Beiträge von Petronia Octavena

    "Schön", gab Octavena munter zurück und zuckte mit den Achseln. Dann war das wohl gut so. Sie mochte Athicus, da kam es ihr nur Recht, dass ihm seine Arbeit wohl gefiel. Und seine Hilfe war tatsächlich praktisch.

    Octavena war schweigsam auf dem Rückweg nach Hause. Sie ließ sich einiges durch den Kopf gehen. Genauer gesagt neben dem üblichen Klatsch und Tratsch, den sie nun frisch erfahren und in sich aufgesogen hatte, und den Dingen, die sie heute noch würde tun müssen und welche Aufgaben davon sie auf ihren Diener würde abwälzen können auch das Gespräch, das sie zuletzt mit Duccius Marsus geführt hatte. Und wieder fragte sie sich, ob ihr Onkel eigentlich bei dem Germanen Heiratstechnisch vorgefühlt hatte. So abwegig wäre der Gedanke schließlich nicht und im Grunde lief Marsus mit einem Schild um den Hals durch die Stadt, auf dem groß und leserlich "unverheiratet und eine gute Partie" stand.
    Ein leichter Lüftchen streifte sie und unwillkürlich hob Octavena den Kopf und erinnerte sich wieder daran, dass sie ja einen Begleiter dabei hatte. Sie lächelte. "Und? Gefällt dir deine Arbeit bisher?", fragte sie, einfach um das Gespräch zu beginnen, anschweigen mussten sie ja einander auch wieder nicht. Außerdem hatte sie sich ja auch vorgenommen, Athicus besser kennen zu lernen.

    So, ich hab jetzt auch Zeit gefunden und ein wenig im Cache gesucht :)


    Ich habe in Mogontiacum:
    Forum: Arbeitssuche im fernen Norden - Komplett
    Domus Petronia: Die Ideen der Nichte und Nach dem Essen im Tablinium - beides ebenfalls Komplett (Weiß nicht, ob bzw. in wie weit die vllt. schon Crispus hat?)


    Gruß,
    Octavena

    "So dies und das", erwiderte Octavena gelassen, auch wenn sie sich sicher war, dass Marsus sich wohl kaum für die genauen Details interessierte, genauso wenig wie sie alle möglichen Details seiner Arbeit in der Regia kümmerten. "Wahrscheinlich werde ich zu Hause erst einmal die Vorräte überprüfen und dann sehen,ob und wann ich Athicus die nächsten Tage noch wieder her schicken werde oder selbst gehe, um das Nötigste ein wenig aufzufüllen." Sie zuckte mit den Achseln. Ihre ursprünglichen Pläne würden sich durch ein weiteres Maul im Hause vermutlich, wenn auch nur geringfügig, ändern. Da würde sie lieber auf Nummer sicher gehen und alles nocheinmal durchgehen.
    Die Frage nach ihrem frisch gebackenen Diener ließ aber dann doch ein paar irriterte Falten auf ihrer Stirn erscheinen. Warum schien jeder davon auszugehen, dass sie sich nur einen Sklaven zulegte? So unüblich waren Leibdiener ja auch wieder nicht.
    Dennoch lächelte Octavena gleich im nächsten Moment wieder und legte ein wenig den Kopf schief. "Athicus ist mein Diener, kein Sklave meines Onkels. Er hilft mir im Haushalt und soll ansonsten anpacken, wo ein Paar Hände nötig ist", erklärte sie zuerst ehe sie auf die Saturnalien einging, bei denen sie ja tatsächlich nicht anwesend gewesen war. "Mir ging es an dem Tag nicht gut." Sie verzog das Gesicht. "Eine wirklich unangenehme Erkältung."
    Tatsächlich war die Erkältung gar nicht so schlimm gewesen, aber Octavena hatte sich so schlapp gefühlt, dass ihr die Lust auf die Saturnalien völlig vergangen war. Also hatte sie die Erkältung etwas höher gehalten als nötig und sich im Bett verkrochen.

    Octavena rollte kurz mit den Augen angesichts der Gegenfrage, lächelte aber weiterhin, wobei sie es sich eine weitere Antwort sparte. Man konnte auch jeden Witz zu sehr ausweiden bis er jedem nur noch auf die Nerven ging.


    "Nicht direkt", erwiderte Octavena dann auf seine Vermutung zurück und zuckte mit den Achseln, "Vielleicht bisher weniger geplant, aber abwechslungsreicher würde ich ihn nicht nennen. Seit meiner Ankunft hier kümmere ich mich um den Haushalt meines Onkels und da gibt es immer etwas, das noch ansteht. Das ist auch heute nicht anders." Sie sagte das recht unbeschwert, denn eigentlich machte ihr das auch nichts aus. Und mit einer gewissen Routine hatte sie auch inzwischen alles ganz gut im Griff. Sicher auch etwas, das ihrem Onkel bei der Suche nach einem Ehemann für sie gelegen kam. Was sie wieder darauf brachte, dass der alte Crispus ja gesagt hatte, dass er nachdem aus seinen Plänen für sie und den Domitius nicht geworden war, nun den Duccier im Visier hatte. Ob er da schon erste Schritte in die Richtung unternommen, zumindest einmal vorgefühlt hatte? Gesagt hatte er ihr davon jedenfalls bisher nichts.

    Octavena legte ein wenig den Kopf schief und hob fragend eine Augenbraue. Bildete sie sich das ein oder machte sich der Duccius gerade ein wenig über sie lustig? Nein, sie bildete es sich wohl nicht ein, obwohl sie auch genügend Humor besaß, um das gelassen zu nehmen. Schließlich war es kein Geheimnis, dass sie nicht in Mogontiacum groß geworden war und wahrscheinlich hatte sie gerade unabsichtlich alle Klischees in der Richtung, dass Südländer keine Kälte vertrugen, bestätigt. Aber es war ja auch wirklich kalt! Und bis auf die Sache mit den Lebensmitteln sah Octavena auch keinen Vorteil darin.
    "Du meinst, wenn man sich so dick einpackt, dass man wie eine Kugel auf zwei Beinen aussieht?", gab sie ebenfalls leicht amüsiert zurück und ein feines Lächeln huschte über ihr Gesicht.


    Der Themawechsel kam Octavena - so unvermittel er auch war - dann aber doch ganz gelegen. So nett man auch von Zeit zu Zeit einfach einmal über das Wetter plaudern konnte, genauso war das ja doch wieder nur ein Verlegenheitsthema, auf das sie beide im Grunde nur gekommen waren, weil es das Offensichtlichste und unkreativste war. Zumindest konnte man dabei wohl kaum etwas falsches sagen oder sich kopfüber in ein Fettnäpfchen stürzen und sich im Anschluss noch darin suhlen ohne es zu merken.
    Trotzdem: Ein Thema, über das man sich länger unterhalten konnte, war es in keinem Fall, aber da würde wohl auch das Spaziergangsthema nicht länger vorhalten...
    "Mal sehen..." Sie zuckte ein wenig mit den Achseln. "Eine Runde übers Forum und dann mehr oder weniger direkt nach Hause. Aber das werden wir dann noch sehen."
    Gleichzeitig überlegte sie, ob sie das Gespräch auch auf etwas besseres als diese Verlegenheitsthemen bringen konnte, stellte dabei aber nur fest, dass sie dafür zu wenig über Marsus wusste. Die paar Male, die sie ihn bisher getroffen hatte, ließen sich ja auch an einer Hand abzählen. Also schob sie selbst noch eine eher simple Frage hinterher: "Und du? Hast du außer deinem Pferdekauf heute noch viel zu tun?"

    Zwar war sich Octavena nicht so recht darüber im Klaren, was sie gesagt oder getan hatte, dass Marsus so grinste, andererseits hatte er natürlich Recht. Wahrscheinlich sollte sie sich einfach noch ein Stück besser einpacken, wenn sie einen ihrer geliebten Spaziergänge machte. Das war etwas, das sie demnächst noch in Angriff nehmen sollte. Vielleicht ein besserer Mantel. Der Ihre war wahrscheinlich doch ein wenig dünn, was vor allem daran lag, dass Octavena es nach wie vor befremdlich fand, ihren Körperumfang allein durch ihre Kleidung fast zu verdoppeln.
    "Auch wieder wahr. Unangenehm ist die Kälte trotzdem", erwiderte sie also mit einem kleinen Lächeln und warf einen Blick gen Himmel, der blau und schön über ihnen hing. "Aber heute haben wir ja sowieso verhältnismäßig Glück mit dem Wetter. Immerhin schneit es nicht." Auch wenn es noch so kalt war, war diese klare Luft immer noch besser als irgendwelche stürmischen Schneefälle, bei denen Octavena nicht einmal einen Hund vor die Tür gesetzt hätte. Und wenigstens ließ sich heute auch die Sonne blicken und machte schon wieder fast Hoffnung auf den Frühling, auch wenn der wahrscheinlich noch auf sich würde warten lassen.

    Vor allem am Schluss bezahlen, darauf kam es also an. Interessant. Octavena schmunzelte amüsiert bei der Bemerkung, besonders weil sie sich das gut vorstellen konnte. Zumindest demnach zu urteilen wie viel mehr sich Leif von Anfang an für die Pferde anstatt für das Gespräch interessiert hatte.
    Ein kleines Windchen streifte Octavena und ließ sie kurz frösteln. Warum um alles in der Welt musste es auch so kalt sein? So sehr sie Mogontiacum inzwischen mochte, genauso sehnte sie sich nach den milden Wintern in Tarraco.
    Ihr Blick glitt wieder kurz über die Pferde. "Sie sehen schön aus", stimmte sie dabei noch einmal zu, "Aber eigentlich faszinierender finde ich, dass ihnen die Kälte kaum etwas auszumachen scheint." Sie verzog kurz das Gesicht. "Das lässt einen fast neidisch werden..."

    Octavena nickte dem Begleiter des Ducciers kurz zu, beließ es aber dabei und antwortete stattdessen auf Marsus' Frage: "Nein. So schön ich die Tiere auch finde, aber ich habe nicht vor, eins zu kaufen. Ich mache nur einen kleinen Spaziergang mit meinem Diener."
    Sie machte eine knappe Handbewegung auf ihren Begleiter, verzichtete jedoch darauf einen Namen zu nennen. Das wäre ja auch wohl eher unnötig gewesen, schließlich hielt Athicus sich ja bisher auch brav, fast schon ein wenig wie ihr stummer Schatten im Hintergrund, auch wenn ihr durchaus aufgefallen war, dass er in ihrer unmittelbaren Nähe geblieben war und dem Gespräch lauschte. Im Gegensatz zu diesem Leif, der seine Aufmerksamkeit viel mehr den Pferden schenkte, was Duccius Marsus jedoch entweder nicht zu bemerken oder einfach nicht zu kümmern schien. Aber wahrscheinlich verfolgte der nur ihren ursprünglichen Plan, während der Duccier die Unterbrechung durch Octavena zuließ.
    Sie grinste ein wenig schief und fuhr dann fort: "Aber ich vermute, bei dir sieht das anders aus. Oder bist du etwa doch auch nur aus Bewunderung für die Pferde hier?"

    Überrascht wandte Octavena den Kopf, als sich plötzlich jemand neben ihr räusperte, und erwartete schon fast den Händler, der wissen wollte, ob sie sich für eines der Pferde interessierte. Umso erstaunter war sie als sie Duccius Marsus erkannte. Sie machte ein, wenn auch positiv, überraschtes Gesicht und reichte ihm ihrerseits die Hand, um ihn zu begrüßen. Er hatte recht, sie hatten einander tatsächlich das letzte Mal bei den Ludi Florales gesehen, als dieser aurelische Senator mit seinen Komplimenten völlig hatte übertreiben müssen und Sicca sich wieder einmal fürchterlich benommen hatte. Sie schob die Erinnerungen zur Seite und erwiderte: "Allerdings. Salve, Duccius Marsus."
    Da fiel ihr ein, was ihr Onkel ihr noch zum Thema Charme eingeschärft hatte, und eilig ließ sie ein warmes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen. "Es freut mich, dich wieder zu sehen."

    Octavena lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich mag Pferde."
    Vorsichtig trat sie noch ein Stückchen näher an eines der Tiere heran, um es vorsichtig an ihrer Hand schnuppern zu lassen und mit der anderen sanft den Hals zu streicheln. "Mein Vater hatte vor langer Zeit einmal ein Pferd, aber wie gesagt, das ist schon eine Weile her."

    Octavena konnte zwar nicht reiten, dennoch hatte sie schon immer Gefallen an Pferden gefunden. Sie mochte die Art und Weise, wie diese Tiere einen ansahen und das Gefühl, ihnen über das Fell zu streichen.
    "Komm, lass uns die ansehen", meinte sie zu Athicus ohne seine Antwort auf ihren ersten Hinweis abzuwarten und bahnte sich mit einem Lächeln ihren Weg durch die Menge auf den Händler zu. Erst als sie ihr Ziel praktisch erreicht hatte, drehte sie sich wieder zu ihrem Diener um. "Sind die nicht wunderschön?"


    Sim-Off:

    Witjon kann gerne bleiben ;)

    Sie gingen ein wenig weiter und Octavena genoss gerade wieder einmal die Atmosphäre auf dem Forum, als ihr Blick bei einem Pferdehändler oder genauer gesagt an seinen Tieren hängen blieb. Schöne Tiere, deren Atem weiße Wölkchen in der kälte bildete.
    "Sieh mal", sie wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.

    "Wir werden sehen..."
    Damit schloss Octavena das Thema ab und schob sich stattdessen an einem dicken Händler vorbei, der gerade lauthals mit einem anderen Mann stritt. Sie ließ einen Moment ihren Blick über die Stände um sie herum schweifen und schlenderte dann weiter. Das hier war eindeutig angenehmer als alleine oder gar mit ihrem Cousin durch die Gegend zu streifen.

    Octavena schnaubte belustigt.
    "Ich werde dich daran erinnern", meinte sie, "Besonders dann, wenn du Morag helfen musst und mit dem Fluchen anfängst."
    Schließlich war das ja zum Teil ihre Vereinbarung mit ihrem Onkel gewesen. Und der alte Gallier war über ein weiteres Paar Hände, die ihm halfen, bestimmt froh.

    Octavena lächelte.
    "Und ich nehme an, du gehörst natürlich zu letzterer Sorte?", fragte sie ein wenig ironisch amüsiert, fuhr dann aber gleich fort: "Aber es stimmt natürlich. Es kann schwer sein, jemanden zu finden, auf den man sich auch verlassen kann, dass er seine Arbeit zuverlässig erledigt." Sie bedachte ihn mit einem flüchtigen Seitenblick, so flüchtig, dass er ihn vielleicht gar nicht bemerkte, aber dennoch prüfend. Es würde sich dann wohl in den nächsten Wochen zeigen, ob er tatsächlich etwas taugte oder sie ihre Entscheidung noch bereuen würde.

    Vor Octavenas geistigem Auge blitzten kurz einige Erinnerungen an zu Hause auf und an die Gelegenheiten, bei denen sie eben diesen Klatsch und Tratsch mitbekommen hatte. Inzwischen schien das alles so weit weg...
    "Ach, nichts besonderes. Wessen Diener angeblich faul war und wer Glück gehabt hatte. Es war viel dummes Geschwätz und wenig Dinge mit wirklichem Gehalt. So etwas würde mich nie abschrecken."

    Octavena lächelte. Scheinbar wurde Athicus nun auch etwas gesprächiger.
    "Natürlich darfst du fragen", entgegnete sie, "Und nein. Bisher nicht. Zumindestens nicht persönlich. Ich habe nur die ein oder andere Geschichte von Freundinnen in Tarraco mitbekommen."

    Entweder war Athicus wirklich unendlich dankbar oder er hatte aus irgendeinem Grund Angst, es sich sofort wieder mit ihr zu verscherzen, jedenfalls fielen Octavena inzwischen seine Dankesbekundigungen auf. Dennoch grinste sie und erwiderte ungerührt: "Danke nicht mir, sondern eher meinem Onkel. Der bezahlt dich schließlich."

    Die Antwort erschien Octavena fast schon ein wenig steif und auswendig gelernt. Aber vielleicht war er auch einfach nur nervös und wollte sich in einem möglichst vorteilhaften Licht präsentieren.
    "Nun ja, bei mir wirst du vermutlich eher weniger als Buchhalter arbeiten", erklärte sie, "Sondern eher im Haushalt mithelfen, für mich den ein oder anderen Einkauf erledigen oder mich aufs Forum begleiten."
    Das waren zumindest die ersten Aufgaben, die sie sich über Nacht zurecht gelegt hatte. Alles weitere, das sich anbieten sollte, würde sich ja noch ergänzen lassen.