befürchtest du denn, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte?" -
Zitat
Original von Susina Alpina
Alpina ging in die Hocke um auf Augenhöhe mit Octavena zu sein. Wie selbstverständlich nahm sie das Handgelenk der Schwangeren und beurteilte den Puls.
"Wie geht es dir? Du siehst gut aus? Irgendwelche Beschwerden?"Die Hebamme wusste, dass noch ein wenig Zeit bis zur Geburt blieb, aber nicht jede Schwangerschaft verlief komplikationslos. Womöglich plagten die Schwangere Schmerzen im Rücken oder im Unterbauch. Vielleicht hatte sie Sodbrennen? Geduldig wartete sie, was Octavena ihr berichten würde.
"Mir geht es gut", erwiderte Octavena wahrheitsgemäß und lächelte. Das stimmte auch, allerdings lag das auch entscheidend daran, dass sie in diesem Stadium ihrer ersten Schwangerschaft sehr nervös gewesen war und im Vergleich damit das meiste nun besser schien. "Nichts Besonderes."
-
"Ich weiß", erwiderte Octavena auf Alpinas Begrüßung hin und lächelte gelassen, während sie dankbar auf dem Hocker Platz nahm. "Aber ich wollte ohnehin in die Stadt, da bin ich direkt selbst vorbei gekommen."
-
Seit dem letzten Besuch Alpinas und der letzten Untersuchung Octavenas war eine Weile vergangen und schließlich erschien die Petronia - inzwischen deutlich runder als beim letzten Mal - in der Taberna Medica, um sich erneut von der Hebamme untersuchen zu lassen.
"Salve." -
"Bisher gar nichts, da wollte ich dich ohnehin noch um Hilfe bitten", erwiderte Octavena wahrheitsgemäß auf die Frage nach der Übelkeit. "Aber wenn du ein Öl dafür hast, probiere ich es gerne aus."
Diese eine Frage, die sie damit tatsächlich gehabt hatte, bereits geklärt nickte sie schließlich zufrieden und stand ebenfalls wieder auf. "Nein, erstmal dürfte alles geklärt sein. Und sollte mir noch etwas einfallen, melde ich mich bei dir oder komme direkt selbst vorbei." -
Octavena tat wie ihr geheißen und lehnte sich ein wenig zurück. Während sie die Hebamme ihren Bauch abtasten ließ, antwortete sie bereits auf deren Erklärungen.
"Ich habe mir so etwas schon gedacht und drinnen eine Kline vorbereiten lassen. Es müsste da auch eigentlich alles schon bereit stehen, aber ansonsten lasse ich es noch schnell holen."
Sie nickte in Richtung des Hauses und lotste Alpina dann auch schon in die richtige Richtung. Unabhängig von der Kline und dem tatsächlich schon bereit stehenden Wasser würde das auch den Vorteil haben, dass sie hier nicht gestört werden würden. -
"Die ruhigen Minuten sind hier immer selten genug." Ein gut gelauntes Grinsen erschien auf Octavenas Lippen, als Alpina nach Camelia fragte. "Meine Tochter kann, ganz besonders bei diesem Wetter, manchmal ein Wirbelwind sein und ich habe es inzwischen aufgegeben, zu versuchen, sie in dieser Stimmung bändigen zu wollen. Sei froh, dass deine Ursicina noch so klein ist, Camelia kommt langsam in das Alter, in dem sie manchmal ihren eigenen Kopf hat."
Das war zwar vielleicht nicht die Art von Verhalten wie Octavena es sich für ihre Tochter gewünscht hätte, aber ein Teil von ihr hatte einfach auch nicht die Nerven gehabt, dauerhaft Diskussionen mit Camelia zu führen und so ließ sie sie eben zu Hause ein Wirbelwind sein solange sie sich, wenn es darauf ankam, auch benehmen konnte."Danke." Dann hatte Alpinas Bote also nicht vergessen, der Hebamme Octavenas Bitte nach dem Öl auszurichten. "Bisher geht es mir gut. Ein klein wenig Übelkeit oder Schwindel, aber nichts, das der Rede wert wäre."
-
Es war ein sonniger Tag und während Marga und die Mägde im Innenhof der Villa Duccia saßen und Camelia mal wieder überall und nirgends durchs Haus lief und bei dem guten Wetter vor lauter guten Laune ohnehin kaum zu bändigen war, hatte Octavena die Gelegenheit genutzt und sich einen Moment alleine in den Garten zurück gezogen. Sie mochte das, Augenblicke wie diese, wenn sie, selbst wenn es auch nur kurz war, ab und zu einmal einen Schritt von dem immer turbulenten Treiben der Hausbewohner zurückmachen konnte und für die Dauer einer kurzen Pause die Ruhe hier draußen genießen konnte.
Sie hatte gerade kurz die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, um die Wärme der Sonne auf ihrer Haut zu genießen, als Albin mit Susina Alpina im Schlepptau auftauchte.
Octavena schlug die Augen wieder auf und lächelte in Richtung der Hebamme, die ja ihren Besuch schon am Vortag hatte ankündigen lassen. "Salve, Susina Alpina. Danke nochmal, dass du extra vorbei kommst."