Es waren inzwischen wieder einige Wochen vergangen, das Leben in der Casa hatte sich inzwischen neu eingependelt, als Octavena erneut darauf wartete, dass Witjon sich zu ihr in das warme Bett bewegen würde. Genau genommen hatte sie schon in den letzten beiden Tagen auf den richtigen Moment gewartet, um mit ihm zu sprechen, aber irgendwie hatte sie den immer wieder verpasst. Aber heute wollte sie dem ein Ende setzen, lange hielt sie ihre Neuigkeiten ohnehin nicht mehr aus.
Also hatte sie ihre Tochter heute etwas früher ins Bett gebracht, auch wenn Camelia sich dagegen gesträubt hatte, dass ihre Mutter ihren Rhythmus hatte durcheinander bringen wollen, und hatte es sich inzwischen auch selbst bequem gemacht. Jetzt musste nur noch endlich ihr Mann hinterher trotten.
Beiträge von Petronia Octavena
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Obwohl Octavena die draußen herrschenden Temperaturen eher weniger behagten – trotz der Zeit, die sie nun schon in Germanien lebte, hatte sie sich mit dem germanischen Winter einfach nicht so richtig anfreunden können – war sie dennoch guter Laune. Abgesehen davon, dass sie selbst die Atmosphäre des Jahrmarkts mochte, war einfach der Anblick ihrer komplett faszinierten Tochter schon genug, um sie zum Lächeln zu bringen. Ein paar Mal versuchte sie zwar halbherzig, Camelia zur Ruhe zu ermahnen, aber die Erfolgsaussichten dafür waren ohnehin begrenzt, also ließ sie es bald bleiben und beobachtete stattdessen amüsiert, wie die Aufmerksamkeit ihrer Tochter sich nun auf ein paar Hasen zu konzentrieren begann.
Als Witjon Camelia schließlich auf deren spontane Begeisterung hin hochhob und mit ihr die Rennbahn samt der Tiere begutachtete, ging Octavena langsam hinter den beiden her, gerade so, dass sie einen Augenblick lang dabei zusehen konnte, wie die Kleine entscheiden durfte, auf welchen Hasen ihr Vater setzen würde. Die Augen des Mädchens schienen dann noch einmal ein ganzes Stück größer zu werden, als ihr Rutger den Hasen auch noch zum Streicheln hinhielt. Da mischte sich auch Octavena wieder ein, die jetzt den Punkt erreicht sah, an dem Camelia zur Sicherheit ein wenig ausgebremst werden sollte.
"Aber vorsichtig, ja?", erinnerte sie ihre Tochter, die daraufhin ernst nickte und eine Hand nach dem Tier ausstreckte, um ihm ein wenig den Kopf zu tätscheln. -
Lächelnd hatte Octavena zunächst von der Tür und dann, nachdem sie es sich selbst schon einmal im Bett bequem gemacht hatte, von dort aus beobachtet, wie ihre Tochter mit großen Kinderaugen ein weiteres Mal einer von Witjons Geschichten gelauscht hatte, die so eine große Faszination auf das Mädchen ausübten. Es hatte seine Zeit gedauert, aber schließlich war Camelia sanft eingeschlafen. Octavena hatte während der Geschichte noch einmal prüfend nach dem Neugeborenen in der Wiege gesehen, auch wenn ihr bei dem Anblick kurz das Herz schwer geworden war. Sie wusste, dass es ihr mit etwas Pech genauso wie der armen Mutter des Kleinen ergehen konnte. Ein Tod im Kindbett war nun einmal nicht so selten, wie es sich die meisten wünschten, und Fusas Tod im Speziellen hatte Octavena erneut auch an ihre eigene Sterblichkeit erinnert, zumal sie und Witjon sich gerade ja um die zweite Schwangerschaft bemühten, auf die Octavena eigentlich schon länger gehofft hatte.
Als Witjon sich schließlich zu ihr gesellte, quittierte sie sein Geständnis mit einem Lächeln ehe sie den Kuss erwiderte und diese Gedanken wieder so schnell verschwanden wie sie aufgetaucht waren, auch wenn sie scheinbar damit nicht allein gewesen war.
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Ich muss mich mal wieder für meine sehr dünne Aktivität in letzter Zeit entschuldigen. Mein RL hat mich mal wieder voll im Griff, um Weihnachten rum wird's wahrscheinlich/hoffentlich besser
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Zitat
Original von Numerius Duccius Marsus
Er trat einen Schritt zurück und gab Octavena damit Gelegenheit zur Gratulation. Dann schob er die kleine Ildrun vor, die mit schüchternem Blick den Blumenstrauß hochhielt. "Neben diesem Strauß soll dich, Runa, noch dieses Geschmeide verzücken", verkündete Witjon und warf seiner Frau einen auffordernden Blick zu.ZitatOriginal von Duccia Silvana
Als Runa die kleine Ildrun mit dem riesigen Blumenstrauß sah, kamen ihr fast die Tränen vor Rührung. Sie kniete sich hin, nahm den wundervollen Strauß entgegen und drückte ihre kleinen Base an sich. „Ich danke dir. Weißt du Ildrun, dass hier ist eindeutig das beste Geschenk des Tages, den gebe ich nicht mehr her und in meinem neuen Heim wird dein Strauß einen Ehrenplatz bekommen.“ Auch Ildrun bekam noch einen liebevollen Kuss und ein leises "Los ab mit den anderen Kinder toben.“ Runa zwinkerte ihrer Base noch fröhlich zu, bevor sich sich wieder erhob und dann wie schon so einige Mal heute fast sprachlos war. Hatte sich hier heute eigentlich jeder auf die Fahnen geschrieben das wertvollste und beste Geschenk zu machen? Runa staunte nicht schlecht, als sie das Geschmeide sah vor allem, weil Ihr Onkel und ihre Tante die einzigen bisher waren, die auch in ihrem Geschenk die Verbindung der beiden hervorhoben . So bekam ihr Onkel und seine Frau gleich je noch eine Umarmung. "Ich danke euch für eure wundervollen einzigartigen Geschenke.“"Auch von mir alles Gute", schloss sich Octavena mit Gratulation und Drückerei ihrem Mann an und lächelte. "Ich hoffe, dass ihr beide sehr glücklich werdet."
Dann schob Witjon Camelia vor, die insgesamt eher schüchtern den Strauß Blumen an Runa weitergab und Octavena musste unwillkürlich schmunzeln, als sie sah, wie ihre Tochter ob der Rührung der Braut ein bisschen rot wurde und einen Moment offenbar nicht wusste, wie sie reagieren sollte, dann aber doch fröhlich grinste, als Runa ihr etwas zuflüsterte. Octavena hatte den genauen Wortlaut nicht verstanden, aber angesichts der Tatsache, dass ihre Tochter kurz darauf lachend davon stob, um sich wieder zu ihren Spielkameraden von vorhin zu gesellen, konnte sie sich denken, was der Inhalt in etwa gewesen war.
Sie sah Camelia allerdings nur flüchtig hinterher, weil es dann an ihr war, nach dem Strauß das nächste Geschenk zu überreichen. Im Gegensatz zu den Blumen tatsächlich ein Geschenk von Wert, das aber offensichtlich genauso wenig sein Ziel verfehlte, denn ehe Octavena es sich versah, wurde sie direkt noch einmal - dieses Mal zum Dank - umarmt. -
Zitat
Original von Numerius Duccius Marsus
..."Salvete", grüßte Octavena lächelnd in Richtung des neuen Statthalters und seiner Frau, wenn auch ohne eine Bemerkung darüber auszusprechen, dass "Durcheinander" wohl eindeutig untertrieben war, wenn man über diesen Auftritt hier sprach. Aber Verwandtschaft war Verwandschaft und Octavena würde sich hüten, unnötig zu stänkern, wenn die Sache es nicht einmal wert war. "Es freut mich, euch beide kennenzulernen."
Viel Zeit für eine erste Begrüßung blieb ohnehin nicht, das würde warten müssen und später erledigt werden, denn das Brautpaar schien nun endlich zur Zeremonie übergehen zu wollen, jedenfalls bewegten sich die Gäste nun langsam in Richtung des Hains. Auf dem Weg dorthin hakte sich Octavena zunächst bei Witjon ein, ließ seinen Arm aber kurz darauf schon wieder los, als er ihre Tochter unter den Kindern entdeckte und zwischen sie zog. Camelia ließ das fröhlich mit sich geschehen und ein Lächeln umspielte Octavenas Lippen, als das Mädchen sie breit anstrahlte. Es war nicht immer ganz einfach gewesen, in eine germanische Familie einzuheiraten, aber an Tagen wie diesem, wenn Camelias Augen sie so anleuchteten, wollte sie an keinem anderen Ort sein.
Die Zeremonie war - ähnlich wie Octavena es noch von ihrer eigenen Hochzeit in Erinnerung hatte - eine im Grunde Germanische, bei der allerdings auch noch die römischen Götter genügend geehrt wurden. Es war erst die sanfte Berührung ihrer Hand durch ihren Mann, die Octavenas Aufmerksamkeit wieder von dem Geschehen vorne ablenkte, und ein feines Grinsen erschien in ihrem Gesicht. "Natürlich." Sie schnalzte gespielt missbilligend mit der Zunge ehe sie seine Hand zurück drückte. "Auch wenn ich damals sehr aufgeregt war, würde ich das nie vergessen."
Der Kuss des Brautpaars folgte, die Gäste klatschten und die üblichen Glückwünsche begannen. Familie und Freunde reihten sich nacheinander ein, um auszudrücken, wie sehr sie sich denn für das Paar freuten. Octavena bekam ihre bereits wieder unruhig werdende Tochter gerade noch rechtzeitig zu fassen bevor die schon wieder die sich lösende Atmosphäre nutzen konnte, um auf und davon zu huschen, strich ihr ein paar unordentliche Strähnen aus der Stirn und platzierte sie wieder zwischen sich und Witjon. "Gleich kannst du wieder spielen gehen, einen Moment noch", erklärte sie Camelia dabei leise und nickte an ihren Mann gewandt in Richtung der sich bildenden Schlange. "Wollen wir uns dann auch mal einreihen?"
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Original von Petronia Octavena
Bei mir steht (mal wieder) ein Umzug ins Haus und damit bin ich ab morgen erstmal Internetlos und weiß noch nicht genau, wann ich neues WLAN habe, mal sehen. In jedem Fall muss ich mich deswegen zumindest mal für ein paar Tage abmelden.Internet steht und ich bin zurück
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Bei mir steht (mal wieder) ein Umzug ins Haus und damit bin ich ab morgen erstmal Internetlos und weiß noch nicht genau, wann ich neues WLAN habe, mal sehen. In jedem Fall muss ich mich deswegen zumindest mal für ein paar Tage abmelden.
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Octavena hatte die Unterbrechnung genutzt, um sich zuerst auf die Suche nach ihrer Tochter zu begeben, nur um festzustellen, dass die sich von dem ungeplanten Stopp der Feier nicht beeindrucken ließ und stattdessen munter weiter mit ein paar anderen Kindern spielte. Stumm hoffte Octavena, dass es dabei bleiben würde und es unter den Kindern nicht zu Streit und Drama kommen würde, wandte sich dann aber doch wieder ab und mischte sich wieder unter die Gäste.
Sie war gerade in ein Gespräch mit ein paar anderen Frauen vertieft, als sie zuerst laute Rufe vernahm und schließlich auch aus den Augenwinkeln bemerkte, dass ein Stück weit hinter ihrem Rücken sich irgendetwas tat. Mit gerunzelter Stirn brach sie den Satz, den sie gerade noch hatte sagen wollen, irritiert ab und wandte neugierig den Kopf. Was ging denn da jetzt schon wieder vor sich? Erneutes Chaos? Oder ging es endlich weiter?
"Entschuldigt mich", murmelte Octavena an die anderen Frauen gewandt und schob sich dann durch die Menge. Bald erkannte sie, dass sowohl ihr Mann als auch sein Vetter mit der Ursprung der Unruhe sein mussten und zog unwillkürlich fragend die Brauen hoch. Zwei Neuankömmlinge waren erschienen, von denen sie aber weder den Mann noch die Frau erkannte, auch wenn beide geradezu überschwänglich begrüßt wurden.
Vorsichtig schob Octavena sich etwas versetzt an dem letzten Hindernis vorbei hinter Witjon und berührte ihn mit einem neugierigen Blick kurz am Arm. -
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Original von Petronia Octavena
Ich melde mich dann mal für 10 Tage Urlaub komplett abBin wieder da
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Ich melde mich dann mal für 10 Tage Urlaub komplett ab
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Original von Iullus Helvetius Curio
Aber dann kam der Lichtblick des Tages: Die Ehefrau des duccischen Procurators aus der Gens Petronia hatte sich ganz offensichtlich und zur Freude Timarchas noch nicht ins Germanische umkrempeln lassen. In römische Tracht gekleidet bildete sie den angenehmen Gegenpol zu ihren durch ihre Kleidung dann doch recht grob wirkenden duccischen (und calventischen) Verwandten.Salve, Petronia. Es ist uns eine Freude.
Sie erhielt das wohl ehrlichste Lächeln des heutigen Tages, während sich der alte Primus Pilus weiter umschaute.
Octavena erwiderte das Lächeln der anderen Frau, die ihr mit ihrer freundlichen Begrüßung direkt sympathisch war, und nickte Runas zukünftigen Schwiegereltern zu. "Die Freude ist ganz meinerseits."
Das Begrüßungsgeplänkel war noch nicht ganz vorüber, da wurden die Feiernden auch schon wieder unterbrochen. Ein Soldat war erschienen und verkündete, die Hochzeit sollte gestoppt werden und während Octavena sich noch stirnrunzelnd fragte, was das zu bedeuten hatte, trat Runa auf. Anders konnte man diesen öffentlichen Wutausbruch wohl nicht mehr beschreiben und Octavena, die eigentlich selbst früher einige nicht ganz angemessene Wutanfälle gegenüber ihrem Vater hingelegt hatte, sog bei der Wortwahl der Braut scharf die Luft ein. Jetzt hätte sie auch nicht mehr gewundert, wenn der Miles vor Schreck direkt wieder davon gelaufen wäre.
Gleichzeitig regte sich Mitleid mit Runa in Octavenas Brust und wenn nicht direkt Alpina der davonstürmenden jungen Frau hinterher gegangen wäre, hätte Octavena wohl selbst nicht an sich halten können. Sie beide standen sich nicht sonderlich nahe, aber eine geplatzte Hochzeit war nichts, das sie ihr wünschte. Zumal Octavena sich selbst noch sehr gut daran erinnern konnte, wie nervös sie selbst am Tag ihrer eigenen Hochzeit gewesen war. Selbst wenn die Unterbrechung begrenzt war, war das jetzt sicher Gift für Runas Nerven.
Aber Nerven hin oder her, die Begründung "Weil ich es kann" durch den Statthalter mochte unbefriedigend sein, erfasste andererseits auch die Lage. Jetzt hieß es abwarten und mit einem irritierten Blick sah Octavena sich fragend um, ob sie irgendeinen Blick auffangen konnte, der mehr Wissen verhieß, richtete dann aber schließlich doch ihre Aufmerksamkeit auf Witjon und Phelan, die offenbar das weitere Vorgehen besprachen. -
"Ja, vielleicht." Octavena erwiderte das Lächeln halbherzig, versuchte es aber, Witjon nicht direkt anzusehen. Sie würde wohl noch eine Weile an dieser Sache zu knabbern haben, trotzdem fühlte sich der Knoten in ihrer Brust nun doch ein wenig leichter an. Früher oder später würde sie damit abschließen, abschließen müssen, schon allein, weil was gewesen war sich nun auch nicht mehr ändern ließ und sie sich am Ende nur selbst wahnsinnig machen würde, wenn sie zu lange darüber grübelte. Vielleicht war Witjons Vorschlag, dem Geist ihres Vaters zu opfern, doch nicht so abwegig, auch wenn sich in Octavena einiges dagegen sträubte. Vielleicht war es genau das, das ihr bei dem nötigen Schlussstrich würde helfen können?
Ihre Gedanken begannen sich wieder im Kreis zu drehen und unwillkürlich schüttelte Octavena den Kopf. Seufzend stand sie auf. Nein, das führte erstmal zu nichts. Sie musste ihren eigenen kreisenden Gedanken entkommen, musste etwas tun und sich ablenken.
"Ich sollte wohl sehen, dass ich mich mit Marga und Lanthilda um das Abendessen kümmere...", murmelte sie dann, auch wenn sie noch immer sichtlich neben der Spur war. Daran änderte auch das nervöse Lächeln nichts, um das sie sich bemühte. "Die beiden wundern sich bestimmt schon, wo ich bleibe." -
Octavena, die das Rufen ihres Mannes vernommen hatte, erschien an dessen Seite und lächelte freundlich. Ihre Wangen waren ein wenig gerötet, was vor allem daher kam, dass sie sich zuletzt beeilt hatte, auch noch nach draußen zu kommen. Trotzdem hatte sie auch bei aller Vorbereitungen in der Küche natürlich darauf geachtet, ordentlich auszusehen. Anders als die Mutter der Braut war Octavena dabei zwar in römische Tracht gekleidet, aber damit war sie ja auch wieder nicht die einzige Anwesende.
"Salvete." Sie nickte in der Erwartung gleich vorgestellt zu werden in die Runde. -
Nein, genau genommen wollte Octavena gar nicht über ihren Vater sprechen, der in so vieler Hinsicht an und mit ihr gescheitert war. Sie wollte sich nicht darüber Gedanken machen, was schon vor Jahren unveränderlich schief gegangen war. Aber jetzt hatte sie diesen Pfad einmal eingeschlagen und sie wollte Witjon auch nicht am Ende noch komplett irritiert die falschen Schlüsse über die Angelegenheit ziehen lassen.
"Ich hatte nie ein sonderlich inniges Verhältnis zu meinem Vater", erklärte sie dann schließlich, wenn auch etwas widerstrebend, "Und nach dem Tod meiner Mutter ist es mit diesem Verhältnis nur noch weiter bergab gegangen… Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag, aber ich erinnere mich nur noch, dass kurz bevor ich Tarraco verlassen habe, wir uns immer wieder gegenseitig ein paar schreckliche Dinge an den Kopf geworfen haben." Dinge, die sie nie geklärt hatten, obwohl das nun im Rückblick wohl dringend nötig gewesen wäre.
Octavena schüttelte seufzend den Kopf. "Wahrscheinlich treibt mich das auch nur so um, weil keiner von uns beiden das alles jemals wieder hat gerade rücken können." -
Octavena lächelte schwach, auch wenn das weniger daher rührte, dass sie in Trauer versunken und angesichts dessen froh über sein Angebot gewesen wäre, sondern dass diese einfache Frage - gemeinsam mit einer gewissen Rührung darüber - das bittere Gefühl eines schlechten Gewissens weckte. Witjon meinte es zwar gut, aber der Vorschlag ging an ihrer tatsächlichen Gefühlswelt eher vorbei. Oder viel mehr dem Teil davon, den sie bisher hatte ordnen können.
"Ich weiß noch nicht", gab sie schließlich zögerlich zurück. "Vielleicht..."
Wie sollte sie Witjon das schwierige Verhältnis, das sie zu ihrem Vater gehabt hatte, nur am besten erklären, ohne herzlos oder respektlos angesichts dessen Tods zu wirken? Wo sollte sie anfangen? Wie? Octavena hatte es in den letzten Jahren so gut es ging vermieden, über Bassus zu reden. Jetzt plötzlich wieder mit dem Thema anzufangen, erschien ihr da merkwürdig.
"Ehrlich gesagt bin ich, glaube ich, im Moment noch etwas überfordert ", gestand Octavena ihm schließlich und stieß ein weiteres leises Seufzen aus. "Meine Beziehung zu meinem Vater war… kompliziert."
Sie biss sich unwillkürlich auf die Unterlippe. "Es gab einiges böses Blut zwischen uns." Wieder erschien auf ihren Lippen ein Lächeln, aber dieses Mal hatte es einen eindeutig bitteren Zug. "Deshalb bin ich damals überhaupt von ihm hierher geschickt worden." -
Octavena war und lauschte beeindruckt, während die letzte Ode vorgetragen wurde. Ihre Skepsis, mit der sie heute hier erschienen war und die vor allem daran gelegen hatte, dass Phryne, über die noch immer einiges getratscht wurde, ihre Finger bei der Organisation im Spiel gehabt hatte, war weitgehend verflogen. Inzwischen hörte sie nur noch fasziniert zu, wobei sie eben sogar übersehen hatte, dass Witjon neben ihr verstohlen die Fortuna-Darstellerin beäugt hatte.
Auch die letzte Ode verfehlte ihre Wirkung nicht und Octavena konnte nicht umhin zuzugeben, dass das Programm gelungen war. Die Veranstalter hatten wohl ganz offensichtlich ganze Arbeit geleistet. -
Ich muss mich auch bis auf jeden Fall inlusive Sonntag, vielleicht sogar bis inklusive Montag abmelden. Reallife calling
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"Was?" Octavena blinzelte überrascht, als sie von Witjons Stimme aus ihren sich ewig im Kreis drehenden Gedanken gerissen wurde. "Achso… Ja, könnte man wohl so sagen…"
Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und wich bewusst seinem Blick aus. Sie wusste, dass sein Erscheinen und die Tatsache, dass er sich zu ihr setzte, ein Angebot waren, ihm davon zu erzählen, was sie bedrückte, aber gleichzeitig konnte sie ja nicht einmal richtig sagen, was genau sie empfand. Sie war… überrascht und überfordert, allerdings wusste sie auch nicht, wie sie das in Worte fassen sollte.
Es dauerte einen Augenblick, in dem Octavena sich nur stumm gegen die Schulter ihres Mannes sinken ließ, ehe es ihr gelang, sich selbst zu einer weiteren Erklärung zu bewegen. "Der Brief ist von Verwandten aus Tarraco." Sie seufzte und rieb sich unwillkürlich mit einer Hand nervös das Schlüsselbein. "Mein Vater ist gestorben."
Nun, da sie es aussprach, fühlte sich die Information gleich etwas schmerzhaft echter an, auch wenn ihre Stimme in ihren Ohren dabei seltsam ruhig klang. Als hätte es das gebraucht, diesen Satz aus ihrem eigenen Mund zu hören, damit sie sich seiner Bedeutung erst richtig bewusst werden konnte.
"Eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Jedenfalls schreibt das mein Vetter." -
Mit einem Mal musste Octavena ein Lachen unterdrücken, als sie das Leuchten in Witjons Augen über die neue Idee bemerkte, und schmunzelnd nickte sie. "Wie du möchtest. Allerdings wäre ich dir dankbar, wenn wir darüber morgen in Ruhe reden könnten."
Wenn die Wachhunde ihn beruhigten, bitte. Nur Octavena war unverändert vor allem müde.
Sie wies mit dem Kinn auf das Bett."Das hat doch auch noch wirklich ein paar Stunden Zeit und ich würde bis dahin gerne noch ein bisschen schlafen."