ZitatOriginal von Numerius Duccius Marsus
"Octavena!", erwiderte er schließlich deren erleichterten Ausruf, als er seiner Frau in die Arme lief. Er umarmte sie herzlich und drückte sie einige Sekunden lang. "Mir geht es gut", bejahte er ihre Frage und löste sich wieder aus der Umarmung, um einen genaueren Blick auf Octavena zu werfen. "Ein Glück, du bist unverletzt", stellte er daraufhin fest und man konnte ihm die Erleichterung angesichts dieses Glücks im Unglück ansehen. "Es sind alle 'rausgekommen, oder? Wir haben alle Bewohner retten können?", lautete die sich anschließende hoffnungsvolle Frage. Octavena hatte ja die Frauen und Kinder hinausgebracht und Witjon versprach sich von ihr einen Zwischenstand über Verletztenquote und den Zustand der Unverletzten.
Octavena nickte. "Ich glaube, ja. Ich habe mir zwar noch keinen vollkommenen Überblick über das Chaos hier verschaffen können, aber im Moment scheint es so." Sie seufzte müde. "So wie's aussieht sind die meisten mit ein paar Kratzern und einem gehörigen Schrecken davon gekommen."
Genau genommen war ja auch das schon etwas, aber während die erste Welle der Angst abzuklingen begann, wurde auch Octavenas Bewusstsein für ihre Umgebung schärfer. Nun, da sie nicht mehr nur noch nach bekannten Gesichtern Ausschau hielt und für alles andere blind durch die Gegend lief, bemerkte sie auch die verschiedenen Helfer. Angefangen bei der jungen Frau aus der Taberna Medica, die vor kurzem erst eröffnet hatte, weiter über die Fabrori und andere Fremde, die entweder gekommen waren, um zu beobachten, wie das Haus der Duccier in den Flammen verging, oder nun ihre Hilfe anboten.
Mit einem Mal fröstelte Octavena. Gerade letzteres würden sie jetzt dringend brauchen. Denn mit dem Abbrennen der Casa war der gesamten Familie ja auch buchstäblich das Dach über dem Kopf weg gebrannt.
Alpinas und Domitius' Angebot hatten sie da wahrhaftig bitter nötig und innerlich sandte Octavena schon das zweite stumme Dankesgebet an die Götter in dieser Nacht.
"Sicher", erwiderte sie dann mit einer müden Gefasstheit auf Witjons Frage, "Ein paar können bestimmt bei meinem Onkel unterkommen."