Zitat
Original von Numerius Duccius Marsus
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"Salvete", grüßte Octavena lächelnd in Richtung des neuen Statthalters und seiner Frau, wenn auch ohne eine Bemerkung darüber auszusprechen, dass "Durcheinander" wohl eindeutig untertrieben war, wenn man über diesen Auftritt hier sprach. Aber Verwandtschaft war Verwandschaft und Octavena würde sich hüten, unnötig zu stänkern, wenn die Sache es nicht einmal wert war. "Es freut mich, euch beide kennenzulernen."
Viel Zeit für eine erste Begrüßung blieb ohnehin nicht, das würde warten müssen und später erledigt werden, denn das Brautpaar schien nun endlich zur Zeremonie übergehen zu wollen, jedenfalls bewegten sich die Gäste nun langsam in Richtung des Hains. Auf dem Weg dorthin hakte sich Octavena zunächst bei Witjon ein, ließ seinen Arm aber kurz darauf schon wieder los, als er ihre Tochter unter den Kindern entdeckte und zwischen sie zog. Camelia ließ das fröhlich mit sich geschehen und ein Lächeln umspielte Octavenas Lippen, als das Mädchen sie breit anstrahlte. Es war nicht immer ganz einfach gewesen, in eine germanische Familie einzuheiraten, aber an Tagen wie diesem, wenn Camelias Augen sie so anleuchteten, wollte sie an keinem anderen Ort sein.
Die Zeremonie war - ähnlich wie Octavena es noch von ihrer eigenen Hochzeit in Erinnerung hatte - eine im Grunde Germanische, bei der allerdings auch noch die römischen Götter genügend geehrt wurden. Es war erst die sanfte Berührung ihrer Hand durch ihren Mann, die Octavenas Aufmerksamkeit wieder von dem Geschehen vorne ablenkte, und ein feines Grinsen erschien in ihrem Gesicht. "Natürlich." Sie schnalzte gespielt missbilligend mit der Zunge ehe sie seine Hand zurück drückte. "Auch wenn ich damals sehr aufgeregt war, würde ich das nie vergessen."
Der Kuss des Brautpaars folgte, die Gäste klatschten und die üblichen Glückwünsche begannen. Familie und Freunde reihten sich nacheinander ein, um auszudrücken, wie sehr sie sich denn für das Paar freuten. Octavena bekam ihre bereits wieder unruhig werdende Tochter gerade noch rechtzeitig zu fassen bevor die schon wieder die sich lösende Atmosphäre nutzen konnte, um auf und davon zu huschen, strich ihr ein paar unordentliche Strähnen aus der Stirn und platzierte sie wieder zwischen sich und Witjon. "Gleich kannst du wieder spielen gehen, einen Moment noch", erklärte sie Camelia dabei leise und nickte an ihren Mann gewandt in Richtung der sich bildenden Schlange. "Wollen wir uns dann auch mal einreihen?"